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Begriff Erklärung

strong ion difference

SID; Phänomen, dass in den Körperflüssigkeiten der Tiere die Konzentration positiv und negativ geladener starker Ionen nicht ausgeglichen ist; die Elektroneutralität wird durch die Ionen schwacher Säuren oder Basen hergestellt

Saccharide

→ Kohlenhydrate; Zuckermoleküle in monomerer und polymerer Form

Salzdrüse

extrarenales Salzausscheidungsorgan; Vorkommen bei Crustaceen, Reptilien und Vögeln

Saprophaga

Tiere, die sich von abgestorbenem pflanzlichem Material ernähren

Sarkomer

kleinste funktionelle Einheit innerhalb der Skelettmuskelzelle, begrenzt jeweils von zwei Z-Scheiben

Sättigung

Zustand eines Moleküls, das spezifische Wechselwirkungen mit einem anderen Molekül eingehen kann, in dem zu jedem betrachteten Zeitpunkt alle spezifischen Bindungsstellen besetzt sind

Sauerstoffbindungskurve

grafische Darstellung des Bindungs- und Sättigungsverhaltens sauerstoffbindender Moleküle (→ respiratorischer Pigmente)

Schall

Ausbreitung von Druck- und Dichteschwankungen in einem elastischen Medium (Gase, Flüssigkeiten, Festkörper)

Schalldruck

Differenz des → Drucks in den Verdichtungen und des → Drucks in den Verdünnungen einer Schallwelle; Maß für die Lautstärke

Schalldruckgradient

Auftreffen unterschiedlicher Schalldrücke eines Schallereignisses an entfernt voneinander liegenden Hörorganen eines Tieres; wichtig für das Richtungshören

Schallquelle

Ursprung eines Schallereignisses

Schlussleiste

→ Tight Junction

Schrittmacher

interner autonomer Mechanismus zur Erzeugung eines Rhythmus, → circadianer Rhythmus

Schwann-Zelle

Gliazelle, bildet Myelinscheide um Nervenfasern des peripheren Nervensystems von Wirbeltieren

Schwellenwert

bestimmter Wert des Membranpotenzials einer erregbaren Zelle, bei dem ein spannungsgesteuerter Ionenkanal durch Konformationsänderung vom geschlossenen in den offenen Zustand wechselt

Scolopidie

bei Chilopoden und Insekten vorkommender Mechanorezeptor, dessen Zellleib unterhalb der Epidermis liegt und dessen Cilie in eine Cuticulabildung, den Scolops (Stift), hineinragt

Second Messenger

intrazellulärer Botenstoff

Sekretion

durch aktiven Transport oder → Exocytose erfolgende Herstellung eines extrazellulären Stoffes oder Stoffgemisches

Sekretionsniere

Exkretionsorgan eines Tieres, das den → Primärharn durch → Sekretion (und nicht durch → Ultrafiltration) herstellt

Sekundärharn

→ Endharn

Sekundärstruktur

regelmäßige lokale Strukturelemente von α -Aminosäure-Polymeren (Proteinen), zum Beispiel α-Helix oder β-Faltblatt

Selektion

Veränderung der Fortpflanzungsrate eines bestimmten Individuums relativ zu anderen Individuen derselben Population durch genetische bedingte Ausprägung von vorteilhaften Merkmalen (positive Selektion) oder nachteiligen Merkmalen (negative Selektion)

Selektivität

Fähigkeit oder Eigenschaft eines Moleküls, aus einer Gesamtheit der im Kompartiment verfügbaren Moleküle systematisch bestimmte Partner für Interaktionen auszuwählen

Sensitivierung

Empfindlichkeitssteigerung für viele Reize nach einem bedeutungsvollen (z. B. schmerzhaften) Reiz

Serotonin

auch: 5-Hydroxytryptamin (5-HT); Botenstoff, der in Tieren als Gewebshormon oder als → Neurotransmitter vorkommt

Sertoli-Zelle

Zellen des Hodengewebes bei Wirbeltieren, die die sich entwickelnden Keimzellen in den Hodenkanälchen umgeben

Sesquiterpene

Untergruppe der Terpene, die aus drei Isopreneinheiten aufgebaut sind und die Summenformel C15H24 haben; von Tieren als Bestandteile von Wehrsekreten oder als Pheromone benutzt

Sexualsteroid

→ Steroidhormon, das im Organismus für die Ausbildung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale bei Tieren sowie die Regulation vieler Teilprozesse der sexuellen Fortpflanzung verantwortlich ist

Signalsequenz

auch: Signalpeptid; in der DNA codierte Anfangssequenz eines Membranproteins oder eines sekretorischen Proteins, die der Einschleusung des neusynthetisierten Proteins in das → endoplasmatische Retikulum dient und dort nach dem Import sofort proteolytisch abgetrennt wird

Signaltransduktion

alle molekularen und physikalischen Vorgänge, die mit dem Empfang und der Prozessierung von Information auf der zellulären Ebene zu tun haben

Sinusknoten

Gruppe spezialisierter Muskelzellen in der Wand des Atriums des Wirbeltierherzens, die durch Produktion spontaner elektrischer Erregungen die Herzkontraktion auslösen

skotopisches Sehsystem

Sehsystem bei Wirbeltieren zum Sehen bei geringer Lichtintensität

Soma

auch: Perikaryon; Zellkörper einer Nervenzelle

Somatotopie

räumliche Abbildung der Körperoberfläche im somatosensorischen System

Spaltsinnesorgan

in cuticuläre Spalten eingelassene mechanorezeptive Sinnesorgane bei Arthropoden zur Erfassung von Substratvibrationen (z. B. bei Webspinnen)

Spasmin

Motorprotein (20 kDa), das die Beweglichkeit peritrich begeißelter Ciliaten ermöglicht

Speichel

Sekretionsprodukt der Speicheldrüsen im Anfangsteil des Verdauungstrakts von Tieren, bestehend aus Salzen und Wasser mit Beimengungen von → Proteinen, → Mucinen und anderen Stoffen

Spermatocyt

Vorläuferzelle des → Spermiums

Spermatogonie

diploide Zelle aus der Stammzellpopulation im Keimepithel des → Hodens; Vorläuferzelle der → Spermatocyt

Spermium

→ Gamet (Keimzelle) des männlichen Organismus

spezifische dynamische Wirkung

Steigerung im Energieumsatz eines Tieres, die mit der Aufnahme und Verarbeitung von → Nahrung und der Nutzung der Verdauungsprodukte im Stoffwechsel des Tieres einhergeht

Spezifität

Genauigkeit bzw. Exaktheitsquote der Wechselwirkung zweier Moleküle

sphärische Aberration

Linsenfehler, bei dem randständig auf die Linse auftreffende Strahlen stärker gebrochen werden als zentrale Lichtstrahlen

Sphingolipide

fettlösliche Moleküle mit polarer Kopfgruppe in biologischen Membranen, die als zentrales Strukturmerkmal Sphingosin enthalten

Spinalganglion

auch: Hinterwurzelganglion; ein noch innerhalb des Wirbelkanals gelegener Nervenknoten von Nervenzellen des peripheren Nervensystems; enthält die Zellkörper der sensorischen Neurone

Spleißen

metabolische Prozessierung von Transkriptionsprodukten; enzymatisch vermittelte Trennung von Intron- und Exonsequenzen in Transkriptionsprodukten; Fusion der Exonanteile zu reifer mRNA

Spurenelemente

essenzielle Nahrungsbestandteile (i. d. R. Metallionen), die Tiere in sehr geringer Menge für die korrekte räumliche Faltung bestimmter Enzyme (z. B. zinkhaltiger Enzyme wie die Alkohol-Dehydrogenase oder die → Carboanhydrase) benötigen

Stäbchen

Photorezeptorzelle im Wirbeltierauge zum Sehen bei Dämmerungsintensität

Stammbaum

auch: phylogenetischer Baum; gerichteter Graph, der die evolutiven Nachfahren eines Tieres oder einer Tiergruppe darstellt; wurzelt in einem hypothetischen gemeinsamen Vorfahren aller bekannten Arten auf der Erde und fächert sich dann entsprechend ihrer Verwandtschaftsbeziehungen immer weiter auf

Stammzelle

teilungsfähige Körperzelle eines Tieres, deren Teilungsprodukte sich in alle (embryonale Stammzelle) oder in eine beschränkte Anzahl (→ adulte Stammzelle) von im Körper vorkommenden Zelltypen differenzieren können

Standardenthalpie

€nderung der → freien Energie (freien Enthalpie, Gibbs-Energie) einer Reaktion unter Standardbedingungen (Druck, Temperatur, pH)

Standardredoxpotenzial

→ Redoxpotenzial eines biochemischen Systems, das am Neutralpunkt der pH-Skala (pH = 7) bestimmt wird

Stärke

Zuckerpolymer aus α-glykosidisch verknüpften Glucoseeinheiten, das in pflanzlichen Zellen als Reservestoff akkumuliert wird

Startcodon

auch: Initiatorcodon; spezifisch das RNA-Basentriplett AUG, das in Eukaryoten als erstes Codon eines offenen Leserahmens der mRNA die Aminosäure Methionin codiert

stenophag

Eigenschaft von Organismen, die auf eine ganz bestimmte → Nahrung spezialisiert sind

Stereoisomere

Verbindungen gleicher Summenformel und Konstitution, die aber unterschiedliche räumliche Strukturen aufweisen

Stereopsis

räumliches, stereoskopisches Sehen mit zwei Augen

Stereovilli

mit Aktinfilamenten ausgesteifte Ausstülpungen der apikalen → Plasmamembran von → Haarsinneszellen

Steroidhormon

→ Hormon, das sich chemisch vom → Cholesterin (Sterangerüst) ableitet

Stigma

in vielen Fällen verschließbare Tracheenöffnung zur Außenwelt im Atmungssystem bestimmter Arthropoden

Stoffwechselrate

Betrag des Energieumsatzes pro Zeiteinheit im Stoffwechsel eines Tieres

Stoffwechselreduktion

Umschreibung für die Beobachtung, dass kleine Tiere einen höheren körpermassespezifischen Umsatz im Energiestoffwechsel zeigen als größere Tiere

Stoppcodon

Basentriplett (→ Codon) der → Desoxyribonucleinsäure (DNA) bzw. der → Ribonucleinsäure (RNA), dessen Erreichen während der → Translation (→ Proteinbiosynthese) zu einem Abbruch der Kettenverlängerung des Aminosäurestrangs führt, da für das Stoppcodon keine tRNA (Transfer-RNA) existiert; es gibt drei mögliche Stoppcodons (hier RNA-Codierung): UAA, UAG, UGA

Substratkettenphosphorylierung

Synthese energiereicher Nucleotide in tierischen Zellen ohne Beteiligung der → Atmungskette; während der Substratkettenphosphorylierung wird eine Phosphatgruppe von einem phosphorylierten Zwischenprodukt auf ADP oder GDP übertragen, um ATP oder GTP zu synthetisieren

Superpositionsauge

Typ des → Komplexauges, bei dem die einzelnen → Ommatidien optisch nicht voneinander isoliert sind

Surfactant

die → Alveolen der Lunge auskleidende, oberflächenaktive Substanz, die von Lungenepithelzellen (Pneumocyten II) gebildet wird und aus → Phospholipiden und → Proteinen besteht

Symbiose

räumliches und organisatorisches Zusammenleben von Individuen zweier unterschiedlicher Arten mit Vorteilen für beide Partner

Symport

→ Cotransport

Synapse

Kontaktstelle zur Signalübertragung zwischen benachbarten Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Effektorzelle

synaptische Plastizität

€nderungen der synaptischen Übertragungseigenschaften

synaptischer Spalt

extrazellulärer Raum zwischen → präsynaptischer Membran einer neuronalen Zelle und → postsynaptischer Membran einer Zelle, die Signale der neuronalen Zelle empfängt

Systole

Kontraktionsphase des Herzens

…strus

zeitlicher Abschnitt im Fortpflanzungszyklus eines weiblichen Säugetiers, in dem das Tier paarungsbereit ist

…struszyklus

Fortpflanzungszyklus weiblicher Säugetiere außer Primaten und Menschen

€stivation

auch: Sommerschlaf; vorübergehender Zustand → metabolischer Depression bei Tieren zur Einsparung von Stoffwechselenergie während der heißen Sommermonate

scid-Mutation

Mutation bei Mäusen, die einen schweren kombinierten Immundefekt hervorruft. Diese Mutation wurde im Zusammenhang mit einer Mutation des DNA-Reparaturproteins DNA-PK entdeckt.

Second Messenger (Sekundärer Botenstoff)

Ein kurzlebiger chemischer Signalstoff im Cytosol, der eine biochemische Reaktion auslösen kann. Die Bildung von Second Messenger wird in der Regel durch einen ersten Botenstoff (First Messenger; ein Neurotransmitter oder ein Hormon) stimuliert, der als ein G-Protein-gekoppelter-Rezeptor an der Zelloberfläche liegt. Beispiele für Second Messenger sind zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP), zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) und Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3).

Sex-determining region of the Y chromosome (SRY)

Ein Gen auf dem Y-Chromosom, das den hodendeterminierenden Faktor (testis-determining factor, TDF) codiert; essenziell für die normale Entwicklung des Mannes.

Shunting inhibition (Kurzschlusshemmung)

Eine Form der synaptischen Hemmung, bei der der an exzitatorischen Synapsen entstehende depolarisierende Strom durch Reduktion des Membranwiderstands abgeschwächt wird.

Split-Brain-Untersuchung

Ein Verhaltenstest bei Tieren oder Menschen, deren Großhirnhälften durch einen Schnitt im Corpus callosum getrennt wurden.

SRY

Siehe sex-determining region of the Y chromosome.

Ästivation (von lat. aestivalis für „Sommer“), engl. estivation

(1) bei Tieren „Übersommerung“, Sommerruhe, Trockenschlaf; Inaktivität und gedrosselter Stoffwechsel während des Sommers; in der Regel als Strategie, um Trockenheit oder große Hitze überleben zu können (Gegensatz zu → Hibernation); (2) bei Pflanzen die Anordnung der Blütenteile in einer Knospe („Knospendeckung“)

Ästuar

trichterförmig erweiterte Flussmündung, deren Wasserkörper von ausströmendem Süßwasser wies auch von einströmendem Meerwasser beeinflusst wird

Ästuar, engl. estuary

aquatischer Lebensraum, in dem es zur Vermischung von Salz- und Süßwasser kommt, wie an der Mündung eines Flusses ins Meer; umfasst auch Ökosysteme wie Salzmarschen, Mangrovenwälder, Schlammflächen und Seegrasbetten

Ösophagus

Speiseröhre; muskuläres Hohlorgan zwischen siehe Pharynx und Magen

Ösophagus (von griech. oisophagos für „Speiseröhre“), engl. esophagus

Speiseröhre; Teil des Verdauungstrakts zwischen Pharynx (Schlund) und Magen

Östrogen

Weibliches Geschlechtshormon. Es gibt drei unterschiedliche Hormone, die zu den Östrogenen gehцren: Östradiol, Östron und Östriol. Östrogene werden in den Keimdrüsen (hauptsächlich Eierstock und Gelbkörper) produziert. Sie sorgen für die Ausbildung und Erhaltung der sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmale (Brust, Milchdrüsen), sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt und auch bei der Schwangerschaft bedeutend. Östrogene werden auch im männlichen Körper gebildet und wirken hier u. a. auf den Fettstoffwechsel ein.

Östrogene

Weibliche Steroidhormone, von denen die wichtigsten Östradiol und Progesteron sind.

Östrogene

Gruppe von Sexualhormonen der Wirbeltiere und des Menschen; bei Säugetieren werden diese siehe Steroidhormone hauptsächlich in den Ovarien gebildet

Östrogene, engl. estrogens

Gruppe weiblicher Sexualhormone von Wirbeltieren. Bei Säugetieren werden diese Steroidhormone in erster Linie in den Ovarien gebildet. (vgl. → Gestagene)

Östrus (von lat. oestrus für „Brunst“), engl. estrus

auch als Hitze, Brunst, Brunft bezeichnet; Periode maximaler Paarungsbereitschaft bei manchen weiblichen Säugetieren; fällt gewöhnlich mit dem Eisprung des Weibchens zusammen

Östrus, Östruszyklen

periodisch wiederkehrende Paarungsbereitschaft der (meist weiblichen) Säugetiere

S-Phase

Synthesephase. Die S-Phase ist der zeitliche Abschnitt des siehe Zellzykluses, in dem die Replikation der DNA stattfindet

S-Phase, engl. S phase

das Stadium der Interphase eines Zellzyklus, in dem die DNA-Replikation stattfindet (Gegensatz zu → G1-Phase, → G2-Phase)

S-Protein (Vitronectin)

Plasmaprotein, das an unvollständige MAC-Komplexe bindet, beispielsweise C5b67, sodass zerstörerische Nebeneffekte des Komplementsystems auf die körpereigenen zelluären Membranen verhindert werden.

S1

Siehe primärer somatosensorischer Cortex.

S1PR1

G-Protein-gekoppelter Rezeptor, der von zirkulierenden Lymphocyten exprimiert wird und das chemotaktische Phospholipid Sphingosin-1-phosphat bindet, das einen Gradienten bildet. Dieser stimuliert das Auswandern von nichtaktivierten Lymphocyten aus den sekundären lymphatischen Geweben in die efferenten Lymphgefäße (→ CD69).

Saccharose

am häufigsten als Nahrungs-, Genuss- und Konservierungsmittel verwendeter Zucker; siehe Disaccharid, welches aus je einem Molekül siehe-d-Glucose und siehe-d-Fructose  aufgebaut ist

Saccharose

Kohlenhydrat. Saccharose ist ein Disaccharid (Zweifachzucker) aus Glucose und Fructose. Sie ist unser Speisezucker (Zucker).

Saccharum officinarum – Zuckerrohr

Poaceae

Sacculus

Struktur im Innenohr der Wirbeltiere, dient als Teil der Maculaorgane dem Gleichgewichtsinn

Sacculus

Bestandteil des Innenohrs. Der Sacculus ist das kleinere der beiden Vorhofsäckchen. (Syn.: kleines Vorhofsäckchen)

Säftesauger, engl. fluid feeders

Tiere, die sich von Flüssigkeiten ernähren

sagittal

von lat. sagitta, Pfeil; gibt die Schnittebene an, über die man eine seitliche Ansicht eines Objekts erhält. Dreht man die sagittale Ebene um 90° um ihre Längsachse, erhält man die Frontalebene. Die Transversalebene steht senkrecht auf Sagittal und Frontalebene, ist also praktisch ein Querschnitt durch ein Objekt.

Sagittalebene

Eine anatomische Schnittebene, die parallel zur Mediansagittalebene verläuft.

Sagittalebene

Bezeichnung für die Ebene, die senkrecht zur Meridionalebene steht; Ebene, welche sich von oben nach unten und hinten nach vorne erstreckt

saisonale Rhinitis allergica

Durch IgE hervorgerufene allergische Rhinitis und Konjunktivitis durch Kontakt mit spezifischen jahreszeitlich auftretenden Antigenen, beispielsweise Pollen von Gräsern oder Kräutern; wird allgemein als Heuschnupfen bezeichnet.

Sakkaden

Blicksprünge; schnelle, gleichzeitige Bewegung beider Augen

Salicylsäure (SA)

Naturstoff mit antibakterieller und keratolytischer Wirkung

Salienzkarte

Karte des sichtbaren Raumes, in der die Orte auffälliger Objekte hervorgehoben sind.

Salinität

Salzgehalt von Gewässern und Böden

Saltatorische Erregungsleitung

Die Ausbreitung eines Aktionspotenzials entlang eines myelinisierten Axons.

saltatorische Erregungsleitung

sprunghafte Weiterleitung von siehe Aktionspotenzialen entlang des Axons von siehe Ranvier-Schnürring zum nachfolgenden Ranvier-Schnürring; Vorteil ist die Erhöhung der Nervenleitungsgeschwindigkeit

saltatorische Erregungsleitung (von lat. saltare für „springen“), engl. saltatory conduction

die schnelle Leitung von Aktionspotenzialen entlang myelinisierter Axone. Dabei springt die Erregung entlang des Axons von einem Ranvier-Schnürring zum nächsten.

Salutogenese

Quelle: Sport

Die Grundfrage der Salutogenese lautet: >>Unter welchen Bedingungen findet man Gesundheit vor bzw. warum wird oder bleibt jemand trotz widriger Umstände gesund?<< Es liegt die Leitvorstellung der Verursachung von Gesundheit als Folge eines lebenslangen und gegenseitigen Austarierens von Beanspruchungen (Stressoren) und Ressourcen (Widerstandsquellen) zugrunde.

Salvenprinzip

Die Vorstellung, dass hohe Schallfrequenzen durch eine gemeinsame Aktivität einer Reihe von Neuronen repräsentiert werden, wobei die Neuronen eine phasenstarre Kopplung zeigen.

Salzdrüsen, engl. salt glands

(1) Drüsen an den Blättern einiger salzliebender Pflanzen (Halophyten), durch die diese Pflanzen überschüssiges Salz ausscheiden können; (2) salzabscheidende Drüsen bei verschiedenen Wirbeltieren

Sambucus nigra – Schwarzer Holunder

Adoxaceae

Samen

"schließt den vorübergehend ruhenden Embryo und gegebenenfalls Nährgewebe (Endosperm, Perisperm, sofern keine Speicherung im Embryo selbst erfolgt) mit einer sklerenchymatischen Samenschale (Testa) ein; kann nach der Art des Nährgewebes klassifiziert werden. > Embryo, > Testa"

Samen, engl. (1) seed, (2) sperm

(1) bei Gymnospermen oder Angiospermen die befruchtete, gereifte Samenanlage; bestehen aus dem Embryo, dem Nährgewebe (Endosperm) und der Samenschale (Testa); (2) bei Tieren das → Sperma

Samenanlage

"ist mit dem Funiculus über die Plazenta mit dem Fruchtblatt verwachsen und beinhaltet den Embryosack, in dem sich die Eizelle befindet; der Embryosack ist in ein (Nähr-)gewebe eingebettet, das vom äußeren und inneren Integument eingefasst wird; aus der Samenanlage bildet sich nach Befruchtung der Eizelle der Samen mit dem vorübergehend ruhenden Embryo. > Gynoeceum"

Samenanlage

weibliche Fortpflanzungseinheit der Pflanzen, bestehend aus dem siehe Sporangium und einem oder mehreren siehe Integumenten; aus ihr entwickelt sich nach der Befruchtung der Samen.

Samenanlage (Ovulum), engl. ovule

pflanzliche Fortpflanzungseinheit aus dem Megasporangium und dem Integument; nach der Befruchtung bildet sich aus der Samenanlage ein Samen

Samenbläschen, engl. seminal vesicles

akzessorische Geschlechtsdrüsen im männlichen Geschlecht, welche den Hauptanteil des Spermas in Form von schleimigemSekret, Fibrinogen und Fructose beisteuern

Samenkanälchen, engl. seminiferous tubules

spermienbildende Kanälchen in den Hoden

Samenkeimung

Wachstumsphase bei Pflanzen die sich an die siehe Samenruhe anschließt

Samenleiter

Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Jeder der beiden Samenleiter verbindet einen Nebenhoden mit der Harnröhre. Über die Samenleiter werden die Spermien transportiert. Diese werden auf ihrem Weg durch die Zugabe von Sekreten aus den Bläschendrüsen und der Prostata zum Sperma vermischt und in die Harnröhre gespritzt.

Samenleiter (Vas deferens), engl. vas deferens

ausleitender Kanal, durch den die Spermien aus dem Nebenhoden in die Harnröhre gelangen

Samenpflanze

Pflanze, welche Samen bildet: Gymnospermen, Angiospermen

Samenreife

Übergang der Blüte zur Frucht

Samenruhe

Ruhezustand von unterschiedlicher Länge bei Samen; dauert von Anlegen des Embryos bis Keimung

Sämling (Keimling), engl. seedling

eine junge Pflanze nach abgeschlossenem Keimungsvorgang

Sammelfrucht, engl. aggregate fruit

eine Frucht, die aus mehreren Fruchtblättern einer einzelnen Blüte hervorgeht (vgl. → Fruchtverband)

Sammellinse

optische Linse in konvexer Form, die die Eigenschaft hat, achsenparallel einfallende Lichtstrahlen in einem Brennpunkt zu sammeln

Sammelrohr, engl. collecting duct

bei Wirbeltieren das Rohr, in das der in den Nephronen der Niere produzierte Urin fließt; leitet den Urin zur Ausscheidung weiter zur Spitze einer Nierenpyramide

Sanger-Sequenzierung

Auch Kettenabbruchmethode genannt. Der Einsatz von Didesoxyribonukleosid-Triphosphaten (ddNTPs) innerhalb eines PCR-Ansatzes führt zu zufälligen Terminationen. Die unterschiedlich langen Fragmente erlauben einen Rückschluss auf die Sequenz.

Sanger-Sequenzierung

wird auch Kettenabbruchsynthese genannt; Methode zur Sequenzierung von DNA

SAP (SLAM-assoziertes Protein)

Intrazelluläres Adaptorprotein, das bei der Signalgebung durch das signalübertragende Lymphocytenaktivierungsmolekül (SLAM) mitwirkt. Inaktivierende Mutationen im SAP-Gen führen zum X-gekoppelten lymphoproliferativen (XLP-)Syndrom.

Saprobie

Maß für den Gehalt abbaubarer organischer Substanzen in Gewässern

Saprobiensystem

Zusammenstellung von Mikroorganismenarten und vielzelligen Organismen, die als Indikatororganismen zur biologischen Beurteilung der Belastung von Gewässern mit abbaubaren organischen Substanzen dienen; mitbasierend auf dieser Ableitung des sogenannten Saprobienindex werden Fließgewässer in Gewässergüteklassen unterteilt

Saprobionten

siehe heterotrophe Organismen, die sich von toten organischen Substanzen ernähren und diese dabei zersetzen

Saprobionten (von griech. sapros für „verrottet“), engl. saprobes

Fäulnisbewohner; diejenigen von ihnen, die tatsächlich von dem verfaulenden Material leben, werden → Saprophagen (Saprotrophe) genannt

Saprophagen (Saprotrophe), engl. saprotrophs

„Fäulnisfresser“; heterotrophe Organismen (überwiegend Bakterien oder Pilze, aber auch viele Tiere), die ihre Nährstoffe und ihre Energie durch Zersetzung von totem organischem Material gewinnen (vgl. → Destruenten)

Saprophyten

siehe Saprobionten

Sarkolemm

Die äußere Zellmembran einer Skelettmuskelfaser.

Sarkomer

Das kontraktile Element zwischen den Z-Scheiben Einer Myofibrille; enthält dicke und dünne Filamente, die aneinander entlang gleiten und so zu einer Muskelkontraktion führen.

Sarkomer

Funktionelle Einheit einer Muskelfaser (quergestreifte Muskulatur), bestehend aus Actin- und Myosinfilamenten. Ein Sarkomer beginnt und endet mit einer Z-Scheibe. An der Z-Scheibe sind die Actinfilamente befestigt. Die Z-Scheiben verbinden die Sarkomere zu einer gesamten Einheit.

Sarkomer (von griech. sarkos für „Fleisch“ und meros für „Einheit“), engl. sarcomere

kontraktile Grundeinheit eines Skelettmuskels

Sarkopedie

Abbau der Muskelmasse im Alter

Sarkoplasma, engl. sarcoplasm

das Cytoplasma einer Muskelzelle

Sarkoplasmatisches Reticulum

Ein Organell in einer Skelettmuskelfaser, das Ca2+ speichert und freisetzt, wenn die Faser durch ein Aktionspotenzial im T-Tubulus stimuliert wird.

sarkoplasmatisches Reticulum, engl. sarcoplasmic reticulum

das endoplasmatische Reticulum einer Muskelzelle

Satellit

Quelle: Genetik

(lat. satelles, Leibwächter) Gestielter Fortsatz im Chromosom, der beim Menschen in den kurzen Armen der akrozentrischen Chromosomen vorkommt (Chromosomen 13, 14, 15, 21, 22).

Satellit

Quelle: Genetik

(lat. satelles, Leibwächter) Gestielter Fortsatz im Chromosom, der beim Menschen in den kurzen Armen der akrozentrischen Chromosomen vorkommt (Chromosomen 13, 14, 15, 21, 22).

Satelliten

DNA-Satelliten sind große DNA-Sequenzen, die entweder in kleinen Wiederholungspaketen oder verstreut im gesamten Genom vorkommen. Chromosomensatelliten sind chromosomale Abschnitte, die sich vom restlichen Chromosom deutlich abgrenzen. Beim Menschen liegen chromosomale Satellitenregionen auf den akrozentrischen Chromosomen (> G). Diese Satelliten bestehen aus einer Vielzahl von Genen für ribosomale RNA.

Satelliten DNA

Bereiche in der DNA, die häufige Wiederholungen kurzer Sequenzen besitzen (siehe Mikrosatellit).

Satelliten-DNA

Quelle: Genetik

"(lat. satelles, Leibwächter) Ursprünglich Bezeichnung für DNA-Bande in der Gleichgewichtsdichtezentrifugation; es handelt sich dabei um DNA mit häufigen Wiederholungseinheiten."

Satelliten-DNA

→ hochrepetitive Sequenzen

Satelliten-DNA

Quelle: Genetik

(lat. satelles, Leibwächter) Ursprünglich Bezeichnung für DNA-Bande in der Gleichgewichtsdichtezentrifugation; es handelt sich dabei um DNA mit häufigen Wiederholungseinheiten.

Sattelgelenk

Echtes Gelenk, das aus zwei y-förmigen Gelenkteilen besteht, die mit ihrer y-Öffnung ineinandergreifen. Das Sattelgelenk lässt Beugungen in vier Richtungen und eine unechte Kreisbewegung zu (z. B. Daumensattelgelenk).

Sättigungssignal

Ein Faktor, der den Antrieb zu essen vermindert, ohne Übelkeit zu verursachen; Beispiele sind die Magendehnung und Cholecystokinin, das von den Zellen des Darms als Reaktion auf Nahrung freigesetzt wird.

sauer

Bezeichnung für eine Lösungen mit einem siehe pH-Wert unter 7; Gegensatz: siehe alkalisch

sauer, engl. acidic

Eigenschaft von Lösungen, deren pH-Wert weniger als 7 beträgt (entspricht einer Protonenkonzentration größer als 10^-7-molar) (Gegensatz zu → alkalisch)

Sauerstoff

das dritthäufigste Element im Universum, das häufigste Element der Erde und in Form des molekularen Sauerstoffs (O2) mit etwa 21 % das zweithäufigste Gas in der Atmosphäre

Sauerstoffstress

oxidativer Stress; Bezeichnung für die Schädigung biologischer Systeme durch reaktive Sauerstoffspezies wie freie Radikale oder Singulettsauerstoff

Sauerstoffzehrung

Sauerstoffverbrauchsrate

Säulendiagramm (Balkendiagramm), engl. bar chart

eine grafische Darstellung der Häufigkeitsverteilung kategorischer Daten. Die Länge der Säulen (senkrecht) bzw. Balken (waagerecht) repräsentiert die relative Häufigkeit.

Säure, engl. acid

Substanz, die in Lösung ein oder mehrere Protonen abgeben kann (Gegenteil von → Base)

Säure-Wachstums-Hypothese, engl. acid growth hypothesis

die Hypothese, dass Auxin die Sekretion von Protonen in den Zellwandraum fördert und dadurch den pH-Wert der Zellwand verringert. Zudem aktiviert es Enzyme, die die Freisetzung von Polysacchariden bewirken. Die Hypothese soll die auxininduzierte Zellstreckung bei Pflanzen erklären.

Säuregärung, gemischte

charakteristischer Gärungsstoffwechsel von einigen Arten der Enterobacteriaceae, bei dem neben Ameisensäure als ein typisches Endprodukt weitere Säuren ausgeschieden werden

Säuren

chemische Verbindungen, die in Lösung ein Proton oder mehrere Protonen abgeben können

Säuren und Basen nach Arrhenius

Svante Arrhenius definierte Säuren als Stoffe, die in Wasser H+-Ionen freisetzen, Basen hingegen als Stoffe, die in Wasser OH+-Ionen abgeben.

Säuren und Basen nach Brønsted und Lowry

Das Brønsted/Lowry-Konzept zu Säuren und Basen besagt: Säuren sind Protonendonatoren. In Wasser führen sie durch Reaktion mit Wassermolekülen zur Bildung von H3O+-Ionen. Basen sind Protonenakzeptoren. In Wasser führen sie durch Reaktion mit Wassermolekülen zur Bildung von OH+-Ionen.

saurer Regen, engl. acid rain

Regen mit unnatürlich niedrigem pH-Wert; Folge der durch den Menschen bedingten Verschmutzung der Atmosphäre mit säurebildenden Vorstufen

Savanne

Graslandformation in den wechselfeuchten Tropen

Scala media

der mittlere der drei durch Membranen voneinander getrennten Gänge der Hörschnecke (siehe Cochlea) im Innenohr

Scala media (Schneckengang)

Eine Kammer in der Hörschnecke, die zwischen der Vorhoftreppe und der Paukentreppe liegt.

Scala tympani

Paukentreppe; eine, der drei durch Membranen voneinander getrennten Gänge der Hörschnecke (siehe Cochlea) im Innenohr

Scala tympani (Paukentreppe)

Eine Kammer in der Hörschnecke, die sich vom Schneckenloch zum runden Fenster erstreckt.

Scala vestibuli

Vorhoftreppe; eine, der drei durch Membranen voneinander getrennten Gänge der Hörschnecke (siehe Cochlea) im Innenohr

Scala vestibuli (Vorhoftreppe)

Eine Kammer in der Hörschnecke, die sich vom ovalen Fenster zum Schneckenloch erstreckt.

Scavenger-Rezeptoren

Rezeptoren auf Makrophagen und anderen Zellen, die zahlreiche Liganden binden, beispielsweise Bestandteile von bakteriellen Zellwänden, und aus dem Blut entfernen. Die → Kupffer-Zellen der Leber tragen besonders viele von diesen Rezeptoren. Beispiele sind SR-A I und SR-A II und MARCO.

Schadenassoziierte molekulare Muster (DAMPs)

Quelle: Nutrigenomik

Moleküle, die häufig von gestressten Zellen, die eine Nekrose durchlaufen, freigesetzt werden, und die als endogene Gefahrensignale fungieren, um Entzündungsreaktionen zu fördern und zu verschlimmern. Beispiele für nichtprotein-DAMPs umfassen Cholesterinkristalle und SFAs. DAMPs werden mit vielen entzündlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Arthritis, Arteriosklerose, Morbus Crohn und Krebs.

Schaffer-Kollaterale

Ein Axon des CA3-Neurons, das Neuronen der CA1-Region des Hippocampus innerviert. Die Synapsen von Schaffer-Kollateralen zeigen LTP und LTD, also Arten synaptischer Plastizität, die vermutlich für die Gedächtnisbildung wichtig sind.

Schalldruck

physikalische Größe, die bei den meisten Lebewesen vom Gehör registriert wird; durch Schall hervorgerufene Druckschwankung in einem Medium an einem beobachteten Ort

Schallwelle

Schwingung von Luftmolekülen, die von einer Geräuschquelle ausgelöst wird.

Schambeinfuge

Das linke und rechte Schambein sind Knochen des Beckens, die nach vorne hin aufeinander zulaufen, sich aber nicht verbinden, sondern eine Lücke zwischen sich lassen, die man Schambeinfuge (Symphysis pubica) nennt. Die Schambeinfuge wird durch Faserknorpel ausgefüllt, der die beiden Knochen miteinander verbindet.

Scharniergelenk

Echtes Gelenk, das eine Beugebewegung zulässt (z. B. Ellenbogengelenk).

Scheinwerfer der Aufmerksamkeit

Die Fähigkeit, die visuelle Aufmerksamkeit auf verschiedene Objekte zu lenken, ähnlich einem Scheinwerfer, mit dem ein dunkler Raum zur Erkundung ausgeleuchtet wird.

Scheinwut

Ein Ausdruck starker Wut in einer Situation, die normalerweise keine Wut auslöst; die Ursache für das Verhalten sind Läsionen im Gehirn.

Scheitellappen

Siehe Parietallappen.

Scheitellappen

→ Parietallappen

Scheitelmeristem

siehe Apikalmeristem

Scheitelzelle

"Apikalzelle; teilungsaktive Zelle; gliedert Zellen ab, die einen pflanzlichen Vegetationskörper aufbauen"

Scheitelzelle

Bezeichnung für die am Scheitel von Algen, Moosen und Farnpflanzen befindliche meristematische Zelle, die durch ihre Teilungsweise den Aufbau des Vegetationskörpers oder einzelner Organsysteme wie Blatt, Sprossachse und Wurzel dominierend beeinflusst

Schelf

Flachmeer an den Kontinentalrändern (bis zu 200 m Tiefe)

scherkraftresistentes Rollen

Die Fähigkeit der neutrophilen Zellen, sich auch bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten, die starke Scherkräfte hervorrufen, an das Gefäßendothel anzuheften. Grund dafür sind spezialisierte Fortsätze der Plasmamembran, die man als Schlingen bezeichnet.

Schiefer Wurf

Quelle: Sport

Der schiefe Wurf setzt sich aus einer horizontalen und einer vertikalen Translation zusammen, wobei die beiden Bewegungen voneinander unabhängig sind. Die Horizontalbewegung entspricht einer gleichförmigen Translation (konstante Geschwindigkeit), die Vertikalbewegung einem geraden Wurf nach oben (gleichmäßig beschleunigte Bewegung). Die Flugbahn beschreibt eine Parabel, die von der Abfluggeschwindigkeit und dem Abflugwinkel abhängt. Bei ungleicher Abflug- und Landehöhe geht des Weiteren die Höhendifferenz in die Formel ein.

Schielen (Strabismus)

Ein Zustand, in dem die optischen Achsen der Augen nicht perfekt ausgerichtet sind.

Schiff-Base

Die Reaktion eines Aldehyds mit einer Amingruppe führt zu einem Azomethin, das man auch als Schiff-Base bezeichnet. Bei der PAS-Färbung (PAS für periodic acid-Schiff) werden Schnitte mit Periodsäure vorbehandelt, die Hydroxygruppen von Zuckern zu Aldehyden oxidiert. Diese reagieren dann mit dem Farbstoff Fuchsin, der in schwefeliger Säure farblos ist, durch die Reaktion mit den Aldehyden aber seine purpur-rosa Farbe wieder annimmt. Außer Fuchsin kann man auch andere Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften verwenden, um andere Farben zu erzielen.

Schilddrüse

siehe endokrine Drüse bei Wirbeltieren

Schilddrüse

Hormondrüse. Die Schilddrüse sitzt vorne am Hals unterhalb des Kehlkopfes. Die Schilddrüse ist ein paariges Organ mit der Form eines Schmetterlings. Hormone der Schilddrüse sind Calcitonin, Thyroxin und Trijodthyronin.

Schilddrüse, engl. thyroid gland

zweilappige endokrine Drüse bei Wirbeltieren; produziert das Hormon Thyroxin

Schimmel

Bezeichnung für Pilze aus verschiedenen taxonomischen Gruppen, die meist sehr schnell auf organischen Substraten ein mit dem Auge sichtbares watte- oder mehlartiges siehe Mycel (Schimmel) ausbilden

Schimmelpilze, engl.molds

Schlauchpilze oder Jochpilze aus fädigen Hyphen, die keine großen Fruchtkörper bilden

Schirmpigmente

Pigmentkörner in Pigmentzellen im Facettenauge der Gliederfüßer

Schistosomiasis

Erkrankung des Menschen durch Befall mit Saugwürmern der Gattung Schistosoma, einem parasitisch lebenden Saugwurm

Schizocoel (von griech. schizo für „gespalten“ und koiloma für „Höhle“), engl.schizocoel

Coelom, das während der Entwicklung durch Spaltenbildung in mesodermalen Zellnestern entsteht; typisch für Protostomier (Gegensatz zu → Enterocoel)

Schizogonie

ungeschlechtliche Fortpflanzung, bei der Tochterzellen durch multiple Mitosen in der Mutterzelle entstehen; diese werden durch Zerfall in der Mutterzelle freigesetzt

Schizophrenie

Eine psychische Störung, die durch Realitätsverlust gekennzeichnet ist; Fragmentierung und Störung von Gedanken, Wahrnehmung, Stimmungen und Bewegung; Wahn, Halluzinationen und gestörtes Gedächtnis.

Schizotomie

Form der asexuellen Fortpflanzung bei Einzellern, bei der in Verbindung mit einer Mitose aus einer Mutterzelle zwei Tochterzellen gebildet werden

Schläfenlappen

Siehe Temporallappen.

Schläfenlappen

→ Temporallappen

Schlaganfall

Quelle: Nutrigenomik

Erkrankung, bei der eine schlechte Durchblutung des Gehirns zum Zelltod führt.

Schlaganfall, engl.stroke

eine Embolie in einer Arterie im Gehirn, die zum Absterben der von dieser Arterie versorgten Zellen führt; die Art der Einschränkungen – wie Gedächtnisverlust, Sprachstörungen oder Lähmungen – hängt von der Lage der verstopften Arterie ab

Schlauchthallus (Siphonoblast)

aus vielkernigen plasmodialen Großzellen bestehender Organisationstyp mancher Thallopyten

Schleimhaut

Mucosa

Schleimhaut, engl.mucosal epithelium

epitheliale Zellschicht mit schleimsezernierenden Zellen; zum Beispiel die Auskleidung des Verdauungstrakts und der Atemwege

Schleimstoffe, engl.mucus substances

viskose Stoffe, die bei Tieren von Schleimhäuten (wie dem Mucosaepithel) sezerniert werden; dienen als Barriere zur Abwehr von Pathogenen bei der angeborenen (unspezifischen) Immunabwehr von Wirbeltieren, als schützender Überzug vieler tierischer Organsysteme und als Gleitmittel; bei Tieren chemisch überwiegend aus → Mucopolysacchariden und viel Wasser zusammengesetzt

Schleudermechanismus

Ballochorie; Ausbreitungsstrategie von Pflanzen, bei der die Verbreitung von Samen durch bloßes mechanisches Wegschleudern erfolgt

schließende Statistik

Teilgebiet der Statistik, das Testverfahren entwickelt und anbietet, mit denen verlässliche Schlussfolgerungen aus Stichproben auf die Grundgesamtheit gemacht werden können.

Schließzelle

chloroplastenhaltige Zelle in der Epidermis von Blatt und Spross, die zusammen mit einer zweiten Schließzelle eine Spaltöffnung bildet. > Spaltöffnung

Schließzellen

bohnenförmigen Zellen der siehe Spaltöffnung in der pflanzlichen siehe Epidermis

Schließzellen, engl.guard cells

spezielle paarige Epidermiszellen bei Pflanzenblättern, welche die Spaltöffnungen (Stomata) umgeben und für deren Verschluss verantwortlich sind

Schlingen

→ scherkraftresistentes Rollen

Schlüsselart, engl.keystone species

eine Art, die ungeachtet ihrer Körpergröße und Häufigkeit einen sehr großen Einfluss auf eine gesamte Lebensgemeinschaft ausübt

Schlüsselreiz, engl.releaser

Sinnesreiz, der ein festgelegtes stereotypes Verhaltensmuster auslöst (vgl. → Auslöser)

Schmarotzerpflanzen, engl.parasitic plants

Pflanzen, die Nährstoffe teilweise oder ganz dadurch beziehen, dass sie auf anderen Pflanzen wachsen und ihnen Nährstoffe entziehen

Schmerz

subjektive Empfindung, die aufgrund von nozizeptiver Information oder psychischer Einflüsse vom Gehirn ausgelöst oder auch unterdrückt werden kann

Schnallenbildung

charakteristisches Merkmal vieler Ständerpilze bei der konjugierten Zellteilung im vegetativen siehe Mycel; vgl. siehe Hakenbildung

Schnecke

→ Cochlea

Schnecke

Bestandteil des Innenohrs. Die Schnecke enthält drei Gänge: Paukentreppe, Schneckengang und Vorhoftreppe. (Syn.: Cochlea, Gehörschnecke, Hörschnecke)

Schneckengang

Bestandteil des Innenohrs; Teil der Schnecke. Im Schneckengang befindet sich das Corti-Organ, das die Druckwellen der Lymphflüssigkeit in elektrische Impulse umwandelt. (Syn.: Ductus cochlearis)

Schneckenloch

Siehe Helicotrema.

Schnelle motorische Einheit

Eine motorische Einheit mit einem großen α-Motoneuron, das schnell kontrahierende und rasch ermüdende weiße Muskelfasern innerviert.

schneller Block gegen Polyspermie, engl.block to polyspermy

auch als Polyspermieblock bezeichnet; jede mögliche Reaktion auf das Eindringen eines Spermiums in eine Eizelle, die verhindert, dass zusätzlich weitere Spermien eindringen

Schnelles Denken

Schnelles Denken meint automatisches, intuitives Denken, das mühelos und ohne willkürliche Steuerung erfolgt.

Schock

Kreislaufzusammenbruch, der durch die systemischen Wirkungen von Cytokinen wie TNF-α hervorgerufen wird und tödlich verlaufen kann.

Schote

"Streufrucht; Öffnung bei Samenreife an zwei Nähten; Samen liegt einer zentralen Scheidewand an. > Frucht, > Fruchttyp"

Schrittmacher, engl.pacemaker

(1) Region des Herzens mit glatten Muskelzellen, die sehr schnell spontan kontrahieren können und dadurch den Schlagrhythmus des gesamten Herzens vorgeben; bei Säugetieren der Sinusknoten; (2) medizinisches Gerät, das in das Herz implantiert wird und die rhythmischen Kontraktionen des Herzens erzeugt

Schrittmacherzellen

Zellen, die dazu befähigt sind, siehe Aktionspotenziale zu generieren, die sich dann über siehe Gap Junctions von Zelle zu Zelle über das ganze umliegende Gewebe ausbreiten; solche Schrittmacherzellen haben eine besonders niedrige Schwelle zur Entstehung von Aktionspotenzialen

Schrittmacherzellen, engl.pacemaker cells

Zellen des Herzmuskelgewebes, die ohne Stimulation durch das Nervensystem Aktionspotenziale erzeugen können; ermöglichen dem Herzen, sich autonom zu kontrahieren

Schrittweise-Mutationsmodell

"Eine Modellvorstellung, die mutationsbedingte Veränderungen an einem Locus mit zwei Zuständen erklärt – Die Vorwärtsmutation führt zu einem neuen Allel in der Population; die Rückwärtsmutation erzeugt einen allelischen Zustand, der schon zuvor am Locus vorhanden war („stepwise mutation model“, SMM). Als ein Beispiel dienen Mikrosatelliten."

Schrödingers Katze

Wenige Gedankenexperimente sind wohl bekannter als die Katze des Physikers Erwin Schrödinger. In diesem Gedankenexperiment ver­anschaulicht Schrödinger die Schwierigkeiten der zu direkten Auslegung der Quantenwelt. Es geht darum, dass zwei Zustände, die sonst nicht miteinander ver­einbar sind, in der Quantenwelt sehr wohl überlagert werden können. Vielleicht vergleichbar mit jener Zeit nach dem Abgeben einer schwierigen Klausur, aber vor der Bekanntgabe der Noten – eine komische Zeit, in der man die Klausur irgend­wie bestanden hat, gleichzeitig aber auch irgendwie durchgefallen ist.

Schrotschusssequenzierung, engl.shotgun sequencing

relativ schnelle Methode zur Sequenzierung langer DNA-Stücke, bei der ein DNA-Molekül in kleine überlappende Fragmente zerlegt wird. Diese werden anschließend sequenziert und dann mithilfe von Hochleistungscomputern anhand überlappender Sequenzen in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt.

Schubgeißel

am Hinterpol einer Zelle inserierende und dem Vorwärtsschwimmen dienende Geißel, u. a. bei Spermien und manchen Geißeltierchen

Schulp

kompressionsstabiler innerer Auftriebskörper der Sepiida (Echte Tintenfische)

Schuppenbein

paariger Deckknochen des Schädeldachs der Wirbeltiere

Schutzgebiete, engl.protected areas

Gebiete, in denen eine Schädigung oder Zerstörung des Habitats durch menschliche Aktivitäten verboten ist oder verhindert wird

Schutzimpfung

→ Impfung

Schwammparenchym

unregelmäßig geformte parenchymatische Zellen des Mesophylls, zwischen denen sich große Interzellularräume befinden. > Mesophyll

Schwammparenchym

zur Photosynthese befähigtes Gewebe an der Blattunterseite

Schwangerschaft

→ Gestation

Schwann-Zelle

Eine Gliazelle, die im peripheren Nervensystem Myelin bildet.

Schwann-Zellen

spezielle siehe Gliazellen des peripheren Nervensystems; man unterscheidet myelinisierende und nichtmyelinisierende Schwann-Zellen

Schwann-Zellen, engl.Schwann cells

Gliazellen, die sich um das Axon eines peripheren Neurons winden und eine Myelinscheide bilden

Schwänzeltanz, engl.waggle dance

Verhalten von Honigbienen, mit denen diese die Richtung und Entfernung einer Nahrungsquelle oder eines neuen Standorts für die Kolonie kommunizieren (der früher hiervon abgegrenzte Rundtanz hat sich als verkürzter Schwänzeltanz herausgestellt)

Schwarmverhalten

Gesamtheit aller Verhaltensweisen, die einem Schwarm dienen; als Schwarm bezeichnet man dabei einen einheitlich formierten, dreidimensionalen mobilen Verband flugfähiger oder wasserbewohnender Tiere

Schwarze Substanz (Substantia nigra)

Eine Zellgruppe im Mittelhirn, deren Neurotransmitter Dopamin ist und die das Striatum innerviert.

Schwefelatmung

Form der siehe anaeroben Atmung, bei der elementarer Schwefel zu Schwefelwasserstoff reduziert wird

Schwefeloxidierer

siehe lithotrophe schwefeloxidierende Bakterien, die vorwiegend H2S mithilfe von molekularem Sauerstoff zu molekularem Schwefel oder (meist) zu Sulfat oxidieren.

Schweißdrüsen

Hautdrüsen, welche nur bei Säugetieren ausgebildet sind; sie produzieren Duftstoffe und Sekrete, welche der Regulation der Körpertemperatur regulieren, dienen aber auch der Exkretion bestimmter Stoffe z. B. Harnstoff, NaCl, KCl

Schwellenpotenzial

Potenzial, das eine erregbare Zellmembran erreichen muss, damit ein siehe Aktionspotenzial ausgelöst wird.

Schwellenwert

Ein Wert des Membranpotenzials, bis zu dem ein Neuron depolarisiert werden muss, um ein Aktionspotenzial auszulösen.

Schwellenwert, engl.threshold

das kritische Ausmaß einer Depolarisation an einer elektrisch erregbaren Membran, das zur Auslösung eines Aktionspotenzials führt

Schwellgewebe

Füllgewebe; Sammelbezeichnung für lockere Bindegewebe und Einbaugewebe

schwere angeborene Neutropenie (SCN) (severe congenital neutropenia)

Vererbbare Krankheit, bei der die Anzahl der neutrophilen Zellen ständig extrem niedrig ist. Damit unterscheidet sie sich von der zyklischen Neutropenie, bei der die Anzahl der neutrophilen Zellen von fast normal bis extrem niedrig oder vollständig fehlend schwankt, wobei ein Zyklus 21 Tage dauert.

Schwere depressive Episode

Eine affektive Störung, die durch eine längere, starke Stimmungsverschlechterung gekennzeichnet ist; dazu können auch Angst, Schlafstörungen und andere physiologische Störungen gehören.

schwere Kette, H-Kette

Eine der beiden Arten von Proteinketten in einem Immunglobulinmolekül, die andere wird als leichte Kette bezeichnet. Es gibt verschiedene Klassen oder → Isotypen der schweren Kette (α, δ, β, γ, ε und μ), die dem Antikörper jeweils eine eigene Funktion geben. Jedes Immunglobulinmolekül enthält zwei identische schwere Ketten (→ heavy-chain-only IgG).

schwerer kombinierter Immundefekt (SCID)

Form einer Immunschwäche (die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann), bei der sowohl B-Zell-(Antikörper-) und T-Zell-Reaktionen fehlen. Bei Nichtbehandlung endet die Krankheit tödlich.

Schwesterarten

Eng verwandte Arten, die sich erst vor einem kurzen Evolutionszeitraum aus einer gemeinsamen Population entwickelt haben. Zwischen Individuen beider Arten kann es in einigen Fällen sogar zu Hybridisierungsereignissen kommen.

Schwesterchromatiden

Quelle: Genetik

Durch Replikation auseinander hervorgegangene Chromatiden eines Chromosoms. Sie sind genetisch identisch, ausgenommen für Neumutationen.

Schwesterchromatiden

Vor Mitose (> G) und Meiose (> G) wird die genetische Information des Kerngenoms (> G, > Chromosomen) von Eukaryoten kopiert. Die Kopie bleibt zunächst mit der Originalchromatide über das Zentromer (> G) verbunden. Die Chromosomen bestehen aus zwei Schwesterchromatiden.

Schwesterchromatiden

Die beiden homologen Chromatiden eines Zwei-Chromatiden-Chromosoms.

Schwesterchromatiden

während der DNA-Replikation entstehen zwei identische Kopien der siehe Chromatiden, die über das siehe Centromer miteinander verbunden sind

Schwesterchromatiden

Quelle: Genetik

Durch Replikation auseinander hervorgegangene Chromatiden eines Chromosoms. Sie sind genetisch identisch, ausgenommen für Neumutationen.

Schwesterchromatiden, engl.sister chromatids

die beiden identischen Hälften eines neu replizierten Chromosoms

Schwestergruppe

Tochterarten einer Spaltung der gemeinsamen Stammart oder darauf zurückgehende Monophyla. Begründet durch Synapomorphien.

Schwestergruppen, engl.sister groups

auch als Schwesterkladen bezeichnet; zwei monophyletische Gruppen, die die nächsten Verwandten zueinander sind

Schwesterkladen

→ Schwestergruppen

Schwieriges Problem des Bewusstseins

Wie und warum subjektiv bewusste Erfahrungen durch physische Prozesse entstehen.

Schwimmblase, engl.swim bladder

Organ von Fischen, das in erster Linie der Regulation des Auftriebs dient

SCID

→ schwerer kombinierter Immundefekt

SCN

Siehe suprachiasmatischer Kern.

scnRNA

small-noncoding RNA. Überbegriff für verschiedene kleine RNA Moleküle die nicht in Proteine translatiert werden und von vielen unterschiedlichen genetischen Loci produziert werden. Viele davon sind genregulatorisch aktiv, z.B. siehe siRNA, siehe miRNA, siehe piRNA aber per Definition gehören auch funktionale RNAs wie siehe snRNA, siehe snoRNA und siehe tRNA zu den sncRNA.

Scolex

Vorderebed (Kopf) der Eucestoda (Bandwürmer) mit Halteorganen zur Verankerung in der Mukosa des Wirtsdarms

Score

Maß zur Quantifizierung der Ähnlichkeit von Sequenzen

Sec61

Transmembranprotein-Porenkomplex aus mehreren Untereinheiten in der Membran des endoplasmatischen Reticulums, der Peptiden die Translokation aus dem ER-Lumen in das Cytoplasma ermöglicht.

Second Messenger

Kleine Moleküle oder Ionen (zum Beispiel Ca2+), die als Reaktion auf ein Signal produziert werden und deren Wirkung darin besteht, dass sie das Signal verstärken und das Signal in der Zelle die nächste Phase erreicht. Second Messenger wirken allgemein dadurch, dass sie an Enzyme binden und deren Aktivität verändern.

Second Messenger

Die Übertragung einer Botschaft von draußen in die Zelle hinein ist eine Wissenschaft für sich. Danach geht die Signalübertragung mit ­Second Messengern aber erst los. Diese Signal-Moleküle werden innerhalb der Zelle auf einen Stimulus hin erzeugt. Viel diskutierte Second Messenger sind die zyklischen Nucleotide cAMP und cGMP oder Calcium-Ionen. Es gibt viele andere mehr. Fast immer stellt sich am Ende die Frage, wie Spezifität bei dem ganzen Prozess gewährleistet wird.

Second-Messenger-Kaskade

Ein mehrere Schritte umfassender Prozess, der die Aktivierung eines Rezeptors für einen Neurotransmitter an die Aktivierung von intrazellulären Enzymen koppelt.

Sedativa

Beruhigungsmittel, unspezifisch dämpfende Substanzen

Sediment

Ablagerung von Gesteinsmaterial an der Erdoberfläche, verursacht durch Wasser, Luft oder aus dem Eis

Sedimentgestein, engl.sedimentary rock

Gestein, das durch Ablagerung von einzelnen Sedimentschichten auf dem Boden von Gewässern entsteht; umfasst häufig fossilienhaltige Schichten, anhand derer Geologen und Biologen die relative Abfolge von evolutionären Ereignissen datieren können

Sedimentierung

Absetzen spezifisch schwererer und dichter, fein verteilter Stoffe in einer Flüssigkeit unter der Wirkung der Schwerkraft

Segelklappe

Herzklappe, die zwischen einem Vorhof und einer Herzkammer liegt. Die Segelklappen schließen sich bei der Austreibungsphase des Herzens und verhindern das Zurückfließen des Blutes in die Vorhöfe. Zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer liegt die Trikuspidalklappe, zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer liegt die Bikuspidalklappe (Mitralklappe).

segmentierte filamentöse Bakterien (SFBs)

Kommensale grampositive Spezies der Firmicutes, die zur Familie der Clostridiaceae gehören. Die Bakterien heften sich an die Darmwand von Nagetieren und verschiedenen anderen Spezies und lösen TH17- und IgA-Reaktionen aus.

Segmentierung

Metamerie; die Entstehung einer Reihe von morphologisch ähnlichen Einheiten, der Segmente, bei der Entwicklung eines Organismus; häufig bei Würmern und Gliederfüßern

Segmentierung, engl.segmentation

Unterteilung eines Tierkörpers in einzelne Segmente. Die Segmente können gleichartig (homonom) sein oder verschiedenartig (heteronom).

Segmentierungsgene, engl.segmentation genes

Gene, welche die Zahl und die Polarität der Körpersegmente festlegen

Segmentpolaritätsgene, engl.segment polarity genes

Segmentierungsgene, welche die Grenzen und die anterior-posteriore Orientierung der einzelnen Segmente in der Entwicklung von Drosophila-Larven festlegen; Bestandteile einer Entwicklungskaskade, die auch die Maternaleffektgene, Lückengene, Paarregelgene und Hox-Gene umfasst

Segregation

Quelle: Genetik

(lat. segregare, absondern) Die Trennung von Allelen in der Meiose (gelegentlich, bei mitotischem Crossing-over, auch während der Mitose).

Segregation

räumliche Trennung; Begriff aus der Sozialökologie, der sich sowohl auf einen Prozess der räumlichen Differenzierung als auch auf dessen Ergebnis bezieht

Segregation

Quelle: Genetik

(lat. segregare, absondern) Die Trennung von Allelen in der Meiose (gelegentlich, bei mitotischem Crossing-over, auch während der Mitose).

Segregation, engl.segregation

in der Genetik die Verteilung der replizierten DNA bzw. der Chromosomen oder Chromatiden auf die beiden neuen Zellen bei der Zellteilung (vgl. → cytoplasmatische Segregation)

Sehgrube

Siehe Fovea.

Sehgrube

Bestandteil der Netzhaut; Zentrum des gelben Flecks. (Syn.: Fovea centralis)

Sehgrube (Fovea)

Fovea centralis; der Bereich des schärfsten Sehens im Auge der Säugetiere; eine Einsenkung in der Mitte der Netzhaut mit der höchsten Dichte an siehe Zapfenphotorezeptoren

Sehne

Zugfeste, meist strangförmige Struktur (hauptsächlich Kollagen), die den Muskel mit dem Knochen verbindet.

Sehne, engl.tendon

kollagenhaltiges Gewebeband, das einen Muskel mit einem Knochen verbindet

Sehnenspindel

Eine auf die Wahrnehmung der Muskelspannung spezialisierte Struktur in den Sehnen eines Skelettmuskels.

Sehnerv

Das Bündel von Ganglienzellaxonen, das sich vom Auge bis zur Sehnervenkreuzung zieht.

Sehnerv

II. Hirnnerv; der erste Abschnitt der Sehleitung, an die Netzhaut anschließend

Sehnerv

Bestandteil des Auges. Der Sehnerv leitet die Impulse der Sehzellen ins Gehirn. (Syn.: Nervus opticus)

Sehnerv, engl. optic nerve

der Nerv, der Informationen von der Netzhaut des Auges ins Gehirn überträgt

Sehnervenkreuzung

Siehe Chiasma opticum.

Sehnervenpapille

Der Ort auf der Netzhaut, an dem die Axone des Sehnervs das Auge verlassen.

Sehr starke Basen

Basen, die mit Wasser unter vollständiger Umsetzung zu Hydroxid-Ionen und ihren Baserest-Ionen reagieren, heißen sehr starke Basen. Sie sind oft die konjugierten Basen schwacher Säuren.

Sehr starke Säuren

Säuren, die vollständig mit Wasser zu Hydronium-Ionen reagieren, werden sehr starke Säuren genannt.

Sehschärfe

Die Fähigkeit des Sehsystems, zwei nahe beieinanderliegende Punkte im Gesichtsfeld zu unterscheiden.

Sehsinneszelle

Sehzelle.

Sehstrahlung (Radiatio optica)

Eine Ansammlung von Axonen, die vom Corpus geniculatum laterale zur Sehrinde ziehen.

Sehwinkel

Eine Möglichkeit, die Größe eines abgebildeten Objekts auf der Netzhaut zu beschreiben; ein Objekt, das sich über einen Winkel von 3,5? erstreckt, wird auf der Netzhaut in einer Größe von 1mm abgebildet.

Sehzelle

Bestandteil der Netzhaut. Die Sehzellen wandeln Lichtenergie in elektrische Impulse um, die über Nerven zum Gehirn weitergeleitet werden. Es gibt zwei Grundtypen von Sehzellen: Zapfen und Stäbchen. (Syn.: Sehsinneszelle, Photorezeptor)

Seismonastie

Bewegungsreaktionen von Pflanzen auf Erschütterungsreize; zählen zu den schnellsten Bewegungen im Pflanzenreich

Seitenkette (R-Gruppe), engl.side chain

für jeden Aminosäuretyp charakteristische Gruppe von Atomen

Seitenlinienorgan

ein System von Sinnesorganen und deren Hilfseinrichtungen an Kopf und Rumpf bei Fischen und im Wasser lebenden Amphibien; dient der Wahrnehmung von Wasserströmungen, Druckschwankungen sowie von elektrischen Feldern

Seitenlinienorgan, engl.lateral line organ

paariges Sinnesorgansystem bei Fischen, bestehend aus einem mit Wasser gefüllten Kanal und darin eingebetteten Haarzellen unter der Haut; dient der Wahrnehmung von Strömungsveränderungen im umgebenden Wasser

Seitensprosse

exogen aus Achselknospen hervorgehende seitliche Verzweigungen der Sprossachse

Seitenventrikel

Der mit Liquor gefüllte Raum in jeder der beiden Großhirnhälften.

Seitenwurzeln

Wurzeln, die in einiger Entfernung vom Vegetationspunkt der Hauptwurzel endogen entstehen

Seitenwurzeln, engl.lateral roots

von einer Pfahlwurzel seitlich abzweigende kleinere Wurzeln; typisch für das Wurzelsystem der → Eudikotylen

Sekretin, engl.secretin

Peptidhormon, das bei Vorhandensein von säurehaltigem Speisebrei von der Schleimhaut des vorderen Dünndarmbreichs sezerniert wird; fördert die Ausschüttung von hydrogencarbonatreichem Pankreassaft

Sekretion

konstitutive oder induzierte Absonderung spezieller flüssiger Stoffe aus speziellen Sekretzellen oder Drüsenzellen; sie erfüllen physiologische Funktionen

sekretorische Komponente (SC)

Fragment des polymeren Immunglobulinrezeptors, das bei der Spaltung übrigbleibt und nach dem Transport durch Epithelzellen an das sezernierte IgA-Molekül gebunden bleibt.

sekretorische Phospholipase A2

Antimikrobielles Enzym in der Tränenflüssigkeit und im Speichel; wird auch von den Paneth-Zellen im Darm sezerniert.

sekretorisches IgA (sIgA)

Polymerer IgA-Antikörper (vor allem in Form von Dimeren), der eine gebundene J-Kette und die → sekretorische Komponente enthält; die vorherrschende Form der Immunglobuline in den meisten Sekreten des Menschen.

Sekretorisches Vesikel

Ein kugelförmiges, membranumhülltes Vesikel mit einem Durchmesser von etwa 100 nm, das Peptide enthält, die für die Sekretion durch Exocytose bestimmt sind. Auch als dense core-Vesikel bezeichnet.

sekundär aktiver Transport, engl.secondary active transport

Form des aktiven Transports, bei dem nicht ATP als Energiequelle genutzt wird; der Transport ist vielmehr an die Diffusion von Ionen in Richtung des durch primär aktiven Transport erzeugten Konzentrationsgradienten gekoppelt

Sekundär-Stoffwechsel

Wer A sagt, muss auch B sagen. So oder so ähnlich sollte der Begriff Sekundär-Stoffwechsel entstanden sein. Vielleicht sogar bei Tie­ren oder beim Menschen anwendbar, ist es ein feststehender Begriff aus der grünen Biotechnologie. Der zentrale Metabolismus ist so etwas wie Proteine und Zucker machen. Alles was darüber hinaus geht, beispielsweise Glucosinolate und Isopre­noide, ist dann der Sekundär-Stoffwechsel.

sekundäre Botenstoffe

second messenger; chemische Substanzen, die nach Stimulierung membrangebundener Rezeptoren einer Zelle durch Hormone oder andere erste Botenstoffe als Signalstoffe wirken

sekundäre Endodermis

die gesamte Zellwand der Endodermiszelle ist wasserundurchlässig. > primäre Endodermis, > tertiäre Endodermis, > Caspary-Streifen, > apoplastischer Wassertransport, > symplastischer Wassertransport

sekundäre Endosymbiose, engl.secondary endosymbiosis

die Aufnahme eines photosynthetisch aktiven, eukaryotischen Organismus durch eine andere eukaryotische Zelle, mit anschließender Symbiose; führte zur Entstehung bestimmter Gruppen photosynthesebetreibender Eukaryoten (z.B. Augentierchen, Euglenida)

sekundäre Geschlechtsbestimmung, engl.secondary sex determination

Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale (das sind alle Geschlechtsmerkmale außer den Gonaden), zum Beispiel Körpergestalt, Brustentwicklung und Körperbehaarung (Gegensatz zu → primärer Geschlechtsbestimmung)

sekundäre Geschlechtsmerkmale, engl. secondary sex characteristics

nicht unbedingt für die Fortpflanzung notwendige, äußerlich sichtbare Geschlechtsmerkmale wie Körperbehaarung und Statur beim Menschen (Gegensatz zu → primäre Geschlechtsmerkmale)

sekundäre Granula

Form von Granula bei den neutrophilen Zellen, die bestimmte antimikrobielle Peptide speichern.

sekundäre Immunantwort

Immunantwort, die als Reaktion auf den zweiten Kontakt mit einem Antigen erfolgt. Im Vergleich zur primären Immunantwort setzt sie nach dem Kontakt schneller ein, bringt höhere Antikörpertiter hervor und führt bei den Antikörpern zu einem Klassenwechsel. Sie wird durch Aktivierung der Gedächtniszellen ausgelöst.

sekundäre Immunantwort, engl.secondary immune response

durch Gedächtniszellen initiierte, schnelle und effektive Immunreaktion auf eine zweite oder nachfolgende Konfrontation mit einem Antigen (Gegensatz zu → primäre Immunantwort)

sekundäre Immunisierung

Eine zweite oder Booster-Injektion des gleichen Antigens, die einige Zeit nach der ersten Immunisierung verabreicht wird. Sie regt eine sekundäre Immunantwort an.

sekundäre Immunschwächekrankheiten

Defekte der Immunfunktion als Folge einer Infektion (beispielsweise einer HIV-Infektion), anderer Erkrankungen (zum Beispiel Leukämie), Mangelernährung und so weiter.

sekundäre Leibeshöhle

→ Coelom

sekundäre lymphatische Gewebe

→ periphere lymphatische Gewebe

sekundäre lymphatische Organe

→ periphere lymphatische Organe

sekundäre Metaboliten

siehe Sekundärmetaboliten

sekundäre Pflanzenstoffe

→ Sekundärstoffe

sekundäre Plastiden

Begriff aus der siehe Endosymbiontentheorie; sekundäre Plastiden verfügen über drei oder sogar vier Hüllmembranen

sekundäre Rinde (Bast), engl.bark

bei Pflanzen im Dickenwachstum alle Gewebe, die außerhalb des Kambiums (genauer: Leitbündelkambiums) liegen

sekundäre Sinneszellen

generieren keine Aktionspotenziale und besitzen kein Axon, sondern übertragen ihre Information auf ein siehe afferentes Neuron; z. B. Geschmackszellen

sekundärer Bau

Organisation im zweiten und in den folgenden Vegetationsjahren. > primärer Bau

sekundärer Botenstoff (second messenger)

Kleines Molekül, dessen Konzentration in der Zelle sich ändert, wenn ein primärer Botenstoff an seinen Rezeptor bindet. Der sekundäre Botenstoff sorgt für die Weiterleitung der Signalinformation. Auch Substanzen, die in der Signalkette erst an dritter oder vierter Stelle stehen, werden trotz dieser Position als sekundäre Botenstoffe bezeichnet.

sekundärer Botenstoff, engl. second messenger

sekundäre Messenger; Verbindungen wie → cAMP, die in der Zielzelle freigesetzt werden, nachdem ein Hormon (der erste Botenstoff) an den Oberflächenrezeptor einer Zelle gebunden hat; löst weitere Reaktionen innerhalb der Zelle aus

sekundärer Pflanzenkörper, engl. secondary plant body

derjenige Teil der Pflanze, der durch Sekundärwachstum gebildet wird und aus verholztem Gewebe besteht (Gegensatz zu → primärer Pflanzenkörper)

sekundäres Cambium

einlagige Schicht teilungsaktiver Zellen, die durch Remeristematisierung vorhandener Zellen nachträglich gebildet wird. > primäres Cambium, > Meristem

sekundäres Dickenwachstum

bei Gymnospermen und dikotylen Angiospermen im zweiten und in den folgenden Vegetationsjahren auftretendes Wachstum, das auf der Tätigkeit neu gebildeter (sekundärer) Cambien beruht. > primäres Dickenwachstum, > sekundäres Cambium

sekundäres Dickenwachstum

das Dickenwachstum, das nach der primären Ausdifferenzierung der Sprossachse und der Wurzel einsetzt und das zur Vermehrung und ständigen Erneuerung der Leit- und Stützelemente führt; findet sich bei vielen krautigen sowie bei allen strauch- und baumförmigen Pflanzen

sekundäres Dickenwachstum, engl. secondary growth

dasWachstum bei Pflanzen, das durch die Aktivität des faszikulären Kambiums und des Korkkambiums erfolgt und zur Vergrößerung des Umfangs führt (Gegensatz zu → primäres Dickenwachstum)

sekundäres Lymphfollikel

Follikel während einer adaptiven Immunantwort, das ein Keimzentrum mit proliferierenden B-Zellen enthält.

sekundäres Lysosom

von einer Membran umgebenes Organell, welches durch Fusion eines siehe primären Lysosoms mit einem siehe Phagosom entstanden ist

sekundäres Lysosom, engl. secondary lysosome

von einer Membran umhülltes Organell, das durch die Fusion eines primären Lysosoms mit einem Phagosom entstanden ist; es nimmt durch Phagocytose Makromoleküle auf und hydrolysiert sie in ihre Monomere (vgl. → Lysosom, → primäres Lysosom)

Sekundärharn

Harn, der in der Niere aus dem Primärharn gebildet wird. Der Sekundärharn ist die Flüssigkeit, die wir als Harn abgeben.

Sekundärkonsument, engl. secondary consumer

ein (carnivorer) Organismus, der sich von Primärkonsumenten (Herbivoren) ernährt (Gegensatz zu → Primärkonsument)

Sekundärmetaboliten

chemische Substanzen wie z. B. Pigmente, Alkaloide, Antibiotika, Terpene usw., die nur in bestimmten Organismen, Organen, Geweben oder Zellen vorkommen und nicht für das Überleben notwendig zu sein scheinen

Sekundärproduktion

in der Ökologie der Gewinn an siehe Biomasse oder Energie auf der Stufe der siehe Konsumenten; die siehe Primärproduzenten bilden mit ihrer lebenden und abgestorbenen Masse die Grundlage für den weiterführenden Stoffaufbau in der Nahrungskette

Sekundärproduktion, engl. secondary production

Energiequelle für Organismen und Ökosysteme; ergibt sich aus dem Konsum von organischen Verbindungen, die autotrophe Organismen produzieren

Sekundärstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe), engl. secondary metabolites

von Pflanzen synthetisierte Verbindungen, die nicht als Primärstoffe für den grundlegenden Stoffwechsel der Zelle erforderlich sind; dienen im Allgemeinen der Abwehr von Herbivoren oder Parasiten

Sekundärstoffwechsel

die Stoffwechselreaktionen von Organismen, die im Unterschied zum Primärstoffwechsel nicht an lebenswichtigen Funktionen eines Organismus beteiligt sind, sondern in Ruhephasen oder unter Limitierung verstärkt werden; Pflanzen und Pilze haben einen besonders ausgeprägten Sekundärstoffwechsel, über den sie eine Vielzahl von Verbindungen produzieren

Sekundärstruktur

Quelle: Genetik

Dreidimensionale Struktur von Nukleinsäure- oder Proteinmolekülen.

Sekundärstruktur

regelmäßige lokale Strukturelemente von Makromolekülen; im ursprünglichen Sinn diejenige Struktur von linearen Molekülen, die ganz oder zu einem erheblichen Teil durch siehe Wasserstoffbrücken bedingt ist

Sekundärstruktur

Quelle: Genetik

Dreidimensionale Struktur von Nukleinsäure- oder Proteinmolekülen.

Sekundärstruktur, engl. secondary structure

Lokale, regelmäßige Faltung der Proteinstruktur, zum Beispiel eine α-Helix oder ein β-Faltblatt; bedingt durch die Ausbildung von Wasserstoffbrücken (Gegensatz zu → Primärstruktur, → Tertiärstruktur, → Quartärstruktur)

Sekundärsukzession, engl. secondary succession

die Wiederherstellung einer Biozönose, nachdem viele, aber nicht alle, der ursprünglich darin vorkommenden Organismen ausgelöscht wurden (Gegensatz zu → Primärsukzession)

Sekundärwand

sekundäre Zellwand der Pflanzen, die durch die Einlagerung von siehe Lignin und einen höheren Celluloseanteil entstehen; übernimmt keine Stützfunktionen der Einzelzellen, sondern übergeordnete Aufgaben für die Gesamtpflanze

Sekundärwand, engl. secondary cell wall

nach Beendigung der Zellstreckung bei manchen Pflanzenzellen unter der Primärwand gebildete dicke, cellulosereiche Struktur (Gegensatz zu → Primärwand)

Selbst-Antigene

→ Autoantigene

Selbst-Toleranz

Das Phänomen, dass gegen körpereigene Antigene keine Immunantwort ausgelöst wird.

Selbstbefruchtung

siehe Autogamie

Selbstbestäubung

nach Selbstbestäubung folgt die Selbstbefruchtung

Selbstentzündung

spontane Entzündung brennbaren Materials

Selbstinkompatibilität, engl. self-incompatibility

Selbstunverträglichkeit; Mechanismen bei Pflanzen, die eine Befruchtung durch den eigenen Pollen verhindern und damit die genetische Variabilität fördern und Inzucht begrenzen

Selbstkontrolle

Selbstkontrolle bezieht sich laut Kuhl und Beckmann (1994) auf einen bewussten Einsatz von Handlungskontrollstrategien und wird auch als „autoritäre Form“ des Willens bezeichnet.

Selbstkontrolle

Selbstkontrolle bezieht sich auf die Abwehr von Störungen durch Hemmung konkurrierender Impulse, z. B. Unterdrückung emotionaler Präferenzen.

Selbstkonzept

Nach Moschner und Dickhäuser (2006) kann das Selbstkonzept als das mentale Modell einer Person über ihre Fähigkeiten und Eigenschaften definiert werden.

Selbstregulation

Selbstregulation läuft unbewusst ab, ist weniger anstrengend und wird auch als „demokratische Form“ des Willens bezeichnet.

Selbstregulation

Mit Selbstregulation wird im Allgemeinen die Regulation psychischer Zustände und Funktionen durch ein Individuum selbst bezeichnet. Häufig finden sich in diesem Zusammenhang auch die Begriffe „Selbstkontrolle“, „Handlungskontrolle“, „Willensprozesse“ oder „volitionale Prozesse“. Teilweise werden diese Begriffe synonym verwendet.

Selbstregulation

Selbstregulation wird verstanden als Stärkung der aktuellen Absicht durch unterschiedliche individuelle Ressourcen, z. B. Überzeugungen, Werte, Anreize.

Selbstreinigung, biologische

die Fähigkeit von Boden- und Gewässerorganismen (Bakterien, Pilze, Algen, und Tiere), die meist durch anthropogenen Einfluss eingeleiteten organischen Belastungen abzubauen; sie wird auch durch chemische Prozesse (z. B. Oxidations- und Reduktionsvorgänge) beschleunigt und durch physikalische Faktoren (z. B. Fließgeschwindigkeit) unterstützt

Selbsttoleranz (immune tolerance)

Unterscheidung von körpereigenen („selbst“) und körperfremden („fremd“) Strukturen durch das Immunsystem. Körpereigenes Material dürfen die Abwehrmechanismen nicht angreifen, sondern müssen es tolerieren. Fremdstrukturen werden hingegen attackiert, mit dem Ziel, sie zu vernichten.

Selbsttoleranz, engl. self-tolerance

Selbstschutzmechanismus, durch den ein Tier keine Immunreaktion gegen körpereigene Antigene richtet

Selbstwirksamkeitserwartung

Unter Selbstwirksamkeitserwartung versteht man die Erwartung einer Person, dass sie eine gewünschte Handlung (z. B. regelmäßig körperlich aktiv sein oder an einem Yoga-Kurs teilnehmen) aufgrund ihrer eigenen Kompetenzen auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich und selbstständig bewältigen kann (Bandura 1986).

Selbstzweck des Sports/Unproduktivität

Quelle: Sport

Menschen treiben Sport zum Zweck des Sports bzw. motorischen Tätigkeit selbst und nicht vorrangig zu anderen Zwecken (z. B. zur reinen Gesundheitsverbesserung, der Bildung und Erziehung oder der Leistungserbringung zwecks ökonomischer Verdienste). In diesem Sinn sind Handlungen im Sport generell >>unproduktiv<<. Produktiv können die Ergebnisse des Sporttreibens sein.

Selektine

Familie von Adhäsionsmolekülen auf der Oberfläche von Leukocyten und Endothelzellen. Sie binden an Zuckereinheiten bestimmter Glykoproteine mit mucinähnlichen Eigenschaften.

Selektine

zelladhäsionsvermittelnde Glykoproteine

Selektion

Quelle: Genetik

(lat. selectio, Auswahl) Begriff der Populationsgenetik und wichtiger Mechanismus der Evolution, der auf der Auswahl bestimmter Merkmale für die Weitergabe an die nächste Generation beruht (7 Abschn. 11.5.3).

Selektion

→ natürliche Selektion

Selektion

Beschreibt die natürliche Auslese von Arten oder Individuen einer Population durch biotische und abiotische Faktoren und ist mit der Mutation eine treibende Kraft der Evolution.

Selektion

auch Auslese, Zuchtwahl; einer der zentralen Mechanismen der Evolution; bewirkt, dass aufgrund unterschiedlicher biologischer siehe Fitness (also dem unterschiedlichen Fortpflanzungserfolg) der siehe Genotypen die günstigen erblichen Eigenschaften (siehe Allele) in den Folgegenerationen häufiger vertreten sind als in der Ausgangspopulation

Selektion

Quelle: Genetik

(lat. selectio, Auswahl) Begriff der Populationsgenetik und wichtiger Mechanismus der Evolution, der auf der Auswahl bestimmter Merkmale für die Weitergabe an die nächste Generation beruht (Abschn. 11.5.3).

Selektionsdruck

Bezeichnung für Umweltbedingungen, die eine Veränderung der Anpassung notwendig machen und bei Vorliegen einer entsprechenden Variation auch erzwingen

Selektionskriterium

Auswahlkriterium

Selektionsmarker, engl. selectable marker

Gene, die eine Resistenz vermitteln, zum Beispiel gegen Antibiotika, und deshalb in der Gentechnik der Selektion bestimmter Bakterienklone dienen können (vgl. → Reportergen)

Selektionsvorteil

beschreibt einen Vorteil eines Individuums gegenüber anderen, der durch ein siehe phänotypisches Merkmal entsteht

Selektive Aufmerksamkeit

Die selektive Aufmerksamkeit wählt zu einem bestimmten Zeitpunkt zwischen konkurrierenden Stimuli aus. Es werden also bestimmte Orte oder Objekte bevorzugt verarbeitet, während andere ausgeklammert werden.

selektive Permeabilität, engl. selective permeability

charakteristische Eigenschaft von Biomembranen, die nur für bestimmte Substanzen durchlässig sind und für andere nicht

Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (serotonin-selective reuptake inhibitor, SSRI)

Ein Wirkstoff wie Fluoxetin, der die Wirkung des an der Synapse freigesetzten Serotonins verlängert, indem er die Wiederaufnahme verhindert; wird verwendet, um Depressionen und Zwangsstörungen zu behandeln.

selektives Hören

Cocktail-Party-Effekt; die Fähigkeit des Menschen, während einer Unterhaltung, der man seine Aufmerksamkeit schenkt, umgebende Geräusche aus dem Bewusstsein auszublenden

Self-Assembly

Ordnung aus dem Chaos. Kleinere Untereinheiten von größe­ren Komplexen fügen sich von allein zusammen; meist angetrieben von vielen klei­nen Interaktionen und/oder Packungseffekten. Ein sehr schickes Self-Assembly-­System sind virale Capsid-Proteine – selbst in dünnen, wässrigen Puffern können sie (manchmal) komplette virale Hüllen bilden. s. Ikosaeder, s. Kugelpackung

Self-presentation

Self-presentation bedeutet, zu prüfen und zu kontrollieren, wie man von anderen wahrgenommen und bewertet wird.

Semantit

Hier verwenden wir dieses Wort im Sinn von Zeichen- oder Bedeutungsgeber für Evolutionsvorgänge. Zum Beispiel kann man von DNA-Strukturen auf Evolutionszeiträume schließen, aber auch Aminosäuresequenzen können hierfür dienlich sein.

Semelparitie (von lat. semel für „einmal“ und pario für „erzeugen“), engl. semelparity

das Verhalten von Organismen, die sich während ihres Lebens nur ein einzigesMal fortpflanzen (Gegensatz zu → Iteroparitie)

semiarid

vorwiegend siehe arides (trockenes) Klima; die Verdunstung übersteigt in sechs bis neun Monaten die Niederschläge

semihumid

Vorwiegend humides (feuchtes) Klima; die Niederschläge übersteigen in sechs bis neun Monaten die Verdunstung; siehe vollhumid

Semikonservative Replikation

Quelle: Genetik

(lat. semi, halb; lat. conservare, bewahren) Bei der Replikation der DNA wird der Doppelstrang geöffnet und jeweils ein neuer Strang an dem alten Strang synthetisiert; die alte DNA bleibt also im neu gebildeten Doppelstrang zur Hälfte erhalten.

Semikonservative Replikation

Quelle: Genetik

"(lat. semi, halb; lat. conservare, bewahren) Bei der Replikation der DNA wird der Doppelstrang geöffnet und jeweils ein neuer Strang an dem alten Strang synthetisiert; die alte DNA bleibt also im neu gebildeten Doppelstrang zur Hälfte erhalten."

semikonservative Replikation, engl. semiconservative replication

zutreffende Form der DNA-Synthese. Jeder der beiden Partnerstränge der Doppelhelix dient dabei als Matrize für einen neuen Partnerstrang. Daher besteht jede DNA-Doppelhelix nach der Replikation aus einem alten und einem neuen Strang.

Semiochemikalien

chemische Botenstoffe, die der chemischen Kommunikation zwischen den Individuen einer Art oder zwischen verschiedenen Arten dienen

semipermeabel

halbdurchlässig

semipermeable Membran

Membran (Haut), die für bestimmte Stoffe durchlässig ist.

semipermeable Membran, engl. semipermeable membrane

lässt das Lösungsmittel, aber keine gelösten Stoffe passieren (Gegensatz zu → selektive Permeabilität)

Seneszenz

Pflanzen, Pilzen, Tieren und Mensch gemeinsamer Alterungsprozess, der im allgemeinen mit der Akkumulierung schädlicher Substanzen, Gewebsveränderungen sowie dem schrittweisen Verlust zahlreicher physiologischer Funktionen einhergeht

Seneszenz, engl. senescence

Alterung; altersbedingte degenerative Veränderungen; die mit dem Alter ansteigende Wahrscheinlichkeit zu sterben

Senke (Verbrauchsort), engl. sink

alle pflanzlichen Organe, die Photosyntheseprodukte verbrauchen, zum Beispiel Wurzeln, sich entwickelnde Früchte oder junge Blätter (Gegensatz zu → Quelle)

Senkenpopulationen, engl. sink populations

Populationen, in die mehr Individuen aus anderen Populationen einer Metapopulation zuwandern, als sie selbst hervorbringen

sensibilisiert

Bei Allergien Bezeichnung für ein Individuum, bei dem durch einen ersten Kontakt mit einem Antigen aus der Umgebung eine IgE-Antwort ausgelöst wurde und sich IgE-produzierende B-Gedächtniszellen gebildet haben. Spätere Kontakte mit dem Allergen können eine allergische Reaktion auslösen.

Sensibilisierung

Akute adaptive Immunantwort bei anfälligen Individuen, wenn sie zum ersten Mal mit einem Allergen in Kontakt kommen. Bei einigen Individuen löst ein weiterer Kontakt mit dem Allergen eine allergische Reaktion aus.

sensible Phase, engl. sensitive period

auch als kritische Periode bezeichnet; der Lebensabschnitt, in dem eine bestimmte Form des Lernens (Prägung) stattgefunden haben muss oder in dessen Verlauf das Lernen sehr viel leichter erfolgt als zu anderen Zeiten; typisch für das Lernen des Gesangs bei Vögeln

Sensitisierung

Eine Form des nichtassoziativen Lernens, die zu einer stärkeren Reaktion auf alle Reize führt.

Sensitivierung

Zunahme der Stärke einer Reaktion bei wiederholter Darbietung desselben Reizes

Sensor

Messfühler

Sensor

s. Indikator

Sensor (Sinneszelle), engl. sensor

Zelle, die auf bestimmte Formen physikalischer oder chemischer Reize reagiert

sensorische Adaptation

Rücknahme der Verstärkung durch Signalkaskaden, je länger ein Reiz präsentiert wird; dadurch treten neu auftetende Reize stärker hervor; wir adaptieren z. B. an Kleidung oder an Gerüche, denen wir dauerhaft ausgesetzt sind

Sensorische Karte

Das Repräsentieren von sensorischen Informationen in einer neuronalen Struktur, das die in dem sensorischen Organ entstehende räumliche Organisation dieser Information korrekt abbildet, sodass die Orte stets zugeordnet werden können. Beispiele sind retinotope Karten des Colliculus superior, des Corpus geniculatum laterale und der Sehrinde, wo Neuronen an spezifischen Orten selektiv auf die Reizung bestimmter Bereiche der Netzhaut reagieren.

sensorische Mechanismen, engl. sensory mechanisms

die Mechanismen, durch die interne und externe Reize in Nervensignale umgewandelt werden

sensorische Neuronen

Nervenzellen, die Informationen aus der internen und externen Umwelt empfangen und die Signale an das Zentralnervensystem weiterleiten

sensorische Neuronen, engl. sensory neurons

spezialisierte Neuronen, die bestimmte Sinnesreize in Aktionspotenziale umwandeln

sensorische Transduktion

Umwandlung der Energie eines Reizes (mechanisch, chemisch oder visuell) in einer Rezeptorzelle (siehe Rezeptoren) in elektrische Erregung, das siehe Rezeptorpotenzial

Sensorisches Gedächtnis

Im sensorischen Gedächtnis werden Informationen aus der Umwelt oder dem eigenen Körper in verschiedenen sensorischen Speichern als transiente Gedächtnisspuren kurzzeitig aufrechterhalten, bevor sie entweder zerfallen oder in nachgeschalteten Prozessen in permanente Repräsentationen umgewandelt werden.

Sepalen (von lat. sepalum für „Abdeckung“), engl. sepals

Kelchblätter; die äußersten Blütenorgane, die gewöhnlich eine Schutzfunktion haben und den Rest der Blüte im Knospenstadium umhüllen

Sepsis (Blutvergiftung)

Bakterielle Infektion des Blutes, die gravierende Auswirkungen hat und oft tödlich verläuft.

Septen

(1) Dissempimente; Bezeichnung aus der Botanik für falsche Scheidewände in den Fruchtknoten; (2) Trennwände zur Kompartimentierung von Pilzhyphen, welche zur effektiven Mehrzelligkeit führen. Durch oft taxonspezifische Porenöffnungen findet die Kommunikation zwischen Nachbarzellen statt; (3) Scheidewände in der Morphologie verschiedener wirbelloser Tiere

septiert (von lat. saeptum für „Scheidewand“), engl. septate

durch Wände oder andere Abgrenzungen in gleichartige Räume unterteilt

septische Granulomatose

Immunschwächekrankheit, bei der sich aufgrund einer unzureichenden Zerstörung von Bakterien durch phagocytierende Zellen zahlreiche Granulome bilden. Ursache ist ein Defekt im NADPH-Oxidase-System der Enzyme, welche die für die Abtötung der Bakterien wichtigen Superoxidradikale bilden.

septischer Schock

Systemische Schockreaktion als Folge einer Infektion des Blutes mit gramnegativen Bakterien. Diese wird durch die systemische Freisetzung des → Cytokins TNF-α und anderer Cytokine hervorgerufen. Eine andere Bezeichnung ist endotoxischer Schock.

Septum (von lat. saeptum für „Scheidewand“, „Zaun“), engl. septum

(1) Unterteilung oder Querwand in den Hyphen einiger Pilze; (2) Scheidewand, zum Beispiel die knöcherne Nasenscheidewand

Septumkerne

Strukturen im basalen siehe Vorderhirn

Sequenz

lineare Abfolge von Objekten (z. B. Basen oder Aminosäuren)

Sequenz-Alignment

Vergleich der Positionen zweier oder mehrerer Nucleotidsequenzen oder Aminosäuresequenzen mit dem Ziel, homologe Sequenzbereiche zu ermitteln und diese so auszurichten, dass sie in möglichst vielen Positionen identisch oder ähnlich (z. B. Aminosäuren mit ähnlichen Eigenschaften) besetzt sind

Sequenzalignment, engl. sequence alignment

Methode zum Abgleich von DNA- oder Aminosäuresequenzen. Dabei werden Deletionen und Insertionen lokalisiert und entsprechende Lücken eingebaut, sodass ähnliche oder identische Abschnitte untereinander geschrieben werden. Die Anzahl der Lücken soll dabei möglichst klein sein.

Sequenzhomologie

Ähnlichkeit von Nucleotid- oder Aminosäuresequenzen

sequenzielle Evolution

Innerhalb einer Artengemeinschaft ziehen Veränderungen einer Art Veränderungen in anderen Arten nach sich. Die Veränderungen in den „Folgearten“ haben jedoch keine zwingende evolutionäre Bedeutung für die anderen Arten.

Sequenzielle Vergleichsaufgabe

Ein Verhaltenstest, bei dem Tiere oder Versuchspersonen darauf trainiert werden, dasjenige von zwei Objekten auszuwählen, das nicht dem vorher gesehenen Testobjekt entspricht.

Sequenzielles Urteilen

Sequenzielles Urteilen liegt vor, wenn mehrere Urteile nacheinander getroffen werden bzw. wenn mehrere Objekte nacheinander beurteilt werden.

Sequenzierung

Die molekulare Entschlüsselung der Basenabfolge eines DNA- oder RNA-Moleküls.

Sequenzierung

Erst einmal ist Sequenzierung das Bestimmen der Abfolge von irgendwelchen linear zusammengesetzten Biopolymeren. Es könnten also auch Zuckerketten oder Peptide sequenziert werden. Etwas spezieller ist damit (also in 99,999 Prozent der Fälle) die Sequenzierung von DNA gemeint. Das Standard-Verfahren hierzu ist die Di-desoxy-Sequenzierung nach Frederick Sanger. s. Next-Gen-Seq

Sequenzmotiv

Abfolge von Nucleotiden oder Aminosäuren, die in verschiedenen Genen oder Proteinen mit oft ähnlichen Funktionen vorkommt.

Sequenzmotiv

Abfolge von Nucleotiden oder Aminosäuren, die in verschiedenen Genen oder Proteinen vorkommt, welche oft ähnliche Funktionen haben

Serinproteaseinhibitor (Serpin)

Gruppe von Proteinen, die verschiedene Proteasen hemmen; ursprünglich nur auf Inhibitoren bezogen, die für Serinproteasen spezifisch sind.

Serokonversion

Phase einer Infektion, in der Antikörper gegen den Krankheitserreger zum ersten Mal im Blut nachweisbar sind.

Serologie

Ein Teilgebiet der Immunologie, das sich mit Antigen-Antikörper-Reaktionen des Bluts beschäftigt.

Serosa, engl. serosa

äußere bindegewebige Hülle des Magen-Darm-Trakts; Teil des Peritoneums (Bauchfell)

serosal

den Blutgefäßen zugewandte Seite

Serotonerg

Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Serotonin bilden und freisetzen.

Serotonin

Gewebshormon bzw. Botenstoff bei Pflanzen und Tieren

Serotonin (5-HT)

Ein Aminneurotransmitter, 5-Hydroxytryptamin.

Serotoninmangelhypothese

Die Vorstellung, dass Aggression invers mit serotonerger Aktivität korreliert ist.

Serotypen

Bezeichnung für bestimmte Bakterienstämme und andere Krankheitserreger, die sich aufgrund spezifischer Antikörper von anderen Stämmen derselben Spezies unterscheiden lassen.

Sertoli-Zellen, engl. Sertoli cells

Epithelzellen der Samenkanälchen, die einen Teil des Spermas produzieren

Serumkrankheit

Eine normalerweise von selbst endende immunologische Überempfindlichkeitsreaktion, die man ursprünglich als Reaktion auf die therapeutische Injektion von großen Mengen eines fremden Serums beobachtet hat (wird heute vor allem durch die Injektion von pharmakologischen Wirkstoffen wie Penicillin hervorgerufen). Ursache ist die Bildung von → Immunkomplexen aus den injizierten Antigenen und den gegen diese gebildeten Antikörper, die im Gewebe, vor allem in den Nieren, abgelagert werden.

sessil

sessile Organismen haften sich am Substrat fest und können sich im Gegensatz zu den motilen Organismen nicht fortbewegen

sessil (von lat. sedere für „sitzen“), engl. sessile

festsitzend; Eigenschaft von am Substrat anhaftenden Tieren, die sich nicht fortbewegen können oder dies die meiste Zeit nicht tun (Gegensatz zu → motil)

Sexpilus

Wird zur Bildung einer Cytoplasmabrücke zwischen der Donor- und Akzeptorzelle während der Konjugation benötigt.

Sexpilus, engl. sex pilus

eine dünne Verbindung zwischen zwei Bakterien, durch die während der Konjugation genetisches Material ausgetauscht wird

Sexualdimorphismus

siehe Geschlechtsdimorphismus

Sexualdimorphismus, engl. sexual dimorphism

(auch Geschlechtsdimorphismus) wenn sich Männchen und Weibchen einer Art in Größe, in Gestalt oder Färbung deutlich unterscheiden; durch → sexuelle Selektion bedingt

Sexualhormone

Geschlechtshormone; dazu zählen Östrogene, Androgene und das Progesteron; sie dienen der Gonadenentwicklung, Ausprägung der Geschlechtsmerkmale und Steuerung der Sexualfunktionen

Sexualität, engl. sexuality

Geschlechtlichkeit; die Existenz unterschiedlicher Geschlechter (männlich und weiblich) zwecks genetischen Austauschs und die damit in Zusammenhang stehenden Aktionen

Sexuallockstoffe

zu den siehe Pheromonen zählende Gruppe leicht flüchtiger chemischer Botenstoffe bzw. Duftstoffe, die, über den Geruchssinn wahrgenommen, der innerartlichen Kommunikation dienen und von einem Geschlecht zur Anlockung und sexuellen Erregung des Partners eingesetzt werden

sexuelle Differenzierung

geschlechtliche Differenzierung zu weiblichen oder männlichen Keimdrüsen und Genitalorganen

sexuelle Fortpflanzung, engl. sexual repoduction

geschlechtliche (oder generative) Fortpflanzung, bei der eine Vereinigung der Gameten zweier Eltern erfolgt. Hierbei kommt es zu einer Rekombination des genetischen Materials. (Gegensatz zu → asexuelle Fortpflanzung, → vegetative Vermehrung)

sexuelle Reproduktion

"Es werden haploide, männliche und weibliche Gameten gebildet, deren Vereinigung zur diploiden Zygote (Einzellstadium; > G) führt, aus der ein neuer Organismus entsteht."

sexuelle Selektion

eine Form der siehe natürlichen Selektion, bei der innerhalb eines (üblicherweise des männlichen) Geschlechts um die Geschlechtspartner konkurriert wird (intrasexuelle Konkurrenz) und das andere (üblicherweise das weibliche) Geschlecht den Geschlechtspartner wählt (intersexuelle Wahl)

sexuelle Selektion (geschlechtliche Zuchtwahl), engl. sexual selection

Auslese bestimmter Merkmale durch Individuen des anderen Geschlechts; auch die Begünstigung bestimmter Merkmale bei einem Geschlecht, wenn Vertreter dieses Geschlechts miteinander um Partner des anderen Geschlechts konkurrieren, zum Beispiel Prachtkleider balzender Vögel oder Geweihbildungen bei Hirschen (vgl. → Sexualdimorphismus)

sexuelle Vermehrung

eine Variante der Fortpflanzung bei Eukaryoten, die durch Meiose und Kernverschmelzung gekennzeichnet ist

Sezernieren

Abscheidung von Flüssigkeiten aus Drüsen; vgl. siehe Sekretion

SH2-Domäne (Src-Homologiedomäne 2)

→ Src-Familie der Tyrosinkinasen

Shannon-Index, engl. Shannon index

mathematische Größe zur Beschreibung der Diversität, die sowohl den Artenreichtum als auch die Individuendichte (Äquität) der Arten mit einbezieht

Shine-Dalgarno-Sequenz

Diese Sequenz befindet sich innerhalb der ribosomalen Bindungsstelle (RBS) prokaryotischer mRNA und dient als Startpunkt für die Translation.

SHIP (SH2-containing inositol phosphatase)

Inositolphosphatase, die eine SH2-Domäne enthält und die von PIP3 eine Phosphatgruppe entfernt, sodass PIP2 entsteht.

Short interspersed elements

SINE, Oberbegriff für eine Gruppe von Transposons mit bis zu 500 bp Länge.

Shotgun-Sequenzierung

Methode zur Sequenzierung langer DNA-Abschnitte; Schritt 1 ist die zufällige Fragmentierung, Schritt 2 die Sequenzierung der entstandenen Fragmente, Schritt 3 die Rekonstruktion der DNA-Sequenz mithilfe bioinformatischer Methoden

SHP (SH2-containing phosphatase)

Proteinphosphatase, die eine SH2-Domäne enthält.

Sichelzellanämie

Diese Veränderung des menschlichen Hämoglobinmoleküls hat ihre Ursache im Austausch einer Base im sechsten Triplett der ?-Untereinheit des Hämoglobins. Das Hämoglobin besteht jeweils aus zwei großen, identischen Aminosäureketten (?-Ketten) und zwei kleinen Ketten (?-Ketten).

Sichelzellanämie

Genetisch bedingte Veränderung des Hämoglobins in roten Blutzellen (Erythrozyten). Diese führt bei Sauerstoffmangel zur typischen Sichelform der Erythrozyten. Bei homozygoten Trägern des Sichelzellgen treten erhebliche körperliche Probleme auf, während heterozygote Personen vor Malaria einen gewissen Schutz erfahren.

Sichelzellanämie

erbliche genetische Anomalie von siehe Hämoglobins, dem sauerstofftragenden Protein in den roten Blutkörperchen; Folge ist eine chronische Anämie durch sichelförmige rote Blutkörperchen; leicht an Sichelzellanämie erkrankte Menschen sind weitgehend vor der tödlichen Form von Malaria geschützt

Siebbein

ein Knochen des Hirnschädels, durch dessen Öffnungen die olfaktorischen Rezeptorneuronen in den siehe Riechkolben eintreten

Siebplatte

Quer- oder Seitenwand einer siehe Siebröhre, die infolge lokaler Zellwandauflösungen durchbrochen ist

Siebröhre

"Element des Phloems der Angiospermen; großlumig; dient dem vertikalen Assimilattransport; entsteht durch inäquale Zellteilung zusammen mit ihrer die Energie für Transportmechanismen liefernden Geleitzelle aus parenchymatischen Mutterzellen. > Siebzelle"

Siebröhren

Bestandteil des Siebteils der Bedecktsamer; Transportzellen im siehe Phloem, in denen organische Metaboliten transportiert werden

Siebröhren, engl. sieve tubes

im Phloem befindliche Säulen aus speziellen Zellen, die darauf spezialisiert sind, organisches Material vom Syntheseort ( → Quelle, z.B. photosynthetisierende Blätter) zum Verbrauchsort ( → Senke, z. B. Wurzeln) zu transportieren; kennzeichnend für Angiospermen

Siebröhrenglieder, engl. sieve tube elements

einzelne Zellen einer Siebröhre bei Angiospermen, die zwar Cytoplasma, aber nur wenige Organellen enthalten; stehen durch die siebartig durchbrochenen Querwände (Siebplatten) mit den benachbarten Zellen in Verbindung

Siebzelle

"Element des Phloems der Gymnospermen; englumig; dient dem vertikalen Assimilattransport; assoziiert mit proteinreichen Parenchymzellen (Strasburger-Zellen), welche wahrscheinlich die Energie für die Transportmechanismen liefern. > Siebröhre, > Geleitzelle"

Sigma-(σ) Replikation

Rolling-circle Replikation.

Sigma-Faktor, engl. sigma factor

ein Protein von Prokaryoten, das an RNA-Polymerase bindet; ermöglicht dem Komplex dadurch, an eine bestimmte Klasse von Genen zu binden und deren Transkription auszulösen (z. B. die an der Sporulation beteiligten Gene)

sigmoid

s-förmig

Signalerkennungspartikel (SRP), engl. signal recognition particle

Komplex aus RNA und Protein, der sowohl die Signalsequenz auf einem wachsenden Polypeptid erkennt als auch das Rezeptorprotein auf der Oberfläche des endoplasmatischen Reticulums

Signalgerüst

Eine Konfiguration aus Proteinen und Modifikationen, etwa durch Phosphorylierung oder Ubiquitinierung, die eine Signalübertragung ermöglicht, indem verschiedene Enzyme und ihre Substrate daran binden.

Signalmechanismen, engl. signaling mechanisms

die Mechanismen zur Übertragung von Informationen zwischen Zellen, Organen oder Organismen

Signalpeptid

Die kurze aminoterminale Peptidsequenz, die dafür sorgt, dass neu synthetisierte Proteine in den sekretorischen Weg eintreten.

Signalprotein

Protein, das der Signalübertragung dient

Signalsequenz

Abfolge von siehe Aminosäuren in Proteinen, welche eine Signalstruktur für die Erkennung und Interaktion mit anderen Molekülen der Zelle, insbesondere beim Transport der Proteine zu ihren Bestimmungsorten in Eukaryotenzellen, darstellt

Signalsequenz (Signalpeptid), engl. signal sequence

Sequenzabschnitt eines Proteins, der es zu einem bestimmten Organell dirigiert oder durch eine bestimmte Membran lenkt

Signalsequenz oder Signalpeptid (signal sequence, signal peptide)

Aminosäuresequenz eines Proteins, die angibt, zu welchem Ort das Protein während oder nach seiner Synthese transportiert werden soll.

Signaltransduktion

siehe Signalumwandlung

Signaltransduktion (signal transduction)

Umwandlung eines Signaltyps in einen anderen. In Zellen meist durch Rezeptoren, Proteine und sekundäre Botenstoffe.

Signaltransduktionsweg (Signalübertragungsweg), engl. signal transduction pathway

Reihe biochemischer Schritte, wobei ein auf die Zelle treffender und dort erkannter Reiz (z.B. ein Hormon oder ein Neurotransmitter, die an einen Rezeptor binden) zu einer Reaktion der Zelle führt

Signaltransduktoren und Aktivatoren der Transkription (STATs)

→ Januskinasen-Familie

Signalübertragung

Umwandlung eines extrazellulären in ein intrazelluläres Signal und anschließend über eine Signalkette zum zellulären Effekt führend

Signalübertragung

Ein lebendiger Organismus muss ständig Informationen mit der Außenwelt austauschen – und das auch schon vor den Zeiten von Smart­phones. Auch zwischen verschiedenen Organen und bzw. oder Zellen gibt es solch einen Informationsfluss. Oft wird hierfür eine begrenzte Anzahl an chemischen Signal­molekülen verwendet, die wir Hormone nennen. Einmal beim Adressaten an­gekommen, dockt so ein Hormon an einen entsprechenden s. Rezeptor, der dann innerhalb der Zelle die weitere Signalübertragung durch verschiedene s. Second Messenger anregt.

Signalübertragungsweg

→ Signaltransduktionsweg

Signalübertragungsweg

Quelle: Nutrigenomik

Prozess, bei dem ein chemisches oder physikalisches Signal als eine Reihe von molekularen Ereignissen durch eine Zellmembran übertragen wird. Signalübertragungswege enden meist in der Aktivierung eines Transkriptionsfaktors oder eines Chromatinmodifikators.

Signalverknüpfungssequenz

Nichtcodierende Verknüpfungsstelle, die während der V(D)J-Rekombination durch die Rekombination von RSS-Sequenzen in der DNA entsteht (→ codierende Verknüpfungssequenz).

Signifikanzniveau

Jeder statistische Test birgt das Risiko, Entscheidungsfehler zu machen. Das Signifikanzniveau, auch Fehler 1. Art oder ?-Risiko, wird in der Versuchsplanung festgelegt und beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Ablehnung der Nullhypothese akzeptiert wird, obwohl diese in der Realität wahr ist. Der p-Wert (> Überschreitungswahrscheinlichkeit) wird mit dem Signifikanzniveau ? (> G) verglichen und entscheidet über die Annahme (p ? ?) oder Ablehnung (p < ?) der Nullhypothese. Die Wahrscheinlichkeit, die Nullhypothese beizubehalten, obwohl sie in Realität nicht gilt, wird als ?-Fehler oder Fehler 2. Art bezeichnet. Die Größe des ?-Fehlers ist zumeist unbekannt, kann aber z. B. über die Stichprobengröße und die Wahl des ?-Fehlers beeinflusst werden.

Signifikanzniveau, engl. significance level

ein bestimmter Schwellenwert für einen Fehler 1. Art (das irrtümliche Verwerfen einer eigentlich richtigen Nullhypothese) in einem statistischen Test; wird im Voraus vom Anwender festgelegt

Silencer

Quelle: Genetik

(engl. silence, abdämpfen, zum Schweigen bringen) DNASequenzen, die über große Distanzen und orientierungsunabhängig die Genexpression hemmen können. Gegensatz: Enhancer.

Silencer

Quelle: Genetik

(engl. silence, abdämpfen, zum Schweigen bringen) DNA-Sequenzen, die über große Distanzen und orientierungsunabhängig die Genexpression hemmen können. Gegensatz: Enhancer.

Silencer, engl. silencer

eine Gensequenz, an die Transkriptionsfaktoren binden, welche die Transkription unterdrücken (Gegensatz zu → Promotor)

Silencing

Beschreibt die Inaktivierung oder Stilllegung der Expression eines Gens durch verschiedene Prozesse, wie zum Beispiel Heterochromatisierung.

Silencing

Verminderung oder Abschaltung der Genexpression entweder durch Hemmung der Transkription (transkriptionelles Gen-Silencing) oder der mRNA Stabilität oder Translation (posttranskriptionelles Gen-Silencing)

Silent gene loci

 Fakultativ heterochromatisierte DNA-Bereiche oder Gene.

Silur

Periode der Ergeschichte von vor ca. 438 Mio. bis vor ca. 408 Mio. Jahren

SINE

short interspersed elements.

SINE-Element

Quelle: Genetik

(engl. short interspersed nuclear element, kurzes verstreutes Kernelement) Klasse von DNA-Wiederholungssequenzen, die häufig auch die Möglichkeit zur Transposition besitzen; Alu-Element (Abschn. 9.2.3).

SINE-Element

Quelle: Genetik

"(engl. short interspersed nuclear element, kurzes verstreutes Kernelement) Klasse von DNA-Wiederholungssequenzen, die häufig auch die Möglichkeit zur Transposition besitzen; Alu-Element (7 Abschn. 9.2.3)."

SINE-Elemente

short interspersed nuclear elements; eine Form der im Genom verstreut auftretenden repetitiven DNA, meist mit einer Länge von 100–400 bp

single nucleotide polymorphism

SNP, Polymorphismus eines einzelnen Nukleotids zwischen homologen DNA-Sequenzen. Entsteht durch Mutationen. Individuen einer Population weisen in der Regel ein gewisses Spektrum an SNPs auf.

Single-nucleotide-Polymorphismus

Abkürzung von „single nucleotide polymorphism“. Homologe Chromosomen tragen an einer bestimmten Basenposition unterschiedliche Erbinformationen (Nukleotide). Genügen die Häufigkeiten der Basen unserer Definition eines Polymorphismus (> G), dann sprechen wir von SNP (im Deutschen Snip ausgesprochen).

Single-strand binding proteins

SSB-Proteine, Verhindern die Hybridisierung von DNA-Einzelsträngen während der Replikation und halten somit die Replikationsgabel offen.

Sink

→ Senke

Sinnesorgane

besondere Strukturen bei Tieren und Pflanzen zur Reizaufnahme bzw. Informationsaufnahme aus der Umwelt

Sinnesorgane, engl. sensory organs

Strukturen, die innere oder äußere Reize einer bestimmten Qualität in elektrische Signale umwandeln, die das Nervensystem verarbeiten kann

Sinnessystem, engl. sensory system

System aus Organen und Geweben zur Wahrnehmung von Reizen; besteht aus Sinneszellen, den damit assoziierten Strukturen und den neuronalen Netzwerken zur Verarbeitung der Informationen

Sinneszelle

spezialisierte Zelle, die mithilfe von Rezeptorstrukturen für physikalische und chemische Reize empfänglich ist und sie in elektrische Signale wandelt

Sinneszelle

Zelle, die Informationen aus der Umwelt aufnimmt und in elektrische Impulse umwandelt, die dann über Nervenfasern ans Gehirn geleitet werden.

Sinneszelle, engl. sensory receptor cell

Zelle, die für bestimmte chemische oder physikalische Reize empfänglich ist und mit einer Meldung an das Gehirn reagiert

Sinus (Lakune) (von lat. sinus für „Kurve“, „Höhlung“), engl. lacuna

Hohlraum in einem Knochen, Lücke in einem Gewebe oder Erweiterung eines Blutgefäßes

Sinus venosus, engl. sinus venosus

die erste Kammer des Herzen von Fischen, die in das Atrium mündet

Sinusknoten

der in der Wand des rechten siehe Atriums gelegene Schrittmacher des Säugerherzens

Sinusknoten

Teil des Reizleitungssystems des Herzens. Der Sinusknoten ist der Schrittmacher des Herzens. Von ihm geht die Impulsgebung zur Kontraktion aus (60 bis 70 Schläge pro Minute).

Sinusknoten (Sinoatrialknoten), engl. sinoatrial node

Taktgeber im Herz der Säugetiere

Sinusoid

Kapillare mit einem offenen Endothel

Sipuleucel-T (Provenge®)

Immuntherapie auf zellulärer Basis für die Behandlung von Prostatakrebs, bei der die prostataspezifische saure Phosphatase als Tumorabstoßungsantigen dient, das von den dendritischen Zellen präsentiert wird, die man von den Monocyten des Patienten abgeleitet hat.

siRNA

small interfering-RNA

siRNA

small interfering RNA; kurze RNA-Moleküle, die für die Unterdrückung der Genexpression auf RNA-Ebene bedeutsam sind

siRNAs, engl. small interfering RNAs

kurze, doppelsträngige RNA-Moleküle, die bei der RNA-Interferenz eine Rolle spielen

Sirolimus

→ Rapamycin

Sirtuine (SIRTs)

Quelle: Nutrigenomik

Familie von sieben NAD+-abhängigen HDACs, die sich strukturell und mechanistisch von Zn2+-abhängigen HDACs unterscheiden. SIRTs beeinflussen eine Vielzahl von zellulären Prozessen, wie Alterung, Transkription, Apoptose, Entzündung und Stresswiderstandfähigkeit."

Situation

Eine Situation ist die Gesamtheit der aktuellen Eigenschaften der Umgebung, der eine Person unterworfen ist und die psychologisch wirksam sein können.

Sitzende Verhaltensweisen

Verhaltensweisen, bei denen eine wache Person liegt oder sitzt und sich nur geringfügig energetisch beansprucht (1 bis ? 1,5 METs). Hierzu gehören Verhaltensweisen wie Fernsehen, Computerspielen, Autofahren, Lesen oder die Arbeit am Computer.

Sjögren-Syndrom

Autoimmunkrankheit, bei der exokrine Drüsen, insbesondere die Tränendrüsen des Auges und die Speicheldrüsen im Mund, vom Immunsystem geschädigt werden. Dadurch kommt es zu Trockenheit in den Augen und im Mund.

Skelett

stützendes Gerüst

Skelettmuskel

Ein quergestreifter Muskel, der unter willkürlicher Kontrolle steht und die Knochen um die Gelenke bewegt; leitet sich von mesodermalen Ursegmenten ab.

Skelettmuskel

quergestreifte Muskulatur der Wirbeltiere und des Menschen; ist für die willkürlichen, aktiven Körperbewegungen zuständig

Skelettmuskulatur, engl. skeletal muscle

auch als quergestreifte Muskulatur bezeichnet; Muskeltyp aus vielkernigen Syncytien mit streng angeordneten Gruppierungen von Actin- und Myosinmikrofilamenten (Gegensatz zu → Herzmuskel, → glatte Muskulatur)

Skelettsystem, engl. skeletal system

Stützstruktur des Körpers; dient als Ansatzstelle der Muskulatur und bildet dadurch den passiven Teil des Bewegungsapparats, den die Muskeln aktiv und gerichtet bewegen (vgl. → Endoskelett, → Exoskelett)

Skinner-Box

Kasten für Experimente mit Tieren; durch Drücken einer Hebelvorrichtung fällt Futter in den Käfig oder die Tür wird geöffnet, sodass das Tier entkommen kann

Skint-1

Protein aus der Transmembranimmunglobulin-Superfamilie, das von Stromazellen im Thymus und Keratinocyten exprimiert wird und für die Entwicklung der epidermalen dendritischen T-Zellen (eine Form der γ:δ-T-Zellen) erforderlich ist.

Sklera

Siehe Lederhaut.

Sklereiden

siehe Steinzellen

Sklereiden (von griech. skleros für „hart“), engl. sclereids

Steinzellen; isometrische oder palisadenförmige, harte Sklerenchymzellen, die gewöhnlich in Nussschalen vorkommen

Sklerenchym

"abgestorbenes Festigungsgewebe; besteht aus Zellen, deren Sekundärwand verdickt ist und in die Lignin eingelagert sein kann, besteht; tritt als Faserzellen, als isodiametrische Zellen und in Form von Tracheen und Tracheiden auf. > Faserzellen, > Steinzelle"

Sklerenchym

ausschließlich in ausdifferenzierten Pflanzenteilen vorkommendes pflanzliches Festigungsgewebe mit verdickten und oft verholzten siehe Sekundärwänden; der Zellinhalt ist meist abgestorben

Sklerenchym (von griech. skleros für „hart“ und kymus für „Saft“), engl. sclerenchyma

Festigungsgewebe aus meist abgestorbenen Zellen mit sekundär stark verdickten Zellwänden. Die beiden im Sklerenchym vorkommenden Zelltypen sind Sklerenchymfasern und → Sklereiden.

Sklerocyten

skelettbildenen Zellen bei Schwämmen

Skotomorphogenese

Entwicklungsprogramm von Pflanzen, das im Dunkeln abläuft; bei Bedecktsamern führt sie zu typischen abweichenden Merkmalsausprägungen

skotopisches Sehen

Nachtsehen; das nicht farbtüchtige Sehen bei fast völliger Dunkelheit; wird von den siehe Stäbchen (siehe Photorezeptoren) vermittelt

Skototropismus

Anpassung von Pflanzen, die in Richtung der Dunkelheit wachsen

SLAM (signalübertragende Lymphocytenaktivierungsmoleküle) (signaling lymphocyte activation molecules)

Familie verwandter Zelloberflächenrezeptoren, die für die Adhäsion zwischen den Lymphocyten verantwortlich sind, beispielsweise SLAM, 2B4, CD84, Ly106, Ly9 und CRACC.

Sliding Clamp (gleitende DNA-Klammer), engl. sliding DNA clamp

Ringklemmenprotein; Proteinkomplex, der während der Replikation die Polymerase an die DNA bindet

Slow-twitch-Fasern (ST-Fasern), engl. slow-twitch fibers

auch als oxidative oder rote Muskelfasern bezeichnet; Skelettmuskelfasern, die darauf spezialisiert sind, nachhaltig aerobe Arbeit zu leisten; enthalten Myoglobin und zahlreiche Mitochondrien und sind gut mit Blutgefäßen versorgt (vgl. → Fast-twitch-Fasern)

SLP-65

Gerüstprotein der B-Zellen, das Proteine rekrutiert, die am intrazellulären Signalweg des Antigenrezeptors beteiligt sind; wird auch mit BLNK bezeichnet.

SLP-76

Gerüstprotein, das zum Antigenrezeptorsignalweg der Lymphocyten gehört.

SMA

Siehe supplementär motorisches Areal.

SMAC

→ supramolekularer Aktivierungskomplex

small interfering-RNA

siRNA, kleine RNAs mit bis zu 24 Nukleotiden Länge, die in der Lage sind über RNAi die Expression eines Gens epigenetisch zu regulieren. Sind in der Regel mit ihrer Ziel-mRNA vollständig komplementär.

small nuclear RNA

snRNA, eine Klasse nichtcodierender funktioneller RNAs von etwa 100–200 bp Länge, die bei Eukaryoten eine zentrale Komponente des Spleißosoms ausmacht

small nucleolar RNA

snoRNA, eine Klasse nichtcodierender funktionaler RNAs, die bei der Modifikation von Nukleotiden anderer RNA-Klassen, insbesondere von rRNAs, eine Rolle spielt.

small RNA

sRNA, eine sehr umfangreiche Klasse kleiner nichtcodierender RNAs bei Prokaryoten, die mRNAs posttranskriptionell binden (beispielsweise an Riboswitches) und alleine oder zusammen mit anderen Proteinen deren Translation beeinflussen können.

Smith-Waterman-Algorithmus

bioinformatorische Optimierungsstrategie, mit der das optimale lokale siehe Alignment zweier Sequenzen bestimmt werden kann; Modell aus dem siehe Sequenz-Alignment, welches z. B. das Auffinden gemeinsamer Proteinmodule erlaubt

SNARE-Komplex

Abkürzung für soluble N-ethylmaleimide-sensitive-factor attachment receptor-Komplex, der siehe Vesikel auf ein Calciumsignal hin mit der präsynaptischen Membran verschmelzen lässt

snoRNA

small nucleolar RNA.

snoRNA

small nucleolar RNA; im siehe Nucleolus an der Modifikation von rRNA beteiligt

SNP

Abkürzung von „single nucleotide polymorphism“. Homologe Chromosomen tragen an einer bestimmten Basenposition unterschiedliche Erbinformationen (> Nukleotide). Genügen die Häufigkeiten der Basen unserer Definition eines Polymorphismus (> polymorph), dann sprechen wir von SNP (im Deutschen Snip ausgesprochen).

SNP

Abkürzung von „single nucleotide polymorphism“. Einzelbasenaustausche, bei denen die alternativen Zustände mit mehr als einem Prozent Häufigkeit in der Population gefunden werden. Finden wir zum Beispiel in einem Genom eine Basenposition, die entweder mit der Base A oder C besetzt ist, dann muss eine Position mindestens mit einem Prozent in der betreffenden Population vorhanden sein.

SNP

single nucleotide polymorphism.

SNPs

→ Einzelnucleotidpolymorphismus

snRNA

small nuclear RNA.

snRNA

small nuclear RNA; kleine, im Zellkern vorkommende Ribonucleinsäuren, die u. a. wichtige Funktionen beim siehe Spleißen wahrnehmen

snRNPs, engl. small nuclear ribonucleoprotein particles

Komplexe aus einem Enzym und kleinen nucleären RNA-Molekülen, die beim RNA-Spleißen eine Rolle spielen

Solanum tuberosum – Kartoffel

Solanaceae

Sollwert, engl. set point

der Schwellenwert der Sensitivität für einen Feedback-Reiz in einem regulatorischen System

Solute, engl. solutes

gelöste Stoffe. Substanzen, die in einer Flüssigkeit (dem Lösungsmittel) gelöst sind und eine Lösung bilden

Solvent Drag

→ Massentransport

Soma

Quelle: Genetik

Alle Zellen eines Organismus, ausgenommen Zellen der Keimbahn.

Soma

Der zentrale Bereich eines Neurons, der den Zellkern enthält; auch als Zellkörper oder Perikaryon bezeichnet.

Soma

→ Zellkörper

Soma

(1) Körper; Bezeichnung für die Gesamtheit der Körperzellen eines Organismus im Gegensatz zu den Keimbahnzellen; (2) Zellkörper einer Nervenzelle

Soma

Quelle: Genetik

(gr. soma, Körper) Alle Zellen eines Organismus, ausgenommen Zellen der Keimbahn.

somatische Diversifikation, Theorien

Allgemeine Hypothesen, die besagten, dass sich das Immunglobulinrepertoire aus einer geringen Anzahl von V-Genen bildet, deren Diversifikation in den somatischen Zellern erfolgt (→ Keimbahntheorie).

somatische DNA-Rekombination

DNA-Rekombination in somatischen Zellen (die sich von der Rekombination während der Meiose bei der Gametenbildung unterscheidet).

somatische Embryogenese

bei Pflanzen die Entwicklung eines Embryos aus haploiden oder diploiden somatischen Zellen, d. h. ohne die Beteiligung generativer Zellen

somatische Gentherapie

Einschleusen von funktionellen Genen in somatische Zellen, um eine Krankheit zu behandeln.

somatische Gentherapie, engl. somatic cell gene therapy

Veränderung der Genomsequenz in somatischen Zellen des Menschen zu medizinischen Zwecken (Gegensatz zu → Keimbahntherapie)

somatische Hypermutation

Mutationen in den umgelagerten Immunglobulingenen in der DNA für die V-Region. Dadurch wird eine Vielzahl verschiedener Antikörper gebildet, von denen einige das Antigen mit erhöhter Affinität binden. Auf diese Weise kann die Affinität der Antikörperreaktion zunehmen. Diese Mutationen betreffen nur somatische Zellen und werden nicht über die Keimbahn weitervererbt.

somatische Mutation, engl. somatic mutation

dauerhafte genetische Veränderung in einer somatischen Zelle (im Gegensatz zu einer Keimzelle, also Eizelle oder Spermium); betrifft nur das jeweilige Individuum und wird nicht an die Nachkommen vererbt (Gegensatz zu → Keimbahnmutation)

somatische Zellen (von griech. soma für „Körper“), engl. somatic cells

sämtliche Zellen des Körpers, die nicht an der sexuellen Fortpflanzung beteiligt sind (Gegensatz zu → Keimzellen)

somatisches Nervensystem

willkürliches Nervensystem; der dem Willen unterworfene Teil des Nervensystems, der zwischen Umwelt und Organismus vermittelt; ist für die Aufnahme von Sinneseindrücken und Aktivierung der Skelettmuskulatur zuständig; diesem gegenüber steht das siehe autonome Nervensystem bzw. siehe vegetative Nervensystem

Somatogamie

sexuelle Fortpflanzung, bei der haploide somatische Zellen (keine Gameten) von verschiedenen Organismen miteinander verschmelzen; es entsteht eine siehe diploide Zelle

Somatosensorische Wahrnehmung

Der Sinn für Berührung, Temperatur, Propriozeption und Schmerz.

somatosensorischer Cortex

Gefühlszentrum; Teil der somatotop organisierten siehe Großhirnrinde hinter der Zentralfurche, der der Verarbeitung von Druck, Berührung und siehe Nozizeption dient

somatosensorischer Cortex, engl. somatosensoric cortex

Region des Parietallappens (Scheitellappens), die über Mechanorezeptoren Berührungs- und Druckinformationen von der gesamten Körperoberfläche erhält

Somatostatin, engl. somatostatin, growth hormone inhibiting hormone (GHIH)

ein im Hypothalamus produziertes Peptidhormon, das die Aktivität der Zellen im Hypophysenvorderlappen hemmt, welche das Wachstumshormon (Somatotropin) sezernieren

Somatotopie

Die topografische Organisation von somatosensorischen Bahnen, bei der benachbarte Zellen der Haut Informationen auf benachbarte Zellen in der Zielstruktur übertragen.

Somatotopie

Nachbarschaftsbeziehungen der Körperpartien bleiben bei der neuronalen Repräsentation kartenmäßig bestehen

Somatotropin

→ Wachstumshormon

Somiten, engl. somites

Ursegmente bei Wirbeltieren, in die der Embryo während der Embryonalentwicklung der Länge nach unterteilt wird und die beim erwachsenen Tier in der Segmentierung der Wirbelsäule, der Rippen und der dazugehörigen Muskulatur deutlich werden

Sonde

→ DNA-Sonde

Sophomore Slump

Sophomore Slump bezeichnet die Beobachtung, dass Athleten und Athletinnen, die ein besonders gutes Jahr oder eine besonders gute Saison hatten, sich im folgenden Jahr zu verschlechtern scheinen. Diese Verschlechterung muss keine systematische Ursache haben, sondern kann eine zufällige Schwankung darstellen.

Soredien (Singular: Soredium), engl. soredia

Vermehrungseinheiten von Flechten, bestehend aus einer oder wenigen photosynthetisch aktiven Zellen; verbunden durch Pilzhyphen

Sori

(1) Bezeichnung für die bei den Farnen in Gruppen zusammenstehenden siehe Sporangien auf der Blattunterseite; (2) Bezeichnung der Sporenlager von pflanzenparasitischen Pilzen

Sorus (Plural: Sori), engl. sorus

sporenbildende Struktur an der Unterseite von Farnwedeln

Source

→ Quelle

Southern Blot

Die Übertragung von DNA, die zuvor über Gelelektrophorese aufgetrennt wurde, von dem Gel auf eine Membran.

Southern Blotting

Eine genetische Technik, die elektrophoretisch aufgetrennte DNA-Fragmente von einem Gel auf eine Trägerfolie überträgt, um die einzelnen Fragmente oder das Gesamtbild der Fragmente (> Multilocus-Fingerprint) zu analysieren.

Sozialdarwinismus

Übertragung von Darwins Selektionstheorie auf das menschliche Sozialwesen – die Macht des Einzelnen oder einer Gruppe wird natürlicher Selektionskraft gleichgesetzt.

Soziale Identität

Soziale Identität ist der Teil des Selbstkonzepts eines Individuums, der vom kognitiven Wissen über seine Mitgliedschaft in einer sozialen Gruppe (oder auch Gruppen) entstammt, gepaart mit einem bestimmten Wert und einer emotionalen Bedeutung dieser Mitgliedschaft.

Soziale Interaktion

Soziale Interaktion bezeichnet die wechselseitige Einflussnahme sowie das aufeinander bezogene (interdependente) Handeln und Verhalten von mindestens zwei Akteuren.

Soziale Kompensation

Soziale Kompensation bezeichnet den Effekt, dass Personen in kollektiven Situationen ihre Anstrengung erhöhen, um die erwartete mangelnde Leistung der anderen Gruppenmitglieder auszugleichen.

Sozialer Einfluss

Sozialer Einfluss bezeichnet im Allgemeinen die „Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen infolge der Tatsache, dass man mit den Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen anderer Menschen konfrontiert ist“ (Hewstone und Martin 2014, S. 270).

Soziales Faulenzen

Soziales Faulenzen bei einer Person beschreibt eine Reduktion ihrer Motivation und Anstrengung in einer kollektiven Situation im Vergleich zu einer koaktiven oder individuellen Situation.

Sozialismus

Quelle: Sport

Neben dem Nationalismus die zentrale Ideologie sozialistischer Staaten mit dem Ziel, Gleichheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft herzustellen.

Sozialkognitives Lernen

Sozialkognitives Lernen basiert auf der Beobachtung anderer Personen, die als Modelle dienen und deren Verhaltensmuster imitiert werden.

Soziologische Theorien des Sports

Quelle: Sport

Sie versuchen, die Entstehung, Entwicklung, gesellschaftlichen Funktionen und Zwecke sowie den Sinn des Sports aus verschiedenen soziologischen Perspektiven zu beschreiben und zu erklären. Theorien reflektieren die Wirklichkeit, sie geben diese nicht wieder. Sie sind nicht richtig oder falsch, sondern formulieren unterschiedlich gute Erklärungen der Wirklichkeit.

Spacer

→ 12/23-Regel

Spaltöffnung (Stoma)

von zwei Schließzellen gebildet, die zwischen sich einen in der Größe regulierbaren Spalt freilassen und so den Gasaustausch zwischen Blatt- (oder Spross-) gewebe und Umgebung ermöglichen. > Schließzelle

Spaltöffnungen

→ Stomata

Spaltöffnungen (Stomata)

dienen den Pflanzen zur Regulation des Gasaustauschs mit der Umgebung, meist besonders an der Unterseite von Blättern; gleichzeitig kühlt die Verdunstung das Gewebe

Spaltungsregel

zweite siehe Mendel’sche Regel; kreuzt man die Hybriden der F1-Generation unter sich, so ist die nächste Nachkommengeneration (F2-Generation) nicht mehr uniform; die siehe Genotypen und siehe Phänotypen der F2-Generation spalten sich statistisch bei Untersuchung einer genügend großen Anzahl an Nachkommen in einem bestimmten Zahlenverhältnis auf

Spaltungsregel, engl. law of segregation

die Auftrennung von Allelen oder homologen Chromosomen während derMeiose, sodass jede der aus der Meiose hervorgegangenen, haploiden Tochterkerne nur jeweils eines der beiden homologen Chromosomen der mütterlichen Zelle erhält, niemals beide. Dieses Prinzip wurde von Gregor Mendel als zweite Mendel-Regel formuliert. (erste Mendel-Regel → Uniformitätsregel, dritte Mendel-Regel → Unabhängigkeitsregel)

Spaltungsstimulationsfaktor (CstF) (cleavage stimulation factor)

Proteinkomplex aus mehreren Untereinheiten, der bei der Modifikation des 3?-Endes von Prä-mRNA vor dem Anhängen des Poly(A)-Schwanzes beteiligt ist.

Spandrille

in der Evolutionsbiologie eine Struktur oder Eigenschaft, die als Nebenprodukt der siehe Selektion auf ein anderes Merkmal entstanden ist und erst sekundär eine Funktion übernommen hat

Spannung

Siehe elektrisches Potenzial.

Spannung, engl. voltage

Maß für die Differenz der elektrischen Ladung zwischen zwei Punkten

Spannungsabhängiger Calciumkanal

Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig für Ca2+ ist und über die Depolarisation der Membran reguliert wird.

Spannungsabhängiger Kaliumkanal

Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig für K+ ist und über die Depolarisation der Membran reguliert wird.

Spannungsabhängiger Natriumkanal

Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig für Na+ ist und über die Depolarisation der Membran reguliert wird.

spannungsgesteuerter Ionenkanal, engl. voltage-gated ion channel

Form eines gesteuerten Ionenkanals, der sich nur dann öffnet oder schließt, wenn an derMembran, in die er integriert ist, eine bestimmte Spannung herrscht

Spannungsklemme

Ein Gerät, das es ermöglicht, das Membranpotenzial konstant zu halten und gleichzeitig den Strom über eine Membran zu messen.

Spannweite, engl. range

Streuungsmaß in der Statistik, berechnet als die Distanz zwischen dem größten und dem kleinsten beobachteten Wert für eine Variable in einer Probe

Sparsamkeitsprinzip

→ Parsimonie-Prinzip

späte Pro-B-Zelle

Stadium der B-Zell-Entwicklung, in dem es zur Verknüpfung zwischen VH und DJH kommt.

Spätholz

> Jahresring

Spättyp, engl. delayed hypersensitivity

allergische Reaktion, bei der ein T-Zell-Klon, der aus der Bindung an eine antigenpräsentierende Zelle resultiert, über einen Zeitraum von Stunden bis Tagen Cytokine freisetzt; wirkt sich in Form von Entzündungen und Ausschlägen aus (Gegensatz zu → Frühtyp)

Spectrin

Protein des siehe Cytoskeletts, welches unter anderem in Erythrocyten, Kardiomyocyten und Neuronen vorkommt; gemeinsam mit dem siehe Actin stabilisiert es die Innenseite der Zellmembran und somit die gesamte Zelle

Speichel

Sekret der Speicheldrüsen

Speicherorgane

Bezeichnung für pflanzliche Organe, die der Speicherung von Reservestoffen oder Wasser dienen und dazu in ihrem Bau abgewandelt sind; als Speicherorgane können Blätter, Spross und Wurzel umgewandelt sein

Speicherparenchym

pflanzliches Grundgewebe (siehe Parenchym), dessen Zellen mit Reservestoffen angefüllt sind

Spektralbereich

Aufteilung aller elektromagnetischen Wellen in verschiedene Bereiche anhand der Wellenlänge

Spemann-Organisator (primärer Organisator), engl. Spemann organizer

Region bei einem sich entwickelnden Amphibienembryo, welche die frühe Embryonalentwicklung steuert. Im frühen Gastrulastadium bei Amphibien fungiert die dorsale Urmundlippe als Organisator.

Sperma

Flüssigkeit, die sich aus den Spermien (männliche Keimzellen) und den Sekreten aus den Bläschendrüsen und der Prostata zusammensetzt (Syn.: Samenflüssigkeit, Ejakulat)

Sperma, engl. sperm

Ejakulat, Samen; dickflüssige, weißliche Flüssigkeit, die von männlichen Tieren ejakuliert wird und die Spermien enthält

Spermatiden, engl. spermatids

bei der zweiten meiotischen Teilung von Spermatocyten I (erster Ordnung) entstehen jeweils vier haploide Spermatiden, die durch Cytoplasmabrücken miteinander verbunden bleiben

Spermatocyten

Quelle: Genetik

"Männliche Keimzelle. Primäre Spermatocyten: männliche Keimzellen nach Abschluss der mitotischen Teilung; sekundäre Spermatocyten: männliche Keimzellen nach der meiotischen Teilung, aus der sich die reifen männlichen Keimzellen entwickeln (7 Abschn. 12.6.5)."

Spermatocyten

Quelle: Genetik

(gr. sperma, Samen; gr. kytos, Höhlung) Männliche Keimzelle. Primäre Spermatocyten: männliche Keimzellen nach Abschluss der mitotischen Teilung; sekundäre Spermatocyten: männliche Keimzellen nach der meiotischen Teilung, aus der sich die reifen männlichen Keimzellen entwickeln (Abschn. 12.6.5).

Spermatocyten (von griech. sperma für „Samen“), engl. spermatocytes

die meiotischen Vorläuferzellen (Spermatocyten I, Spermatocyten II), aus denen die Spermatiden hervorgehen

Spermatocyten I, engl. primary spermatocytes

Spermatocyten I. Ordnung; die diploiden Abkömmlinge von Spermatogonien; durchlaufen die erste meiotische Teilung und werden dadurch zu Spermatocyten II (zweiter Ordnung)

Spermatocyten II, engl. secondary spermatocytes

Spermatocyten II. Ordnung; Produkte der ersten meiotischen Teilung von Spermatocyten I

Spermatogenese, engl. spermatogenesis

die Gametogenese im männlichen Geschlecht, bei der die Spermatiden gebildet werden

Spermatogonien, engl. spermatogonia

bei Tieren undifferenzierte Keimzellen, aus denen die Spermatocyten I und infolgedessen die Spermien hervorgehen

Spermatophore

Spermienpaket; eine mit Spermien gefüllte Kapsel, deren Wand aus erhärtetem Sekret der männlichen akzessorischen Geschlechtsdrüsen besteht; kommt nur bei Tieren mit innerer Besamung vor

Spermatozoide

Spermien; die begeißelten Geschlechtszellen

Spermien (Singular: Spermium), engl. sperm cells

die männlichen Gameten (Keimzellen)

Spermiogenese, engl. spermiogenesis

Vorgang, bei dem aus Spermatiden reife, begeißelte Spermien gebildet werden

Spermium

siehe Spermatophore

Spezialist

Individuen von Arten, die sich an eine sehr spezielle Umwelt (z. B. Nahrung, Klima) angepasst haben.

Spezialisten

Bezeichnung für Organismen, die im Gegensatz zu den siehe Generalisten an eng umgrenzte Lebensbedingungen angepasst sind oder nur ein beschränktes Nahrungsspektrum nutzen

Speziation

Vollständige Spaltung einer evolutionären Linie; Artenbildung.

Speziation (Artbildung), engl. speciation

Vorgang, bei dem sich eine Population in zwei Populationen aufspaltet, zwischen denen kein Genfluss mehr stattfindet (vgl. → Evolution)

Spezies (von lat. species für „Art“), engl. species

Art; Grundeinheit in der Taxonomie. Eine Art besteht aus einer oder mehreren Populationen evolutionär eng verwandter, ähnlicher Individuen, die von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen. Die enger definierte „biologische Art“ besteht aus Individuen, die sich erfolgreich untereinander fortpflanzen können, nicht jedoch mit Mitgliedern anderer Arten.

spezifische Immunabwehr (adaptive immune system)

Gezielt auf bestimmte Pathogene gerichtetes Abwehrsystem. Die Anpassung an den Erreger dauert einige Tage, weshalb die spezifische Immunreaktion bei der ersten Infektion verzögert einsetzt. Bei Folgeinfektionen mit dem gleichen Erreger startet die Immunantwort schneller, da ein im munologisches Gedächtnis dessen Merkmale gespeichert hat.

spezifische Reaktion

Reaktion des adaptiven (lernfähigen) Immunsystems.

Spezifische Sprachentwicklungsstörung

Verzögerter Spracherwerb ohne Hördefizite oder allgemeine Entwicklungsverzögerungen.

spezifische Wärme, engl. specific heat

die Menge an Energie, die eine Substanz aufnehmen muss, um ihre Temperatur um 1 °C zu erhöhen. Definitionsgemäß wird Wasser die spezifische Wärme von 1 zugeteilt.

Spezifische Wärmekapazität Cs

Die spezifische Wärmekapazität Cs gibt an, welche Wärmemenge Q benötigt wird, um die Temperatur T von 1 g eines Stoffes (bei einer bestimmten Ausgangstemperatur) um 1 °C zu erhöhen.

Sphingolipide

Gruppe von Membranlipiden, die Sphingosin (2-Amino-4-oktadecen-1,3-diol) enthalten, einen Aminoalkohol mit einer einfach ungesättigten Kette aus 18 Kohlenstoffatomen.

Sphingolipide

Gruppe von Membranlipiden, die als Alkoholkomponente statt des bei echten Fetten und fetten Ölen vorhandenen Glycerins den Aminoalkohol Sphingosin oder eines seiner Derivate enthalten

Sphingosin-1-phosphat (S1P)

Phospholipid mit chemotaktischer Aktivität, das den Austritt von T-Zellen aus den Lymphknoten kontrolliert.

Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor (S1P-Rezeptor)

Ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor, der von Sphingosin-1-phosphat aktiviert wird. Dies ist ein Lipidmediator im Blut, der verschiedene physiologische Prozesse reguliert, etwa die Wanderung von naiven Lymphocyten aus den Geweben in das Blut.

Sphinkter (von griech. sphinkter für „etwas, das fest zusammenhält“), engl. sphincter

Ringmuskel; Muskelring, der eine Öffnung verschließen kann, zum Beispiel den After

Spiculae (Singular: Spiculum; lat. für „Pfeilspitzen“), engl. spicules

harte, verkalkte Skelettelemente, wie sie für Schwämme typisch sind

Spiegelneuron

Nervenzelle der Großhirnrinde, die feuert, wenn ein Tier eine motorische Bewegung ausführt oder auch nur beobachtet, wie ein anderes Tier diese Bewegung ausführt.

Spiegelneuronen

Bezeichnung für Nervenzellen des prämotorischen siehe Cortex und weiterer Cortexareale, die durch Ausführung und Beobachten derselben Bewegungen aktiviert werden.

Spieltheorie

Quelle: Sport

Eine mathematische Entscheidungstheorie zur Analyse von Situationen, in denen das Ergebnis jeweils von mehreren Entscheidern gleichzeitig bestimmt wird, deren jeweilige Entscheidungen sich wechselseitig beeinflussen.

Spinalganglion (Ganglion spinale)

Eine Ansammlung von Zellkörpern sensorischer Neuronen, die Teil des somatischen peripheren Nervensystems sind. Für jeden Spinalnerv gibt es ein Spinalganglion.

Spinalkanal

Der mit Liquor gefüllte Raum im Rückenmark.

Spinalnerv

Ein Nerv, der mit dem Rückenmark verbunden ist und den Körper innerviert.

Spinalreflex, engl. spinal reflex

Rückenmarksreflex; unwillkürliche Reizantwort, bei der im Rückenmark ohne Beteiligung des Gehirns afferente in efferente Information umgewandelt wird

Spindel

Quelle: Genetik

Cytoplasmatische Fasern, die während der Zellteilung gebildet werden und an der Trennung der Chromatiden in der Anaphase und ihrer Bewegung an die gegenüberliegenden Pole beteiligt sind.

Spindel

Quelle: Genetik

Cytoplasmatische Fasern, die während der Zellteilung gebildet werden und an der Trennung der Chromatiden in der Anaphase und ihrer Bewegung an die gegenüberliegenden Pole beteiligt sind.

Spindelapparat

Spezifische Anordnung der Mikrotubuli bei der Zellteilung, die dem Verteilen der Chromosomen dient.

Spindelapparat, engl. spindle apparatus

während der Mitose einer sich teilenden Zelle von den beiden Zellpolen ausgehende Anordnung von Mikrotubuli, die bei der Verteilung der Chromosomen im Rahmen der Kernteilung eine Rolle spielen

Spinndrüsen

Drüsen, die ein Sekret aus Proteinen ausscheiden, das an der Luft zum Spinnfaden erhärtet

Spinothalamische Bahn (Tractus spinothalamicus)

Eine aufsteigende somatosensorische Bahn, die vom Rückenmark zum Thalamus zieht; vermittelt Informationen über Schmerz und Temperatur.

Spiraculum

Umgewandelte erste Kiemenöffnung (Spritzloch) bei Chondrichthyes, Tracheenöffnung bei Arthropoda, Teil des Atemsystems bei Gastropoda oder Kiemenloch der Amphibienlarven.

Spiralfurchung, engl. spiral cleavage

Form der holoblastischen Furchung, bei der die Teilungsebenen in schrägem Winkel zur animal-vegetativen Achse stehen

Spirillen, engl. spirilla

verschiedene spiralförmige Bakterien

Spirogyra sp.

Zygnematophyceae, Streptophyta

Spleißen

Quelle: Genetik

(engl. splice, verbinden, zusammenfügen) Bei der Reifung der mRNA werden in Eukaryoten die Introns herausgeschnitten und die Exons entsprechend direkt miteinander verbunden (7 Abschn. 3.3.5).

Spleißen

→ RNA-Spleißen

Spleißen

In eukaryotischen Zellen setzt sich ein Gen aus Introns und Exons zusammen, welche primär in eine Prä-mRNA übersetzt werden. Die Introns werden durch das Spleißen aus dem Primärtranskript entfernt, wodurch eine kürzere prozessierte mRNA entsteht.

Spleißen

RNA-Spleißen; Prozess, bei dem aus der prä-mRNA die reife siehe mRNA entsteht;durch das Spleißen werden die siehe Introns entfernt, welche nach der Transkription noch vorhanden sind

Spleißen

Quelle: Genetik

(engl. splice, verbinden, zusammenfügen) Bei der Reifung der mRNA werden in Eukaryoten die Introns herausgeschnitten und die Exons entsprechend direkt miteinander verbunden (Abschn. 3.3.5).

Spleißosom

katalysiert als Protein-mRNA-Komplex die Reifung der mRNA

Spleißosom

Ein großer Komplex bestehend aus Proteinen und kleinen snRNAs, der (meistens) zum Spleißen benötigt wird und der sich an und um die Prä-mRNA zur Prozessierung lagert.

Spleißosom

Ribonucleoproteinkomplex, der den Prozess des RNA-Spleißens katalysiert

Spleißosom, engl. spliceosome

RNA-Protein-Komplex, der das → RNA-Spleißen durchführt

Splicing

Ein Prozess, der nach dem Umschreiben (> Transkription) der DNA in die Boten-RNA (> G) stattfindet. Zuerst wird ein Gen vollständig mit allen seinen Exons und Introns umgeschrieben, anschließend werden die Introns herausgeschnitten und die Exons wieder zusammengefügt. Im Fall, dass die Exons eines Gens in unterschiedlicher Weise zusammengefügt werden und dies auch zu funktionellen Produkten führt, sprechen wir vom alternativen Splicing.

Splintholz

wasserleitender Teil des Holzes, der eine geringere mechanische Stabilität als Kernholz besitzt. > Holz, > Kernholz

Spondylitis ankylosans

Entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, die zur Verschmelzung von Wirbeln führt; starke Kopplung an HLA-B27.

spongiöser Knochen (Substantia spongiosa), engl. cancellous bone

Knochentyp mit zahlreichen inneren Hohlräumen; verleiht dem Knochen ein schwammartiges Aussehen, aber dennoch Stabilität (Gegensatz zu → kompakter Knochen)

spontane Mutation

Mutation, die ohne äußere Einwirkung entsteht, z. B. durch Fehler bei der DNA- oder RNA-Replikation

spontane Reaktion, engl. spontaneous reaction

chemische Reaktion, die ohne äußeren Einfluss von selbst abläuft; muss nicht schnell ablaufen

spontaneMutation, engl. spontaneous mutation

genetische Veränderung, die durch zelluläre Mechanismen ohne Einfluss von außen entstehen, zum Beispiel durch Fehler bei der DNA-Replikation (Gegensatz zu → induzierte Mutation)

Spontanzeugung

Entstehung von Leben aus unbelebter Materie

Spontanzeugung, engl. spontaneous generation

auch als Urzeugung bezeichnet; die Vorstellung, dass unter normalen heutigen Bedingungen aus abiotischer Materie lebende Organismen entstehen können

Sporangien (Singular: Sporangium; von griech. spora für „Samen“ und aggeion für „Gefäß“), engl. sporangia

Sporenbehälter; die bei Pflanzen und Pilzen vorkommenden spezialisierten Strukturen, in denen ein oder mehrere Sporen gebildet werden

Sporangiophor, engl. sporangiophore

Sporangienträger; ein in der Regel aufrecht stehendes Fortpflanzungsorgan der Hyphen von Jochpilzen, das an seinem Ende einen oder mehrere Sporenbehälter trägt

Sporangium

Sporenbehälter, in dem ein oder mehrere siehe Sporen gebildet werden

Spore

Einzelliges oder nur aus wenigen Zellen bestehendes Entwicklungsstadium, mit dem ein Organismus ungünstige Umweltbedingungen überstehen kann. Sporenbildung kann auch zur Verbreitung und Vermehrung einer Art dienen. Jede Kombination dieser Eigenschaften kann beobachtet werden.

Spore

eine in der Regel einzellige Fortpflanzungseinheit, aus der sich ohne Einschaltung sexueller Prozesse ein neues Individuum entwickelt. > Gamet

Sporen

(1) geschlechtlich gebildete (Meiosporen) oder ungeschlechtliche gebildete (Mitosporen) Fortpflanzungs- und Verbreitungszellen bei Eukaryoten; (2) Überdauerungsformen bei Prokaryoten, die dann wieder zu einer vegetativen Zelle keimen können

Sporen, engl. spores

(1) ungeschlechtliche Fortpflanzungszellen, die sich ohne Verschmelzung mit einer anderen Keimzelle zu einem mehrzelligen Organismus entwickeln können; bei Pflanzen entwickeln sich haploide Sporen zu Gametophyten, diploide Sporen zu Sporophyten; (2) bei Prokaryoten eine Überdauerungszelle, die ungünstige Zeiten überleben kann

Sporenbildung

Sporulation; Bildung von Sporen bei Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen

Sporenmutterzellen

→ Sporocyten

Sporenträger

sporenbildende siehe Hyphe bei Pilzen oder sporenbildender Mycelteil bei fädigen Bakterien

Sporocyten, engl. sporocytes

Sporenmutterzellen; spezialisierte Zellen des diploiden Sporophyten, die durch meiotische Teilung vier haploide Sporen hervorbringen. Bei der Keimung entwickeln sich aus diesen Sporen die haploiden Gametophyten.

Sporophyt (von griech. spora für „Samen“ und phyton für „Pflanze“), engl. sporophyte

die diploide, sporenbildende Phase bei Landpflanzen und Algen mit Generationswechsel (Gegensatz zu → Gametophyt)

Sporoplasma

Zellplasma der Spore

Sporopollenin

komplexes, sehr widerstandsfähiges Heteropolymer, das Teil der Exine von Pollenkörnern ist und diese unter anderem von UV-Strahlung schützt. > Pollen

Sporozoit

infektiöses Stadium parasitischer Apicomplexa

Sport (aus sozialwissenschaftlicher Sicht)

Quelle: Sport

Eine von Menschen gemachte >>soziale Konstruktion<<. Das Sportverständnis unterliegt einem dynamischen Entwicklungsprozess, basierend auf historischen Grundlagen, gesellschaftlichen Umständen, Denkweisen und Einstellungen sowie z. B. politischen Interessen und Machtkonstellationen oder organisatorisch-institutionellen Einflüssen.

Sportaktivität (sport)

Historisch-kulturell definierte Unterkategorie körperlicher Aktivität, die mit Leistung, Wettbewerb, Rekord und dem Einhalten bestimmter Regeln assoziiert ist. Hierunter fällt insbesondere die Teilnahme an klassischen Sportangeboten wie Turnen, Leichtathletik, Tennis, Fußball, Volleyball oder Judo, die häufig mit hoher Intensität (?6 MET) ausgeübt werden.

Sportdidaktik

Quelle: Sport

Teildisziplin der Sport- und Bildungswissenschaften, die sich mit dem Lehren, Lernen, Üben, Trainieren und im weiteren Sinn Unterrichten im Sport beschäftigt. Sie geht den Fragen nach den unterrichtlichen Gegenständen, Zielen, Methoden und Medien nach.

Sportdidaktische Konzepte

Quelle: Sport

Entwürfe, die sich mit der didaktisch-methodischen Gestaltung des Sports befassen. Sportdidaktische Konzepte sind eher praxisorientiert, während sportdidaktische Modelle eher theoretische Überlegungen umfassen.

Sportgruppen

"Sportgruppen sind aufgabenorientierte Kleingruppen (Face-to-face Kontakt) mit gemeinsamen Zielen (Motiven, Werten), die durch Aufgabenteilung (Rollenzuweisung) und Machtteilung (Statushierarchie) sowie aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen angestrebt werden. Zu diesen Verhaltensweisen zählen Normenkontrolle und Zielüberwachung. Somit ist ein Team ein flexibles, adaptives, überindividuelles System mit der Fähigkeit der Selbstregulation (Konfliktbewältigung; Janssen 1995, S. 242)."

Sportlehrpläne (für Sportunterricht)

Quelle: Sport

Dokumente, in denen Vorgaben zu pädagogischen Leitideen, Zielen, Inhalten, Themen, Aufgaben und deren Umsetzung im Sportunterricht festgelegt sind.

Sportliche Leistungen

Quelle: Sport

Handlungen, die nach sportlichen Gütemaßstäben gemessen, bewertet und verglichen werden können. Dabei geht es um absichtliche Handlungen, für die ein objektivierbares Handlungsergebnis vorliegt, das auf einen Gütemaßstab bezogen werden kann, der wiederum auf einen Schwierigkeitsmaßstab bezogen werden kann, sodass sich höhere und geringere Leistungen feststellen lassen. Sportliche Leistungen unterscheiden sich von vielen Leistungen außerhalb des Sports durch Unproduktivität, soziale Regelung und freiwillige Selbsterschwernis (s. Selbstzweck des Sports). Sportliche Leistungen können motorisch-körperliche, künstlerisch- ästhetische, intellektuell-kognitive und kooperative Komponenten beinhalten.

Sportlicher Erfolg

Quelle: Sport

Ergebnis der sozialen Bewertung von Leistungsunterschieden im Wettkampf. Sozial hergebracht werden höhere Leistungen positiver bewertet und führen zu höheren Platzierungen in einer Rangfolge höherer und geringerer Leistungen. Was Erfolge und Misserfolge sind und bedeuten, wird im kulturellen Kontext sowie mitunter individuell bewertet.

Sportlicher Wettkampf

Quelle: Sport

Im Wettkampf sind Bewegungsaufgaben im Rahmen des Regelwerks zu lösen, wobei die gegnerischen Parteien gegenseitig den Erfolg der Bewegungshandlungen zu verhindern versuchen. Die Parteien werden aufgrund ihrer unterschiedlichen Leistungen in eine Rangfolge gebracht.

Sportmethodik

Quelle: Sport

Beschäftigt sich mit den Methoden und Medien im Sportunterricht. In der DDR war die Sportmethodik ein zentrales Fachgebiet mit dem Ziel, sport- und trainingswissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis von Training und Unterricht zu übertragen.

Sportmodelle

Quelle: Sport

Sie repräsentieren theoretische Möglichkeiten, Sport zu beschreiben, zu erklären, zu verstehen und seine Funktionen abzuleiten. In der Sportsoziologie definierte Heinemann konstitutive Merkmale bestimmter Formen des Sporttreibens (z. B. körperbezogen, leistungsbezogen, sozial geregelt, unproduktiv). Der Ausprägungsgrad dieser Charakteristika bestimmt nach Heinemann das Sportmodell (z. B traditioneller Wettkampfsport, professioneller Showsport, expressives Sportmodell, funktionalistisches Sportmodell, traditionelle Spielkulturen).

Sportökonomie

Quelle: Sport

Wissenschaftliche Disziplin, in der es um die Anwendung ökonomischer Theorien auf den Sport geht. Zu unterscheiden sind die Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) des Sports.

Sportpädagogik

Quelle: Sport

Teildisziplin der Sport- und Bildungswissenschaften, die sich in Theorie und Praxis mit Erziehung, Bildung, Sozialisation, Entwicklung und Lernen im Kontext von Bewegung, Spiel und Sport beschäftigt.

Sportprodukte

Quelle: Sport

Im Sport produzierte Güter und Dienstleistungen. Meist handelt es sich um personenbezogene Dienstleistungen, in welchen der Produzent gleichzeitig Mitkonsument ist, wobei Produktion und Konsum zeitlich zusammenfallen.

Sportpsychologie

„Die Sportpsychologie ist eine empirische Wissenschaft, die die Bedingungen, Abläufe und Folgen der psychischen Regulation sportlicher Handlungen untersucht und daraus Möglichkeiten ihrer Beeinflussung ableitet“ (Nitsch 1978, S. 6).

Sportpsychologie

Quelle: Sport

Befasst sich mit dem Verhalten und Erleben, ihren Zusammenhängen und Bedingungen bei Personen im Handlungsfeld Sport. Dabei geht es ihr um die Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und ggf. Beeinflussung menschlichen Verhaltens und Erlebens im Sport.

Sportspiel

Quelle: Sport

Bewegungsspiel, das als Sportart durch ein sportartspezifisches, oft international gültiges Regelwerk definiert ist und in dem so Wettkämpfe ausgetragen werden können. Es werden Ziel- und Torschuss-, Rückschlag-, Schlagball- und Zielwurf-, Zielschlag- bzw. Zielstoßsportarten unterschieden.

Sportunterricht

Quelle: Sport

Zielgerichtete Planung, Durchführung und Auswertung von Lehr-Lernprozessen im Kontext von Bewegung, Spiel und Sport. Im engeren Sinn bezieht sich der Begriff auf den Schulsport, im weiteren jedoch auf unterrichtliche Situationen in anderen Lern- und Handlungsfeldern des Sports.

Sporulation

siehe Sporenbildung

Sporulation, engl. sporulation

die Bildung von Sporen oder Ruhestadien

Sprache

System zur Kommunikation von Informationen mittels Wörtern oder Zeichen, die nach grammatikalischen Regeln miteinander kombiniert werden.

Spracherwerb

Der Prozess des Erlernens einer Sprache.

Spross(achse)

Achsenkörper; zylindrischer, stabförmiger Teil des siehe Kormus

Spross, engl. stem

das Organ von Pflanzen, an dem die Blätter und/oder Blüten inserieren; dient dem Stofftransport und der Verteilung der Stoffe zu den anderen Pflanzenorganen

Sprossachse

"neben Wurzel und Blättern organisatorische Grundeinheit der Kormophyten; erhebt die Blätter über das Substrat und ermöglicht so die Nutzung des Luftraums für die Photosynthese und die Bildung von Fortpflanzungseinheiten (Früchte, Samen). > Kormophyt"

Sprossapikalmeristem, engl. shoot apical meristem

undifferenziertes Gewebe (Scheitelmeristem) an der Sprossspitze von Pflanzen, aus dem die Zellen des Sprosses hervorgehen

Sprossscheitel

siehe Meristem an der Sprossspitze, das die Oberfläche der Pflanze vergrößert und die reproduktiven Organe bildet

Sprosssystem, engl. shoot system

oberirdischer Teil der Pflanze aus Spross, Blättern und Blüten; enthält die Transportwege für die Verteilung von Stoffen innerhalb der Pflanze

Sprossung

Asexuelle, vegetative Vermehrungsform, auch Sprossung genannt. Prokaryoten, Mitochondrien und Chloroplasten replizieren bzw. verdoppeln ihre Erbinformation und kapseln dann einen Teil der Zelle mit der Erbinformation ab. Pflanzen bilden Ableger, und einige Tierarten schnüren einen Teil ihrer Zellen ab, die sich dann wieder zu einem neuen unabhängigen Organismus entwickeln.

Sprossung

(1) Form der asexuellen Fortpflanzung bei mehrzelligen Organismen; (2) Form der asexuellen Fortpflanzung bei Hefen

Spt5

Elongationsfaktor der Transkription, der beim Isotypwechsel der B-Zellen notwendig ist. Für seine Funktion assoziiert er mit der RNA-Polymerase, wodurch die aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase AID zu ihren Zielstellen im Genom rekrutiert wird.

Spurenelemente

Bezeichnung für chemische Elemente, die nur in geringer Konzentration oder Spuren vorkommen

SR-A I, SR-A II

→ Scavenger-Rezeptoren

sRNA

small RNA.

SRY

sex-region-Y; sie das männliche Geschlecht bestimmende Region auf dem Y-Chromosom, welche bei Säugern die Spezifizierung der Keimdrüsen zu Hoden steuert

ssDNA

Einzelsträngige (single stranded) DNA.

SSRI

Siehe selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

ssRNA

Einzelsträngige (single stranded) RNA.

ssRNA

single-stranded-RNA; einzelsträngige RNA

Stäbchen

Ein Photorezeptor in der Netzhaut, der Rhodopsin enthält und auf Detektion von Licht mit geringer Intensität spezialisiert ist. Siehe auch Zapfen.

Stäbchen

Sehstäbchen; siehe Stäbchenphotorezeptoren

Stäbchen

Bestandteil der Netzhaut. Stäbchen sind Sehzellen. Sie sind für das Sehen bei schwachem Licht (Nachtsehen oder Dämmerungssehen) zuständig. Bei starkem Licht ist das Sehpurpur der Stäbchen zerfallen und die Stäbchen sind inaktiv.

Stäbchen, engl. rod cells

einer der beiden Typen von Photorezeptoren (Lichtsinneszellen) in der Netzhaut von Wirbeltieren; besonders lichtempfindlich, dienen dem Dämmerungssehen und dem Schwarz-Weiß-Sehen (Gegensatz zu → Zapfen)

Stäbchenphotorezeptoren

stellen zusammen mit den siehe Zapfenphotorezeptoren die Lichtsinneszellen in der Netzhaut der Wirbeltieraugen dar; aufgrund ihrer hohen Lichtempfindlichkeit dienen sie vor allem dem Sehen bei wenig Licht (Dämmerungssehen), das nicht farbtüchtig ist

stabilisierende Selektion, engl. stabilizing selection

Selektion gegen extreme Phänotypen in einer Generation, sodass der intermediäre Phänotyp bevorzugt wird (Gegensatz zu → gerichtete Selektion, → disruptive Selektion)

Stabilität, engl. stability

in der Ökologie dieWiderstandskraft einer Biozönose gegen eine → Störung (oder die Erholung davon)

Stamen

"Staubblatt; besteht aus Filament (Staubfaden) und Anthere (Staubbeutel); die Anthere setzt sich aus je zwei Pollensäcken, den Theken, zusammen, die durch das Konnektiv miteinander verbunden sind. > Androeceum"

Stamina (Singular: Stamen; von lat. stamen für „Faden“), engl. stamens

Staubblätter; pollenproduzierende, also männliche, Einheiten der Blüte; bestehen aus einem Stiel, dem Filament (Staubfaden) und der Anthere (Staubbeutel), welche die Pollen enthält

Stamm (engl. strain)

in der Mikrobiologie die Bezeichnung für eine Reinkultur, die aus einer einzelnen Zelle hervorgegangen ist, folglich einen genetischen Klon repräsentiert; wird meist durch Aussäen von Zellen auf Nährböden (Agarplatten) und nachfolgende Vereinzelung (Subkultivierung) einer einzelnen gewachsenen Kolonie gewonnen

Stamm (Phylum)

der Stamm, neuerdings auch die Abteilung; in der biologischen Systematik Bezeichnung für höhere taxonomische Kategorie

Stammart

Markiert den Beginn eines Monophylums. Spaltet sich in Tochterarten.

Stammbaum

Graphische Darstellung einer Verwandtschaftshypothese, die durch Indizien (Apomorphien) begründet wird.

Stammbaum

siehe phylogenetischer Stammbaum

Stammbaum des Lebens, engl. tree of life

grafische Darstellung der Entwicklungsgeschichte sämtlicher Organismengruppen

Stammbaum, engl. phylogenetic tree

grafische Darstellung der Weitergabe eines bestimmten genetischen Merkmals innerhalb einer Familie oder Gruppe (vgl. → phylogenetischer Baum)

Stammhirn

→ Hirnstamm

Stammlinie

Paraphyletische Vorfahrengruppe einer Kronengruppe, der alle fossilen Taxa angehören, die näher mit dieser Kronengruppe als mit jeder anderen rezenten Gruppe verwandt sind, jedoch nicht zur Kronengruppe selbst gehören.

Stammzelle (stem cell)

Nicht oder wenig differenzierte Körperzelle, aus der verschiedene Zelltypen hervorgehen können.

Stammzellen

undifferenzierte Zellen im Knochenmark, welche die Fähigkeit besitzen, sich selbst zu erneuern und in verschiedene Zelltypen oder Gewebe auszudifferenzieren

Stammzellen, engl. stem cells

undifferenzierte Zellen im Knochenmark von Tieren, die sich stark vermehren können und sowohl weitere Stammzellen als auch eine große Vielfalt an differenzierten Zellen hervorbringen (vgl. → embryonale Stammzellen)

Standard-Lösungsenthalpie DeltaH0sol

Die Enthalpie, die bei einem Lösungsvorgang eines Salzes gebraucht oder frei wird. Sie setzt sich aus der Differenz der Standard-Hydratationsenthalpie DeltaH0hydr und der Gitterenthalpie des Salzes DeltaHG zusammen.

Standard-Reaktionsenthalpie DeltaH0R

Die Wärmeenergie, die bei einer Reaktion bei Standarddruck und 25 °C aufgenommen (positives Vorzeichen) oder abgegeben (negatives Vorzeichen) wird. Um die Standard-Reaktionsenthalpie DeltaH0R einer Reaktion zu berechnen, bilden wir einfach die Differenz der Standard-Bildungsenthalpien der Produkte und der Edukte.

Standard-Reaktionsentropie DeltaS0R

Die Standard-Reaktionsentropie gibt Auskunft über die Veränderung der Freiheitsgrade eines Systems bei einer Reaktion. Sie berechnet sich aus der Differenz der Entropie der Produkte und der Edukte.

Standardabweichung, engl. standard deviation

ein Maß für die Verteilung der beobachteten Werte in einer Stichprobe

Standardfehler des Mittelwerts, engl. standard error of the mean

ein Maß dafür, wie nahe der Mittelwert einer Stichprobe wahrscheinlich dem wahren Wert in der Population kommt; wird berechnet, indem man die Standardabweichung einer Stichprobe durch die Quadratwurzel der Stichprobengröße teilt

Standardmodell der Gedächtniskonsolidierung

Eine Erklärung für die Gedächtnisbildung, der zufolge die sensorische Information im Hippocampus verarbeitet und anschließend zur dauerhaften Speicherung in den Neocortex überführt wird.

Standgewässer

Ozeane, Seen, Teiche Weiher; Gegensatz zu Fließgewässern mit beständiger, gerichteter Strömung (Ströme, Flüsse und Bäche)

Staphylokinase (SAK)

Protease der Staphylokokken, die an ihre bakteriellen Oberflächen gebundene Immunglobuline spaltet und dadurch die Komplementaktivierung verhindert.

Staphylokokken-Enterotoxine (SEs)

Von einigen Staphylokken freigesetzte Toxine, die Lebensmittelvergiftungen verursachen und darüber hinaus viele T-Zellen stimulieren, indem sie an MHC-Klasse-II-Moleküle und die Vβ-Domäne der T-Zell-Rezeptoren binden. Die Staphylokokken-Enterotoxine wirken also als Superantigene.

Staphylokokken-Komplementinhibitor (SCIN)

Protein der Staphylokokken, das die Aktivität der klassischen und der alternativen C3-Konvertase hemmt, sodass die Bakterien der Vernichtung durch das Komplementsystem entkommen können.

Staphylokokkenprotein A (Spa)

Protein der Staphylokokken, das die Bindung der Antikörper-Fc-Region an C1 blockiert und dadurch die Komplementaktivierung verhindert.

Stärke

"Polymer der Glucose; besteht aus zwei Komponenten: Amylose (α-1,4-Bindung der Glucosemoleküle, bilden ein schraubig gewundenes Makromolekül) und Amylopektin (α-1,4- und α-1,6-Bindungen, wodurch Verzweigungen möglich sind); Kohlenhydrate werden von Landpflanzen überwiegend in Form von Stärke gespeichert"

Stärke

Reservepolysaccharid der Archaeplastida und Alveolata; alpha-1-3- und alpha-1-6-verknüpfte Glucose; ahnlich, aber weniger verzweigt als siehe Glykogen

Stärke

Kohlenhydrat. Stärke ist ein Polysaccharid. Sie besteht aus der kettenförmigen Verbindung von vielen Glucosemolekülen.

Stärke, engl. starch

Glucosepolymer; dient Pflanzen zur Energiespeicherung

Stärkescheide

bei Dikotyledonen innere Zellschicht der Rinde, die reich an Stärkekörnern ist und wahrscheinlich der Perzeption des Schwerkraftreizes dient. > Statocyten

Starling-Kräfte, engl. Starling’s forces

die zwei einander entgegengesetzten Kräfte, welche die Bewegungsrichtung des Wassers durch die Kapillarwand bestimmen: der Blutdruck, der Wasser und kleine Solute aus den Kapillaren presst, und der osmotische Druck, der Wasser zurück in die Kapillaren zieht

Startcodon

Das Codon AUG markiert den Startpunkt des codierenden Bereichs einer mRNA und codiert für die Aminosäure Methionin, die wiederum den Anfang der wachsenden Polypeptidkette darstellt.

Startcodon, engl. start codon

das Triplett (AUG) auf der mRNA, das als Signal für den Beginn der Translation am Ribosom fungiert (vgl. → Stoppcodons)

States

States sind das momentane Erleben (Denken, Fühlen, Wollen) und Verhalten in einer gegebenen Situation.

Statik

Quelle: Sport

Beschäftigt sich mit Kraft- und Momentanalysen bei ruhenden Körpern. Siehe auch Dynamik und Kinetik.

Statine

Medikamentöse Inhibitoren der HMG-CoA-Reduktase zur Senkung des Cholesterinspiegels.

statische Lebenstafel, engl. static life table

eine Lebenstafel, in der das Überleben und die Fortpflanzung von Individuen verschiedenen Alters während eines bestimmten Zeitraums eingetragen sind

Statistik (als Methodenlehre)

Quelle: Sport

Systematische Darstellung, Verdichtung und Analyse von empirischen Daten mithilfe von quantitativen mathematischen Verfahren.

Statistik, engl. statistic

quantitative Erfassung und Analyse von Beobachtungsdaten

Statistische Maßzahl

Ein Wert, der aus einer Stichprobe berechnet wird und Rückschlüsse auf Zusammenhänge und Strukturen in der Gesamtheit zulässt, z. B. Mittelwerte oder Testgrößen.

Statocyste

Gleichgewichtsorgane wirbelloser Tiere.

Statocysten

→ Statolithen

Statocysten

Gleichgewichtsorgane vieler wirbelloser Tiere; es handelt sich im Prinzip um mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, in denen ein einzelner oder mehrere Körper aus massedichten Mineralien (siehe Statolithen) liegen, die bei Bewegung die siehe Cilien von Sinneshärchen abbiegen

Statocyten

Zellen der Kalyptra, die den Schwerkraftreiz, wahrscheinlich mithilfe von Stärkekörnern, perzipieren können. > Wurzel, > Wurzelhaube

Statolithen

spezifisch schwere Körperchen in der siehe Statocyste aus Calciumcarbonat oder mehreren kleineren Steinchen

Statolithen (Otolithen) (von griech. statos für „stehend“ und lithos für „Stein“), engl. statoliths

kleine Festkörper, die auf die Schwerkraft oder auf Bewegung reagieren und mechanisch die Haarsinneszellen der Statocysten (bläschenartige Gleichgewichtsorgane vieler Tiere) reizen; bei Wirbeltieren auch Otolithen genannt (bestehen dort aus Calcitkristallen)

STATs (signal transducers and activators of transcription)

Familie mit sieben Transkriptionsfaktoren (etwa STAT3, STAT6), die durch zahlreiche Rezeptoren für Cytokine und Wachstumsfaktoren aktiviert werden (→ Januskinasen-Familie).

Staubblatt

> Stamen

Staubblatt

→ Stamina

Staubblätter

Stamina; Mikrosphorophylle der Samenpflanzen

Staubfaden (Filament), engl. filament

der Teil der Staubblätter (Stamina) von Blütenpflanzen, der die Staubbeutel (Antheren) Trägt

Stecklinge

Bezeichnung für abgeschnittene Sprossachsenstücke, Wurzelstücke und Blätter, die, in die Erde gesteckt, durch Bildung von siehe Adventivknospen und/oder Adventivwurzeln zu neuen selbstständigen Pflanzen regenerieren

Steifigkeit

Quelle: Sport

Aufzuwendende Kraft in Relation zur Längenänderung eines Körpers. Steifigkeit ist bestimmt durch den (inneren) Widerstand eines Körpers gegenüber Verformung bei Einwirkung einer Kraft (im Wesentlichen Dicke, Länge, Geometrie, Materialeigenschaften und innere Struktur des Körpers). Sie stellt die Steigung in einem Kraft-Weg-Diagramm dar.

Steigbügel

Bestandteil des Mittelohrs. Der Steigbügel ist eines der drei Gehörknöchelchen. Die Gehörknöchelchen übersetzen die Schwingungen des Trommelfells in Druckwellen in der Lymphflüssigkeit, die sich in den Gängen der Schnecke befindet. Der Steigbügel ist mit dem ovalen Fenster verbunden. (Syn.: Stapes)

Steigbügel

Ein Gehörknöchelchen im Mittelohr, das mit dem ovalen Fenster in Verbindung steht.

Steigbügel

drittes der siehe Gehörknöchelchen im Mittelohr der Säugetiere

Steigbügel (Stapes), engl. stirrup

drittes der drei Gehörknöchelchen, welche die Bewegungen des Trommelfells auf das ovale Fenster des Innenohrs übertragen ( → Hammer, → Amboss) Stele (von griech. stele für „Säule“), stele der Zentralzylinder des Leitgewebes in einem Pflanzenspross

Steinfrucht

"Schließfrucht, bei der das Endokarp sklerenchymatisch ist und den „Stein“ bildet; Meso- und Exokarp sind parenchymatisch. > Frucht, > Fruchttyp"

Steinzelle

isodiametrische, lignifizierte, sklerenchymatische Zellen (Sklereiden), oft einzeln oder in Clustern in Parenchymen eingebettet. > Sklerenchym

Steinzellen (Sklereiden)

abgestorbene Zellen des siehe Sklerenchyms mit geschichteten sekundären Zellwänden; Sklereiden findet man in den harten Schalen vieler Früchte und im Rindengewebe von Holzgewächsen

Stempel

> Pistill

Stempel, engl. pistil

Struktur in der Blüte der Angiospermen, in der die Samenanlagen entstehen; kann aus einem einzelnen Karpell (Fruchtblatt) oder aus mehreren Karpellen bestehen, die zu einer einzigen Struktur verschmolzen sind; in der Regel untergliedert in Fruchtknoten (Ovar), Griffel (Stylus) und Narbe (Stigma)

stenohalin, engl. stenohaline

Eigenschaft eines nur an einen engen Salinitätsbereich der Umgebung angepassten Organismus (Gegensatz zu → euryhalin)

Stenose

Quelle: Nutrigenomik

Unnormale Verengung eines (z. B. Blut-)Gefäßes.

Steppe

siehe semiaride baumlose Grasland- und Strauchlandschaft

Stereochemie

Egal, ob das Molekül klein oder groß ist, meist sehen wir es auf einem flachen Bildschirm oder gedruckt auf Papier. Ich kann das Wissen über die wirkliche Geometrie einer chemischen Verbindung dazu benutzen, eben dieses Molekül dreidimensional zu sehen – als ob ich eine erlernte 3D-Brille aufsetze. Gleichzeitig kann ich aber auch Hilfsmittel benutzen, um zum selben Ziel zu kommen. Diese Hilfsmittel können Schiele-Bilder (Magic Eye) oder Molekül-Modellbaukästen sein. Toll sind auch Programme, die dreidimensionale Modelle von Protein-Strukturen darstellen. Ach, und dann gibt es noch 3D-Drucker und so schicke Software, die einen Mix aus Simulation und Wirklichkeit darstellen können; im Englischen heißt das Augmented Reality.

Stereocilien

lange unbewegliche Fortsätze auf der Oberfläche mancher sekretorischer siehe Epithelien.

Stereocilium

Eine haarähnliche Cilie, die sich an der Spitze einer Haarzelle im Innenohr befindet.

Stereovilli

siehe Stereocilien

sterile Verletzung

Schädigung von Gewebe durch Traumata, Sauerstoffmangel, metabolischen Stress oder eine Autoimmunreaktion. Wie bei einer Infektion treten auch hier viele Mechanismen des Immunsystems in Erscheinung.

sterilisierende Immunität

Immunantwort, die einen Krankheitserreger vollständig beseitigt.

Sterilität

Unfähigkeit, Nachkommen zu zeugen

Sterische Hinderung

Unter sterischer Hinderung verstehen wir einen hemmenden Einfluss der räumlichen Struktur eines Moleküls auf sein Verhalten. Obwohl ein Molekül Merkmale aufweist, durch die es eine bestimmte Wechselwirkung oder eine bestimmte chemische Reaktion theoretisch eingehen könnte, verhindert die räumliche Struktur, dass sich die Moleküle in der dafür notwendigen Weise einander annähern können.

Sternum

Brustbein

Sternzelle

Ein Neuron, das durch eine radiale, sternförmige Verteilung der Dendriten gekennzeichnet ist.

Sternzellen

Bezeichnung für Nervenzellen und andere Zellen, deren Fortsätze alle Raumrichtungen annähernd gleichmäßig erfüllen

Sterocilien, engl. stereocilia

fingerartige Auswüchse der Plasmamembran von Haarzellen, deren Krümmung die Schallwahrnehmung auslöst (vgl. → Haarzellen)

Steroide

umfangreiche Klasse von Naturstoffen und synthetisch bedeutsamen Stoffen, die mit den siehe Terpenen verwandt sind und sowohl bei Mikroorganismen, Pflanzen und Pilzen als auch bei Tieren, z. B. als wichtige Bestandteile biologischer Membranen, ubiquitär verbreitet sind; Steroide fungieren aber auch als siehe Hormone

Steroide, engl. steroids

Vertreter einer Familie von Lipiden aus mehreren Ringsystemen mit gemeinsamen Kohlenstoffatomen. Das Steroid Cholesterol ist ein wichtiger Bestandteil von Membranen; andere Steroide fungieren als Hormone.

Steroidhormone, engl. steroid hormones

Steroide, die im Blut zirkulieren und auf Zellen mit entsprechenden Rezeptoren einwirken; Beispiele sind Testosteron und Östrogen

Sterol

Substanz aus der Stoffklasse der siehe Steroide

stetige Verteilung

Objekte lassen sich aufgrund ihrer Eigenschaft nicht eindeutig klassifizieren. Die Unterschiede zwischen allen Objekten sind fließend und eine Einteilung willkürlich. Werden die Objekte anhand ihrer Eigenschaften sortiert, ergibt sich eine stetige Verteilung (> quantitatives Merkmale wie Körpergewicht, Körpergröße).

Steuerhormon

Hormon, das die Hormonabgabe von Hormondrüsen steuert. Die Steuerhormone des Hypothalamus regulieren die Abgabe der Hormone des Hypophysenvorderlappens. Die Steuerhormone des Hypophysenvorderlappens stimulieren unterschiedliche Hormondrüsen.

Steuerung (gating)

Eine Eigenschaft vieler Ionenkanäle, die sich auf spezifische Signale, wie die Spannung über der Membran oder die Anwesenheit von Neurotransmittern, hin öffnen oder schließen.

Stichprobe (Sample)

Quelle: Sport

Im Zusammenhang einer wissenschaftlichen Untersuchung eine hinreichend definierte Teilmenge einer Grundgesamtheit, welche nach einem bestimmten Verfahren bzw. Auswahlprozess für eine Untersuchung ausgewählt wurde.

Stichprobe, engl. sample

nach einem bestimmten Auswahlverfahren gebildete Teilmenge einer untersuchten Grundgesamtheit

Stichprobenfehler

Selbst die zufällige und sorgfältige Entnahme einer Stichprobe aus einer Grundgesamtheit kann manchmal dazu führen, dass die Stichprobe nicht ein repräsentatives Abbild der Grundgesamtheit ist. Da wir die Eigenschaften der Grundgesamtheit noch nicht kennen, behalten wir diese nichtrepräsentative Stichprobe bei und können dadurch zu falschen Schlussfolgerungen kommen.

Stickoxid (NO)

Ein Gas, das aus der Aminosäure Arginin entsteht und als interzellulärer Botenstoff dient.

Stickstofffixierer

stickstofffixierende Prokaryoten, die freilebend oder in siehe Symbiose mit anderen Organismen vorkommen können

Stickstofffixierer, engl. nitrogen fixers

Organismen, die in der Lage sind, molekularen (atmosphärischen) Stickstoff (N2) zu fixieren und in Ammoniak (NH3) umzuwandeln

Stickstofffixierung

Reduktion von molekularem Stickstoff (N2, auch Luftstickstoff genannt) zu bioverfügbaren Stickstoffverbindungen (primär NH3 bzw. Aminogruppen der Aminosäuren); es handelt sich um eine endergone Reaktion die von den Stickstofffixierern nicht zur Energiegewinnung durchgeführt wird (vgl. siehe Nitrifikation und siehe Nitratatmung)

Stickstofffixierung, engl. nitrogen fixation

Umwandlung von molekularem (atmosphärischem, gasförmigem) Stickstoff (N2) in eine reaktionsfähigere Form (Ammoniak), wodurch der Stickstoff für Lebewesen verwertbar wird. Dies wird von bestimmten stickstofffixierenden Bakterien (Stickstofffixierern) bewerkstelligt, die teils frei im Boden leben, zum Teil aber auch in den Wurzeln von Pflanzen (Wurzelknöllchenbakterien).

Stickstoffmonoxid

Reaktives molekulares Gas, das während einer Infektion von den Zellen – besonders von Makrophagen – produziert wird. Es ist toxisch für Bakterien und intrazelluläre Mikroorganismen.

Stickstoffmonoxid (NO), engl. nitric oxide

instabiles Molekül (Gas), das als sekundärer Botenstoff dient und das Entspannen der glatten Muskulatur bewirkt; im Nervensystem ein Neurotransmitter

Stickstoffmonoxid-Synthase

katalysiert die Stickstoffmonoxid-Bildung aus L-Arginin

sticky ends

→ kohäsive Enden

Stigma

1. Augenfleck: bei Grünalgen lokale Ansammlung von Carotinoiden, die zur Lokalisation der Richtung des einfallenden Lichtes dient und es der Zelle ermöglicht, sich zur Lichtquelle hin oder davon fort zu bewegen 2. Narbe: Teil des Pistills. > Pistill

Stigma (Plural: Stigmen; von griech. stigma für „Punkt“, „Fleck“, „Stich“), engl. stigma

Öffnung; (1) bei terrestrischen Arthropoden (Gliederfüßern) die Öffnungen des Tracheensystems nach außen; (2) bei Blütenpflanzen die → Narbe

Stille Mutation

silent mutations, haben keinen Einfluss auf die Expression eines Gens oder die Struktur des Genprodukts. Sie finden sich in nichtcodierenden, nichtregulativen Bereichen oder sind in codierenden Bereichen, verändern hier aber nur das Basentriplett, nicht aber die Aminosäure.

stille Mutation

synonyme Mutation; Mutation in der codierenden Abfolge von Nucleinsäuren, die sich nicht in einer veränderten Aminosäuresequenz auswirkt

stille Mutation, engl. silent mutation

auch als stumme Mutation bezeichnet; Veränderung in der Gensequenz, die sich nicht auf die Aminosäure im synthetisierten Protein auswirkt, weil sie in nichtcodierenden DNA-Abschnitten erfolgt oder weil (aufgrund des degenerierten genetischen Codes) das entsprechende Codon immer noch die gleiche Aminosäure codiert; der Austausch eines Nucleotids gegen ein anderes, wodurch aber die gleiche Aminosäure entsteht (z. B. UUA ↔ UUG, beide codieren Leucin) (Gegensatz zu → Frameshift-Mutation, → Missense-Mutation, → Nonsense-Mutation, → neutrale Mutation)

stille Substitution, engl. silent substitution

→ synonyme Substitution

STIM1

Transmembranprotein, das im endoplasmatischen Reticulum als Ca2+-Sensor fungiert. Wenn Ca2+ aus dem endoplasmatischen Reticulum entfernt wird, wird STIM1 aktiviert und induziert das Öffnen der CRAC-Kanäle in der Plasmamembran.

Stimmlippen

Paarige Gewebefalten innerhalb des Kehlkopfes, die zu Schwingungen fähig und für die Stimmbildung verantwortlich sind.

Stimmungen

Stimmungen werden von Emotionen vor allem dadurch unterschieden, dass Emotionen als Reaktionen auf spezifische Ereignisse gelten, die kurzlebig und intensiv sind. Stimmungen sind meist weniger intensiv und können über mehrere Stunden oder Tage andauern. Es existiert eine schwächere Beziehung zwischen Stimmungen und ihren auslösenden Ereignissen.

Stimulus

→ Reiz

STING (Stimulator von Interferongenen)

Dimerer Proteinkomplex im Cytoplasma, der an der ER-Membran verankert ist und bei der intrazellulären Erkennung von Infektionen eine Rolle spielt. STING wird von spezifischen zyklischen Dinucleotiden aktiviert und aktiviert dann die TBK1-Kinase, die wiederum IRF3 phosphoryliert, wodurch die Transkription der Typ-I-Interferon-Gene stimuliert wird.

Stirnlappen

Siehe Frontallappen.

Stoffgradient

Konzentrationsgefälle zwischen zwei mischbaren Stoffen unterschiedlicher Konzentration; in Lösungen oder Gasen führt das immer zur siehe Diffusion von Molekülen, bis der Konzentrationsunterschied ausgeglichen ist

Stofftransport

Bezeichnung für den allgemeinen kontrollierten, organisierten Transport von Molekülen und Ionen im lebenden Organismus

Stoffwechsel

→ Metabolismus

Stoffwechsel

siehe Metabolismus

Stoffwechselweg, engl. metabolic pathway

Abfolge enzymkatalysierter, chemischer Reaktionen, die so hintereinandergeschaltet sind, dass das Produkt der einen Reaktion das Substrat für die darauffolgende Reaktion bildet

Stolonen

→ Ausläufer

Stomakrypten, engl. stomatal crypts

Vertiefungen unterhalb der Blattoberfläche, in die die Spaltöffnungen (Stomata) zum Schutz vor der Austrocknung durch Luftströmungen eingesenkt sind

Stomata

siehe Spaltöffnung

Stomata (Singular: Stoma; von griech. stoma für „Mund“, „Öffnung“), engl. stomata

Spaltöffnungen; kleine, dem Gasaustausch dienende Öffnungen in der Epidermis von Pflanzen; werden von zwei Schließzellen begrenzt, deren osmotischer Zustand die Größe der Spaltöffnung reguliert

Stoppcodon

Es existieren die drei Stoppcodons UAG, UGA und UAA, welche auf der mRNA das Ende eines offenen Leserasters markieren. Für diese existieren keine tRNAs, sondern Release-Faktoren, die das Ende der Translation markieren.

Stoppcodon

Bezeichnung für eines von drei siehe Codons, die bei einer mRNA den Endpunkt der siehe Translation bestimmen

Stoppcodons, engl. stop codons

die drei Codons auf der mRNA, die das Ende der Proteintranslation im Ribosom signalisieren: UAG, UGA, UAA (vgl. → Startcodon)

Störung, engl. disturbance

in der Ökologie ein abiotisches Ereignis, das einige Individuen einer Biozönose auf physikalische oder chemische Weise beeinträchtigt oder tötet und damit Gelegenheiten für andere Individuen schafft, zu wachsen und/oder sich fortzupflanzen (Gegensatz zu → Stress; vgl. → Hypothese der mittleren Störungsintensität)

Stoßzahl

Die Stoßzahl gibt die Zahl der Zusammenstöße zwischen den Eduktteilchen pro Volumen- und Zeiteinheit an. Sie ist proportional zur Konzentration der Eduktteilchen.

Strabismus

Siehe Schielen.

Strasburger-Zelle

"Element des Phloems der Gymnospermen; plasmareiche Zelle, die ähnlich den Geleitzellen bei den Angiospermen die Transportvorgänge im Phloem, hier in den Siebzellen, unterstützt. > Siebzelle"

Stratigrafie

Wissenschaft, die sich mit der relativen Altersbeziehung verschiedener Gesteinsschichten befasst

Stratigraphie, engl. stratigraphy

die Erforschung der geologischen Schichtung

Stratosphäre, engl. stratosphere

der über der → Troposphäre liegende Teil der Atmosphäre, der sich in einer Höhe von 10–17 km bis etwa 50km befindet.

Stratum (Plural: Strata; von lat. stratum für „Lage“, „Schicht“), engl. stratum

(1) Zellschicht; (2) Gesteinsschicht, die in einem begrenzten Zeitraum in der Vergangenheit abgelagert wurde

Stratum corneum

äußerste Hornschicht; äußerste Zellschicht der siehe Epidermis; besteht nur noch aus vielen Lagen extrem abgeplatteter, abgestorbener, kernloser, verhornter Zellen

Streckungswachstum, engl. elongation growth

Längenwachstum von Spross oder Wurzel oder einer Pflanzenzelle in die Längsrichtung ohne Zellvermehrung

Streckungszone

Abschnitt der jungen Wurzel zwischen Apikalmeristem und Wurzelhaarzone. > Wurzel

Stress

Eine für einen Organismus nachteilige Umweltänderung, die physiologische, biochemische und verhaltensmäßige Reaktionen hervorruft. Eine oft verwandte Definition von Stress sind Bedingungen, die die Fitness merklich vermindern.

Stress, engl. stress

ein abiotischer Faktor, der sich einschränkend auf das Wachstum, die Fortpflanzung und/oder die Überlebenswahrscheinlichkeit mancher Individuen auswirkt (vgl. → Störung einer Biozönose)

stressinduzierte körpereigene Rezeptoren

→ dysregulated self

Stressprotein

Proteine, deren Expression durch Hitze oder andere Stressfaktoren induziert wird. Diese Proteine werden nach ihrer Molekülgröße in kiloDalton (kD) beschrieben. Eines dieser Proteine ist Hsp70, das zelluläre Funktionen wie das Neufalten denaturierter Proteine oder das Entsorgen von denaturierten Proteinen übernimmt.

Streudiagramm, engl. scatter plot

grafische Darstellung der beobachteten Werte für zwei Variablen in einem Koordinatensystem

Streuungsmaß, engl. measure of dispersion

Messgröße zur Quantifizierung der Streuung der Beobachtungen in einer Stichprobe

Stria terminalis

Faserstrang im Gehirn

Stria vascularis

Spezialisiertes Endothel an der Außenwand des Ductus cochlearis, das für die Sezernierung der Endolymphe verantwortlich ist.

Striatum (Corpus striatum)

Ein Sammelbegriff für den Nucleus caudatus und das Putamen; beteiligt an der Initiation von willkürlichen Bewegungen des Körpers; spielt eine Rolle beim prozeduralen Gedächtnis.

Strickleiternervensystem

ventral im Körper der Ringelwürmer, Krebstiere, Spinnentiere, Tausendfüßer und Insekten gelegenes Nervensystem; besteht aus zwei Längssträngen (Konnektive), die über die ganze Länge des Tieres verlaufen und in jedem Segment je ein siehe Ganglion mit Querverbindungen (Kommissur) bilden

Strict Liability

Quelle: Sport

Erfolgshaftung oder Gefährdungshaftung. Im Fall des Dopings haftet demnach ein Athlet unabhängig von Verschulden für alle in seinem Körper nachgewiesenen verbotenen Substanz, ihrer Metaboliten oder Marker (Art. 2.1 NADAC). Sanktionen können damit unabhängig vom Vorliegen einer Schuld verhängt werden (Art. 2.1.1 NADAC).

Strigolactone, engl. strigolactones

von Pflanzenwurzeln produzierte Signalmoleküle, welche die Hyphen von Mykorrhizapilzen anziehen

Strobila

zapfenförmiger Sporophyllstand

Strobilus (Plural: Strobili), engl. strobilus

zapfenförmiger, ähriger Blütenstand (nach der Befruchtung als Samenstand bezeichnet) bei verschiedenen Pflanzengruppen (einschließlich Bärlappe, Schachtelhalme und Koniferen), welcher der Produktion undVerbreitung der Geschlechtszellen und Samen dient; im allgemeinen Sprachgebrauch „Zapfen“ genannt (vgl. → Megastrobilus, → Mikrostrobilus)

Stroma

Plasma der siehe Plastiden, z.B. in Chloroplasten

Stroma (Interstitium)

lockeres, gefäßreiches und zuweilen formgebendes Bindegewebsgerüst mancher, vor allem bindegewebsreicher Organe der Wirbeltiere

Stroma, engl. stroma

das Plasma der Plastiden, zum Beispiel von Chloroplasten oder Mitochondrien

Stromatolith

biogenes Sedimentgestein, das durch Einfangen und Binden von Sedimentpartikeln oder durch Fällung von Salzen infolge des Wachstums von Mikroorganismen entsteht

Stromatolithen, engl. stromatolites

zusammengesetzte, flache oder gewölbte Strukturen, bestehend aus aufeinanderfolgenden Mineralschichten, die durch imWasser lebende → Cyanobakterien und andere Mikroorganismen gebildet wurden. Sehr alte Stromatolithen liefern den Beweis, dass es schon vor bis zu 3,5Mio. Jahren Organismen auf der Erde gab.

Stromazelle

Gewebezelle mit Stütz- und Ernährungsfunktion

Stromazellen

Nichtlymphatische Zellen in den zentralen und peripheren lymphatischen Geweben, die zellgebundene und lösliche Signale vermitteln, die für Entwicklung, Überleben und Wanderung der Lymphocyten notwendig sind.

Stromstärke

Gibt an, wie viele Ladungen pro Zeiteinheit transportiert werden, dargestellt durch das Symbol I und gemessen in Ampere (A).

Strudler, engl. whirler

Filtrierer, die ihren Wasserstrom selbst erzeugen, meist mit Cilien (vgl. → Filtrierer)

Struktur-Gen

Ein Gen, das für eine Aminosäurekette (> G) codiert.

Strukturgen, engl. structural gene

Gen, dessen Genprodukt (ein Protein oder nur eine RNA) keine spezielle Aufgabe bei der Genregulation hat, sondern z. B. ein Enzym bzw. Ribozym ist

Strukturgene

Bezeichnet jene codierenden Bereiche eines Gens (oder von Genen innerhalb eines Operons), die für eine funktionale RNA oder ein Polypeptid codieren. Also nicht regulatorische Bereiche wie Operatoren oder Promotoren.

Strukturisomere (Konstitutionsisomere), engl. structural isomeres

chemische Verbindungen mit gleicher Summenformel, aber unterschiedlicher Strukturformel (also anderen Bindungen zwischen den Atomen)

Strukturmotiv, engl. structural motif

dreidimensionales Strukturelement, das Bestandteil eines größeren Moleküls ist; vier weit verbreitete Motive bei DNA-bindenden Proteinen: Helix-Turn-Helix, Zinkfinger, Leucinzipper und Helix-Loop-Helix

Strukturproteine

Gerüstproteine; Proteine, die weitestgehend aus einem siehe Sekundärstrukturtyp aufgebaut sind und deren Polypeptidketten durch lange Stränge oder faltblattartige Strukturen gekennzeichnet sind; sie erfüllen wichtige Funktionen in der Anatomie und Physiologie von Wirbeltieren, v. a. Schutz-, Gerüst- und Stützfunktionen

Stützwurzeln, engl. prop roots

Adventivwurzeln einiger monokotyler Pflanzen, die zur Stabilisierung des Sprosses dienen

Stylus

"Griffel; Teil des Pistills. > Pistill"

Stylus

→ Griffel

subcortical

‚unter der Rinde‘; medizinischer Begriff bezugnehmend auf die siehe Großhirnrinde

Subcutis

Unterhaut.

Subduktion

Prozess der siehe Plattentektonik; Hinabführung ozeanischer Lithosphäre unter kontinentale Lithosphäre

Subduktion, engl. subduction

Vorgang der Plattentektonik, bei dem sich eine Platte der Erdkruste unter eine andere schiebt

Suberin

wasserabweisendes pflanzliches Biopolymer. > Cuticula, > Kork

Suberin, engl. suberin

wachsartiges Lipid, das als Zellwandsperre für Wasser und Lösungen im Caspary-Streifen der Endodermis fungiert. Suberin ist das wasserabweisende Element in den Wänden verkorkter Zellen

subkapsulärer Sinus (SCS)

Die Eintrittstelle eines Lymphgefäßes in einen Lymphknoten, die mit Phagocyten ausgekleidet ist, darunter auch subkapsuläre Makrophagen, die partikelförmige und opsonisierte Antigene einfangen, die aus den Geweben abgeleitet werden.

Subliminal

Subliminal meint die Darbietung von Reizen, die unterhalb der bewussten Wahrnehmungsgrenze liegen. Subliminal präsentierte Reize werden also (wenn überhaupt) unbewusst verarbeitet. Beispiele für subliminale Reize sind Reize mit einem zu schwachen Kontrast, zu kurzer Präsentationsdauer oder Maskierung.

submetazentrisches Chromosom

Ein Chromosom (> G) mit nur einem Arm, an dessen Ende das Zentromer (> G) liegt. Das Zentromer teilt ein submetazentrisches Chromosom in einen kurzen und langen Arm. Liegt das Zentromer mehr oder weniger in der Mitte des Chromosoms, haben wir ein metazentrisches Chromosom.

Submucosa, engl. submucosa

unmittelbar unter der Darmschleimhaut (Mucosa) liegende Bindegewebsschicht

Subplatte

Eine Schicht cortikaler Neuronen, die sich in der frühen Entwicklungsphase unter der cortikalen Platte befindet; wenn sich die cortikale Platte zu den sechs Schichten des Neocortex differenziert hat, verschwindet die Subplatte.

Substantia

Siehe Substanz.

Substantia gelatinosa

Ein dünner dorsal gelegener Teil des Hinterhorns des Rückenmarks, der Eingang von nichtmyelinisierten C-Fasern erhält; wichtig für die Übertragung von nozizeptiven Signalen.

Substantia nigra

Siehe schwarze Substanz.

Substanz (Substantia)

Eine Gruppe von verwandten Neuronen tief im Gehirn; in der Regel mit weniger scharf abgegrenzten Rändern als es die Ränder von Kernen sind.

Substitution

Austausch, Ersatz

Substitution

Eine Punktmutation, bei der ein Nukleotid durch anderes ersetzt wird. Kann auch zu SNPs führen.

Substrat

Untergrund, an dem sich siehe sessile Organismen anheften können

Substrat, engl. substrate

(1) Reaktionspartner, an dem ein Enzym seine katalytische Wirkung entfaltet; (2) Untergrund, auf dem sich ein sessiler Organismus angeheftet hat; (3) nährstoffhaltiger Untergrund

Substratketten-Phosphorylierung

Teil des Energiestoffwechsels

Substratkettenphosphorylierung

die direkte Übertragung eines Phosphatrestes von einer energiereichen Verbindung auf ADP unter Bildung von siehe ATP; findet beispielsweise bei der siehe Glykolyse und im siehe Citratzyklus statt

Substratkettenphosphorylierung (substrate-level phosphorylation)

Die direkte Phosphorylierung von ADP oder GDP zu ATP oder GTP während einer Reaktion im Stoffwechsel.

Subthalamischer Kern (Nucleus subthalamicus)

Ein Teil der Basalganglien im basalen Vorderhirn; beteiligt an der Kontrolle der Motorik.

subtraktive Farbmischung

durch Überlagerung unterschiedlicher Farbpigmente wird der reflektierte Wellenlängenbereich eingeschränkt

Sukkulenz

Ausbildung fleischig-saftiger Wasserspeichergewebe

Sukkulenz, engl. succulence

der Besitz fleischiger, wasserspeichernder Blätter (Blattsukkulenz) oder Sprosse (Stammsukkulenz) als Anpassung von Pflanzen an trockene Lebensräume

Sukzession

→ ökologische Sukzession

Sukzession

die gesetzmäßige zeitliche Abfolge von Lebensgemeinschaften innerhalb eines Lebensraums

Sulci (Singular: Sulcus; von lat. sulcus für „Furche“, „Rinne“), engl. sulci

die zwischen den Gyri (Hirnwülsten) liegenden Vertiefungen an der Oberfläche des aufgefalteten Großhirns bei Wirbeltieren (Gegensatz zu → Gyri)

Sulcus

Eine Rinne an der Oberfläche des Großhirns, die zwischen benachbarten Gyri verläuft. Plural: Sulci. Auch als Furche bezeichnet.

Sulcus centralis

Die Furche, die den Frontallappen und den Parietallappen der Großhirnrinde voneinander trennt.

sulfatierte Sialyl-Lewisx-Einheit

Sulfatiertes Tetrasaccharid, das an viele Proteine auf der Zelloberfläche gebunden ist. Das Molekül bindet an P-Selektine und E-Selektine auf der Oberfläche anderer Zellen, etwa bei den neutrophilen Zellen, und vermittelt so Wechselwirkungen mit dem Endothel.

Sulfatierung

Es fängt so harmlos an: Einfach einen Ester zwischen Schwefel­säure und irgendeinem Biomolekül mit OH-Gruppe machen (alternativ ein Säure-­Amid mit einem Ding mit Aminogruppe). Biochemisch geht dann aber der Ärger los beim reaktionsträgen Sulfat – Abhilfe schafft hier ein Enzym, das dem Sulfat mithilfe von ATP auf die Sprünge hilft. Sulfatierende Enzyme tauchen in vielen spezialisierten Stoffwechselwegen auf. Sulfatierung verändert die Funktionsweise von Steroid-Hormonen und vielen anderen Biomolekülen. Und dann gibt es noch die selektive Desulfatierung in peripheren Geweben. Ah, und all das war erst das cytoplasmatische Sulfatierungsgeschehen. Im Golgi werden dann noch pass-­genaue sulfatierte Glucosaminoglycane gemacht, die wiederum verschiedenste Wachstumsfaktoren binden. Es bleibt spannend.

Sulfhydrylgruppe

→ Thiole

Summation, engl. summation

Amplitudenerhöhung; Phänomen der neuronalen Integration, bei dem ein Neuron Aktionspotenziale auslöst, wenn an mehreren Stellen der Zelloberfläche gleichzeitig (oder an einer Stelle in sehr schneller Folge) zahlreiche, unter dem Schwellenwert liegende postsynaptische Potenziale ankommen; auch bei der Muskelkontraktion verwendeter Begriff ( → räumliche Summation, → zeitliche Summation)

Supercoiling

Das Verdrehen von ringförmigen DNA-Molekülen (prokaryotisches Chromosomen oder Plasmiden), was zu einem höheren Kompaktheitsgrad führen kann.

superfizielle Furchung, engl. superficial cleavage

Form der partiellen Furchung, bei der es zu mehreren Mitosezyklen ohne Zellteilungen kommt, wodurch eine → Coencyte (eine einzelne Zelle mit vielen Zellkernen) entsteht (vgl. → meroblastische Furchung und → discoidale Furchung)

Superhelix

eine tertiäre DNA-Struktur, die durch weitere helicale Verdrillung der DNA-Doppelhelix gebildet wird; durch Bildung einer Super-Superhelix entsteht eine noch höhere Organisationsebene; die Superspiralisierung ermöglicht es dem großen DNA-Molekül, einen relativ kleinen Raum einzunehmen

Superkontinent

eine große, viele Kontinente bzw. Kratone umfassende Landmasse

Superoxid-Dismutase

Superoxid-Anionen zu Wasserstoffperoxid umwandelndes Enzym

Superoxid-Dismutase (SOD)

Enzym, welches das Superoxidanion, das im Phagolysosom gebildet wird, in Wasserstoffperoxid umwandelt. Dieses wiederum ist ein Substrat für weitere reaktive antimikrobielle Metaboliten.

Superoxid-Radikale

hochreaktive Oxidationssubstanzen mit mindestens einem Sauerstoffatom

Supplementär motorisches Areal (SMA)

Der mediale Bereich des cortikalen Areals 6; beteiligt an der Kontrolle willkürlicher Bewegungen.

Suppression

die Unterdrückung des siehe Phänotyps einer Mutation durch eine zweite Mutation, die – im Gegensatz zu einer Rückmutation – an einer anderen Stelle des Genoms lokalisiert ist

Suppressoren der Cytokinsignale (SOCS)

Regulatorische Proteine, die mit den JAK-Kinasen interagieren und dabei die Signale von aktivierten Rezeptoren hemmen.

suprachiasmatische Nuclei (SCN), engl. suprachiasmatic nuclei

zwei Gruppen von Neuronen bei Säugetieren, die direkt über der Sehnervenkreuzung liegen und zur Steuerung der circadianen Rhythmik dienen

Suprachiasmatischer Kern (SCN)

Ein kleiner Kern des Hypothalamus direkt über der Sehnervenkreuzung gelegen, der durch die Netzhaut innerviert wird und den circadianen Rhythmus mit dem Hell-Dunkel-Rhythmus des Tageslichts synchronisiert.

suprachiasmatischer Nucleus

Sitz der inneren Uhr bei Wirbeltieren in einem über der Sehnervkreuzung gelegenen Teil des siehe Hypothalamus

supramolekularer Aktivierungskomplex (SMAC)

Organisierte Struktur an der Kontaktstelle zwischen einer T-Zelle und ihrer Zielzelle, bei der die Antigenrezeptoren mit gebundenen Liganden mit anderen Signal- und Adhäsionsmolekülen auf der Zelloberfläche zusammengebracht werden. Eine andere Bezeichnung ist supramolekularer Adhäsionskomplex (→ immunologische Synapse).

Surfactant

grenzflächenaktive Substanz (surface active agent) des Lungenepithels

Surfactant, engl. surfactant

Substanz, welche die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabsetzt; hauptsächlich von den Zellen der Alveolen sezerniert; besteht hauptsächlich aus Phospholipiden und Proteinen, verringert die Oberflächenspannung zwischen Lungenepithel und Atemluft und erleichtert bzw. ermöglicht so das Einatmen

Surfactant-Proteine A und D

Akute-Phase-Proteine, die die Epitheloberflächen der Lunge vor Infektionen schützen.

Suspensionsfresser, engl. suspension feeders

meist sessile Tiere, die von im Wasser suspendierten, das heißt schwebenden, organischen Partikeln ( → Detritus, → POM) leben; es handelt sich um Filtrierer, Strudler oder Angler (Tentakelfänger)

Suspensor

(1) Verbindung zwischen siehe Endosperm und Embryo bei Samenpflanzen; entsteht durch asymmetrische Teilung der siehe Zygote; (2) ehemalige Gametangienzelle bei den Jochpilzen (Zygomycota s.l.), die mit der Zygospore verbunden bleibt; besitzt häufig Schutzfunktion

Suspensor (Embryoträger), engl. suspensor

bei den Embryonen von Samenpflanzen der Stiel, der den Embryo in das Endosperm schiebt und für den Nährstofftransport zum Embryo von Bedeutungist

Suszeptibilitätsgen

Anfälligkeits-Gen. Ein Gen, das beim Träger zu einer erhöhten Anfälligkeit für eine Krankheit führt.

Svedberg (S)

Sedimentationskoeffizient; eine charakteristische Größe, die zur Bestimmung der Molmassen (Mr) von Makromolekülen mittels Ultrazentrifugation herangezogen wird; der Sedimentationskoeffizient gibt die Geschwindigkeit eines Teilchens im Einheitsfeld der Erdbeschleunigung an

Switch-Regionen

Genomische Bereiche mit einer Länge von jeweils mehreren Kilobasen, die zwischen der JH-Region und den Cμ-Genen (oder in entsprechenden anderen Genregionen stromaufwärts von C-Genen) der schweren Kette liegen (mit Ausnahme von Cδ). Sie enthalten Hunderte von G-reichen Sequenzwiederholungen, die bei der Rekombination während eines Klassenwechsels von Bedeutung sind.

Syconium

Die fleischige Frucht von Feigen, die eine Vielzahl von weiblichen Blüten enthält. Ein Syconium kann monözisch oder diözisch sein.

Syk

Tyrosinkinase im Cytoplasma von B-Zellen, die im Signalweg des B-Zell-Antigenrezeptors aktiv ist.

Symbiont

kleinerer Organismus der Symbiose

Symbionten, engl. symbionts

unterschiedliche Organismenarten, die in engem, permanentem Kontakt miteinander leben („symbiotisch“) und deren Gemeinschaft für beide von Vorteil ist

Symbiose

Enger lebenslanger Verbund von Individuen verschiedener Arten, der zwingend notwendig für das Überleben dieser Individuen ist (> Mutualismus).

Symbiose

Beziehung zwischen zwei normalerweise sehr unterschiedlichen Spezies, die beiden Vorteile bringt.

Symbiose

sich gegenseitig unterstützende Interaktion von Organismen (Symbiont und Wirt)

Symbiose

(1) im englischen Sprachgebrauch die enge Vergesellschaftung von Individuen zweier unterschiedlicher Arten, ohne die Auswirkung der Symbiose auf die Partner zu berücksichtigen; (2) im deutschen Sprachgebrauch die Vergesellschaftung von Individuen zweier unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist

Symbiose (von griech. sym für „zusammen“ und bios für „Leben“), engl. symbiosis

Form der positiven Interaktion zwischen zwei Arten, von der beide Partner profitieren, wobei sie in engem körperlichen Kontakt leben; zum Teil gleichgesetzt mit → Mutualismus, zum Teil als dessen Spezialform aufgefasst (vgl. → Kommensalismus, → Amensalismus, → interspezifische Konkurrenz, → Probiose)

Symmetrie, engl. symmetry

Eigenschaft eines tierischen Körpers, bei der man den Körper durch mindestens eine Schnittebene in zwei spiegelbildliche Hälften teilen kann (vgl. → Bilateralsymmetrie, → Radiärsymmetrie, → Biradialsymmetrie, → Kugelsymmetrie)

Symmetrieebene

Ebene, die ein Objekt in spiegelbildliche Teile teilt

Sympathicus

Ein Bestandteil des vegetativen Nervensystems, der in Flucht-oder-Kampf-Situationen physiologische Reaktionen aktiviert, wie erhöhte Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck und Energiemobilisierung sowie verminderte Verdauungs- und Fortpflanzungsfunktionen; seine peripheren Axone treten aus dem thorakalen und lumbalen Rückenmark aus. Siehe auch Parasympathicus.

Sympathicus

Teil des siehe autonomen bzw. siehe vegetativen Nervensystems, welcher als Gegenspieler zum siehe Parasympaticus fungiert und für Kampf und Flucht aktiviert wird

Sympathicus

Teil des vegetativen Nervensystems. Das Sympathicussystem stellt den Körper auf extreme Leistungsfähigkeit ein. Beispielsweise werden Herzschlag und Atemfrequenz erhöht. (Opp.: Parasympathicus)

Sympathicus, engl. sympathetic nervous system

Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems, das als Gegenspieler zum → Parasympathicus fungiert

Sympathikus

Quelle: Sport

Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Gegenspielern, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Der Sympathikus überwiegt in Stresssituationen, wohingegen der Parasympathikus in Ruhesituationen dominiert. Sie regulieren autonome, unwillkürliche Funktionen wie z. B. die Atmung, das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung und Stoffwechselvorgänge.

Sympathischer Grenzstrang

Eine Reihe von miteinander verbundenen Ganglien im vegetativen Nervensystem, die in Nachbarschaft zur Wirbelsäule liegen, Eingang von präganglionären sympathischen Fasern erhalten und mit postganglionären Fasern zu Zielorganen und Geweben ziehen.

sympatrisch

geografisch überlappende Verbreitung

sympatrische Speziation (von griech. sym für „zusammen“, „gleichartig“ und patria für „Heimat“), engl. sympatric speciation

Artbildung durch reproduktive Isolation ohne geographische Trennung der Subpopulationen (Gegensatz zu → allopatrische Speziation)

Symplast

die Gesamtheit der durch siehe Plasmodesmen verbundenen siehe Protoplasten lebender Zellen bei vielzelligen Pflanzen, die somit ein Kontinuum des Cytoplasmas der Einzelzellen pflanzlicher Gewebe darstellen

Symplast, engl. symplast

das zusammenhängende Netzwerk des Cytoplasmas der lebenden Zellen eines Pflanzenkörpers, das durch Verbindung der Zellen durch Plasmodesmen gegeben ist (Gegensatz zu → Apoplast)

symplastischer Wassertransport

Transport des Bodenwassers durch Protoplasten und Vakuolen der beteiligten Zellen aufgrund eines Saugkraftgradienten von den Wurzelhaaren zur Endodermis. > apoplastischer Wassertransport, > Wurzel

Symplesiomorphie

bezeichnet homologe plesiomorphe Merkmale (siehe Plesiomorphie), die bei verschiedenenen Taxa ausgebildet sind; begründet keine Abstammungsgemeinschaft

Symplesiomorphie, engl. symplesiomorphy

gemeinsames ursprüngliches Merkmal einer Gruppe

Sympodium

Verzweigungsmodus der Gefäßpflanzen, bei dem nicht das Wachstum der jeweiligen Hauptachse, sondern das von Seitensprossen verstärkt fortgesetzt wird und diese die ursprüngliche Achse übergipfeln

Symporter

transmembranes siehe Transportprotein, welches zwei unterschiedliche gelöste Substanzen in dieselbe Richtung transportiert

Symporter, engl. symporter

Membrantransportprotein, das zwei unterschiedliche Substanzen gleichzeitig in dieselbe Richtung durch eine Membran transportiert (Gegensatz zu → Antiporter, → Uniporter)

Synapomorphie

Übereinstimmung zwischen Taxa in einem abgeleiteten homologen Merkmal, welches bei einer nur ihnen gemeinsamen Stammart als evolutive Neuheit entstanden ist; durch die Aufdeckung von Synapomorphien können geschlossene Abstammungsgemeinschaften (siehe Monophyla) in der Natur erkannt werden

Synapomorphie, engl. synapomorphy

gemeinsames abgeleitetes Merkmal, das bei der Stammart einer monophyletischen Gruppe entstanden und (manchmal in abgewandelter Form) bei allen Mitgliedern der Gruppe zu finden ist; trägt dazu bei, die Gruppe abzugrenzen und zu identifizieren (Gegensatz zu → abgeleitetes Merkmal)

Synapse

Der Kontaktbereich, in dem ein Neuron Informationen auf eine andere Zelle überträgt.

Synapse

spezialisierte morphologische Kontaktstelle zwischen einer Nervenzelle und ihrer Zielzelle (weitere Nervenzelle oder Effektorzelle); an Synapsen erfolgt der Informationsaustausch durch siehe Neurotransmittermoleküle (chemische Synapse) oder durch elektrische Kopplung (elektrische Synapse)

Synapse

Kontaktstelle einer Nervenzelle mit einer anderen Zelle (Nervenzelle, Muskelzelle, Drüse). Es gibt chemische und elektrische Synapsen. Bei chemischen Synapsen besteht die Kontaktstelle aus einem Endköpfchen des Neurons, der Membran der Folgezelle und einem Spalt (synaptischer Spalt) zwischen ihnen. Vom Endköpfchen werden Transmitter in den synaptischen Spalt abgegeben, diese binden an Rezeptoren der Folgezelle, wodurch eine Reaktion in Gang gesetzt wird (z. B. entsteht an der angesprochenen Nervenzelle ein elektrischer Impuls). Bei elektrischen Synapsen (Gap junctions) werden Ladungen (Ionen) von einer Zelle an eine andere weitergegeben.

Synapse (von griech. synapsis für „Verbindung“), engl. synapse

spezialisierte Kontaktstelle zwischen einem Neuron und seiner Zielzelle (das kann ein anderes Neuron oder auch ein anderer Zelltyp sein); Ort, an dem über den synaptischen Spalt der Informationsaustausch in Form von Neurotransmittermolekülen stattfindet

Synapsenendknöpfchen

Siehe Axonterminale.

Synapsis

Quelle: Genetik

Paarung zweier homologer Chromosomen während der meiotischen Prophase I.

Synapsis

Quelle: Genetik

(gr. synaptein, verknüpfen) Paarung zweier homologer Chromosomen während der meiotischen Prophase I.

Synapsis, engl. synapsis

Chromosomenpaarung; die hochspezifische Ausrichtung (Paarung) der homologen Chromosomen während der ersten meiotischen Teilung

Synaptische Integration

Der Prozess, bei dem viele EPSPs und/oder IPSPs in einem postsynaptischen Neuron verrechnet werden, wobei ein oder mehrere Aktionspotenziale ausgelöst werden können.

Synaptische Konsolidierung

Die Umwandlung von sensorischer Information in eine temporäre Gedächtnisspur im Hippocampus.

Synaptische Skalierung

Eine zellweite Anpassung der Synapsenstärke infolge einer Veränderung der durchschnittlichen Feuerungsrate des postsynaptischen Neurons.

Synaptische Übertragung

Der Prozess, bei dem an einer Synapse Informationen von einer Zelle auf eine andere übertragen werden.

synaptische Vesikel, engl. synaptic vesicle

membranumhüllte Bläschen im synaptischen Endknöpfchen, die Neurotransmitter enthalten. In der Membran befindet sich eine ganze Reihe von Proteinen, die dem Vesikel seine funktionellen Eigenschaften verleihen.

Synaptischer Spalt

Der Bereich, der bei Neuronen die präsynaptische von der postsynaptischenMembran trennt.

synaptischer Spalt

Spalt zwischen der präsynaptischen und der postsynaptischen Membran einer chemischen siehe Synapse; bei der synaptischen Übertragung muss der siehe Neurotransmitter nach der Ausschüttung an der präsynaptischen Membran durch den synaptischen Spalt zu den Rezeptoren in der postsynaptischen Membran diffundieren

synaptischer Spalt, engl. synaptic cleft

der Zwischenraum zwischen der präsynaptischen und der postsynaptischen Zelle bei einer chemischen Synapse

Synaptisches Vesikel

Eine membranumhüllte Struktur mit einem Durchmesser von etwa 50 nm, die Neurotransmitter enthält und sich in der präsynaptischen Endigung befindet.

Synaptonemaler Komplex

Quelle: Genetik

Struktur, die in Zusammenhang mit Rekombination zwischen zwei homologen Chromosomen während der meiotischen Prophase I gebildet wird (S. 240).

Synaptonemaler Komplex

Quelle: Genetik

(gr. synaptein, verknüpfen; gr. nema, Faden) Struktur, die in Zusammenhang mit Rekombination zwischen zwei homologen Chromosomen während der meiotischen Prophase I gebildet wird.

Synaptotagmin

in der Membran der synaptischen Vesikel vieler Nervenzellen enthaltenes siehe integrales Membranprotein

Synchron

Quelle: Genetik

Gleichzeitig.

Synchron

Quelle: Genetik

(gr. syn, zusammen; gr. chronos, Zeit) Gleichzeitig.

Synchronisation, engl. entrainment

universelles Ordnungsprinzip für Rhythmen; speziell jener Vorgang, durch den die Periodenlänge der inneren Uhr bei einer circadianen Rhythmik an den Licht-Dunkel-Zyklus der Umwelt eines Organismus angepasst wird

Syncytium

Quelle: Genetik

Cytoplas

Syncytium

Fusion von mehreren Einzelzellen, die zur Entstehung von mehrkernigen Zellen führt.

Syncytium

durch Verschmelzen ursprünglich einkerniger Zellen entstandener, zelläquivalenter, vielkerniger Plasmakörper; Syncytien finden sich sowohl auf der Organisationsstufe der Einzeller als auch in den Geweben der Metazoa

Syncytium

Quelle: Genetik

(gr. syn, zusammen; gr. kytos, Höhlung) Cytoplasma mit mehreren Zellkernen ohne abtrennende Zellmembranen.

Syncytium, engl. syncytium

Durch Verschmelzen zahlreicher Zellen entstehende Zelle mit vielen Zellkernen (vgl. → Coenocyten)

Syndrom

Quelle: Genetik

Medizinischer Begriff, Gesamtheit der Merkmale einer Krankheit.

Syndrom

Quelle: Genetik

(gr. syndrome, Zusammenlauf, Anhäufung) Medizinischer Begriff, Gesamtheit der Merkmale einer Krankheit.

synergetischer Effekt

Ein Ergebnis aus der Wirkung mehrerer Faktoren, das sich nicht allein durch die Summe der Wirkungen einzelner Faktoren erklärt. Interaktionen der Faktoren fördern zusätzlich die Gesamtwirkung.

Synergiden (von griech. synerg für „behilflich“, „förderlich“, „Mitarbeiter“), engl. synergids

die beiden Hilfszellen des Embryosacks, die bei den Angiospermen zusammen mit der Eizelle den Eiapparat bilden

synergistisch

zusammen wirkend, sich gegenseitig fördernd

Synergistischer Muskel

Ein Muskel, der mit anderen Muskeln zusammen kontrahiert, um die Bewegung in eine Richtung zu ermöglichen.

Syngamie

→ Befruchtung

syngenes Transplantat

Transplantat von einem genetisch identischen Spender. Es wird vom Immunsystem nicht als fremd erkannt.

Synkaryon

Quelle: Genetik

Gepaarte Gametenkerne in der Zygote nach der Befruchtung.

Synkaryon

Quelle: Genetik

(gr. syn, zusammen; gr. karyon, Nuss) Gepaarte Gametenkerne in der Zygote nach der Befruchtung.

synonyme (stumme) Substitution, engl. synonymous (silent) substitution

Veränderung einer DNA-Sequenz durch Austausch eines Nucleotids, die sich aber nicht auf die codierte Aminosäure auswirkt (z. B. wird bei der Mutation von UAA in UUG ebenfalls Leucin eingebaut) (Gegensatz zu → nichtsynonyme Substitution, → Missense-Substitution, → Nonsense-Substitution

synonymer Basenaustausch/Substitution

Stiller Basenaustausch in einem Codon (> G), der keine Veränderung der Aminosäurekette bewirkt, während eine nichtsynonyme oder Missense-Substitution eine Veränderung nach sich zieht. Nonsense-Mutationen führen zu Stopcodons, andere können ein reguläres Stopcodon in ein Codon für eine Aminosäure wandeln.

Synovialflüssigkeit

Gelenkflüssigkeit; zäh-viskose Flüssigkeit, die alle Gelenkhöhlen der Wirbeltiere erfüllt und die knorpeligen Gelenkflächen gleitfähig erhält

Synoviozyt

die Gelenkinnenhaut (Synovialis) bildende Zellen

Syntenie

Quelle: Genetik

(gr. syn, zusammen; lat. tenere, halten) Kopplung von Genen auf demselben Chromosom. Von konservierter Syntenie spricht man, wenn die Reihenfolge von Genen auf den orthologen Chromosomen in der Evolution erhalten geblieben ist.

Syntenie

Quelle: Genetik

Kopplung von Genen auf demselben Chromosom. Von konservierter Syntenie spricht man, wenn die Reihenfolge von Genen auf den orthologen Chromosomen in der Evolution erhalten geblieben ist.

Syntheseort

→ Quelle

synthetische Evolutionstheorie, engl. synthetic theory of evolution

vereinigt Entdeckungen und Ideen aus vielen verschiedenen Teilgebieten der Evolutionsforschung und Genetik; betont die Bedeutung der Populationen als Einheiten der Evolution, die Rolle der natürlichen Selektion als zentralen Evolutionsmechanismus und das Konzept eines allmählichen (graduellen) Wandels, in dem kleine Veränderungen über lange Zeiträume zu großen Veränderungen führen.

Systematik

Theorie und Praxis der Auflösung von Verwandtschaftsverhältnissen. Einordnung der Arten in das vorhandene System.

Systematik, engl. systematics

Disziplin der Biologie, welche die Verschiedenartigkeit von Organismen und deren natürliche Verwandtschaftsverhältnisse untersucht

Systematische Literaturübersicht

Eine systematische Literaturübersicht (systematischer Review) ist ein wissenschaftlicher Artikel, in dem relevante Studien zu einer aufgeworfenen Fragestellung identifiziert, ihre Qualität bewertet und ihre Ergebnisse nach wissenschaftlichen Methoden zusammengefasst werden.

Systembiologie, engl. systems biology

die wissenschaftliche Untersuchung eines Organismus als ganzheitliches und zusammenwirkendes System von Genen, Proteinen und biochemischen Reaktionen

Systemin, engl. systemin

einziges pflanzliches Peptidhormon; an der Reaktion auf Gewebeschädigung beteiligt

systemische erworbene Resistenz (SAR), engl. systemic acquired resistance

Resistenz der gesamten Pflanze gegen eine Vielzahl von Pflanzenpathogenen nach Infektion mit einem einzelnen Erreger

systemischer Lupus erythematodes (SLE)

Autoimmunkrankheit, bei der Autoantikörper gegen DNA, RNA und mit Nucleinsäuren assoziierte Proteine Immunkomplexe bilden, die besonders in den Nieren kleine Blutgefäße schädigen.

systemisches Immunsystem

Gelegentlich verwendete Bezeichnung für die Lymphknoten und die Milz, um sie vom mucosalen Immunsystem zu unterscheiden.

Systemkonsolidierung

Die Umwandlung einer temporären Gedächtnisspur im Hippocampus in ein permanentes Engramm im Neocortex.

Systole

Quelle: Sport

Der Herzzyklus besteht aus den beiden Phasen Systole und s. Diastole. In der Systole findet zunächst die Anspannungsphase und anschließend die Austreibungsphase statt.

Systole

Austreibungsphase. Die Herzkammern kontrahieren und pressen das Blut in die Arterien (Aorta und Pulmonalarterie). (Opp.: Diastole)

Systole (von griech. systole für „Zusammenziehung“), engl. systole

Kontraktion einer Herzkammer, wodurch das Blut im Kreislaufsystem weitergepumpt wird (Gegensatz zu → Diastole)

„single nucleotide polymorphism“ (SNP)

Homologe Chromosomen tragen an einer bestimmten Basenposition unterschiedliche Erbinformationen (Nukleotide). Genügen die Häufigkeiten der Basen unserer Definition eines Polymorphismus (> G), dann sprechen wir von SNP (im Deutschen Snip ausgesprochen).

„single nucleotide polymorphism“ (SNP)

Einzelbasenaustausche, bei denen die alternativen Zustände mit mehr als einem Prozent Häufigkeit in der Population gefunden werden. Finden wir zum Beispiel in einem Genom eine Basenposition, die entweder mit der Base A oder C besetzt ist, dann muss eine Position mindestens mit einem Prozent in der betreffenden Population vorhanden sein.

System (system)

Eine gedachte Gesamtheit aus mehreren Einzelelementen, die miteinander in einer bestimmten Beziehung stehen. Ein System wird je nach Fragestellung festgelegt und als Einheit betrachtet. In der Biologie untersuchen wir beispielsweise Systeme auf den Ebenen von Molekülen, Molekülkomplexen, Zellbestandteilen, Zellen, Zellverbänden, Geweben, Organen, Lebewesen, Gemeinschaften und Ökosystemen.