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Begriff Erklärung

Kairomon

Botenstoff zur Informationsübertragung zwischen Individuen unterschiedlicher biologischer Arten, deren Informationsgehalt nur dem aufnehmenden Organismus (Empfänger) nützt

Kalorimeter

Gerät zur Messung der Stoffwechselrate eines Tieres; → Kalorimetrie

Kalorimetrie

Messung der Stoffwechselrate eines Tieres durch Bestimmung der Rate seiner Wärmeproduktion (direkte Kalorimetrie) oder durch Bestimmung seiner Sauerstoffverbrauchsrate (indirekte Kalorimetrie)

Kältezittern

thermoregulatorische Maßnahme von endothermen Tieren, die von Unterkühlung bedroht sind (unwillkürliche Kontraktionen einzelner Fasern der Skelettmuskulatur) zur Produktion von Wärme

Kanal, Kanalprotein

Transmembranprotein in biologischen Membranen mit einer Porenstruktur, die für wasserlösliche Stoffe (Ionen) durchlässig sein kann

Kapillare

Blutgefäß zwischen Arterie und Vene, das dem Austausch von Substanzen zwischen Blut und Gewebe dient; die Kapillarwand besteht daher oft nur aus einer Lage (→ Endothel)

Katabolismus

abbauender Stoffwechsel in tierischen Zellen; Abbau energiereicher Moleküle zu energieärmeren Produkten

katadrome Wanderung

Wanderung eines Fisches aus einem Süßgewässer ins Meer zum Zweck der Fortpflanzung

katalysierte Diffusion

erleichterte Diffusion

katalytische Triade

Gruppierung dreier bestimmter Aminosäureseitenketten (Serin, S; Aspartat, D; Histidin, H) im aktiven Zentrum bestimmter Proteasen

katalytisches Zentrum

aktives Zentrum

Kation

Ion mit positiver Ladung; bewegt sich im elektrischen Gleichspannungsfeld zur Kathode (negativer Pol)

Keimbahnzelle

zur Keimbahn gehörige Zelle eines Lebewesens

Keimzelle

Gamet

Kennlinie

quantitative Beschreibung der Beziehung zwischen Reizintensität und Antwortstärke in sensorischen Systemen/Sinneszellen

Kieme

respiratorisches Organ wasseratmender Tiere

Kinese

Mechanismus zur Steuerung ungerichteter Bewegungen eines Organismus in Bezug zu einer Reizquelle

Kinesine

Transportproteine, die Vesikel zum Plusende von → Mikrotubuli transportieren

Kinocilium

die mit → Mikrotubuli (9 + 2-Anordnung) ausgestattete Cilie am Apex einer → Haarsinneszelle

Kladogramm

Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse von Lebewesen; diese unterscheidet sich vom evolutionären Stammbaum in den folgenden Punkten: 1. bei einer Verzweigung gibt es immer nur zwei €ste (dichotome Verzweigung), 2. die Verzweigungen werden nicht gewichtet, es gibt also kein Maß für die Qualität oder die Intensität der €nderung, 3. es gibt keine absolute Zeitachse

klassische Konditionierung

Form des assoziativen Lernens, Verknüpfung eines neutralen (konditionierten) Stimulus mit einem bedeutungsvollen (unkonditionierten) Stimulus

Kohlenhydrat

Saccharid; chemische Verbindung aus Kohlenstoff-, Sauerstoff- und Wasserstoffatomen

Koinzidenzdetektor

1. Rezeptorprotein, das nur dann aktiviert wird, wenn zeitgleich mehrere Liganden binden; 2. Nervenzelle, die nur dann eigenständig elektrisch aktiv wird (→ Aktionspotenziale bildet), wenn sie gleichzeitig von mehreren vorgeschalteten Zellen erregt wird

Kollaterale

axonaler Seitenast

kolligative Eigenschaften von Lösungen

Eigenschaften, die nur von Zahl der gelösten Teilchen, nicht aber von deren Qualität abhängen (osmotischer Druck, Gefrierpunkterniedrigung, Siedepunkterhöhung, Dampfdruckerniedrigung im Vergleich der Lösung mit dem reinen Lösungsmittel)

Kommissur

Querverbindung zwischen der rechten und linken Hemisphäre eines Ganglions oder Gehirnareals

Kompartimentierung

Abgrenzung von Reaktionsräumen in biologischen Systemen

kompetitive Hemmung

Modus der Enzymhemmung, bei der ein Hemmstoff mit dem Substrat des Enzyms um die Bindung am aktiven Zentrum konkurriert

Komplexauge

auch: Facettenauge; zusammengesetztes Auge, bestehend aus mehreren oder vielen Einzelaugen

Konnektiv

Längsverbindung zwischen aufeinanderfolgenden Ganglien eines Nervensystems

Konsolidierung

Verfestigung eines Gedächtnisinhalts

Konvektion

gleichförmige und gemeinsame Bewegung von Teilchen in Flüssigkeiten oder Gasen, mit denen auch die ihnen innewohnende thermische Energie transportiert wird

Konvergenz

Neurobiologie: Zusammenlaufen mehrerer Eingänge auf ein Folgeneuron, → Divergenz

Kooperativität

Bindungsverhalten multimerer Moleküle ihren Bindungspartnern gegenüber, bei dem die Bindung eines Bindungspartners an eines der Monomere die Affinität der noch freien Monomere im Komplex beeinflusst

Koprophagie

Ernährungsweise, bei der sich Tiere vom Kot anderer Tieren ernähren

kovalente Bindung

chemische Bindung, in der zwei ähnlich elektronegative Partner jeweils ein Elektron zur chemischen Bindung beitragen

Krebs-Henseleit-Zyklus

Ornithinzyklus

Kreislaufsystem

Leitungssystem für die zirkulierende Körperflüssigkeit im Tierkörper

kritische Temperatur

jeweils die obere und untere Grenze der Umwelttemperatur, bei der Tiere gerade noch dauerhaft lebensfähig sind

Krogh-Diffusionskonstante

auch: Diffusionskoeffizient; Maß für die Beweglichkeit von Teilchen in einem System; bei konstanter Temperatur eine Materialkonstante, die die Eigenschaften des Diffusionssystems kennzeichnet

…kosystem

Gesamtheit der Organismen einer Lebensgemeinschaft und ihre Wechselwirkungen untereinander sowie mit den physikochemischen Umweltfaktoren

κ-Kette

Eine der beiden Klassen oder Isotypen der leichten Ketten der Immunglobuline.

K-Strategen

Anpassungsstrategie an langfristig konstante Umweltbedingungen, bei der nur wenige Nachkommen produziert werden, in die viel investiert wird und die daher eine hohe Überlebensfähigkeit haben; Gegensatz zu siehe r-Strategen

K-Strategen, engl. K-strategists

Arten, deren Lebenszyklusstrategie es ihnen erlaubt, an oder nahe der Kapazitätsgrenze ihres Lebensraums (K) zu existieren (Gegensatz zu → r-Strategen)

K63-Verknüpfungen

In Polyubiquitin die kovalente Verknüpfung zwischen der Aminogruppe an Lysin-63 des einen Ubiquitinproteins mit dem Carboxyterminus eines zweiten Ubiquitinproteins. Diese Art der Verknüpfung tritt vor allem im Zusammenhang mit der Signalübertragung auf, indem ein Gerüst gebildet wird, das von Signaladaptorproteinen, beispielsweise TAB1/2, erkannt wird.

Kabelgleichung

erlaubt die Berechnung der Reichweite eines elektrischen Signals auf einem Axon

Kainatrezeptor

Ein Subtyp des Glutamatrezeptors; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+ und K+ durchlässig ist.

Kairomone

Gruppe von Signalstoffen, die zwischen Individuen verschiedener Arten wirken (im Gegensatz zu siehe Pheromonen) und deren Effekt mit einem ökologischen Vorteil für den Empfänger verbunden ist; Kairomone können Lockeffekte zeigen, wie z. B. Blütenduftstoffe, oder als chemische Indikatoren für eine Bedrohung, etwa durch Fraßfeinde, fungieren; Gegensatz zu siehe Allomonen

Kalanchoe daigremontiana – Brutblatt

Crassulaceae

Kalibrierung

Ermittlung einer korrekten Skalierung von Evolutionszeiträumen mithilfe bekannter Messdaten. Hierbei muss auch die Präzision beziehungsweise der Fehler der Methode berücksichtigt werden.

Kalium-Gleichgewichtspotenzial, engl. potassium equilibrium potential

(EK) das negative Membranpotenzial, das die Tendenz von Kaliumionen (KC) ausgleicht, in Richtung des Konzentrationsgradienten aus der Zelle zu diffundieren

Kalorie (cal) (von lat. calor für „Wärme“), engl. calorie

Wärmemenge, die man benötigt, um 1 g Wasser um 1 °C zu erwärmen. 1 cal entspricht 4,184 J (Joule). Der Energiewert von Nahrungsmitteln wird auch heute noch häufig in Kilokalorien (1 kcal für 1000 cal) angegeben. Ernährungswissenschaftler verwenden ebenfalls den Begriff Kalorie, meinen damit aber häufig Kilokalorie.

Kalorienrestriktion

Quelle: Nutrigenomik

Diätform, bei der die tägliche Kalorienaufnahme reduziert wird, ohne dass es zu Unterernährung oder Reduzierung der essenziellen Nährstoffe kommt.

kaltstenotherm

Organismen, die an niedrige Umgebungstemperaturen gebunden sind

Kalyptra

Wurzelhaube (Gewebe, das das Apikalmeristem der Wurzel abdeckt). > Wurzel

Kalyptra

auch Wurzelhaube; Ansammlung von Zellen am siehe Vegetationspunkt der Wurzel von Farnpflanzen und Samenpflanzen, die zum erleichterten Eindringen der Wurzel in den Boden schützenden Schleim sezernieren; innere Kalyptrazellen enthalten Stärkekörner, die der Wahrnehmung der Schwerkraft dienen und eine positive geotrope Wuchsrichtung sicherstellen

Kambium

Teilungsgewebe, das für das siehe sekundäre Dickenwachstum und die Bildung von Kork verantwortlich ist

Kambium (von lat. cambiare für „ändern“), engl. cambium

für das sekundäre Dickenwachstum zuständiges Meristem (Teilungs- oder Bildungsgewebe), das in Form von Zellringen in Spross und Wurzeln vorkommt; wird gewöhnlich unterteilt in das faszikuläre Kambium (oder Leitbündelkambium; meist einfach Kambium genannt), das Holz und Phloem bildet, und das korkproduzierende Korkkambium

kambrische Explosion

plötzliches (und erstmaliges) massenhaftes Auftreten von Fossilien verschiedenster Organismengruppen in Gesteinsschichten des siehe Ediacariums und frühen siehe Kambriums

kambrische Explosion, engl. cambrian explosion

die rasche Diversifikation zahlreicher Tiergruppen während des Kambriums

Kambrium

älteste Periode des siehe Phanerozoikums; umfasst den Zeitraum von vor ca. 541 Mio. Jahren bis vor ca. 485 Mio. Jahren

Kameraauge

Linsenauge der Wirbeltiere und Cephalopoda

Kammerwasser

Im Auge die Flüssigkeit zwischen Hornhaut und Iris bzw. Iris und Glaskörper.

Kampf-oder-Flucht-Reaktion, engl. fight-or-flight response

durch das Hormon Adrenalin vermittelte schnelle physiologische Reaktion auf eine plötzliche Bedrohung

Kanal

Tunnelprotein

Kanalerkrankung

Eine genetische Erkrankung des Menschen, verursacht durch die veränderte Struktur und Funktion von Ionenkanälen.

Kanalprotein

Transmembranprotein, das in der Membran einen Kanal bildet, sodass selektiv gelöste Moleküle hindurchdiffundieren können

Kanalprotein, engl. channel protein

integrales Membranprotein, das in derMembran, in der es eingebettet ist, einen Kanal bildet, durch den bestimmte gelöste Stoffe selektiv passieren können

Kandidaten-Gen

Gen, das vermutlich eine Rolle bei der Ausprägung von bestimmten Merkmalen spielt. So gibt es Gene, die z. B. für die Kälte- und Hitzetoleranz wichtig sind, und andere, die für den zirkadianen Rhythmus eine Bedeutung haben. Aber es können auch Gene sein, die für unsere Untersuchung von Bedeutung sein können, und bei denen es sich lohnt, diese weiter und genauer zu untersuchen.

Kandidaten-Gen

Gene, von denen wir annehmen, dass sie für unsere Untersuchungen eine Bedeutung haben können, und bei denen es sich lohnt, diese weiter und genauer zu untersuchen.

Känozoikum

jüngste Ära des siehe Phanerozoikums; umfasst den Zeitraum seit des Massenaussterbens am Ende der Kreide vor ca. 66 Mio. Jahren bis heute, charakterisiert als Zeitalter der Vögel und Säugetiere. Das Känozoikum wird in Paläogen (vor ca. 66 Mio. bis vor ca. 23 Mio. Jahren), Neogen (vor ca. 23 Mio. bis vor ca. 2,6 Mio. Jahren) und siehe Quartär (vor ca. 2,6 Mio. Jahren bis heute) untergliedert

Kantenkollenchym

auch Eckenkollenchym; Festigungsgewebe, bei dem die Zellwandverdickungen auf die Kanten der Zellen beschränkt sind

Kapillarbett, engl. capillary bed

Netzwerk aus Kapillaren, in denen der Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebeflüssigkeit stattfindet

Kapillare

Sehr kleines Blutgefäß, das sich zwischen den Venolen und Arteriolen befindet. Die Wand der Kapillaren ist mit Poren versehen, durch die Stoffe aus dem Blut ins Gewebe und umgekehrt aus dem Gewebe ins Blut gelangen können (Stoffaustausch).

Kapillaren (von lat. capillaris für „Haar“), engl. capillaries

sehr enge Röhrchen, insbesondere die kleinsten Blutgefäße zwischen der Endigung der Arterien und dem Anfang der Venen bei Tieren

Kapillarkräfte

Kraft, die eine Flüssigkeit entgegen der Schwerkraft in sehr dünnen Kapillaren nach oben steigen lässt

Kapillarsystem

feines Netz aus Kapillargefäßen (feinste Verzweigungen von Blutgefäßen), das eine Verbindung zwischen arteriellem und venösen System darstellt

Kapsel

"Streufrucht; Öffnung durch einen Deckelmechanismus. > Frucht, > Fruchttyp"

Kapsel

Ein Bündel von Axonen, das das Großhirn mit dem Hirnstamm verbindet.

Kapsel

(1) bestimmte Fruchtform von Pflanzen; (2) dichte, stark wasserhaltige Polymerschicht, die den Zellwänden einiger Prokaryoten außen aufgelagert ist

Kapsel, engl. capsule

(1) die dichte Polymerschicht, welche die Zellwand einiger Prokaryoten umgibt; (2) pflanzliche Fruchtform

Kapselpolysaccharide

→ verkapselte Bakterien

Kapsomer

Hüllprotein bei Viren; Proteinuntereinheiten, die das Kapsid (Virushülle) aufbauen.

Karbon

Periode des siehe Paläozoikums von vor ca. 359 Mio. Jahren bis vor ca. 299 Mio. Jahren, im Karbon breiteten sich Wälder aus und der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre stieg stark an, was auch die Besiedlung des Landes durch Wirbeltiere begünstigte

kardial (von griech. kardia für „Herz“), engl. cardiac

das Herz und seine Funktionen betreffend

Karotiskörper, engl. aortic body

Chemosensor in der Aorta, der eine Verringerung der Blutzufuhr oder einen dramatischen Abfall des Sauerstoffpartialdrucks im Blut wahrnimmt

Karpell

"Fruchtblatt; trägt die Samenanlagen; bei den Gymnospermen liegen die Samenanlagen frei auf der Fruchtschuppe, bei den Angiospermen sind die Samenanlagen vom Fruchtblatt eingeschlossen, das den Stempel (Pistill) bildet. > Gynoeceum"

Karpell (von griech. karpos für „Frucht“), engl. carpel

Fruchtblatt; Blütenorgan, das ein oder mehrere Samenanlagen enthält

Kartierungseinheit, engl. map unit

der aufgrund von Kreuzungsanalysen gekoppelter Gene errechnete Abstand zweier Gene; Maß für die Rekombinationshäufigkeit (auch in Centimorgan angegeben)

Karyogamie

Quelle: Genetik

Verschmelzung der beiden Gametenkerne in der Zygote.

Karyogamie

Die Verschmelzung der Zellkerne der Gameten.

Karyogamie

auch Kernverschmelzung; die Verschmelzung der Kerne bzw. der Chromosomensätze kompatibler siehe Gameten zu einer siehe Zygote

Karyogamie

Quelle: Genetik

(gr. karyon, Nuss; gr. gametes, Gatte; gr. gamos, Hochzeit) Verschmelzung der beiden Gametenkerne in der Zygote.

Karyogamie, engl. karyogamy

Kernverschmelzung; die Verschmelzung zweier Zellkerne (Gegensatz zu → Plasmogamie)

Karyokinese

Die Kernteilung bei der Mitose. Der umgekehrte Vorgang heißt Karyogamie.

Karyoplasma

Quelle: Genetik

Nicht-chromosomaler flüssiger Inhalt des Zellkerns (S. 167).

Karyoplasma

auch Kernplasma; Inhalt des Nucleus, der von der Kernhülle umgeben wird, beispielsweise Chromatin, Kernskelett, Nucleolus und Kernsaft

Karyoplasma

Quelle: Genetik

(gr. karyon, Nuss; gr. plasma, Gebilde) Nicht-chromosomaler flüssiger Inhalt des Zellkerns.

Karyopse

"Nussfucht, bei der Samenschale (Testa) und Fruchtwand (Perikarp) miteinander verwachsen sind; typische Fruchtform der Gräser (Poaceae, oberständiger Fruchtknoten). > Frucht, > Fruchttyp, > Achäne"

Karyotyp

Quelle: Genetik

(gr. karyon, Nuss; gr. typos, Form) Chromosomenkonstitution einer Zelle.

Karyotyp

Quelle: Genetik

Chromosomenkonstitution einer Zelle (S. 217).

Karyotyp

Optische Darstellung des Chromosomensatzes (> G) eines Individuums.

Karyotyp

Beschreibt den chromosomalen Zustand, bzw. die chromosomalen Eigenschaften einer Zelle oder eines Organismus. In Bezug auf den Menschen bedeutet die Formel „46,XX“ beispielsweise, dass es sich um eine weibliche Zelle mit 46 Chromosomen handelt, wobei „XX“ für die beiden Gonosomen steht. Abweichungen der Zahl können Monosomien oder Trisomien andeuten.

Karyotyp

Erscheinungsbild der Chromosomen einer Zellen, wie Anzahl, Gestalt und Größe, das in einem Karyogramm dargestellt werden kann

Karyotyp, engl. karyotype

Anzahl, Größe und Gestalt der Chromosomen einer Zelle

Karzinogen (Cancerogen), engl. carcinogen

krebsauslösende Substanz

katabol

abbauender Stoffwechsel

Katabolismus

Der Abbau von komplexen Nährstoffmolekülen in einfachere Moleküle; auch als kataboler Stoffwechsel bezeichnet. Siehe auch Anabolismus.

Katabolismus

Quelle: Nutrigenomik

Gesamtheit der Stoffwechselwege, die Moleküle in kleinere Einheiten zerlegen, die dann entweder oxidiert werden, um Energie freizusetzen, oder in anabolen Reaktionen zur Neusynthese anderer Moleküle verwendet werden.

Katabolismus

Alle Reaktionen zusammengenommen, aus denen der Körper Energie beziehen kann. Wohl auch dazu gehört eine molekulare Müllabfuhr mit ordentlichem Recycling.

Katabolismus (von griech. kataballein für „zerstören“), engl. catabolism

abbauender Teil des Zellstoffwechsels, in dem komplexe Moleküle zu einfacheren abgebaut werden, um Energie zu gewinnen (Gegensatz zu → Anabolismus)

Katabolismus, katabol

Gesamtheit der abbauenden Stoffwechselreaktionen, bei denen chemische komplexe Verbindungen unter Energiegewinnung in einfache Verbindungen abgebaut werden; Gegensatz zu siehe Anabolismus

Katabolitrepression, engl. catabolite repression

die Reduktion der Synthese kataboler Enzyme für den Abbau anderer Energiequellen, wenn Glucose reichlich vorhanden ist

Katalase

Wasserstoffperoxid spaltendes Enzym

Katalysator

Ein Katalysator ist ein Stoff, der eine chemische Reaktion beschleunigt. Er hat keinen Einfluss auf das chemische Gleichgewicht, da er immer sowohl die Hin- wie auch die Rückreaktion katalysiert. Katalysatoren werden bei der von ihnen katalysierten Reaktion nicht verbraucht.

Katalysator, engl. catalyst

Reaktionsbeschleuniger; eine Substanz, welche die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion beschleunigt, ohne dabei selbst verbraucht zu werden; setzt die Aktivierungsenergie einer Reaktion herab; Enzyme sind biologische Katalysatoren

Katalyse

Einleitung oder Beschleunigung eines chemischen Prozesses durch Stoffe, Katalysatoren wie Enzyme, die nicht selbst verbraucht werden.

Katalyse

Beschleunigung einer chemischen Reaktion durch das Herabsetzen der Aktivierungsenergie durch einen Katalysator

katalytischer 20S-Core-Komplex (20S catalytic core)

Komponente des Proteasoms, die aus mehreren Untereinheiten besteht und für den Proteinabbau zuständig ist.

kategoriale Variablen, engl. categorical variables

statistische Variablen, die qualitative Kategorien als Werte annehmen, wie die Blutgruppen des Menschen (A, AB, B oder 0)

Kathode

Ein elektrisches Feld oder eine Spannungsquelle besitzt eine positiv geladene Seite (Anode) und eine negativ geladene Seite (Kathode). Zur Anode werden negativ geladene Teilchen (Anionen) hingezogen, während Kationen zur Kathode wandern. In der Genetik/Biochemie nutzt man diese Eigenschaft zur elektrophoretischen Auftrennung von Proteinen, DNA- und RNA-Molekülen.

Kation

Ein positiv geladenes Ion. Siehe auch Anion.

Kation

positiv geladenen Ion; Gegensatz zu siehe Anion

Kation

Elektrisch positiv geladenes Ion (Atom oder Molekül). (Opp.: Anion)

Kation, engl. cation

ein Ion mit einer oder mehreren positiven Ladungen (Gegensatz zu → Anion)

Kation-π-Wechselwirkungen

Chemische Wechselwirkungen zwischen einem Kation (etwa Na+) und dem π-Elektronensystem einer aromatischen Gruppe.

Kationenaustausch, engl. cation exchange

Freisetzung einer Kationenart von einer Matrix nach Bindung einer anderen Kationenart, die sich im umgebenden Medium befindet; (1) beispielsweise der Prozess, durch den an Bodenpartikel gebundene Kationen freigesetzt und dafür Protonen aus dem Bodenwasser gebunden werden, wodurch Erstere für die Pflanzenwurzeln verfügbar werden; (2) Grundlage eines biochemischen Trennverfahrens

Kationenkanal

für positiv geladene Ionen durchlässiges Transmembranprotein

kDalton

Einheit des Molekülgewichts, die auch für die Bezeichnung von Hitzeschockproteinen (z. B. für Hsp70, Hsp60 und Hsp90) genutzt wird.

Keimbahn

Quelle: Genetik

Zelllinien, die ausschließlich Keimzellen produzieren. Im Gegensatz zu somatischen Zellen (Soma).

Keimbahn

Quelle: Genetik

Zelllinien, die ausschließlich Keimzellen produzieren. Im Gegensatz zu somatischen Zellen (Soma).

Keimbahn, engl. germ line

bei Tieren die Abfolge von Zellen, die von der Zygote zur Bildung der Keimdrüsen und → Gameten (Keimzellen) führt; eine separate Keimbahn wie bei den Tieren gibt es bei Pflanzen nicht

Keimbahnmutation, engl. germ line mutation

Mutation in einer Zelle, die Gameten produziert (d. h. einer Keimbahnzelle) (Gegensatz zu → somatische Mutation)

Keimbahntheorie

Eine inzwischen auszuschließende Hypothese, nach der die Antikörpervielfalt durch separate Gene für jeden einzelnen Antikörper entsteht. Auf die meisten Vertebraten trifft die Hypothese nicht zu, wobei einige Knorpelfische umgelagerte Gene für die V-Region besitzen.

Keimbahntherapie, engl. germ line gene therapy

gezielte Veränderung der menschlichen Genomsequenz in den Gameten oder deren Vorläuferzellen zu medizinischen Zwecken (Gegensatz zu → somatische Gentherapie)

Keimblatt (germ layer)

Zellschicht des Embryos, aus welcher bestimmte Gewebetypen hervorgehen.

Keimblätter

(1) in der Botanik: siehe Kotyledonen; (2) in der Zoologie: die ersten differenzierten Zellschichten eines Embryos, entstehen bei der siehe Gastrulation

Keimblätter, engl. germ layers

(1) die drei embryonalen Schichten der Tiere ( → Ektoderm, → Entoderm, → Mesoderm), die sich während der Keimesentwicklung bilden; auch als Zell- oder Gewebeschichten bezeichnet; (2) bei Pflanzen die → Kotyledonen

Keimdrüsen (Gonaden)

Fortpflanzungsorgane, in denen die Keimzellen und Sexualhormone produziert werden; männliche Keimdrüsen werden als Hoden (Testis) und weibliche als Eierstöcke (Ovarien) bezeichnet

keimfreie Mäuse

Mäuse, die unter vollständiger Abwesenheit einer Darmflora oder anderer Mikroorganismen aufwachsen. Solche Mäuse verfügen nur über ein sehr reduziertes Immunsystem, aber sie können auf praktisch jedes spezifische Antigen normal reagieren, wenn es mit einem starken Adjuvans gemischt wird.

Keimling

→ Sämling

Keimling

die sich während der Samenkeimung aus dem Embryo entwickelnde Pflanze, die ihren Energiebedarf durch die im Samen bzw. in den siehe Keimblättern enthaltenen Reservestoffe deckt

Keimscheibe (Blastodiskus), engl. blastodisc

embryonale Zellscheibe, die sich auf einem großen ungefurchten Dotter bildet; entspricht in etwa der Blastula bei Säugetieren; entsteht jedoch nur bei Tieren mit sehr dotterreichen Eiern, beispielsweise bei Reptilien (einschließlich Vögeln), wo die große Dottermasse nur eine unvollständige Furchung zulässt

Keimscheide

→ Coleoptile

Keimschlauch

auch Keimhyphe; die bei der Keimung aus der Pilz-Sporenwand austretende siehe Hyphe

Keimstreifen

→ Primitivstreifen

Keimung

Nach Brechen der Samenruhe wird der Stoffwechsel im Embryo aktiviert und die Radicula verlässt als erstes Organ des Embryos den Samen, meist durch die Mikropyle. Im Falle der epigäischen Keimung wird dann das Hypokotyl gestreckt und die ersten oberirdisch sichtbaren Blätter sind die ergrünenden Kotyledonen. Im Falle der hypogäischen Keimung (meist beim Vorliegen von Speicherkotyledonen) wird das Epikotyl gestreckt, und die ersten oberirdisch sichtbaren Blätter sind Folgeblätter. > Embryo, > Samen

Keimung

(1) Vorgänge die die Quellung eines Samens bis zur vollständigen Ausbildung und Differenzierung eines Keimlings mit einschließen; (2) Sprossung vegetativer Zellkomplexe bzw. Überdauerungsorgane wie Knollen, Brutknospen und Zwiebeln; (3) Auswachsen von siehe Hyphen oder Hefen aus pilzlichen Sporen

Keimung, engl. germination

das Sprießen eines Samens oder einer Spore

Keimwurzel

Wurzel des Embryos (Radicula). > Embryo, > Wurzel

Keimzellen

→ Gameten

Keimzellen

siehe Gameten

Keimzentren

Bereiche, die sich während einer Antikörperantwort in den Lymphfollikeln entwickeln und in denen Proliferation, Differenzierung, somatische Hypermutation und Klassenwechsel von B-Zellen in intensiver Form stattfinden.

Kelch, engl. calyx

Gesamtheit der Kelchblätter

Kelvin

→ absolute Temperatur

Kenntnis situationsbezogener Wahrscheinlichkeiten

"Die Kenntnis situationsbezogener Wahrscheinlichkeiten befähigt Sportlerinnen und Sportler, Wahrscheinlichkeiten für direkt folgende Handlungsereignisse oder -alternativen in einer Handlungssituation im Sport einzuschätzen. Sie basiert auf dem Vorwissen der Person und auf der Verarbeitung von (spielimmanenten) Informationen vor Eintreten der Situation (Farrow und Abernethy 2007; Williams und Ford 2013)."

Keratin

Sammelbegriff für unterschiedliche Faserproteine.

Keratin (von griech. keras für „Horn“), engl. keratin

(1) α-Keratin: zu den Intermediärfilamenten gehörender Proteintyp der Wirbeltiere, der Hauptbestandteil harter Gewebe wie Horn, Fingernägel und Hufen ist, aber auch Komponente des Cytoskeletts der Epithelzellen; (2) β-Keratin: nicht mit α-Keratin verwandt; Hauptbestandteil der Reptilienschuppen und Vogelfedern

Keratinocyten

Keratin produzierende Zellen der siehe Epidermis

Kern (Nucleus)

(1) Das nahezu kugelförmige Organell in einer Körperzelle, das die Chromosomen enthält. (2) Eine klar abgegrenzte Ansammlung von Neuronen, in der Regel tief im Gehirn gelegen.

Kernäquivalent

Ringchromosom von Bakterien.

Kerndimorphismus

auch Kerndualismus; Verteilung der generativen Vorgänge einer Zelle auf einen Mikronucleus, der vegetativen auf einen Makronucleus, bei Ciliaten

Kerngenom

Die genetische Information, die auf den Chromosomen des Zellkerns von Eukaryoten gespeichert ist.

Kernholz

bei mehrjährigen Holzpflanzen (Bäumen) kann der zentrale Teil des Holzes verkernen, das heißt seine Leitungsfunktion aufgeben und durch Einlagerung von Terpenen und antibiotisch wirksamen Stoffen eine hohe mechanische und biotische Stabilität erlangen. > Holz, > Splintholz

Kernhülle

auch Kernmembran; aus einer Doppelmembran bestehende Hülle des eukaryotischen Zellkerns

Kernhülle, engl. nuclear envelope

die aus einer zweilagigen Membran bestehende Umhüllung des Zellkerns in eukaryotischen Zellen

Kernlamina

Proteinschicht auf der Innenseite der Kernhülle, die mit dem Chromatin interagiert und eine essentzelle Rolle beim Auf- und Abbau der Kernhülle während der Mitose spielt

Kernmembran

siehe Kernhülle

Kernporen

porenbildende komplexe Strukturen innerhalb der siehe Kernhülle, die kontrollierten Transportvorgängen zwischen Cytoplasma und Kerninnenraum dienen

Kernporenkomplex, engl. nuclear pore complex

in den Kernporen befindliche Proteinstruktur, durch die RNA und Proteine in den Kern eindringen oder ihn verlassen können

Kernrezeptor

Quelle: Nutrigenomik

Transkriptionsfaktor, der durch einen kleinen lipophilen Liganden in der Größe von Cholesterin aktiviert werden kann.

Ketogenese

Stoffwechsellage bei einer Kohlenhydratmangelernährung(Hungerstoffwechsel)

Ketone, engl. ketones

organische Verbindungen mit einer Carbonylgruppe (–CO), deren Kohlenstoffatom mit zwei anderen Gruppen, aber nicht direkt mit einem Wasserstoffatom verbunden ist; viele Zucker sind Ketone (Gegensatz zu → Aldehyde)

Kiemen

gut durchblutete, spezialisierte Atmungsorgane, die dem Gasaustausch im Wasser dienen

Kiemen, engl. gills

spezielle Organe zum Gasaustausch mit dem Wasser, bestehend aus stark gefalteten und verzweigten Ausstülpungen der Körperoberfläche

Kiemenbögen, engl. gill arches

knöcherne oder knorpelige Strukturen, welche die Kiemenlamellen und die sie versorgenden Blutgefäße stützen

killerzellenimmunglobulinähnliche Rezeptoren (KIRs)

Große Familie von Rezeptoren, die auf NK-Zellen vorkommen und die an der Regulation der cytotoxischen Aktivität der Zellen beteiligt sind. Die Familie umfasst sowohl aktivierende als auch inhibitorische Rezeptoren.

killerzellenlektinähnliche Rezeptoren (KLRs)

Große Familie von Rezeptoren, die auf NK-Zellen vorkommen und die an der Regulation der cytotoxischen Aktivität der Zellen beteiligt sind. Die Familie umfasst sowohl aktivierende als auch inhibitorische Rezeptoren.

Kilokalorie (kcal)

→ Kalorie

Kinase

→ Proteinkinase

Kinase

Phosphatgruppenübertragendes Enzym

Kinasen

Enzyme, die einen Phosphatrest (PO4 3–) von einem Donor (meist ATP) auf einen Akzeptor (z. B. ein Protein und hier auf einen Serin- oder Tyrosinrest) übertragen. Diese als Phosphorylierung bezeichnete Reaktion beeinflusst in der Regel die Aktivität des betroffenen Proteins, wobei die Wirkung aktivierend oder reprimierend sein kann. Die Phosphorylierung kann durch entsprechende Phosphatasen rückgängig gemacht werden.

Kinasesuppressor von Ras (KSR)

Gerüstprotein in der Raf/MEK1/Erk-MAP-Kinasekaskade, das nach einem Antigenrezeptorsignal an alle drei Komponenten bindet. Dadurch können diese interagieren und die Signalkaskade wird beschleunigt.

Kinematik

Quelle: Sport

Teilbereich der Mechanik, die sich mit räumlich-zeitlichen Ausprägungen der Bewegung von Massenpunkten oder Körpern beschäftigt. Beschreibungsmerkmale sind u. a. Wege, Positionen, Winkel und Winkelgeschwindigkeiten.

Kinemetrie

Quelle: Sport

Befasst sich mit der Erfassung, Analyse und Darstellung kinematischer (d. h. räumlich-zeitlicher) Merkmale bei Haltungen und Bewegungen.

Kinesin

Motorprotein und ATPase, das sich an Vesikel und Zellorganellen anheftet und diese entlang der siehe Mikrotubuli anterograd transportiert

Kinesin, engl. kinesin

Motorprotein, das sich an Organellen oder Vesikel anheften kann und diese im Cytoskelett entlang von Mikrotubili transportiert

Kinetik

Quelle: Sport

Befasst sich mit Kräften, die eine Bewegung (Translation oder Rotation), d. h. eine räumliche Veränderung des Körpers, verursachen. Siehe auch Dynamik und Statik.

kinetische Energie (von griech. kinesis für „Bewegung“), engl. kinetic energy

Energie, die im Zusammenhang mit Bewegung steht; leistet Arbeit, indem sie die Position oder den Bewegungszustand von Materie verändert; kann unter anderem in Form von Wärme, Licht, elektrischer Energie und mechanischer Energie vorkommen (Gegensatz zu → potenzielle Energie)

Kinetochor

Quelle: Genetik

Ansatzstelle der Spindelfasern am Chromosom, formt besondere Proteinstrukturen (S. 222).

Kinetochor

Eine an ein Zentromer gebundene Proteinplattform, die für die Verteilung und Segregation der Ein- und Zwei-Chromatid-Chromosomen während Mitose und Meiose zuständig ist.

Kinetochor

Proteinkomplex an siehe Centromeren, an den sich während der Mitose Mikrotubuli anheften

Kinetochor

Quelle: Genetik

(gr. kinein, bewegen; gr. choros, Tanzplatz, die versammelte Schar von Tänzern) Ansatzstelle der Spindelfasern am Chromosom, formt besondere Proteinstrukturen.

Kinetochor (von griech. kinetos für „bewegt“), engl. kinetochore

spezialisierte Struktur am Centromer, an die sich Mikrotubuli anheften

Kininsystem

Enzymkaskade von Plasmaproteinen, die durch Gewebeschädigungen aktiviert wird und dann mehrere Entzündungsmediatoren erzeugt, beispielsweise das gefäßaktive Peptid Bradykinin.

Kinocilien (Flimmerhärchen)

auch Wimpern, Cilien; härchenartige feine Plasmafortsätze, die der Erzeugung von Wasserströmungen entlang von Zellverbänden zum Transport von Material (Beispiel: Flimmerepithel des Atemtraktes) oder der eigenen Fortbewegung dienen (Beispiel: Wimpertierchen)

Klade

auch Monophylum, geschlossene Abstammungsgemeinschaft; eine systematische Einheit, die den letzten gemeinsamen Vorfahren und alle seine Nachfahren enthält

Klade, engl. clade

→ Monophylum

Kladistik

Ein biologisches System (biologische Systematik), bei dem Arten entsprechend ihrer evolutionären Verwandtschaft zugeordnet werden. Zwei eng verwandte Arten haben nur einen gemeinsamen Ursprung, so kann auch eine Gruppe verwandter Arten immer auf eine gemeinsame Stammart zurückgeführt werden und bildet eine Klade.

Kladistik

Methode der Rekonstruktion der verwandtschaftlichen Beziehungen ausschließlich aufgrund von Homologien (siehe homologe Merkmale) und siehe Apomorphien; die Kladistik sucht konsequent nach Schwestergruppen, denn die Verwandtschaft zweier Arten beruht darauf, dass diese einen gemeinsamen Vorfahren besitzen (Stammart)

Kladistik (phylogenetische Systematik), engl. cladistics

zielt darauf ab, ein System der Organismen zu erstellen, welches ausschließlich auf phylogenetischer Verwandtschaft basiert; Gruppen innerhalb eines solchen Systems müssen monophyletisch sein

Kladogenese

auch Stammesverzweigung; evolutionäre Veränderung, durch die sich eine Stammart in zwei neue Arten aufspaltet und es zu einem Anstieg der Biodiversität kommt

Kladogenese

beschreibt die Aufspaltung von Stammarten in Tochterarten, also die Entstehung der Stammlinien

Kladogenese (von griech. clados für „Zweig“), engl. cladogenesis

Stammesverzweigung aufgrund mehrerer Artaufspaltungen

Kladogramm

grafische Darstellung eines durch die kladististische Methode (siehe Kladistik) rekonstruierten Stammbaums; typisch ist die dichotome (zweigabelige) Aufspaltung der Linien

Klasse

Merkmale können aufgrund ihrer Ausprägung eindeutig einer Gruppe zugeordnet werden (diskrete Klassen oder Kategorien). Es gibt keine Überschneidungen.

Klasse

taxonomische Einheit der biologischen  Systematik zwischen Phylum und Ordnung, die eine Gruppe mit charakteristischen übereinstimmenden Eigenschaften zusammenfasst

Klasse, class

eine Gruppe von Dingen, die durch bestimmte gemeinsame Eigenschaften charakterisiert sind; gehört auch zu den traditionellen taxonomischen Einheiten

Klasse-I-Cytokinrezeptoren

Gruppe von Rezeptoren für die Hämatopoetinsuperfamilie der Cytokine. Dazu gehören Rezeptoren, welche die gemeinsame γ-Kette enthalten und IL-2, IL-4, IL-7, IL-15 und IL-21 erkennen, sowie Rezeptoren mit einer gemeinsamen β-Kette für GM-CSF, IL-3 und IL-5.

Klasse-II-Cytokinrezeptoren

Gruppe von heterodimeren Rezeptoren für eine Cytokinfamilie, zu der Interferon-(IFN-)α, IFN-β, IFN-γ und IL-10 gehören.

Klassen

Die Klasse eines Antikörpers wird durch den Typ der schweren Kette bestimmt, die Teil des Antikörpers ist. Es gibt fünf Hauptklassen von Antikörpern: IgA, IgD, IgM, IgG und IgE, jeweils mit einer schweren α-, δ-, μ-, γ- beziehungsweise ε-Kette. Die IgG-Klasse umfasst mehrere Unterklassen (→ Isotypen).

Klassenwechsel, engl. class switching

Isotypenwechsel der B-Zellen des Immunsystems; tritt auf, wenn eine B-Zelle eine andere Klasse von Immunglobulinen synthetisiert (z. B. wenn eine B-Zelle, die IgM synthetisiert, zur Produktion von IgG wechselt)

Klassenwechsel, Klassenwechselrekombination

Rekombinationsprozess von somatischen Genen in aktivierten B-Zellen, bei dem eine konstante Region der schweren Kette gegen einen anderen Isotyp ausgetauscht wird. Der produzierte Isotyp der Antikörper ändert sich von IgM zu IgG, IgA oder IgE. Das beeinflusst die Effektorfunktionen der Antikörper, nicht aber ihre Antigenspezifität. Eine andere Bezeichnung dafür ist der Isotypwechsel (→ somatische Hypermutation).

Klassifikation

Die natürliche Klassifikation spiegelt phylogenetische Beziehungen der Organismen und deren Abtrennung wider.

klassische C3-Konvertase

Komplex aus den aktivierten Komplementfaktoren C4b2a, der im klassischen Weg der Komplementaktivierung C3 auf der Oberfläche von Krankheitserregern zu C3b spaltet.

Klassische Konditionierung

Ein Lernprozess, bei dem ein unkonditionierter Reiz, der eine messbare Reaktion hervorruft, mit einem ursprünglich neutralen konditionierten Reiz, der diese Reaktion normalerweise nicht auslöst, gekoppelt präsentiert wird. Diese Art des Lernens bewirkt, dass der konditionierte Reiz eine konditionierte Reaktion hervorruft, die der Reaktion auf den unkonditionierten Reiz ähnelt.

klassische Konditionierung

Lerntyp, der das Reiz-Reaktion-Lernen beschreibt, bei dem zwei Reize miteinander verknüpft werden, sodass der neu hinzugefügte Reiz dieselbe Reaktion wie der biologisch bedingte Reiz hervorruft

klassische MHC-Klasse-I-Gene

MHC-Klasse-I-Gene, deren Proteinprodukte Peptidantigene für die Erkennung durch T-Zellen präsentieren (→ nichtklassische MHCKlasse-Ib-Gene).

klassische Monocyten

Hauptform der Monocyten im Blutkreislauf, die zu Infektionsherden dirigiert werden und sich zu Makrophagen differenzieren können.

klassischer aktivierter Makrophage

→ M1-Makrophage

klassischer Weg der Komplementaktivierung

Reaktionskette, die durch die Bindung von C1 direkt an eine Bakterienoberfläche oder einen an die Oberfläche gebundenen Antikörper in Gang gesetzt wird. Bakterien werden dadurch als fremd markiert (→ alternativer Weg, → Lektinweg).

Klassisches Konditionieren

Klassisches Konditionieren basiert auf der Assoziation eines bisher neutralen Stimulus (NS) mit einer bestehenden Verbindung zwischen einem unkonditionierten Stimulus (US) und einer unkonditionierten Reaktion (UR), nach welcher der NS als konditionierter Stimulus (CS) zu einer konditionierten Reaktion (CR) führt.

klebrige Enden

→ kohäsive Enden

kleine G-Proteine

G-Proteine wie Ras, die aus einem einzigen Peptidmolekül bestehen. Sie wirken bei zahlreichen verschiedenen Transmembransignalen stromabwärts als intrazelluläre Signalmoleküle. Man bezeichnet sie auch als kleine GTPasen.

kleine Prä-B-Zellen

Entwicklungsstadium der B-Zellen direkt nach dem Stadium der → großen Prä-B-Zellen. Die Zellproliferation endet und die Umlagerung der Gene für die leichte Kette beginnt.

Kleinfeldbewegung

optisches Flussfeld, dass durch die Bewegung eines Objekts im Raum auf den Augen entsteht

Kleinhirn

→ Cerebellum

Kleinhirn

Teil des Zentralnervensystems. Im Kleinhirn werden unbewusste Körperbewegungen und das Gleichgewicht koordiniert.

Kleinhirn (Cerebellum)

Eine Struktur, die sich vom Rautenhirn ableitet und an der Brücke mit dem Hirnstamm verbunden ist; ein wichtiges Zentrum für die Kontrolle von Bewegungen.

Kleinhirn (Cerebellum)

Teil des Vertebraten-Gehirns, das der Koordination und Feinabstimmung von Bewegungen dient

Kleinhirnhälften

Die seitlich vorgewölbten Bereiche des Kleinhirns. Auch als Kleinhirnhemisphären bezeichnet.

Kleinhirnrinde (Cortex cerebelli)

Eine Schicht grauer Substanz, die direkt unter der pialen Oberfläche des Kleinhirns liegt.

Kleistothecium

kugelförmiger, geschlossener Fruchtkörper (Ascoma) der Schlauchpilze (Ascomycota)

Klenow-Fragment

Der C-terminale Abschnitt der Polymerase, der keine 5’-3’-Exonuklease-Aktivität besitzt.

Kletterfaser

Ein Axon eines Neurons der unteren Olive, das eine Purkinje-Zelle des Kleinhirns innerviert. Die Aktivität von Kletterfasern ist von Bedeutung für das Auslösen einer Langzeitdepression (LTD), einer Form von synaptischer Plastizität, von der man annimmt, dass sie wichtig für das Erlernen von Bewegungen ist.

Klima, engl. climate

die langfristigen durchschnittlichen atmosphärischen Bedingungen (Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung und -geschwindigkeit) an einem bestimmten Ort über einen längeren Zeitraum (Jahre bis Jahrtausende) (Gegensatz zu → Wetter)

Klimadiagramm nach Walter und Lieth, engl. Walter clima diagram

grafische Darstellung von Temperatur- und Niederschlagsdaten; wird verwendet, um die Vegetationsperiode von Pflanzen zu visualisieren (jene Monate, in denen die Durchschnittstemperaturen über dem Gefrierpunkt liegen und die durchschnittlichen Niederschläge für das Wachstum von Pflanzen ausreichend sind)

Klimaxgesellschaft, engl. climax community

das Endstadium einer (ökologischen) Sukzession; eine Lebensgemeinschaft, die sich unter den lokalen Klima- und Bodenbedingungen selbst erhalten kann und über einen relativ langen Zeitraum stabil bleibt

Kline (Ökokline) (von griech. klinein für „biegen“), engl. clinal variation

graduelle Abstufung des Phänotyps einer Art entlang einer geographischen Achse

Klinefelter-Syndrom

Eine X-chromosomale Hyperploidie beim Menschen, bei der zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom vorliegen (Chromosomenzahl gesamt: 47, Gonosomen: XXY). Betroffene sind äußerlich männlich, zeigen unterschiedliche Symptome und sind oft steril.

Kloake

Endabschnitt des Darms einiger Wirbelloser, gemeinsamer Ausführungsgang von Exkretionsorganen und Geschlechtsorganen

Kloake (von lat. cloaca für „Kloake“), engl. cloaca

bei manchen Wirbellosen der hintere Teil des Darms; bei vielen Wirbeltieren gemeinsamer Ausgang des Verdauungstrakts, Fortpflanzungstrakts und Exkretionssystems

Klon

Quelle: Genetik

Gruppe von Zellen (oder Individuen), die sich von einer ursprünglichen Zelle ableiten.

Klon

Genetisch identische Nachkommenschaft, die nur von einem Individuum abstammt. Mit dem Bilden von Ablegern einer Pflanze wird die Stammpflanze kloniert. Aber auch bei der Nachkommenschaft von parthenogenetischen Individuen (> G) sprechen wir von klonalen Linien, weil diese oftmals identisch mit der ursprünglichen Mutter sind.

Klon

Population von Zellen, die alle von einer gemeinsamen Vorläuferzelle abstammen.

Klon

Individuum (oder Zelle), das genetisch identisch zu seinem Gegenpart ist (Beispiel eineiige Zwillinge, vegetativ vermehrte Pflanzen, Klone einer Bakterienkolonie).

Klon

durch ungeschlechtliche Vermehrung entstandene genetisch identische Individuen oder Zellen

Klon

Quelle: Genetik

(gr. klohn, Zweig) Gruppe von Zellen (oder Individuen), die sich von einer ursprünglichen Zelle ableiten.

Klon (von griech. klon für „Zweig“, „Schössling“), engl. clone

die durch ungeschlechtliche Vermehrung entstandene, genetisch identische Nachkommenschaft eines einzelnen Individuums

Klon, klonal

Individuen, die genetisch identisch sind und eine gemeinsame Abstammung haben. Individuen eines Klons sind genetisch identisch.

klonale Anergie, engl. clonale anergy

verhindert die Synthese von Antikörpern gegen körpereigene Antigene. Wenn eine T-Zelle an ein körpereigenes Antigen bindet, erhält sie keine Signale von antigenpräsentierenden Zellen. Die T-Zelle stirbt daraufhin ab, statt einen Klon aktiver Zellen zu bilden.

klonale Deletion

Eliminierung unreifer Lymphocyten, wenn sie körpereigene Antigene erkennen, entsprechend der Theorie der → klonalen Selektion. Die klonale Deletion ist der wichtigste Mechanismus der → zentralen Toleranz und kann auch bei der → peripheren Toleranz eine Rolle spielen.

klonale Deletion, engl. clonal deletion

Inaktivierung oder Zerstörung von Lymphocytenklonen, die eine Immunreaktion gegen körpereigene Antigene hervorrufen würden

klonale Expansion

Proliferation antigenspezifischer Lymphocyten als Reaktion auf eine Stimulation durch das entsprechende Antigen. Sie geht der Differenzierung der Lymphocyten zu Effektorzellen voraus. Die klonale Expansion ist ein wichtiger Mechanismus der → adaptiven Immunität. Sie ermöglicht eine rasche Erhöhung der Anzahl zuvor seltener antigenspezifischer Zellen, sodass diese den auslösenden Krankheitserreger effektiv bekämpfen können.

klonale Expansion

explosionsartige Vervielfachung eines aktivierten Lymphozyten

klonale Kontraktion

aktiv regulierte Lymphozytenreduktionam Ende einer Abwehrreaktion

klonale Linien, engl. clonal lineages

durch ungeschlechtliche Fortpflanzung produzierte Gruppen nahezu identischer Organismen

klonale Selektion

→ Theorie der klonalen Selektion

klonale Selektion

spezifische Aktivierung eines antigenkompatiblen Lymphozyten

klonale Selektion, engl. clonal selection

Mechanismus, bei dem der Kontakt mit einem Antigen die Aktivierung spezifischer T-oder B-Zell-Klone bewirkt, was zu einer Immunantwort führt

Klonen

Die Erstellung eines Klons durch eine Reihe verschiedener Arbeitsschritte.

klonen, engl. to clone

durch ungeschlechtliche Vermehrung ein Lebewesen vervielfältigen

Klonieren

Umfasst nicht das Klonen von Lebewesen, sondern umfasst im Laborjargon diverse Methoden, die zur Vervielfältigung und Übertragung von DNA-Sequenzen (häufig als Bestandteil von Plasmiden) in einen Zielorganismus benötigt werden.

klonieren, engl. to clone

die Produktion vieler identischer Kopien einer DNA-Sequenz durch Einbringen in eine Zelle oder einen Organismus, die sich in der Folge asexuell vermehren

klonotypisch

Eigenschaft, die nur bei den Zellen eines bestimmten Klons zu finden ist. So bezeichnet man beispielsweise die Verteilung der Antigenrezeptoren in der Population der Lymphocyten als klonotypisch, da alle Zellen eines bestimmten Klons identische Antigenrezeptoren besitzen.

Klüver-Bucy-Syndrom

Eine Reihe von Symptomen, die beim Menschen und Affen durch eine bilaterale Temporallappenläsion verursacht werden. Zu den Symptomen gehören ein vermindertes Angst- und Aggressionsempfinden (abgeflachte Emotionen), die Neigung, Objekte durch orale Untersuchung zu erkunden, statt sie anzusehen, und ein verändertes Sexualverhalten.

Knochen, engl. bone

starrer Bestandteil des Skelettsystems von Wirbeltieren; enthält sowohl eine extrazelluläre Matrix aus unlöslichen Calciumphosphatkristallen als auch Kollagenfasern

Knochenmark

Das Gewebe, in dem primär alle zellulären Bestandteile des Blutes aus hämatopoetischen Stammzellen gebildet werden - Erythrocyten, weiße Blutzellen und → Blutplättchen. Bei Säugern findet dort auch die weitere Entwicklung der B-Zellen statt. Darüber hinaus ist es der Ursprungsort der Stammzellen, die in den Thymus wandern und dort zu T-Zellen heranreifen. Daher kann eine Knochenmarktransplantation alle zellulären Elemente des Blutes wiederherstellen, auch diejenigen, die für eine → adaptive Immunantwort notwendig sind.

Knochenmark

spezialisiertes Bindegewebe, das an der Bildung von Blutzellen (siehe Hämatopoese) beteiligt ist

Knochenmarkdepression

Verringerung der Neubildung von hämatopoetischen Zellen aufgrund unterschiedlicher Ursachen (z. B. Tumorwachstum mit Verdrängung des normalen hämatopoetischen Gewebes, Medikamente, radioaktive Strahlen usw.).

Knock-in-Mäuse

Mäuse, bei denen ein Gen gentechnisch durch ein anderes Gen ersetzt wurde, welches eine andere Funktion erfüllt.

Knock-out, engl. knockout

molekulargenetische Methode, bei der ein einzelnes Gen eines Organismus dauerhaft inaktiviert wird

Knock-out-Mäuse

Quelle: Genetik

(engl. knockout, etwas außer Gefecht setzen) Mäuse, bei denen ein Gen inaktiviert wurde (7 Technikbox 27).

Knock-out-Mäuse

Mäuse, bei denen ein bestimmtes Gen gentechnisch stillgelegt oder deletiert wurde.

Knock-out-Mäuse

Quelle: Genetik

(engl. knockout, etwas außer Gefecht setzen) Mäuse, bei denen ein Gen inaktiviert wurde (Technikbox 27).

Knolle

Nebenachse (Spross, Wurzel) mit Speicherfunktion > Rübe

Knollen

Verdickungen pflanzlicher Organe zur vegetativen Fortpflanzung und Nährstoffspeicherung

Knorpel, engl. cartilage

festes Bindegewebe, das bei Wirbeltieren beispielsweise in Gelenken oder an der Ohrmuschel zu finden ist; bildet in manchen Tiergruppen das gesamte Skelett

Knorpel, Knorpelgewebe

Form des Bindegewebes, das aus Chondrocyten (Knorpelzellen) besteht

Knorpelhaut

Perichondrium; den Knorpel umgebene Haut, die viele Nervenendigungen und Gefäße enthält

Knorpelzellen (Chondrocyten)

aus Chondroblasten hervorgehende Zellen des Knorpelgewebes

Knospe, engl. bud

Auswuchs eines Sprosses von Pflanzen, aus dem sich ein Blatt, ein Spross oder eine Blüte entwickeln kann

Knospenprimordium (von lat. primordium für „Ursprung“), engl. bud primordium

Knospenanlage; früheste Anlage einer Knospe

Knospung

Asexuelle, vegetative Vermehrungsform, auch Sprossung genannt. Prokaryoten, Mitochondrien und Chloroplasten replizieren bzw. verdoppeln ihre Erbinformation und kapseln dann einen Teil der Zelle mit der Erbinformation ab. Pflanzen bilden Ableger, und einige Tierarten schnüren einen Teil ihrer Zellen ab, die sich dann wieder zu einem neuen unabhängigen Organismus entwickeln.

Knospung

ungeschlechtliche Vermehrung, bei der Zellkomplexe vom Mutterindividuum abgeschnürt werden und eigenständige Tochterindividuen entstehen

Knospung, engl. budding

ungeschlechtliche Vermehrung, bei der ein mehr oder weniger vollständiger neuer Organismus aus dem Körper des Elternorganismus hervor wächst und sich schließlich von diesem löst

Koagulationssystem

Eine Reihe von Proteasen und weiteren Proteinen im Blut, welche die Blutgerinnung auslösen, wenn Blutgefäße verletzt werden.

Koch-Postulate, engl. Koch’s postulates

eine Reihe von Regeln, mit deren Hilfe man feststellen kann, ob ein Mikroorganismus eine bestimmte Krankheit hervorruft

Kodominanz

Verschiedene elterliche Allele eines Locus tragen in gleichem Maße zur Ausbildung eines phänotypischen Merkmales bei.

Kodominanz

Die Eigenschaft eines Allels, sich in der Gegenwart eines weiteren, ebenfalls kodominanten Allels zu gleichen Teilen auszuprägen, während beide gegenüber eines dritten, rezessiven Allels dominant sind.

Koenzym

Eine Substanz (Molekül), die von einem Enzym (> G) benötigt wird, um seine Aufgabe zu erfüllen.

Koenzym

nichtkovalent an ein Enzym gebundenes, an der Katalyse beteiligtes Molekül

Kofaktor

an der Katalyse beteiligter Nicht-Protein-Anteil eines Enzyms

Kognitive Karte

Siehe Theorie der kognitiven Karten.

Kognitives Training

Inhalt des kognitiven Trainings ist das aktive Gestalten von Denk- und Vorstellungsprozessen, sodass leistungsfördernde Kognitionen situationsgerecht abgerufen werden können.

Kohäsine

Proteinkomplexe, welche die Schwesterchromatiden nach der Replikation bis zur Mitose zusammenhalten

Kohäsion, engl. cohesion

Zusammenhalt zwischen gleichartigen Substanzen aufgrund molekularer Anziehung, oft durch Wasserstoffbrücken (vgl. → Adhäsion)

Kohäsionstheorie

→ Transpirations-Kohäsions-Saugspannungs-Mechanismus

kohäsive Enden (klebrige Enden), engl. sticky ends

die kurzen, komplementären, einzelsträngigen Stücke, die durch Schneiden der doppelsträngigen DNA mit einem Restriktionsenzym entstehen. An die klebrigen Enden können DNA-Fragmente aus anderen Quellen angefügt werden.

Kohlenhydrat

Kohlenhydrate bilden eine Nährstoffgruppe. Sie bestehen aus Wasserstoff (H), Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O). Alle Zucker und die hauptsächlichen Ballaststoffe gehören zu den Kohlenhydraten.

Kohlenhydrate

Polyhydroxyaldehyde oder -ketone; organische Moleküle, die vorwiegend aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen.

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind Verbindungen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff mit der allgemeinen Summenformel CmH2nOn.

Kohlenhydrate (Carbohydrates)

Aldosen und Ketosen mit mehreren Hydroxylgruppen sowie aus diesen durch Polymerisation hervorgegangene größere Moleküle. Die Zucker bilden die bekannteste Untergruppe der einfachen Kohlenhydrate, Cellulose und Stärke prominente Polymere.

Kohlenhydrate, engl. carbohydrates

organische Moleküle aus den Bestandteilen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis 1 : 2 : 1 (d. h. mit der allgemeinen Formel CnH2nOn bzw. [CH2O]n); zum Beispiel Zucker, Stärke und Cellulose

Kohlensäure

Kohlensäure H2CO3. Kohlensäure entsteht durch die Reaktion von Kohlenstoffdioxid (CO2) mit Wasser (H2O).

Kohlenstoffassimilation

Umwandlung von Kohlenstoffdioxid (CO2) der Luft (bzw. bei im Wasser lebenden Organismen von gelöstem CO2) in Zucker und andere organische Verbindungen durch die in den Chloroplasten der grünen Pflanzen sowie im Cytoplasma der meisten siehe phototrophen (z.B. phototrophe Bakterien) und siehe chemolithotrophen Mikroorganismen ablaufende Reaktionsfolge des siehe Calvin-Zyklus oder alternativer Stoffwechselwege; siehe CO2-Fixierung

Kohlenstofffixierung

siehe Kohlenstoffassimilation, siehe CO2-Fixierung

Kohlenstoffgerüst, engl. carbon skeleton

die Ketten oder Ringe aus Kohlenstoffatomen, die die strukturelle Basis organischer Moleküle bilden; an diese Kohlenstoffatome sind andere Atome oder funktionelle Gruppen gebunden

Kohlenwasserstoffmolekül, engl. hydrocarbon molecule

organische Verbindung, die ausschließlich Kohlenstoff- und Wasserstoffatome enthält

Köhler-Effekt

Der Köhler-Effekt beschreibt den Motivations- und Anstrengungszuwachs beim schwächsten Mitglied einer Gruppe in einer kollektiven Leistungssituation verglichen mit einer individuellen Aufgabe.

Kohorte (von greich. cohors für „Schar von Soldaten“), engl. cohort

Gruppe gleichaltriger Organismen oder Zellen (über einen bestimmten Zeitraum hinweg betrachtet)

Kohortenlebenstafel, engl. cohort life table

eine Lebenstafel, anhand derer man das Schicksal einer Gruppe etwa zur gleichen Zeit geborener Individuen (einer Kohorte) von der Geburt bis zum Tod verfolgen kann

Koinzidenz-Koeffizient

Quelle: Genetik

(lat. coincidentia, das Zusammenfallen) Mathematischer Parameter in der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Koinzidenz-Koeffizient

Quelle: Genetik

(lat. coincidentia, das Zusammenfallen) Mathematischer Parameter in der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Koinzidenzdetektor

Nervenzelle, die dann maximal feuert, wenn sie gleichzeitig von mehreren vorgeschalteten Zellen erregt wird

Kokken

traubenförmige, kugelförmige oder annähernd kugelförmige Gruppe von Prokaryotenzellen

Kokken (von griech. kokkos für „Beere“, „Kern“), engl. cocci

Gruppe kugeliger oder traubenförmiger Bakterien

Kokon

dem Schutz des Eigeleges dienende, aus Sekreten der Labialdrüsen bestehende Hülle, mit der sich siehe holometabole Insekten vor der Verpuppung umgeben

Kollagen

wasserunlösliches, fibröses Protein, das vor allem in Knochen und Bindegewebe vorzufinden ist

Kollagen (von griech. kolla für „Leim“), engl. collagen

fibröses Protein, das in großen Mengen in Knochen und Bindegewebe enthalten ist

Kollagene Fasern

Quelle: Sport

Kollagen ist ein faserig aufgebautes, wasserunlösliches Protein mit sehr hoher Zugfestigkeit. Kollagen vom Typ I macht ca. 80 % allen Kollagens aus und kommt vor allen Dingen in den Bindegewebsstrukturen vor, die unter großen Zugbeanspruchungen stehen (Kapselbänder, Aponeurosen, Sehnen). Auch Knochen sind überwiegend aus diesem Kollagentyp aufgebaut. Entscheidenden Anteil an der mechanischen Festigkeit des Kollagens haben die Brückenbindungen (Crosslinks) zwischen den einzelnen Aminosäureresten des Tropokollagens.

Kollaterale

→ Axonendigungen

Kollektine

Familie calciumabhängiger zuckerbindender Proteine oder Lektine, die kollagenähnliche Sequenzen enthalten. Ein Beispiel ist das → mannosebindende Lektin (MBL).

Kollektive Wirksamkeit

Kollektive Wirksamkeit wird am umfassendsten definiert als die Überzeugung der gemeinsamen Kompetenz, wenn die Mitglieder einer Gruppe ihre Ressourcen zur erfolgreichen Bewältigung spezifischer Situationen zielgerichtet verteilen, koordinieren und integrieren.

Kollenchym

"lebendes, dehnungsfähiges Festigungsgewebe; besteht aus Zellen, deren Primärwand verdickt ist: je nach Lokalisation der Wandverdickung unterscheidet man Ecken- oder Kantenkollenchyme von Plattenkollenchymen. > Gewebetyp"

Kollenchym

lebendes Festigungsgewebe, dessen lang gestreckte Zellen entweder an den Ecken (Ecken- oder Kantenkollenchym) oder an den Seitenwänden (Plattenkollenchym) Verdickungen der primären Zellwand aufweisen

Kollenchym (von griech. egchyma für „das Eingegossene“), engl. collenchyma

auch im funktionell ausgereiften Zustand noch lebendes Festigungsgewebe bei Pflanzen; verleiht durch Verdickung der primären Zellwände an den Kanten der Zellen flexible Festigkeit (Gegensatz zu → Parenchym, → Sklerenchym)

Kolligative Eigenschaft

Der Begriff kolligative Eigenschaft beschreibt solche Eigenschaften von (verdünnten) Lösungen, die nur von der Zahl gelöster Teilchen im Verhältnis zur Teilchenzahl des Lösungsmittels abhängen, aber nicht von der Art der gelösten Teilchen.

kolloidosmotischer Druck

Osmotischer Druck, der durch die Kolloide (Teilchen, die im Medium verteilt sind) einer Lösung entsteht. Im Blut des Menschen sind dies Proteine, die die Kapillarwand nicht durchdringen können.

Kolostrum

Vormilchkommensale, physiologischer Begleit-Mikroorganismus

kombinatorische Vielfalt

Vielfalt der Antigenrezeptoren, die durch die Kombination von getrennten Einheiten mit zwei verschiedenen Arten von genetischer Information gebildet werden. Zuerst werden Abschnitte von Rezeptorgenen in zahlreichen verschiedenen Kombinationen zusammengefügt, sodass die vielen unterschiedlichen Rezeptorketten entstehen können. Anschließend werden zwei verschiedene Rezeptorketten (bei Immunglobulinen eine schwere und eine leichte Kette, bei T-Zell-Rezeptoren α und β oder γ und δ) miteinander verbunden und bilden zusammen die Antigenerkennungsstelle.

kommensale Mikroorganismen, kommensale Mikroflora

Mikroorganismen (vor allem Bakterien), die normalerweise mit ihrem Wirt harmlos in Symbiose leben (beispielsweise die Darmbakterien beim Menschen und bei Tieren). In vielen Fällen haben die Wirte davon einen Nutzen.

Kommensalismus

Art der Interaktion, bei der ein Interaktionspartner einen Vorteil hat, die Interaktion für den anderen Partner aber keinerlei Auswirkung hat; vgl. siehe Symbiose, siehe Parasitismus und siehe Mutualismus

Kommensalismus (von lat. com für „zusammen“ und mensa für „Tisch“), engl. commensalism

„Mitessertum“; Form der → Probiose (Gegensatz zu → Amensalismus, → Symbiose, → interspezifische Konkurrenz)

Kommissur

Ein Bündel von Axonen, das eine Hirnhälfte mit der anderen verbindet.

Kommunikation, engl. communication

ein von einem Organismus oder einer Zelle ausgesendetes Signal; verändert die Funktion oder das Verhalten eines anderen Organismus oder einer anderen Zelle

kommutativ

Die Abfolge von Einzelschritten einer Handlung kann verändert werden, ohne dass sich das Ergebnis ändert.

kompakter Knochen (Substantia compacta), engl. compact bone

Knochentyp mit stabiler, fester Struktur (Gegensatz zu → spongiöser Knochen)

Komparator, engl. comparator

ein Mechanismus zum Vergleich einer Rückkopplungsvariablen mit einem Sollwert in einem Regulationssystem, der Kommandosignale für Effektororgane erzeugen soll; beispielsweise ein Thermostat

Kompartiment

Quelle: Genetik

(lat. compartire, abteilen) (1) Membranumschlossener Reaktionsraum eukaryotischer Zellen (z. B. endoplasmatisches Reticulum). (2) Begrenztes Areal in einem vielzelligen Organismus, das von mehreren Gründerzellen gebildet wird.

Kompartiment

abgegrenzter Reaktionsraum, in dem chemische oder biochemische Vorgänge räumlich vom Außenmilieu getrennt werden

Kompartiment

Quelle: Genetik

(lat. compartire, abteilen) (1) Membranumschlossener Reaktionsraum eukaryotischer Zellen (z. B. endoplasmatisches Reticulum). (2) Begrenztes Areal in einem vielzelligen Organismus, das von mehreren Gründerzellen gebildet wird.

Kompartiment (Reaktionsraum), engl. compartment

abgegrenzter Bereich in einem Organismus mit speziellen Funktionen

Kompensationspunkt

→ Lichtkompensationspunkt

Kompetenzen

Kompetenzen umfassen kognitive, motivationale, volitionale sowie soziale Fähigkeiten und Fertigkeiten (Weinert 2001). Sie sind erlernbar und dienen der Lösung von Aufgaben im Training, Spiel oder auch Alltag. Der Kompetenzbegriff beinhaltet auch den Willen bzw. die Bereitschaft, diese in betreffenden Situationen aktiv anzuwenden.

Kompetenzen

Quelle: Sport

Erlernbare kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Lösung spezifischer Probleme sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten. In der Sportpädagogik werden die Sach-, Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenzen sowie spezifisch für Schulsport außerdem Schulentwicklungskompetenzen unterschieden.

kompetitive Hemmung, engl. competitive inhibition

Blockierung eines Enzyms durch Bindung eines dem eigentlichen Substrat ähnlichen Moleküls an das aktive Zentrum; verhindert die Bindung des Substrats und die Reaktion (Gegensatz zu → nichtkompetitive Hemmung)

kompetitiver Inhibitor, engl. competitive inhibitor

Hemmstoff, der an das aktive Zentrum eines Enzyms bindet und dadurch die Bindung des Substrats verhindert (Gegensatz zu → nichtkompetitiver Inhibitor, → unkompetitiver Inhibitor)

Komplement, Komplementsystem

Eine Reihe von Plasmaproteinen, die gemeinsam Krankheitserreger im Extrazellularraum angreifen. Ein Pathogen wird mit Komplementproteinen umgeben, die dessen Beseitigung durch Phagocyten ermöglichen; bestimmte Pathogene können auch direkt getötet werden. Die Komplementaktivierung kann auf verschiedene Weise erfolgen (→ klassischer Weg, → Lektinweg, → alternativer Weg der Komplementaktivierung).

Komplementaktivierung

Die Aktivierung der normalerweise inaktiven Proteine des Komplementsystems, die bei einer Infektion erfolgt (→ klassischer Weg, → Lektinweg, → alternativer Weg der Komplementaktivierung).

komplementäre Basenpaarung

festgelegte Verknüpfung der Basen Thymin und Adenin sowie Guanin und Cytosin über zwei beziehungsweise drei siehe Wasserstoffbrückenbindungen in einer Nucleinsäure wie z. B. der DNA-Doppelhelix

komplementäre Basenpaarung, engl. complementary base pairing

die Paarung der Basen A und T (oder A und U) wie auch C und G in doppelsträngigen Abschnitten von Nucleinsäuren

komplementäre DNA

→ cDNA

komplementäre Ernährung, engl. complementary diet

Aufnahme einer ausgewogenen Mischung an Nahrungsmitteln, die sämtliche essenziellen Nährstoffe liefern

Komplementarität

Eigenschaft zweier DNA- oder RNA-Einzelstränge, sich gegenseitig (durch Basenpaarung) zu ergänzen. Auch bei DNA-RNA-Hybriden. Guanin paart mit Cytosin, Adenin mit Thymin und Uracil.

komplementaritätsbestimmende Regionen (CDRs) (complementarity determining regions)

Bereiche der V-Domänen von Immunglobulinen und T-Zell-Rezeptoren, die deren Antigenspezifität bestimmen und mit dem Liganden in Kontakt treten. Die CDRs sind die variabelsten Bereiche der Rezeptoren und tragen zu deren Vielfalt bei. In jeder V-Domäne gibt es drei solcher Regionen (CDR1, CDR2 und CDR3).

Komplementation

Quelle: Genetik

(lat. complementum, Ergänzung) Die Entstehung eines Wildtyp-Phänotyps, wenn in einem diploiden Organismus zwei verschiedene Mutationen miteinander kombiniert werden (cis-trans-Test).

Komplementation

Funktionelle Genprodukte von Phagenmutanten können bei einer gemeinsamen Infektion eines Wirts zur Lyse des Bakteriums führen, da sie die Defizite des jeweils anderen Virus ausgleichen.

Komplementation

die gegenseitige Ergänzung zweier Defektmutationen, die in trans-Konfiguration (cis-trans-Test) auf zwei verschiedenen Genen (intergene Komplementation)oder aber als Punktmutation an zwei verschiedenen Stellen eines Gens (intragene Komplementation) liegen, sodass bei diploiden Organismen das jeweils andere Gen oder Allel zur Ausbildung des Wildtypmerkmals führt

Komplementation

Quelle: Genetik

(lat. complementum, Ergänzung) Die Entstehung eines Wildtyp-Phänotyps, wenn in einem diploiden Organismus zwei verschiedene Mutationen miteinander kombiniert werden (cis-trans-Test).

Komplementproteine

→ C1, → C2, → C3 und so weiter

komplementregulatorische Proteine

Proteine, welche die Komplementaktivität regulieren und verhindern, dass das Komplementsystem auf der Oberfläche von Körperzellen aktiviert wird.

Komplementrezeptoren (CRs)

Oberflächenproteine verschiedener Art. Sie erkennen und binden Komplementproteine, die ihrerseits an ein Antigen wie beispielsweise einen Krankheitserreger gebunden sind. Komplementrezeptoren auf Phagocyten ermöglichen es diesen Zellen, mit Komplementproteinen bedeckte Krankheitserreger zu erkennen, aufzunehmen und zu vernichten (→ CR1, → CR2, → CR3, → CR4, → CRIg und der → C1-Komplex).

Komplementsystem

immunregulative und antimikrobiell wirkende Protease-Signal-Kaskade

Komplementsystem, engl. complement system

Gruppe von etwa 20 verschiedenen Proteinen, die bei manchen Reaktionen des Immunsystems eine Rolle spielen; es handelt sich nicht um Immunglobuline

Komplexe Zelle

Ein Typ eines visuellen cortikalen Neurons, das ein richtungsselektives rezeptives Feld ohne abgegrenzte ON- und OFF-Subfelder besitzt.

komplexer Lebenszyklus, engl. complex life cycle

ein Lebenszyklus parasitischer Arten, für dessen vollständigen Ablauf mehr als eine Wirtsart erforderlich ist

komplexes Merkmal

Die Allele vieler, oftmals unbekannter Genorte sowie Umwelteinflüsse führen zur Ausprägung von komplexen oder multifaktoriellen Merkmalen.

Komplexionen, engl. complex ions

eine geladene Atomgruppe aus einemzentralenMetallatom und koordinativ gebundenen Liganden, beispielsweise das Hexacyanoferrat(III)ion (Fe(CN)6<(sub>)3-

Komposition

Quelle: Sport

Entsteht aus der Zusammensetzung einzelner Elemente zu einem Ganzen. In Bewegungskompositionen, z. B. in kompositorischen Sportarten wie Turnen, Gymnastik, Tanz oder Eiskunstlaufen, werden die Gestaltungsabsichten über den Aufbau, die Reihung und die Beziehung einzelner Gestaltungselemente zueinander zusammengestellt und festgelegt.

Kondensation

(1) chemische Reaktion, bei der sich zwei Moleküle unter Abspaltung von Wasser verbinden; (2) bei Chromosomen der variable und nicht näher spezifizierte Verdichtungszustand des siehe Chromatins

Kondensationsreaktion

siehe Kondensation

Kondensationsreaktion, engl. condensation reaction

Reaktion, bei der zwei Moleküle unter Abspaltung von einem Molekül Wasser eine kovalente Bindung eingehen (AH + BOH → AB + H2O) (Gegensatz zu → Hydrolyse)

Konditional

Quelle: Genetik

(lat. conditio, Bedingung) Mutation, die nur unter bestimmten Bedingungen zur Ausprägung kommt (S. 451).

Konditional

Quelle: Genetik

(lat. conditio, Bedingung) Mutation, die nur unter bestimmten Bedingungen zur Ausprägung kommt.

konditionale Mutanten, engl. conditional mutants

Mutanten, deren charakteristischer Phänotyp nur bei bestimmten Umweltbedingungen, etwa einer bestimmten Temperatur, sichtbar wird

konditionierte Spezifizierung, engl. conditioned specification

Bestimmung des Zellschicksals während der Zelldifferenzierung aufgrund von Signalen, die überwiegend von benachbarten Zellen stammen

konditionierter Reflex

→ bedingter Reflex

Konfidenzintervall, engl. confidence intervall

auch als Vertrauensbereich bezeichnet; ein berechnetes numerisches Intervall, das mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit den tatsächlichen Wert eines interessierenden Parameters umfasst. Ein 95 %-Konfidenzintervall umfasst beispielsweise in 95% aller Fälle den tatsächlichen Wert eines solchen Parameters.

Konfiguration

die räumliche Anordnung von Atomen eines Moleküls, bei der Drehungen um Einfachbindungen nicht berücksichtigt werden

Konformation

dreidimensionale Anordnung der Atome und Atomgruppen an den Kohlenstoffatomen eines organischen Moleküls

Konformation, engl. conformation

die dreidimensionale Struktur eines Proteins oder eines anderen Makromoleküls

Konformationsepitope, diskontinuierliche Epitope

Antigenstrukturen (Epitope) auf einem Proteinantigen, die bei der Faltung des Proteinantigens aus voneinander entfernten Bereichen der Peptidkette gebildet werden. Antikörper, die für Konformationsepitope spezifisch sind, erkennen nur native, gefaltete Proteine (→ kontinuierliches Epitop).

Konformer

Organismen, bei denen sich mit Änderungen der äußeren Gegebenheiten auch die Bedingungen innerhalb des Körpers ändern

kongenitale oder angeborene Hypothyreose

Schilddrüsenunterfunktion. Das Fehlen oder der Mangel von Schilddrüsenhormonen im Embryo führt zu Fehlentwicklungen des Nervensystems und als Folge davon ohne eine frühzeitige Behandlung zur vollständigen geistigen Retardierung.

Konidien

durch siehe Mitose gebildete Sporen der Pilze; je nach Ursprung werden unterschiedliche Formen unterschieden (z. B. Arthrokonidien durch Zerfall von Hyphen)

Konidien, (von griech. konis für „Staub“), engl. conidia

haploide Pilzsporen, die am Ende der Hyphen freigesetzt werden und nicht in Sporangien eingeschlossen sind

Konidiosporen

siehe Konidien

Koniozelluläre CGL-Schicht

Eine Schicht des Corpus geniculatum laterale, die aus sehr kleinen Zellen besteht und jeweils ventral zu jeder magnozellulären und parvozellulären Schicht liegt.

konisch

kegelförmig

Konjugatimpfstoffe

Antibakterielle Impfstoffe; werden aus den Polysacchariden von Bakterienkapseln hergestellt, die an Proteine mit bekannter Immunogenität gebunden sind wie das Tetanustoxoid.

Konjugation

Quelle: Genetik

(lat. conjugare, paarweise zusammenbinden) Übertragung von DNA von einer Spenderzelle auf eine Empfängerzelle bei Bakterien (Abschn. 4.2).

Konjugation

Ein Einzelstrang eines Plasmids wird von einer Donor- auf eine Akzeptorzelle übertragen, wobei der Einzelstrang im Anschluss wieder zum Doppelstrang ergänzt wird, so dass beide Zellen eine identische Kopie des Plasmids besitzen.

Konjugation

(1) sexueller Prozess bei Ciliaten; (2) Übertragung von DNA über eine Plasmabrücke auf eine andere (Bakterien-)Zelle

Konjugation

Quelle: Genetik

(lat. conjugare, paarweise zusammenbinden) Übertragung von DNA von einer Spenderzelle auf eine Empfängerzelle bei Bakterien (Abschn. 4.2).

Konjugation (von lat. conjugare für „sich verbinden“), engl. conjugation

(1) Prozess der Übertragung von DNA über eine Plasmabrücke auf eine andere Zelle, beispielsweise bei Bakterien; (2) nicht der Vermehrung dienender sexueller Prozess, durch den Paramecium und andere Ciliaten genetisches Material austauschen

konjugierte Doppelbindung

C=C- oder C=O-Doppelbindungen, die durch eine C-C-Einfachbindung voneinander getrennt sind

Konjugiertes Säure/Base-Paar

Durch Abgabe des abspaltbaren Protons („saures“ Proton) vom Säuremolekül bleibt die deprotonierte Säure zurück. Diese fungiert in der Rückreaktion als Base. Daher nennt man das Paar aus protonierter und deprotonierter Säure das konjugierte Säure/Base-Paar.

Konkordant

Quelle: Genetik

"(lat. concordare, übereinstimmen) Gleiche Merkmalsausprägung bei Zwillingen (S. 574); Gegensatz: diskordant."

Konkordant

Quelle: Genetik

(lat. concordare, übereinstimmen) Gleiche Merkmalsausprägung bei Zwillingen; Gegensatz: diskordant.

Konkurrenz

→ interspezifische Konkurrenz

Konkurrenzausschluss, engl. competitive exclusion

eine Folge der Konkurrenz von Arten um Ressourcen, bei der eine Art die andere völlig aus einem bestimmten Lebensraum (Habitat) verdrängt (Gegensatz zu → Coexistenz)

Konnektionismus

Quelle: Sport

Im systemischen Ansatz des Konnektionismus wird sichtbares Bewegungsverhalten als das Produkt massiv parallel-verteilter Aktivierungsprozesse verstanden, modellierbar nach dem Vorbild des zentralen Nervensystems in künstlichen neuronalen Netzen.

Konnektiv

Teil des Staubblatts, das die beiden Theken verbindet. > Stamen

Konnektom

Diagramm der Verschaltungen von Hirnarealen über Faserbahnen.

Konsensussequenz

Theoretische „allgemeine“ Sequenz, die jeweils die geringste Abweichung zu einer Gruppe homologer (oder analoger) DNA-, RNA- oder Aminosäuresequenzen darstellt. Entsteht auch durch das Zusammenfassen verschiedener überlappender genetischer Fragmente bei der Sequenzierung.

Konsequenzerwartung und Kompetenzüberzeugung

Die Konsequenzerwartung ist die persönliche Einschätzung, dass ein bestimmtes Verhalten zu einem bestimmten Ereignis führt. Diese ist abzugrenzen von der Kompetenzüberzeugung, die darüber hinaus die Gewissheit einschließt, über die erforderlichen Kompetenzen in der spezifischen Situation zu verfügen.

konserviert, engl. conserved

Eigenschaft eines Gens oder Merkmals, das nur sehr langsam evolviert ist und in sehr divergenten Gruppen ähnlich oder sogar gleich geblieben ist

konstante Ig-Domänen (C-Domänen)

Bestimmte Art von Proteindomänen, aus denen die konstanten Regionen in jeder Peptidkette eines Immunglobulinmoleküls bestehen.

konstante Region (C-Region), engl. constant region

Region eines Immunglobulinmoleküls, deren Aminosäurezusammensetzung klassenspezifisch ist und innerhalb einer Klasse von Immunglobulinen nicht variiert (Gegensatz zu → variable Region)

konstante Region, C-Region

Der Teil eines Immunglobulins oder T-Zell-Rezeptors, der bei verschiedenen Molekülen eine relativ konstante Aminosäuresequenz besitzt und auch als Fc-Region eines Antikörpers bezeichnet wird. Die konstante Region eines Antikörpers bestimmt seine spezifische Effektorfunktion (→ variable Region).

Konstitution

Menge und Art der Bindungen zwischen den Atomen eines Moleküls

Konstitutionsisomere

→ Strukturisomere

konstitutiv

in der Biologie verwendeter Begriff, der die fortlaufende Produktion oder Sekretion eines Moleküls ohne Einfluss äußerer Reize beschreibt

konstitutiv, engl. constitutive

immer vorhanden; ein Prozess, der immerfort mit konstanter Rate abläuft (Gegensatz zu → induzierbar)

Konstitutive Abwehrstoffe (pre-infectional compounds)

Vorbeugend synthetisierte Abwehrstoffe, die in Drüsen, Sekretgängen, Vakoulen oder anderen Kompartimenten für den Fall eines Angriffs durch Pathogene oder Herbivoren gelagert werden.

Konstitutive Expression

Quelle: Genetik

(lat. constituere, errichten, einrichten) Dauerhafte Aktivität eines Gens (S. 139).

Konstitutive Expression

dauerhafte, stabile Expression eines Gens (Beispiel: Housekeeping Gene).

Konstitutive Expression

Quelle: Genetik

(lat. constituere, errichten, einrichten) Dauerhafte Aktivität eines Gens.

konstitutive Proteine, engl. constitutive proteins

Proteine, die ein Organismus ständig mit relativ konstanter Rate produziert

Konsumenten

Organismen, die sich von organischem Material ernähren

Konsumenten, engl. consumers

Organismen, die sich von den Geweben anderer Organismen ernähren

Konsumptionseffizienz, engl. consumption efficiency

der von Konsumenten aufgenommene Anteil der verfügbaren Biomasse

Kontinentaldrift

Wegener (1912) erkannte, dass die globale Verteilung der Kontinente nicht statisch ist, sondern dass sich die Kontinente fortwährend bewegen.

Kontinentaldrift

Verschiebung der Kontinente, die darauf beruht, dass die dünne, feste Gesteinsschicht der Erde (Erdkruste) auf einer glühend-flüssigen Magmamasse schwimmt und Wärmeausgleichsströmungen des Magmas zu Verschiebungen einzelner Platten der Erdkruste führen

Kontinentaldrift (Kontinentalverschiebung), engl. continental drift

die allmähliche Verschiebung der Kontinente der Erde über Hunderte von Jahrmillionen hinweg

Kontinentalverschiebung

→ Kontinentaldrift

Kontingenz

Ein möglicher enger Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen, der statistisch belegt werden kann, aber eines experimentellen Beweises bedarf.

kontinuierliche (aktive) Erregungsleitung

Weiterleitung der Erregung an unmyelinisierten siehe Axonen durch ein fortlaufendes siehe Aktionspotenzial

kontinuierliche Variablen, engl. continous variables

Variablen, die ein kontinuierliches Spektrum von Werten einnehmen können

kontinuierliches, lineares Epitop

Antigenstruktur auf einem Protein, die aus einem einzigen kurzen Stück der Peptidkette besteht. Antikörper, die kontinuierliche Epitope erkennen, können ein denaturiertes Protein binden. Von T-Zellen erkannte Epitope sind kontinuierlich; man bezeichnet sie auch als lineare Epitope.

kontraktile Vakuole

auch pulsierende Vakuole; der siehe Osmoregulation dienendes Organ, das durch Osmose eingedrungenes Wasser durch pulsierende Kontraktionen wieder aus der Zelle transportiert

kontraktile Vakuole, engl. contractile vacuole

spezialisierte Vakuole, die das durch Osmose aufgenommene überschüssige Wasser sammelt und durch Kontraktion aus der Zelle pumpt

Kontralateral

Anatomische Lagebezeichnung; auf der entgegengesetzten Seite der Mittellinie; gegenüberliegend.

Kontrastierung

Behandlung von elektronenmikroskopischen (Schnitt-)Präparaten mit Schwermetallionenlösungen. Die Affinität einzelner Komponenten z. B. einer Zelle zu Schwermetallionen ist unterschiedlich, sodass verschiedene Strukturen unterschiedliche Mengen von diesen Ionen binden. Da Schwermetallionen mit Elektronenstrahlen wechselwirken, entstehen im elektronenmikroskopischen Bild unterschiedliche Graustufen, je nach Menge des gebundenen Schwermetallions. Für die Kontrastierung werden meist Bleiacetat oder Bleicitrat und Uranylacetat verwendet. Osmiumtetroxid wird als sekundäres Fixans eingesetzt, dient aber auch der Kontrastierung. Die Kontrastierung elektronenmikroskopischer Schnitte ist analog zur Behandlung lichtmikroskopischer Schnitte mit Farbstoffen.

Kontrazeption, engl. contraception

Empfängnisverhütung; Methoden der Geburtenkontrolle, die eine Befruchtung oder Einnistung verhindern

kontrolliertes Experiment, engl. controlled experiment

Versuchsansatz, bei dem eine Probe in mehrere Gruppen unterteilt wird. Die experimentellen Gruppen werden einer Beeinflussung durch eine unabhängige Variable ausgesetzt, während eine Gruppe als unbeeinflusste Kontrollgruppe dient. Anschließend werden die Daten der verschiedenen Gruppen miteinander verglichen, um zu sehen, ob die experimentelle Beeinflussung zu Veränderungen einer abhängigen Variablen geführt hat. (Gegensatz zu → vergleichendes Experiment)

kontrolliertes System, engl. controlled system

die Bestandteile eines physiologischen Systems, das durch die Kommandos eines regulatorischen Systems gesteuert wird (Gegensatz zu → regulatorisches System)

Kontrollpunkte des Zellzyklus, engl. cell cycle checkpoints

Punkte des Übergangs zwischen verschiedenen Phasen des Zellzyklus; werden durch Cycline und cyclinabhängige Kinasen (Cdks) reguliert

Konvektion

Wärmetransport durch den Transport von Teilchen in Flüssigkeiten oder Gasen

Konvektion, engl. convection

die Wärmeübertragung von oder zu einer Oberfläche durch einen bewegten Luftstrom oder eine Flüssigkeitsströmung

konventionelle (klassische) dendritische Zellen (cDCs)

Linie der dendritischen Zellen, die vor allem bei der Antigenpräsentation gegenüber naiven T-Zellen und deren Aktivierung mitwirken (→ plasmacytoide dendritische Zellen).

konvergente Evolution

"Die Entwicklung von Merkmalen in verschiedenen Arten, die eine gleiche Gestalt und Funktion haben, aber deren Ursprung nicht in einer gemeinsamen Stammart liegt (Beispiel: Flossen der Fische und Wale; Flügel der Vögel und Fledermäuse). Dieses Konzept gilt auch für molekulare Merkmale."

konvergente Evolution

siehe Konvergenz

konvergente Extension, engl. convergent extension

Bewegungen der Zellen einer Seeigelblastula, die zur Bildung des Urdarms führen. Die Zellen verlängern sich, flachen sich ab und verzahnen sich zu einer röhrenförmigen Struktur.

Konvergenz

Unabhängig voneinander entstandene Merkmalsübereinstimmungen, z. B. Flügel, Raubbeine, Grabschaufeln.

Konvergenz

auch konvergente Evolution; zusammenlaufende Evolution, unabhängige Evolution von ähnlichen Merkmalen bei nichtverwandten Linien aufgrund ähnlicher Selektionskräfte (ähnliche Lebensweise); durch konvergente Evolution entstehen siehe Analogien bei Lebewesen (siehe Homoplasie)

Konvergenz (konvergente Evolution), engl. convergent evolution

die unabhängig voneinander erfolgende Evolution ähnlicher Merkmale bei nicht verwandten Taxa aus unterschiedlichen Ausgangsstrukturen, aufgrund von ähnlichem Selektionsdruck

Konzentration

Konzentration gewährleistet das Aufrechterhalten der Aufmerksamkeit für einen spezifischen Stimulus über eine gewisse Zeitspanne (Sekunden bis Minuten).

Konzentration

Quelle: Sport

Willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit für eine längere Zeitspanne auf bestimmte Bereiche des Wahrnehmungsfelds. Siehe auch Aufmerksamkeit.

Konzentrationsgefälle

→ Konzentrationsgradient

Konzentrationsgradient

Ein Konzentrationsunterschied zwischen zwei verschiedenen Bereichen. Konzentrationsgradienten von Ionen über die Nervenmembran sind am Aufbau des Membranpotenzials beteiligt.

Konzentrationsgradient (Konzentrationsgefälle), engl. concentration gradient

ein Unterschied in der Konzentration eines Ions oder einer anderen chemischen Substanz zwischen verschiedenen Orten, oftmals auf beiden Seiten einer Membran (vgl. → aktiver Transport, → erleichterte Diffusion)

Konzentrationsunterschied

Es ist schon verblüffend, was da alles als Energie­quelle des Lebens dienen kann. So zum Beispiel Konzentrationsunterschiede zwi­schen benachbarten Bereichen fast jeglicher Art.

konzentrisches Leitbündel mit Außenxylem

"das Xylem umfasst das Phloem ringförmig; kann zum Beispiel in Rhizomen auftreten"

konzentrisches Leitbündel mit Innenxylem

"das Phloem umfasst das Xylem ringförmig; kann zum Beispiel bei Farnen auftreten"

Konzept der Allostase

Das „Konzept der Allostase“ beschreibt die Fähigkeit des menschlichen Körpers, sich an die ständig verändernden Anforderungen anzupassen und bei Bedarf Prozesse in die Gänge zu leiten oder zu beenden.

Konzept der Homöostase

Das „Konzept der Homöostase“ geht auf Walter Cannon zurück und bezieht sich auf die koordinierte Gesamtheit der Reaktionen, mit denen im Körper die Aufrechterhaltung eines stabilen Zustandes erreicht wird.

konzertierte Evolution, engl. concerted evolution

die gemeinsame Evolution einer Familie von Genkopien, wobei Veränderungen in einer Kopie auf die anderen Kopien der Genfamilie repliziert werden und diese damit gemeinsam (konzertiert) evolvieren (vgl. → gerichtete Genkonversion, → ungleiches Crossingover)

Kooperativität

Die Eigenschaft einer Langzeitpotenzierung, die widerspiegelt, dass während eines Tetanus viele Eingänge gleichzeitig aktiv sein müssen, damit eine LTP ausgelöst werden kann. Siehe auch Langzeitpotenzierung.

Kooperativität, engl. cooperativity

tritt auf, wenn ein Protein mehrere Liganden binden kann und der erste gebundene Ligand die Konformation des Proteins so verändert, dass die weiteren Liganden leichter binden können (positive Kooperativität) oder schwerer binden können (negative Kooperativität). Ein Beispiel für positive Kooperativität ist die Bindung von O2 an Hämoglobin.

Koordinatensystem

Quelle: Sport

Ortsfeste und bewegte Koordinatensysteme dienen als Bezugssysteme zur Abbildung, Beschreibung und Analyse von Bewegungen. Ein ortsfestes (globales) Koordinatensystem hat einen ortsfesten Ursprung und ortsfeste Achsen. Im Gegensatz dazu werden in einem bewegten (lokalen) Koordinatensystem Koordinatenursprung und Koordinatenachsen an einem Körper oder Segment >>festgemacht<<, und es ist somit im Raum beweglich. Lokale Koordinatensysteme verändern ihre Positionen und Richtungen analog zur Bewegung des betreffenden Referenzkörpers im Raum.

Kopplung

Quelle: Genetik

"Zwei oder mehr Gene werden in der Regel gemeinsam vererbt; gekoppelte Gene sind auf einem Chromosom benachbart, können aber durch (seltene) Rekombinationsereignisse getrennt werden."

Kopplung

Quelle: Genetik

Zwei oder mehr Gene werden in der Regel gemeinsam vererbt; gekoppelte Gene sind auf einem Chromosom benachbart, können aber durch (seltene) Rekombinationsereignisse getrennt werden.

Kopplung, engl. linkage

bestehende Verbindung zwischen Genen auf dem gleichen Chromosom, die bewirkt, dass sie nicht nach dem Zufallsprinzip verteilt und nur selten neu kombiniert werden. Je näher die Gene beieinander liegen, desto geringer ist die Rekombinationshäufigkeit.

Kopplungsanalyse

Verfahren zur Ermittlung der Nachbarschaft von Loci. Loci sind gekoppelt, wenn sie in Nachbarschaft auf einem Chromosom lokalisiert sind: Allele von eng benachbarten Loci werden als Kopplungsgruppe (> G) mit großer Wahrscheinlichkeit gemeinsam an die Nachkommenschaft weitergegeben. Nur Mutation und Rekombination lösen diese Struktur auf.

Kopplungsanalyse, engl. linkage analyis

genetische Analyse zur Kartierung von Genen, wobei ein Gen und seine Allele mit einem unbekannten Gen und dessen Allelen gekoppelt ist. Die genaue Lage von Letzterem kann durch die gemeinsame Segregation mit Ersterem bei genetischen Kreuzungen ermittelt werden.

Kopplungsgruppe

Zwei oder mehrere Loci liegen in Nachbarschaft auf einem Chromosom.

Kopplungsgruppe

Kombination von Allelen verschiedener (engbenachbarter) Genorte eines Chromosoms.

Kopplungsgruppe, engl. linkage group

der vollständige Satz von Loci (Genorten) auf einem Chromosom

Kopplungsphase

Eine angenommene oder tatsächlich vorgefundene Kombination von Allelen verschiedener Loci eines Individuums.

Kopplungsungleichgewicht

Man betrachtet die genotypische Konstellation von mehreren Loci und analysiert die Häufigkeiten der Gesamtgenotypen. Weichen die beobachteten Genotyphäufigkeitsverteilungen von der erwarteten Hardy-Weinberg-Verteilung (> G) ab, dann sprechen wir von einem Kopplungsungleichgewicht. Die enge Nachbarschaft der Loci lässt eine zufällige Kombination ihrer Allele (> Haplotypen) nicht zu. Aber auch Selektion kann bestimmte Allelkombinationen begünstigen.

Koprophagie, engl. coprophagy

das Fressen von Kot, beispielsweise bei Kaninchen, die in einem ersten Durchgang der Pflanzennahrung durch den Verdauungstrakt einen besonders nährstoffreichen Kot produzieren

Kopulation

auch Begattung, Paarung; körperliche Vereinigung zweier Individuen (bei Tieren) zum Zweck der Übertragung der männlichen Keimzellen (Spermien) in den Körper des weiblichen bzw. zwittrigen Partners

Kopulation, engl. copulation

Fortpflanzungsverhalten, bei dem ein Männchen seine Spermien mithilfe eines Begattungsorgans in den Fortpflanzungstrakt eines Weibchens überträgt

Korallenbleiche

Verlust der Farbe einer Koralle aufgrund der Abstoßung der lebensnotwenigen symbiontischen Algen (Zooxanthellen)

Korallenbleiche, engl. coral beaching

der Verlust der Farbe in Korallenkolonien, gewöhnlich verursacht durch den Verlust oder den Rückgang symbiotischer Zooxanthellen

Kork

> Phellem

Kork, engl. cork

wasserundurchlässiges Gewebe mit suberinhaltiven Zellwänden bei Pflanzen; wird vom Korkkambium gebildet

Korkcambium

> Phellogen

Korkkambium (von lat. cambiare für „austauschen“), engl. corc cambium

laterales Meristem bei Pflanzen, das zum sekundären Dickenwachstum beiträgt, und zwar indem es hauptsächlich Schutzzellen mit Wachseinlagerungen in der Zellwand bildet sowie einige der Zellen, die später die Rinde bilden

Korkpore

> Lentizelle

Korkrinde

> Phelloderm

Kormophyt

Pflanze, die einen Kormus besitzt, das heißt aus den Grundorganen Wurzel, Sprossachse und Blatt aufgebaut ist. > Thallophyt

Kormophyten

Pflanzen, deren Körper in Sprossachse, Blatt und Wurzel gegliedert ist (siehe Kormus)

Kormus

mehrzelliger Vegetationskörper, der in Wurzel, Spross und Blatt gegliedert ist

Kormus

aus Sprossachse, Blatt und Wurzel gegliederter Vegetationskörper einer Pflanze

Körnerzelle des Kleinhirns

Ein Neuron in der Kleinhirnrinde, das Eingang von Moosfasern erhält und aus den Parallelfasern entsteht, die wiederum Purkinje-Zellen innervieren. Man nimmt an, dass die Plastizität der Synapsen zwischen Körnerzellen und Purkinje-Zellen für das motorische Lernen von Bedeutung ist.

Koronararterien (von lat. corona für „Krone“), engl. coronary arteries

die Herzkranzgefäße; versorgen den Herzmuskel

Koronarthrombose, engl. coronary thrombosis

Blutgerinnsel, das eine Koronarterie verstopft und einen Herzinfarkt verursacht

Körperbauplan, engl. body plan

grundlegender struktureller Bauplan; umfasst das gesamte Tier, die Anordnung seiner Organsysteme und das koordinierte Funktionieren der einzelnen Teile

Körperkreislauf

Blutkreislauf, der in der linken Herzkammer beginnt und über die Aorta in den Körper und von dort über die Venen in den rechten Vorhof verläuft (Syn.: großer Kreislauf)

Körperkreislauf, engl. systemic circuit

Teil des Kreislaufsystems, bei dem sauerstoffreiches Blut aus den Lungen in den übrigen Körper und anschließend zurück zum Herzen gepumpt wird (Gegensatz zu → Lungenkreislauf)

Körperkultur

Quelle: Sport

Überbegriff für kulturell und sozial geprägte Formen und Inhalte des Umgangs mit dem Körper. >>Sozialistische Körperkultur<< war zentraler Begriff für die Bezeichnung von Leibesübungen, Turnen, Spiel und Sport in der Arbeiterbewegung/-kultur und in sozialistischen und kommunistischen Ländern, insbesondere in der DDR.

Körperlich-sportliche Aktivität (exercise)

Geplante, wiederholte und zielgerichtete körperliche Aktivität, die mit dem Ziel der Steigerung der körperlichen und psychischen Fitness verknüpft ist. Bewegungsinszenierungen des Sports werden teilweise übernommen, ohne die Charakteristika des Sports wie Wettbewerb oder spezifische Regeln zwangsläufig zu berücksichtigen.

Körperliche Aktivität

„Körperliche Aktivität umfasst alle Bewegungen, die durch Skelettmuskeln hervorgerufen werden und zur Verausgabung von Energie führen“ (USDHHS 1996).

Körperliche Aktivität

Jedwede Bewegung des Körpers, die in einem Energieverbrauch höher als der Grundumsatz resultiert, wird als körperliche Aktivität (physical activity) bezeichnet (Caspersen et al. 1985).

Körperliche Aktivität (physical activity)

Oberbegriff für jede körperliche Aktivität, die durch die Skelettmuskulatur produziert wird und den Grundumsatz (basale Stoffwechselrate) nennenswert erhöht. Als körperlich aktiv gilt eine Person, wenn sie die aktuellen Mindestempfehlungen für gesundheitswirksame körperliche Aktivität von nahezu täglich mindestens 30 min mit mindestens moderater Intensität (?3 MET) erfüllt.

Körperliche Inaktivität

Personen werden als körperlich inaktiv bezeichnet, wenn sie die Empfehlungen für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität verfehlen und/oder nur gering intensiv körperlich aktiv sind (1,5 bis 3 MET).

Körperlose Gesellschaft

Quelle: Sport

In der Körpersoziologie verwendeter Begriff, mit dem die zunehmende Körperdistanzierung in modernen, von Technik, Industrie und (digitalen) Medien geprägten gesellschaftlichen Entwicklungen gemeint ist. Komplementär dazu steht der Sport als den Körper thematisierendes gesellschaftliches Phänomen.

Korrekturlesefunktion

auch Proofreading; Mechanismus des DNA-Reparaturvorgangs, der die Fähigkeit der siehe DNA-Polymerase beschreibt, Replikationsfehler in Form von falsch eingebauten Basen zu erkennen und zu korrigieren

Korrekturlesen, engl. proofreading

Mechanismus der DNA-Reparatur bei der Replikation der DNA. Mechanismus, durch den eine Base nach unkorrektem Einbau gemäß der Matrize (z. B. einem A gegenüber einem G bei der Matrize) herausgeschnitten und durch die korrekte Base (in diesem Fall ein C gegenüber dem G) ersetzt wird

Korrelation

Ungerichtete Beziehung zwischen Merkmalen. Merkmale werden nicht als abhängig oder unabhängig erkannt.

Korrelationskoeffizient, engl. correlation coefficient

Maß für die Stärke eines Zusammenhangs zwischen zwei quantitativen Variablen; reicht von -1 (eine perfekte negative Korrelation) bis 1 (eine perfekte positive Korrelation)

Korridor, engl. corridor

Verbindung zwischen zwei Habitatfragmenten, durch den sich Organismen ausbreiten können; spielt für den Erhalt von Subpopulationen eine entscheidende Rolle

Korrumpierungseffekt

Der Korrumpierungseffekt (Deci 1971) beschreibt, dass intrinsische Motivation untergraben werden kann, wenn Menschen für die ausgeführte Handlung eine Belohnung erhalten.

Korsakow-Syndrom

Ein neurologisches Syndrom, das die Folge von chronischem Alkoholismus ist und durch Verwirrtheitszustände, Konfabulationen, Apathie und Amnesie gekennzeichnet ist.

Kosmopoliten

Organismen (Arten), die weltweit in geeigneten Habitaten an Lande, im Meer oder im Süßwasser verbreitet sind

Kosten-Nutzen-Analyse, engl. cost-benefit analysis

Denkansatz in der Evolutionsforschung, bei dem davon ausgegangen wird, dass einem Tier für all seine Aktivitäten nur begrenzte Zeit und Energie zur Verfügung stehen und dass jede Aktivität hinsichtlich der biologischen Fitness sowohl Kosten als auch einen Nutzen mit sich bringt (vgl. → Trade-off)

Kostmann-Syndrom

Schwere angeborene Neutropenie. Es handelt sich um eine vererbbare Erkrankung, die mit einer niedrigen Zahl von neutrophilen Zellen einhergeht. Ursache ist ein Defekt des mitochondrialen HAX1-Proteins, der bei sich entwickelnden myeloischen Zellen zur Apoptose und zu einer persistierenden Neutropenie führt.

Kotyledo

"Keimblatt; erstes vom Embryo gebildetes Blatt"

Kotyledonen

auch Keimblätter; die ersten Blätter einer Samenpflanze, die bereits innerhalb der Samenschale ausgebildet werden und der Speicherung von Nährstoffen dienen; Pflanzen mit einem Keimblatt gehören zu den Monocotyledonae, zweikeimblättrige Pflanzen zu den Dicotyledonae

Kotyledonen (von griech. kotyledon für „becherartige Vertiefung“), engl. cotyledons

Keimblätter; embryonale Organe bei Blütenpflanzen zur Speicherung und Aufbereitung von Nährstoffen; können beim Keimen eines Samens über der Erde erscheinen

kovalent

Form einer chemischen Bindung, bei der angenommen wird, dass jeweils zwei Atome ein oder mehrere Elektronenpaare gemeinsam nutzen

Kovalente Bindung

Eine Bindung zwischen zwei Nichtmetallatomen führt zur Bildung eines oder mehrerer gemeinsamer Elektronenpaare aus Valenzelektronen. Durch die Bildung dieser Elektronenpaare kommt jedes einzelne Atom der Edelgaskonfiguration so nahe wie möglich.

kovalente Bindung, engl. covalent bond

chemische Bindung, bei der sich zwei Atome Elektronen teilen; gewöhnlich eine sehr feste Bindung

Kovalente Bindungen

„Echte“ chemische Bindungen, die gebildet werden, wenn sich Atomkerne gemeinsam Elektronen teilen (Atombindung).

Kraftspeichermodell

Das Kraftspeichermodell besagt, dass alle Selbstkontrollhandlungen von einer globalen metaphorischen Ressource mit begrenzter Kapazität, dem Kraftspeicher, gesteuert werden. Es zeigen sich interindividuelle Unterschiede in der Kapazität des Kraftspeichers auf Trait-Ebene (Trait-Selbstkontrolle). Des Weiteren zeigen sich inter- und intraindividuelle Unterschiede in der momentan verfügbaren Selbstkontrollkraft (State-Selbstkontrolle).

Kragengeißelzellen

→ Choanocyten

Krankheitslast

"Um die Belastung der Gesellschaft durch Krankheiten oder Verhaltensweisen zu quantifizieren, gibt es verschiedene Maße. Die Weltgesundheitsorganisation verwendet unter anderem das Maß der um Behinderungen bereinigten Lebensjahre (disability-adjusted life years, DALYs). DALYs berechnen sich aus der Summe der verlorenen Lebensjahre; einerseits durch die Krankheit selbst und andererseits durch die mit der Krankheit verbundenen Behinderung(en). Ein verlorenes DALY stellt also den Verlust eines „gesunden“ Lebensjahres dar. Je größer die Zahl der DALYs durch eine Gesundheitsstörung, desto höher wird die Krankheitslast dieser Störung eingeschätzt."

Kräuter, engl. herbs

alle breitblättrigen, krautigen und unverholzten Blütenpflanzen (mit Ausnahme von Gräsern), bei denen am Ende der Vegetationsperiode entweder die gesamte Pflanze abstirbt oder nur deren vegetativer Teil mit Ausnahme der Erneuerungsknospen

Kreatinphosphat, engl. creatin phosphate

ein phosphoryliertes Kreatinmolekül, das häufig in Skelettmuskeln vorkommt und energiereiches Phosphat von den Mitochondrien zu den Myofibrillen transportieren kann

Kreationismus

Die Entstehung des Universums, des Lebens und die des Menschen werden auf der Grundlage einer Glaubenslehre erklärt. Im Christentum beziehen sich die Kreationisten auf die Bibel.

Krebs

Quelle: Nutrigenomik

Gruppe von Krankheiten, die ein anormales Zellwachstum mit dem Potenzial haben, in andere Teile des Körpers einzudringen oder sich auf diese auszubreiten.

Krebs-Hodenantigene

Von Krebszellen exprimierte Proteine, die normalerweise nur von männlichen Keimzellen in den Hoden exprimiert werden.

Krebs-Immun-Editing

Ein Vorgang während der Entwicklung von Krebs, wenn sich Mutationen anhäufen, die das Überleben des Tumors begünstigen, da er einer Immunantwort entgehen kann, wenn Krebszellen mit diesen Mutationen für das Überleben und Wachstum selektiert werden.

Krebs-Zyklus

→ Citratzyklus

Krebs-Zyklus (Citratzyklus)

Quelle: Nutrigenomik

Besteht aus acht sich zyklisch wiederholenden chemischen Reaktionen, die von allen aeroben Organismen verwendet werden, um Energie durch die Oxidation von Acetyl-CoA, das aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen stammt, freizusetzen und in Form von Reduktionsäquivalenten zu speichern.

Kreide

(1) Periode des siehe Mesozoikums von vor ca. 145 Mio. Jahren bis vor ca. 66 Mio. Jahren; (2) marine Sedimente aus feinkörnigem Kalkstein vorwiegend aus der erdgeschichtlichen Periode der Kreide

Kreislaufsystem, engl. circulary system

aus einer muskulären Pumpe (Herz), einer Flüssigkeit (Blut oder Hämolymphe) und einer Reihe von Leitungen (Blutgefäße) bestehendes System, das für den Transport von Stoffen durch den Körper zuständig ist

Kretinismus

Urspüngliche Bedeutung ist Schwachsinn. In Zusammenhang mit Schilddrüsenunterfunktionen (> kongenitale Hypothyreose) ist es ein Teil des Krankheitsbilds.

Kreuz-Priming

Aktivierung von CD8-T-Zellen durch dendritische Zellen, bei denen das durch MHC-Klasse-I-Moleküle (das heißt durch → Kreuzpräsentation) dargebotene Antigenpeptid von einem exogenen Protein stammt und nicht innerhalb der dendritischen Zellen direkt erzeugt wurde (→ direkte Präsentation).

Kreuzpräsentation

Der Vorgang, bei dem extrazelluläre Proteine, die von dendritischen Zellen aufgenommen wurden, zur Erzeugung von Peptiden führen, die dann von MHC-Klasse-I-Molekülen präsentiert werden. Dadurch ist es möglich, dass Antigene mit extrazellulärem Ursprung von MHC-Klasse-I-Molekülen präsentiert werden und CD8-T-Zellen aktivieren.

Kreuzprobe (cross-matching)

Test, mit dem man bei Bluttypisierungen und Histokompatibilitätstests feststellt, ob ein Spender oder Empfänger Antikörper gegen die Zellen des jeweils anderen besitzt, die bei Transfusionen oder Transplantationen zu Schwierigkeiten führen könnten.

Kriterium der Kontinuität

Hinweis auf das Vorhandensein von siehe Homologie, wodurch selbst unähnliche und verschieden gelagerte Strukturen als homolog angesehen werden, wenn zwischen ihnen Zwischenformen nachweisbar sind, sodass bei Betrachtung zweier benachbarter Formen das siehe Kriterium der Lage und das siehe Kriterium der spezifischen Qualität erfüllt sind

Kriterium der Lage

Hinweis auf das Vorhandensein von siehe Homologie, indem Merkmale in ihrem Lagebezug zu anderen, ihrerseits homologen Strukturen übereinstimmen

Kriterium der spezifischen Qualität und Struktur

Hinweis auf das Vorhandensein von siehe Homologie, indem eine Übereinstimmung in der Komplexität des Baues und damit verbundenen Reichtum an Informationen des Merkmals gegeben ist

Kritische Periode

Ein begrenzter Zeitraum, in dem bestimmte Gehirnregionen während ihrer Entwicklung für eine Veränderung der äußeren Umgebung empfindlich sind.

kritische Periode

→ sensible Phase

kritische Tageslänge, engl. critical day length

durch Unterschreiten einer kritischen Tageslänge und dadurch längere Dunkelphasen werden → Kurztagpflanzen zum Blühen angeregt; bei längerer Lichtdauer verbleiben die Pflanzen im vegetativen Stadium (das Gegenteil ist bei → Langtagpflanzen der Fall)

Kritischer Rationalismus

Quelle: Sport

Auf Karl Popper (1902–1994) zurückgehende Methode wissenschaftlichen Arbeitens, die darauf beruht, jede Erkenntnis kritisch und rational zu prüfen, diese ggf. zu korrigieren und nach neuen Erkenntnissen zu streben.

Kropf, engl. crop (1), goiter (2)

(1) einfache Aussackung zur Speicherung von Nahrung, das erste von zwei magenartigen Organen bei vielen Tieren wie Reptilien, Vögeln, Regenwürmern und verschiedenen Insekten (vgl. → Muskelmagen); (2) von einer vergrößerten Schilddrüse verursachte Anschwellung am Hals

Krypsis

Form der Tarnung, bei der sich ein Organismus durch Nachahmungstracht an seine Umgebung anpasst

Krypsis (Tarnung) (von griech. kryptos für „verborgen“), engl. crypsis

die farbliche oder gestaltliche Anpassung eines Organismus an einen Teil seines Lebensraums; soll eine Entdeckung durch Fressfeinde verhindern

Krypten

anatomische Einbuchtung des Endothels

Krypten-Atrophie

krankhafte Deformation der Darmkrypten

kryptisches Epitop

Jedes Epitop, das von keinem Lymphocytenrezeptor erkannt werden kann, solange das zugehörige Antigen nicht abgebaut und prozessiert wurde.

Kryptobiose (cryptobiosis)

Lebenszustand mit gestopptem Stoffwechsel. Die Kryptobiose wird durch ungünstige Lebensbedingungen ausgelöst wie extreme Trockenheit, Kälte oder Sauerstoffmangel.

Kryptophyten

Pflanzen, die ungünstige Lebensbedingungen mithilfe von Erneuerungsknospen überdauern, die sich bei Geophyten in der Erde und bei Hydrophyten bzw. Halophyten am Gewässergrund oder Sumpfboden befinden

KSR

→ Kinasesuppressor von Ras

Ku

DNA-Reparaturprotein, das für die Umlagerung der Immunglobulin- und T-Zell-Rezeptoren erforderlich ist.

Kugelgelenk

Echtes Gelenk, das aus einer Gelenkkugel und einer Gelenkpfanne besteht. Das Kugelgelenk ermöglicht kreisende und beugende Bewegungen (z. B. Hüftgelenk).

Kugelpackung, dichteste

Ein sehr guter Startpunkt, um s. Self-Assembly zu verstehen. Kugeln locker ausgeschüttet und dann etwas gerüttelt werden immer die dichteste Kugelpackung annehmen. Die Kugelform gibt diese Anordnung vor. Irgendwie vergleichbar verhalten sich dann Phospholipide, wenn sie eine bio­logische Doppelmembran formen.

Kugelsymmetrie, engl. spherical symmetry

einfachste Form der Symmetrie, bei der die Körperteile von einem zentral gelegenen Punkt ausstrahlen, sodass sich der Körper durch eine unendliche Zahl von Symmetrieachsen durch diesen Punkt in zwei gleiche Hälften teilen lässt (vgl. → Symmetrie)

Kultivierung

(1) vom Menschen gesteuerte Vermehrung von Mikroorganismen (mikrobielles Wachstum) in künstlichen Medien (z. B. Nährböden) bzw. die Züchtung von Zellen, Geweben, Organen oder Organismen; (2) planmäßige Züchtung und Pflege von Wildpflanzen zur Gewinnung von Kulturpflanzen

Kultur, engl. culture

(1) unter kontrollierten Bedingungen im Labor gehaltene Ansammlung von Organismen; (2) das Zusammenspiel aus Wissen, Werkzeuggebrauch, Werten und Regeln, das charakteristisch für die menschliche Gesellschaft ist

kulturelle Evolution, engl. cultural evolution

Erwerb neuer Eigenschaften durch das Erlernen von anderen Individuen

künstliche Befruchtung (assistierte Reproduktion), engl. assisted reproductive technologies (ARTs)

sämtliche Verfahren, bei denen unbefruchtete Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und außerhalb des Körpers mit Spermien zusammengebracht werden und anschließend die befruchteten Eizellen oder die Mischung aus Eizellen und Spermien zur weiteren Entwicklung an die entsprechende Stelle im weiblichen Fortpflanzungstrakt verbracht werden

künstliche Besamung, engl. artificial insemination

Behandlung bei Unfruchtbarkeit; Einführung von Spermien in den weiblichen Fortpflanzungstrakt auf künstlichem Weg

künstliche Selektion

gezielt ausgewählte Züchtung von Organismen aufgrund von speziellen Merkmalen

künstliche Selektion, engl. artificial selection

die Auslese von Pflanzen und Tieren nach bestimmten erwünschten Merkmalen durch Züchter

Kupffer-Zelle

Phagozyt der Leberkrypten

Kupffer-Zellen

Phagocyten in der Leber. Sie kleiden die Lebersinusoide aus und entfernen Zellabfälle und sterbende Zellen aus dem Blut. Soweit bisher bekannt ist, lösen sie keine Immunreaktionen aus.

kurze Tandemwiederholung (STR), engl. short tandem repeat

eine kurze (1–5 bp umfassende), mäßig repetitive DNA-Sequenz. Die Zahl der STR-Kopien an einer bestimmten Stelle ist individuell unterschiedlich und erblich.

Kurztagpflanzen (KTP), engl. short-day plants (SDP)

Pflanzen, die dann zum Blühen gelangen, wenn die Nächte länger sind als die für diese Pflanzen spezifische kritische Länge (Gegensatz zu → Langtagpflanzen)

Kurzzeitgedächtnis

Das Behalten von Informationen über zurückliegende Ereignisse oder Fakten, die noch nicht in das Langzeitgedächtnis überführt sind.

Kurzzeitgedächtnis, engl. short-term memory

im Gehirn gespeicherte Informationen, die nur für einen kurzen Zeitraum von Sekunden bis Minuten abgerufen werden können (Gegensatz zu → Arbeitsgedächtnis, → Langzeitgedächtnis)

kutanes lymphocytenassoziiertes Antigen (CLA) (cutaneous lymphoid antigen)

Zelloberflächenmolekül, das beim Menschen den Lymphocyten dabei hilft, die Haut gezielt anzusteuern (→ Homing).

Kwashiokor

Energie-Protein-Mangelerkrankung

Kynureninmetaboliten

Unterschiedliche Molekülkomponenten, die durch die Aktivität der Enzyme Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) oder Tryptophan-2,3-Dioxygenase (TDO) entstehen. Die Enzyme werden von verschiedenen Immunzellen und in der Leber produziert.

Ökokline

→ Kline

Ökologie (von griech. oikos für „Haus“ und logos für „Kunde“), engl. ecology

wissenschaftliche Erforschung der Wechselwirkungen von Organismen mit ihrer belebten (biotischen) und unbelebten (abiotischen) Umwelt

ökologische Effizienz, engl. ecological efficiency

der Gesamtenergietransfer von einer trophischen Ebene zur nächsten, ausgedrückt durch das Verhältnis der Produktion auf Konsumentenebene zur Produktion auf Produzentenebene

ökologische Förderung, engl. ecological facilitation

wenn ein Lebensraum im Zuge einer Sukzession durch eine besiedelnde Art so verändert wird, dass die Besiedlung durch weitere Arten ermöglicht wird (im Gegensatz zur ökologischen Hemmung)

ökologische Nische

siehe Nische

ökologische Nische (von lat. nidus für „Nest“), engl. ecological niche

die Gesamtheit der physikalischen und biologischen Voraussetzungen, die lokal erfüllt sein müssen, damit eine Art überleben, wachsen und sich fortpflanzen kann

ökologische Sukzession, engl. ecological succession

allmähliche, aufeinanderfolgende Veränderungen der Artenzusammensetzung in einem Habitat, oft infolge einer ökologischen Störung

ökologische Vikarianz

Bezeichnung für die Trennung einer ursprünglich durchgängig verbreiteten Population oder Art durch das Entstehen einer standörtlichen Barriere

ökologischer Ausgleich, engl. reconciliation ecology

Maßnahmen, die dazu dienen, auf erschlossenen Flächen Raum für eine größere Artenvielfalt zu schaffen

Ökologismus, engl. environmentalism

die Berücksichtigung von ökologischem Wissen sowie ökonomischen, ethischen und vielen anderen Überlegungen bei persönlichen und öffentlichen politischen Entscheidungen, mit dem Ziel eines nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen und Ökosystemen (in seiner extremen Ausprägung ohne Berücksichtigung des Wohls der Menschen)

Ökosystem

Beziehungsgefüge von Lebewesen untereinander und mit einem Lebensraum bestimmter Größenordnung (z. B. Wald)

Ökosystem, engl. ecosystem

Organismen eines bestimmten Habitats, etwa eines Teiches oder Waldes, im Zusammenspiel mit ihrer physikalischen und chemischen Umwelt

Ökosystembewertung, engl. ecosystem valuation

Bemessung des biophysikalischen und ökonomischen Wertes von Ökosystemleistungen durch den Menschen

Ökosystemforschung, engl. ecosystem science

Zweig der Ökologie, der sich mit dem Energiefluss und den Stoffkreisläufen von Biozönosen befasst

Ökosystemingenieure, engl. ecosystem engineers

Organismen bzw. Arten, die für sich selbst oder andere Arten physikalische Habitatstrukturen bereitstellen, verändern oder aufrechterhalten. Es kann sich dabei auch um → Schlüsselarten oder → Gründerarten handeln.

Ökosystemleistungen, engl. ecosystem services

auch als Ökosystemdienstleistungen bezeichnet; Vorteile, die der Mensch aus Ökosystemen zieht, wie Naturprodukte, erhaltende und regulierende Maßnahmen sowie Erholungswert, ästhetische und geistige Bereicherung

Ökotyp

Population, die durch Selektion unter bestimmten ökologischen Bedingungen eine genetische und physiologische Sonderstellung erreicht hat, die jedoch noch nicht den Rang einer eigenen Art hat