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Begriff Erklärung

G-Protein

an der Membran verankertes (heterotrimeres G-Protein) oder lösliches monomeres Protein der → Signaltransduktion in eukaryotischen Zellen; bindet und hydrolysiert GTP

Galle

Sekretionsprodukt der Leber

Gallensäuren

in der Leber gebildete und mit der → Galle in den Darm ausgeschüttete Moleküle, die Konjugate aus Cholesterin und Aminosäuren darstellen und bei der Fettverdauung im Darm als Emulgatoren eine wichtige Hilfsfunktion innehaben

Gamet

auch: Keimzelle, Fortpflanzungszelle; eine für die geschlechtlichen → Reproduktion/Fortpflanzung gebildete Zelle (→ Eizelle, Oocyte oder Samenzelle, → Spermium) mit einfachem Chromosomensatz (haploid), die bei der Befruchtung mit einer Keimzelle des Geschlechtspartners zur Zygote (diploid) verschmelzen kann

Ganglion

ÈNervenknotenÇ, Konzentration von Neuronen

Gap Junction

Cytoplasmabrücke zwischen benachbarten Zellen, molekular aufgebaut aus → Connexonen

Gating

molekularer Mechanismus zur …ffnung eines Ionenkanals

genetische Anpassung

Selektion bestimmter Genotypen anhand ihrer Phänotypen durch Umweltfaktoren über vielen Generationen

genetischer Code

für alle Organismen geltende Grundregel, nach der immer drei aufeinanderfolgende Basen in einer Nucleinsäure (Tripletts, → Codons) im neusynthetisierten Protein eine Aminosäure codieren

Genexpression

An- oder Abschalten bestimmter Gene zum Zweck der vermehrten oder verminderten Produktion der entsprechenden RNA-Moleküle

Genom

Gesamtheit aller Gene eines Organismus

Geräusch

nicht periodische Schwingungen, die sich theoretisch aus unendlich vielen Sinusschwingungen zusammensetzen

geschlossenes System

Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System ohne Stoff-, aber mit Energiewechsel mit der Umgebung

Gibbs-Energie (Gibbs free energy)

freie Energie

Gleichgewichtspotenzial

Beitrag eines Ions zum elektrischen Potenzial einer Zelle unter der Bedingung, dass kein Nettofluss dieses Ions über die Grenzfläche zwischen zwei Kompartimenten hinweg stattfindet

glomeruläre Filtrationsrate

GFR; das Volumen des im Prozess der → Ultrafiltration des Plasmas in der Niere pro Zeiteinheit gebildeten Primärharns

Glottis

Stimmritze; Teil des Vokalisationsapparats von Wirbeltieren, gebildet aus Stimmlippen und Stellknorpeln

Glycerophospholipide

fettlösliche Moleküle mit polarer Kopfgruppe in biologischen Membranen, bei denen Glycerin als Rückgratmolekül vorkommt und die Fettsäuren an C-1 und C-2 über Esterbindungen verknüpft sind

Glykogen

Polysaccharid aus Glucoseeinheiten, das bei Tieren als intrazelluläre Energiereserve in Form von Granula im Cytosol abgelagert wird

Glykokalyx

Schicht aus Polysacchariden auf der Oberfläche tierischer Zellen, die kovalent an Membranproteine (Glykoproteine) der Membranlipide (Glykolipide) gebunden sind

Glykolyse

Stoffwechselweg in Zellen, in dem Monosaccharide schrittweise zur Gewinnung von Energie und Reduktionsäquivalenten (NADH + H+) abgebaut werden

Glykosidase

Hydrolase, katalysiert reversibel die Hydrolyse einer glykosidischen Bindung in einem Glykosid, wobei ein Zuckermolekül vom Rumpfmolekül (Protein, Lipid, andere Zucker) abgespalten wird (Deglykosylierung)

Glykosylierung

Verknüpfung eines Proteins oder Lipids mit einem Kohlenhydratmolekül unter Wasseraustritt, Bildung eines Glykosids

Gradient

unterschiedliche Verteilung von Dingen oder Zuständen im Raum, zum Beispiel ein Konzentrationsunterschied

Granulosazelle

die im Ovarialfollikel die → Eizelle direkt umgebenden somatischen Nährzellen bei weiblichen Säugetieren

Grenzstrang

Kette untereinander verbundener Ganglien an den Wirbelkörpern des Rumpfes (Teil des Sympathikus)

Grundumsatz

basale Stoffwechselrate

Gyroskop

rasch drehender, symmetrischer Kreisel, der sich in einem beweglichen Lager dreht und dadurch die Lage des Objekts im Raum stabilisiert; kann auch als Gerät zur Messung von äußeren Kräften benutzt werden, die auf Kreiselbewegungen einwirken (dann auch: Gyrometer)

γ-Aminobuttersäure (gamma-aminobutyric acid, GABA)

Eine Aminosäure, die aus Glutamat synthetisiert wird; der im zentralen Nervensystem am häufigsten vorkommende inhibitorische Neurotransmitter.

γ-Glutamyldiaminopimelinsäure (iE-DAP)

Abbauprodukt des Peptidoglykans aus gram-negativen Bakterien, das von NOD1 erkannt wird.

γ-Motoneuron

Ein Motoneuron, das intrafusale Muskelfasern innerviert.

γ:δ-T-Zell-Rezeptoren

Antigenrezeptoren, die bei einer Untergruppe der T-Lymphocyten vorkommen und sich von den α:β-Rezeptoren unterscheiden. Die γ- und die δ-Kette werden von Genen codiert, die eine Genumlagerung durchlaufen.

γ:δ-T-Zellen

Untergruppe der Lymphocyten, die einen T-Zell-Rezeptor tragen, der aus den Antigenerkennungsproteinketten γ und δ besteht und ein γ:δ-Heterodimer bildet.

Gap junction

Eine spezielle Kontaktstelle, bei der mittels eines Proteinkanals eine enge Verbindung zwischen zwei Zellen entsteht, durch die Ionen direkt von einer Zelle in die andere gelangen können.

G-Cap

→ Cap-Gruppe

G-Protein

Ein membrangebundenes Protein, das Guanosintriphosphat (GTP) bindet, wenn es durch einen Membranrezeptor aktiviert wird. Aktive G-Proteine stimulieren oder inhibieren andere membrangebundene Proteine.

G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs)

Große Gruppe von Zelloberflächenrezeptoren mit sieben membrandurchspannenden Abschnitten, die nach der Bindung von Liganden mit heterotrimeren G-Proteinen in der Zelle assoziieren und das Signal durch Aktivierung der G-Proteine übertragen. Ein wichtiges Beispiel sind die Chemokinrezeptoren.

G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, engl. G protein-coupled receptors

auch als 7-TM-Rezeptoren bezeichnet; eine Klasse von Rezeptoren, die nach Bindung eines Liganden so die Konformation ändern, dass auf der cytoplasmatischen Seite des Rezeptors eine G-Protein-Bindungsstelle exponiert und ein Signaltransduktionsweg initiiert wird

G-Protein-gekoppelter Rezeptor

Ein membranständiges Protein, das G-Proteine aktiviert, wenn es an Neurotransmitter gebunden hat.

G-Protein-gekoppelter Rezeptor

transmembranes Rezeptormolekül, das seine Aktivierung (durch Ligandenbindung oder Lichteinfang) an ein G-Protein im Inneren der Zelle weitergibt

G-Proteine

Intrazelluläre GTPasen, die in Signalwegen als molekulare Schalter fungieren. Die Proteine binden GTP und erhalten dadurch ihre aktive Konformation, die wieder verloren geht, sobald GTP zu GDP hydrolysiert wird. Es gibt zwei Typen von G-Proteinen: die heterotrimeren (α-, β-, γ-Untereinheit) rezeptorassoziierten G-Proteine und die kleinen G-Proteine (zum Beispiel Ras und Raf), die im Anschluss an viele Signalübertragungen durch die Membran aktiv sind.

G-Proteine

Guanosintriphosphat bindende Proteine; an der Signalübertragung zwischen Rezeptor und sekundären Botensystemen beteiligte Membranproteine; man unterscheidet membranständige heterotrimere und cytosolische G-Proteine

G-Proteine, engl. G proteins

Membranproteine, die an der Signalübertragung beteiligt sind; charakterisiert durch Bindung von GDP oder GTP

G-Quadruplex-Struktur

Struktur in G-reichen DNA-Regionen, in der vier Guaninbasen ein planares Netzwerk bilden, das von Wasserstoffbrücken zusammengehalten wird. Diese Guanintetrade kann sich mit weiteren Guanintetraden übereinanderstapeln. G-Quadruplex-Strukturen, die aus dem RNA-Intron der Switch-Region stammen, können wahrscheinlich beim Isotypwechsel das AID-Enzym zur Switch-Region dirigieren.

G0-Phase, engl. G0 phase

Ruhezustand einer Zelle, in dem sie sich nicht auf den Zellteilungszyklus vorbereitet

G1-Phase, engl. G1 phase

der Zeitraum zwischen dem Ende der Mitose und dem Beginn der S-Phase (Synthese) eines Zellzyklus (vgl. → G2-Phase, → M-Phase, → S-Phase)

G1-S-Übergang, engl. G1-to-S transition

der Zeitpunkt des Zellzyklus, an dem die G1-Phase endet und die S-Phase beginnt

G2-Phase, engl. G2 phase

der Zeitraum zwischen der S-Phase (Synthese) und dem Beginn der Mitose eines Zellzyklus (vgl. → G1-Phase, → M-Phase, → S-Phase)

GABA

Siehe γ-Aminobuttersäure.

GABA

Abkürzung für den Neurotransmitter Gammaaminobuttersäure

GABAerg

Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die γ-Aminobuttersäure produzieren und freisetzen.

Galaktosämie

Rezessive vererbte Stoffwechselerkrankung. Pathologischer Überschuss des Zuckers. Galaktose im Blut aufgrund der Defizienz einer Mutante des Enzymlocus Uridyltransferase.

Galle, engl. bile

Gallenflüssigkeit; von der Leber aus Cholesterol, verschiedenen Phospholipiden und Bilirubin (einem Abbauprodukt von Hämoglobin) synthetisierte Verdauungsflüssigkeit; enthält Gallensalze, die im Darm Fette emulgieren

Gallenblase

mit Gallenflüssigkeit gefülltes Hohlorgan bei Wirbeltieren, das eine Erweiterung eines Abzweigs des Hauptsammelgangs (Ductus choledochus) der Leber darstellt

Gallenblase, engl. gallbladder

Organ des menschlichen Verdauungstrakts, das der Speicherung der Galle dient

Gallensäure

Gallensäuren sind Bestandteile des Gallensaftes, der in der Leber produziert und in der Galle gespeichert und teilweise umgebaut wird. Es gibt unterschiedliche Gallensäuren. Sie wirken im Dünndarm als Emulgatoren und sind für die Fettverdauung wichtig.

GALT

→ darmassoziierte lymphatische Gewebe

Galvanotaxis

durch elektrischen Gleichstrom verursachte gerichtete Bewegung (Taxis) freischwimmender Pflanzen oder eukaryotischer Einzeller

Gamet

Die Keimbahn von Organismen mit geschlechtlicher Vermehrung erzeugt Eizellen oder Spermien bzw. Pollen. Bei der Befruchtung verschmelzen diese weiblichen und männlichen haploiden Gameten zur diploiden Zygote (> Ploidie), aus der der neue Organismus entsteht.

Gamet

einzellige Fortpflanzungseinheit, die sich nach Fusion mit einem anderen Gameten zu einem neuen Individuum entwickelt

Gametangiogamie

das Verschmelzen zweier siehe Gametangien ohne das Freisetzen von Gameten bei der sexuellen Fortpflanzung beispielsweise einiger Pilze und Oomycota

Gametangium

nichthomologe Bildungsorte von Gameten bei Pflanzen, Algen und Pilzen; weibliche Gametangien werden generell als Oogonien, männliche als Spermatogonien bezeichnet; in einzelnen Gruppen haben sich andere Begriffe etabliert: So heißen die weiblichen Gametangien Oogonium (Oomycota), Ascogon oder Ascogonium (Ascomycota) und Archegonium (Moose und Farnpflanzen), wohingegen die männlichen in allen Gruppen als Antheridium bezeichnet werden.

Gametangium (von griech. gametes

für „Gatte“ und aggeion für „Gefäß“), engl. gametangium Geschlechtsorgan bei Algen, Pflanzen und Pilzen, in dem die Gameten gebildet werden (vgl. → Antheridium, → Archegonium, → Ascogon)

Gameten

Quelle: Genetik

Biologie: Keimzellen.

Gameten

Keimzellen zur sexuellen Fortpflanzung. Besitzen im Gegensatz zu den somatischen Zellen (Körperzellen) nur das halbe Ploidie-Level. Beim Menschen: Eizelle und Spermien.

Gameten

auch Keimzellen; haploide Zellen, die der genetischen Rekombination dienen und bei der Befruchtung zu einer diploiden siehe Zygote verschmelzen

Gameten

Quelle: Genetik

(gr. gametes, Gatte; gr. gamos, Hochzeit) Biologie: Keimzellen.

Gameten (Keimzellen), engl. gametes

die reifen sexuellen Fortpflanzungszellen eines vielzelligen Organismus, wie Eier bzw. Spermien (Gegensatz zu → somatische Zellen)

Gametogenese

Bildung der Keimzellen (Gameten) durch meiotische Teilungen; die Gametogenese bei Weibchen heißt Oogenese, bei Männchen Spermatogenese

Gametogenese (von griech. genesis für „Zeugung“), engl. gametogenesis

spezielle Abfolge von Zellteilungen, die zur Produktion von Keimzellen (Gameten) führt. Die Vorgänge im Ovar heißen Oogenese, die in den Hoden Spermatogenese.

Gametophyt

bei Pflanzen mit siehe Generationswechsel Bezeichnung für die sich geschlechtlich durch Gameten bildende Generation

Gametophyt, engl. gametophyte

bei Pflanzen und photosynthetisch aktiven Protisten mit Generationswechsel die vielzellige haploide Phase, welche die Gameten produziert (Gegensatz zu → Sporophyt)

Gamma-Diversität, engl. gamma diversity

die Artenvielfalt in einer geographischen Region, der regionale Artenpool (vgl. → Alpha-Diversität, → Beta-Diversität)

Ganghöhe

Bei helikalen periodischen Strukturen ist sie die Distanz zwischen zwei homologen Punkten der Struktur. Im molekularen Bereich wird die Ganghöhe entweder in Nanometern (nm) oder Ångström (Å; 1 Å = 0,1 nm) angegeben oder in der Anzahl der die Struktur aufbauenden Untereinheiten zwischen diesen beiden Punkten. Bei einer Helix innerhalb eines Proteins wäre das die Anzahl der Aminosäuren, bei einer helikalen Struktur, die aus vielen einzelnen Proteinen aufgebaut ist wie das F-Actin, die Anzahl der einzelnen Proteinmoleküle, also z. B. der G-Actine.

Ganglienzelle

Eine Zelle in der Netzhaut, die Eingang von den Bipolarzellen erhält und von der aus ein Axon in den Sehnerv zieht.

Ganglienzellen

spezialisierte Nervenzellen in der Netzhaut von Wirbeltieren, die Informationen von siehe Bipolarzellen empfangen und an das Gehirn weiterleiten

Ganglienzellen, engl. ganglion cells

zum Glaskörper hin gelegene Zellen der menschlichen Netzhaut, die Informationen der Bipolarzellen an das Gehirn weiterleiten

Ganglienzellschicht

Eine Schicht der Netzhaut, die der Augenmitte am nächsten ist und Ganglienzellen enthält.

Ganglion

Ansammlung von Nervenzellkörpern des Nervensystems.

Ganglion

Ansammlung bzw. Gruppe zusammenliegender Nervenzellkörper, die zu einer Verdickung des Nervenstranges führt und bei Wirbeltieren von Bindegewebe oder Knochen eingekapselt ist

Ganglion

Eine Ansammlung von Neuronen imperipheren Nervensystem. Plural: Ganglien.

Ganglion (von griech. ganglion für „Geschwulst“), engl. ganglion

eine Ansammlung von Nervenzellen mit ähnlichen Merkmalen oder Funktionen

Ganglion spinale

Siehe Spinalganglion.

GAP

→ GTPase-aktivierendes Protein

Gap

Lücke in einem siehe Alignment

Gap Junction

Abschlussgewebe verbindende Haftstruktur

Gap junction

Offene Verbindung (Kanal) zwischen den Zellen, der einen Austausch von Molekülen und elektrischen Signalen (Informationen) ermöglicht.

Gap Junctions

Zell-Zell-Verbindungen tierischer Zellen, die direkte plasmatische Verbindungen zwischen einzelnen Zellen herstellen; dienen dem Austausch chemischer Substanzen oder der Weiterleitung elektrischer Signale

Gap Junctions, engl. gap junctions

Proteinkanäle, welche die 20-30nm breite Lücke zwischen den Plasmamembranen zweier angrenzender tierischer Zellen überbrücken und auf 2-4nm verengen; dienen der Weiterleitung von chemischen Substanzen oder elektrischen Signale von einer Zelle zur nächsten

Gap-Gene

→ Lückengene

Gärung

eine bei Mikroorganismen verbreitete Form des Stoffwechsels, bei der organische Substrate (meist Kohlenhydrate) anaerob abgebaut werden; unvollständige Oxidation mit organischen Endprodukten ohne Beteiligung einer siehe Atmungskette

Gärung, engl. fermentation

der anaerobe Abbau einer Substanz wie Glucose in kleinere Moleküle wie Milchsäure oder Alkohol im Energiestoffwechsel

Gasaustausch

physikalischer Vorgang während Stoffwechselprozessen, bei dem der Austausch von zwei oder mehreren Gase stattfindet, wie beispielsweise der Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid bei der Atmung

Gasaustausch, engl. gas exchange

bei Tieren die Aufnahme von Sauerstoff aus der Umgebung und die Abgabe von Kohlenstoffdioxid

Gastralraum

der Verdauung dienender zentraler, von der siehe Gastrodermis ausgekleideter Hohlraum bei Quallen und Nesseltieren

Gastralraum, engl. gastrovascular cavity

zentraler Körperhohlraum, der der Verdauung dient, beispielsweise bei Quallen und anderen Nesseltieren

Gastrin, engl. gastrin

von Zellen im unteren Bereich des Magens sezerniertes Hormon, das die Sekretion von Verdauungssäften und die Bewegungen des Magens anregt

Gastrodermis

einschichtiges Epithel, das den siehe Gastralraum der Hohltiere auskleidet

Gastrointestinaltrakt

Magen-Darm-Trakt

Gastrointestinaltrakt

auch Magen-Darm-Trakt; in verschiedene Abschnitte gegliedertes Verdauungssystem von Tieren, das vom Mund bis zum Anus reicht

Gastrointestinaltrakt, engl. gastrointestinal system

der Magen-Darm-Trakt des Verdauungssystems von Tieren

Gastrovaskularsystem

vor allem bei Hohltieren und Plattwürmern durch den Körper ziehendes Darmsystem, das durch eine meist starke Verzweigung auch Aufgaben des Blutgefäßsystems übernimmt

Gastrovaskularsystem, engl. gastrovascular system

Komplexes Hohlraumsystem der Nesseltiere (Cnidaria) und der Plattwürmer (Plathelminthes) mit nur einer Öffnung nach außen, dient sowohl der Verdauung der Nahrung als auch der Verteilung der Nährstoffe im Körper

Gastrula

Quelle: Genetik

Frühes Entwicklungsstadium eines Organismus, bei dem der Urdarm eingestülpt wird (Entodermbildung).

Gastrula

Quelle: Genetik

(gr. gaster, Bauch, Magen; lat. gastrum, bauchiges Tongefäß) Frühes Entwicklungsstadium eines Organismus, bei dem der Urdarm eingestülpt wird (Entodermbildung).

Gastrula (von griech. gastra für „Bauch eines Gefäßes“), engl. gastrula

becherförmiges Embryonalstadium mit den charakteristischen drei Zellschichten (Keimblättern: Ektoderm, Entoderm und Mesoderm), aus denen sich später sämtliche Organsysteme des erwachsenen Tieres entwickeln

Gastrulation

von griech. gaster, Bauch eines Gefäßes. Vorgang in der Embryogenese,bei dem ausgehend von der Blastula, eine komplexe Verlagerung und Migration stattfindet,an deren Ende die drei Keimblätter (Ektoderm, Mesoderm, Endoderm) stehen. Die Ausbildung der Keimblätter ist der wesentliche Vorgang bei der Festlegung des gesamten Bauplans eines Organismus. Die Bedeutung dieses Vorgangs wurde von dem Entwicklungsbiologen Lewis Wolpert mit folgendem Zitat ausgedrückt: „It is not birth, marriage or death, but gastrulation, which is truly the most important time in your life.“(Wolpert L. (2008) The triumph of the embryo. Courier Corporation, North Chelmsford)

Gastrulation

Bildung eines meist zunächst zweischichtigen Keims (Gastrula) aus der siehe Blastula durch Zellbewegungen und -verlagerungen

Gastrulation, engl. gastrulation

Entwicklung der Gastrula aus der Blastula; in der Embryonalentwicklung der Prozess, bei dem durch massive Einwanderung von Zellen aus einer Blastula eine Gastrula gebildet wird und daraus ein Embryo mit drei Keimblättern und verschiedenen Körperachsen entsteht

Gaswechsel

siehe Gasaustausch

Gattung

systematische Einheit mehrerer ähnlicher und nah verwandter Arten, die eine gemeinsame phylogenetische Abstammung haben

Gattung (Genus) (von griech. genos für „Art“), engl. genus

taxonomische Gruppe sehr ähnlicher und nahe verwandter Arten, die im Rahmen der binären Nomenklatur mit einem gemeinsamen Namen belegt wurde

Gaucher-Syndrom

Rezessiv vererbbare Störung des Fettstoffwechsels (lysosomale Speicherkrankheit)

Gaumenmandeln

Beidseitig des Pharynx liegende, strukturierte Lymphgewebe, in denen eine adaptive Immunantwort ausgelöst werden kann. Sie gehören zum mucosalen Immunsystem (zum Vergleich: → Zungenmandeln).

Gaußsche Glockenkurve

Eine mathematische Funktion, die sich durch ihre typische Glockenform auszeichnet und nach dem Mathematiker Gauß bezeichnet wurde (> Normalverteilung).

Gebärmutter

→ Uterus

Gebärmutter

Teil der weiblichen Geschlechtsorgane. In der Gebärmutter nistet sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ein und entwickelt sich zum geburtsreifen Fetus. (Syn.: Uterus)

Gebärmutterschleimhaut

Teil der Gebärmutter. Schleimhaut, die die Innenseite der Gebärmutter auskleidet. In die Gebärmutterschleimhaut nistet sich die befruchtete Eizelle ein. (Syn.: Endometrium, Uterusschleimhaut)

Gedächtnis

Das Behalten von erlernten Informationen, Gewohnheiten und Fähigkeiten.

Gedächtnis

„Unter Gedächtnis versteht man Prozesse und Systeme, die für die Einspeicherung, die Aufbewahrung, den Abruf und die Anwendung von Informationen zuständig sind, sobald die ursprüngliche Quelle der Information nicht mehr verfügbar ist“ (Gruber 2018, S. 2).

Gedächtniskonsolidierung

Der Prozess der Speicherung von neuen Informationen in das Langzeitgedächtnis.

Gedächtnisspur

Die neuronale Repräsentation einer Erinnerung, auch als Engramm bezeichnet.

Gedächtniszelle

Immunzelle. Erscheinungsform eines T-Lymphocyten (T-Gedächtniszelle) oder B-Lymphocyten (B-Gedächtniszelle). Eine Gedächtniszelle verweilt viele Jahre im Körper und kann bei Bedarf beim erneuten Kontakt mit dem Antigen sofort reagieren.

Gedächtniszellen

B- und T-Lymphocyten, die für das immunologische Gedächtnis verantwortlich sind. Sie reagieren auf Antigene empfindlicher als naive Lymphocyten und reagieren schnell bei einem erneuten Kontakt mit dem Antigen, das sie ursprünglich aktiviert hat.

Gedächtniszellen, engl. memory cells

langlebige Lymphocyten, die beim Kontakt mit einem Antigen gebildet werden; verbleiben im Körper und können bei erneutem Kontakt mit dem Antigen eine rasche Immunantwort ankurbeln

Gefäßsystem, engl. vascular system

(1) das in erster Linie aus Phloem und Xylem bestehende Leitungssystem der Gefäßpflanzen; (2) die Adern im Kreislaufsystem von Tieren

Geflechtschicht

Teil der Haut (Teil der Lederhaut). Die Geflechtschicht enthält elastische und zugfeste Fasern, die die Haut reißfest und dadurch verformbar machen.

Gefrierbruchtechnik, engl. freeze-fracturing

Gewebepräparationstechnik für die Transmissions- und Rasterelektronenmikroskopie, bei der das Gewebe tiefgefroren und anschließend mit einem Mikrotom aufgebrochen wird; der Bruch folgt dabei häufig dem Weg des geringsten Widerstands innerhalb einer Membran

GEFs

→ Guaninnucleotidaustauschfaktoren

Gegenfarbenzelle

Eine Zelle des Sehsystems mit einer exzitatorischen Reaktion auf Licht einer Wellenlänge und einer inhibitorischen Reaktion auf Licht einer anderen Wellenlänge; die einander auslöschenden Farbpaare sind Rot-Grün und Blau-Gelb.

Gegenregulationshypothese

→ Hygienehypothese

Gegenstrommultiplikationssystem, engl. countercurrent multiplication system

Mechanismus, der in der Niere von Säugetieren die Konzentration der interstitiellen Flüssigkeit durch das Gegenstromprinzip in der Henle-Schleife, selektive Permeabilität und aktiven Transport von Ionen in Abschnitten der Henle-Schleife erhöht

Gegenstromprinzip, engl. countercurrent flow

Anordnung, die einen maximalen Austausch von Wärme oder einer diffusionsfähigen Substanz zwischen zwei Flüssigkeiten fördert, indem beide Flüssigkeiten in nahe beieinander liegenden, parallel verlaufenden Gefäßen in umgekehrter Richtung aneinander vorbeifließen

Gegenstromwärmeaustausch, engl. countercurrent heat exchange

eine Anpassung des Kreislaufsystems, die Körperwärme erhält. Bei manchen Großfischen wird das zu den Muskeln fließende arterielle Blut durch venöses Blut erwärmt, das von den Muskeln wegfließt. Bei manchen Vögeln erfolgt der Gegenstromaustausch in den Beinen, bei Waltieren in den Flossen.

Gehirn

Der Teil des zentralen Nervensystems, der in der Schädelhöhle liegt und sich aus dem Großhirn, dem Kleinhirn, dem Hirnstamm und der Netzhaut zusammensetzt.

Gehirn

im Schädel oder der Kopfkapsel gelegener Teil des zentralen Nervensystems, welcher der Koordination des Körpers dient

Gehirn, engl. brain

das zentrale Koordinationszentrum eines Nervensystems

Gehörgang

Ein Gang, der von der Ohrmuschel zum Trommelfell führt; der Eingang zum Innenohr.

Gehörknöchelchen

die drei kleinsten, gelenkig miteinander verbundenen Knochen des menschlichen Körpers, bestehend aus Hammer, Amboss und Steigbügel. Dienen der Impedanzwandlung (Druckerhöhung auf Kosten der Amplitude) und Weiterleitung von Vibrationen des Trommelfells zum ovalen Fenster des Innenohrs

Gehörknöchelchen

Einer von drei kleinen Knochen im Mittelohr.

Gehörknöchelchen, engl. ossicles

die drei kleinen Knochen im Mittelohr, die Vibrationen des Trommelfells zum ovalen Fenster des Innenohrs übertragen; im Einzelnen: → Hammer (Malleus), → Amboss (Incus) und → Steigbügel (Stapes)

Geißel (Flagellum) (von lat. flagellum für „Peitsche“), engl. flagellum

langer, peitschenartiger Fortsatz, der Zellen zur Fortbewegung dient. Prokaryotische und eukaryotische Geißeln unterscheiden sich stark voneinander.

Geißelkammern

aus siehe Choanocyten bestehende, kugelförmige Ausbuchtungen innerhalb des Kanalsystems der Schwämme vom siehe Leucontyp, die als Pumpen für den Wasserstrom dienen

Geißeln

lange, fadenförmige Fortsätze von Pro- und Eukaryoten, die der Fortbewegung dienen, jedoch einen unterschiedlichen Aufbau aufweisen

geklumpte Verteilung, engl. clumped dispersion

eine durch eine geklumpte räumliche Anordnung charakterisierte Verteilung der Individuen innerhalb einer Population (vgl. → zufällige Verteilung, → regelmäßige Verteilung)

gekoppelte Erkennung (linked recognition)

Regel, nach der von → B-Zellen und → T-Helferzellen erkannte → Epitope von demselben Antigen stammen müssen, also ursprünglich physikalisch miteinander verbunden gewesen sind, damit die T-Helferzellen die B-Zellen aktivieren können.

gekoppelte Gene

Gene, die auf Chromosomen nah beieinander liegen und daher gemeinsam vererbt werden; je näher die Gene beieinanderliegen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit der siehe Rekombination, sodass bestimmte Merkmale stets in Kombination an die nachfolgende Generation vererbt werden

gekoppelte Gene, engl. coupled genes

Gene, die auf demselben Chromosom liegen und daher bei der Meiose nicht zufällig verteilt und nur selten rekombiniert werden. Je näher sie auf dem Chromosom beieinander liegen, desto geringer ist die Rekombinationshäufigkeit.

gekoppelte Transporter, engl. coupled transporters

Membranproteine, die zwei Substanzen durch eine Membran transportieren. Der Transport der einen Substanz treibt häufig den der anderen an.

Gelatinase

Gelatineauflösende Protease

Gelber Fleck

Siehe Makula.

gelber Fleck

Stelle auf der Netzhaut an der sich hauptsächlich Zapfen befinden. Am gelben Fleck liegt die größte Dichte von Sehzellen auf der Netzhaut vor, daher ist er die Stelle des schärfsten Sehens, also die mit der besten Auflösung.

Gelbkörper

im Eierstock, nach dem Eisprung (Ovulation) entstehendes, hormonproduzierendes Zellaggregat, das das Gelbkörperhormon sezerniert, welches der Vorbereitung des befruchteten Eies zur Einnistung in die Gebärmutter dient

Gelbkörper

Teil des Follikels, der beim Eisprung im Eierstock zurückbleibt und sich dort weiterentwickelt. Der Gelbkörper produziert Hormone (Progesteron und in kleinen Mengen Östrogen), die u. a. eine weitere Follikelreifung verhindern. Wird die Eizelle nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper zurück. (Syn.: Corpus luteum)

Gelegenheitskosten

→ Opportunitätskosten

Geleitzelle

"Element des Phloems der Angiospermen; plasma- und mitochondrienreiche Zelle, die zusammen mit einer Siebröhre durch inäquale Zellteilung entstanden ist und die Transportvorgänge in den Siebröhren unterstützt. > Siebröhre"

Geleitzelle

durch siehe Tüpfel mit den siehe Siebröhrenzellen verbundene, spezialisierte Zelle im siehe Phloem der Angiospermen, die einen großen Zellkern und viele Mitochondrien besitzen und der Beladung der Siebzellen mit Assimilaten dienen

Geleitzellen, engl. companion cells

spezialisierte Zellen, die mit den Siebröhren des Leitbündels bei Blütenpflanzen (Angiospermen) verbunden sind

Gelelektrophorese (von lat. electrum für „Bernstein“ und griech. phorein für „hervorbringen“), engl. gel electrophoresis

Methode zum Auftrennen von Makromolekülen (z. B. DNA-Fragmente oder Proteine) anhand ihrer elektrischen Ladung und/oder ihrer Molekülmasse durch Anlegen eines elektrischen Feldes an ein Gel

Gelenk

Die Verbindungen zwischen Knochen und bzw. oder knorpeligen Bestandteilen des Skeletts. Gelenke ermöglichen eine Bewegung. Es gibt echte Gelenke und unechte Gelenke.

Gelenk, engl. joint

eine Verbindung zwischen zwei oder mehr Knochen in Skelettsystemen

Gelenkregion (hinge)

Flexible Domäne zwischen den Fab-Armen und dem Fc-Teil eines Immunglobulins. Bei IgG- und IgA-Antikörpern ist das Gelenk sehr flexibel, sodass die beiden Fab-Arme viele verschiedene Winkel einnehmen und an weit voneinander entfernte Epitope binden können.

gemeinsame β-Kette

Transmembranpolypeptid (CD131), das eine gemeinsame Untereinheit der Rezeptoren für die Cytokine IL-3, IL-5 und GM-CSF ist.

gemeinsame γ-Kette (γc)

Transmembranprotein (CD132), das einer Untergruppe von Cytokinrezeptoren gemeinsam ist.

gemeinsame lymphatische Vorläuferzellen (CLPs) (common lymphoid progenitors)

Stammzellen, aus denen alle Lymphocyten hervorgehen, mit Ausnahme der angeborenen lymphatischen Zellen (ILCs).

gemeinsame myeloische Vorläuferzellen (CMPs) (common myeloid progenitors)

Stammzellen, aus denen die myeloischen Zellen des angeborenen Immunsystems – Makrophagen, Granulocyten, Mastzellen und dendritische Zellen – hervorgehen. Aus diesen Stammzellen entstehen außerdem die Megakaryocyten und die roten Blutkörperchen. Man bezeichnet sie auch als gemeinsame Knochenmarkvorläuferzellen.

gemeinsames mucosales Immunsystem

Der Begriff bezieht sich darauf, dass Lymphocyten, die in einem Abschnitt des mucosalen Systems zum ersten Mal mit ihrem Antigen in Kontakt getreten sind, als Effektorzellen auch in die anderen Bereiche des mucosalen Systems gelangen können.

gemischte essenzielle Kryoglobulinämie (mixed essential cryoglobulinemia)

Erkrankung, die auf die Produktion von Kryoglobulinen (durch Kälte ausfällbare Immunglobuline) zurückzuführen ist. Diese werden manchmal als Reaktion auf eine chronische Infektion (beispielsweise Hepatitis C) gebildet und es kommt zur Ablagerung von Immunkomplexen in Gelenken und Geweben.

Gemischte Heterozygotie

Quelle: Genetik

(engl. compound heterozygosity) Beide Allele eines Gens sind vom Wildtyp verschieden, tragen aber unterschiedliche Mutationen. Bei einem rezessiven Erbgang führt das zum Auftreten der Erkrankung, da beide mutierten Allele zu einem Ausfall oder zu einer Fehlfunktion des gebildeten Proteins führen.

gemischte Lymphocytenreaktion (MLR) (mixed lymphocyte reaction)

Histokompatibiltätstest, bei dem Lymphocyten von Spender und Empfänger gemeinsam kultiviert werden. Wenn die beiden Personen nicht histokompatibel sind, erkennen die T-Zellen des Empfängers die allogenen → MHC-Moleküle auf den fremden Zellen und proliferieren.

Gen

Quelle: Genetik

Fundamentale physikalische Einheit der Vererbung, die einen spezifischen Platz auf einem Chromosom einnimmt (7 Abschn. 1.1.3).

Gen

DNA-Abschnitt, der für den Aufbau einer Zelle relevante Proteine codiert.

Gen

Protein- oder RNA-Strukturencodierende Einheit der Erbinformation

Gen

Funktionelle Grundinformationseinheit der Genetik. Gene bestehen aus codierenden Bereichen, die Sequenzen für Proteine oder funktionelle RNAs beinhalten, und nichtcodierenden Bereichen, die regulatorische Sequenzen oder beispielsweise Introns (bei Eukaryoten) umfassen.

Gen

Quelle: Genetik

Fundamentale physikalische Einheit der Vererbung, die einen spezifischen Platz auf einem Chromosom einnimmt (Abschn. 1.1.3).

Gen

Quelle: Nutrigenomik

Abschnitt der DNA, der für die Synthese einer RNA kodiert. Diese RNA kann „kodierend“ (also für die Bildung eines Proteins stehend) oder „nichtkodierend“ sein.

Gen, Genort

Im Deutschen verknüpfen wir Gen mit einer Funktion (Protein oder Regulation der Proteinsynthese), d. h. der Chromosomenabschnitt (Genort), der das Gen enthält, ist für eine bestimmte Aufgabe verantwortlich. Die Überbegriffe von Genort und Gen sind Locus bzw. Allel und gelten für Chromosomenabschnitte, die nicht zwingend eine funktionelle Bedeutung haben müssen.

Gen-für-Gen-Resistenz, engl. gene-for-gene resistance

ein Resistenzmechanismus bei Pflanzen gegenüber Pathogenen. Ausgelöst wird die Resistenz durch die spezifische Wechselwirkung der Produkte der Avr-Gene (Virulenzgene) eines Pathogens und der Produkte der R-Gene (Resistenzgene) von Pflanzen.

Gen-Silencing

siehe Silencing

Genamplifikation, engl. gene amplification

Bildung vielfacher Kopien eines bestimmten Gens, wodurch eine große Zahl von RNA-Molekülen transkribiert werden kann (wie bei der rRNASynthese in Oocyten)

Gendrift

Auch Alleldrift oder Sewall-Wright-Effekt, beschreibt eine zufällige Änderung im verhältnismäßigen Auftreten von Allelen innerhalb des Genpools einer Population.

Gendrift

zufällige Veränderung der Allelfrequenz innerhalb des Genpools einer Population

Gendrift (genetische Drift), engl. genetic drift

Veränderungen der Genfrequenzen in einer kleinen Population von einer Generation zur nächsten infolge von Zufallsereignissen

Genduplikation, engl. gene duplication

die Entstehung zusätzlicher Kopien eines Gens in einem Genom im Laufe der Evolution; Mechanismus, durch den Genomprodukte neue Funktionen erlangen können

Gene (von griech. genes für „entstanden“), engl. genes

Einheiten der Erbinformation; hier verwendet als Einheit einer genetischen Funktion, welche die Information für eine RNA trägt, im Fall einer mRNA auch die des betreffenden Polypeptids

Generalisierter Anfall

Pathologisch starke und synchrone neuronale Aktivität, die sich über die gesamte Hirnhälfte ausbreitet. Siehe auch partieller Anfall.

Generalist

Individuen einer Art, deren Ansprüche an ihre Umwelt eine geringe Spezialisierung zeigen. Der Begriff ist oftmals relativ – der Generalist akzeptiert eine größere Zahl verschiedener Umweltbedingungen als ein Spezialist.

Generalisten

Organismen, die im Gegensatz zu Spezialisten in ihren Umweltansprüchen wenig spezialisiert sind; sie sind gegenüber weiten Schwankungsbereichen von Temperatur, Feuchte, Licht etc. mehr oder weniger unempfindlich und können sehr unterschiedliche Ressourcen nutzen (Eurypotenz)

Generation

Quelle: Genetik

(lat. generatio, Familie) Beschreibt die einzelnen Glieder einer Abstammungslinie in aufsteigender oder absteigender Folge (Eltern – Kinder – Enkel, aber auch Eltern – Großeltern).

Generation

Einzelne Glieder oder Ebenen einer Abstammungsabfolge. Beispielsweise: Großeltern Eltern Kinder Enkel Großenkel.

Generation

Lebewesen die innerhalb einer Abstammungslinie ungefähr denselben Abstand zum gemeinsamen Vorfahren haben

Generation

Quelle: Genetik

(lat. generatio, Familie) Beschreibt die einzelnen Glieder einer Abstammungslinie in aufsteigender oder absteigender Folge (Eltern – Kinder – Enkel, aber auch Eltern – Großeltern).

Generationsübergreifende epigenetische Vererbung

Quelle: Nutrigenomik

Übertragung epigenetischer Information, die ohne Veränderung der DNA-Sequenz an Gameten weitergegeben werden kann.

Generationswechsel

Individuen unterschiedlicher Generationen pflanzen sich auf unterschiedliche Art und Weise fort.

Generationswechsel

Aufeinanderfolge von geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung; bei Parasiten geht dies häufig auch mit einem Wirtswechsel einher

Generationswechsel, engl. alternation of generations

die Aufeinanderfolge vielzelliger haploider und diploider erwachsener Phasen bei verschiedenen Organismen mit geschlechtlicher Fortpflanzung, insbesondere bei Pflanzen, aber zum Beispiel auch bei Nesseltieren

Generationszeit, engl. generation time

das durchschnittliche Alter der Eltern sämtlicher Nachkommen einer Kohorte bzw. der durchschnittliche zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Generationen. In der Mikrobiologie die Zeitspanne, in der sich die Zahl der Individuen einer Population verdoppelt

Generatorpotenzial

→ Rezeptorpotenzial

Genetik

Quelle: Genetik

Gegenstand der Genetik (7 Abschn. 1.1) sind die Mechanismen der Vererbung (wie das genetische Material die Kontrolle über den Stoffwechsel und die Entwicklung eines Organismus erlangt und wie es das Wiedererscheinen elterlicher Eigenschaften in den Nachkommen bestimmt), die Natur des genetischen Materials und die Speicherung genetischer Information (einschließlich seiner Replikation, Mutation, Rekombination und Translation).

Genetik

Die Lehre von der Entstehung, der Speicherung, der Organisation und der Vererbung der Erbinformationen. Oder auch die Wissenschaft über die Mechanismen der Ausprägung von Merkmalen sowie ihre Weitergabe an Nachfahren. Immer noch unklar? Fangen Sie bitte bei Kapitel 1 wieder an!

Genetik

Quelle: Genetik

(gr. genetike techne, Wissenschaft von der Erzeugung, Entstehen) Gegenstand der Genetik (Abschn. 1.1) sind die Mechanismen der Vererbung (wie das genetische Material die Kontrolle über den Stoffwechsel und die Entwicklung eines Organismus erlangt und wie es das Wiedererscheinen elterlicher Eigenschaften in den Nachkommen bestimmt), die Natur des genetischen Materials und die Speicherung genetischer Information (einschließlich seiner Replikation, Mutation, Rekombination und Translation).

Genetik, engl. genetics

die Erforschung von Struktur, Funktionsweise und Vererbung der Gene als Einheiten der Erbinformation

Genetisch veränderter Organismus

GVO, im Englischen auch genetically modified organism (GMO). Organismus, dessen Genom durch Gentechnik modifiziert wurde (siehe auch rekombinante Proteine).

genetische Aberrationen, engl. genetic aberrations

genetisch bedingte Anomalien aufgrund von Mutationen

Genetische Architektur

Quelle: Nutrigenomik

Gesamtheit der genetischen Beiträge zu einem bestimmten Phänotyp. Sie umfasst die Anzahl der genetischen Variationen, die einen Phänotyp beeinflussen, die Größe ihrer Auswirkungen auf den Phänotyp, die Häufigkeit dieser Variationen in der Population und ihre Interaktionen untereinander und mit der Umwelt.

genetische Bürde

Die Verminderung der Reproduktionsfähigkeit einer Population durch nachteilige Mutationen. Mutationen ändern zufällig Gene ab. Solche Veränderungen finden sich stets in allen Populationen und sind oftmals zum Nachteil für den Organismus.

Genetische Drift

Quelle: Genetik

"(engl. drift, Strömung, Tendenz) Zufällige Veränderung der Häufigkeit von Allelen (Allelfrequenz) in einer Population von Generation zu Generation; wird häufig in kleinen Populationen beobachtet."

genetische Drift

Zufällige Veränderungen genetischer Populationsstrukturen, die durch die endliche Anzahl von Individuen in einer Population und deren begrenzte Vermehrungsfähigkeit entstehen.

genetische Drift

→ Gendrift

Genetische Drift

Quelle: Genetik

(engl. drift, Strömung, Tendenz) Zufällige Veränderung der Häufigkeit von Allelen (Allelfrequenz) in einer Population von Generation zu Generation; wird häufig in kleinen Populationen beobachtet.

Genetische Drift

Quelle: Nutrigenomik

Veränderung der genetischen Variationen im Laufe der Zeit, die auf zufällige Prozesse zurückzuführen sind, d. h. sich von der natürlichen Selektion in der Evolution unterscheiden.

genetische Erkrankung

Erkrankung, die auf die Veränderung eines Gens (monogenetisch)oder mehrerer Gene (polygenetisch) zurückzuführen ist. Ein Beispiel für eine monogenetische Erkrankung ist die Sichelzellanämie, bei der ein Glutaminsäurerest an Position 6 der Aminosäurekette durch Valin ersetzt ist. Ein Beispiel für eine polygenetische Erkrankung ist die Fettsucht. Von einer Erbkrankheit spricht man meist nur bei monogenetischen Erkrankungen. Bei polygenetischen Erkrankungen geht man eher von einer genetischen Disposition aus, da meist nicht klar nachvollziehbar ist, welche genetischen Veränderungen genau, zusammen mit entsprechenden Umweltfaktoren, die Krankheit auslösen.

Genetische Prägung

Quelle: Genetik

Abhängigkeit der Genexpression davon, ob das Allel über die väterliche oder mütterliche Keimbahn vererbt wurde (7 Abschn. 8.4.1).

genetische Prägung

siehe Imprinting

Genetische Prägung

Quelle: Genetik

Abhängigkeit der Genexpression davon, ob das Allel über die väterliche oder mütterliche Keimbahn vererbt wurde (Abschn. 8.4.1).

genetische Reihentests

→ genetisches Screening

genetische Statistik

Ein Teilgebiet der Statistik, das sich mit Lösungen von genetischen Problemstellungen beschäftigt.

genetische Struktur, engl. genetic structure

die Frequenzen verschiedener Allele an jedem Genlocus und die Frequenzen unterschiedlicher Genotypen in einer → Mendel’schen Population

Genetischer Code

Quelle: Genetik

"(engl. code, Chiffrierschlüssel) Übersetzungsanleitung für Information der DNA in die der Proteine; drei Nukleotide (Codon, Triplett) enthalten die Information für eine Aminosäure bzw. ein Translationssignal (Start/Stopp)."

Genetischer Code

Nukleinsäuren beinhalten Informationen (Gene), die für den Aufbau anderer Moleküle (RNA und Aminosäuren) codieren. DNA wird in RNA und RNA (soweit sie nicht selbst funktionell ist) in Aminosäuresequenzen übersetzt (siehe Codons und Proteinbiosynthese).

Genetischer Code

Quelle: Genetik

(engl. code, Chiffrierschlüssel) Übersetzungsanleitung für Information der DNA in die der Proteine; drei Nukleotide (Codon, Triplett) enthalten die Information für eine Aminosäure bzw. ein Translationssignal (Start/Stopp).

genetischer Code, engl. genetic code

Reihe von Instruktionen in Form von Nucleotidtripletts; eine lineare Abfolge von Nucleotiden in der mRNA wird dabei in eine lineare Abfolge von Aminosäuren in einem Protein übersetzt (vgl. → degenerierter Code)

genetischer Fingerabdruck

"Jeder höhere Organismus hat eine fast einmalige genetische Konstitution. Diese kann mit einer Auswahl von vielen Loci repräsentativ dargestellt werden. Hierbei unterscheiden wir, ob die Loci bekannte Strukturen haben oder ob DNA-Fragmente mit unbekannter Basenstruktur den Fingerabdruck ergeben. Wir können zum Beispiel eine beliebige Anzahl bekannter Loci wählen, dann resultiert der genetische Fingerabdruck eines Individuums aus der Gesamtheit der einzelnen Genotypen; oder wir wählen eine genetische Methode, die Variation an einer zufälligen Auswahl unbekannter DNA-Fragmente aufdeckt (> AFLP, > RAPD und > Multilocus Fingerprint)."

genetischer Fingerabdruck (DNA-Fingerprint), engl. genetic fingerprint

unverwechselbarer molekularer „Fingerabdruck“ eines jeden Individuums aus Allelsequenzen; in der Regel kurze Tandemwiederholungen (STRs, short tandem repeats) und Einzelnucleotidpolymorphismen (SNPs, single nucleotide polymorphims); wird durch Spaltung der DNA mit Restriktionsenzymen und anschließende Auftrennung mittels Elektrophorese gewonnen

Genetischer Hintergrund

Quelle: Genetik

Alle Gene im Genom mit Ausnahme desjenigen, das untersucht wird.

genetischer Hintergrund

Gene sind Teil eines Genoms, das in seiner Gesamtheit die Aktivität und Funktion der einzelnen Gene beeinflussen kann.

Genetischer Hintergrund

Quelle: Genetik

Alle Gene imGenom mit Ausnahme desjenigen, das untersucht wird.

genetischer Marker, engl. genetic marker

(1) bei der Klonierung von Genen ein Gen mit bekanntem Phänotyp, das das Vorhandensein eines anderen Gens, DNA-Abschnitts oder Chromosomenfragments anzeigt; (2) allgemein eine DNA-Sequenz, zum Beispiel ein einzelner Nucleotidpolymorphismus, dessen Vorhandensein mit der Anwesenheit anderer, gekoppelter Gene auf diesem Chromosom korreliert

genetischer Schalter, engl. genetic switch

Mechanismus, der regelt, wie der genetische „Werkzeugkasten“ eingesetzt wird, zum Beispiel Promotoren und Transkriptionsfaktoren, die an Promotoren binden. Die Signalkaskaden, die an diesen Schaltern zusammenlaufen und auf diese einwirken, bestimmen, wann und wo Gene an- oder abgeschaltet werden.

genetischer „Werkzeugkasten“, engl. genetic toolkit

eine den meisten Tieren gemeinsame Reihe von Entwicklungsgenen und -proteinen, die einer Hypothese zufolge für die Evolution ihrer unterschiedlichen Entwicklungwege verantwortlich sein sollen

Genetisches Geschlecht

Das ausschließlich auf den Genotyp beruhende Geschlecht eines Tieres oder Menschen.

genetisches Screening, engl. genetic screening

die Durchführung medizinischer Testreihen, um festzustellen, ob eine Person ein bestimmtes Allel trägt

Genexpression

Der Prozess des Umschreibens der Information eines Gens in Messenger-RNA; ein Gen ist ein DNA-Segment, das die Information für ein einzelnes Protein enthält.

Genexpression

Vorgang des Ablesens eines Gens durch Polymerasen und damit die Übersetzung (Transkription) eines Gens in eine funktionelle RNA oder in eine mRNA und schließlich (durch Translation) in ein Protein.

Genexpression

Quelle: Nutrigenomik

Prozess, bei dem Informationen aus einem Gen bei der Synthese eines funktionellen Genprodukts verwendet werden. Diese Produkte sind oft Proteine, können aber auch ncRNAs sein.

Genexpression, engl. gene expression

die Transkription der Information (Nucleotidsequenz) eines Gens in eine RNA und bei einer mRNA auch noch die Translation der mRNA in ein Protein

Genfamilie, engl. gene family

Satz ähnlicher Gene, die von einem einzelnen Ursprungsgen abstammen;Mitglieder einer Genfamilie müssen nicht unbedingt auf ein und demselben Chromosom lokalisiert sein. Die Globingenfamilie von Wirbeltieren ist ein klassisches Beispiel für eine Genfamilie. Ebenso spricht man von Proteinfamilien.

Genfluss

Weitergabe bzw. Austausch von genetischem Material zwischen unterschiedlichen Populationen durch Zu- und Abwanderung von Individuen von einer Population in die andere und erfolgreiche Reproduktion dort

Genfluss, engl. gene flow

der Austausch von Genen zwischen verschiedenen Populationen einer Art durch Migration von Individuen oder Austausch von Gameten

Genfrequenz

→ Allelfrequenz

Genitalien, engl. genitalia

die äußeren Geschlechtsorgane

Genkarte, engl. genetic map

eine geordnete Liste der Positionen von Genen (der Genorte oder Loci) auf einem Chromosom, ermittelt durch die Rekombinationshäufigkeit dieser Gene

Genkarten

Bestimmung der relativen Positionen von Genen auf einem Chromosom

Genkomplex

Mehrere nah benachbarte Loci auf einem Chromosom. Sie haben oftmals gleiche oder ähnliche Funktionen.

Genkonversion

Quelle: Genetik

(lat. convertere, umwandeln, übertragen, austauschen) Nicht-reziproker Austausch von DNA im Genom (S. 247).

Genkonversion

Quelle: Genetik

(lat. convertere, umwandeln, übertragen, austauschen) Nicht-reziproker Austausch von DNA im Genom.

Genlocus

Ort eines Gens auf einem Chromosom. Bei den Genen für die Ketten der Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren bezieht sich der Begriff des Locus auf die gesamte Gruppe der Gensegmente und C-Regionen einer bestimmten Kette.

Genlocus

siehe Locus

Genmutation

Mutation auf Sequenzebene. Kann beispielsweise Deletionen, Substitutionen und Insertionen beinhalten.

Genmutation, engl. gene mutation

Veränderung eines einzelnen Gens durch eine Mutation; in seiner minimalsten Form eine → Punktmutation

Genom

Quelle: Genetik

Gesamtheit der genetischen Information einer Zelle (S. 6).

Genom

Die gesamte Erbinformation eines Individuums.

Genom

Die Gesamtheit der genetischen Information einer Zelle. Bei Eukaryoten zählen neben dem Kerngenom (> G, > Chromosom) auch die DNA-tragenden Plastiden (> Mitochondrium, > Chloroplast) zum Genom.

Genom

Die Gesamtheit des genetischen Materials eines Organismus.

Genom

Gesamtheit der Erbinformation

Genom

Die Gesamtheit der genetischen Informationen, inklusive codierender und nichtcodierender Sequenzen eines Organismus. Dabei wird stets nur ein haploider Chromosomensatz einer Zelle betrachtet.

Genom

Gesamtheit aller genetischen Informationen eines Organismus entweder aus RNA bei RNA-Viren oder aus DNA (DNA-Viren und Lebewesen)

Genom

Quelle: Genetik

Gesamtheit der genetischen Information einer Zelle.

Genom

Quelle: Nutrigenomik

Vollständige haploide DNA-Sequenz eines Organismus, die alle kodierenden Gene und weitaus größere nichtkodierende Regionen umfasst. Das Genom aller 400 Gewebe und Zelltypen eines Individuums ist identisch und über die Zeit konstant (mit Ausnahme von Krebszellen).

Genom (genome)

Gesamtheit der Erbinformation einer Zelle oder eines Virus in Form von DNA (bei einigen Viren RNA). Umfasst neben den Chromosomen bei Eukaryoten auch die DNA von Mitochondrien und Chloroplasten, bei Prokaryoten eventuell vorhandene zusätzliche DNA-Ringe, die man Plasmide nennt.

Genom, engl. genome

die vollständige DNA-Sequenz eines bestimmten Organismus oder Individuums

genome-editing

Die gezielte Modifikation von Nukleinsäuren durch sehr genaue neuere molekularbiologische Methoden wie CRISPR-Cas. Wichtiges Werkzeug in der Gentechnik.

Genomik

Bezeichnung für die vollständige Analyse des siehe Genoms eines Organismus

Genomik, engl. genomics

die Untersuchung des gesamten Genoms eines Organismus und derWechselwirkungen von dessen Genen untereinander (vgl. → funktionelle Genomik, → vergleichende Genomik)

genomische Äquivalenz, engl. genomic equivalence

alle somatischen Zellen eines vielzelligen Organismus enthalten das vollständige Genom dieses Organismus

genomische DNA-Bibliothek, engl. genomic library

auch als Genbibliothek oder genomische Bank bezeichnet; besteht aus allen geklonten DNA-Fragmenten, die durch den Abbau der genomischen DNA zu kleineren Segmenten gewonnen werden

genomische Prägung, engl. genomic imprinting

auch als genomisches Imprinting bezeichnet; unterschiedliche Ausprägung eines Gens, je nachdem, ob es vom Vater oder von der Mutter ererbt worden ist

Genommutation

Eine numerische Chromosomenaberration, bei der einzelne oder mehrere Chromosomen fehlverteilt vorliegen (Aneuploidie) oder ganze Chromosomensätze vervielfältigt sind (Polyploidie).

Genommutation, engl. genome mutation

Veränderung der Chromosomenzahl durch → Aneuploidie oder → Polyploidie (Gegensatz zu → Chromosomenmutation, → Genmutation, → Punktmutation)

Genomsequenzierung, engl. genome sequencing

Bestimmung der Nucleotidsequenz des gesamten Genoms eines Organismus

Genomweite Assoziationsstudie (GWAS)

Quelle: Nutrigenomik

Studie, die darauf abzielt, genetische Loci (meist SNPs) zu identifizieren, die mit einem beobachtbaren Merkmal, einer Krankheit oder einem beobachtbaren Zustand assoziiert sind.

genomweite Assoziationsstudien (GWASs) (genome-wide association studies)

Genetische Assoziationsstudien in der allgemeinen Population, die nach einer Korrelation zwischen der Häufigkeit von Krankheiten und variablen Allelen suchen, indem die Genome zahlreicher Personen nach informativen Einzelnucleotidpolymorphismen (single nucleotide polymorphisms, SNPs) durchsucht werden.

Genort

Im Deutschen verbinden wir einen solchen Chromosomenabschnitt immer mit einer Funktion. In der angelsächsischen Literatur gilt diese Verbindung nicht immer! Der Überbegriff lautet Locus (> G) und gilt für jeden wohldefinierten DNA-Abschnitt, mit oder ohne funktionelle Bedeutung!

Genort

→ Locus

Genort

siehe Locus

Genotyp

Die Gesamtheit der genetischen Ausstattung eines Organismus. Praktisch das durch die Elterngeneration vererbte Allelmuster, welches sich im Phänotyp ausprägt.

Genotyp

die Gesamtheit der Gene und Allele eines Individuums

Genotyp

Quelle: Genetik

(gr. genos, Abstammung; gr. typos, Form) Konstitution eines Gens bzw. Gesamtheit der erblichen Eigenschaften eines Organismus (seine genetische Konstitution).

Genotyp

Quelle: Nutrigenomik

Genetische Ausstattung eines Organismus, d. h. seine vollständige vererbbare genetische Identität.

Genotyp

Quelle: Genetik

Konstitution eines Gens bzw. Gesamtheit der erblichen Eigenschaften eines Organismus (seine genetische Konstitution) (S. 9).

Genotyp

Die Kombination von elterlichen Allelen (> G), die ein Individuum trägt. Hierbei kann die Kombination von einem oder mehreren Loci (mit oder ohne Funktion!) betrachtet werden.

Genotyp

Die genetische Ausstattung eines Organismus.

Genotyp

Bezeichnung der genetischen Ausstattung eines Organismus.

Genotyp (von griech. genos für „Art“, „Geschlecht“ und typos für „Form“), engl. genotype

die genaue Beschreibung der genetischen Konstitution eines Individuums; entweder im Hinblick auf ein bestimmtes Merkmal oder auf eine ganze Reihe von Merkmalen (Gegensatz zu → Phänotyp)

Genotypfrequenz, engl. genotype frequency

der relative Anteil eines bestimmten Genotyps in einer spezifischen Population (Gegensatz zu → Allelfrequenz)

Genpool

Quelle: Genetik

(engl. pool, Reservoir, Vorrat) Gesamtheit aller Allele einer Population.

Genpool

Die Gesamtheit der genetischen Information aller reproduzierenden Individuen einer Population oder Gruppe.

Genpool

Die Gesamtheit aller Genvarianten (Allele) in einer Population.

Genpool

Gesamtheit der genetischen Variationen (siehe Allele) einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt

Genpool

Quelle: Genetik

(engl. pool, Reservoir, Vorrat) Gesamtheit aller Allele einer Population.

Genpool, engl. gene pool

alle verschiedenen Allele sämtlicher Gene von allen Individuen einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt

Genregulatorische Netzwerke

Quelle: Nutrigenomik

Repräsentieren Einheiten von interagierenden Proteinen, die durch definierte regulatorische Beziehungen funktionell eingeschränkt sind. Diese Interaktionen liefern eine Struktur und bestimmen einen Output in Form eines Genexpressionsmusters. Netzwerke werden normalerweise durch Knoten (Proteine) und Kanten (deren Wechselwirkungen) visualisiert.

Gensegmente

Gruppen von kurzen DNA-Sequenzen an den Genloci der Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren, die verschiedene Regionen der variablen Domänen der Antigenrezeptoren codieren. Wir unterscheiden drei Typen solcher Gensegmente: Die → V-Gen-Segmente codieren die ersten 95 Aminosäuren, die D-Gen-Segmente(→ Diversitätsgensegmente) (nur in den Loci der schweren Kette und der TCRα-Kette) etwa fünf Aminosäuren und die → J-Gen-Segmente bilden die letzten 10–15 Aminosäuren der variablen Region. Die DNA der Keimzellen enthält zahlreiche Kopien dieser Gensegmente, aber zur Bildung einer variablen Domäne wird von jedem Typ immer nur ein Segment verwendet.

Genstammbaum, engl. gene phylogenetic tree

grafische Darstellung der evolutionären Beziehungen eines Gens oder der Mitglieder einer Genfamilie bei verschiedenen Organismenarten (vgl. → phylogenetischer Baum, → Proteinstammbaum)

Genstilllegung

Inaktivierungsmechanismen zur Inaktivierung der Genexpression

Gentechnik

Die Manipulation des Genoms eines Organismus durch den Einbau oder die Deletion von DNA.

Gentechnik

Die gezielte Veränderung des Genoms von Organismen durch molekularbiologische Methoden.

Gentechnik, engl. gene technology

die in vitro-Verknüpfung von DNA-Molekülen unterschiedlicher Herkunft zu vermehrbarer, neu kombinierter DNA sowie deren Einführung ( → Transformation, → Transfektion) in einen Empfängerorganismus zum Zwecke der Vermehrung der → rekombinanten DNA und der Herstellung neuartiger Genprodukte ( → rekombinantes Protein)

Gentechnik-Gesetz

Quelle: Genetik

"(GenTG) Stellt den rechtlichen Rahmen für die Erforschung, Entwicklung und wirtschaftliche Nutzung der Gentechnik dar; es existieren in allen Staaten der OECD vergleichbare gesetzliche Regelungen."

Gentechnik-Gesetz

Quelle: Genetik

(GenTG) Stellt den rechtlichen Rahmen für die Erforschung, Entwicklung und wirtschaftliche Nutzung der Gentechnik dar; es existieren in allen Staaten der OECD vergleichbare gesetzliche Regelungen.

Gentherapie, engl. gene therapy

Behandlung einer genetisch bedingten Krankheit durch Einschleusen funktionsfähiger Allele der krankhaften Gene in die Zellen des Patienten

Gentransfer

Quelle: Genetik

"(engl. transfer, Übertragung) Übertragung eines Gens von einem Organismus in einen anderen. Horizontaler Gentransfer: außerhalb der sexuellen Fortpflanzungswege und unabhängig von bestehenden Artgrenzen; vertikaler Gentransfer: Genübertragung durch Gameten innerhalb einer Art."

Gentransfer

Quelle: Genetik

(engl. transfer, Übertragung) Übertragung eines Gens von einem Organismus in einen anderen. Horizontaler Gentransfer: außerhalb der sexuellen Fortpflanzungswege und unabhängig von bestehenden Artgrenzen; vertikaler Gentransfer: Genübertragung durch Gameten innerhalb einer Art.

Gentransfer, horizontal

Kurz HGT, fasst den nichtsexuellen Transfer von genetischem Material zwischen zwei verschiedenen Organismen zusammen, die weder miteinander verwandt, noch von der gleichen Art sein müssen. Häufig zwischen Prokaryoten. Darunter fallen Konjugation, Transformation und Transduktion.

Gentransfer, vertikal

Auch sexueller Gentransfer. Über den vertikalen Gentransfer wird genetisches Material von der Parental- an die Tochtergeneration weitergegeben. Basiert auf der Produktion von Gameten.

Genumlagerung

Somatische Rekombination von Gensegmenten in den Loci der Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren, wodurch jeweils ein funktionelles Gen entsteht. Durch diesen Vorgang bildet sich die Diversität der variablen Regionen der Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren heraus.

Genus

→ Gattung

geographisches Verbreitungsgebiet, engl. geographic range

die gesamte Region, in der eine Art vorkommt

geologische Zeitskala, engl. geological time scale

die Unterteilung der Erdgeschichte in eine Reihe von benannten zeitlichen Perioden aufgrund wesentlicher biotischer oder abiotischer Veränderungen

Geotropismus

→ Gravitropismus

geprägte Gene

siehe Imprinting

gerichtete Genkonversion, engl. biased gene conversion

ein Mechanismus der konzertierten Evolution. Hierbei scheint ein DNA-Reparaturmechanismus insofern gerichtet, weil dabei bevorzugt bestimmte Nucleotidsequenzen als Matrize für die Reparatur verwendet werden. Das führt dazu, dass sich diese bevorzugten Sequenzen rasch in allen Kopien des Gens ausbreiten. (vgl. → konzertierte Evolution)

gerichtete Selektion

Selektion, die Individuen an einem Ende des Variabilitätsspektrums benachteiligt oder eliminiert

gerichtete Selektion, engl. directional selection

Selektion, bei der Phänotypen eines Extrems in einer Population begünstigt sind (Gegensatz zu → disruptive Selektion, → stabilisierende Selektion)

Geringes Geburtsgewicht

Als geringes Geburtsgewicht wird jedes Geburtsgewicht von unter 2500 g angesehen.

Gerinnungsfaktoren

essenziell für die plasmatische Blutgerinnung; meist Enzyme die proteolytisch gespalten werden müssen, um aktiviert zu werden und bei der kaskadenartige Reaktionsfolge (Gerinnungskaskade) zur Fibrinbildung involviert sind

Gerontoplasten

Chromoplasten; siehe Plastiden mit bereits abgebautem Chlorophyll, sodass die Carotinoide eine gelbliche Färbung verursachen

Geruchsrezeptorneuronen, engl. olfactory receptor neurons

Neuronen mit Rezeptoren für verschiedene Duftstoffe

Geruchssinn

auch olfaktorische Wahrnehmung; Form der Chemorezeptoren, die der Wahrnehmung von Gerüchen dient

Gerüstproteine (scaffolds)

Adaptorproteine mit mehreren Bindungsstellen für andere Proteine. Sie bringen spezifische Proteine zu einem funktionsfähigen Signalkomplex zusammen.

Gerüstregionen (framework regions)

Relativ unveränderliche Bereiche, die für die hypervariablen Regionen der V-Domänen von Immunglobulinen und T-Zell-Rezeptoren ein Proteingerüst bilden.

Gesamtfitness, engl. inclusive fitness

die Summe der Beiträge, die ein Individuum an der genetischen Ausstattung nachfolgender Generationen hat – und zwar sowohl durch Produktion eigener Nachkommen als auch durch seinen Einfluss auf das Überleben von Verwandten, die nicht direkt von ihm abstammen (vgl. → Fitness, → indirekte Fitness, → Verwandtenselektion; Gegensatz zu → direkte Fitness)

gesättigte Fettsäuren

siehe Fettsäuren

gesättigte Fettsäuren, engl. saturated fatty acids

Fettsäuren, bei denen alle Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der Kohlenwasserstoffkette Einfachbindungen sind, das heißt, alle Bindungen sind mit Wasserstoffatomen gesättigt (Gegensatz zu → ungesättigte Fettsäuren)

geschlechtliche Fortpflanzung

siehe sexuelle Vermehrung

geschlechtliche Fortpflanzung

→ sexuelle Fortpflanzung

geschlechtliche Zuchtwahl

→ sexuelle Selektion

Geschlechtschromosom

Quelle: Genetik

"Chromosom, das das Geschlecht eines Organismus bestimmt; bei Säugern X- bzw. Y-Chromosom."

Geschlechtschromosom

Gonosomen; Chromosomen, die in den beiden Geschlechtern in unterschiedlicher Kopiezahl vorliegen und für die Geschlechtsdetermination verantwortlich sein können; liegen beim Menschen als X- und Y-Chromosomen vor; Gegensatz zu siehe Autosomen

Geschlechtschromosom

Quelle: Genetik

Chromosom, das das Geschlecht eines Organismus bestimmt; bei Säugern X- bzw. Y-Chromosom.

Geschlechtschromosomen (Gonosomen), engl. sex chromosomes

zwei von den Autosomen abweichende Chromosomen, die das Geschlecht eines Individuums bestimmen; beim Menschen und vielen anderen Tieren die X- und Y-Chromosomen (Gegensatz zu → Autosomen)

Geschlechtsdimorphismus

Ein geschlechtsspezifischer Unterschied in Struktur oder Verhalten.

Geschlechtsdimorphismus

auch Sexualdimorphismus; Phänomen, bei dem deutliche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Individuen in Bezug auf sekundäre Geschlechtsmerkmale (Körperbau), Morphologie, Physiologie oder das Verhalten vorliegen

geschlechtsgekoppelt, engl. sex-linked

Eigenschaft eines Gens, das auf einem Geschlechtschromosom wie dem X-Chromosom von Säugetieren lokalisiert ist

geschlechtsgekoppelte Vererbung, engl. sex-linked inheritance

charakteristischer Vererbungsmodus für Gene, die auf einem der Geschlechtschromosomen liegen (z. B. X-gekoppelt)

geschlechtsgekoppeltes Merkmal

Die Ausprägung des Merkmals ist mit dem Geschlecht verbunden. Die Gene, die das Merkmal im Wesentlichen bestimmen, befinden sich auf Geschlechtschromosomen (> Gonosom) oder in der Nachbarschaft von geschlechtsbestimmenden Genen.

Geschlechtsidentität

Die empfundene Weiblichkeit bzw. Männlichkeit einer Person.

Geschlechtsorgane

auch Genitalien; der Reproduktion dienende Organe und zu den primären Geschlechtsmerkmalen gehören

geschlossen-kollaterales Leitbündel

"Xylem und Phloem stehen sich im Querschnitt des Leitbündels hälftig und ohne Trennschicht gegenüber; typisch für die Sprosse der Monokotyledonen. > offen-kollaterales Leitbündel"

geschlossenes Kreislaufsystem

körpereigenes, geschlossenes Transportsystem, bei dem Körperflüssigkeiten in Gefäßen zirkulieren und eingeschlossen sind; meint i. d. R. das Blutkreislaufsystem

geschlossenes Kreislaufsystem, engl. closed circulatory system

Kreislaufsystem, in dem sich die zirkulierende Flüssigkeit in einem durchgehenden Gefäßsystem befindet (Gegensatz zu → offenes Kreislaufsystem)

Geschmackskern (Nucleus gustatorius)

Ein Kern im Hirnstamm, der die primären Geschmacksinformationen zusammenführt.

Geschmacksknospe

Ein Cluster von Zellen, einschließlich der Geschmacksrezeptorzellen, das in den Papillen der Zunge vorkommt.

Geschmacksknospen

knospenförmige Gewebestrukturen im Epithel der Zunge, die sekundäre Sinneszellen (Geschmackssinneszellen) enthalten und in Ihrer Gesamtheit das Geschmacksorgan bilden

Geschmacksknospen, engl. taste buds

knospenartige Ansammlung von Chemorezeptoren im Epithel der Zunge von Wirbeltieren, die von sensorischen Neuronen innerviert werden

Geschmacksrezeptorzelle

Eine veränderte Epithelzelle, die Geschmacksreize überträgt.

Gesichtsfeld

der unter statischen Bedingungen, also ohne Augenbewegungen, noch überschaubare Raum; Gegensatz zu Blickfeld

Gesichtsfeld

Der gesamte Raum, der von beiden Augen wahrgenommen wird, wenn sie einen Punkt fixieren.

Gestagene, engl. gestagens

Gruppe weiblicher Sexualhomone (Geschlechtshormone, Sexualsteroide; → Progesteron, → Östrogene)

Gestalten

Quelle: Sport

Gehört neben dem Spielen, Leisten und Wetteifern zu den zentralen Handlungsformen in Bewegung, Spiel und Sport. Kennzeichnend ist die Formgebung von Bewegungen.

Gestaltung

Quelle: Sport

Der Begriff der Gestaltung umfasst sowohl den Prozess als auch das Produkt des Gestaltens einer Bewegung mit dem Ziel des Ausdrucks und bezieht sich damit sowohl auf den Such- und Findungsprozess als auch einen (geplanten, choreografierten oder spontanen) Bewegungsentwurf und ein wiederholbares Ergebnis. Im Sport wird der Begriff der Bewegungsgestaltung im Zusammenhang mit kompositorischen Sportarten und Bewegungsfeldern wie Tanzen, Gymnastik, Turnen, Trampolinspringen, Eiskunstlaufen etc. benutzt.

Gestation (von lat. gestare für „gebären“), engl. gestation

auch als Schwangerschaft, Gravidität, Trächtigkeit bezeichnet; die Entwicklung des Säugetierembryos im Uterus

gesteuerter Ionenkanal, engl. gated channel

ein Membranprotein, das auf einen Reiz hin seine Form und damit die Leitfähigkeit für Ionen ändert. Ein geöffneter Ionenkanal ermöglicht bestimmten Ionen den Durchtritt durch die Membran.

Gesundheit

„Gesundheit ist das Stadium des Gleichgewichts von Risikofaktoren und Schutzfaktoren, das eintritt, wenn einem Menschen eine Bewältigung sowohl der inneren (körperlichen und psychischen) als auch der äußeren (sozialen und materiellen) Anforderungen gelingt. Gesundheit ist ein Stadium, das einem Menschen Wohlbefinden und Lebensfreude vermittelt“ (Hurrelmann 2000, S. 94).

Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte bereits 1948 Gesundheit als ein facettenreiches Phänomen und proklamierte sie als ein Grundrecht des Menschen. „Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“ (Exkurs: Biopsychosoziales Gesundheitsmodell: Drei Dimensionen der Gesundheit)

Gesundheitsförderung

Quelle: Sport

Gesundheit wird hergestellt oder erhalten, indem Gesundheitsressourcen auf verschiedenen Ebenen (sowohl in der Umwelt als auch in der Person) aufgebaut oder stabilisiert werden, um Krankheitsrisiken entgegenzuwirken und gleichzeitig die gesunden Anteile Betroffener zu stärken.

Gesundheitskompetenz

Quelle: Sport

Fähigkeit, eigenverantwortlich mit der eigenen Gesundheit umgehen zu können, und ist damit ein wichtiger Ansatzpunkt für eine Strategie der individualisierten Gesundheitsförderung im Sinne der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz (health literacy) hat drei Komponenten – die Bewegungskompetenz, die Steuerungskompetenz und die Selbstregulations-kompetenz –, die eine kompetente Teilhabe an gesundheitlich orientierten Bewegungsaktivitäten fördern sollen. Personen mit einer geringen Gesundheitskompetenz gelten als anfälliger für Krankheiten sowie hinsichtlich der Wahrnehmung und Verarbeitung von Stresssituationen.

Gesundheitsspanne

Quelle: Nutrigenomik

Dauer der krankheitsfreien physiologischen Gesundheit innerhalb der Lebensspanne eines Individuums. Beim Menschen entspricht dies beispielsweise der Zeit hoher kognitiver Fähigkeiten, Immunkompetenz und körperlicher Fitness.

Gesundheitssport

Quelle: Sport

Das etwa seit Mitte der 1990er-Jahre speziell in Deutschland entwickelte Konzept von Gesundheitssport ist ein bewegungszentrierter Ansatz zur Gesundheitsförderung. Gesundheitssport hat sich zu einem eigenen Modell des Sports zum Zweck der Pflege und Förderung der Gesundheit bei Zielgruppen mit besonderen Risiken, Problemen und Erkrankungen entwickelt.

Gesundheitsverhalten

„Unter Gesundheitsverhalten versteht man eine präventive Lebensweise, die Schäden fernhält, die Fitness fördert und somit auch die Lebenserwartung verlängern kann. Körperliche Aktivität, präventive Ernährung, Kondombenutzung bei neuen Sexualpartnern, Anlegen von Sicherheitsgurten und Zahnpflege sind Beispiele dafür“ (Schwarzer 2005).

Geteilte Aufmerksamkeit

Geteilte Aufmerksamkeit meint das simultane Aufteilen der Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Stimuli.

Gewebe

"Gruppe gleichartig differenzierter Zellen; beim echten Gewebe, sind die Zellen durch Teilung auseinander hervorgegangen, unechtes Gewebe hat sich sekundär durch Aneinanderlagern einzelner Zellfäden gebildet (syn. Pseudoparenchym, Flechtgewebe, Plectenchym). > Gewebetyp"

Gewebe

Verband aus gleichartigen Zellen, die einen ähnlichen Aufbau und die gleiche Funktion haben

Gewebe

Verbund von Zellen mit gleichen Aufgaben.

Gewebe, engl. tissue

Gruppe gleichartig differenzierter Zellen, die zu einer funktionellen Einheit verbunden sind; mehrere verschiedenartige Gewebe bilden gewöhnlich zusammen ein Organ

Gewebeabstoßung

allogene Transplantatabstoßung

geweberesidente T-Gedächtniszellen (TRM-Zellen) (tissue-resident memory T cells)

Gedächtniszellen, die nach dem Einnisten in Gewebebarrieren nicht wandern, sondern dort lange Zeit festgehalten werden. Sie haben sich anscheinend an Stellen, wo Krankheitserreger ins Gewebe eindringen, auf Effektorfunktionen spezialisiert, die nach einem erneuten Kontakt mit ihrem Antigen oder mit Cytokinen schnell einsetzen.

Gewebesystem, engl. tissue system

bei Pflanzen jede der drei organisierten Gewebegruppen - Grund-, Leit- und Abschlussgewebe -, die während der Embryogenese angelegt werden und unterschiedliche Funktionen erfüllen

Gewebetyp

pflanzliche Gewebe werden nach Lokalisation – z. B. Rindengewebe, Markgewebe – oder Funktion – Leitgewebe, Festigungsgewebe, Bildungsgewebe (Meristem), Dauergewebe (z. B. Assimilationsgewebe, Speichergewebe) – klassifiziert. > Dauergewebe, > Meristem

Gewebshormone

Hormone, die meist nah am Wirkungsort (parakrin), in den meisten Fällen im gleichen Gewebe, synthetisiert, freigesetzt und abgebaut werden

Gewölle

in Ballenform ausgewürgte unverdauliche Teile der Nahrung, beispielsweise bei Eulen die Knochen und Federn wiederausgewürgter Reste ihrer Beute

Gezeitenzone (Litoral), engl. intertidal zone

(1) küstennaher Bereich der Meere, der bei Ebbe trockenfällt und bei Flut überspült ist; (2) ufernaher Bereich von Süßgewässern, der keine Gezeiten aufweist (vgl. → Litoral)

Ghrelin

Ein Peptid, das von Zellen im Magen sekretiert wird und den Appetit stimuliert, indem es orexigene Neuronen des Hypothalamus aktiviert.

Ghrelin, engl. ghrelin

appetitanregendes Hormon, das von Zellen der Magenschleimhaut gebildet und sezerniert wird

Gibberelline

Gruppe pflanzlicher siehe Phytohormone, die als Wachstumshormone wirken, indem sie beispielsweise die Samenkeimung fördern, eine Rolle bei der Blütenbildung spielen und das Streckungswachstum der Sprossachse beeinflussen

Gibberelline, engl. gibberellins

Klasse von Phytohormonen, die beim Längenwachstum der Sprossachse, bei der Samenkeimung und bei manchen Pflanzen auch bei der Blütenbildung eine Rolle spielen; benannt nach dem Pilz Gibberella, aus dem sie erstmals isoliert wurden

Gicht

Die Erkrankung wird durch das Mononatriumsalz der Harnsäure ausgelöst, das sich im Knorpelgewebe der Gelenke einlagert und eine Entzündung auslöst. Harnsäurekristalle aktivieren das NLRP3-Inflammasom, das proinflammatorische Cytokine induziert.

Gilde, engl. guild

in der Ökologie eine Bezeichnung für eine Gruppe von taxonomisch häufig unterschiedlichen Arten, welche die gleichen Ressourcen nutzen (vgl. → funktionelle Gruppe)

Gitterzelle

Neuron im entorhinalen Cortex, das zahlreiche Ortsfelder aufweist, die in einem sechseckigen Wabenmuster angeordnet sind.

glandotrope Hormone, engl. glandotropic hormones

Hormone, welche die Sekretion von Hormonen anderer endokriner Drüsen steuern; bei Wirbeltieren in erster Linie die Hormone des Hypophysenvorderlappens (Adenohypophyse)

Glans penis

→ Eichel

Glanzstreifen

Zellverbindungen, die durch siehe Gap Junctions die Herzmuskelzellen miteinander verbinden und die die Übertragung elektrischer Signale sicherstellen

Glanzstreifen, engl. intercalated discs

Strukturmerkmal von Herzmuskelzellen; verbinden die Herzmuskelzellen miteinander und gewährleisten durch Gap Junctions eine kontinuierliche Übertragung elektrischer Impulse

Glaskörper

Die gallertige Substanz, die das Auge zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt.

Glaskörper

Bestandteil des Auges. Der Glaskörper füllt den Innenraum zwischen Linse und Netzhaut des Auges aus. Er ist aus einer transparenten gallertigen Masse aufgebaut und an der Lichtbrechung beteiligt.

glatte Muskulatur

unwillkürlich gesteuerte Muskulatur der inneren Organe bei Wirbeltieren, die aus kleinen einkernigen Einzelzellen besteht

glatte Muskulatur, engl. smooth muscles

vom vegetativen Nervensystem gesteuerter Muskeltyp, der gewöhnlich aus einzelnen Schichten einkerniger Zellen besteht; Muskulatur der inneren Organe, wie Blase, Darm, Uterus, Blutgefäße usw. (Gegensatz zu → Herzmuskel, → Skelettmuskulatur)

Glatter Muskel

Ein Muskeltyp, der im Verdauungstrakt, in Arterien und verwandten Strukturen vorkommt; er wird durch das vegetative Nervensystem innerviert und steht nicht unter willkürlicher Kontrolle.

Glattes endoplasmatisches Reticulum

Ein membranumhülltes, zelluläres Organell, das heterogen ist und an verschiedenen Orten unterschiedliche Funktionen erfüllt. Auch als glattes ER bezeichnet.

glattes ER

Abschnitt des siehe endoplasmatischen Reticulums, auf dem keine Ribosomen sitzen

glattes ER, engl. smooth endoplasmatic reticulum

jener Teil des endoplasmatischen Reticulums, dessen Oberfläche nicht mit Ribosomen besetzt ist; hat ein röhrenförmiges Aussehen (Gegensatz zu → raues ER)

Gleichgewicht, engl. equilibrium

Zustand ausbalancierter, einander entgegenwirkender Kräfte ohne Veränderung

Gleichgewichtsphase

Stadium einer Immunantwort gegen einen Tumor, wenn es durch Immun-Editing möglich ist, dass die Immunantwort die antigenen Eigenschaften der Tumorzellen kontinuierlich nachvollzieht.

Gleichgewichtspotenzial

Die Differenz des elektrischen Potenzials, die den Konzentrationsgradienten der Ionen ausgleicht, dargestellt durch das Symbol EIon.

Gleichgewichtssystem

Das Nervensystem, das den Sinn für Gleichgewicht und räumliche Orientierung abbildet und steuert. Auch als Vestibularsystem bezeichnet.

Gleitfilamentmodell, engl. sliding filament model

Modell zur Erklärung der Muskelkontraktion. Demzufolge gleiten die Filamente durch das abwechselnde Bilden und Lösen von Bindungsbrücken zwischen den Actin- und den Myosinfilamenten sowie das Abknicken der Myosinköpfe aneinander vorbei

Gliadine

Speicherprotein des Weizenkorns

Gliazelle

Eine Stützzelle des Nervensystems. Gliazellen werden in vier Kategorien eingeteilt: Astroglia, Oligodendroglia, Schwann-Zellen und Mikroglia. Astroglia regulieren die extrazelluläre Umgebung im Gehirn, Oligodendroglia und Schwann-Zellen bilden das Myelin und Mikroglia beseitigen Abfallprodukte.

Gliazelle

Zellart des Nervengewebes. Die Gliazellen versorgen, stützen und isolieren die Nervenzellen (isolierende Gliazellen sind die Myolinscheiden). (Syn.: Geleitzelle)

Gliazellen

übergreifende Bezeichnung für eine heterogene Gruppe von nicht-neuronalen Zelltypen des Nervensystems der Tiere

Gliazellen (von griech. glia für „Leim“), engl. glial cells

eine der beiden Klassen neuronaler Zellen (neben den Neuronen, mit denen die Gliazellen in Wechselwirkung stehen); leiten normalerweise keine Aktionspotenziale weiter; umfassen Astrocyten, Oligodendrocyten, Schwann-Zellen und Mikroglia

Globine

Sauerstoffbindende oder sauerstofftransportierende Proteine.

glomeruläre Filtrationsrate (GFR), engl. glomerular filtration rate

Rate, mit der das Blut in den Glomeruli der Niere filtriert wird

Glomerulus

Eine Ansammlung von Neuronen im Riechkolben, die Eingang von den olfaktorischen Rezeptorneuronen erhält.

Glomerulus

von lat. glomus, Knäuel. Ein kleines Knäuel aus Gefäßen (Kapillaren),das man in den sogenannten Malpighi-Körperchen der Niere findet, in denen der Glomerulus von einer kugelförmigen Struktur umschlossen wird, die man als Bowmann-Kapsel bezeichnet. An den Kapillaren entsteht, als Filtrat der flüssigen Bestandteile des Bluts, der Primärharn, der von der Bowmann-Kapsel aufgenommen wird.

Glomerulus

Allgemein ein kleines Gefäß- oder Nervenknäuel.

Glomerulus (von lat. glomus für „Knäuel“), engl. glomerulus

Ort der Ultrafiltration des Blutes in der Niere; besteht aus einem Kapillarknäuel, das mit einer afferenten und einer efferenten Arteriole verbunden ist

Glomus caroticum, engl. carotid body

Chemorezeptor in der Halsschlagader (Arteria carotis communis), der eine Verminderung der Blutversorgung oder einen dramatischen Abfall des Sauerstoffpartialdrucks im Blut registriert

Glucagon, engl. glucagon

von den α-Zellen der Langerhans-Inseln im Pankreas hergestelltes und sezerniertes Hormon; regt den Glykogenabbau in der Leber und die Freisetzung von Glucose in den Blutkreislauf an

Glucocorticoide, engl. glucocorticoids

von der Nebennierenrinde produzierte Steroidhormone; werden durch Stimulation von ACTH abgegeben; hemmen die Glucoseaufnahme in vielen Geweben und steuern außerdem andere Stressreaktionen

Glucocorticoidrezeptor

Ein Rezeptor, der durch Cortisol aktiviert wird, das von der Nebenniere freigesetzt wird.

Gluconeogenese

Neusynthese von Glucose

Gluconeogenese, engl. gluconeogenesis

die biochemische Synthese von Glucose aus anderen Substanzen, zum Beispiel Aminosäuren, Lactat und Glycerol

Glucoplastische Aminosäuren

Substrate der Gluconeogenese

Glucose

auch Traubenzucker; natürlich vorkommendes, häufigstes Monosaccharid

Glucose

Kohlenhydrat. Glucose ist ein Einfachzucker. (Syn.: Traubenzucker für D-Glucose)

Glucose (von griech. gleukos für „Zucker, süß“), glucose

auch als Traubenzucker bezeichnet; häufigstes Monosaccharid; Monomer der Polysaccharide Stärke, Glykogen und Cellulose und in aminierter Form auch von Chitin

Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

"In den Erythrozyten wird das Hämoglobin durch das Peptid Glutathion vor Schädigung geschützt. Dabei ist eine konstante Bereitstellung dieses Peptids notwendig. Die Eingangsreaktion des hierfür verantwortlichen Stoffwechselwegs wird durch die Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PDH) katalysiert. Bei einem Funktionsverlust der G6PDH bricht unter Sauerstoffmangel der Schutz des Hämoglobins zusammen. Das Hämoglobin fällt aus und bildet Einschlusskörper in den Erythrozyten. Phänotypisch entwickelt sich eine hämolytische Anämie mit Gelbsucht, Hämoglobinurie und Retikulozytose. Das Gen der G6PDH ist auf dem X Chromosom lokalisiert. Bisher wurden hunderte von verschiedenen Defektallelen beschrieben. Obligat erkranken hemizygote männliche Mutationsträger; die meisten heterozygoten Frauen besitzen Enzymaktivitäten von 50 % der Norm, dies ist ebenso viel wie bei genetisch unauffälligen Männern. Allerdings gibt es auch heterozygote Überträgerinnen, die genauso krank sind wie ihre hemizygoten Söhne. Das Inaktivieren eines X-Chromosoms in der frühen weiblichen Embryonalentwicklung führt zu einem Gewebemosaik. Es gibt also Zelllinien mit normaler G6PDHAktivität und solche mit einer Defizienz. Sind Knochenmarkzellen, in denen die roten Blutkörperchen beim Erwachsenen gebildet werden, betroffen, dann fehlt der oxidative Schutz des Hämoglobins."

Glukagon

Quelle: Nutrigenomik

Peptidhormon, das von ?-Zellen des Pankreas produziert wird und die Konzentration von Glukose und Fettsäuren im Blutkreislauf erhöht.

Glukoneogenese

Quelle: Nutrigenomik

Stoffwechselweg (insbesondere der Leber) für die Synthese von Glukose aus Vorläufersubstraten wie Laktat und Aminosäuren.

Glukose

Auch Traubenzucker. Glukose ist eine Hexose, also ein Zucker, der aus sechs C-Atomen besteht, und eine wichtige Energiequelle für den Metabolismus.

Glukotoxizität

Quelle: Nutrigenomik

Toxische Wirkungen übermäßiger Glukosespiegel im Blut.

Glutamat

Eine Aminosäure; der im zentralen Nervensystem am häufigsten vorkommende exzitatorische Neurotransmitter.

Glutamaterg

Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Glutamat produzieren und freisetzen.

Glutamathypothese der Schizophrenie

Eine Hypothese, die besagt, dass Schizophrenie durch eine reduzierte Aktivierung von NMDA-Rezeptoren im Gehirn verursacht wird.

Glutathion

antioxidativ wirkendes Pseudo-Tripeptid

Glutathion-Peroxidase-Reduktase

antioxidatives Enzymsystem

Glycerinaldehyd-3-phosphat (G3P), engl. glyceraldehyd 3-phosphate

ein phosphorylierter Zucker mit drei Kohlenstoffatomen; Zwischenstufe der Glykolyse und der photosynthetischen Kohlenstofffixierung

Glycerol (Glycerin), engl. glycerol

aus drei Kohlenstoffatomen bestehender Alkohol mit drei Hydroxylgruppen; Bestandteil von Phospholipiden und Triacylglycerinen

Glycin

Eine Aminosäure; in manchen Regionen des zentralen Nervensystems ein inhibitorischer Neurotransmitter.

Glycosidische Bindung

Wenn man Glucose in seiner Sechser-Ring-Form be­trachtet, sehen alle OH-Gruppen erst einmal gleich aus. Eine ist aber glei­cher, das ist die OH-Gruppe am C-Atom 1. Die ist ja gar keine OH-Gruppe – sie verwandelt sich in eine Aldehyd-Gruppe, wenn wir Glucose in der lang gestreckten Version betrachten. Wenn diese OH-Gruppe eine Bindung mit einem Alkohol eingeht, dann entsteht eine O-glycosidische Bindung; mit einem Amin (eventuell einer Kernbase) entsteht eine N-glycosidische Bindung.

Glykämischer Index

Wirkungsmaß kohlenhydrathaltiger Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel

Glykämischer Index

Quelle: Nutrigenomik

Zahl von 0 bis 100 (für reine Glukose), die den relativen Anstieg des Blutzuckerspiegels 2 h nach ihrer Einnahme darstellt.

Glykocalyx

Proteo-Oligosaccharid-Außenschicht von Endothelzellen

Glykocalyx

bei einigen eukaryotischen und prokaryotischen Zellen der netzwerkbildende Teil von Kohlenhydraten, die an Proteine oder Lipide auf der extrazellulären Seite von Membranen gebunden sind

Glykogen

tierische kohlenhydrat-Speicherform

Glykogen

Polysaccharid, das eine stärkeähnliche Speicherform von Kohlenhydraten darstellt

Glykogen, engl. glycogen

energiespeicherndes Polysaccharid bei Tieren und Pilzen; stärkeähnliches, verzweigtkettiges Polymer von Glucose

Glykogenese

Quelle: Nutrigenomik

Prozess der Glykogensynthese, bei dem Glukosemoleküle zur Speicherung an Glykogenketten angefügt werden.

Glykogenolyse

Quelle: Nutrigenomik

Abbau von Glykogen zu Glukose-1-phosphat und Glukose.

Glykolipid, engl. glycolipid

Lipid, an das Zucker gebunden sind

Glykolipide

Lipide, an denen an Mono- oder Oligosaccharide gebunden sind

Glykolyse

katabole Glucoseverwertung zur Energiegewinnung

Glykolyse

Embden-Meyerhof-Parnas-Weg; zentraler Abbauweg von Glucose unter Energiegewinnung in Form von ATP

Glykolyse

Quelle: Nutrigenomik

Stoffwechselweg, der Glukose in Pyruvat umwandelt.

Glykolyse

Schritt der inneren Atmung (Zellatmung). Bei der Glykolyse entstehen aus Glucose zwei Moleküle Pyruvat. Die Glykolyse findet im Cytoplasma statt. Neben Pyruvat werden zwei ATP und zwei NADH plus H+ gebildet.

Glykolyse (von griech. gleukos für „Zucker“ und lysis für „Auflösung“), engl. glycolysis

der enzymatische Abbau von Glucose zu Brenztraubensäure (Pyruvat) zwecks Energiegewinnung

Glykoprotein

Protein, an das Zucker bzw. Zuckerketten angehängt werden. Die kovalente Bindung erfolgt entweder an Serin oder an Threonin (O-glykosidisch) oder an Asparagin (N-glykosidisch). Zuckerketten sind meist verzweigt, nur die Glykosaminoglykane in den Proteoglykanen sind unverzweigte Ketten. Die Glykosylierung von Proteinen erfolgt posttranslational und kann bereits im rauen endoplasmatischen Retikulum beginnen. Der größte Teil der Glykosylierung findet aber im Golgi-Apparat statt. Fast alle glykosylierten Proteine sind entweder Membranproteine oder Exportproteine, während cytoplasmatische Proteine nur sehr selten glykosyliert sind.

Glykoproteine

Proteine, an die Mono- oder Oligosaccharide gebunden sind

Glykoproteine, engl. glycoproteins

Proteine mit einem Kohlenhydratanteil in Form von Seitenketten

Glykosidase

Kohlenhydratpolymere spaltendes Enzym

Glykosidasen, engl. cabrohydrases

Verdauungsenzyme, die Kohlenhydrate hydrolysieren

glykosidische Bindung, engl. glycosidic linkage

kovalente Bindung zweier Kohlenhydratmoleküle (Zuckermoleküle) über ein dazwischenliegendes Sauerstoffatom (-O-)

Glykosylierung

biochemische Reaktion, bei der Zucker auf Nicht-Zucker wie beispielsweise Proteine, Phenole oder Lipide übertragen werden

Glykosylierung, engl. glycosylation

chemische Reaktion, bei der Kohlenhydrate (Zuckerseitenketten, Glykane) an ein anderes Molekül gebunden werden, zum Beispiel an ein Protein (wodurch Glykoproteine entstehen)

Glykosylphosphatidylinositol-(GPI-)Anker

Modifikation von Proteinen mit einem Glykolipid, das die Verankerung in der Zellmembran ohne Transmembrandomäne ermöglicht.

Glykosyltransferase

Kohlenhydratstrukturenübertragendes Enzym

Glyoxisomen, engl. glyoxysomes

Organellen in Pflanzenzellen, in denen gespeicherte Fettsäuren in Kohlenhydrate umgewandelt werden

Glyoxylatzyklus

bei bestimmten Pflanzen und Mikroorganismen vorkommender Stoffwechselweg, der der Synthese von Bernsteinsäure und der nachfolgenden Bildung von Glucose (Gluconeogenese) – ausgehend von beim Fettabbau entstehendem Acetyl-CoA – dient und bei Eukaryoten in speziellen Organellen (siehe Glyoxysomen) stattfindet

Glyoxysomen

in Pflanzen für den Fettabbau verantwortliche siehe Peroxisomen

Gnathostomata

Kiefermünder; systematische Überklasse bei den Vertebraten

GNBPs (Gram negative binding proteins)

Erkennungsproteine für Krankheitserreger bei der Immunabwehr von Drosophila im Toll-Signalweg.

gnotobiotische Mäuse

→ keimfreie Mäuse

GnRH

Siehe Gonadoliberin.

Goldberg-Hogness-Box

Quelle: Genetik

"Bei vielen Eukaryoten kurze DNA-Sequenz (Consensussequenz: TATAAAA, daher auch TATA-Box genannt) oberhalb der Initiationsstelle der Transkription; Bindestelle der RNA-Polymerase II (Polymerase)."

Goldberg-Hogness-Box

DNA-Anbindungssequenz (TATA) des Promotors für die RNA-Polymerase

Goldberg-Hogness-Box

Quelle: Genetik

Bei vielen Eukaryoten kurze DNA-Sequenz (Consensussequenz: TATAAAA, daher auch TATA-Box genannt) oberhalb der Initiationsstelle der Transkription; Bindestelle der RNA-Polymerase II (Polymerase).

Goldman-Gleichung

Eine mathematische Beziehung, die verwendet wird, um aus den Ionenkonzentrationen und der Membranpermeabilität für diese Ionen das Membranpotenzial zu berechnen.

Goldman-Gleichung, engl. Goldman equation

Gleichung zur Berechnung des Membranpotenzials unter Berücksichtigung der Konzentrationsunterschiede sämtlicher Ionen auf beiden Seiten der Membran und der relativen Permeabilität der Membran für diese Ionen

Goldmann-Gleichung

Gleichung zur Berechnung des siehe Membranpotenzials unter Berücksichtigung der Konzentrationsunterschiede der Ionen auf beiden Seiten der Membran sowie der relativen siehe Permeabilität der Membran für diese Ionen

Golgi-Apparat

Ein Organell, das Proteine sortiert und chemisch modifiziert, welche für den Transport zu unterschiedlichen Bereichen der Zelle bestimmt sind.

Golgi-Apparat

im Cytoplasma von Eukaryoten liegendes Zellorganell; Membransystem, das aus Stapeln schlüsselförmiger Zisternen besteht

Golgi-Apparat

Organell einer eukaryotischen Zelle. Der Golgi-Apparat baut Stoffe des endoplasmatischen Reticulums um, speichert diese und transportiert sie weiter. Der Golgi-Apparat ist aus Stapeln gefalteter Zellmembranen aufgebaut.

Golgi-Apparat, engl. Golgi apparatus

Organell im Cytoplasma der Eukaryotenzelle, das aus einem System konzentrisch gefalteter Membranen besteht; dient der Verpackung von Syntheseprodukten in Vesikel und damit zum Beispiel der Sekretion durch Exocytose

Golgi-Färbung

Eine Methode zum Anfärben von Gehirngewebe, die Neuronen und ihre Neuriten darstellt; bezeichnet nach ihrem Entdecker, dem italienischen Histologen Camillo Golgi (1843–1926).

Golgi-Komplex

intrazelluläres Membransystem

Golgi-Sehnenorgan, engl. Golgi tendon organ

Mechanorezeptor in Sehnen und Bändern; liefert Informationen über die Kraft, die bei der Kontraktion eines Muskels erzeugt wird

Golgi-Sehnenorgane

messen spannungsproportional die Dehnung von Sehnen

Gonaden (von griech. gone für „Zeugung“), engl. gonads

Keimdrüsen; Organe von Tieren, die Keimzellen (Gameten) produzieren; bei Weibchen sind dies die Eierstöcke (Ovarien), bei Männchen die Hoden (Testes)

Gonadoliberin (Gonadotropin-releasing-Hormon, GnRH)

Ein hypophyseotropes Hormon, das durch den Hypothalamus sekretiert wird; reguliert die Freisetzung des luteinisierenden und des follikelstimulierenden Hormons aus dem Hypophysenvorderlappen.

Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), engl. gonoadotropinreleasing hormone

im Hypothalamus gebildetes Hormon, das den Hypophysenvorderlappen dazu anregt, Gonadotropine auszuschütten

Gonadotropine

Hormone, die vom Hypophysenvorderlappen sekretiert werden und die Freisetzung von Androgenen und Östrogenen aus den Hoden bzw. Eierstöcken regulieren.

Gonadotropine, engl. gonadotropins

die gonadenstimulierenden Hormone, die im Hypophysenvorderlappen gebildet werden; umfassen das luteinisierende und das follikelstimulierende Hormon

Gondwana

die im Wesentlichen aus den Kontinentalplatten der heutigen Kontinente Südamerika, Afrika, Indien, Australien und Antarktis bestehende südliche Landmasse im Paläozoikum und frühen Mesozoikum

Gondwana, engl. Gondwana

die große südliche Landmasse, die vor der Kontinentalverschiebung vom Kambrium (vor 540Mrd. Jahren) bis in den Jura (vor 138Mrd. Jahren) existierte. Überreste davon sind Südamerika, Afrika, Indien, Australien und die Antarktis. (vgl. → Laurasia)

Gonocyten

Quelle: Genetik

Keimzellstadium nach Abschluss der mitotischen Teilung. Diese Zellen befinden sich vorwiegend in der (im Zellzyklus relativ langen) meiotischen Prophase I (Spermatocyten oder Oocyten).

Gonocyten

Quelle: Genetik

(gr. gonos, Abkunft, Erzeugendes; gr. kytos, Höhlung) Keimzellstadium nach Abschluss der mitotischen Teilung. Diese Zellen befinden sich vorwiegend in der (im Zellzyklus relativ langen) meiotischen Prophase I (Spermatocyten oder Oocyten).

Gonopodium

auch Begattungsflosse; rinnenförmiges, am Ende mit Häkchen versehenes Begattungsorgan bei Männchen der Lebendgebärenden Zahnkärpflinge, das aus den umgestalteten und verlängerten dritten, vierten und fünften Strahlen der unpaaren Afterflosse gebildet wird

Gonosom

Geschlechtschromosom. Chromosom des Kerngenoms von Eukaryoten, dessen Gene hauptsächlich an der Ausprägung der Geschlechtsmerkmale beteiligt sind. Die Kombination von Gonosomen bestimmt das Geschlecht.

Gonosomen

→ Geschlechtschromosomen

Gonosomen

Auch Geschlechtschromosomen genannt. Bestimmen je nach Kombination das Geschlecht eines Individuums. Beim Menschen: XX à ♀ und XY à ♀. Den Gonosomen werden die Autosomen (nichtgeschlechtliche Chromosomen) gegenübergestellt.

Gonosomen

siehe Geschlechtschromosomen

Goodpasture-Syndrom

→ Autoimmunerkrankung, bei der → Autoantikörper gegen Typ-IV-Kollagen (das in den Basalmembranen vorkommt) gebildet werden, was zu einer starken Entzündung der Nieren und Lungen führt.

Gradualismus

sich schrittweise durch Akkumulation zahlreicher kleiner Veränderungen vollziehende siehe Anagenese

Gradualismus, engl. gradualism

Evolutionsgeschehen mit allmählichem (graduellem) Wandel, indem kleine Veränderungen über lange Zeiträume zu großen Veränderungen führen (Gegensatz zu → Punktualismus)

graduierte Potenziale

lokale, durch adäquate Reizung eines Dendriten oder sensorischen Neurons induzierte, etwa eine Millisekunde dauernde Spannungsänderung in der Nervenzellmembran (siehe Membranpotenzial), deren Stärke der Stärke des Reizes proportional ist

Graft-versus-Host-Krankheit (GvHD, Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit) (graftversus-host disease)

Angriff von reifen T-Zellen aus dem übertragenen Knochenmark des Spenders, der mit dem Empfänger genetisch nicht identisch ist, wodurch verschiedene Symptome ausgelöst werden können.

Graft-versus-Leukemia-Effekt (Transplantat-gegen-Leukämie-Effekt)

Vorteilhafte Nebenwirkung einer Knochenmarktransplantation zur Behandlung einer Leukämie, bei der reife T-Zellen des Spenderknochenmarks Nebenhistokompatibilitätsantigene oder tumorspezifische Antigene auf den Leukämiezellen des Empfängers erkennen und angreifen.

Gram-Färbung, engl. Gram staining

Färbeverfahren, mit dem sich verschiedene Bakterien unterscheiden lassen. Die peptidoglyk anreichen Zellwände grampositiver Bakterien färben sich bläulich-violett, die Zellwände gramnegativer Bakterien dagegen rötlich-orange.

gramnegative Bakterien

Bakterien, die sich aufgrund ihrer dünnen Peptidoglykanschicht nicht anfärben lassen, wenn man sie mit Kristallviolett behandelt und anschließend mit Alkohol auswäscht.

gramnegative Bakterien, engl. Gram-negative bacteria

Bakterien, die bei einer Gram-Färbung rötlich bis orange erscheinen; besitzen außerhalb der relativ dünnen Peptidoglykanschicht der Zellwand noch eine äußere Membran

grampositive Bakterien, engl. Gram-positive bacteria

Bakterien, die bei einer Gram-Färbung bläulich bis violett erscheinen. Die äußere Zellwand dieser Bakterien besteht aus einer dicken Peptidoglykanschicht.

Granula

körnchenförmige Zelleinlagerungen

Granula

körnchenartige im Cytoplasma vorhandene Strukturen, meist Speicherstoffe wie Glykogen- oder Lipidgranula

Granulocyten

Weiße Blutzellen mit stark gelappten Kernen (daher auch polymorphkernige Leukocyten) und cytoplasmatischen Granula. Zu ihnen gehören die neutrophilen, eosinophilen und basophilen Zellen.

Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF)

Cytokin, das bei Wachstum und Differenzierung von Zellen der myeloischen Zelllinie, beispielsweise von dendritischen Zellen, Monocyten, Gewebemakrophagen und Granulocyten, eine Rolle spielt.

Granulome

Orte einer chronischen Entzündung, die normalerweise auf persistierende Krankheitserreger wie Mycobakterien oder nichtzersetzbare Fremdkörper zurückgeht. Das Zentrum der Granulome besteht aus → Makrophagen, die häufig zu vielkernigen Riesenzellen verschmolzen sind. Es ist von T-Lymphocyten umgeben.

Granulosazellen

spezielle Epithelzellen, die im Ovarialfollikel lokalisiert sind und die Oocyte umgeben

Granulosazellen, engl. granulosa cells

Epithelzellen der Ovarialfollikel von Säugetieren, umgeben die Oocyte und ernähren sie

Granulum

siehe Vesikel

Granum (Plural: Grana), engl. granum

Thylakoidstapel innerhalb eines Chloroplasten

Granzym

Serinprotease der zytotoxischen Abwehrreaktion

Grass

Serinprotease bei Drosophila, die stromabwärts der PGRPs (Peptidoglykanerkennungsproteine) und der GNBPs (Gram-negative binding proteins) aktiv ist und die proteolytische Kaskade auslöst, die zur Aktivierung des Toll-Signalwegs führt.

Graue Substanz

Eine allgemeine Bezeichnung für eine Ansammlung von Nervenzellkörpern im zentralen Nervensystem. Wird ein frisch präpariertes Gehirn aufgeschnitten, erscheinen die Neuronen grau. Siehe auch weiße Substanz.

graue Substanz

Gewebe im Zentralnervensystem, das hauptsächlich aus Zellkörpern und Dendriten von Neuronen besteht; Gegensatz zu siehe weiße Substanz

graue Substanz, engl. grey matter

Gewebe im Zentralnervensystem, das vorwiegend aus den Zellkörpern von Nervenzellen besteht (Gegensatz zu → weiße Substanz)

grauer Halbmond, engl. gray crescent

bei der Entwicklung von Fröschen auftretendes, diffus pigmentiertes Cytoplasmaband seitlich an der Eizelle gegenüber der Eintrittsstelle des Spermienkerns; entsteht infolge der Umordnung des Cytoplasmas bei der Ausrichtung der anterior-posterioren Achse der Zygote

Graves’ disease

→ Basedow-Krankheit

Gravidität

→ Gestation

Gravitropismus

gerichtete Wachstumsbewegung von Pflanzen, die durch die Schwerkraft beeinflusst wird

Gravitropismus (Geotropismus), engl. gravitropism

gerichtetes Pflanzenwachstum als Reaktion auf die Schwerkraft

Grenzplasmolyse

"etwa 50 % der beobachteten Zellen in einem Gewebeverband zeigen eine beginnende Plasmolyse; durch Berechnung der Konzentration der die Grenzplasmolyse verursachenden Lösung lässt sich das osmotische Potenzial des Gewebes bestimmen. > Plasmolysefiguren"

Griffel

auch Stylus; säulenförmige Teil des Fruchtblattes, der als Verbindung zwischen Fruchtknoten und siehe Narbe dient und zusammen mit diesen den Stempel (Pistil) bildet

Griffel (Stylus), engl. style

säulenförmiger Teil des Fruchtblatts in Angiospermenblüten an der Spitze des Fruchtknotens, an dessen anderem Ende sich die Narbe (Stigma) zur Aufnahme des Pollens befindet

Griscelli-Syndrom

Vererbbare Immunschwächekrankheit, die den Reaktionsweg für die Sekretion der Lysosomen beeinflusst. Sie wird verursacht durch eine Mutation in der kleinen GTPase Rab27a, die die Bewegung der Vesikel innerhalb der Zellen kontrolliert.

große Prä-B-Zellen

Entwicklungsstadium der B-Zellen direkt nach dem Stadium der Pro-B-Zellen. Die Zellen exprimieren den → Prä-B-Zell-Rezeptor und durchlaufen mehrere Zellteilungen.

Großhirn

Teil des Zentralnervensystems. Das Großhirn ist der Teil des Gehirns, der für das Gedächtnis sowie das Denken wichtig und das Zentrum des Bewusstseins ist.

Großhirn (Cerebrum)

größter Gehirnabschnitt bei Säugetieren, entwickelt sich aus dem dorsal-anterioren Teil des Endhirns

Großhirn (Cerebrum), engl. cerebrum

dorsaler anteriorer Teil des Endhirns; bei Säugetieren größter Gehirnabschnitt und Hauptschaltstelle des Nervensystems; wichtigster Bereich zur Informationsverarbeitung im Wirbeltiergehirn; besteht aus den beiden Großhirnhemisphären

Großhirn (Telencephalon, Cerebrum)

Eine Region des Gehirns, die sich vom Vorderhin ableitet. Strukturen des Großhirns sind die paarigen Großhirnhälften mit der Großhirnrinde, der weißen Substanz und den Basalganglien.

Großhirnhemisphären, engl. cerebral hemispheres

die beiden Hälften des Großhirns, die durch dessen bilaterale Teilung entstehen

Großhirnrinde (cerebraler Cortex), engl. cerebral cortex

dünne Schicht aus grauer Substanz (Zellkörper der Neuronen), welche die Oberfläche des Großhirns bildet

Großhirnrinde (Cortex)

Die Schicht grauer Substanz, die direkt unter der Oberfläche des Großhirns liegt.

Großhirnrinde (Cortex)

die aus einer dünnen Schicht aus Zellkörpern und Dendriten von Neuronen (siehe graue Substanz) bestehende äußere Schicht des Großhirns

Grubenorgan

der Thermorezeption dienendes Sinnesorgan, v. a. bei Klapperschlangen

Grün fluoreszierendes Protein (GFP)

Von einer Qualle produziertes Protein, das mittels gentechnischer Methoden in den Neuronen von Säugetieren exprimiert werden kann. Es sorgt dafür, dass die Neuronen bei Bestrahlung mit Licht der entsprechenden Wellenlänge leuchtend grün fluoreszieren.

Gründerarten, engl. foundation species

Arten mit großem Einfluss auf eine gesamte Lebensgemeinschaft, etwa aufgrund ihrer Größe und Häufigkeit oder weil sie anderen Arten Lebensraum oder Nahrung bieten

Gründereffekt

Ein Gendrift gegenüber einer Ausgangspopulation, die sich auf die Besiedlung von neuen Gebieten durch einen kleineren Teil der Population zurückführen lässt.

Gründereffekt

eine Form der genetischen Drift, die auf geringe Populationsgrößen bei der Bildung neuer Populationen zurückzuführen ist

Gründereffekt, engl. founder effect

zufällige Veränderungen der Allelfrequenz als Folge der Gründung einer neuen Population durch sehr wenige Individuen; Form der → Gendrift

Grundgefühle

Siehe Basisemotionen.

Grundgesamtheit

Die gesamte Menge der Objekte, auf die sich eine statistische Untersuchung bezieht. Der Grundgesamtheit entnehmen wir eine Stichprobe, um aus dieser Teilmenge Erkenntnisse über die Gesamtheit zu gewinnen.

Grundgesamtheit (Population)

Quelle: Sport

In der Forschung die nach vorheriger Kategorisierung und inhaltlicher Abgrenzung eindeutig bestimmte Menge von Individuen, Fällen, Objekten oder Ereignissen, auf die sich die Aussagen einer Untersuchung beziehen soll.

Grundgewebe, engl. ground tissue

zwischen Abschluss- und Leitgewebe liegendes Gewebesystem von Pflanzen ( → Parenchym, → Kollenchym, → Sklerenchym), das der Speicherung und der Photosynthese dient und eine Stützfunktion ausübt

Grundmeristem, engl. ground meristem

Teil des Scheitelmeristems, aus dem die Grundgewebe der Pflanzen hervorgehen

Grundmuster

Die Gesamtheit der Merkmale einer Stammart zum Zeitpunkt der Aufspaltung.

Grundorgane

Sammelbezeichnung für die den Bauplänen aller Gefäßpflanzen gemeinsamen Organe Blatt, Sprossachse und Wurzel

Grundumsatz (Ruhestoffwechsel), engl. basal metabolic rate

der Mindestenergieverbrauch (zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen) eines wachen, aber ruhenden Endothermen (Säugetier oder Vogel) ohne Energiezufuhr bei Temperaturoptimum

Grundwasserleiter (Aquifer), engl. aquifer

große Ansammlung von Grundwasser

Gruppe

Eine Gruppe ist definiert als zwei oder mehr Personen in direkter Interaktion miteinander, die sich ihrer positiven gegenseitigen Abhängigkeit bei der gemeinsamen Erreichung ihrer Ziele bewusst sind, die sich ihrer Mitgliedschaft in der Gruppe bewusst sind, und die die anderen zur Gruppe zugehörigen Personen bewusst wahrnehmen.

Gruppe (bzw. Kleingruppe)

Quelle: Sport

Zwei oder mehr Personen, die sich selbst als zu der Gruppe zugehörig beschreiben und sich der anderen Gruppenmitglieder bewusst sind.

Gruppe-I-ILC (ILC1)

Untergruppe der angeborenen lymphatischen Zellen, deren besonderes Merkmal die Produktion von IFN-γ ist.

Gruppendynamik

1. Bezeichnung für die in einer Gruppe ablaufenden Prozesse 2. Wissenschaftliche Beschäftigung mit gruppendynamischen Prozessen 3. Bezeichnung für Verfahren, mit deren Hilfe Gruppenprozesse beeinflusst werden sollen (Rechtien 2007, S. 5)

Gruppenimmunität (herd immunity)

Schutz für nicht geimpfte Personen in einer Bevölkerungsgruppe, der durch Impfung der übrigen Personen und die Verkleinerung des natürlichen Infektionsreservoirs entsteht.

Gruppenkohäsion

Gruppenkohäsion ist ein dynamischer Prozess, der sich in der Tendenz einer Gruppe zeigt, bei der Verfolgung ihrer Ziele und/oder zur Befriedigung der emotionalen Bedürfnisse ihrer Mitglieder zusammenzuhalten und zusammenzubleiben.

Gruppenselektion

Nicht das einzelne Individuum, sondern die gesamte Gruppe ist Einheit der Selektion, die das evolutionäre Schicksal der Gruppe und damit auch der einzelnen Individuen bestimmt.

GTPase-aktivierende Proteine (GAPs)

Regulatorische Proteine, die die intrinsische GTPase-Aktivität von G-Proteinen steigern und so die Umwandlung von G-Proteinen vom aktiven Zustand (mit gebundenem GTP) in den inaktiven Zustand (mit gebundenem GDP) erleichtern.

Guanin (G), engl. guanine

Purinbase, die in DNA, RNA und GTP enthalten ist

Guaninnucleotidaustauschfaktoren (GEFs) (guanine nucleotide exchange factors)

Proteine, die gebundenes GDP von kleinen G-Proteinen entfernen. So kann GTP wieder binden und das G-Protein aktivieren.

Guanosin-Kappe

Schutzstruktur der maturenmRNA für Nuklease-Abbau

Guanylatcyclase, engl. guanylate cyclase

Enzym, das die Bildung von zyklischem GMP ( → cGMP) aus GTP katalysiert

Gürtelrose

Krankheit, die durch das Herpes-zoster-Virus, den Erreger der Windpocken, hervorgerufen wird, wenn das Virus im späteren Leben eines Menschen, der an Windpocken erkrankt war, aktiviert wird.

gustatorisch

den Geschmackssinn betreffend

gustatorischer Sinn, engl. gustatory sense

der Geschmackssinn

gutartiger Tumor

→ benigner Tumor

Gute-Gene-Hypothese

geht davon aus, dass die Merkmale die genetische Ausstattung eines Männchens signalisieren; das hauptsächliche Kriterium für die genetische Güte der Männchen ist deren Vitalität

Guttation, engl. guttation

Tropfenausscheidung; das Ausscheiden von flüssigem Wasser aus Wasserspalten an Blatträndern und -spitzen durch hohen Druck in den Wurzeln (Wurzeldruck)

GvHD

→ Graft-versus-Host-Krankheit

GVO

Quelle: Genetik

"Gentechnisch veränderter Organismus; Begriff aus dem Gentechnik-Gesetz (GenTG)."

GVO

Genetisch veränderter Organismus.

GVO

Quelle: Genetik

Gentechnisch veränderter Organismus; Begriff aus dem Gentechnik-Gesetz (GenTG).

GWAS

Mithilfe der strukturellen Charakterisierung von gesamten Genomen durch die Analyse der genetischen Variabilität an einer umfangreichen Anzahl von Loci (> SNP) erhalten wir ein typisches genetisches Muster von Individuen, mit dem wir eventuell eine statistische Beziehung zur phänotypischen Variabilität aufdecken können.

Gymnastik

Quelle: Sport

Neben s. Athletik Bezeichnung für Leibesübungen und körperliche Erziehung in der Antike. Der Begriff wurde von der Aufklärungspädagogik bzw. den Philanthropen seit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert neu entdeckt. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Gymnastik zu einem spezifischen Fachgebiet der körperlichen Erziehung und des Sports.

Gymnospermen, engl. gymnospermes

Nacktsamer; Samenpflanzen, die keine Blüten oder Früchte bilden; eine der beiden Großgruppen rezenter Samenpflanzen (vgl. → Angiospermen)

Gymnospermenblüte

Samenanlagen liegen auf der Fruchtschuppe und sind von außen frei zugängig. > Karpell

Gynoeceum

Gesamtheit der weiblichen Blütenteile (= Karpelle, Fruchtblätter). > Androeceum, > Karpell, > Fruchtblatt

Gyri (Singular: Gyrus), engl. gyri

die erhabenen Windungen der gefurchten Oberfläche der Großhirnrinde

Gyrus

Eine Auswölbung, die zwischen den Furchen des Großhirns liegt. Plural: Gyri. Auch als Windung bezeichnet.

Gyrus angularis, engl. angular gyrus

Teil der menschlichen Großhirnrinde; spielt wahrscheinlich eine wesentliche Rolle bei der Verarbeitung von gesprochener und geschriebener Sprache

Gyrus dentatus

Eine Schicht von Neuronen im Hippocampus, die Eingang aus dem entorhinalen Cortex erhält.

β-Galaktosidase

Ein Enzym, das die Spaltung von Laktose in Galaktose und Glukose katalysiert. Eine dauerhafte Expression ermöglicht lebenslange Laktosetoleranz.

„genome-wide association studies“ (GWAS)

Mithilfe der strukturellen Charakterisierung von gesamten Genomen durch die Analyse der genetischen Variabilität an einer umfangreichen Anzahl von Loci (> SNP) erhalten wir ein typisches genetisches Muster von Individuen, mit dem wir eventuell eine statistische Beziehung zur phänotypischen Variabilität aufdecken können.