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Begriff Erklärung

fakultative Anaerobier

Tiere, die in ihrem Lebensraum mehr oder weniger häufig mit Sauerstoffmangel konfrontiert sind und daher anaerobe Energiestoffwechselwege nutzen können, um ATP zu synthetisieren

Fazilitation

Bahnung

Fieber

Zustand erhöhter Körperinnentemperatur bei Tieren

Filtrand

zu filtrierender Stoff

Filtrat

Stoff, der während einer Filtration den Filter passiert hat

Filtrationsniere

ein Ausscheidungsorgan, das den → Primärharn durch → Ultrafiltration bildet

Fließgleichgewicht

zeitunabhängiger Zustand lebender Systeme, in dem sich Auf- und Abbau von Körpersubstanzen die Waage halten, sodass sich die Zusammensetzung des Organismus nicht ändert

Fluid-Mosaik-Modell

Modell der Zellmembran bzw. der intrazellulären Membransysteme, das besagt, dass einzelne, in die Doppelschicht aus gegensinnig orientierten Phospholipidmolekülen eingelagerte → Proteine durch den quasiflüssigen Zustand der Membran lateral verschieblich sind

Fluoreszenz

Emission von Licht durch ein Molekül, das durch Licht einer kürzeren Wellenlänge angeregt wird

Flux

auch: Flussrate; €nderung einer Konzentration durch Nettoteilchenbewegung über die Zeit

Formatio reticularis

diffuses Netzwerk von Neuronen im Hirnstamm; beteiligt an Aufmerksamkeitsregulation, Schlaf-Wach-Zustand und Aspekten des Bewusstseins

Fortpflanzung

auch: Reproduktion; Erzeugung selbstähnlicher Nachkommen

Fortpflanzungszelle

Gamet

Fovea centralis

auch: Area centralis; Ort des schärfsten Sehens im Linsenauge

freie Energie (Gibbs free energy)

auch: freie Enthalpie oder Gibbs-Energie; Maß für den zur Arbeitsleistung nutzbaren Teil der Energie eines thermodynamischen Systems

freie Enthalpie (Gibbs free energy)

freie Energie

Frequenzanalyse

Fähigkeit von Tieren zur Bestimmung von Tonhöhen und deren relativer Intensität

Frequenzcode

Codierung sensorischer Information in der mittleren Frequenz der → Aktionspotenziale (→ temporaler Code)

funktionelle Genomik

Erforschung der Regulation der Genexpression in Abhängigkeit von internen und externen Determinanten tierischen Lebens und ihrer Funktion

funktionsbedingte Anaerobiose

anaerober Energiestoffwechsel, der aufgrund starker körperlicher Belastung und dadurch bedingtem Sauerstoffmangel in den Geweben zustande kommt

fatty acid-binding protein

Fettsäurebindeprotein innerhalb der zellulären Fettaufnahme

fatty acid-translocase

Fettsäuretransportenzym innerhalb der zelluären Fettaufnahme

fatty acid-transporter protein

Fettsäuretransportprotein innerhalb der zellulären Fettaufnahme

F 1-Generation

erste Filialgeneration (Tochtergeneration)

F(ab?)2-Fragment

Antikörperfragment, das aus zwei verknüpften antigenbindenden Armen (Fab-Fragmenten) ohne Fc-Region besteht und durch Spaltung von IgG mit Pepsin entstanden ist.

F-Plasmid

Das Fertilitätsplasmid besitzt Gene, die für die Konjugation notwendig sind, und kann weiterhin über IS-Elemente verfügen, welche zur Integration in das Wirtsgenom führen können.

F1-Generation

Quelle: Genetik

"(lat. filia, Tochter) Erste Generation aus einer Serie von Kreuzungen; erste Filial-/Tochtergeneration."

F1-Generation

→ Filialgeneration

F1-Generation

Quelle: Genetik

(lat. filia, Tochter) Erste Generation aus einer Serie von Kreuzungen; erste Filial-/Tochtergeneration.

F2-Generation

→ Filialgeneration

Fab-Fragment

Antikörperfragment, das einen einzigen antigenbindenen Arm des Antikörpers ohne die Fc-Region umfasst, entstanden durch Spaltung eines IgG-Moleküls mit dem Enzym Papain. Das Fragment besteht aus einer vollständigen leichten Kette und der aminoterminalen variablen Region wie auch der ersten konstanten Region der schweren Kette, die durch eine Disulfidbrücke zwischen den Ketten verknüpft sind (→ Fc-Fragment).

FAD (Flavin-Adenindinucleotid), engl. flavin adenine dinucleotide

an Redoxreaktionen beteiligtes Coenzym, das aus Riboflavin (Vitamin B2) gebildet wird

FAD bzw. FADH2

Elektronen- und Wasserstoffionenüberträger (Molekül). FAD kann bei der Oxidation der Nährstoffe zwei Elektronen und Wasserstoffionen (H+) aufnehmen. Die Elektronen und Wasserstoffionen werden innerhalb der Reaktionen der Atmungskette mit Sauerstoff (O) verbunden, was zur Energiegewinnung führt.

Faeces

Kot

Faeces (Fäzes) (von lat. faex für „Abschaum“, „Auswurf“), engl. feces

Exkremente, Kot; vom Verdauungssystemausgeschiedene Abfallstoffe

Fagus sylvatica – Rotbuche

Fagaceae

Fairplay

Quelle: Sport

Bedeutet ursprünglich, >>schön<< zu spielen und Sport zu treiben. Zur Fairness gehört in erster Linie, dass jeder oder jede auf der Grundlage der Chancengleichheit an Wettkämpfen im Sport teilnehmen kann und damit die Verpflichtung eingeht, sich an die Regeln und Normen dieses Sports zu halten. Fairplay beinhaltet darüber hinaus eine Grundeinstellung, Chancengleichheit und Respekt vor dem Gegner zu wahren. Die Regeln des Sports selbst müssen dem Prinzip Fairness entsprechen. Fairplay/Fairness ist eine über den Sport hinausgehende, übergreifende ethische Norm moderner Gesellschaften. Sie soll den fairen und respektvollen Umgang miteinander regeln.

Faktor B

Protein des alternativen Weges der Komplementaktivierung, bei dem es in Ba und die aktive Protease Bb gespalten wird. Letztere bindet an C3b und bildet so die C3-Konvertase C3bBb des alternativen Weges.

Faktor D

Serinprotease des alternativen Weges der Komplementaktivierung, die Faktor B in Ba und Bb spaltet.

Faktor H

Komplementregulatorisches Protein im Plasma, das an C3b bindet und mit Faktor B konkurriert und so Bb von der Konvertase verdrängen kann.

Faktor I

Komplementregulatorische Protease im Plasma, die C3b zur inaktiven Form iC3b spaltet und so die Bildung einer C3-Konvertase verhindert.

Faktor P

Plasmaprotein, das von aktivierten neutrophilen Zellen freigesetzt wird und die C3-Konvertase C3bBb des alternativen Weges stabilisiert.

Faktor-H-bindendes Protein (fHbp)

Protease, die von Neisseria meningitidis produziert wird und die Faktor H zur Membran des Bakteriums dirgiert. Dadurch wird das C3b-Protein inaktiviert, das an die bakterielle Oberfläche angelagert wurde, und das Bakterium entkommt der Zerstörung durch das Komplement.

Faktor-I-Mangel

Genetisch bedingtes Fehlen des regulatorischen Komplementproteins Faktor I. Der Mangel führt zu einer unkontrollierten Komplementaktivierung, sodass die Komplementproteine schnell ausgedünnt werden und die Patienten an wiederholten bakteriellen Infektionen leiden, vor allem mit den zahlreich vorkommenden pyogenen Bakterien.

fakultativ

möglich, aber nicht zwingend, also der freien Wahl überlassen; Gegensatz zu obligat

fakultativ, engl. facultative

möglich, aber nicht zwingend erforderlich (vgl. → obligat)

fakultativer Anaerobier, engl. facultative anaerobe

Organismus, der seinen Stoffwechsel von aeroben auf anaerobe Stoffwechselwege umschalten kann, je nachdem, ob O2 vorhanden ist oder nicht (Gegensatz zu → obligater Aerobier)

fakultativer Parasit, engl. facultative parasite

Organismus, der an anderen Lebewesen parasitiert, aber auch unabhängig von diesen leben kann

Fallende Phase

Der Teil eines Aktionspotenzials, der durch einen schnellen Abfall des Membranpotenzials vom positiven in den negativen Bereich gekennzeichnet ist.

familiäre hämophagocytische Lymphohistiocytose (FHL)

Gruppe von progressiven und potenziell letal verlaufenden Entzündungserkrankungen, die von einem vererbbaren Mangel an einem von mehreren Proteinen, die bei der Bildung oder Freisetzung der cytolytischen Granula beteiligt sind, hervorgerufen wird. Viele CD8-positive polyklonale T-Zellen akkumulieren in den lymphatischen und in anderen Organen. Das geht einher mit einer Aktivierung der Makrophagen, die Blutzellen phagocytieren, darunter Erythrocyten und Leukocyten.

familiäres Mittelmeerfieber (FMF)

Schwere autoinflammatorische Erkrankung, die autosomal rezessiv vererbt wird. Ursache ist eine Mutation im MEFV-Gen, welches das von Granulocyten und Monocyten exprimierte Protein Pyrin codiert. Bei Patienten mit dieser Krankheit aktiviert das defekte Pyrin wahrscheinlich spontan das Inflammasom.

Familienanamnese

Stammbaumanalyse eines Patienten, um die Verbreitung der Erkrankung in seiner näheren Verwandtschaft zu erfassen.

Fang-Wiederfang-Methode, engl. mark-recapture method

auch einfach als Wiederfangmethode oder Rückfangmethode bezeichnet; Methode zur Abschätzung der Populationsgröße mobiler Organismen. Dabei wird eine zufällige Probe von Individuen gefangen, markiert und wieder freigelassen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine weitere zufällige Probe gefangen und der Anteil der markierten Tiere ermittelt.

Farb-Indikatoren

s. Indikator

Farmerlunge

Hypersensitivitätserkrankung; Ursache ist die Reaktion von IgG-Antikörpern mit großen Mengen inhalierter Antigene in den Alveolarwänden der Lunge. Sie führt zu einer Entzündung der Alveolarwände und beeinträchtigt dadurch die Atmung.

Fasciculus longitudinalis dorsalis

Siehe hinteres Längsbündel.

Fasciculus telencephalicus medialis

Siehe mediales Vorderhirnbündel.

Faserzelle, engl. fiber cell

langgestreckte, spitz zulaufende Sklerenchymzelle bei Angiospermen; meist mit dicker Zellwand; erfüllt Stützfunktion im Xylem

Faserzellen

langgestreckte, oft sklerenchymatische, Zellen, zum Beispiel als Holz- und Bastfasern

Fast-twitch-Fasern (FT-Fasern), engl. fast-twitch fibers

auch als weiße Fasern bezeichnet; Skelettmuskelfasern, die sehr schnell eine hohe Spannung aufbauen können, aber auch schnell ermüden („Sprinter“-Fasern); charakteristisch ist der sehr hohe Gehalt an Enzymen für die Glykolyse (vgl. → Slow-twitch-Fasern)

faszikuläres Cambium

einlagige Schicht teilungsaktiver Zellen, die in einem Leitbündel zwischen Phloem und Xylem liegt. > primäres Cambium, > Meristem

faszikuläres Kambium

bezeichnet das in den Leitbündeln liegende siehe Kambium

faszikuläres Kambium (von lat. cambiare für „austauschen“), engl. vascular cambium

Lateralmeristem von Pflanzen, aus dem das sekundäre Xylem und das Phloem hervorgehen

Faszikulierung

Ein Prozess, bei dem sich zusammenwachsende Axone miteinander verbinden.

Fauna, engl. fauna

alle Tiere (Tierwelt) eines bestimmten Gebiets (Gegensatz zu → Flora)

Fazit-Tendenz

Die Fazit-Tendenz beschreibt das Bestreben, nach einer gewissen Zeit des Abwägens verschiedener Handlungsalternativen zu einer Entscheidung zu kommen.

Fc-Fragment, Fc-Region

Die carboxyterminalen Hälften von zwei schweren Ketten eines IgG-Moleküls, die in der übrig gebliebenen Gelenkregion über eine Disulfidbrücke miteinander verknüpft sind. Das Fc-Fragment entsteht durch Spaltung von IgG mit Papain. Im vollständigen Antikörper bezeichnet man diesen Teil auch als Fc-Region (→ Fab-Fragment).

Fc-Rezeptor

Rezeptor zur Anbindung von Immunglobulinen an die Zelloberfläche

Fc-Rezeptoren

Familie von Rezeptoren auf der Zelloberfläche, die an die Fc-Regionen der verschiedenen Immunglobuline binden. Für die einzelnen Isotypen gibt es unterschiedliche Rezeptoren. Fcγ-Rezeptoren binden beispielsweise IgG, Fcε-Rezeptoren binden IgE.

FcεRI

Hochaffiner Rezeptor für die Fc-Region von IgE, der vor allem auf der Oberfläche von → Mastzellen und basophilen Zellen exprimiert wird. Wenn ein multivalentes Antigen an dieses IgE bindet, das an FcεRI gebunden ist und in der Nähe befindliche Rezeptoren vernetzt, kommt es zur Aktivierung der Zelle, die diese Rezeptoren trägt.

FcγRI (CD64)

Fc-Rezeptor, der von Monocyten und Makrophagen stark exprimiert wird und die stärkste Affinität der Fc-Rezeptoren für IgG besitzt.

FcγRII-B1

Inhibitorischer Rezeptor auf B-Zellen, der die Fc-Region von Antikörpern erkennt. FcγRII-B1 enthält in seiner cytoplasmatischen Domäne ein ITIM-Motiv.

FcγRIII

Zelloberflächenrezeptoren, die an die Fc-Domäne von IgG-Molekülen binden. Die meisten Fcγ-Rezeptoren binden IgG nur in aggregierter Form, können also zwischen gebundenem und freiem Antikörper unterscheiden. Man findet sie auf Phagocyten, B-Lymphocyten, NK-Zellen und follikulären dendritischen Zellen. Als Bindeglied zwischen Antikörperbindung und Effektorzellfunktionen spielen sie eine Schlüsselrolle bei der → humoralen Immunität.

FCAS (familial cold autoinflammatory syndrome)

Episodenhaft auftretende inflammatorische Erkrankung, die von Mutationen im NLRP3-Gen hervorgerufen wird, welches das NLRP3-Protein codiert. NLRP3 gehört zur Familie der NOD-like-Rezeptoren und ist eine Komponente des Inflammasoms. Die Symptome werden durch Kälte ausgelöst.

FcRn (neonataler Fc-Rezeptor)

Rezeptor, der IgG von der Mutter durch die Placenta zum Fetus transportiert, aber auch durch andere Epithelien, etwa im Darm.

Federn, engl. feathers

von Reptilienschuppen abgeleitete Hautstrukturen der Theropoden (zu denen die rezenten Vögel und ihre ausgestorbenen Verwandten zählen), bestehend aus einem hohlen Schaft und einer Fahne aus Federästen; fungieren als Flughilfe, zur Thermoregulation und als Balzgefieder

Feedback (Rückkopplung), engl. feedback

Regulation eines bestimmten Prozesses, der direkt oder indirekt durch Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Produkts dieses Prozesses erfolgt (positives oder negatives Feedback)

Feedback-Hemmung

→ Endprodukthemmung

Feedback-Information, engl. feedback information

in Regelsystemen die Information über die Beziehung zwischen dem Sollwert und dem Istwert (Gegensatz zu → Feedforward-Information)

Feedforward-Information, engl. feedforward information

in Regelsystemen Informationen, die den Sollwert verändern (Gegensatz zu → Feedback-Information)

Fehlende Erblichkeit

Quelle: Nutrigenomik

Tatsache, dass genetische Variationen nicht die gesamte Erblichkeit von Krankheiten, Verhaltensweisen und anderen Phänotypen erklären können.

fehleranfällige Transläsions-DNA-Polymerasen

DNA-Polymerasen, die bei der DNAReparatur aktiv sind, beispielsweise Polη, die eine grundlegende Schädigung beheben kann, indem sie ohne Matrize Nucleotide in einen neu gebildeten DNA-Strang einfügt.

Fehlersignal, engl. error signal

in einem Regelkreis jegliche Abweichung vom Sollwert und dem gegenwärtigen Zustand des Systems

Fehlpaarungsreparatur (mismatch repair)

Eine Form der DNA-Reparatur, bei der es zu Mutationen kommen kann. Sie spielt bei den somatischen Hypermutationen und beim Klassenwechsel der B-Zellen eine Rolle.

Fehlpaarungsreparatur, engl. mismatch repair

Mechanismus, der die DNA nach der Replikation auf Fehler überprüft und bei Fehlpaarungen die falsch eingebauten Basen entfernt und durch die richtigen ersetzt

Fehlsinnmutation

→ Missense-Mutation

Feldkapazität

auch Speicherfeuchte, Wasserkapazität; kennzeichnet die maximale Wassermenge, die als Haftwasser entgegen der Schwerkraft im Boden zurückgehalten wird und so pflanzenverfügbar gespeichert werden kann

Femtoplankton

kleinste Planktonteilchen von 0,02–0,2 siehem

fenestrierte Kapillaren, engl. fenestrated capillaries

mit kleinen Poren versehene Blutkapillaren

Fermentierung, Fermentation

(1) Abbau oder Umbau organischer Stoffe durch Mikroorganismen oder enzymatisch-chemische Veränderungen durch (isolierte) Enzyme zur Bildung bestimmter organischer Produkte; (2) in der Nahrungsmitteltechnologie die Aufbereitung und Veredlung von vorwiegend pflanzlichen Lebens- und Genussmitteln sowie Gewürzen

Fertilisation

→ Befruchtung

Fertilität

Fruchtbarkeit. Das Potenzial eines (männlichen oder weiblichen) Individuums, sich zu reproduzieren (fertil). Die Anzahl lebensfähiger Nachkommen eines Weibchens ist mit dem Begriff Fekundität belegt.

Fertilität

Fruchtbarkeit. Die Anzahl der Nachkommen, die von einem Weibchen produziert werden.

Festigungsgewebe

pflanzliches Dauergewebe aus einem Verband von besonderen Zellen, deren Zellwände allseitig (siehe Sklerenchym) oder nur zum Teil (siehe Kollenchym) stark verdickt sind und bei pflanzlichen Organen der mechanische Stabilität dienen

fetale Erythroblastose

Schwere Form der Rhesushämolyse, bei der mütterliche Anti-Rh-Antikörper in den Fetus gelangen und eine hämolytische Anämie auslösen. Diese ist so gravierend, dass das periphere Blut des Fetus fast nur unreife Erythroblasten enthält.

Fette, engl. fats

zu den Lipiden zählende Triacylglycerine, die bei Raumtemperatur fest sind (Gegensatz zu → Öle)

Fettgewebe

aus Fettzellen (Adipocyten) bestehendes spezialisiertes Bindegewebe

Fettgewebe, engl. fatty tissue

eine Form des Bindegewebes ( → braunes Fettgewebe)

Fettleibigkeit (Adipositas)

Quelle: Nutrigenomik

Erkrankung, bei der sich überschüssiges Körperfett in einem Ausmaß angesammelt hat, das sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Fettsäure

Organische Säure, die je nach Aufbau sehr unpolar (wasserunlöslich) ist. Fettsäuren bilden mit Glycerin zusammen Triglyceride. Triglyceride sind die Bausteine von natürlichen Ölen und Fetten.

Fettsäure (fatty acid)

Molekül mit einer langen unverzweigten Kohlenwasserstoffkette und einer Carboxylgruppe (–COOH).

Fettsäuren

gesättigte und ungesättigte aliphatische Monocarbonsäuren, die aus einer endständigen Carboxylgruppe und einer langen Kohlenstoffkette bestehen; gesättigte Fettsäuren besitzen nur Einfachbindungen in der Kohlenstoffkette, während ungesättigte Fettsäuren eine bis mehrere Doppelbindungen in der Kohlenstoffkette aufweisen

Fettsäuren, engl. fatty acids

organischeMoleküle aus einer langen, unpolaren Kohlenwasserstoffkette und einer polaren Carboxylgruppe; Bestandteil vieler Lipide

Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie)

Quelle: Nutrigenomik

Charakterisiert durch eine unnormale Menge an Lipiden, wie Triglyzeriden, Cholesterin und/oder Phospholipiden, im Blut.

Fettzellen

siehe Adipocyten

Fetus

Menschlicher Embryo, bei dem alle inneren Organe angelegt sind. (Syn.: Fötus)

Fetus, engl. fetus

auch als Fötus bezeichnet; medizinische und juristische Bezeichnung für die Entwicklungsstadien eines menschlichen Embryos ab der achten Schwangerschaftswoche (dem Zeitpunkt, an dem alle wichtigen Organsysteme ausgebildet sind) bis zum Zeitpunkt der Geburt

Feuchtgebiete

Gebiete, in denen Wasser in kleineren oder größeren Mengen, stehend oder fließend, oberirdisch oder als bis in den Wurzelraum der Pflanzen reichendes Grundwasser periodisch oder dauerhaft angesammelt ist, z. B. Sümpfe, Moore, Auen

FHL

→ familiäre hämophagocytische Lymphohistiocytose

Fiat-Tendenz

Die Höhe einer Fiat-Tendenz ergibt sich aus der Volitionsstärke einer Zielintention und der Günstigkeit der vorliegenden Situation. Die Zielintention mit der höchsten Fiat-Tendenz wird realisiert.

Fibrin

An der Blutgerinnung beteiligtes Protein. Fibrin bildet sich, ausgelöst durch eine Verletzung, aus der Vorstufe Fibrinogen. Fibrin kann in wässrigen Lösungen ausfallen und eine netzartige Struktur bilden, in der sich Blutzellen verfangen. Hierdurch kommt es zur Bildung eines Verschlusses (Thrombus).

Fibrin, engl. fibrin

Protein, das zu langen Fäden polymerisiert und dadurch die Blutgerinnung unterstützt bzw. ermöglicht

Fibrinogen

Bestandteil des Blutplasmas. Vorstufe des Fibrins.

Fibrinogen, engl. fibrinogen

Protein im Blutkreislauf, das die inaktive Vorstufe von Fibrin darstellt

fibrinogenverwandte Proteine (FREPs) (fibrinogen-related proteins)

Proteine aus der Immunglobulinsuperfamilie, die wahrscheinlich bei der angeborenen Immunität der Süßwasserschnecke Biomphalaria glabrata eine Funktion besitzen.

Fibroblasten

mesenchymale Bindegewebszellen

Fibronectin

Integrinebindendes Glykoprotein

Fick’sches Diffusionsgesetz, engl. Fick’s law of diffusion

Gleichung zur Beschreibung der Faktoren, die die Diffusionsrate eines Moleküls durch eine Austauschfläche aus einem Bereich höherer Konzentration in einen Bereich niedrigerer Konzentration bestimmen

Ficoline

Proteine, die Kohlenhydrate binden und den Lektinweg der Komplementaktivierung einleiten. Sie gehören zur Kollektinproteinfamilie und binden an N-Acetylglucosamin, das auf der Oberfläche einiger Krankheitserreger vorkommt.

Ficoline

Elemente des Komplementsystems mit Lektin-Funktion

Figuration

Quelle: Sport

Spezifische soziale >>Verflechtungsordnung<<, durch die das Zusammenleben der Menschen und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten geregelt sind. Nach Norbert Elias ist Sport Teil eines Entwicklungsprozesses dynamisch wechselnder Figurationen.

Filament

Staubfaden. > Stamen

Filament

von lat. filum, Faden; bezeichnet fadenförmige (filamentöse) Strukturen

Filialgeneration

Von lateinisch filia für Tochter, beschreibt die hervorgehende Tochtergeneration einer Kreuzung.

Filialgeneration, engl. filial generation

auch als Tochtergeneration bezeichnet; unterschieden werden die erste Filialgeneration (F1-Generation) und die zweite Filialgeneration (F2-Generation); die hybride Nachkommenschaft einer Kreuzung von Mitgliedern der → Parentalgeneration (P-Generation)

Filtrat

In den Kapillaren wird ein Anteil des Blutes aufgrund des Blutdrucks durch die porige Gefäßwand befördert. Die Stoffe des Blutes, die durch die Poren ins anliegende Gewebe gepresst (gefiltert) werden, bezeichnet man als Filtrat.

Filtration

Vorgang, bei dem das Filtrat entsteht.

Filtrierer, engl. filter feeder

auch als Suspensionsfresser bezeichnet; Organismen, die sich von imWasser schwebenden, wesentlich kleineren Organismen ernähren und diese mittels besonderer Seihvorrichtungen aus einem Wasserstrom herausfiltrieren (vgl. → Strudler)

Fimbrien

→ Pili

Fingolimod

Immunsuppressiver Wirkstoff mit geringer Molekülgröße, der die Wirkung von Sphingosin stört, sodass T-Effektorzellen in den lymphatischen Organen zurückgehalten werden.

FISH

Quelle: Genetik

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (7 Technikbox 30).

FISH

Quelle: Genetik

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (Technikbox 30).

Fisher-Wright-Modell

Mathematisches Modell, das die genotypische Variabilität in einer endlichen Population beschreibt. Es gibt keine Selektion und Unterschiede zwischen Generationen werden allein zufälligen Ereignissen zugeschrieben.

Fitness

Quelle: Genetik

"Relative Überlebenswahrscheinlichkeit und Fortpflanzungsrate eines Phäno- oder Genotyps; das Allel mit der größeren durchschnittlichen Fitness breitet sich in einer Population aus."

Fitness

Genetischer Beitrag eines Individuums oder Genotyps zur Folgegeneration.

Fitness

Eigenschaft, die einen Teil der Gesamtfitness eines Organismus/Genotyp ausmacht, z. B. die Überlebensfähigkeit, die Fertilität und die Entwicklungszeit.

Fitness

Quelle: Genetik

Relative Überlebenswahrscheinlichkeit und Fortpflanzungsrate eines Phäno- oder Genotyps; das Allel mit der größeren durchschnittlichen Fitness breitet sich in einer Population aus.

Fitness (biologische Fitness, Darwin-Fitness), engl. fitness

der Beitrag eines Genotyps oder Phänotyps zur genetischen Ausstattung nachfolgender Generationen im Verhältnis zum Beitrag anderer Genotypen oder Phänotypen ( → Gesamtfitness)

Fitness, biologische

beschreibt die Fähigkeit eines siehe Genotyps, möglichst häufig im Genpool der nächsten Generation vertreten zu sein

fixiertes Allel, engl. fixed allele

einziges in einer Population vorkommendes Allel eines Gens

FK-bindende Proteine (FKBPs)

Gruppe von Prolylisomerasen, die mit den Cyclophilinen verwandt sind und den immunsuppressiven Wirkstoff FK506 (→ Tacrolimus) binden.

FK506

→ Tacrolimus

Flag Error (FE)

Der Assistent oder die Assistentin zeigt Abseits an, obwohl kein Abseits vorliegt.

Flagelle, Geißel (flagellum)

Fadenförmige Struktur an der Zelloberfläche. Obwohl es keine feste Regel gibt, empfiehlt es sich, nur die prokaryotische Struktur aus Protein auf Deutsch als Flagelle zu bezeichnen und die eukaryotische langgestreckte Ausstülpung der Plasmamembran als Geißel.

Flagellin

Protein, das den Hauptbestandteil der Flagelle bildet, einer schwanzförmigen Struktur, die Bakterien zur Fortbwegung nutzen. TLR-5 erkennt das intakte Flagellinprotein, das sich von der Flagelle abgelöst hat.

Flagellum

→ Geißel

Flagellum (pl. Flagellen)

siehe Geißel, siehe Archaellum

Flaschenhals

Eine Population erfährt eine drastische Verringerung der Populationsgröße. Nur wenige Individuen erhalten die Population und die ursprüngliche genetische Vielfalt wird erheblich reduziert. Nach dem Durchlaufen eines Flaschenhalses bestimmen insbesondere Zufallseffekte, aber auch Selektion den neuen Evolutionsweg einer Population („bottleneck effect“).

Flaschenhalseffekt

Eine Population erfährt eine drastische Reduzierung ihrer Populationsgröße, was auch eine beträchtliche Verminderung der genetischen Variabilität nach sich zieht. Nur wenige Individuen erhalten die Population und die ursprüngliche genetische Variabilität wird dadurch erheblich reduziert. Nach dem Durchlaufen eines Flaschenhalses bestimmen insbesondere Zufallseffekte, aber auch Selektion den neuen Evolutionsweg einer Population („bottleneck effect“).

Flaschenhalseffekt

Ein Gendrift, der auf die schlagartige Dezimierung einer Population (zum Beispiel durch Naturkatastrophen, Nahrungsknappheit oder Ähnliches) zurückzuführen ist.

Flaschenhalseffekt

eine Form der siehe Gendrift; genetische Verarmung der Population aufgrund einer drastischen Abnahme der Populationsgröße durch ein zufälliges Ereignis, meist eine Naturkatastrophe

Flaschenhalseffekt, engl. population bottleneck

bezieht sich auf die drastische Reduktion einer einst großen Population auf wenige Individuen, typischerweise durch eine Naturkatastrophe. Dies führt zu einer stark eingeschränkten genetischen Variabilität in dieser Population.

Flechten, engl. lichens

aus der Symbiose eines Pilzes (Gruppe der Fungi) mit Cyanobakterien oder einzelligen Algen entstehende neue Organismen

Flexion

Die Bewegung, die ein Gelenk beugt.

Flexor

Ein Muskel, der bei seiner Kontraktion die Beugung eines Gelenks verursacht.

Flexoren, engl. flexors

Beugemuskeln; Muskeln, die für die Beugung einer Extremität sorgen (Gegensatz zu → Extensoren)

Fließgleichgewicht

Ein offenes System, das einen ständigen Durchsatz an Nährstoffen und bzw. oder Energie hat. Trotzdem erreicht so ein System einen stabilen Zustand, einen steady state. Die meisten Lebewesen kann man als so ein Fließ­gleichgewicht beschreiben; manche Haushalte auch.

Fließgleichgewicht (steady state)

Dynamischer Zustand mit gleichbleibenden Parametern (z. B. Konzentrationen), in dem sich zufließende und abfließende Veränderungen ausgleichen. Er scheint dadurch wie ein Gleichgewicht.

Flip-Flop

auch transversale Diffusion; Bezeichnung für den Ortswechsel von Phospholipiden (Membranlipide) von einer Seite der Lipiddoppelschicht (bimolekulare Lipidschicht) zur anderen

Flora, engl. flora

alle Pflanzen (Pflanzenwelt) eines bestimmten Gebiets (Gegensatz zu → Fauna)

Florigen (Blühhormon), engl. flowering hormone

Signalstoff, der in Blütenpflanzen systemisch eine Blühinduktion bewirkt. Als für die Umwandlung einer vegetativen Sprossspitze in eine Blüte maßgebliches Florigen wurde das FT-Protein identifiziert.

Flow

Csikszentmihalyi (1990, S. 4) definiert Flow als einen Zustand, in dem Menschen so in eine Tätigkeit involviert sind, dass nichts anderes zu zählen scheint. Das Erleben während der Tätigkeit ist so freudvoll, dass Menschen es um seiner selbst ausführen wollen – koste es, was es wolle.

Flow

Quelle: Sport

Reflexionsfreier psychischer Zustand während einer Handlung, der durch gänzliches Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit gekennzeichnet ist, bei der man trotz hoher Anforderungen an die Handlungssteuerung das Gefühl hat, den Geschehensablauf unter Kontrolle zu haben.

Flughaut

als Tragfläche dienende Haut, die in allen Wirbeltiergruppen außer bei Vögeln bei den fliegenden oder gleitenden Vertretern vorkommt

Fluidität

siehe Viskosität

Fluidität

Maß für das Fließvermögen; Kehrwert der dynamischen Viskosität; je größer die Fluidität, desto dünnflüssiger das Fluid

Fluoreszenz, engl. fluorescence

Emission von Photonen durch die Rückkehr von angeregten Elektronen eines Fluoreszenzfarbstoffs auf ein niedrigeres Energieniveau

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung

FISH, eine Methode, bei der eine Sonde (beispielsweise bestehend aus einer radioaktiv markierten Nukleinsäure) verwendet wird, um die Lokalisation einer komplementären DNA oder einer RNA in einer Zelle oder einem Gewebe zu bestimmen.

Flüssig-Flüssig-Phasentrennung

s. Phasentrennung

Flüssig-Mosaik-Modell

molekulares Modell der Membranstruktur, in dem sich mosaikartig angeordnete Proteinmoleküle in einer flüssigen Phospholipiddoppelschicht lateral bewegen können

Flüssig-Mosaik-Modell, engl. fluid mosaic model

molekulares Modell der Struktur von Biomembranen, demzufolge sie aus einer flüssigen Phospholipiddoppelschicht bestehen, in der sich die darin eingebetteten Proteine in lateraler Richtung frei bewegen können (vgl. → Biomembran)

fMet-Leu-Phe-(fMLF-)Rezeptor

Mustererkennungsrezeptor auf neutrophilen Zellen und Makrophagen für das Peptid fMet-Leu-Phe, das für Bakterien spezifisch ist. fMet-Leu-Phe wirkt als Chemoattraktor.

Folgestrang

Quelle: Genetik

(engl. lagging strand) Wird bei der Replikation der DNA diskontinuierlich gebildet (Okazaki-Fragment).

Folgestrang

Auch lagging strand; komplementär zum Leitstrang, wird während der Replikation Stück für Stück diskontinuierlich synthetisiert (Okazaki-Fragmente).

Folgestrang

der bei der DNA-Replikation entstehende Tochterstrang der aufgrund der 5-3-Syntheserichtung der DNA-Polymerase nur diskontinuierlich synthetisiert werden kann; Gegensatz zu siehe Leitstrang

Folgestrang

Quelle: Genetik

(engl. lagging strand) Wird bei der Replikation der DNA diskontinuierlich gebildet (Okazaki-Fragment).

Folgestrang (lagging strand)

Bei der Replikation der neue DNA-Strang, der in Okazaki-Fragmenten in 3’-5’-Richtung synthetisiert und schließlich von der Ligase zu einem durchgehenden Strang verknüpft wird.

Folgestrang, engl. lagging strand

der diskontinuierlich synthetisierte Tochterstrang bei der DNA-Replikation (vgl. → Okazaki-Fragmente; Gegensatz zu → Leitstrang)

Follikel

Region in den peripheren lymphatischen Organen (etwa im Lymphknoten), in der sich vor allem B-Zellen, aber auch follikuläre dendritische Zellen aufhalten.

Follikel

primärer/sekundärer, zentrale räumliche Abgrenzung innerhalb des Lymphknotens

Follikel

Struktur, die aus einer Eizelle und der sie umhüllenden Zellen besteht. Die Follikel reifen in den Eierstöcken heran. Schon vor der Geburt werden die Follikel (Primordialfollikel) in den Eierstöcken angelegt. Beim Eisprung teilt sich ein Follikel in die Eizelle und in Gewebe, das im Eierstock zurückbleibt und den Gelbkörper bildet. (Syn.: Ovarialfollikel, Eibläschen)

Follikel (von lat. folliculus für „kleiner Sack“), engl. follicle

bei weiblichen Säugetieren vorkommende Struktur, bestehend aus der unreifen Eizelle und einer umgebenden Schicht aus Nährzellen (Follikelzellen)

follikelassoziiertes Epithel

Spezialisiertes Epithel, das die Lymphgewebe der Darmwand vom Darmlumen trennt. Neben Enterocyten kommen hier auch Mikrofaltenzellen vor, durch die Antigene in die lymphatischen Organe des Darms gelangen können.

Follikelstimulierendes Hormon (FSH)

Ein Hormon, das vom Hypophysenvorderlappen sekretiert wird; es spielt eine Rolle beim Follikelwachstum in den Eierstöcken und der Spermienreifung in den Hoden.

follikelstimulierendes Hormon (FSH), engl. follicle-stimulating hormone

ein vom Hypophysenvorderlappen produziertes Gonadotropin

follikuläre B-Zellen

Größte Population der langlebigen zirkulierenden konventionellen B-Zellen. Sie kommen im Blut, in der Milz und in den Lymphknoten vor; werden auch als B2-Zellen bezeichnet (→ B1-Zellen).

follikuläre dendritische Zellen (FDCs)

Ein Zelltyp mit unbekanntem Ursprung in den B-Zell-Follikeln der peripheren lymphatischen Organe. Die Zellen halten mithilfe von Fc-Rezeptoren, die nicht internalisiert werden, Antigen:Antikörper-Komplexe fest und präsentieren diese den B-Zellen, die die Komplexe aufnehmen und und während der Keimzentrumsreaktion prozessieren.

follikuläre T-Helferzellen (TFH-Zellen)

T-Effektorzellen, die sich in den Lymphfollikeln aufhalten und die B-Zellen bei der Antikörperproduktion und beim Klassenwechsel unterstützen.

Folsäure

Ein B-Vitamin; Abkömmlinge der Folsäure, die von diversen Bakterien produziert werden, können von dem nichtklassischen MHC-Klasse-Ib-Protein MR1 für die Erkennung durch MAIT-Zellen gebunden werden.

Formalladung

Eine Formalladung ergibt sich für Atome in einem Molekül, wenn bei einer formalen Trennung der gezeichneten Bindungen das Atom mehr oder weniger Valenzelektronen zurückbehält als im elementaren Zustand. Eine Formalladung wird durch ein eingekreistes O (mit Kreuz) bzw. O (ohne Kreuz) gekennzeichnet. Formalladungen spiegeln nicht die tatsächliche Ladungsverteilung in einem Molekül wider. Die Notwendigkeit von Formalladungen ergibt sich als Folge der Oktettregel.

Formatio reticularis

Ein Bereich des Hirnstammes, der ventral zum cerebralen Aquädukt und dem vierten Ventrikel liegt; an vielen Funktionen einschließlich der Kontrolle der Körperhaltung und -bewegung beteiligt.

Formatio reticularis (Retikulärformation), engl. reticular system

diffuses Netzwerk von Neuronen im Hirnstamm von Wirbeltieren

formkonstante Verhaltenselemente (Erbkoordination), engl. fixed action patterns

ethologische Bezeichnung für genetisch festgelegtes Verhalten, das ohne Lerneffekt stereotyp (also immer auf die gleiche Weise) abläuft und auch nicht durch Lernen modifiziert werden kann (auch als modaler Bewegungsablauf und früher als Erbkoordination oder Instinktbewegungen bezeichnet)

Fornix

Ein Axonbündel, das in der Hippocampusformation entspringt, in einer Schleife um den Thalamus zieht und im Zwischenhirn endet.

Forschungsdesign

Quelle: Sport

Legt fest, wie in wissenschaftlichen Studien die empirische Fragestellung (Theorie, Hypothese) untersucht werden soll: bei wem (Stichprobe, Grundgesamtheit) welche Merkmale wie (Methode der Datenerhebung), wo (z. B. Feld- oder Labor-Setting), wann und wie häufig (einmalig, mehrmalig, stetig) erfasst werden sollen.

Fortpflanzungswechsel

Ein Individuum pflanzt sich auf unterschiedliche Art und Weise fort.

Fossil

Versteinerter Rest von Organismen, der Aufschluss über Herkunft und Alter rezent lebender Arten gibt.

fossile Brennstoffe, engl. fossil fuels

Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, die über lange geologische Zeiträume hinweg durch Umwandlung von organischem Material entstanden sind, welches unter Sauerstoffausschluss in Sedimenten begraben wurde

Fossilien, engl. fossils

Versteinerungen; alle von Organismen stammenden erkennbaren Strukturen oder die Abdrücke solcher Strukturen im Gestein, die über lange geologische Zeiträume hinweg erhalten geblieben sind

Fötus

Quelle: Genetik

(lat. fetus, Leibesfrucht, Junges) Frühes Entwicklungsstadium eines Organismus. Beim Menschen ab der 7. Woche als Fötus bezeichnet, vorher Embryo.

Fötus

→ Fetus

Fötus

Quelle: Genetik

(lat. fetus, Leibesfrucht, Junges) Frühes Entwicklungsstadium eines Organismus. Beim Menschen ab der 7. Woche als Fötus bezeichnet, vorher Embryo.

Fötus

Fetus.

Founder

Individuum, das in einem neuen Habitat, z. B. auf einer bisher unbewohnten Insel, an der Gründung einer neuen Population beteiligt ist.

Fovea (Sehgrube)

Die Einsenkung der Netzhaut im Zentrum des gelben Flecks; beimMensch liegen in der Fovea ausschließlich Zapfen, und sie ist der Bereich des schärfsten Sehens.

Fovea centralis (von lat. fovea für „kleine Grube“), engl. fovea

Sehgrube, gelber Fleck; der Bereich des schärfsten Sehens in der Retina (Netzhaut) der Wirbeltiere

Fragaria grandiflora – Gartenerdbeere

Rosaceae

Frameshift mutation

Mutation in einer proteincodierenden Sequenz, die eine Verschiebung des Leserasters bewirkt und gravierende Auswirkungen auf die Expression und Funktion eines Proteins haben kann.

Frameshift-Mutation (Rasterschubmutation), engl. frame-shift mutation

Mutation, die durch Verlust oder das Hinzufügen von einem oder zwei benachbarten Nucleotiden in der DNA-Sequenz eines Gens zustande kommt. Dadurch verschiebt sich das Leseraster der mRNA während der Translation und führt zur Produktion eines unbrauchbaren Proteins. (Gegensatz zu → Missense-Mutation, → Nonsense-Mutation, → stille Mutation)

Frank-Starling-Gesetz, engl. Frank-Starling law

das Prinzip, dass das Schlagvolumen des Herzens mit einem erhöhten Rückfluss des Blutes zum Herzen steigt

freie Enthalpie (G), engl. free enthalpy

auch als Gibbs-Energie bezeichnet; in einem biologischen System der Anteil der Energie, der bei konstanter Temperatur und konstantem Druck zur Verrichtung von Arbeit zur Verfügung steht; früher meist einfach „freie Energie“ genannt (Änderung des Begriffs wegen der Verwechslungsgefahr mit der Helmholtz’schen freien Energie, die für ein System mit konstanter Temperatur und konstantem Volumen gilt) (Gegensatz zu → Entropie, → Enthalpie)

freie Nervenendigung

Freie Nervenendigungen sind Sinnesrezeptoren in der Haut, die der Wahrnehmung von Schmerz, Kälte und Wärme dienen.

freie Nervenendigungen

Rezeptoren im peripheren Nervensystem, die aus den marklosen, fein verzweigten Ausläufern von Nervenfasern bestehen und der siehe Nozizeption oder einfachsten Mechanorezeption dienen

Freie Reaktionsenthalpie DeltaGR

Die um die Entropie korrigierte Enthalpie einer Reaktion. Hohe Werte von DeltaGR sprechen für einen sehr unvollständigen Ablauf der Reaktion, niedrige Werte für einen eher vollständigen Ablauf.

freilaufend, engl. free-running

Beschreibung für einen endogenen Rhythmus, der nicht durch Anhaltspunkte aus der Umwelt synchronisiert wird

Fremdbefruchtung

auch Allomixis; Verschmelzung zweier getrenntgeschlechtlicher Gameten von verschiedenen Individuen

Fremdbestäubung

siehe Allogamie

Fremdinformation

Fremdinformation bezeichnet ergänzende Informationen von externen Quellen (z. B. Trainer oder Trainerin, Videos, Schaubilder etc.).

Frequenz

Die Anzahl von Schallwellen oder anderen diskreten Ereignissen pro Sekunde, angegeben in Hertz (Hz).

Frequenz

auch Schwingungszahl; die Anzahl der vollen Schwingungen pro Zeiteinheit

Frequenz

Begriff aus der Physik. Die Frequenz gibt an, wie schnell sich ein periodischer Vorgang wiederholt bzw. wie viele Perioden pro Zeiteinheit stattfinden.

Frequenzanalyse

Quelle: Sport

Methode, um die Frequenzanteile in einem Signal zu bestimmen, z. B. bei Elektromyografie (EMG). Beim EMG erlauben Frequenzanalysen z. B. mittels der mittleren oder der Medianfrequenz Abschätzungen der aktivierten Muskelfasertypen und die Veranschaulichung von Ermüdungsprozessen.

Frequenzcode

Information wird als Frequenz der aufeinanderfolgenden siehe Aktionspotenziale übermittelt

Fresszellen

siehe Phagocyten

Freund-Adjuvans, komplettes

Emulsion aus Öl und Wasser, das abgetötete Mycobakterien enthält und dazu dient, im Experiment Immunantworten gegen Antigene zu verstärken.

Frontalebene

Eine anatomische Schnittebene parallel zur Stirn, die das Nervensystem in einen anterioren und einen posterioren Bereich unterteilt.

Frontales Augenfeld (frontal eye field, FEF)

Ein Cortexareal im Frontallappen, das an der Generierung von sakkadischen Augenbewegungen beteiligt ist.

Frontallappen

eine der fünf anatomischen Hauptregionen der Großhirnrinde des menschlichen Gehirns

Frontallappen (Stirnlappen)

Der Bereich des Großhirns, der anterior zum Sulcus centralis und unter dem Stirnbein liegt.

Frontallappen, engl. frontal lobe

der größte der Hirnlappen des Menschen; umfasst den primären motorischen Cortex und ist an Gefühlen und Planung beteiligt

Frontoparietales Aufmerksamkeitsnetzwerk

Auch frontoparietales Orientierungsnetzwerk. Eine Gruppe miteinander verknüpfter Hirnregionen, die an der Steuerung der visuellen Aufmerksamkeit beteiligt sind.

Frucht

ein von Angiospermen aus Teilen der Blüte gebildetes Organ, das den Samen umschließt und dessen Ausbreitung sichert. > Fruchttypen, > Perikarp

Frucht, engl. fruit

bei Angiospermen ausgewachsener und gereifter Fruchtknoten (bzw. Gruppe von Fruchtknoten) mit darin enthaltenen Samen; teilweise Beteiligung auch anderer Blütenorgane an der Fruchtbildung; manchmal auch auf Fortpflanzungsstrukturen anderer Pflanzengruppen angewendet

Fruchtbarkeit, engl. fecundity

durchschnittliche Anzahl von Nachkommen, die ein Individuum (oder Weibchen) in einer Population produziert

Fruchtblatt

> Karpell

Fruchtblatt

→ Karpell

Fruchtknoten

→ Ovar

Fruchtkörper, engl. fruiting structure

der Fortpflanzung dienende Struktur, die Sporen hervorbringt

Fruchttyp

Früchte, die sich bei Samenreife öffnen, werden als Streufrüchte, solche, die bei Samenreife geschlossen bleiben, als Schließfrüchte bezeichnet. Bei den Streufrüchten unterscheidet man Balg (Öffnung des Perikarps an einer Naht), Hülse (Öffnung an zwei Nähten), Schote (Öffnung an zwei Nähten, Samen an zentraler Scheidewand inseriert) und Kapsel (Öffnung durch Deckel). Die Schließfrüchte lassen sich unterscheiden in Beere (gesamtes Perikarp parenchymatisch), Nuss (gesamtes Perikarp sklerenchymatisch) und Steinfrucht (Exo- und Mesokarp parenchymatisch, Endokarp sklerenchymatisch). Neben Einzelfrüchten, die aus einem Fruchtknoten entstehen, unterscheidet man Sammelfrüchte (aus mehreren Fruchtknoten hervorgegangen) und Fruchtstände (aus mehreren Blüten entstanden). > Frucht

Fruchtverband, engl. multiple fruit

eine Frucht, die aus mehreren Fruchtblättern der Blüten eines Blütenstands hervorgeht (vgl. → Sammelfrucht)

Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit), engl. amniotic fluid

die in der Amnionhöhle enthaltene Flüssigkeit, die bei Säugetieren, Vögeln und Reptilien die Embryonen umgibt

Frugivore (von lat. frugis für „Frucht“ und vorare für „fressen“), engl. frugivores

Tiere, die sich von Früchten ernähren

frühe Pro-B-Zellen

→ Pro-B-Zellen

Frühholz

> Jahresring

FSH

Siehe follikelstimulierendes Hormon.

FSH

Hormon, das die Follikelreifung bzw. die Spermienentstehung stimuliert. FSH wird vom Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) ins Blut abgegeben. (Syn.: follikelstimulierendes Hormon, Follitropin)

Fucoidan

sulfatiertes Polysaccharid

fugitive Arten, engl. fugitive species

Arten, die einen ansonsten geeigneten Lebensraum verlassen, um der Konkurrenz mit anderen Spezies aus dem Weg zu gehen

Fundamentalnische, engl. fundamental niche

die ökologische Nische, die eine Art aufgrund ihrer physiologischen Fähigkeiten einnehmen könnte (Gegensatz zu → Realnische)

Funktionale Repräsentationsstruktur

Eine funktionale Repräsentationsstruktur spiegelt die biomechanische Grundstruktur der Bewegung wider und trägt dazu bei, das Erreichen des Hauptziels der Bewegung sicherzustellen.

funktionelle Genomik, engl. functional genomics

Identifizierung von Genen durch Sequenzierung gesamter Genome; es folgt die Bestimmung der spezifischen Funktionen der von diesen Genen codierten Proteine (Gegensatz zu → vergleichende Genomik)

Funktionelle Gruppe

Eine funktionelle Gruppe ist ein Teil eines Moleküls, der aus bestimmten Atomen in bestimmter Weise aufgebaut ist. Diese Gruppen kommen in vielen verschiedenen Molekülen vor und tragen dazu bei, dem Molekül einen Teil seiner Eigenschaft zu verleihen.

funktionelle Gruppen, engl. functional groups

(1) charakteristische Atomgruppen an größeren organischen Molekülen, die diesen bestimmte chemische Eigenschaften (wie Ladung oder Polarität) verleihen (z. B. Carboxylgruppe, Aminogruppe); biologisch wichtig sind die → Hydroxylgruppe, → Carboxylgruppe, → Carbonylgruppe, → Aldehydgruppe, → Thiolgruppe, → Aminogruppe und die → Phosphatgruppe; (2) Gruppen von Arten mit ähnlicher Funktion, ungeachtet dessen, ob sie die gleichenRessourcen nutzen oder nicht (vgl. → Gilde)

funktionelle Leukocytenantigene (LFAs) (leukocyte functional antigens)

Zelladhäsionsmoleküle, die man ursprünglich mithilfe von monoklonalen Antikörpern bestimmt hat. LFA-1 ist ein β2-Integrin; LFA-2 (heute auch als CD2 bezeichnet) gehört zur Immunglobulinsuperfamilie, genauso wie LFA-3, das man jetzt als CD58 bezeichnet. LFA-1 ist besonders bei der Adhäsion der T-Zellen an Endothelzellen und antigenpräsentierende Zellen von Bedeutung.

funktionelle Magnetresonanztomografie

nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das den aufgabenspezifischen, lokalen Zufluss arteriellen Blutes im Gehirn im Vergleich zu einer Kontrollsituation dreidimensional darstellen kann

Funktionelle RNA

RNAs, die nicht als Informationsüberträger zur Proteinsynthese dienen (wie mRNAs), sondern selbst individuelle Funktionen haben. Beispiele: snRNAs, tRNAs, rRNAs, snoRNAs, miRNAs, piRNAs.

funktionelles Residualvolumen, engl. functional residual volume (FRV)

das Luftvolumen, das bei normaler Atmung in der Lunge verbleibt; die Summe aus Residual- und Reservevolumen

Funktionsgewinnmutation, engl. gain-of-functionmutation

Mutation, die zu einem Protein mit neuer Funktion führt (Gegensatz zu → Funktionsverlustmutation)

Funktionsverlustmutation, engl. loss-of-function mutation

Mutation, durch die ein Protein seine Funktion verliert (Gegensatz zu → Funktionsgewinnmutation)

Furcht

Furcht lässt sich als kurzfristige, objekt- und gegenwartsbezogene Reaktion bezeichnen, die zu unmittelbarem Verteidigungs- oder Fluchtverhalten motiviert.

Furchung, engl. cleavage

die ersten Teilungen der Zygote eines Tieres (vgl. → holoblastische Furchung, → meroblastische Furchung)

Furchungen (Zellteilungsschritte)

die ersten Zellteilungen zu Beginn der Embryogenese der befruchteten Eizelle (siehe Zygote)

Fyn

→ Src-Familie der Tyrosinkinasen

β-Faltblatt

Ziehharmonikaförmige Bereiche innerhalb einer Polypeptidkette (tragen zur Sekundärstruktur von Proteinen bei).