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Begriff Erklärung

Van-der-Waals-Wechselwirkung

relativ schwache, nichtkovalente Wechselwirkung zwischen → Atomen oder Molekülen, die mit dem Abstand der Partner sehr schnell schwächer wird

Varikosität

Verdickungen an → Neuriten (meist → Axonen) an Stellen präsynaptischer Endigungen; der Begriff resultierte aus der €hnlichkeit dieser Strukturen mit Krampfadern

Vektornavigation

Navigation mithilfe von Kompass und Entfernungsinformation

Vene

Blutgefäß, das Blut zum Herzen hin leitet; der Querschnitt von Venen ist in der Regel nicht kreisrund, sodass sie bei Bedarf zusätzliches Volumen aufnehmen können

Ventilation

Atembewegungen tierischer Organismen; aktiver Vorbeitransport von Atemmedium an den respiratorischen Oberflächen des Tierkörpers

Verdauung

chemischer Aufschluss der Inhaltsstoffe der → Nahrung durch Verdauungsenzyme (Hydrolasen) im Verdauungstrakt von Tieren in Vorbereitung auf die → Resorption der Verdauungsprodukte (z. B. monomere Bau- und Brennstoffmoleküle) in den Tierkörper

Verhaltensökologie

Wissenschaftsdisziplin innerhalb der Biologie; untersucht im weitesten Sinne die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf das Verhalten von Tieren

Vitamin

organische Verbindung, die ein Tier für lebenswichtige Funktionen benötigt, aber in seinem eigenen Stoffwechsel nicht (in ausreichenden Mengen) synthetisieren kann und daher mit der → Nahrung in den Körper aufgenommen werden muss (→ essenzieller Nahrungsbestandteil)

vascular cell adhesion molecules

Adhäsionsmolekül für Zell-Zellinteraktionen

V(D)J-Rekombinase

Multiproteinkomplex, der RAG-1 und RAG-2 sowie weitere Proteine enthält, die bei der zellulären DNA-Reparatur aktiv sind.

V(D)J-Rekombination

Dieser Prozess kommt ausschließlich in den Lymphocyten der Wirbeltiere vor. Er ermöglicht die Rekombination von verschiedenen Genabschnitten zu Sequenzen, die vollständige Proteinketten von Immunglobulinen und T-Zell-Rezeptoren codieren.

V-Domäne

→ variable Ig-Domäne

V-Gen-Segmente

Gensegmente an den Loci der Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren, welche die Information für die ersten 95 Aminosäuren der variablen Domänen der Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren enthalten. Im Keimbahngenom gibt es eine Reihe von verschiedenen V-Gen-Segmenten. Damit ein vollständiges Exon entsteht, das eine V-Domäne codiert, muss ein V-Gen-Segment mit einem J- oder einem rekombinierten DJ-Gen-Segment verbunden werden.

V1

Siehe primäre Sehrinde.

Variable Region der TCRα Kette

Variable Region der TCRβ Kette

Vagina (von lat. vagina für „Scheide“, „Hülle“), engl. vagina

Scheide; äußere Öffnung des weiblichen Genitaltrakts von Tieren

Vagusnerv

Hirnnerv X; entspringt in der Medulla und innerviert die inneren Organe von Brust- und Bauchhöhle; eine Hauptquelle präganglionärer viszeromotorischer Axone des Parasympathicus.

Vakuole

"vom Tonoplasten zum Cytoplasma hin abgegrenzter Bereich der Zelle, in dem sich Wasser und darin gelöste und unlösliche Substanzen befinden; in einer ausdifferenzierten Pflanzenzelle kann die Vakuole über 90 % des Zellvolumens ausmachen; stabilisiert die Zelle; dient als Lagerplatz für Zwischen- und Endprodukte des Zellstoffwechsels und ermöglicht die Wasseraufnahme in die Zelle. > Tonoplast, > Plasmolyse, > Turgor"

Vakuole

Bezeichnung für einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum im siehe Cytoplasma

Vakuole (von lat. vacuus für „leer“), engl. vacuole

(1) membranumschlossener Hohlraum im Cytoplasma von Pflanzenzellen; dient der Speicherung von Stoffen, der Aufrechterhaltung des Turgors durch die Speicherung von Wasser oder der Hydrolyse gespeicherter Makromoleküle. (2) Allgemein besonders große Vesikel im Cytoplasma eukaryotischer Zellen. (vgl. → Nahrungsvakuole, → kontraktile Vakuole)

Vakzination

→ Impfung.

Valenzschale, engl. valence shell

die äußerste Schale der Elektronenhülle eines Atoms; enthält die Valenzelektronen, die an der chemischen Reaktivität beteiligt sind

Validität

Die ausgewählten Merkmale und Ausprägungen erlauben die Fragestellung zu beantworten.

Van-der-Waals-Kräfte, engl. van der Waals forces

auch als Vander-Waals-Wechselwirkungen bezeichnet; schwache Anziehungskräfte zwischen Atomen durch die Wechselwirkungen zwischen den Elektronen des einen Atoms und dem Kern des anderen; viermal schwächerer Bindungstyp im Vergleich zu einer Wasserstoffbrücke

Van-der-Waals-Wechselwirkungen

Gehören zu den nichtkovalenten Bindungen; basieren auf der schwachen Anziehung von Atomen und Molekülen untereinander.

Variabilität

Quelle: Genetik

"(lat. varius, verschieden) Häufigkeitsverteilung bestimmter Genotypen in einer Population. Maß der Variabilität ist der Betrag der Heterozygotie in einer Population; Ursache der Variabilität sind Mutationen."

Variabilität

Quelle: Genetik

(lat. varius, verschieden) Häufigkeitsverteilung bestimmter Genotypen in einer Population. Maß der Variabilität ist der Betrag der Heterozygotie in einer Population; Ursache der Variabilität sind Mutationen.

Variabilitätsplot

Messung der Unterschiede zwischen den Aminosäuresequenzen verschiedener Varianten eines bestimmten Proteins. Die am stärksten variablen Proteine, die wir kennen, sind Antikörper und T-Zell-Rezeptoren.

Variable

Quelle: Sport

Merkmal bzw. Eigenschaft von Menschen oder Objekten, das bzw. die immer in mindestens zwei oder mehr Kategorien bzw. Abstufungen vorkommt (Gegensatz: Konstante).

variable Expression

Umwelt und genetische Interaktionen können die Wirkung von dominanten Genen modifizieren und bei gleichem heterozygoten Genotyp zu unterschiedlichen Kombinationen von auffälligen Merkmalsausprägungen bei verschiedenen Individuen – auch innerhalb einer Familie – führen.

variable Gensegmente

→ V-Gen-Segmente

variable Ig-Domänen (V-Domänen)

Die aminoterminalen Proteindomänen der Polypeptidketten von Immunglobulinen und T-Zell-Rezeptoren und gleichzeitig die variabelsten Abschnitte dieser Ketten.

variable Lymphocytenrezeptoren (VLRs)

Variable Nichtimmunglobulinrezeptoren mit LRRs sowie sezernierte Proteine, die von lymphocytenähnlichen Zellen des Neunauges exprimiert werden. Sie werden durch eine somatische Genumlagerung erzeugt.

variable Region (V-Region)

Die Region eines Immunglobulins oder T-Zell-Rezeptors, die aus den aminoterminalen Domänen der Polypeptidketten besteht, aus denen es/er zusammengesetzt ist. Die Domänen bezeichnet man als variabel (V-Domänen). Es handelt sich dabei um die Proteinbereiche mit der größten Variabilität; sie enthalten die Antigenbindungsstellen.

variable Region der leichten Kette (VL ) (light-chain variable region)

V-Region der leichten Kette in einem Immunglobulin.

variable Region der schweren Kette (VH ) (heavy-chain variable region)

V-Region der schweren Kette in einem Immunglobulin.

variable Region, engl. variable region

V-Region; Teil des Immunglobulinmoleküls oder des T-Zell-Rezeptors, zu dem die Antigenbindungsstelle gehört; verantwortlich für deren Spezifität (Gegensatz zu → konstante Region)

variables Immundefektsyndrom (CVID) (common variable immunodeficiency)

Eine verhältnismäßig häufige Krankheit, die auf einem Defekt der Antikörperproduktion beruht und bei der nur einer oder wenige Isotypen betroffen sind. Als Ursache kommen verschiedene genetische Defekte infrage; auch als Antikörpermangelsyndrom bezeichnet.

Variation

Quelle: Nutrigenomik

Ein Unterschied zur Referenzgenomsequenz, d. h. eine polymorphe Stelle, einschließlich SNPs und Indels. Es kann auch viel größere Chromosomenumlagerungen (Translokationen, Duplikationen oder Deletionen) umfassen, die zu CNVs führen.

Varietäten

jegliche Abweichung vom idealen Arttypus, bezogen sowohl auf einzelne Individuen (z. B. Industriemelanismus) als auch auf geografisch getrennte siehe Populationen, die man heute als Unterarten (Subspezies) abtrennt; wegen dieser Heterogenität der Begrifflichkeit wird der Begriff nur noch selten verwendet

Varikositäten

Anschwellungen entweder entlang eines siehe Axons oder an dessen Enden

Variolation

Vorgang, bei dem beabsichtigt Material aus den Hautläsionen von pockeninfizierten Personen eingeatmet oder in die Haut injiziert wird, um eine schützende Immunität hervorzurufen.

Vasa recta, engl. vasa recta

parallel zur Henle-Schleife und den Sammelrohren verlaufende Blutgefäße im Nierenmark

vaskulär (von lat. vasculum für „kleines Gefäß“), engl. vascular

bezieht sich auf Organe und Gewebe, die Flüssigkeiten enthalten und weiterleiten, zum Beispiel die Blutgefäße bei Tieren und Phloem und Xylem bei Pflanzen

Vasodilatation

Gefäßerweiterung

Vasokonstriktion

Gefäßverengung

Vasopressin

Siehe Adiuretin

Vasopressin

→ antidiuretisches Hormon

Vater-Pacini-Körperchen

Eine Mechanorezeptorzelle in der Unterhaut, die selektiv Vibrationen höherer Frequenzen wahrnimmt.

Vater-Pacini-Lamellenkörperchen

Sinnesrezeptor der Haut. Vater-Pacini-Lamellenkörperchen registrieren Vibrationen.

Vaterschaftsindex

Das Verhältnis zwischen den Wahrscheinlichkeiten einer bestimmten Familienstruktur mit ihren gegebenen Genotypen und der Genotypkombination von Mutter-Kind sowie dem Genotyp eines genetisch verträglichen Mannes, wie sie zufällig in der Population vorkommen.

VCAM-1 (vaskuläres Adhäsionsmolekül 1) (vascular cell adhäsion molecule 1)

Adhäsionsmolekül, das vom Gefäßendothel in Entzündungsherden exprimiert wird. Es bindet das Integrin VLA-4, das es T-Effektorzellen ermöglicht, zu Infektionsherden zu gelangen.

Vegetationskegel

kegelförmiges siehe Apikalmeristem des Sprossscheitels und der Wurzelspitze bei der Mehrzahl der höheren Pflanzen

Vegetationsperiode

Zeitabschnitt des pflanzlichen Wachstums im Sinne eines deutlichen Stoffgewinns durch Photosynthese; bestimmender Faktor der Vegetationszeit ist die Wärme

Vegetationspunkt

die Initialzone, aus der sich das Bildungsgewebe (siehe Meristem) der pflanzlichen Spross- und Wurzelspitzen entwickelt

vegetativ, engl. vegetative

(1) sich nicht fortpflanzend, nicht blühend; (2) synonym für ungeschlechtlich

vegetative Hemisphäre

→ vegetativer Pol

vegetative Vermehrung

ungeschlechtlichen Vermehrung vieler Organismen, z. B. Pflanzen, Pilze, Tiere, Einzeller. Oder die künstlich herbeigeführte, wirtschaftlich wichtige Vermehrung von Nutzpflanzen und Kulturpflanzen u. a. durch Veredelung, Stecklinge und Ableger

vegetative Vermehrung oder Reproduktion

Vermehrungsweise, bei der keine Geschlechtspartner beteiligt sind. Zellen eines Organismus haben das Potenzial, einen neuen, unabhängigen Organismus und eine genetische Kopie des ursprünglichen Individuums zu bilden.

vegetative Vermehrung, engl. vegetative reproduction

ungeschlechtliche Vermehrung von Pflanzen aus Sprossen, Blättern oder Wurzeln oder von manchen Tieren wie Nesseltieren aus Knospen oder anderen abgeschnürten Körperteilen

vegetative Zelle (vegetative cell)

Lebende Zelle, die sich nicht teilt und bei Vielzellern nicht der Fortpflanzung dient.

vegetativer Pol, engl. vegetal pole

der Bereich mancher tierischer Eizellen, Zygoten und Embryos, an dem der meiste Dotter konzentriert ist; definiert die vegetative Hemisphäre des Keims (Gegensatz zu → animaler Pol)

vegetatives Meristem, engl. vegetative meristem

Apikalmeristem, aus dem die Blätter hervorgehen

Vegetatives Nervensystem

Ein System aus zentralen und peripheren Nerven, die die inneren Organe, das Herz-Kreislauf-System und Drüsen innervieren. Das vegetative Nervensystem besteht aus Sympathicus, Parasympathicus und einem enterischen Anteil.

vegetatives Nervensystem

→ autonomes Nervensystem

vegetatives Nervensystem

unwillkürliches Nervensystem; der Teil des Nervensystems, der die vom Bewusstsein weitgehend unabhängig verlaufenden lebenswichtigen Vorgänge innerhalb des Gesamtorganismus regelt; dazu gehören z. B. Atmung, Kreislauf, Verdauung, Temperaturregulation und Stoffwechsel

vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem reguliert die Vitalfunktionen des Körpers (lebenswichtige Funktionen). Es ist nicht unserem Willen unterworfen (es arbeitet unwillkürlich). Es gibt zwei Teilsysteme: den Parasympathicus und den Sympathicus. (Syn.: autonomes Nervensystem)

Vektor

Quelle: Genetik

(lat. vector, Träger, Fahrer) In der Gentechnik ein Mittel (z. B. Bakteriophage oder Plasmid), in das ein fremdes DNA-Fragment eingefügt wird. Wird der Vektor mit dem fremden DNA-Fragment in ein Bakterium oder eine eukaryotische Zelle übertragen (»Genfähre«), entsteht ein gentechnisch veränderter Organismus (GVO) (7 Technikbox 11).

Vektor

Eine Genfähre, die zum Transfer genetischer Informationen in einen Organismus genutzt wird. Beispielsweise ein Virus, Plasmid oder Fosmid.

Vektor

Quelle: Genetik

(lat. vector, Träger, Fahrer) In der Gentechnik ein Mittel (z. B. Bakteriophage oder Plasmid), in das ein fremdes DNA-Fragment eingefügt wird. Wird der Vektor mit dem fremden DNA-Fragment in ein Bakterium oder eine eukaryotische Zelle übertragen (Genfähre), entsteht ein gentechnisch veränderter Organismus (GVO) (Technikbox 11).

Vektoren, engl. vectors

(1) Organismen wie Insekten, die für eine andere Organismenart schädliche Pathogene übertragen; (2) in der DNA-Rekombinationstechnik eingesetzte Plasmide oder Viren, die ein Stück rekombinante DNA zu Klonierungszwecken in ein Bakterium einschleusen

Velamen radicum

mehrlagige Schicht meist abgestorbener Zellen, die Luftwurzeln umgeben. > Wurzel

Velum partiale

eine besondere Schutzhülle, die bei manchen jungen Blätterpilzen vorhanden ist und eine Verbindung des Hutrandes mit dem Stiel zeigt; bei der Entfaltung des Hutes reißt das Velum partiale am Hutrand ab und bleibt als Ring oder faserige Ringzone (Cortina)

Velum universale

eine besondere Schutzhülle, die bei manchen jungen Blätterpilzen vorhanden ist und den gesamten jungen Fruchtkörper umschließt

Vena cava inferior, engl. inferior vena cava

untere Hohlvene des Menschen; die große Vene, durch die das sauerstoffarme Blut aus dem Unterkörper wieder in das rechte Atrium zurückfließt; bei Vierbeinern liegt die Vene hinten im Körper und wird daher als Vena cava posterior (hintere Hohlvene) bezeichnet

Vena cava superior, engl. superior vena cava

obere Hohlvene; die große Vene des Menschen, durch die das sauerstoffarme Blut aus dem Oberkörper in das rechte Atrium zurückgeführt wird; bei Vierbeinern liegt die Vene vorne im Körper und wird daher als Vena cava anterior (vordere Hohlvene) bezeichnet

Vene

Blutgefäß (venös). Venen transportieren Blut aus dem Körper zum Herzen. Venen haben Venenklappen, die eine Fließrichtung (zum Herzen) festlegen.

Vene (von lat. vena für „Tunnel“), engl. vein

ein Blutgefäß, das Blut zum Herzen transportiert (Gegensatz zu → Arterie)

Venen

Blutgefäße der Wirbeltiere und somit auch des Menschen, die, aus Kapillarnetzen (Blutkapillaren) hervorgehend, im Blutkreislauf das Blut zum Herzen zurückführen

Venole

Blutgefäß (venös). Das Blut aus den Kapillaren fließt in die Venolen und von dort in die Venen.

Venolen mit hohem Endothel (HEVs) (high endothelial venules)

Spezialisierte Venolen in Lymphgeweben. Lymphocyten wandern aus dem Blut in das Lymphgewebe, indem sie sich an die hohen Endothelzellen dieser Gefäße heften und zwischen ihnen die Gefäßwand durchdringen.

Venolen, engl. venules

kleine Blutgefäße, die das Blut aus dem Kapillarnetz abtransportieren und sich mit anderen gleichartigen Gefäßen zu Venen vereinen (Gegensatz zu → Arteriolen)

Ventilation

Atmung.

Ventral

Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Bauch gelegen.

ventral

Lage- und Richtungsbezeichnungen des Körpers von Tieren; bezieht sich auf die Bauchseite

ventral (von lat. venter für „Bauch“), engl. ventral

Lagebezeichnung; bezieht sich auf die Bauchseite oder die zur Unterlage weisende Körperoberfläche (Gegensatz zu → dorsal)

Ventraler Cochleariskern

Ein Kern in der Medulla, der Afferenzen aus dem Spiralganglion in der Hörschnecke des Innenohrs erhält.

Ventrikel, engl. ventricle

muskulöse Herzkammer, die das Blut aus dem Herzen pumpt

Ventrikelsystem

Der mit Liquor gefüllte Raum im Gehirn, der aus den lateralen Ventrikeln, dem dritten Ventrikel, dem cerebralen Aquädukt und dem vierten Ventrikel besteht.

Ventromediale Bahn

Axone in der ventromedialen Säule des Rückenmarks, die an der Kontrolle von Körperhaltung und -bewegung beteiligt sind und durch den Hirnstamm kontrolliert werden.

Ventromediales hypothalamisches Syndrom

Adipositas, die mit Läsionen des lateralen hypothalamischen Areals verbunden ist.

veränderte Peptidliganden

→ APLs

Verankerungsreste (anchor residues)

Spezifische Aminosäurereste in Antigenpeptiden, welche die Bindungsspezifität der MHC-Klasse-I-Moleküle bestimmen. Es gibt auch Verankerungsreste bei MHC-Klasse-II-Molekülen, aber weit weniger ausgeprägt.

Verbale Entwicklungsdyspraxie

Entwicklungsstörung des Sprechens; Ursache ist eine Unfähigkeit zu den koordinierten Muskelbewegungen, die für das Sprechen erforderlich sind, ohne dass Nerven oder Muskeln geschädigt sind.

Verbascum sp. – Königskerze

Scrophulariaceae

Verbindung, engl. compound

Substanz, die aus Atomen von mehr als einem Element zusammengesetzt ist

Verbrauchsort

→ Senke

Verbrennungsreaktion

exotherme Oxidation von Materie, meist unter Auftreten von Feuer

verbundene Messwerte

Messwerte von verschiedenen Merkmalen desselben Objekts.

Verdampfungswärme, engl. heat of vaporization

Energie, die zugeführt werden muss, um einMolekül an dessen Siedepunkt von der flüssigen in die gasförmige Phase zu überführen

Verdauungstrakt, engl. digestive tract

Organsystem der Tiere, in dem in einem enzymkatalysierten Prozess die oft unlöslichen Makromoleküle (Nährstoffe) hydrolysiert werden. Dadurch entstehen kleinere lösliche und resorbierbare Monomere.

Verdauungsvakuole, engl. digestive vacuole

ein auf die Verdauung von durch Endocytose aufgenommener Nahrung spezialisiertes Organell (ein Lysosom) von Protisten

Veredelung, engl. grafting

künstliche Gewebetransplantation von einem Organismus auf einen anderen; im Gartenbau die Übertragung einer Knospe oder eines Sprossteils von einer Pflanze auf dieWurzel einer anderen Pflanze als Formder ungeschlechtlichen Vermehrung

vererbbare Immunschwächekrankheiten

→ primäre Immunschwächekrankeiten

Vergeilung

→ Etiolierung

vergleichende Genomik, engl. comparative genomics

computergestützter Vergleich von DNA-Sequenzen verschiedener Organismen, um Gene mit verwandten Funktionen zu erkennen (Gegensatz zu → funktionelle Genomik)

vergleichendes Experiment, engl. comparative experiment

Versuchsansatz, bei dem Daten von verschiedenen, nichtmanipulierten Proben oder Populationen miteinander verglichen werden, die Variablen aber nicht kontrolliert oder gar nicht erst identifiziert werden (Gegensatz zu → kontrolliertes Experiment)

Verhaltens-Effekt-Lernen

Verhaltens-Effekt-Beziehungen werden erlernt, wenn unter bestimmten situativen Bedingungen ein willkürliches Verhalten regelmäßig zu einem gewünschten Ereignis in der Umwelt führt.

Verhaltensökologie, engl. behavioral ecology

evolutionärer Ansatz zur Erforschung des Verhaltens von Tieren; untersucht, inwiefern Verhaltensweisen unter unterschiedlichen Umweltbedingungen adaptiv sind

Veridikalität

Veridikalität bezeichnet den Grad der Realitätsangemessenheit der Selbstwahrnehmung eigener Fähigkeiten und Leistungen (Helmke 1992, S. 197).

verkapselte Bakterien

Bakterien, die von einer Polysaccharidkapsel umgeben sind, die der Aktivität von Phagocyten widersteht. Am Infektionsherd kommt es dadurch zur Eiterbildung. Man bezeichnet diese Bakterien auch als pyogen (eiterbildend).

Verknüpfung nichthomologer Enden (NHEJ) (nonhomologous end joining)

DNA-Reparaturmechanismus, der Brüche in doppelsträngiger DNA ohne Verwendung einer homologen Matrize direkt ligiert.

verlängertes Mark

Medulla oblongata.

Vermeidung (avoidance)

Mechanismen, die verhindern, dass der Körper mit Mikroorganismen in Kontakt kommt, beispielsweise anatomische Barrieren oder bestimmte Verhaltensweisen (→ Abwehr, → Toleranz).

Vermis

Siehe Wurm.

Vermoorung

Bildung von Mooren

Vernalisation

spezifische Anregung einer Pflanze zum Streckungswachstums des Sprosses und zur Blütenbildung durch eine mehr oder minder lange Kälteperiode im Temperaturbereich von ca. –2° bis +5° C.

Vernalisation (von lat. vernalis für „Frühling“), engl. vernalization

Förderung der Blütenbildung durch eine vorausgegangene Kälteperiode

Verpuppung

bei siehe holometabolen Insekten der Vorgang der Häutung zur Puppe einschließlich der vorangehenden Organänderungen

Versteckter Hunger/Unterernährung

Ernährungsphysiologische Mangelernährung ausgelöst durch einen Mangel an Nährstoffen und/oder Vitaminen.

Verteiltes Gedächtnis

Die Vorstellung, dass Erinnerungen nicht durch eine einzelne Synapse oder Zelle gespeichert werden, sondern durch über viele Neuronen verteilte synaptische Veränderungen.

vertikale Infektion

Eine Krankheit wird von einer zur nächsten Generation übertragen.

Vertikale Landwirtschaft

Von vertikaler Landwirtschaft spricht man, wenn in mehreren Etagen übereinander unter Gewächshausbedingungen Gemüse und Kräuter produziert werden. Die Beleuchtung erfolgt in der Regel durch LED-Lampen, das Klima wird gesteuert (Temperatur und Luftfeuchtigkeit).

vertikaler Gentransfer

Weitergabe genetischer Information von Eltern auf die Tochtergeneration – entweder durch asexuelle Vermehrung oder durch sexuelle Fortpflanzung

vertikaler Gentransfer, engl. vertical gene transfer

die Übertragung von Genen von einem Individuum oder einem Individuenpaar auf die nächste Generation (Gegensatz zu → horizontaler Gentransfer)

Vertrauen

Vertrauen beschreibt die Intention, sich gegenüber einer anderen Person verletzlich zu machen, basierend auf positiven Erwartungen an die Handlungen und Verhaltensweisen dieser Person.

Vertrauensbereich

→ Konfidenzintervall

Verwandtenselektion

Sippenselektion; ein Phänomen der Gesamtfitness, das die verwandtschaftsabhängige gegenseitige Hilfe von Artgenossen betrifft; die Sippenselektion hängt vom Verwandtschaftsgrad ab, d. h., mit zunehmender genetischer Verwandtschaft kann die Tendenz zum Konkurrieren abnehmen, die Tendenz zum siehe Altruismus dagegen zunehmen

Verwandtenselektion, engl. kin selection

Komponente der Gesamtfitness; entsteht dadurch, dass Verwandte, die durch Abstammung von einem gemeinsamen Vorfahren gleiche Allele haben, anderen Verwandten helfen und dadurch deren Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen (Gegensatz zu → direkte Fitness)

Verwandtschaftsgrad

"Ein Maß für die genetische Ähnlichkeit verwandter Individuen. Die Definition schließt Geschlechtschromosomen und Plastiden von Zellen aus; z. B. geben diploide Eltern in einer sich sexuell reproduzierenden Population 50 % ihrer autosomalen Gene an einen Nachkommen weiter – der Verwandtschaftsgrad ist gleich 0,5. Eineiige Zwillinge haben einen Verwandtschaftsgrad von 100 %."

Verwandtschaftskoeffizient

Anteil der Gene von zwei Verwandten, der von gemeinsamen Vorfahren stammt. Je enger das Verwandtschaftsverhältnis desto höher der Verwandtschaftskoeffizient. Bei der Berechnung werden keine Geschlechtschromosomen berücksichtigt. So gilt, dass der Verwandtschaftskoeffizient von Bruder und Schwester gleich 0,5 ist.

Verwitterung, engl. weathering

die mechanischen und chemischen Prozesse, durch die Gesteine zu Bodenpartikeln zersetzt werden

Vesikel

Membranumschlossener, mehr oder weniger runder, intrazellulärer Raum (z. B. verschiedene Organellen) oder extrazellulärer Raum (z. B. Thrombocyten, Exosomen, Mineralisierungsvesikel). Hinter einem Vesikel können sich ganz unterschiedliche Funktionsräume verbergen (intrazellulär z. B. Lysosomen, Peroxisomen, Endosomen, Transportvesikel u. ä.). Es ist also ein sehr allgemeiner Begriff, der sich auf elektronenmikroskopische Beobachtungen stützt. In der Lichtmikroskopie spricht man bei intrazellulären Vesikeln häufig von Granula, wenn man kleine, punktförmige Strukturen beschreibt. Dabei ist nicht zu entscheiden, ob es sich bei einem Granulum auch um ein Vesikel handelt. So sind die Zymogengranula, die bei der ekkrinen Sekretion Enzymvorstufen speichern, Vesikel, während die Keratohyalingranula in der obersten Schicht eines mehrschichtig verhornten Plattenepithels Ablagerungen des Proteins Filaggrin darstellen, die nicht mit einer Membran umschlossen und deshalb auch keine Vesikel sind.

Vesikel

anatomische Bezeichnung für bläschenförmige Organe, Organellen oder Organteile sowie sehr kleine, nahezu runde membranumgebene Bläschen in der Zelle

Vesikel, engl. vesicle

membranumschlossene Bläschen im Cytosol, die mit anderen Organellen assoziiert sind; ein Beispiel ist der Golgi-Apparat

vesikuläre Kompartimente

Einer von mehreren Hauptbereichen innerhalb der Zellen, bestehend aus dem endoplasmatischen Reticulum, dem Golgi-Apprat, den Endosomen und den Lysosomen.

vesikulärer Transport

grundlegender intrazellulärer Transportmechanismus zur Verteilung von Proteinen zwischen den Zellorganellen mithilfe von Transportvesikeln

Vestibuläres Labyrinth

Ein Teil des Innenohrs, der auf die Wahrnehmung der Kopfbewegungen spezialisiert ist; besteht aus dem Otholithenapparat und den Bogengängen.

vestibuläres System

Gleichgewichtssystem im Innenohr von Wirbeltieren; Wahrnehmung des Körpers gegenüber Schwerkraft, Bewegung und Gleichgewicht; reguliert die Steuerung der Augen, ermöglicht Orientierung sowie geordnete Körperhaltungen und -bewegungen

Vestibulariskern

Ein Kern in der Medulla, der Eingang aus dem vestibulären Labyrinth des Innenohrs erhält.

Vestibularorgan (von lat. vestibulum für „innen liegender Gang“), engl. vestibular organ

Gleichgewichtsorgan im Innenohr von Wirbeltieren; nimmt Lageveränderungen oder Drehungen des Kopfes wahr und beeinflusst das Gleichgewicht und die motorischen Fähigkeiten

Vestibulookulärer Reflex (VOR)

Eine Reflexbewegung der Augen, die durch die Drehung des Kopfes ausgelöst wird; stabilisiert das visuelle Bild auf der Netzhaut.

Vestibulum

Eingangserweiterung eines Organhohlraums.

Viabilität (Überlebensfähigkeit)

Fitnesskomponente, die die Überlebenswahrscheinlichkeit von der befruchteten Eizelle (Zygote) bis zum Erwachsenstadium (Adulte) misst.

Vicia faba – Ackerbohne

Fabaceae

Vielfalt der Verknüpfungsstellen

→ junktionale Diversität

Vielzeller, engl. multicellular organism

aus vielen Zellen bestehender Organismus (Gegensatz zu → Einzeller)

Vierter Ventrikel

Der mit Liquor gefüllte Raum innerhalb des Rautenhirns.

Vikarianz

bezeichnet die Trennung einer ursprünglich durchgängig verbreiteten siehe Population oder Art in zwei oder mehr Populationen durch die Entwicklung einer räumlichen (geografische Vikarianz) oder standörtlichen Barriere (ökologische Vikarianz); eine solche Separation hat durch die Unterbrechung des siehe Genflusses eine genetische Differenzierung der beiden Populationen zur Folge

Vikarianz (von lat. vicarius für „Stellvertreter“), engl. vicariance event

auch als vikariierende Verbreitung bezeichnet; die evolutionäre Trennung von Arten durch eine Barriere, die für eine geographische Isolierung von ursprünglich miteinander verbundenen Arten sorgt

Villi (Singular: Villus)

→ Darmzotten

Villin

Protein, das in Abhängigkeit von der Ca2+-Konzentration F-Actin bündelt oder nach Bindung von Calciumionen an die Plus-Enden von siehe Actinfilamenten bindet und so zu einer Fragmentierung der Filamente führt

Viola wittrockiana – Garten-Stiefmütterchen

Violaceae

virale Protease

Enzym, das vom humanen Immunschwächevirus codiert wird und die langen Polypeptidprodukte der viralen Gene in einzelne Proteine spaltet.

viraler Setpoint

Bei einer Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus die Anzahl der HIV-Virionen, die im Blut nach Abklingen der akuten Infektionsphase übrigbleiben.

Viren

infektiöse, ultramikroskopische organische Strukturen, welche keinerlei zelluläre Organisation aufweisen, sondern lediglich aus DNA bzw. RNA und einer Proteinhülle bestehen; sie sind obligat parasitär, da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben, und somit auf andere Organismen angewiesen

Viren, engl. viruses

ultramikroskopische, infektiöse Partikel, die aus einer Nucleinsäure und einer Proteinhülle (manchmal zusätzlich mit Lipiden) bestehen und sich ausschließlich in lebenden Zellen vermehren können; mehrfach unabhängig voneinander aus verschiedenen zellulären Bereichen von Lebewesen hervorgegangen; stellen definitionsgemäß selbst keine Lebewesen dar

Virion, engl. virion

einzelnes, sich außerhalb der Wirtszelle befindendes Viruspartikel als komplette infektiöse Einheit eines Virus

Viroide, engl. viroids

winzige infektiöse Pathogene, die aus einem einzelsträngigen RNA-Molekül ohne Proteinhülle bestehen; Krankheitserreger bei Pflanzen

Virulenz

Die Infektionskraft eines Virus.

Virulenz

Ausmaß und Intensität der siehe Pathogenität eines Krankheitserregers

Virulenz (von lat. virulentus für „giftig“), engl. virulence

Fähigkeit eines Pathogens, bei einem Organismus eine Krankheit auszulösen

Virulenzfaktoren

Eigenschaften von siehe Pathogenen, welche die siehe Pathogenität und siehe Virulenz bestimmen

Virulenzgrad

Skala zur Einteilung der Aggressivität eines Virus. Eine gebräuchliche Skale geht von I bis V, wobei ein Virus mit einem Virulenzgrad I am aggressivsten ist.

Virus

Quelle: Genetik

(lat. virus, Gift) Ein infektiöses Partikel, das aus Proteinen und DNA oder RNA besteht. Es benötigt zu seiner Vermehrung eine geeignete Wirtszelle (7 Abschn. 9.2).

Virus

Pathogen, das aus einem Nucleinsäuregenom mit einer Proteinhülle besteht. Viren können sich nur in lebenden Zellen vermehren, da sie keinen eigenen Stoffwechsel für eine unabhängige Existenz besitzen.

Virus

Konstrukt aus Proteinen und Nukleinsäuren (die unter anderem wiederum für die Proteine codieren), das keinen eigenen Stoffwechsel hat und zur Vermehrung auf einen Wirt angewiesen ist.

Virus

Quelle: Genetik

(lat. virus, Gift) Ein infektiöses Partikel, das aus Proteinen und DNA oder RNA besteht. Es benötigt zu seiner Vermehrung eine geeignete Wirtszelle (Abschn. 9.2).

virusneutralisierende Antikörper

Antikörper, die ein Virus daran hindern, in den Zellen eine Infektion zu etablieren.

Viskosität

Viskosität Diese Fließeigenschaft von Flüssigkeiten wird auch als innere Reibung bezeichnet. Je höher die Viskosität ist, umso größer ist demnach die innere Reibung und umso langsamer fließt die Flüssigkeit. Stellt man sich eine Flüssigkeitsschicht zwischen zwei Platten vor und verschiebt eine Platte mit der Fläche A mit einer Kraft F gegen die andere, so setzt man die Flüssigkeit dazwischen mit einer Geschwindigkeit v in Bewegung, deren Größe abhängig vom Abstand x zwischen der Platte und einer betrachteten Teilschicht innerhalb der Flüssigkeit ist. Das heißt, die Geschwindigkeit, mit der sich die Flüssigkeit bewegt, ist nicht in der ganzen Schicht gleich, sondern in Plattennähe größer als in der Mitte der Schicht, was der Quotient dv/dx ausdrückt. F ist proportional zu A und zu dv/dx, wobei die Proportionalitätskonstante ? als Viskosität bezeichnet wird, während der Kehrwert 1/? die Fluidität ist. Gemessen wird die Viskosität in Poise mit der Einheit kg/(m ? s).

Visuelle Wahrnehmung

Das Auge sorgt als Sinnesorgan für die visuelle Wahrnehmung der Umwelt. Es nimmt reflektierte Lichtwellen von Objekten auf, bündelt (fokussiert) sie und wandelt sie mithilfe der Rezeptoren in elektrische Signale um, die vom Gehirn verarbeitet werden können.

Vitalfunktionen

in der Medizin zu kontrollierende Vorgänge, um das Leben des Menschen aufrechtzuerhalten; dazu zählen Atmung, Körpertemperatur und Kreislauf

Vitalität

eine erblich (genetisch) bedingte und durch Umwelteinflüsse modifizierte Lebensfähigkeit eines Individuums oder einer Population im Vergleich zu einem (einer) anderen

Vitalkapazität, engl. vital capacity (VC)

die maximal bei einem Atemzug bewegbare Lungenluftmenge; setzt sich zusammen aus Atemzugvolumen (Tidalvolumen) sowie dem inspiratorischen und exspiratorischen Reservevolumen

Vitamin

Vitamine sind Nährstoffe, die von unserem Körper nicht synthetisiert werden können (essenzielle Nährstoffe). Sie erfüllen in unserem Körper unterschiedliche Funktionen, sie sind z. B. Coenzyme, Enzyme oder Bestandteil von Körperstrukturen.

Vitamine

lebensnotwendige organische Verbindungen, die von Organismen nicht selbst synthetisiert werden können, sondern mit der Nahrung zugeführt werden müssen, um eine normales Wachstum und einen funktionierenden Stoffwechselablauf zu gewährleisten

Vitamine (von lat. vita für „Leben“), engl. vitamins

organische Verbindungen, die Organismen nicht selbst synthetisieren können, aber dennoch in geringen Mengen für ein normales Wachstum und einen funktionierenden Stoffwechsel benötigen

Vitellinhülle, engl. vitelline envelope

die innere, proteinhaltige Schutzschicht der Eizelle von Stachelhäutern

Vitronectin

→ S-Protein

vivipar

(1) vivipare Organismen gebären Jungtiere lebend; sowohl die Befruchtung als auch die Embryonalentwicklung finden im Körper der Mutter statt. (2) bei viviparen Pflanzen keimen die Samen direkt an der Mutterpflanze aus

Viviparie (von lat. vivus für „lebend“), (1) engl. viviparity, (2) engl. vivipary

(1) bei Tieren das Gebären lebender Jungtiere; Fortpflanzung, bei der die Befruchtung der Eizelle und die Embryonalentwicklung im Körper der Mutter stattfinden und der Embryo über eine Placenta versorgt wird; (2) bei Pflanzen das Auskeimen von Samen, die sich noch auf der Mutterpflanze befinden (Gegensatz zu → Oviparie, → Ovoviviparie)

VL-Kern

Siehe Nucleus ventralis lateralis.

VLDL

→ Lipoproteine sehr geringer Dichte

VLRs

Variable Lymphocytenrezeptoren

VNTRs, engl. variable number of tandem repeats

auch als Minisatelliten bezeichnet; im menschlichen Genom vorhandene, hochrepetitive DNA-Sequenzen mit kurzen Basissequenzen, die charakteristischerweise bei verwandten Individuen in gleicher Anzahl wiederholt werden; können für den → genetischen Fingerabdruck herangezogen werden

volatil

flüchtig; bezeichnet die Eigenschaft von Stoffen aus einem Stoffgemisch, in dem sie ursprünglich gelöst waren, in die Gasphase überzutreten

Volition

Volition dient als Sammelbegriff für selbstregulatorische Funktionen, die die Initiierung und Aufrechterhaltung einer Zielintention ermöglichen, und zwar auch dann, wenn Hindernisse und Handlungsbarrieren auftreten.

Volition

Volition beschreibt die bewusste, willentliche Umsetzung von Intentionen (Zielen und Motiven) in Ergebnisse durch zielgerichtetes Steuern von Kognitionen, Emotionen, Motiven und Handlungen.

Volitionsstärke

Die Volitionsstärke ist eine positive Funktion des erwarteten Werts und dem Grad der Realisierbarkeit einer Zielintention. Je höher der Wert und je höher die Realisierbarkeit, desto höher die Volitionsstärke einer Zielintention.

vollhumid

humides (feuchtes) Klima; die Niederschläge übersteigen in mindestens zehn Monaten die Verdunstung; siehe semihumid

vollständige Dominanz

vollständige: Nur eine von beiden elterlichen Erbanlagen (> Gen) bestimmt die Merkmalsausprägung, während die andere nicht zum Tragen kommt – diese ist rezessiv. Die Erbanlage für die rote Blütenfarbe der Gartenerbse ist dominant über die Erbanlage für weiße Blütenfarbe. Unvollständige oder partielle: Beide elterliche Erbanlagen tragen zur Merkmalsausprägung bei. Das Ausmaß der dominanten Wirkung einer elterlichen Erbanlage bestimmt die Merkmalsausprägung. So können alle möglichen (> G) intermediären Mischformen vorkommen. Im Fall, dass die verschiedenen elterlichen Erbanlagen in gleicher Stärke zur Merkmalsbildung beitragen, sprechen wir von Kodominanz.

vollständige Dominanz, engl. complete dominance

Zustand, bei dem der heterozygote Genotyp phänotypisch ausschließlich einem den beiden homozygoten Phänotypen entspricht (Gegensatz zu → unvollständige Dominanz, → Codominanz)

vollständige Furchung

→ holoblastische Furchung

vollständige Metamorphose

→ Holometabolie

vollständiger Verdauungstrakt, engl. complete gut

ein Verdauungstrakt mit Mundöffnung und separatem After

vollständiger Zensus, engl. full census

die Zählung sämtlicher Individuen einer Population

Volumen-Oberflächen-Ungleichnis

Kleine Sachen sind nicht nur einfach klei­ner als Große; teils funktionieren sie ganz ansers. Anders herum ist dieser Satz auch korrekt. Die Masse bzw. das Volumen nehmen halt eben mit der dritten Potenz zu (Länge hoch drei), die Oberfläche wächst dagegen nur linear an. Darum hat ein kleines Lebewesen ganz andere Sorgen als ein sehr großes. Erst einmal ist das eine mathematische Abhängigkeit. Davon lässt sich aber auch die eine oder andere biologische Regel ableiten, beispielsweise die Regel von Bergmann, nach der die Körpergröße von nahe verwandten Spezies zu den Polar-Regionen unserer Erde hin zunimmt.

Volumenregulation

Begriff aus dem Volumenhaushalt der Organismen; bezeichnet die Fähigkeit aller Lebewesen mit einem Stoffwechsel, die Konzentrationen osmotisch wirksamer Stoffe kontrollieren zu können

Volvox sp.

Chlorophyceae, Chlorophyta

Vomeronasalorgan (VNO), engl. vomeronasal organ

auch als Jacobson-Organ bezeichnet; chemorezeptives Organ, das bei Amphibien, Reptilien und vielen Säugetieren in die Nasenschleimhaut eingebettet ist; häufig auf die Wahrnehmung von Pheromonen spezialisiert

VOR

Siehe vestibulookulärer Reflex.

Vorderhirn

Prosencephalon; Bezeichnung für den vorderen Abschnitt des Gehirns der Wirbeltiere; es steht mit Nase und Auge in engstem Kontakt und stellt wesentliche Strukturelemente für übergeordnete integrative Leistungen des Gehirns bereit

Vorderhirn (Prosencephalon)

Die Region des Gehirns, die sich von den embryonalen, rostral gelegenen primären Gehirnbläschen ableitet. Zu den Strukturen des Vorderhirns gehören das Großhirn und das Zwischenhirn.

Vorderhirn, engl. forebrain

auch als Prosencephalon bezeichnet; Bereich des Gehirns von Wirbeltieren, der das Großhirn, den Thalamus und den Hypothalamus umfasst (vgl. → Mittelhirn, → Rautenhirn)

Vorderhorn

Der ventral gelegene Bereich des Rückenmarks, der neuronale Zellkörper enthält.

Vorderwurzel

Ein Bündel von Motoneuronaxonen, das aus dem ventralen Rückenmark austritt und sensorische Fasern miteinander zu einem Spinalnerv verbindet. Vorderwurzelaxone leiten Informationen vom Rückenmark weg. Siehe auch Hinterwurzel.

Vorhof

venöse Vorkammer des Wirbeltierherzens

Vorhof

Kammer bzw. Höhle des Herzens, in die das Blut aus den Hohlvenen bzw. den Lungenvenen fließt. Das Blut aus den Vorhöfen strömt in die Herzkammern. Menschen haben wie alle Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Vögel zwei Vorhöfe (linker und rechter). (Syn.: Atrium)

Vorhofsäckchen

Bestandteil des Innenohrs. Die Vorhofsäckchen nehmen die Lage des Körpers wahr. Es gibt in jedem Ohr zwei Vorhofsäckchen, das große (Utriculus) und das kleine (Sacculus). Beide haben Sinnesfelder. Das Sinnesfeld des Utriculus ist in Bezug zum Sinnesfeld des Sacculus um ca. 90 Grad gedreht. Die Sinnesfelder bestehen aus Haarsinneszellen, über denen eine gallertige Membran liegt. Um die Dichte (Gewicht) dieser Membran noch zu erhöhen, sind Kalksteinchen eingelagert. Durch die Trägheit der Membran bleibt sie bei einer geradlinigen Beschleunigung des Kopfes bzw. Körpers ein wenig zurück, sodass die Sinneshaare ausgelenkt und die Sinneszellen gereizt werden. Die allein durch die Schwerkraft verursachte Auslenkung ist umso stärker, je stärker die Membran parallel zur Wirkung der Erdanziehung ausgerichtet ist.

Vorhoftreppe

Bestandteil des Innenohrs; Teil der Schnecke. Über die Vorhoftreppe wandern die Druckwellen in der Lymphe Richtung Schneckenspitze und durch die Paukentreppe wieder zurück Richtung rundes Fenster. Diese Wanderwellen im Schneckengang lenken die Basilarmembran (je nach Tonhöhe an einem anderen Ort) aus, sodass sich das Sinnesepithel mit den Haarsinneszellen gegen die Tectorialmembran lokal verschiebt, was zur Reizung der Sinneszellen führt. (Syn.: Scala vestibuli)

Vorläuferzellen

allgemeine Bezeichnung für eine Zelle, die während der Entwicklung aus einer inäqualen Teilung einer siehe Stammzelle hervorgeht; eine der beiden Tochterzellen bleibt Stammzelle, während die andere, die Vorläuferzelle, proliferiert und ihre Nachkommen zunehmend zu bestimmten Differenzierungsrichtungen determiniert werden

Vorsatz

Quelle: Sport

Verknüpfung einer antizipierten Situation mit dem intendierten Verhalten (>>Wenn die Situation X eintritt, dann führe ich das Verhalten Y aus!<<).

Vorsteherdrüse

Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Die Vorsteherdrüse produziert ein Sekret, das einen Teil des Spermas bildet. Sie liegt unterhalb der Harnblase. (Syn.: Prostata)

Vorwärtsmutation

Mutation, die zu einem neuen allelischen Zustand führt.

VP-Kern

Siehe Nucleus ventralis posterior

VpreB

→ leichte Ersatzkette

Vulkanismus

beschreibt alle geologischen Vorgänge und Erscheinungen, die mit der Bildung und dem Auftrieb von Magma zusammenhängen