→ Oberboden
Aasfresser, engl. scavengers
auch als Nekrophagen bezeichnet; Tiere, die sich von größeren toten Tieren ernähren, aber normalerweise nicht als Detritivoren eingestuft werden
Fc-Fusionsprotein, das die extrazelluläre CTLA-4-Domäne enthält und zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis angewendet wird; blockiert die Costimulation von T-Zellen durch die Bindung von B7-Molekülen.
Abdomen (lat. für „Bauch“), engl. abdomen
bei Arthropoden der Hinterleib aus den hinteren Körpersegmenten; bei Säugetieren der auf die Brust folgende Unterleib, der den Darm und die meisten anderen inneren Organe enthält
→ genetische Aberrationen
Abgeleitetes Merkmal, engl. derived trait
auch als Apomorphie bezeichnet; Merkmal, das sich im Vergleich zum ursprünglichen (ancestralen) Merkmalszustand bei den Vorfahren verändert hat (vgl. → gemeinsames abgeleitetes Merkmal)
abgeschwächte Krankheitserreger
→ attenuierte Krankheitserreger
abgestuftes (graduiertes) Membranpotenzial, engl. graded membrane potential
durch das Öffnen oder Schließen von Ionenkanälen verursachte, geringfügige, lokale Veränderungen des Membranpotenzials
Im mathematischen Sinn handelt es sich um eine Variable Y, die von einer anderen Variablen X bestimmt wird. Messwerte y sind z. B. von x-Werten abhängig, die beliebig aus dem Bereich zulässiger Werte (Wertebereich) gewählt werden können (> abhängige Variable). Die Abhängigkeit wird mithilfe einer Funktion Y = f(x) beschrieben.
Eine kurzfristige Behandlung oder Akklimatisierung mit einer extremen Temperatur, die nachfolgend einen Einfluss auf die Temperaturtoleranz eines Organismus haben kann.
Abhärtung, engl. cold-hardening
ein Prozess, durch den sich Pflanzen an niedrigere Temperaturen akklimatisieren können. Dazu müssen sie über mehrere Tage hinweg immer wieder niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein.
abiotisch (von griech. abios für „ohne Leben“, a- für „nicht“, bios für „Leben“), engl. abiotic
Eigenschaft von Bestandteilen der Umwelt, die unbelebt sind, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften (Gegensatz zu → biotisch)
Lymphknoten stromabwärts eines Infektionsherdes, von dem dem Lymphknoten über das Lymphsystem Antikörper und Mikroorganismen zugeführt werden. Ableitende Lymphknoten vergrößern sich häufig sehr stark während einer Immunantwort und lassen sich dann abtasten. Früher sprach man dabei von "geschwollenen Drüsen".
bezieht sich auf den Bereich des Körpers, der gegenüber dem Mund liegt (Gegensatz zu → oral)
(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch).
Abbruch der Schwangerschaft nach erfolgreicher Einnistung der Eizelle im Uterus; kann absichtlich herbeigeführt werden oder auf natürliche Weise (Spontanabort, Fehlgeburt) erfolgen
Abschlussgewebe, engl. dermal tissue
Sammelbezeichnung für die Gewebe, die eine Pflanze nach außen abgrenzen. Dazu gehören die Epidermis der jungen Pflanze und die äußere Rinde (Periderm, Kork) einer Pflanze mit ausgeprägtem sekundärem Dickenwachstum. (Gegensatz zu → Grundgewebe, → Leitgewebe)
Abscisinsäure (ABA), engl.abscisic acid
ein Phytohormon mit wachstumshemmender Wirkung; für das Schließen der Spaltöffnungen verantwortlich; ist an der Reaktion der Pflanze auf Salz und Trockenstress beteiligt
Abscission (von lat. abscissio für „Abtrennung“), engl. abscission
der Prozess, durch den sich die Laub- und Blütenblätter sowie Früchte von einer Pflanze ablösen
Die Zeit, gemessen vom Beginn eines Aktionspotenzials, in der sich kein neues Aktionspotenzial auslösen lässt.
absolute Temperatur, engl. absolute temperature
gemessen in Kelvin. Die Kelvin-Skala ist eine Temperaturskala, bei der 0 das Stadium ohne jegliche Molekularbewegung ist; dieser Zustand wird auch als der „absolute Nullpunkt“ bezeichnet (auf der Celsius-Skala entspricht er -273°).
Absorption (von lat. absorptio für „Aufsaugen“), engl. absorption
(1) die vollständige Aufnahme von Licht ohne Reflexion oder Transmission; (2) das Aufnehmen von Wasser oder anderen Molekülen
Absorptionsspektrum, engl. absorption spectrum
grafische Darstellung der Lichtabsorption bei verschiedenen Wellenlängen des Lichts; zeigt für jede Wellenlänge, wie viel Licht absorbiert wurde
absorptive Heterotrophe, engl. absorptive heterotrophs
Organismen (in der Regel Pilze), die sich durch absorptive Heterotrophie ernähren; geben zu ihrer Ernährung Verdauungsenzyme nach außen ab, zersetzen damit große Nahrungsmoleküle und nehmen die Zersetzungsprodukte anschließend durch ihre Oberfläche auf
absorptives Stadium, engl. absorptive state
das Stadium, in dem sich die Nahrung im Darm befindet und die Nährstoffe absorbiert werden (Gegensatz zu → postabsorptives Stadium)
Abstammung mit Modifikationen, engl. descent with modification
Charles Darwins Hypothese, dass alle Arten auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen und im Laufe der Zeit nach und nach auseinander hervorgingen
Abstammungslinie, engl. lineage
eine Reihe von Populationen, Arten oder Genen, die im Laufe der Evolution aus einem einzigen gemeinsamen Vorfahren hervorgingen
Abundanz, engl. abundance
Anzahl der Individuen einer Art, bezogen auf ihren Lebensraum
Allgemeine Strategie des Immunsystems, die darauf abzielt, die Anzahl der Krankheitserreger zu veringern oder sie ganz zu beseitigen (zum Vergleich: → Vermeidung, → Toleranz).
Abyssal (von griech. abyssos für „bodenlos“), engl. abyssal
Zone der Tiefsee, in die kein Licht mehr vordringt
Acetyl-CoA (Acetyl-Coenzym A), engl. acetyl coenzyme A
Verbindung, die zu Beginn des Citratzyklus mit Oxalacetat zu Citrat reagiert; spielt eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Stoffwechselreaktionen
Ein Amin, das in vielen Synapsen des peripheren und zentralen Nervensystems und auch am Übergang zwischen Neuron und Muskel als Neurotransmitter dient.
Acetylcholin (ACh), engl. acetylcholine
Neurotransmitter, der bei Wirbeltieren an motorischen Endplatten und anderen Synapsen als Informationsüberträger fungiert; wird anschließend von dem Enzym Acetylcholinesterase (AChE) abgebaut
Acetylcholinesterase (AChE), engl. acetylcholinesterase
acetylcholinspaltendes Enzym
Achselknospe, engl. axillary bud
Seitenknospe für einen Seitenspross; steht in der Achsel, also direkt oberhalb der Ansatzstelle eines Blattes am Spross
Achtsamkeit ist eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit, die absichtsvoll und nicht-wertend ist und sich auf den aktuellen Moment des Erlebens bezieht (Kabat-Zinn 1982).
acoelomater Organisationstyp, engl. acoelomates
Tierbauplan ohne Leibeshöhle
Siehe adrenocorticotropes Hormon.
Actin (von griech. aktis für „Bewegung“), engl. actin
eines der beiden kontraktilen Proteine in Muskeln; polymerisiert zu dünnen Filamenten; bildet die Mikrofilamente des Cytoskeletts von eukaryotischen Zellen (→ Myosin)
→ Mikrofilamente
Actinidia chinensis – Kiwi
Actinidiaceae
Adaptation (Anpassung), engl. adaptation
(1) in der Evolutionsbiologie eine bestimmte Struktur, ein physiologischer Prozess oder ein Verhalten, das einen Organismus möglichst optimal an seine Umwelt anpasst und ihm damit höhere Überlebens- und Fortpflanzungschancen verleiht; außerdem Bezeichnung für den Entwicklungsprozess, der zur Entstehung oder Fortdauer eines solchen Merkmals führt; (2) in der Sinnesphysiologie der Verlust der Sensitivität einer Rezeptorzelle als Reaktion auf wiederholte Reizung
erworbene, antigenspezifische Abwehrreaktion
adaptive Immunabwehr, engl. adaptive defense
eine der beiden allgemeinen Formen der Abwehr gegen Pathogene und andere fremde Strukturen unter Beteiligung von Antikörpern, weiteren Proteinen und Zellen; erkennt spezifisch Viren, Bakterien und fremde Makromoleküle und sorgt für deren Zerstörung; kommt nur bei Wirbeltieren vor (Gegensatz zu → angeborene Abwehr)
Immunität gegen eine Infektion, die aufgrund einer adaptiven Immunantwort entsteht.
adaptive Radiation, engl. adaptive radiation
eine Reihe von Evolutionsereignissen, die ausgehend von einer Stammart zu einem ganzen Spektrum verwandter Arten führt, welche jeweils andere spezifische Anpassungen an ihre Lebensräume aufweisen
Nichtenzymatische Proteine, die zwischen den Faktoren, die an einem Signalweg beteiligt sind, physikalische Verknüpfungen bilden, besonders zwischen einem Rezeptor und anderen Signalproteinen. Sie dienen dazu, die Faktoren eines Signalwegs zu rekrutieren, sodass sie funktionsfähige Proteinkomplexe bilden.
→ antikörperabhängige zellvermittelte Cytotoxizität
Additionsregel, engl. addition rule
die Wahrscheinlichkeit, dass eines von zwei oder mehr Ereignissen, die sich gegenseitig ausschließen, die Summe ihrer unabhängigen Wahrscheinlichkeiten ist
Adenin (A), engl. adenine
Purinbase, die in Nucleinsäuren, ATP, NAD und anderen Verbindungen vorkommt
adenoassoziierte Viren, engl. adeno-associated viruses
kleine, nichtpathogene Viren mit einem Genom aus einzelsträngiger DNA; integrieren sich nicht in die Wirtschromosomen und können für die Gentherapie beim Menschen eingesetzt werden
Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen), engl. anterior pituitary gland
Teil der Hypophyse der Wirbeltiere, der glandotrope Hormone produziert
Adenosin-Desaminase-Mangel (ADA-Mangel)
Eine erbliche Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Enzym Adenosin-Desaminase nicht produziert wird, sodass es zu einer Akkumulation toxischer Purinnucleoside und -nucleotide kommt, was den Tod der meisten im Thymus heranreifenden Lymphocyten zur Folge hat. Dieser Enzymdefekt ist die Ursache des → schweren kombinierten Immundefekts (SCID).
→ ATP
Adenosintriphosphat (ATP)
Das Molekül, das die Energiewährung der Zelle darstellt. Bei der Hydrolyse von ATP zu Adenosindiphosphat (ADP) wird Energie frei, die die meisten biochemischen Reaktionen des Neurons antreibt. ADP wird in den Mitochondrien wieder zu ATP umgewandelt.
Ein Enzym, das die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP) in zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP), einen Second Messenger, katalysiert.
Adenylatcyclase, engl. adenylate cyclase
Enzym, das die Bildung von zyklischem AMP (→ cAMP) aus ATP katalysiert
ADEPT (
antibody-directed enzyme/pro-drug therapy)
Behandlungsmethode, bei der ein Antikörper mit einem Enzym gekoppelt ist, das eine nichttoxische Vorstufe eines Wirkstoffs in die cytotoxische Form des Wirkstoffs umwandelt.
Proteine auf der Zelloberfläche von Bakterien, die es ihnen ermöglichen, an Wirtszellen zu binden.
Zusammenhalt zwischen verschiedenen Substanzen oder Zellen
Ein Zustand positiver Energiebilanz, bei dem die Energieaufnahme und die Energiespeicherung den Energieverbrauch übersteigen, was zu einem erhöhten Körperfettanteil führt. Auch als Fettleibigkeit bezeichnet.
Übergewicht
Fettzellen
Ein kleines Peptidhormon, das von magnozellulären neurosekretorischen Zellen aus dem Hypophysenvorderlappen freigesetzt wird; fördert die Wasserretention und verringert die Harnproduktion in der Niere; auch als antidiuretisches Hormon (ADH) oder Vasopressin bezeichnet.
→ antidiuretisches Hormon
Substanzen, die im Gemisch mit einem Antigen die Immunantwort gegen dieses Antigen verstärken.
Ein Catecholamin-Neurotransmitter, der aus Noradrenalin synthetisiert wird.
Adrenalin, engl. epinephrine
auch als Epinephrin, Suprarenin, Vasotonin oder Vasokonstriktin bezeichnet; das vom Nebennierenmark produzierte „Kampf-oder-Flucht“-Hormon, das auch als Neurotransmitter fungiert
adrenerge Rezeptoren, engl. adrenergic receptors
G-Protein-gekoppelte Rezeptorproteine, die an die Hormone Adrenalin und Noradrenalin binden und in den Zielzellen spezifische Reaktionen auslösen
Adrenocorticotropes Hormon (ACTH)
Ein Hormon, das als Reaktion auf Corticoliberin vom Hypophysenvorderlappen abgegeben wird; stimuliert die Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere.
adrenocorticotropes Hormon (ACTH), engl. adrenocorticotropin
auch als Adrenocorticotropin oder Corticotropin bezeichnet; vom Hypophysenvorderlappen gebildetes corticotropes Hormon, das die Freisetzung von Cortisol aus der Nebennierenrinde anregt
→ adrenocorticotropes Hormon
Adrenocorticotropin-Releasing-Hormon, engl. corticotropin-releasing hormone (CRH)
vom Hypothalamus gebildetes Peptidhormon, das die Freisetzung des adrenocorticotropen Hormons aus dem Hypophysenvorderlappen reguliert
adrenogenitales Syndrom (AGS)
"Es entsteht durch Blockaden in den Syntheseketten von Hormonen der Nebennierenrinde. Die gestörte Regulation der Hormone führt zu einer massiven Vergrößerung der Nebenniere und zu einem massiven Anstau von Ketosteroiden, die in androgenwirksame Steroide umgewandelt werden; diese verursachen bei weiblichen Feten eine Virilisierung der äußeren Genitalien (Vermännlichung) und bei männlichen Nachkommen Frühreife mit einem Wachstumsstillstand vor der Pubertät."
ADRP (
adipose differentiation related protein)
Protein, das in vielen Zellen die Aufrechterhaltung und Speicherung neutraler Lipidtröpfchen bewirkt.
Adventivwurzeln (von lat. adventitius für „von außen kommend“), engl. adventitious roots
sprossbürtige Wurzeln, die im oder über dem Boden entspringen können; typisch für das faserförmige Wurzelsystem der Einkeimblättrigen (→ Monokotylen)
Aerenchym, engl. aerenchyma
pflanzliches Parenchymgewebe mit großen, zusammenhängenden Interzellularräumen
aerob (von griech. aer für „Luft“ und bios für „Leben“), engl. aerobic
in Gegenwart von molekularem Sauerstoff ablaufend (wie im aeroben Stoffwechsel); sauerstoffbenötigend (Gegensatz zu → anaerob)
aerotolerante Anaerobier, engl. aerotolerante anaerobes
Prokaryoten, die zum Überleben keine sauerstoffhaltige Atmosphäre benötigen, aber in Anwesenheit von O2 leben können
Eine offensive oder defensive Form der Aggression, begleitet von verbalen Äußerungen und einer hohen Aktivität des vegetativen Nervensystems.
Ein Geisteszustand, der durch Gemütsstörungen charakterisiert ist; auch als Depression bezeichnet. Beispiele sind eine schwere Depression und eine bipolare affektive Störung.
afferent (von lat. afferre für „zuführen“), engl. afferent
zuführende Leitungsrichtung, zum Beispiel in einem Neuron, das Impulse zum Zentralnervensystem weiterleitet (afferente Neuronen), oder in einem Blutgefäß, das Blut zu einem Organ transportiert (afferente Arteriolen) (Gegensatz zu → efferent)
Gefäße des Lymphsystems, die extrazelluläre Flüssigkeit aus den Geweben ableiten und Antigene, Makrophagen und dendritische Zellen aus Infektionsherden zu den Lymphknoten transportieren.
zum Lymphknoten hinführendes Gefäß
Ein Axon, das zu einer Struktur hinleitet und diese innerviert. Siehe auch Efferenz.
Die Stärke, mit der ein Molekül an eine einzelne Stelle eines anderen Moleküls bindet, etwa bei der Anlagerung eines monovalenten Fab-Fragments eines Antikörpers an ein monovalentes Antigen (→ Avidität).
Bestreben von Molekülen, Teilchen oder Zellen, sich aneinanderzulagern oder eine Bindung miteinander einzugehen.
Hypothese, die beschreibt, wie die Entscheidung zwischen positiver und negativer Selektion von T-Zellen im Thymus entsprechend der Bindungsstärke zwischen dem T-Zell-Rezeptor und dem Komplex aus körpereigenem Peptid und MHCMolekül erfolgt. Wechselwirkungen mit geringer Affinität verhindern, dass die Zelle ignoriert wird, Wechselwirkungen mit hoher Affinität lösen die Apoptose aus und bewirken eine negative Selektion.
Zunahme der Affinität der Antikörper, die im Verlauf einer adaptiven Immunantwort entstehen, für ihr spezifisches Antigen; besonders ausgeprägt bei sekundären und weiteren Immunisierungen.
Abkürzung von „amplified fragment length polymorphism“. Eine Technik mit deren Hilfe ein genetischer Fingerabdruck eines Individuums erstellt wird (> Multilocus-Fingerprint). Die gesamte genomische DNA wird mit mindestens zwei Restriktionsenzymen in Fragmente von unterschiedlicher Länge geschnitten, die anschließend durch PCR vervielfältigt (amplifiziert) und elektrophoretisch aufgetrennt werden. Das Ergebnis ist ein Leitermuster von vielen Banden, hinter denen sich jeweils verschiedene DNA-Sequenzen mit einer gleichen Anzahl von Basenpaaren verbergen.
Anus, Darmausgang; am hinteren Ende des Darmkanals gelegene Öffnung, durch die Verdauungsreste ausgeschieden werden
Das Fehlen von Antikörpern im Blut → X-gekoppelte Agammaglobulinämie
Ein Trägermedium, das zur Auftrennung von DNA-Fragmenten und Proteinen dient. Die Grundsubstanz Agarose wird aus dem Meertang Agar agar gewonnen. Das Gemisch mit einer geeigneten wässrigen Pufferlösung wird aufgekocht und danach lässt man es abkühlen (Puffer stabilisiert das Gel, bei eventuellen Zugaben von Säuren oder Basen verändert sich der pH-Wert der Lösung nur gering). Beim Abkühlen vernetzen die Agarosemoleküle und bilden ein Sieb mit unregelmäßigen Netzstrukturen. Auf den festen Agaroseblock werden die Proben aufgetragen und in einem elektrischen Feld getrennt.
fest anhaftender Zusammenschluss
Klasse der Vertebraten, zu der auch die kieferlosen Fische gehören. Diese verfügen über keine adaptive Immunität, die auf einer RAG-vermittelten V(D)J-Rekombination basiert, besitzen aber ein eigenes System der adaptiven Immunität, die auf somatisch zusammengesetzten VLRs beruht.
Die Unfähigkeit, Objekte zu erkennen, auch wenn einfache sensorische Fähigkeiten scheinbar normal ausgeprägt sind; kann beispielsweise durch Schädigung des ventralen visuellen Pfads verursacht werden.
chemische Substanz (z. B. ein Neurotransmitter), die in einer Zelle oder einem Gewebe eine spezifische Reaktion auslöst (Gegensatz zu → Antagonist)
Vorgang, bei dem T-Zellen im Thymus durch relativ hochaffine Liganden positiv selektiert werden.
Eine psychische Störung, die durch die Angst charakterisiert ist, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten und einer Situation nicht oder nur unter peinlichen Umständen entkommen zu können.
→ aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase
→ erworbenes Immunschwächesyndrom
Aids, engl. acquired immunodeficiency syndrome
erworbene Immunschwächekrankheit; Schwächung der Immunfunktion aufgrund des Rückgangs der T-Zellen und Makrophagen im Blut, hervorgerufen durch eine Infektion mit HIV (HI-Virus)
AIM2 (
absent in melanoma 2)
Protein der PYHIN-Unterfamilie der NLRs (NOD-like-Rezeptoren), die eine aminoterminale HIN-Domäne enhalten. AIM2 aktiviert die Caspase 1 als Reaktion auf doppelsträngige Virus-DNA.
Akklimatisation, engl. acclimatization
auch als Akklimatisierung bezeichnet; saisonale Anpassung der „Sollwerte“ der physiologischen Funktionen von Tieren (z. B. der Stoffwechselrate) an veränderte Umweltfaktoren; ist in der Regel reversibel
Im Grunde stellt jedes Exponieren an eine Umweltbedingung eine Akklimatisierung dar, die eine Bedeutung für spätere Reaktionen auf andere Umweltbedingungen haben kann. Zum Beispiel können Organismen, die einem milden Stress ausgesetzt worden sind, nachfolgend besser gerüstet sein, einen mehr extremen Stress gleicher Art zu tolerieren. Die Behandlung, die zu diesem Phänomen führt, wird Akklimatisierung genannt, und der Ausdruck wird oft in Verbindung mit vorteilhafter Akklimatisierung („beneficial acclimation“) verwendet.
Die Änderung der Brechkraft durch Veränderung der Linsenform im Auge.
Vorderende eines Insektenembryos bzw. mehr allgemein im Articulatengrundbauplan.
Akrosom (von griech. akros für „oberstes“ und soma für „Körper“), engl. acrosome
Struktur an der äußersten Spitze eines tierischen Spermiums, die als Erstes mit der Membran der Eizelle fusioniert und in die Eizelle eindringt
Akrozentrisches Chromosom
Chromosom, bei dem das Centromer am Ende lokalisiert ist, dadurch ist die Länge der Chromosomenarme sehr unterschiedlich (S. 216).
akrozentrisches Chromosom
Ein Chromosom (> G) mit nur einem Arm, an dessen Ende das Zentromer (> G) liegt. Das Zentromer teilt ein submetazentrisches Chromosom in einen kurzen und langen Arm. Liegt das Zentromer mehr oder weniger in der Mitte des Chromosoms, haben wir ein metazentrisches Chromosom.
Serin/Threonin-Kinase, die stromabwärts der PI-3-Kinase aktiviert wird und viele weitere Zielmoleküle hat, die mit Überleben und Wachstum der Zellen zusammenhängen, beispielsweise durch die Aktivierung der mTOR-Signalwege.
In allen Zellen ein Protein des Cytoskeletts und das in dünnen Filamenten der Skelettmuskelfasern hauptsächlich vorkommende Protein; verursacht die Muskelkontraktion durch spezifische chemische Wechselwirkungen mit Myosin.
Eine kurze Veränderung des Membranpotenzials, verursacht durch das schnelle Öffnen und Schließen von spannungsabhängigen Ionenkanälen; auch bekannt als Spike, Nervenimpuls oder Entladung. Aktionspotenziale breiten sich wie eine Welle entlang eines Axons aus und übertragen auf diese Weise Informationen von einem Ort des Nervensystems zum anderen.
Aktionspotenzial, engl. action potential
von Neuronen oder Muskelzellen erzeugtes elektrisches Signal zur Weiterleitung von Informationen durch wellenförmige Depolarisation oder Hyperpolarisation der Plasmamembran
Aktivator, engl. activator
ein Transkriptionsfaktor, der bei Bindung an den Promotor eines Gens dessen Transkription stimuliert (Gegensatz zu → Repressor)
Aktivatorprotein 1 (AP-1)
Transkriptionsfaktor, der als Ergebnis von intrazellulären Signalen, die von Antigenrezeptoren der Lymphocyten ausgehen, gebildet wird. aktive Immunisierung Immunisierung mit Antigenen, um eine adaptive Immunität zu erzeugen.
Eine Region in der präsynaptischenMembran, in der Neurotransmitter freigesetzt werden.
aktiver Transport, engl. active transport
energieverbrauchender Transport von Substanzen durch eine biologische Membran entgegen einem Konzentrationsgefälle – also von einem Bereich geringer Konzentration (dieser Substanz) in einen Bereich hoher Konzentration (→ primär aktiver Transport, → sekundär aktiver Transport; Gegensatz zur → erleichterten Diffusion und zum → passiven Transport)
aktives Zentrum, engl. active site
Region oder Tasche an der Oberfläche eines Enzyms oder Ribozyms, an die das Substrat bindet und an der die Katalyse stattfindet
Rezeptoren auf NK-Zellen, deren Stimulation die Cytotoxizität der Zelle aktiviert (→ inhibitorische Rezeptoren).
Aktivierung (activation) lässt sich als Folge aufgabenbezogener Aktivität des zentralen Nervensystems verstehen, die infolge von Reizen und Ereignissen eintritt und sich vor allem auf die (efferente) Energetisierung von Effektorganen bezieht.
Aktivierungsenergie (Ea), engl. activation energy
Energiebarriere, die von chemischen Substanzen überwunden werden muss, damit sie miteinander reagieren können
Aktivierungsenzyme, engl. activation enzymes
auch Aminoacyl-tRNA-Synthetasen genannt; katalysieren die Bindung von Aminosäuren an die entsprechenden tRNAs
aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase (AID)
Enzym, das die somatische Hypermutation der variablen Regionen der Immunglobulingene in Gang setzt, indem es die DNA in den V- oder Switch-Regionen der Immunglobuline direkt am Cytosin desaminiert. Bei einem Verlust der AID-Aktivität gehen beide Aktivitäten verloren, sodass sich eine Hyper-IgM-Immunschwäche herausbildet und keine Affinitätsreifung mehr stattfindet.
aktivierungsinduzierter Zelltod
Der Vorgang, durch den das Absterben von autoreaktiven T-Zellen ausgelöst wird, wenn sie ihre Reifung im Thymus abschließen und in die Peripherie wandern.
Aktivierungstor, engl. activation gate
Bereich eines spannungsgesteuerten Natriumionenkanals, der bei einer Depolarisation der Membran dessen Permeabilität für Na+-Ionen erhöht
Abwehrproteine der frühen Abwehrphase
Eintritt der Abstoßung eines Gewebes oder Organs von einem genetisch nicht verwandten Spender innerhalb von 10–13 Tagen nach der Transplantation, wenn keine Behandlung mit Immunsuppressiva erfolgt.
Ein immuntherapeutisches Verfahren, um bei Patienten schnell eine vorläufige Toleranz für einen unbedingt erforderlichen Wirkstoff wie Insulin oder Penicillin zu erreichen, die dagegen allergisch sind; wird auch als schnelle Desensibilisierung bezeichnet. Bei korrekter Anwendung können Symptome einer leichten bis mittleren Anaphylaxie entstehen.
Bei einer HIV-Infektion kurze Zeit nach der Infektion eines Menschen einsetzendes Stadium, das durch eine grippeähnliche Erkrankung, eine große Anzahl von Viren im Blut und eine Abnahme der zirkulierenden CD4-T-Zellen gekennzeichnet ist (→ Akute-Phase-Reaktion, → Akute-Phase-Proteine).
Proteine der angeborenen Immunabwehr, deren Produktion sich bei einer Infektion verstärkt (→ Akute-Phase-Reaktion). Sie zirkulieren im Blut und sind an der frühen Phase der Immunantwort beteiligt. Ein Beispiel ist das → mannosebindende Lektin.
Akute-Phase-Reaktion (
acute phase response)
Veränderungen im Blut in der frühen Phase einer Infektionskrankheit. Dazu gehört die zu einem großen Teil in der Leber stattfindende Produktion von → Akute-Phase-Proteinen.
akzessorisch, engl. accessory
zusätzlich, begleitend, unterstützend vorhanden; beispielsweise akzessorische Geschlechtsdrüsen (zusätzlich zu den Keimdrüsen vorhanden), akzessorische Organe von Früchten (bilden Teile der Frucht, ohne sich von Fruchtblättern abzuleiten)
akzessorische Effektorzellen
Zellen, die bei einer adaptiven Immunantwort helfen, selbst aber keine spezifische Antigenerkennung vermitteln. Beispiele sind Phagocyten, → Mastzellen und → NK-Zellen.
akzessorische Geschlechtsorgane, engl. accessory sex organs
anatomische Strukturen, die bei einer inneren Befruchtung die Übertragung der Spermien vom Männchen auf das Weibchen ermöglichen (Gegensatz zu → primäre Geschlechtsorgane)
akzessorische Pigmente, engl. accessory pigments
Pigmente, die Licht absorbieren und den Chlorophyllen die Energie für die Photosynthese zuführen; auch Antennenpigmente genannt
Albedo (von lat. albus für „weiß“), engl. albedo effect
die von der Erdoberfläche reflektierte Sonneneinstrahlung
Störung der Synthese von Melanin, die helle Haut-, Haar- und Augenfarbe zur Folge hat.
Aldehyde, engl. aldehydes
organische Verbindungen mit einer Aldehydgruppe (-CHO). Viele Zucker sind Aldehyde. (Gegensatz zu → Ketone)
Aldosteron, engl. aldosterone
Steroidhormon, das bei Säugetieren in der Nebennierenrinde gebildet wird; fördert die Ausscheidung von Kaliumionen und Rückresorption von Natriumionen in der Niere
Rekombinantes CD58-IgG1-Fusionsprotein, das die CD2-Bindung durch CD58 blockiert und bei der Psoriasisbehandlung angewendet wird.
Antikörper gegen CD52, der für die Depletion von Lymphocyten eingesetzt wird, etwa zur T-Zell-Depletion für eine Knochenmarktransplantation bei chronischer myeloischer Leukämie.
Aleuronschicht, engl. aleurone layer
bei manchen Samen vorhandenes Gewebe unterhalb der Samenschale, welches das Endosperm umgibt. Die Schicht sezerniert Verdauungsenzyme, die im Endosperm gespeicherte Makromoleküle aufspalten.
alkalisch (basisch), engl. alkaline
Eigenschaft von Lösungen, deren pH-Wert höher als 7 ist (entspricht einer Protonenkonzentration niedriger als 10-7-molar) (Gegensatz zu → sauer)
Blockierung des Synthesewegs von der aromatischen Aminosäure Phenylalanin zu Tyrosin infolge einer Defizienz des Enzyms Homogentisinsäure-Oxidase. Die überschüssige Homogentisinsäure färbt den Urin blau, sekundäre Metaboliten lagern sich im Knorpel und Bindegewebe ein (Ochronose).
chemische Verbindungen mit einer Hydroxylgruppe (-OH). Es gibt einwertige Alkohole mit nur einer Hydroxylgruppe (beispielsweise der Trinkalkohol Ethanol) und mehrwertige Alkohole (beispielsweise → Glycerol).
alkoholische Gärung, engl. alcoholic fermentation
→ Gärung
Allantois, engl. allantois
sackartige, extraembryonale Membran, die stickstoffhaltige Abfallprodukte des Embryos aufnimmt (vgl. → extraembryonale Membranen)
Allantoismembran, engl. allantoic membrane
in der Entwicklung von Tieren ein Auswuchs des extraembryonalen Entoderms und des angrenzenden Mesoderms; bildet die Allantois, eine sackförmige Struktur, in der die Stoffwechselendprodukte des Embryos gespeichert werden
Allee-Effekt, engl. allee effect
Zunahme der Wachstumrate (r) einer Population mit abnehmender Populationsdichte
Eine bestimmte Ausführung eines Gens (S. 3).
Die DNA-Sequenz eines bestimmten DNA-Abschnitts des Genoms. Dieser Abschnitt kann codierend (Gen) oder auch willkürlich gewählt sein (Locus). Unterscheiden sich die DNA-Abschnitte homologer Chromosomen, dann sprechen wir auch von allelischer Variation. Zum Beispiel gibt es beim Menschen den Genort für die Hauptblutgruppe AB0. Dieser Genort kann entweder die Erbinformation A, B oder 0 tragen und so geben unsere Eltern an uns entweder das Allel A, Allel B oder Allel 0 weiter.
Variante eines Gens; viele Gene kommen in der allgemeinen Population in mehreren verschiedenen Formen vor (→ Heterozygotie, → Homozygotie, → Polymorphismus).
Allelausschluss (
allelic exclusion)
Bei einem heterozygoten Individuum kann immer nur eines der beiden möglichen Allele für ein bestimmtes Gen exprimiert werden. In der Immunologie bezeichnet man damit die eingeschränkte Expression der einzelnen Ketten der Antigenrezeptorgene. Diese hat beispielsweise zur Folge, dass jeder einzelne Lymphocyt Immunglobuline oder T-Zell-Rezeptoren mit nur einer einzigen Antigenspezifität produzieren kann.
Allele (von griech. allos für „andere“), engl. allels
verschiedene Zustandsformen eines Gens an einem bestimmten Genlocus eines Chromosoms
Allelfrequenz (Genfrequenz), engl. allele frequency
der relative Anteil eines bestimmten Allels in einer spezifischen Population
An denselben Genorten/DNA-Abschnitten homologer Chromosomen findet man unterschiedliche genetische Informationen, die ihren Ursprung in Mutationsereignissen haben.
An Genorten/DNA-Abschnitten homologer Chromosomen tragen viele Individuen unterschiedliche elterliche genetische Informationen, die ihren Ursprung in Mutationsereignissen haben.
Hyperreaktionen des Immunsystems auslösende Substanz
Antigene, die eine allergische Reaktion hervorrufen.
Zustand, in dem eine symptomatische Reaktion auf ein normalerweise harmloses Antigen aus der Umgebung ausgelöst wird. Dabei kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen dem Antigen und Antikörpern oder primär aktivierten T-Zellen, die bei einem früheren Kontakt mit demselben Antigen gebildet wurden (zum Vergleich: → angeborene Allergie).
allergische Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Allergische Reaktion an der Bindehaut des Auges, die empfindliche Personen bei Kontakt mit durch Luft übertragene Allergene entwickeln; eine Konjunktivitis tritt im Allgemeinen zusammen mit Allergien in der Nase auf, etwa bei einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut oder bei Heuschnupfen.
allergische Kontaktdermatitis
Eine vor allem von T-Zellen vermittelte immunologische Überempfindlichkeitsreaktion, die mit Hautausschlag an der Kontaktstelle mit dem Allergen einhergeht. Auslöser ist häufig eine chemische Substanz, etwa das Urushiol-Öl aus den Blättern des Kletternden Giftsumachs, das Haptene an normale Körpermoleküle anheftet, die dadurch selbst allergen wirken.
Eine spezifische Immunantwort auf ein harmloses Umweltantigen oder Allergen aufgrund sensitivierter B- oder T-Zellen; dabei kann eine Reihe von Mechanismen eine Rolle spielen. Meist bindet jedoch ein Allergen an IgE-Antikörper, die an Mastzellen gebunden sind. Dadurch werden von den Zellen Histamin und andere biologisch aktive Molekülen von der Zelle freigesetzt, die die Anzeichen und Symptome von Asthma, Heuschnupfen und anderen verbreiteten allergischen Reaktionen hervorrufen.
allergische Reaktion, engl. allergic reaction
Überreaktion des Immunsystems auf geringe Mengen eines Antigens, auf die die meisten anderen Menschen keine Reaktion zeigen; häufig sind IgE-Antikörper beteiligt
allergische Rhinitis (Heuschnupfen)
Eine allergische Reaktion in der Nasenschleimhaut, die ein Laufen der Nase und Niesen verursacht.
allergische Sofortreaktion, engl. immediate hypersensitivity
schnelle, ausgedehnte Überreaktion des Immunsystems gegen ein Allergen, wodurch großeMengen an Histamin ausgeschüttet werden (Gegensatz zu → allergische Spätreaktion)
allergischer Schock (Anaphylaxie), engl. allergic shock
durch eine allergische Reaktion hervorgerufener plötzlicher Abfall des Blutdrucks. Dieser entsteht durch eine erhöhte Permeabilität der Blutgefäße und den daraus resultierenden Flüssigkeitsverlust durch die Kapillaren.
Allergische Reaktion auf ein eingeatmetes Allergen, bei der sich die Bronchien zusammenziehen, in den Atemwegen verstärkt Schleim produziert wird und es zu Atembeschwerden kommt.
Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften
"Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften sind relativ breite, konsistent in verschiedenen Situationen auftretende und zeitlich stabile Tendenzen zu bestimmten Verhaltensweisen (Roberts 2009; Stemmler et al. 2010)."
allgemeine Transkriptionsfaktoren, engl. general transcription factors
Transkriptionsfaktoren von Eukaryoten, die an die Promotoren der meisten proteincodierenden Gene binden und für deren Expression erforderlich sind; im Unterschied zu spezifischen Transkriptionsfaktoren, die ihre regulatorische Wirkung nur an bestimmten Promotoren oder Klassen von Promotoren entfalten
Allium cepa – Küchenzwiebel
Amaryllidaceae
Allo(poly)ploidie, bei der sich Genome verschiedener Pflanzenarten vereinigt haben (S. 405).
Antigene von einem anderen, genetisch nicht identischen Angehörigen derselben Spezies.
Antikörper, die gegen Antigene von einem anderen Angehörigen derselben Spezies erzeugt werden.
Zwei Personen oder zwei Mausstämme, die sich in Genen des MHC unterscheiden; der Begriff wird auch für allelische Unterschiede an anderen Loci verwendet (→ syngenes Transplantat, → xenogene Transplantate).
allogene Transplantatabstoßung
Die immunologisch vermittelte Abstoßung von übertragenen Geweben oder Organen von einem genetisch nicht identischen Spender. Ursache ist vor allem die Erkennung von Nichtselbst-MHC-Molekülen auf dem Transplantat.
Gewebe von einem allogenen (genetisch nicht identischen) Spender derselben Spezies; solche Transplantate werden in jedem Fall abgestoßen, sofern der Empfänger nicht immunsupprimiert ist.
allometrisches Wachstum, engl. allometric growth
Wachstumsmuster, bei dem manche Teile des Körpers eines Organismus schneller wachsen als andere; führt zu veränderten Körperproportionen während des Wachstums
allopatrische Speziation (von griech. allos für „andere“ und patria für „Heimat“), engl. allopatric speciation
auch als geographische Speziation bezeichnet; Form der Artbildung, bei der bei geographischer Trennung - durch Entstehen (oder Überqueren) einer physikalischen Barriere wie einem Fluss – durch reproduktive Isolation aus einer Ursprungsart zwei neue Arten hervorgehen (Gegensatz zu → sympatrische Speziation)
Vervielfachter Chromosomensatz eines hybriden Individuums (> Hybrid). Die Autoploidisierung ist die Vervielfachung des Chromosomensatzes eines Individuums einer Art.
Allopolyploidie, engl. allopolyploidy
Form der Polyploidie, bei der mehr als zwei Chromosomensätze vorhanden sind, die von mehr als einer Art stammen
Erkennung von Nichtselbst-MHC-Molekülen durch T-Zellen; die Reaktionen bezeichnet man als Alloreaktionen oder alloreaktive Antworten.
Ausbildung einer (stark ausgebildeten) Hauptwurzel und (schwächer ausgebildeter) Nebenwurzeln. > Homorrhizie
allosterische Regulation (von griech. allos für „andere“ und stereos für „Struktur“), engl. allosteric regulation
Regulation der Enzymaktivität durch Bindung eines Effektormoleküls nicht an das aktive Zentrum, sondern an eine andere Stelle – das allosterische Zentrum des Enzyms. Allosterisch reguliert werden neben Enzymen auch einige Transportproteine oder regulatorische Proteine.
Proteine, die von den Allelen eines Enzymlocus codiert werden. Diese Proteine unterscheiden sich in ihrer Struktur, doch haben sie immer noch dieselbe Stoffwechselfunktion.
Alpha-Diversität, engl. alpha diversity
Artenvielfalt im Maßstab einer lokalen Lebensgemeinschaft (Biozönose) (vgl. → Beta-Diversität, → Gamma-Diversität)
Alpha-Fehler, engl. alpha error
auch als falsch positive Entscheidung bezeichnet; Fehler 1. Art bei statistischen Tests, das Verwerfen einer zutreffenden Nullhypothese (Gegensatz zu → Beta-Fehler)
→ lymphoproliferatives Autoimmunsyndrom
alternativ aktivierte Makrophagen
→ M2-Makrophagen
alternativer Weg der Komplementaktivierung
Dieser Signalweg wird durch die spontane Hydrolyse des C3-Proteins ausgelöst. Unter Mitwirkung von Faktor B und Faktor D bildet sich die spezielle C3-Konvertase C3bBb.
alternatives Spleißen, engl. alternative splicing
Mechanismus zur Erzeugung unterschiedlicher, reifer mRNAs aus ein und demselben Gen; dazu werden während der RNA-Prozessierung unterschiedliche Kombinationen von Exons zusammengespleißt
Alternativhypothese, engl. alternative hypothesis
die Hypothese, die im Gegensatz zur Nullhypothese steht; bei statistischen Rückschlüssen; normalerweise die primär interessierende Hypothese
→ Opportunitätskosten
Alternativzustände, engl. alternative states
verschiedene Zusammensetzungen von Biozönosen am gleichen Ort unter ähnlichen Umweltbedingungen
altersbedingte Maculadegeneration
Eine der Hauptursachen für Blindheit bei älteren Menschen. Einzelnucleotidpolymorphismen (SNPs) in den Genen für Faktor H führen zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko.
Altersstruktur, engl. age structure
die Verteilung der Individuen einer Population auf die verschiedenen Altersklassen
Selbstlose Aktivitäten eines Individuums zum Nutzen aller Mitglieder einer Gemeinschaft oder Gruppe. Hierbei wird Nutzen mit dem Reproduktionspotenzial der Gemeinschaft gleichgesetzt.
Altruismus engl. altruism
ein uneigennütziges Verhalten, das die biologische Fitness des ausführenden Individuums verringert, die anderer Individuen jedoch steigert
Affenarten, die in Afrika und Eurasien beheimatet sind. Sie teilen sich in zwei große Gruppen, die geschwänzten Affen (Meerkatzenverwandte, Cercopithecoidea) und die Menschenartigen (Menschenaffen und Gibbons). Der Mensch gehört zu den Menschenaffen. Die Halbaffen, denen auch die Lemuren von Madagaskar zugeordnet sind, stehen außerhalb der Altweltaffen (Catarrhini, Schmalnasenaffen).
(lat. sequentia, Folge) DNA-Abschnitt von ca. 300 bp, der 300.000- bis 600.000-mal verteilt im Genom von Primaten vorkommt, durch das Restriktionsenzym AluI herausgeschnitten werden kann und keine Protein-codierende Information trägt (SINE).
Anorganische Aluminiumsalze (beispielsweise Aluminiumphosphat und Aluminiumhydroxyd). Sie wirken als Adjuvanzien, wenn sie mit Antigenen vermischt werden, und gehören zu den wenigen Adjuvanzien, die für den Menschen zugelassen sind.
Alveolen (von lat. alveus für „Höhle“), engl. alveoli
kleine, taschenartige Höhlen, insbesondere die Lungenbläschen
Ein Neuron in der Netzhaut des Auges, dessen Neuriten lateral in die innere plexiforme Schicht ziehen.
Ein kleiner Knochen im Mittelohr, dessen Form an einen Amboss erinnert.
Amboss (Incus), engl. anvil
mittleres der drei Gehörknöchelchen, das die Bewegungen des Trommelfells auf das ovale Fenster des Innenohrs überträgt (vgl. → Hammer, → Steigbügel)
→ Ambulacralsystem
Ambulacralsystem, engl. water vascular system
Wassergefäßsystem; in direkter Verbindung mit dem Meerwasser stehendes System aus Kanälen und muskulösen Ampullen und Füßchen, das bei vielen Echinodermen (Stachelhäutern) dem Gasaustausch, der Fortbewegung und der Nahrungsaufnahme dient. Die Bewegungen funktionieren hydraulisch.
Amensalismus, engl. amensalism
Wechselbeziehung zwischen zwei Organismen, bei der einer der Beteiligten geschädigt wird, der andere hingegen unbeeinflusst bleibt (Gegensatz zu → Kommensalismus)
organische Derivate des Ammoniaks, bei denen Wasserstoffatome organische Gruppen ersetzt sind
Aminoacyl-tRNA-Synthetasen
→ Aktivierungsenzyme
→ Amine
"Grundbaustein von Proteinen (Eiweiß). Der genetische Code bestimmt, in welcher Reihenfolge lineare Ketten von Aminosäuren (Polypeptide) gebildet werden. In der belebten Natur finden wir 22 verschiedene Aminosäuren. Die Individuen jeder Art benötigen eine bestimmte Anzahl dieser Bausteine; entweder kann ein Individuum alle notwendigen Aminosäuren selbst erzeugen (Pflanzen), oder einige Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden (Säugetiere; essenzielle Aminosäuren)."
Ein chemischer Grundbaustein von Proteinmolekülen, der aus einem zentralen Kohlenstoffatom, einer Aminogruppe, einer Carboxylgruppe und einemvariablen Rest besteht.
Aminosäuren (amino acids)
Stoffklasse, deren Moleküle eine Amino- (–NH2) und eine Carboxylgruppe (–COOH) besitzen, die zusammen mit einem Wasserstoffatom und einer Aminosäure-spezifischen Seitengruppe am gleichen ?-Kohlenstoffatom gebunden sind.
Aminosäuren, engl. amino acids
organische Verbindungen, die sowohl NH2- als auch COOH-Gruppen enthalten. Proteine sind Polymere von Aminosäuren.
NH3; das häufigste stickstoffhaltige Ausscheidungsprodukt (vgl. → Harnstoff, → Harnsäure)
ammoniotelisch (von griech. telos für „Ende“), engl. ammonotelic
auch als ammonotelisch bezeichnet; Eigenschaft von Organismen, die stickstoffhaltige Verbindungen (in erster Linie Proteine) zu Ammoniak als Stoffwechselendprodukt abbauen (Gegensatz zu → ureotelisch, → uricotelisch)
Ammonshorn (Cornu ammonis)
Eine Schicht von Neuronen im Hippocampus, von der Axone in den Fornix ziehen.
Ein ausgeprägter Verlust von Gedächtnis oder Lernvermögen. Siehe auch anterograde Amnesie, retrograde Amnesie.
Die Unfähigkeit, Worte zu finden.
innerste, mit Fruchtwasser gefüllte, extraembryonale Hülle, in der sich bei Sauropsiden (Reptilien und Vögel) und Säugetieren der Embryo entwickelt (vgl. → extraembryonale Membranen)
amniotisches Ei, engl. amniote egg
beschaltes Ei, das den Embryo, die ihn umgebenden vier extraembryonalen Membranen und einen Dotter enthält, von dem sich der Embryo ernährt. Diese evolutionäre Anpassung ermöglichte den Reptilien, Vögeln und Säugetieren - Gegensatz zu den meisten Amphibien – die vollständige Entwicklung außerhalb des Wassers und damit die Besiedlung terrestrischer Lebensräume.
Fruchtwasseruntersuchung (S. 599).
"Inaktives Allel; Synonym: Null-Allel (S. 617)."
Ein Subtyp des Glutamatrezeptors; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+ und K+ durchlässig ist.
Allotetraploide Arthybride mit je einem diploiden Genom jeder Elternart.
Bezeichnung für Moleküle, die eine positiv geladene (oder hydrophile) und eine davon getrennte hydrophobe Region enthalten.
amphipatisch (von griech. amphi für „auf beiden Seiten“ oder „doppel-“ und pathikos für „empfindend“), engl. amphipathic
Eigenschaft eines Moleküls, das sowohl hydrophobe als auch hydrophile Regionen besitzt
Allo(poly)ploide Individuen mit einzelnen oder mehreren Chromosomen(bereichen) einer anderen Art.
je nach Milieu sowohl als Säure als auch als Base wirkend
(lat. amplificatio, Vermehrung) Vermehrung bestimmter Gene (intra- oder extrachromosomal) (S. 372).
Amplifikation, engl. amplification
Vervielfältigung; meist in Zusammenhang mit DNA-Fragmenten (vgl. → Genamplifikation)
Amplitude, engl. amplitude
die maximale Auslenkung einer Kurve in eine Richtung im Laufe eines regelmäßigen Zyklus
Die Ausbuchtung am Ende eines Bogengangs, die die Haarzellen enthält, welche Drehbewegungen übertragen.
Ein mandelförmiger Kern im anterioren Temporallappen, von dem man annimmt, dass er an der Empfindung von Gefühlen, bestimmten Formen des Lernens und am Gedächtnis beteiligt ist.
Mandelkern; Bestandteil des limbischen Systems, eines Gehirnteils, der an der Entstehung von Angst und an der Erinnerung an beängstigende Erlebnisse beteiligt ist
stärke- und glykogenspaltende Gykosidase
Verdauungsenzym, das die Hydrolyse von Stärke meist in Maltose oder Glucose katalysiert
"stärkespeichernder Leukoplast; auch Bezeichnung für Chloroplast, der die photosynthetisch gebildete Stärke akkumuliert. > Proplastid, > Chloroplast"
Cyanobakterien
aufbauender Stoffwechsel
Die Biosynthese von organischen Molekülen aus Vorstufen; auch als anaboler Stoffwechsel bezeichnet. Siehe auch Katabolismus.
Anabolismus (von griech. ana für „aufwärts“ und ballein für „werfen“), engl. anabolism
aufbauender Teil des Zellstoffwechsels, in dem aus einfacheren Vorstufen komplexe Moleküle gebildet werden; erfordert die Zufuhr von Energie, die in Form der gebildeten chemischen Bindungen gespeichert wird (Gegensatz zu → Katabolismus)
anaerob (von griech. an für „nicht“, aer für „Luft“ und bios für „Leben“), engl. anaerobic
unter Ausschluss von molekularem Sauerstoff (O2) ablaufend (Gegensatz zu → aerob)
anaerobe Atmung, engl. anaerobic respiration
ein Stoffwechselweg, durch den Glucose in Abwesenheit von Sauerstoff abgebaut wird
Anagenese (Artwandel), engl. anagenesis
auch als phyletische Evolution bezeichnet; evolutionäre Veränderung in einer einzelnen Abstammungslinie über einen langen Zeitraum
Rekombinanter Antagonist für den IL-1-Rezeptor (IL-1RA), der bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis dazu dient, die Aktivierung des IL-1-Rezeptors zu blockieren.
Das Fehlen von normalem Schmerzempfinden.
analoge Merkmale (von griech. analogia für „Übereinstimmung“), engl. analogous traits
bezieht sich in der Biologie auf ähnliche Strukturen, die bei zwei oder mehr Organismengruppen vorkommen, aber getrennt und unabhängig voneinander entstanden sind. Ein Beispiel hierfür sind die Flügel von Fledermäusen und Vögeln, die sich unabhängig voneinander bei Vorfahren ohne Flügel entwickelten.
Blutarmut (S. 485).
Bestimmtes Stadium während der Zellteilung (Mitose und Meiose) (S. 234, 237).
Anaphase (von griech. ana für „hinauf“), engl. anaphase
Stadium der Zellteilung, in dem die erste Auftrennung der Schwesterchromatiden (oder in der ersten meiotischen Teilung der gepaarten homologen Chromosomen) stattfindet
→ Anaphylaxie
C3a, C4a, C5a des Komplementsystems vermitteln anaphylaxie-artige Schockreaktionen
Die proinflammatorischen Fragmente der Komplementproteine C5a und C3a, die während der Komplementaktivierung abgespalten werden. Sie werden von spezifischen Rezeptoren erkannt, führen zur Flüssigkeitsansammlung und locken Entzündungszellen zu den Stellen, an denen sie freigesetzt werden.
Schnell einsetzende und systemische allergische Reaktion auf ein Antigen, etwa wenn das Gift aus einem Insektenstich direkt in den Blutkreislauf gelangt, oder aufgrund bestimmter Nahrungsmittel wie Erdnüsse. Die gravierenden systemischen Reaktionen können durch einen Kreislaufzusammenbruch oder durch Ersticken aufgrund eines Anschwellens der Luftröhre tödlich enden. Ursache sind häufig Antigene, die an IgE-Moleküle binden, die wiederum an Fcε-Rezeptoren auf Mastzellen gebunden sind. So kommt es zur systemischen Freisetzung von inflammatorischen Mediatoren.
→ allergischer Schock
mehrere Organsysteme betreffende akut-allergische Reaktion
Organisation und Struktur eines Lebewesens
Gesamtheit der männlichen Blütenteile (= Stamina, Staubblätter). > Gynoeceum, > Stamen, > Staubblatt
Männliche steroidale Geschlechtshormone, von denen das wichtigste Testosteron ist.
Androgene, engl. androgens
sämtliche männlichen Steroidhormone (Geschlechtshormone) (das bekannteste davon ist Testosteron)
Embryonen, die aus zwei väterlichen Pronuklei entstehen.
Zustand fehlender Reaktivität auf Antigene. Man bezeichnet Personen als anergisch, wenn sie bei Kontakt mit entsprechenden Antigenen keine → Hypersensitivitätsreaktion vom verzögerten Typ ausbilden. T- und B-Zellen sind anergisch, wenn sie auch bei optimaler Stimulation nicht auf ihr spezifisches Antigen reagieren.
aktive Inaktivierung von Effektorzellen
Die von der normalen Ploidie abweichende chromosomale Konstitution, bei der eines oder mehrere Chromosomen in Überoder Unterzahl auftreten (S. 403).
Aneuploidie, engl. aneuploidy
Mutation, bei der ein einzelnes Chromosom, mehrere Chromosomen oder Teile von Chromosomen fehlen oder zusätzlich vorhanden sind
Angeborene Abwehrreaktion
antigenunspezifische Abwehrreaktionen
angeborene Erkennungsrezeptoren
Allgemeine Bezeichnung für eine große Gruppe von Proteinen, die viele verschiedene inflammatorische Induktoren erkennen und in der Keimbahn codiert werden. Sie benötigen keine Genumlagerung in den somatischen Zellen, um exprimiert zu werden.
angeborene Immunabwehr, engl. innate immune defense
eine von zwei möglichen Formen der Abwehr von Pathogenen bei Tieren; ist bei den meisten Tieren vorhanden und richtet sich nicht gegen ganz bestimmte Angreifer, allerdings gegen bestimmte Angreifergruppen. Der alternative Ausdruck „unspezifische Immunabwehr“ ist also nicht ganz korrekt. (Gegensatz zu → adaptive Immunabwehr)
Die verschiedenen angeborenen Abwehrmechanismen, mit denen ein Krankheitserreger zuerst konfrontiert ist, bevor die adaptive Immunität aktiviert wird. Dazu gehören die anatomischen Barrieren, antimikrobielle Peptide, das Komplementsystem sowie Makrophagen und neutrophile Zellen, die unspezifische Pathogenerkennungsrezeptoren tragen. Die angeborene Immunität ist in allen Individuen und zu jeder Zeit gegeben, sie nimmt selbst bei wiederholtem Kontakt mit dem Erreger nicht zu und unterscheidet zwischen Gruppen von verwandten Krankheitserregern, reagiert aber nicht auf einen bestimmten Krankheitserreger (→ adaptive Immunität).
angeborene lymphatische Zellen
→ ILCs
angeregter Zustand, engl. excited state
Zustandsformeines Atoms oder Moleküls, das nach Aufnahme von Energie mehr Energie besitzt als im Grundzustand
anfallsartiger Schmerz mit Brust- und Herzenge
Angiospermen, engl. angiosperms
die Bedecktsamer oder Blütenpflanzen; eine der beiden Hauptgruppen rezenter Samenpflanzen (vgl. → Gymnospermen)
Samenanlagen von außen nicht frei zugängig, da im Fruchtblatt (Karpell) eingeschlossen. > Karpell
Angiotensin, engl. angiotensin
ein Peptidhormon, das ein Zusammenziehen der Blutgefäße bewirkt und dadurch zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt; erhält außerdem durch Verengung der efferenten Gefäße die glomeruläre Filtration aufrecht, erzeugt ein Durstgefühl und stimuliert die Freisetzung von Aldosteron
Effektorsignalweg des Komplementsystems, der auf der Bildung des membranangreifenden Komplexes (MAC) beruht.
Angst ist ein vorübergehender Zustand, der meist als unangenehm empfunden wird und durch Veränderungen auf physiologischer, Erlebens- und Verhaltensebene charakterisiert ist. Er entsteht aus einer unbestimmten Ausgangslage und der unsicheren Erwartung über den Fortgang einer Situation heraus und steht damit zeitlich vor einem Ereignis.
Unter Angstbewältigung wird hier die präventive und eher langfristig angelegte Vorbereitung auf eine Situation verstanden, während Angstregulation auf die unmittelbare Veränderung des Angsterlebens in einer konkreten Situation ausgerichtet ist.
Eine aus einer ganzen Reihe von psychischen Störungen, die durch irrationale oder unangemessene Angst charakterisiert ist; dazu gehören Panikstörung, Agoraphobie und obsessiv kompulsives Syndrom (OCD).
→ animaler Pol
animaler Pol, engl. animal pole
der dotterarme, metabolisch aktive Bereich mancher tierischer Eizellen, Zygoten und Embryos; enthält am wenigsten Dotter; definiert die animale Hemisphäre des Keims (Gegensatz zu → vegetativer Pol)
Ein negativ geladenes Ion. Siehe auch Kation.
Anion (von griech. anion für „nach oben gehend“), engl. anion
ein negativ geladenes Ion (Gegensatz zu → Kation)
Anisogamie (von griech. aniso für „ungleich“ und gamos für „Hochzeit“), engl. anisogamy
das Vorkommen zweier morphologisch unterschiedlicher weiblicher und männlicher Gameten (Gegensatz zur → Isogamie)
Anlageplan, engl. fate map
Festlegung, welche adulten (erwachsenen) Strukturen sich von welchen Teilen des Embryos herleiten
Annealing, engl. annealing
zufälliges Zusammenlagern von DNA-Fragmenten an ihren kohäsiven Enden überWasserstoffbrücken; geschieht beim Absenken der Temperatur
Annotation (von lat. annotare für „anmerken“), engl. annotation
Verfahren der funktionellen Genomik, zu einer bekannten Gensequenz das Proteinprodukt und dessen Funktion zu bestimmen
Annuelle (annuelle Pflanzen), engl. annuals (annual plants)
einjährige Pflanzen, deren Entwicklungszyklus innerhalb einer Wachstumsperiode vollendet ist (Gegensatz zu → bienne Pflanzen, → perennierende Pflanzen)
Ein elektrisches Feld oder eine Spannungsquelle besitzt eine positiv geladene Seite (Anode) und eine negativ geladene Seite (Kathode). Zur Anode werden negativ geladene Teilchen (Anionen) hingezogen, während Kationen zur Kathode wandern. In der Genetik/Biochemie nutzt man diese Eigenschaft zur elektrophoretischen Auftrennung von Proteinen, DNA- und RNA-Molekülen.
Eine psychische Störung, die durch Fixierung auf das Essen, eine starke Angst vor Gewichtszunahme und die freiwillige Beibehaltung eines Körpergewichts unter dem Normalgewicht charakterisiert ist.
Ein Zustand der Appetitlosigkeit, bei dem der Energieverbrauch die Energieaufnahme übersteigt. Mit Magersucht als krankhafter Sonderform.
Appetitlosigkeit
Ein neuroaktives Peptid, das wirkt, indem es die Nahrungsaufnahme inhibiert; Beispiele sind Cholecystokinin (CCK), α-Melanocyten-stimulierendes Hormon (αMSH) und das Kokain- und Amphetamin-regulierte Transkriptpeptid (CART).
anorganische Dünger, engl. inorganic fertilizer
chemische Substanzen oder Substanzkombinationen, die bei einem Mangel an bestimmten Pflanzennährelementen auf den Boden oder in einer Pflanzenkultur ausgebracht werden; enthalten häufig die Makronährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium (N-P-K)
→ Adaptation
Anpassung an einen trockenen Standort durch Ausbildung spezieller morphologischer Strukturen (z. B. Bildung einer Hypodermis als zusätzlicher Verdunstungsschutz). > Nadelblatt
Beim Anschlussmotiv handelt es sich um das Bedürfnis, positive soziale Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, zu erhalten oder wiederherzustellen.
Antagonist, engl. antagonist
eine biochemische Verbindung (z. B. ein Arzneimittel), die verhindert, dass eine andere Substanz ihre normale Wirkung entfalten kann (Gegensatz zu → Agonist)
Ein Muskel, der am selben Gelenk einem anderen Muskel entgegenwirkt.
Antennendrüse, engl. antennal gland
Exkretionsorgan von Crustaceen (Krebstieren)
Antennenkomplexe (Lichtsammelkomplexe), engl. light harvesting complexes
Gruppe verschiedener, photosynthetisch aktiver Moleküle, die in Kooperation Lichtenergie absorbieren und diese an ein Reaktionszentrum abgeben
(lat. anterior, vordere, frühere) Vorderende des Organismus.
Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Nase gelegen oder rostral.
Lagebezeichnung; bezogen auf die Körperachse vorne oder kopfseitig gelegen (Gegensatz zu → posterior)
Anteriorer cingulärer Cortex
Bereich der Großhirnrinde direkt vor und über dem vorderen Abschnitt des Corpus callosum. Wurde mit der Pathophysiologie von affektiven Störungen in Zusammenhang gebracht.
Die Unfähigkeit, neue Informationen in das Gedächtnis aufzunehmen.
Axoplasmatischer Transport aus dem Soma eines Neurons zur Axonterminale.
Staubbeutel. > Stamen
Anthere (von griech. antheros für „blühend“), engl. anther
Staubbeutel; der pollentragende Teil eines Staubblatts in einer Blüte
Antheridium (Plural: Antheridien; von griech. Antheros für „blühend“), engl. antheridium
vielzelliges männliches Geschlechtsorgan (Gametangium) bei (Chitin)Pilzen, gefäßlosen Pflanzen, Farnen und (stark reduziert) auch bei Samenpflanzen; produziert die Spermazellen (bei Pflanzen Archegonium; bei Pilzen Ascogon)
Menschenaffen (> Altweltaffen).
Anti-Lymphocyten-Globulin
Antiserum gegen T-Zellen des Menschen, das in einer anderen Spezies erzeugt wurde. Es dient dazu, nach einer Transplantation vorübergehend die Immunantwort zu unterdrücken.
Antibiotika, engl. antibiotics
Abwehrmoleküle, die von Mikroorganismen wie bestimmten Bakterien oder einzelligen Pilzen produziert werden, um konkurrierende Mikroorganismen zu zerstören; werden in der Medizin gegen bakterielle Infektionen verwendet
Anticodon, engl. anticodon
die drei Nucleotide in der tRNA, die durch Basenpaarung an ein komplementäres Triplett (ein Codon) der mRNA binden
EinWirkstoff,mit dem die Symptome einer Depression behandelt werden, indem im Gehirn die Konzentration von monoaminen Neurotransmittern erhöht wird; Beispiele sind Trizyklika, Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer und SSRIs.
Antidiuretisches Hormon (ADH)
Siehe Adiuretin.
antidiuretisches Hormon (ADH), engl. antidiuretic hormone
auch als Adiuretin oder Vasopressin bezeichnet; ein Hormon, das in der Niere von Säugetieren die Wasserrückresorption steuert; wird von den Neuronen des Hypothalamus produziert und von Nervenendigungen im Hypophysenhinterlappen sezerniert
"Immunogener Bereich eines Moleküls, der durch Antikörper erkannt wird bzw. deren Produktion stimuliert; Immunglobulin (7 Abschn. 9.4)."
Zellstruktur, die das Abwehrsystems eines Körpers erkennt. Das Immunsystem hat bereits oder entwickelt Moleküle (Antikörper), die die körperfremden Zellstrukturen angreifen.
eine immunglobulin-assoziierte Immunantwort auslösende Substanz
jegliche Substanz, die bei Wirbeltieren die Produktion von Antikörpern auslöst oder die im Körper vorhandenen Antikörper aktiviert
Antigen-Antikörper-Reaktion
Ein Teilgebiet der Immunologie, das sich mit Antigen-Antikörper-Reaktionen des Bluts beschäftigt.
Antigen:Antikörper-Komplexe
Gruppen von nichtkovalent miteinander verbundenen Antigen- und Antikörpermolekülen. Ihre Größe reicht von kleinen, löslichen bis zu großen, unlöslichen Komplexen. Man bezeichnet sie auch als → Immunkomplexe.
Antigenbindungsstelle (
antigen binding site, antibody combining site)
Die Stelle am vorderen Ende der beiden Arme eines Antikörpers, die mit dem Antigen in physikalischen Kontakt tritt und dieses nichtkovalent bindet. Die Antigenspezifität der Bindungsstellen wird durch ihre Form und die dort befindlichen Aminosäuren bestimmt.
Der Bereich eines Antigenmoleküls, an den die Antigenbindungsstelle eines bestimmten Antikörpers oder Antigenrezeptors bindet. Man nennt diesen Bereich auch → Epitop.
Antigendeterminante, engl. antigenic determinant
→ Epitop
Der Vorgang, durch den sich das Influenzavirus von Jahr zu Jahr immer etwas verändert. Dabei führen Punktmutationen in den Genen des Virus zu geringen Strukturveränderungen der viralen Oberflächenantigene.
Alle Moleküle, die spezifisch an einen Antikörper binden oder Peptidfragmente hervorbringen können, die an einen T-Zell-Rezeptor binden.
Antigenerbsünde (
original antigenic sin)
Die Tendenz des Menschen, Antikörper nur gegen diejenigen Epitope eines Virus herzustellen, die der erste Stamm dieses Virus, mit dem der Mensch in Kontakt getreten ist, mit den nachfolgenden verwandten Stämmen gemeinsam hat, selbst wenn diese auch andere hoch immunogene Epitope tragen.
Antigenpräsentation (
antigen presentation)
Das Vorzeigen von Antigenen in Form von Peptidfragmenten, die an MHC-Moleküle auf der Zelloberfläche gebunden sind. T-Zellen erkennen Antigene in dieser Form.
Antigenpräsentation, engl. antigen presentation
ein Prozess bei der Immunität von Zellen. Dabei nimmt eine Zelle ein Antigen auf, verdaut es und präsentiert anschließend Fragmente dieses Antigens an der Zellaußenseite, gebunden an Proteine der Plasmamembran.
antigenpräsentierende Zellen
Hoch spezialisierte Zellen, die Proteinantigene zerlegen können und die Peptidfragmente gemeinsam mit anderen costimulierend wirkenden Proteinen, die für die Aktivierung von naiven T-Zellen notwendig sind, auf ihrer Oberfläche darbieten. Die wichtigsten Zellen, die den naiven T-Zellen Antigene präsentieren, sind → dendritische Zellen, → Makrophagen und → B-Zellen.
Antigenprozessierung (
antigen processing)
Das intrazelluläre Zerlegen von Fremdproteinen zu Peptiden, die an MHC-Moleküle binden und von diesen präsentiert werden können. Alle Proteinantigene müssen zu Peptiden zerlegt werden, bevor sie den T-Zellen von MHC-Molekülen präsentiert werden können.
Rezeptor auf der Oberfläche von Lymphocyten, durch den diese ein Antigen erkennen können. Jeder Lymphocyt trägt Rezeptoren einer einzigen Antigenspezifität.
Eine grundlegende Veränderung der Oberflächenantigene durch Reorganisation des segmentierten Genoms mit dem Genom eines anderen Influenzavirus, häufig von einem Tier.
Veränderung der Oberflächenantigene bei einigen Krankheitserregern (etwa den afrikanischen Trypanosomen) von einer Generation zur nächsten, sodass es ihnen gelingt, der adaptiven Immunreaktion zu entgehen.
Protein (Immunglobulin), das als Antwort auf ein Antigen gebildet wird und dieses spezifisch bindet (7 Abschn. 9.4).
Zellstruktur, die das Abwehrsystems eines Körpers erkennt. Das Immunsystem hat bereits oder entwickelt Moleküle (Antikörper), die die körperfremden Zellstrukturen angreifen.
Ein Protein, das spezifisch an eine bestimmte Substanz binden kann, das heißt an sein → Antigen. Aufgrund seiner einzigartigen Struktur kann jedes Antikörpermolekül das entsprechende Antigen spezifisch binden. Alle Antikörper haben jedoch dieselbe Gesamtstruktur und man fasst sie unter der Bezeichnung Immunglobuline (Ig) zusammen. Antikörper werden als Reaktion auf eine Infektion oder Immunisierung von differenzierten B-Zellen (Plasmazellen) erzeugt. Sie binden und neutralisieren Krankheitserreger oder bereiten sie für die Aufnahme und Zerstörung durch Phagocyten vor.
Immunglobulin
Von B-Zellen synthetisiertes Protein mit spezifischen Bindestellen für Epitope genannte Abschnitte von Antigenen.
Antikörper, engl. antibody
vom Immunsystem in nahezu unendlicher Variabilität produzierte Proteine (Immunglobuline). Diese binden spezifisch an eine körperfremde Substanz im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten und leiten die Immunreaktion ein.
antikörperabhängige zellvermittelte Cytotoxizität (ADCC) (
antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity)
Abtöten von Zellen mit Antikörpern auf ihrer Oberfläche durch Zellen mit Rezeptoren, die die konstante Region der gebundenen Antikörper erkennen. Die ADCC wird meist von NK-Zellen vermittelt, die den Fc-Rezeptor FcγRIII oder CD16 auf ihrer Oberfläche tragen.
Antikörperrepertoire (Immunglobulinrepertoire)
Die gesamte Vielfalt der Antikörper, die ein Individuum bilden kann.
Enzyme, die durch ihre Aktivität Mikroorganismen abtöten. Ein Beispiel ist Lysozym, das die Zellwände von Bakterien abbaut.
antimikrobielle Peptide, antimikrobielle Proteine
Amphipathische Peptide oder Proteine, die von Epithelzellen und Phagocyten produziert werden und unspezifsch eine Reihe verschiedener Mikroorganismen abtöten, vor allem durch Aufbrechen der Zellembranen. Antimikrobielle Peptide beim Menschen sind die Defensine, Cathelicidine, Histatine und RegIIIγ.
Schutzsubstanz gegen chemische Radikale
antiparallel, engl. antiparallel
bezieht sich auf eine molekulare Orientierung, bei der Moleküle oder Teile von Molekülen eine entgegengesetzte Richtung aufweisen
Antipoden, engl. antipodal cells
drei oder mehr Zellen an einem Ende des Megagametophyten der Samenanlage von Angiospermen; dienen vor allem der Ernährung des Embryosacks und gehen letztendlich zugrunde
Antiporter, engl. antiporter
Membrantransportprotein, das eine bestimmte Substanz in die eine Richtung und eine andere Substanz in die andere Richtung transportiert (Gegensatz zu → Symporter, → Uniporter)
"Transkript, das zur codierenden mRNA komplementär ist und unter Verwendung des Nicht-Matrizenstrangs (Gegenstrang) eines Gens synthetisiert wird; wichtige Regulatoren der Genexpression (7 Abschn. 8.2 und 7 Abschn. 8.3.2)."
Antisense-RNA, engl. antisense RNA
einzelsträngige RNA, die komplementär zu einer funktionstüchtigen mRNA oder Teilen davon ist. Beide bilden zusammen ein doppelsträngiges RNA-Hybrid, das die Translation hemmt.
Flüssige Fraktion von geronnenem Blut eines Lebewesens, das mit einem bestimmten Antigen immunisiert wurde. Es enthält verschiedene Antikörper gegen dieses Antigen, die alle eine ganz spezifische Struktur besitzen, unterschiedliche Epitope auf dem Antigen erkennen und mit jeweils verschiedenen anderen Antigenen kreuzreagieren. Aufgrund dieser Heterogenität ist jedes Antiserum einzigartig.
Antikörper, die gegen das Gift einer Schlange oder eines anderen Lebewesens erzeugt wurden. Man verwendet es für die Sofortbehandlung bei einem Biss, um das Gift zu neutralisieren.
In der medizinischen Genetik wird dieser Begriff mit phänotypischen Eigenschaften verknüpft, die von Generation zu Generation auffälliger werden. Die erbliche Erkrankung Chorea-Huntington ist das klassische Beispiel.
Antizipation befähigt Sportlerinnen und Sportler, Ereignisse vorherzusehen, bevor sie tatsächlich stattfinden. Sie basiert auf Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozessen und dient der eigenen Handlungsentscheidung.
Ein Wirkstoff, der Angstgefühle verringert; Beispiele sind Benzodiazepine und SSRIs.
Aorta (von griech. aorte für „Schlagader“), engl. aorta
wichtigstes vom Herzen wegführendes, arterielles Gefäß, das die meisten Gefäße des Körperkreislaufs versorgt
Aorta-Gonaden-Mesonephros (AGM)
Region in einem Embryo, in der während der Entwicklung hämatopoetische Zellen erzeugt werden.
Aortenklappe, engl. aortic valve
zwischen dem linken Ventrikel des Säugerherzens und der Aorta gelegene Taschenklappe; verhindert während der Erschlaffungsphase den Rückfluss des Blutes in den Ventrikel
Heterodimerer Transkriptionsfaktor, der aufgrund intrazellulärer Signale der Antigenrezeptoren von Lymphocyten und der TLRs von Zellen der angeborenen Immunität produziert wird. AP-1 enthält meistens eine Untereinheit aus der Fos-Familie und eine Untereinheit aus der Jun-Familie. Er aktiviert vor allem die Expression von Genen für Cytokine und Chemokine.
APAR-Rezeptoren (
agnathan paired receptors resembling Ag receptors)
Multigenfamilie, deren Vertreter bei den Myxiniformes (Schleimaalen) und Neunaugen vorkommen. Diese Rezeptoren enthalten Immunglobulindomänen und sind möglicherweise Vorfahren der Antigenrezeptoren der Säuger.
Ulvophyceae, Chlorophyta
→ Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie-Syndrom
Spitze oder höchster Punkt einer Struktur, zum Beispiel der Apex eines wachsenden Sprosses (Sprossapex) oder einer Wurzel (Wurzelapex)
Sammelbalgfrucht. > Frucht, > Fruchttyp
Ein teilweiser oder vollständiger Sprachverlust als Folge eines Gehirnschadens. Siehe auch Broca-Aphasie, Leitungsaphasie, Wernicke-Aphasie.
eine Sprachstörung, bei der die Verwendung und das Verständnis von Wörtern stark beeinträchtigt sind
Lagebezeichnung; den höchsten Punkt einer Struktur bildend, zum Beispiel der Apex eines wachsenden Sprosses
Apikaldominanz, engl. apical dominance
die endständige Knospe von Pflanzen; unterdrückt das Wachstum von Achselknospen
Apikalknospe, engl. apical bud
Knospe an der Spitze jeder Sprossachse und jedes Zweiges, welche die Zellen für das Höhen- und Dickenwachstum und für die Entwicklung dieses Sprosses bildet
Spitzenmeristem von Sprossachse und Wurzel. > Meristem
Apikalmeristem, engl. apical meristem
Scheitelmeristem; das Meristem an der Spitze eines Sprosses oder einer Wurzel; verantwortlich für das Längenwachstum der Pflanze
APLs (veränderte Peptidliganden) (
altered peptide ligands)
Peptide, bei denen an Kontaktstellen für T-Zell-Rezeptoren Aminosäuresubstitutionen stattgefunden haben, welche die Bindung an den Rezeptor beeinflussen.
APOBEC1 (
apoplipoprotein B mRNA editing catalytic polypeptide 1)
Ein Enzym für das RNA-Editing, das bei bestimmten mRNAs Cytosin zu Uracil desaminiert, beispielsweise für Apolipoprotein B. APOBEC1 ist verwandt mit dem Enzym AID, das bei der somatischen Hypermutation beteiligt ist.
Apomixis (von griech. apo für „weg von“ und mixis für „Mischung“), engl. apomixis
ungeschlechtliche Produktion von Samen
Apomorphie, engl. apomorphy
abgeleitetes Merkmal, das man bei Mitgliedern einer bestimmten Abstammungslinie findet, das aber bei den Vorfahren noch nicht vorhanden war. Falls es bei sämtlichen Mitgliedern vorhanden ist, spricht man von → Synapomorphie. (Gegensatz zu → Plesiomorphie)
das kontinuierliche Netzwerk von Zellwänden und extrazellulären Räumen, durch das Material frei diffundieren kann, ohne eine Membran überwinden zu müssen (Gegensatz zu → Symplast)
apoplastischer Wassertransport
Transport des Bodenwassers durch Diffusion in der Zellwand von den Wurzelhaaren zur Endodermis. > symplastischer Wassertransport, > Wurzel
Genetisch programmierter Zelltod.
Eine bestimmte Form des Zelltods, der im Immunsystem häufig vorkommt.Dabei aktiviert die Zelle ein internes Zerstörungsprogramm. Charakteristisch sind der Abbau der Kern-DNA, die Degeneration und Kondensation des Zellkerns sowie die schnelle Phagocytose der Zellreste. Bei proliferierenden Lymphocyten kommt es während ihrer Entwicklung und bei der Immunantwort zu hohen Apoptoseraten.
kontrolliertes Absterben von Zellen, zum Beispiel bei der Bildung von Leitungsbahnen aus Tracheen und Tracheiden
Der Mechanismus eines geordnet ablaufenden, genetisch programmierten Zelltods.
programmierter Zelltod
Apoptose, engl. apoptosis
Serie genetisch programmierter Ereignisse, die zum programmierten Zelltod führen
Großer Proteinkomplex aus mehreren Untereinheiten, der sich während der Apoptose bildet, sobald Cytochrom c aus den Mitochondrien freigesetzt wird und an Apaf-1 bindet. Ein Heptamer aus Cytochrom-c/Apaf-1-Heterodimeren bildet eine radförmige Struktur, an welche die Procaspase 9 (eine Initiatorcaspase der Caspasekaskade) bindet und aktiviert wird.
Aposematismus, engl. aposematism
Warnfärbung; leuchtende Farben oder auffallende Muster bei giftigen oder mimetischen Beutetierarten, das als Warnung für Prädatoren dient
blinddarm-assoziierter Wurmfortsatz
Ein mit BAFF verwandtes Cytokin der TNF-Familie, das an die Rezeptoren TACI und BCMA auf B-Zellen bindet und deren Überleben und Differenzierung reguliert.
apurinische/apyrimidinische Endonuclease 1 (APE1)
Endonuclease für die DNA-Reparatur, die beim Klassenwechsel eine Rolle spielt.
Aquaporine, engl. aquaporins
Wasserkanäle für den schnellen passiven Durchtritt vonWasser durch eine Plasmamembran bei der Osmose in pflanzlichen und tierischen Zellen
aquatisch (von lat. aqua für „Wasser“), engl. aquatic
im Wasser lebend
Die mittlere von drei Hirnhäuten, den drei Membranen, die das zentrale Nervensystem umgeben.
Die vorübergehende Speicherung von Informationen, die in ihrer Kapazität begrenzt ist und bei der ständige Wiederholung notwendig ist.
Mit Arbeitsgedächtnis wird ein Speichersystem von begrenzter Kapazität bezeichnet, das auf Inhalte aus dem Langzeitgedächtnis zurückgreift und damit die kurzzeitige Bereitstellung von Informationen für die Bearbeitung komplexer Aufgaben ermöglicht.
Arbeitsgedächtnis, engl. immediate memory
auch als unmittelbares Gedächtnis bezeichnet; Form des Gedächtnisses für gegenwärtig stattfindende Vorgänge; es ist fast fotografisch, hält aber nur für Sekunden an (vgl. → Langzeitgedächtnis, → Kurzzeitgedächtnis)
Archegonium (von griech. arche für „anfangs“ und gone für „Fortpflanzung“), engl. archegonium
vielzelliges weibliches Geschlechtsorgan (→ Gametangium) bei gefäßlosen Landpflanzen, Farnen und (stark reduziert) auch bei Samenpflanzen; produziert die Eizellen (Gegensatz zu → Antheridium)
→ Urdarm
Primäre Sehrinde.
Ein Gebiet des Neocortex an der inferioren Oberfläche des Temporallappens, das Teil des ventralen visuellen Verarbeitungsstroms ist; enthält Neuronen, die auf komplexe Objekte wie Gesichter reagieren und scheint am visuellen Gedächtnis beteiligt zu sein.
Siehe lateral-intraparietaler Cortex.
Ein Gebiet des Neocortex an der Verbindung von Parietal- und Temporallappen, das von der primären Sehrinde versorgt wird und vermutlich auf die Verarbeitung von Objektbewegungen spezialisiert ist; auch als V5 bezeichnet.
Ein Gebiet des Neocortex anterior zur primären Sehrinde, das im ventralen visuellen Verarbeitungsstrom liegt und vermutlich für die Wahrnehmung von Formen und Farben von Bedeutung ist.
Zellen im Mesophyll der Nadelblätter, die in das Zellinnere vorspringende Zellwandverdickungen aufweisen. > Palisadenparenchym
→ Spezies
Gruppe von Populationen, deren Individuen sich unter natürlichen Bedingungen miteinander kreuzen und fortpflanzungsfähige Nachkommen hervorbringen können.
Artbegriffe, engl. species concepts
die verschiedenen Möglichkeiten, wie Biologen Arten zu kategorisieren versuchen
→ Speziation
Endonuclease, die bei den Umlagerungen von Genen mitwirkt, aus denen funktionelle Gene für Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren hervorgehen.
Arten-Areal-Beziehung, engl. species-area relationship
der Zusammenhang zwischen der Größe eines Gebiets und der Zahl der dort lebenden Arten
Artenvielfalt, engl. species diversity
ein Maß, das sowohl die Anzahl der Arten (den Artenreichtum) einer Biozönose als auch ihre relative Abundanz (Häufigkeit) im Vergleich zu den anderen Arten (die → Äquität oder Evenness) umfasst
Artenzusammensetzung, engl. species composition
die verschiedenen Arten, die gemeinsam eine Biozönose bilden
muskulöse Blutgefäße, die Blut vom Herzen weg in andere Organe transportieren (Gegensatz zu → Venen)
Arteriolen, engl. arterioles
aus einer Arterie entspringende, kleine Blutgefäße, die das Kapillarnetz speisen
Arteriosklerose (von griech. arteria für „Arterie“ und skleros für „hart“), engl. atherosclerosis
auch als Atherosklerose bezeichnet; krankhafte Veränderung der Arterienwände mit charakteristischen fett- und cholesterolreichen Ablagerungen in den Gefäßwänden. Wenn diese Ablagerungen von Fibroblasten infiltriert werden und sich darin Calcium ablagert, entwickelt sich eine Arteriosklerose, eine Verhärtung der Arterien.
Artgenossen, engl. conspecifics
Individuen der gleichen Art
Lokale Hautreaktion, die bei sensibilisierten Personen auftritt, die IgG-Antikörper gegen ein bestimmtes Antigen gebildet haben, wenn man ihnen das Antigen in die Haut injiziert. Immunkomplexe des Antigens mit IgG-Antikörpern in den Extrazellularräumen der Haut aktivieren das Komplementsystem und Phagocyten, die dann eine Entzündungsrektion auslösen.
→ Anagenese
Arylkohlenwasserstoffrezeptor (AhR)
Ein elementarer Transkriptionsfaktor mit Helix-Schleife-Helix-Struktur, der von verschiedenen aromatischen Liganden aktiviert wird, etwa durch das bekannte Dioxin. Er ist bei der normalen Funktion von verschiedenen Arten von Immunzellen aktiv, etwa in ILC- und IEL-Zellen.
Adaptorprotein, das die Domänen Pyrin und CARD enthält und im Inflammasom die Aktivierung der Caspase 1 unterstützt.
Ascogon, engl. female gametangium
weibliches Gametangium bei den Ascomycota (Schlauchpilzen) (vgl. → Antheridium)
Ascosporen, engl. ascospores
die haploiden Sporen in den geschlechtlichen Reproduktionsorganen (Asci, Singular: Ascus) von Ascomycota (Schlauchpilzen)
(lat. ascus, Schlauch) Mutterzelle von Pilzen, enthält Ascosporen (S. 493).
Ascus (Plural: Asci; von griech. askos für „Schlauch“), engl. ascus
das keulenförmige Sporangium bei Ascomycota (Schlauchpilzen), in dem durch Meiose Sporen (Ascosporen) gebildet werden
asexuelle Fortpflanzung, engl. asexual reproduction
ungeschlechtliche (oder vegetative) Fortpflanzung; Form der Fortpflanzung, an der nur ein Elternteil beteiligt ist; hierbei kommt es nicht zur Verschmelzung von Gameten. Die entstehenden Nachkommen sind untereinander und mit dem Elternorganismus genetisch identisch. (Gegensatz zu → sexuelle Fortpflanzung)
"Geschlechtslose Vermehrung eines Organismus; einige Eukaryoten können sich (>) mitotisch (ohne Ausbildung von Gameten: Eizellen, Spermien bzw. Pollen) vermehren (Agametogenese). Bakterien vermehren sich ebenfalls asexuell. Asexuell reproduzierende Individuen geben ihre genetische Information – bis auf Mutationen – identisch an ihre Nachkommenschaft weiter."
Assimilationseffizienz, engl. assimilation efficiency
das Verhältnis von aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf aufgenommener (assimilierter) Energie zur über die Nahrung dem Körper zugeführter Energie
Nicht zufällige Paarung zwischen Männchen und Weibchen einer Spezies. Positive assortative Paarung bei Bevorzugung eines ähnlichen Partners, negative assortative Paarung bei Bevorzugung eines unähnlichen Partners.
assortative Paarung, engl. assortative pairing
Fortpflanzungssystem, bei dem der Paarungspartner anhand bestimmter phänotypischer Merkmale oder Merkmalsgruppen ausgewählt wird; besondere Form der nicht zufälligen Paarung
Ein möglicher enger Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen, der statistisch belegt werden kann, aber eines experimentellen Beweises bedarf.
Als Assoziation wird die elementare Verbindung zwischen zwei Ereignissen bezeichnet, die auf den Gesetzen der Kontiguität, der Ähnlichkeit und des Kontrastes beruht.
Assoziationscortex, engl. association cortex
jener Teil der Großhirnrinde vonWirbeltieren, der an der Informationsverarbeitung auf höherer Ebene beteiligt ist; so benannt, weil er Informationen von verschiedenen Sinnesmodalitäten und aus der Erinnerung koordiniert oder assoziiert
Das Erlernen von Verbindungen zwischen Ereignissen; man unterscheidet zwei Formen: die klassische und die operante Konditionierung.
„Beim assoziativem Lernen stellt man Zusammenhänge zwischen Ereignissen her“ (Bear et al. 2007, S. 868). Zum assoziativem Lernen gehören unter anderem das klassische Konditionieren, das operante Konditionieren und das motorische Imitationslernen.
assoziatives Lernen, engl. associative learning
Form des Lernens, bei dem zwei nicht miteinander in Beziehung stehende Reize zur gleichen Reaktion verknüpft werden
Sternförmige Struktur um das Chromosom, aus der die Spindelstruktur während Mitose und Meiose gebildet wird (S. 234).
Asthenosphäre (von griech. asthenos für „schwach“), engl. asthenosphere
die viskose, verformbare Schicht des Erdmantels, auf der die festen Platten der Lithosphäre liegen
chronische nicht mikrobielle Entzündung der Lunge
Eine Gliazelle im Gehirn, die Neuronen stützt und die chemische und ionische Zusammensetzung der Umgebung kontrolliert.
Astrocyt (von griech. astron für „Stern“), engl. astrocyte
Typ von Gliazellen, der die kleinsten, durchlässigsten Blutgefäße im Gehirn umgibt und so zur Blut-Hirn-Schranke beiträgt
asymmetrischer Kohlenstoff, engl. asymmetric carbon
Kohlenstoffatom, das mit vier verschiedenen Atomen oder Atomgruppen verbunden ist; Voraussetzung für → optische Isomere
Phase der HIV-Infektion, bei der die Infektion teilweise unter Kontrolle gehalten wird und keine Symptome auftreten. Sie kann viele Jahre andauern.
Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
Ataxia teleangiectatica (AT)
Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch taumelnde Bewegungen und fehlerhafte Blutgefäße und häufig mit einer Immunschwäche einhergeht. Ursache ist ein Defekt im ATM-Protein, das bei der DNA-Reparatur mitwirkt, die auch bei der V(D)J-Rekombination und beim Klassenwechsel eine Rolle spielt.
Anormale, nichtkoordinierte Bewegungen, häufig in Verbindung mit einer Dysfunktion des Kleinhirns.
Atemgase, engl. respiratory gases
Sauerstoff (O2) und Kohlenstoffdioxid (CO2); Gase, die ein Organismus zwischen seiner Körperflüssigkeit und dem umgebenden Medium (Wasser oder Luft) austauschen muss
Atemzugvolumen (Tidalvolumen, TV), engl. tidal volume
Luftmenge, die in Ruhe pro Atemzug ausgetauscht wird (Gegensatz zu → exspiratorisches Reservevolumen, → inspiratorisches Reservevolumen, → Vitalkapazität)
→ Arteriosklerose
krankhafte Einlagerung von Fetten in die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße
Atmosphäre, engl. atmosphere
die dünne Gasschicht, welche die Erde umgibt; besteht aus Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Kohlenstoffdioxid sowie Spuren von Wasserstoff, Helium, Ozon und vielen anderen Gasen, sowie Wasserdampf
Atmung (Respiration), engl. respiration
(1) äußere Atmung (Gasaustausch); die Aufnahme von O2 und Abgabe von CO2; (2)→ Zellatmung
Atmungskette, engl. respiratory chain
abschließende Reaktionen bei der Zellatmung, bei denen Elektronen von NAD+ oder FAD über verschiedene Elektronencarrier auf molekularen Sauerstoff übertragen werden und gleichzeitig ATP produziert wird
Atom (von griech. atomos für „unsichtbar“), engl. atom
kleinste Einheit eines chemischen Elements; enthält einen Kern und ein oder mehrere Elektronen
Atomgewicht, engl. atomic weight
Maß für die durch die Schwerkraft der Erde ausgeübte Anziehungskraft auf die Atommasse, dimensionslos
Atommasse, engl. atomic mass
die durchschnittliche Massenzahl einer repräsentativen Probe von Atomen eines Elements mit den gesamten natürlich vorkommenden Isotopenanteilen. Die Atommasse wird in Dalton ausgedrückt; entspricht auf der Erde vom Zahlenwert her dem Atomgewicht
Das Fehlen von Muskelspannung.
Genetisch bedingte verstärkte Neigung, eine gegen harmlose Substanzen gerichtete → Hypersensitivitätsreaktion vom Soforttyp auszubilden, die von IgE-Antikörper vermittelt wird.
genetische determinierte Allergieneigung
atopischer Marsch (
atopic march)
Klinischer Befund, dass Kinder mit atopischem Ekzem später eine allergische Rhinitis und/oder Asthma entwickeln.
Siehe Adenosintriphosphat.
ATP (Adenosintriphosphat), engl. adenosine triphosphate
energiespeichernde Verbindung, bestehend aus Adenin, Ribose und drei Phosphatgruppen. Bei der Bildung aus ADP wird nützliche Energie gespeichert, die beim Abbau zu ADP oder AMP wieder frei wird. Mit dieser Energie werden endergonische Prozesse angetrieben.
ATP-Bindungskassette (ABC)
Große Proteinfamilie, deren Vertreter eine bestimmte Domäne für die Bindung von Nucleotiden enthalten. Dazu gehören viele Transportproteine wie TAP1 und TAP2, aber auch verschiedene NOD-Proteine.
ATP-Synthase, engl. ATP synthase
integrales Membranprotein, das den Transport von Protonen mit der Bildung von ATP koppelt
atriales natriuretisches Peptid (ANP), engl. atrial natriuretic peptide
von den Muskelzellen des Herzvorhofs (Atrium) aufgrund von Dehnungsreizen ausgeschüttetes Hormon, das die Rückresorption von Natrium in der Niere hemmt und dadurch auch das Blutvolumen verringert
Atrioventrikularklappen, engl. atrioventricular valves
die Segelklappen zwischen Atrium und Ventrikel des Säugerherzens
Atrioventrikularknoten, engl. atrioventricular node
abgewandelter Knoten des Herzmuskels, der als sekundärer Impulsgeber für die Aktionspotenziale zur Kontraktion der Ventrikel dient Atrium (von lat. atrium für „Vorhof“), atrium innen gelegene Kammer; (1) im Herz von Wirbeltieren die dünnwandigen venösen Vorhofkammern, die den Ventrikeln vorgelagert sind; (2) Mittelohr- oder Paukenhöhle
krankhaft reduziertes Gewebe
(engl. attach, anhängen, anheften) Zwei im Centromer fusionierte X-Chromosomen (Chromosom).
Attention Window bezeichnet den räumlichen Bereich des visuellen Sichtfeldes, in dem mehrere periphere Reize gleichzeitig bewusst wahrgenommen werden können (Methoden: Attention Window Task).
(lat. attenuare, schwächen, vermindern) Genregulationsmechanismus (S. 66).
Methode, um Krankheitserreger des Menschen oder von Tieren durch Wachstum in Kultur so zu verändern, dass sie sich im Körper vermehren und eine Immunantwort auslösen können, ohne eine schwere Erkrankung hervorzurufen.
regulative Verzögerung von Abläufen
Die Kontraktion von Muskeln im Mittelohr, die zu einer Reduktion der Empfindlichkeit des Gehörs führt.
atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom
Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch eine Schädigung der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen wie auch eine Nierenentzündung. Ursache ist eine unkontrollierte Komplementaktivierung bei Personen mit einem erblichen Mangel an komplementregulatorischen Proteinen.
auditorisches System, engl. auditory system
das Gehörsystem, auch Hörbahn; sensorisches System, bei dem Mechanorezeptoren Druckwellen in Rezeptorpotenziale umwandeln. Hierzu gehören Strukturen, die Schallwellen erfassen, diese zu einem sensorischen Organ weiterleiten und ihre Wirkung auf die Mechanorezeptoren verstärken.
Ein Gen, das zur Ausprägung eines phänotypischen Merkmals führt, das vom Normalzustand des Phänotyps abweicht. Ein Suszeptibilitäts-Gen (Anfälligkeits-Gen) ist eine auffällige Variante eines Gens, dessen Funktion zu einer Erbkrankheit führt oder eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit zur Folge hat.
→ optische Auflösung
Der Zustand, in dem die Konzentration selektiv auf einen sensorischen Reiz gelenkt wird.
Aufmerksamkeit bezieht sich auf die Zuwendung von Verarbeitungsressourcen zu bestimmten Orten, Objekten oder Zeitpunkten, die mit einer Verstärkung der Wahrnehmung dieser Orte, Objekte oder Zeitpunkte einhergeht.
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)
Durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnete Verhaltensstörung.
Aufmerksamkeitsorientierung
Die Aufmerksamkeitsorientierung lenkt die Aufmerksamkeit auf einen verhaltensrelevanten Stimulus. Hierzu zählen unter anderem Blickbewegungen.
aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS), engl. reticular-acitvating system
zentraler Bereich im Stammhirn von Wirbeltieren; besteht unter anderem aus komplexen Faserbündeln, die Nervensignale zwischen dem Vorderhirn und dem Rückenmark übertragen. Teilweise verdichten sich die seitlichen Fasern zu Kernen, die bei der Regulation der Eingeweidefunktionen und bei Aktivitätsmustern, beispielsweise dem Erwachen aus dem Schlaf, eine Rolle spielen.
Der erste Teil eines Aktionspotenzials, gekennzeichnet durch eine schnelle Depolarisation der Membran.
Auftriebszone, engl. upwelling zone
Zone in den Meeren, in der durch ablandige Winde in Kombination mit der Coriolis-Kraft warmes Oberflächenwasser von der Küste weg getrieben wird, wodurch kaltes, nährstoffreiches Wasser aus tieferen Bereichen an die Oberfläche aufsteigen kann
Eine Region der primären Sehrinde, die Information vorwiegend von einem Auge erhält.
Augendominanzverschiebung
Eine Veränderung der Verschaltungen in der Sehrinde, die mehr Neuronen auf den Input eines Auges reagieren lässt.
Ausbeutungskonkurrenz, engl. exploitation competition
Form der interspezifischen Konkurrenz, bei der beide Arten die gemeinsam genutzten, beschränkten Ressourcen mengenmäßig verringern (Gegensatz zu → Interferenzkonkurrenz)
Außengruppe, engl. outgroup
in einer phylogenetischen Untersuchung eine Gruppe von Organismen, die als Referenz zum Vergleich mit der Gruppe von vorrangigem Interesse dient und idealerweise deren Schwestergruppe darstellt (man spricht auch von einem Außengruppenvergleich) (Gegensatz zu → Innengruppe)
Die Ohrmuschel mit dem Gehörgang.
Lichtempfindlicher Abschnitt der Photorezeptoren der Retina.
Ausgangsgestein, engl. parent rock
auch als Muttergestein oder C-Horizont bezeichnet; der aus Gestein bestehende Bodenhorizont, durch dessen Zerfall der Boden entsteht
Gerade, die einen linearen Zusammenhang zwischen unabhängigen und abhängigen Werten (> G) einer Untersuchung beschreibt und dabei die Abweichung der Geraden von den Beobachtungswerten minimiert.
Ausläufer (Stolonen), engl. stolons
horizontal wachsende Sprosse, die in bestimmten Abständen Wurzeln ausbilden
Auslaugen, engl. leaching
der Prozess, durch den Mineralstoffe in oberen Bodenhorizonten in Wasser gelöst werden und als Ionen in tiefere Horizonte sickern, wo sie für Pflanzenwurzeln nicht mehr erreichbar sind
spezielle Form von Schlüsselreiz; ein Sinnesreiz, der ein festgelegtes Verhaltensmuster auslöst, das zur Verständigung zwischen Artgenossen dient
Ein Messwert, der weit außerhalb des erwarteten Wertebereichs liegt. Die Festlegung von „weit außerhalb“ ist willkürlich, wird aber oftmals anhand der Relation der Messwertgrößen zum Quantilabstand Q75 ? Q25 gemacht.
"Polyploidie verschiedener Genome in Arthybriden, vereinigt die Merkmale normaler Polyplodie und von Alloploidie (allopolyploid; polyploid)."
Potenzielle Antigene auf Geweben eines Individuums, gegen die sich normalerweise keine Immunreaktioin richtet, außer in Fällen einer Autoimmunität.
Antikörper, die körpereigene Antigene erkennen (→ Autoantigene).
Selbstbefruchtung, die zur Homozygotie führt (homozygot).
autogene, autologe Transplantation
Übertragung von Gewebe zwischen verschiedenen Körperbereichen eines Individuums (→ allogene Transplantation).
Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie-Syndrom (APECED-Syndrom) (
autoimmune polyendocrinopathy-candidiasis-ectodermal dystrophy)
Syndrom, bei dem die Toleranz gegenüber Autoantigenen verlorengeht, da die negative Selektion im Thymus fehlt. Zurückzuführen ist es auf Defekte im AIRE-Gen, das ein regulatorisches Protein für die Transkription codiert. Durch das Protein ist in den Zellen des Thymusepithels die Expression vieler Autoantigene möglich. Die Krankheit bezeichnet man auch als polyglanduläres Autoimmunsyndrom Typ 1 (APS-1).
autoimmune hämolytische Anämie
Krankhafter Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) aufgrund von Autoantikörpern, die an Antigene auf der Oberfläche der Erythrocyten binden und diese so für die Zerstörung markieren.
autoimmune thrombocytopenische Purpura
Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die Blutplättchen eines Patienten entstehen. Die Bindung dieser Antikörper führt dazu, dass die Blutplättchen von Zellen mit Fc- und Komplementrezeptoren aufgenommen werden. So nimmt die Anzahl der Blutplättchen ab und es kommt zu Blutungen (Purpura).
Krankheiten, die von einer Immunreaktion gegen körpereigene Antigene hervorgerufen werden.
autoimmune Leberentzündung
Adaptive Immunität, die für körpereigene Antigene spezifisch ist.
Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe
Autoimmunität, engl. autoimmunity
die Immunreaktion eines Organismus auf körpereigene Moleküle oder Zellen
Autoimmunkrankheit, engl. autoimmunity desease
Störung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Antigene angreift
autoimmune Schilddrüsenentzündung
autoinflammatorische Erkrankung
Krankheit, die gekennzeichnet ist durch eine nichtregulierte Entzündung ohne Infektion; es gibt eine Reihe verschiedener Ursachen, beispielsweise vererbbare genetische Defekte.
Autokatalyse (von griech. autos für „selbst“ und kata für „abbauen“), engl. autocatalysis
positiver Rückkopplungsprozess, bei dem ein aktiviertes Enzym andere bislang inaktive Moleküle des gleichen Enzyms aktiviert
Art der Wirkung von Regulationsprozessen, z. B. beim Spleißen (S. 71).
Bezeichnung für ein Cytokin oder ein anderes biologisch aktives Molekül, das auf die Zelle wirkt, die es hervorbringt.
Signalstoff wirkt auf die sezernierende Zelle
autokrin, engl. autocrine
Sekretionsmechanismus, bei dem das sezernierte Hormon direkt auf die Zelle einwirkt, die es sezerniert hat (vgl. → endokrin, → parakrin)
Autonom replizierende Sequenzen
"Replikationsstartpunkte (~ 100 bp), die zunächst in Hefen gefunden wurden (S. 190), aber auch in Zellorganellen vorkommen (Replikation; Abkürzung: ARS)."
Periphere Ganglien im sympathischen und parasympathischen Teil des vegetativen Nervensystems.
autonome Spezifizierung, engl. autonomous specification
Festlegung des Zellschicksals durch Informationen von Molekülen, die ursprünglich aus der Eizelle stammen
autonomes Nervensystem (ANS), engl. autonomic nervous system
auch als vegetatives Nervensystem (VNS) bezeichnet; der Anteil des peripheren Nervensystems, der unwillkürliche Körperfunktionen reguliert, zum Beispiel die Darmtätigkeit und die Funktion der Drüsen
Abbau der zelleigenen Organellen und Proteine in den Lysosomen. Möglicherweise ist dies ein Mechanismus, durch den cytosolische Proteine für die Präsentation auf MHC-Klasse-II-Molekülen prozessiert werden.
Autophagie, engl. autophagy
auch als Autophagocytose bezeichnet; der programmierte Abbau der Bestandteile einer Zelle
Struktur, die von einer Doppelmembran umgeben ist, bei einer Makroautophagie den Inhalt des Cytoplasmas aufnimmt und dann mit den Lysosomen fusioniert.
Autopolyploidie, engl. autopolyploidy
das Vorhandensein von mehr als zwei kompletten Chromosomensätzen, die aber alle von der gleichen Art stammen
Ein Verfahren, mit dem sich radioaktiv strahlende Bereiche in Gewebeschnitten sichtbar machen lassen.
Selbstregulation (S. 183).
autoregulatorische Mechanismen, engl. autoregulatory mechanisms
die lokale Steuerung des Blutstroms durch das Kapillarbett mittels Verengung oder Erweiterung der ankommenden Arteriolen als Reaktion auf die lokale Konzentration von Metaboliten im Blutkreislauf von Säugetieren
Ein Rezeptor in der Membran einer präsynaptischen Axonterminale, der empfindlich für die von diesem Ende freigesetzten Neurotransmitter ist.
Alle Chromosomen, ausgenommen die Geschlechtschromosomen (Heterosomen).
Chromosom (> G) des Kerngenoms von Eukaryoten, das nicht primär an der Ausbildung des Geschlechts mitwirkt. Doch können Autosomen durchaus Gene tragen, die für geschlechtsspezifische Funktionen codieren.
Vererbung von Genen, die auf Autosomen (keine Geschlechtschromosomen) lokalisiert sind.
Autosomen, engl. autosomes
bei Eukaryoten alle Chromosomen mit Ausnahme der Geschlechtschromosomen
Aufbau körpereigener Substanz aus anorganischen Vorstufen. > heterotroph
Autotrophe (von griech. autos für „selbst“ und trophe für „Nahrung“), engl. autotrophs
Organismen, die ausschließlich von anorganischem Material und Wasser leben; gewinnen Energie aus dem Sonnenlicht (Photoautotrophe) oder durch Oxidation anorganischer Stoffe (Chemolithotrophe) (Gegensatz zu → Heterotrophe)
Homozygot aufgrund der Abstammung.
Homozygoter Zustand eines Locus, dessen Allele Kopien desselben Allels eines Vorfahren sind.
Auxine (von griech. auxein für „wachsen“), engl. auxin
Klasse von Phytohormonen; pflanzliche Substanzen (die häufigste ist die Indol-3-essigsäure), die Einfluss auf das Wachstum und verschiedene Entwicklungsaspekte haben
Bestimmte Wachstumseigenschaft z. B. von Bakterien, die bestimmte Stoffe im Wachstumsmedium benötigen (S. 113).
auxotroph (von griech. auxein für „wachsen“ und trophe für „Nahrung“), engl. auxotroph
mutante Formen eines Organismus, die im Gegensatz zu ihrem Wildtyp ein oder mehrere zusätzliche Nährstoffe benötigen (Gegensatz zu → prototroph)
Gesamtbindungsstärke zwischen zwei Molekülen oder Zellen, die mehrere Bindungen miteinander eingehen können. Im Gegensatz dazu gibt die → Affinität nur die Stärke einer einzelnen Bindung zwischen einem Molekül und seinem Liganden an.
Avirulenzgene, engl. avirulence (Avr-)genes
Gene von Krankheitserregern, die bei Pflanzen eine Abwehr auslösen können (vgl. → Gen-für-Gen-Konzept)
Avogadro-Zahl, engl. Avogadro’s number
die Zahl der Atome oder Moleküle in einem Mol (gemessen in Gramm) einer Substanz; beträgt 6,022x10^23
Ein Muskel, der Bewegungen des Rumpfes ermöglicht.
Ein Neurit, der auf die Leitung von Nervenimpulsen spezialisiert ist.
Axon (von griech. axon für „Achse“), engl. axon
auch als Neurit bezeichnet; der Fortsatz (bzw. die Verzweigung) eines Neurons, der die Aktionspotenziale vom Zellkörper (Soma) weg leitet (vgl. → Dendrit)
Axonendigungen (Kollaterale), engl. axon terminals
die Endabschnitte eines Axons, welche die Aktionspotenziale an eine andere Zelle weiterleiten; können Synapsen bilden und Neurotransmitter freisetzen
Eine Schwellung des Axons im Übergangsbereich zum Soma.
Axonhügel, engl. axon hillock
Verbindung zwischen einem Axon und dem Soma von Nervenzellen. Hier entstehen die Aktionspotenziale.
Seitenast eines Axons.
Der Endbereich eines Axons und gewöhnlich der Ort des synaptischen Kontakts mit einer anderen Zelle; auch als Synapsenendknöpfchen oder präsynaptische Terminale bezeichnet.
Axoplasmatischer Transport
Der Transport von Substanzen entlang eines Axons.
Wirksamer cytotoxischer Wirkstoff, der erst in vivo in seine aktive Form umgewandelt wird. Er zerstört sich schnell teilende Zellen wie Lymphocyten. Er wird bei Autoimmunerkrankungen und Transplantationen zur Immunsuppression angewendet.
Chromosom (oder Chromosomenfragment) ohne Centromer