Welternährung - Status quo und Ausblick zur globalen Ernährungslage
ISBN
978-3-662-66903-7

Inhaltsübersicht

1  Bevölkerungsentwicklung

2  Ernährungslage

3  Ernährungserfordernisse

4  Indikatoren für die Ernährungslage

5  Selbstversorgung

6  Landflächen

7  Landgrabbing

8  Boden

9  Bodendegradation

10  Klimawandel und Landwirtschaft

11  Wasser

12  Düngung

13  Pflanzenschutz    

14  Mechanisierung

15  Agrobiodiversität

16  Pflanzenproduktion

17  Tierproduktion

18  Produktionsmethoden

19  Fischproduktion

20  Zusammenfassende Darstellung der globalen Nahrungsmittelproduktion und -versorgung

21  Nahrungsmittelverluste und –verschwendung

22  Alternative Nahrungsmittel

23  Ernährungsempfehlungen

24  Schlussfolgerungen

 

 

Kapitel 1 - Bevölkerungsentwicklung

Die Wachstumsrate der Weltbevölkerung lag in den 1960/70 er Jahren bei zwei Prozent und fiel in den 2020er Jahren auf rund ein Prozent. Aufgrund der gestiegenen Bevölkerungszahl ergibt sich daraus ein jährlicher Zuwachs von derzeit rund 80 Millionen Menschen.

Schon 2022 wird die Weltbevölkerung auf 8 Milliarden geschätzt, die bis 2050 auf 9,74 Mrd. ansteigen soll (mittlere Prognose) und bis 2100 auf 10,4 Mrd.

Der stärkste Bevölkerungsanstieg wird für Sub-Sahara Afrika, für Süd- und Südostasien erwartet. Nur in Europa wird die Bevölkerungszahl leicht zurückgehen.

Die Bevölkerung der 46 am wenigsten entwickelten Länder wächst am schnellsten.

Die wichtigsten Einflussfaktoren für die Bevölkerungsentwicklung sind die Geburtenrate, die Sterberate, die Altersstruktur – gemessen häufig am Medianalter – und die mittlere Lebenserwartung.

Um in Zukunft alle Menschen ausreichend und gesund ernähren zu können, sollte eine Beendigung des Bevölkerungswachstums angestrebt werden.

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Kapitel 2 - Ernährungslage

Im Jahr 2020 litten rund 768 Millionen Menschen an Hunger, das sind 9,9 Prozent der Weltbevölkerung.

Hinzu kommen rund zwei Milliarden Menschen, die an sogenanntem verborgenen Hunger leiden. Es sind Menschen, die sich durchaus kalorienreich ernähren, denen es aber an Mikronährstoffen (Vitaminen, Spurennährstoffen) mangelt, was zu ernsten Gesundheitsstörungen führen kann.

Nahrungsmangel führt bei Kindern zu Unterentwicklung (zu geringe Größe fürs Alter; 2020 fast 150 Mio. Kinder unter 5 Jahren), Untergewicht (zu geringes Gewicht im Vergleich zu gut ernährtem Kind aus Referenzpopulation) und zu Auszehrung (zu geringes Gewicht für Größe; 2020 45 Mio. Kinder unter 5). Davon betroffen sind hauptsächlich Länder Sub-Sahara Afrikas und Süd- bzw. Südostasiens.

Weltweit weisen 15 % (= 20,5 Mio.) aller geborenen Babys ein zu geringes Geburtsgewicht (< 2 500 g) auf, was zu gesundheitlichen Langzeitfolgen führt.

2016 waren 1,9 Milliarden Menschen 18 Jahre oder älter übergewichtig (Body Mass Index >25), davon 676 Millionen fettleibig (BMI >30).  2020 waren auch 39 Mio. Kinder übergewichtig oder adipös.

In vielen Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, kann es vorkommen, dass Unterernährung und Fettleibigkeit in demselben Land oder derselben Gemeinde nebeneinander bestehen.

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Kapitel 3 - Ernährungserfordernisse

Der Energiebedarf des Menschen richtet sich nach Geschlecht, Alter, Gewicht und körperlicher Aktivität. Bei mittlerem Alter (19-65 Jahre) und mittlerer Aktivität, liegt er bei Männern zwischen 2 500 und 2 800 kcal/Tag, bei Frauen zwischen 2 000 und 2 200 kcal/Tag.

In Nord Amerika und Europa liegt das Kalorienangebot darüber, in vielen Staaten Afrikas weit darunter.

Der Proteinbedarf wird mit 0,83 g pro kg Körpergewicht und Tag angegeben, für Kinder, Schwangere und stillende Mütter gelten höhere Werte. Nord Amerika und Europa sind mit Proteinen deutlich überversorgt, viele Staaten Afrikas unterversorgt.

Verborgener Hunger manifestiert sich durch einen Mangel an Eisen, Zink, Jod, Vitamin A und Folsäure. Oft überschneiden und interagieren Vitamin- und Mineralstoffmangel miteinander. Rund zwei Milliarden Menschen leiden an verborgenem Hunger.

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Kapitel 4 - Indikatoren für die Ernährungslage

Um die Ernährungslage zu erfassen, werden sehr unterschiedliche Verfahren angewendet. Das kann ein standardisierter Fragebogen über den Zugang zu Nahrungsmitteln sein, wie ihn die FAO mit „Voices oft the Hungry“ verwendet.

Oder mit einer Berechnung von Nahrungsbilanzen (FAO-Food Balance Sheet) für ganze Staaten oder auch zur Berechnung des pro Kopf-Verbrauchs.

Der Welthungerindex berechnet aus dem prozentuellen Anteil der Unterernährten und verschiedenen Kennwerten über die Lage von Kindern einen Wert, der für viele Staaten Afrikas sehr negativ ausfällt.

Der Global Food Security Index basiert auf zahlreichen einzelnen Indikatoren, die die Nahrungsmittelsicherheit sowohl von entwickelten als auch Entwicklungsländern misst. Auch bei diesem Index schneiden Staaten Sub-Sahara Afrikas am schlechtesten ab.

Die FAO gemeinsam mit weiteren internationalen Organisationen geben fast jährlich einen Bericht über die Ernährungslage in der Welt heraus.

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Kapitel 5 - Selbstversorgung

Zur Beurteilung der Nahrungsmittelversorgung eines Landes, kann es von Interesse sein, deren Importabhängigkeit bzw. den Selbstversorgungsgrad zu kennen.

Der Importabhängigkeitsgrad von Getreide lässt sich berechnen und ist für Afrika und Asien am größten. Besonders hohen Importbedarf zeigen einige Staaten des Nahen Ostens, einen sehr niedrigen Nordamerika und Ozeanien.

Auch der Selbstversorgungsgrad kann für Waren und Warengruppen berechnet werden. Er kann sowohl für entwickelte Länder (z.B. Japan, Südkorea), als auch für Entwicklungsländer niedrig sein. Hoch ist er in den klassischen Agrarländern Kanada, Australien, USA, Argentinien aber auch Kasachstan.

Um eine Vorstellung zu geben, welche Tonnagen an Nahrungsmitteln bewegt werden, können die Importmengen an Getreide und Fleisch herangezogen werden. China importierte 2021 von den beiden genannten Nahrungsmittel am weitaus meisten.

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Kapitel 6 - Landflächen

Von der Festlandfläche dieser Erde können nur 11 % als Ackerland und 25 % als Grünland genutzt werden.

Die größten Ackerflächen stehen Asien, Amerika und Europa zur Verfügung. Seit einigen Jahren hat sich das Ausmaß der weltweit genutzten Ackerfläche kaum verändert.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich die weltweit zur Verfügung stehende Ackerfläche pro Person halbiert (von 1961 0,41 ha auf 2018 0,18 ha).

Als absolutes Minimum gelten 0,07 ha pro Person bei vegetarischer Ernährung und optimalen Produktionsbedingungen.

Die Schätzungen über eine zukünftige mögliche Ausweitung der Ackerflächen gehen weit auseinander (5 – 50 %).

Eine Ausweitung der Ackerflächen ginge zu Lasten von Grasland, Savannen und Wäldern vorwiegend in den Tropen. Die Folgen wären zusätzliche Treibhausgas-Emissionen und Verluste an Biodiversität.

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Kapitel 7 - Landgrabbing

Unter Landgrabbing (Landnahme, in seiner schärfsten Form Landraub) versteht man den Transfer von Landrechten von lokalen Besitzern oder Gemeinschaften hin zu Investoren.

Diese Vorgangsweise wird kritisch gesehen, weil die Rechte der lokalen Bevölkerung verletzt werden können.

Das meiste Landgrabbing erfolgte bisher in Osteuropa gefolgt von Afrika.

Die meisten Investoren stammen aus den USA, Malaysia, China oder aus Steueroasen.

Die wichtigsten Kulturarten in die investiert wird, sind Mais, Weizen, Sojabohne und Ölpalme.

Landgrabbing könnte zu einer raschen Modernisierung der Landwirtschaft und somit zur Nahrungsmittelversorgung beitragen, vorausgesetzt die Rechte der bisherigen Besitzer werden berücksichtigt und die erzeugten Nahrungsmittel bleiben im Land.

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Kapitel 8 - Boden

Boden ermöglicht das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen auf unserer Erde. Er ist keine erneuerbare Ressource.

Neben der Produktion von Biomasse hat Boden noch zahlreiche weitere Funktionen (Filterung und Pufferung von Substanzen, physikalische Basis für technische Strukturen etc.)

Boden besteht aus mineralischer Substanz, Wasser, Luft und organischer Substanz (Humus, Pflanzenwurzeln, Bodenflora und –fauna). Humus ist ein wichtiger Faktor für die Bodenfruchtbarkeit und einer der wichtigsten Kohlenstoffspeicher der Erde.

Der Mangel an Pflanzennährstoffen im Boden ist in vielen Entwicklungsländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens weit verbreitet. Nährstoffarme Böden führen zu Nährstoffarmen Pflanzen, wodurch Tiere und Menschen an Nährstoffmangel leiden.

Von Natur aus ertragreiche Böden betragen weltweit nur ein Drittel aller verfügbaren Böden.

Ertragreiche Böden liegen hauptsächlich in den gemäßigten Zonen.

Allen Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ist höchste Priorität einzuräumen.

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Kapitel 9 - Bodendegradation

Bodendegradation ist eine vom Menschen verursachte dauerhafte Veränderung der Strukturen und Funktionen von Böden.

Man unterscheidet zwischen physikalischer, chemischer und biotischer Degradation und verschiedenen Formen der Erosion.

Am schwerwiegendsten wirkt sich Wassererosion und Winderosion aus, gefolgt von Nährstoffverlusten, Versalzung und physikalischer Degradation.

Der Verlust durch Versiegelung oder Überdeckung der Bodenoberfläche nimmt nicht nur in den entwickelten Ländern weiterhin zu.

Die Kontamination der Böden mit unzähligen Schadstoffen (z.B. Schwermetalle, Chemikalien, Pharmazeutika, Plastik etc.) stellen ein schwer quantifizierbares, aber ubiquitäres und gefährliches Problem für die Bodenqualität dar und in der Folge auch  für die Nahrungsmittelqualität.

Desertifikation bezeichnet eine Verschlechterung des Bodens in Trockengebieten, die durch Klimaerwärmung oder menschliche Aktivitäten hervorgerufen wird. Jedes Jahr gehen 12 Mio. ha fruchtbarer Boden verloren. In Afrika leben 40 % der Bevölkerung in Gebieten, die von Desertifikation bedroht sind, in Asien 39 % und in Südamerika 30 %.

Eine Bodenneubildung geht äußerst langsam vor sich.

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Kapitel 10 - Klimawandel und Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist für zirka 14 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

CO2 entsteht in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Landmaschinen und die Erzeugung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln.

Methan fällt bei den Verdauungsprozessen von Wiederkäuern und bei der Nassfeld-Reisproduktion an.

Lachgas entsteht im Boden aus den Zwischenprodukten des mikrobiellen Nitrifikations- und Denitrifikationsprozessen von stickstoffhaltigen Düngemitteln.

Der globale Anstieg des CO2-Gehaltes der Luft steigert den Grad der Photosynthese und kann damit auch die Erträge steigern. Allerdings müssen gleichzeitig auch ausreichend Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Im Vergleich zu pflanzlichen Nahrungsmitteln führen solche tierischen Ursprungs zu den höheren Treibhausgas-Emissionen.

Allgemein muss aufgrund des Klimawandels mit einem Rückgang der Erträge in niederen Breiten gerechnet werden. In hohen Breiten sind die Auswirkungen unsicher, sie können sowohl positiv als auch negativ ausfallen.

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Kapitel 11 - Wasser

Nur 2,5 % des Wassers auf der Erde ist Süßwasser.

Grundwasser ist nach Gletscher und permanentem Schnee die größte Süßwasserreserve. In manchen Gebieten ist sie durch Übernutzung (v.a. durch Bewässerung) bedroht.

Rund 24 % der globalen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden bewässert. Die größten Bewässerungsflächen liegen in Asien und Amerika. Am häufigsten wird Getreide bewässert.

In den nächsten Jahrzehnten wird mit einem steigenden Wasserbedarf gerechnet. Der Klimawandel macht die globale Wasserversorgung Krisenanfällig.

Fleisch hat einen größeren Wasser-Fußabdruck als pflanzliche Nahrungsmittel.

Die größten Wassermengen werden von Weizen, Nassreis, Mais und Futterpflanzen verbraucht.

Alle züchterischen, pflanzenbaulichen und technischen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Wasserproduktivität zu steigern.

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Kapitel 12 - Düngung

13 Elemente (neben Wasser und CO2) sind für das Wachstum der Pflanzen Grundvoraussetzung.

Die mit dem Erntegut entzogenen Nährstoffe müssen durch organische Düngemittel, biologische Stickstofffixierung oder Mineraldünger ersetzt werden.

Die drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali werden in großen Mengen als Mineraldünger ausgebracht.

Die größten Mengen  an Mineraldünger verbrauchten China, Indien, die USA und Brasilien.

Es wird geschätzt, dass der durchschnittliche Anteil am Ertrag, der auf Mineraldüngung zurückzuführen ist, in den USA und England zwischen 40 und 60 % (konservativ geschätzt 30-50 %), und in den Tropen noch wesentlich höher liegt.

Der meiste Mineraldünger wird für Mais, Weizen, Reis und Gemüse aufgewendet.

Stickstoffdünger wird mit Hilfe von Energie (heute v.a. Erdgas) aus Luftstickstoff erzeugt. Die größten Erdgasvorkommen liegen in Russland, Iran und Katar.

Phosphor ist nur begrenzt verfügbar und damit ein kritisches Element/Düngemittel. Die weitaus größten Lagerstätten liegen in Marokko, das langfristig vermutlich eine Monopolstellung einnehmen wird. Es werden verstärkt Anstrengungen unternommen, um den Phosphorkreislauf zu schließen.

Die Kalireserven liegen in Kanada, Weißrussland und Russland. Global betrachtet reichen die Vorräte für einige Jahrhunderte. Eine Unterversorgung kann in Afrika, Australien und Südamerika auftreten.

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Kapitel 13 - Pflanzenschutz

Insekten, Pilze, Bakterien, Viren und Unkräuter können das Wachstum der Kulturpflanzen beeinträchtigen.

Schätzungen ergaben einen Ertragsgewinn durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln  je nach Kulturart zwischen 19 und 42 %.

Unkräuter lassen sich durch mechanische und chemische Maßnahmen bekämpfen (Herbizide), dagegen Schädlinge (Käfer, Fliegen, Wanzen etc.) nur chemisch (Insektizide), allenfalls biologisch.

Schadpilze werden mit Fungiziden behandelt, Virosen können nicht direkt, sondern nur durch Bekämpfung der Überträger (Blattläuse, Zikaden etc.) verhindert werden.

Die meisten Pflanzenschutzmittel werden in Asien, Amerika und in Europa verbraucht, sehr wenige in Afrika. Am häufigsten werden Herbizide eingesetzt, gefolgt von Fungiziden und Insektiziden.

Die Entwicklung eines Pflanzenschutzmittels ist extrem kostspielig. Den Markt beherrschen einige wenige internationale Konzerne, von denen die Landwirtschaft abhängig ist.

Pflanzenschutzmittel stehen wegen ihrer Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen in der öffentlichen Kritik.

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Kapitel 14 - Mechanisierung

Eine den Verhältnissen angepasste Mechanisierung der Landwirtschaft wurde in der Vergangenheit in den Entwicklungsländern vernachlässigt.

Der zentrale Hemmfaktor ist die Finanzierung der vergleichsweise teuren Maschinen.

Einfache Multifunktionsgeräte könnten in Entwicklungsländern die mühsame Handarbeit ersetzen, die in Sub-Sahara Afrika noch weit verbreitet ist. Durch Mechanisierung kann die Produktivität deutlich gesteigert werden.

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Kapitel 15 - Agrobiodiversität

Biodiversität ist unverzichtbar für die Ernährungssicherheit und die nachhaltige Entwicklung.

Viele wichtige Bestandteile genetischer, artenspezifischer und ökosystemarer Systeme sind im Rückgang begriffen.

Der Anteil der Nutztierrassen, die vom Aussterben bedroht sind, nimmt zu.

Moderne Pflanzensorten haben alte Landrassen in den letzten Jahren verdrängt. Sie können aber für die Züchtung resistenter Sorten noch sehr wichtig werden.

Rund 200 Pflanzenarten werden vom Menschen konsumiert, nur 30 Kulturpflanzen liefern 90 % des weltweiten Kalorienverbrauchs.

Allein die drei Nutztierarten Huhn, Schwein und Rind liefern nahezu 90 % der Weltproduktion an Fleisch.

Um die genetische Diversität und die Artenvielfalt zu erhalten, sollen einerseits Landrassen in situ (im Verbreitungsgebiet) erhalten und andererseits ex situ (in botanischen Gärten oder Genbanken) gesichert werden.

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Kapitel 16 - Pflanzenproduktion

 

16.1 Fett- und Ölpflanzen

Die wichtigsten Ölpflanzen nach absteigenden Produktionsmengen sind: Ölpalme, Sojabohne, Raps, Sonnenblume, Erdnuss, Baumwollsamen, Olive, Maiskeime, Kokosnuss, Sesam und Reiskleie.

Die höchsten Ölerträge pro Hektar liefern Ölpalme, Kokosnuss, Sonnenblume, Raps, Erdnuss und Sojabohne.

Den höchsten pro Kopf-Konsum an pflanzlichen Ölen weist Nord Amerika gefolgt von Ozeanien und Europa auf, einen sehr niedrigen Sub-Sahara Afrika.

Fette sind ein wichtiger Energielieferant, liefern essenzielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine.

Für die menschliche Ernährung günstig sind ein Verhältnis gesättigter zu ungesättigten Fettsäuren von 1:2 und ein Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 Fettsäuren von 5:1. Transfettsäuren sollen möglichst wenig konsumiert werden.

Es wird geschätzt, dass sich in den nächsten Jahren die Ölpflanzenproduktion ausweiten wird. Die Ausweitung des Sojabohnenanbaus speziell in Brasilien bzw. die der Palmölproduktion in Indonesien und Malaysia steht wegen des drohenden Verlustes von Regenwald in der Kritik.

Rund 14 % der globalen Pflanzenölproduktion wird als Biodiesel verwendet.

 

16.2 Getreide

Alleine Mais, Weizen und Reis liefern zusammen 90 % des weltweiten Getreideaufkommens.

Reis dient hauptsächlich dem unmittelbaren Verzehr durch den Menschen (zu 92 %), Mais nur zu 15 %, mit starken Unterschieden zwischen Ländern. Weizen wird zu 69 % als Nahrungsmittel, der Rest v.a. als Futtermittel verwendet.

Gerste wird zum Großteil als Futtermittel verwendet, ein bedeutender Teil dient der Malzerzeugung (Bier).

Hafer, Roggen und Triticale spielen mengenmäßig global betrachtet eine untergeordnete Rolle.

Sorghum dient zu 50 % der menschlichen Ernährung und hat in Entwicklungsländern große, aber abnehmende Bedeutung. Trotz seiner Trockenresistenz geht auch der Anbau von Millet Hirse zurück.

Die größten Getreide produzierenden Länder sind China, USA, Indien, Brasilien, Russland und Indonesien.

In Entwicklungsländern liefern Mais, Reis und Weizen 48 % der gesamten Kalorienmenge und 42 % der gesamten Proteinmenge für die menschliche Ernährung.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht wäre ein verstärkter Verzehr von Gerste, Hafer, Hirse und Roggen von Vorteil.

Bei Mais, Weizen und Reis werden die Produktionsmengen weiter steigen, bzw. auch steigen müssen um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

 

16.3 Hülsenfrüchte

Die wichtigsten Hülsenfrüchte sind Bohnen, Kichererbsen, Trockenerbsen, Augenbohnen Ackerbohnen und Linsen.

Hülsenfrüchte werden bevorzugt in ärmeren Ländern konsumiert, weniger in entwickelten Staaten.

Sie bieten zahlreiche pflanzenbauliche Vorteile, wie die Stickstofffixierung durch Knöllchenbakterien, sie führen zu einer Auflockerung der Fruchtfolge und sie haben einen geringen Treibhausgas- und Wasser-Fußabdruck.

Hülsenfrüchte sind eine billige und gute Proteinquelle, mit wertvollen Aminosäuren und hohen Ballaststoffgehalten.

Die weltweiten Verzehrsmengen sind recht gering und es wird nur ein langsamer Anstieg des Konsums erwartet.

Im Vergleich zu Getreide und Ölsaaten erfolgt nur eine vergleichsweise geringe züchterische Bearbeitung.

Gemeinsam mit Getreide bilden Hülsenfrüchte eine vollwertige Kost.

 

16.4 Wurzel- und Knollenfrüchte, Kochbanane

Von den weltweit angebauten Stärke liefernden Wurzel- und Knollenfrüchten haben Kartoffel, Maniok (Cassava), Süßkartoffel (Batate), Yams und Taro die größte Bedeutung. Nur lokale Bedeutung besitzen Tania und Pfeilwurz. Wegen ihres hohen Stärkegehalts wird auch Kochbanane in diesem Kapitel besprochen.

Kartoffel war das wichtigste Grundnahrungsmittel Europas, hat aber an Bedeutung verloren. Heute sind China und Indien die größten Produzenten.

Maniok, Süßkartoffel und Yams sind wichtige Stärkehaltige Grundnahrungsmittel der Tropen und Subtropen mit einem hohen Ertragspotential, aber geringen Protein- und Fettgehalten. Bei einseitiger Ernährung kommt es zu einem Proteinmangel.

Kochbananen finden sich hauptsächlich in feucht-warmen Gebieten Afrikas und Lateinamerikas und werden wegen ihrer geringen Lagerfähigkeit vor Ort verzehrt.

Der Anbau und Konsum von Wurzel- und Knollenfrüchten wird weiter steigen. Leider wird gerade für diese für Entwicklungsländer so wichtigen Kulturen verhältnismäßig wenig in Züchtungsforschung investiert.

 

16.5 Zuckerpflanzen

Zucker stammt global zu ~80 % aus Zuckerrohr und zu ~20 % aus Zuckerrübe. Zucker aus Zuckerrohr kann billiger produziert werden als aus Zuckerrübe.

Der größte Produzent ist mit Abstand Brasilien, gefolgt von Indien und China.

Es wird mit einem weiteren Anstieg der globalen Verbrauchsmengen auf Grund des Bevölkerungswachstums und des steigenden Lebensstandards gerechnet (v.a. in Afrika und Asien ausgehend von einem derzeit geringen Konsum)

In den entwickelten Regionen wird der Konsum auf hohem Niveau stagnieren.

Wegen gesundheitlicher Bedenken gegenüber einem hohen Zuckerkonsum wurde in einigen  Ländern eine Zuckersteuer eingeführt.

 

16.6 Gemüse

Eine Vielzahl verschiedener Gemüsearten wird vom Menschen verzehrt, am meisten von Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Kohlgewächsen, Auberginen und Karotten.

Die größten Produzenten sind China und Indien gefolgt von den USA, der Türkei und Vietnam. Teile von Afrika und die pazifischen Inseln weisen die geringsten Verzehrmengen aus, Ostasien die höchsten.

Die Produktionsmengen von Gemüse haben sich 1961 im Mittel versiebenfacht.

Die Import/Exportmengen sind wegen der raschen Verderblichkeit vergleichsweise gering.

Die Verderblichkeit ist auch der Grund für die hohen Nahrungsmittelverluste bei Gemüse (in Entwicklungsländern bis zu 50 % zwischen Ernte und Verbrauch).

Gemüse wird wegen seines Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzeninhaltsstoffen (z.B. Carotinoiden, Flavonoiden) verzehrt. Der Gehalt an Energie und Protein ist zumeist gering.

Es wird ein Verzehr von 400 g Gemüse täglich empfohlen.

 

16.7 Obst

Als Obst bezeichnet man die genießbaren, wasserhaltigen meist süßen Früchte und Teile davon, die von Bäumen, Sträuchern und mehrjährigen Stauden stammen.

Wie Gemüse enthalten sie wenige Reservestoffe, wie Protein oder Fett, haben aber etwas höhere Energiegehalte als Gemüse. Unter den Vitaminen ist der meist hohe Vitamin C Gehalt hervorzuheben.

Die größten Mengen werden von Bananen, Wassermelonen, Äpfeln, Orangen, Weintrauben, Mango, Tangerinen und Ananas erzeugt.

Größter Obstproduzent ist China, gefolgt von Indien, Brasilien, USA, Mexiko und Spanien.

Aus vielen Früchten kann Saft gewonnen werden, wodurch Inhaltsstoffe haltbar gemacht und transportfähig werden.

Empfohlen wird ein Konsum von 250 g Obst täglich.

Bananen, Zitruspflanzen und Kernobst sind in ihrem Bestand durch Pflanzenkrankheiten ernsthaft bedroht.

 

16.8 Pflanzenzüchtung

Je nach Art der Vermehrung kommen verschiedene Züchtungsmethoden zur Anwendung. Erfolgt die Vermehrung asexuell, so entstehen sogenannte Klonsorten, bei Selbstbefruchtern Liniensorten und bei Fremdbefruchtern Populationssorten. Schließlich gibt es einen vierten Sortentyp: Hybridsorten.

Große Erwartungen werden in die Züchtung mit Hilfe von Genome editing gesetzt.

Bisher wurden durch Gentechnik vor allem Pflanzen mit Herbizid- und Insektenresistenz erzeugt.

In Zukunft sollte es z.B. möglich werden:

  • Resistenzen gegen Krankheiten (Viren, Pilze, Bakterien) und
  • Resistenzen gegen abiotische Faktoren (Trockenheit, Kälte etc.) herzustellen
  • Inhaltsstoffe zu verändern (z.B. Proteingehalt, Fettsäuremuster etc.)
  • Antinutritive und allergieauslösende Stoffe zu senken

Genome editing steht vor allem in Europa in der Kritik, obwohl bis jetzt keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen festgestellt werden konnten.

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Kapitel 17 - Tierproduktion

 

17.1 Geflügel

Zum Geflügel mit weltweiter Bedeutung zählt allen voran das Haushuhn, die Ente, Stockente, (Moschusente u.a.), die Gans und das domestizierte Truthuhn, auch Pute genannt.

Für die Ernährung von untergeordneter Bedeutung sind Tauben und andere Vögel wie Wachtel, Strauß und Fasan.

Unter den Geflügelarten ist der Bestand an Hühnern mit fast 95 % am größten (35 Mrd. Stück). 

Die größten Hühnerfleischproduzenten sind die USA, China und Brasilien, die größten Hühnereiproduzenten China, USA und Indien. Hühnerfleisch und –eier spielen in Afrika eine vergleichsweise geringe Rolle.

Enten werden sowohl für Fleisch als auch für Eier in Asien gehalten.

Gänsefleisch wird v.a. in China produziert, während Truthühner hauptsächlich in Amerika und Europa gehalten werden.

Die Nachfrage nach Geflügelfleisch wird in Zukunft stark steigen.

Antibiotikaeinsatz und Haltungsformen stehen in der Kritik.

Unter den Fleischarten verursacht Hühnerfleisch die geringsten Treibhausgasemissionen, den geringsten Wasserfußabdruck und die höchste Futtereffizienz.

 

17.2 Kamele und andere weniger bedeutende Nutztierarten

Kamele spielen hinsichtlich ihrer Fleisch- und Milchproduktion nur in Afrika eine gewisse Rolle.

Die Bedeutung von Wild, Pferden und Maultieren, Kaninchen und Hasen als Fleischlieferant ist global betrachtet gering.

 

17.3 Rinder

Rinder sind weltweit verbreitet, am stärksten in Amerika gefolgt von Asien. Neben dem eigentlichen Rind wird auch das Zebu dazu gezählt. Insgesamt gibt es etwa  1,53 Mrd. Stück.

Man unterscheidet zwischen Fleisch-, Milch- und Zweinutzungsrassen. Hereford ist die weltweit verbreitetste Fleischrasse und Holstein-Friesian die verbreitetste Milchrasse.

Die größte Rindfleischproduktion findet in den USA und Brasilien statt, den höchsten pro Kopfverbrauch verzeichnen Länder Nord- und Südamerikas.

Die größten Kuhmilchmengen werden in Europa, Asien und Amerika produziert.

Der pro Kopf Verbrauch von Milch, Butter und Käse ist nur in entwickelten Ländern hoch.

Weltweit soll es zu einem Anstieg des Rindfleischkonsums kommen, in den entwickelten Ländern zu einer Abflachung des pro Kopf Verzehrs.

In Entwicklungsländern ist die Milchleistung pro Kuh sehr gering.

In der Rinderzucht der entwickelten Länder werden zahlreiche moderne Züchtungsverfahren eingesetzt (genomische Zuchtwertschätzung, Sexing, Embryotransfer etc.).

Starke manipulative Eingriffe in die Genetik können auf Widerstände in der Bevölkerung stoßen.

 

17.4 Schafe

Die unzähligen Schafrassen werden hinsichtlich ihrer Nutzungsrichtung voneinander unterschieden (Fleisch, Milch, Wolle). Ihr Gesamtbestand beträgt etwa 1,26 Mrd. Stück.

Schafe verbeißen die Vegetation tief, was zu einer Schwächung der Pflanzen führt.

Die größte Anzahl an Schafen findet sich in Asien und Afrika, wo auch das meiste Schaffleisch konsumiert wird.

Schafmilch wird hauptsächlich in Asien und im Mittelmeerraum produziert und oft zu Käse verarbeitet. 

Schafmilch ist wegen des höheren Feststoffgehalts nahrhafter als Kuhmilch.

Die Züchtung geschieht im Hinblick auf die Nutzungsrichtung. Moderne Zuchtverfahren finden kaum Anwendung.

 

17.5 Schweine

Schweine dienen der Fleisch und Fetterzeugung, sind gute Futterverwerter, aber Nahrungskonkurrent zum Menschen.

Die Zahl der Schweine stagniert in Europa und den USA, in Asien (v.a. China) ist sie enorm gestiegen. Es werden fast eine Milliarde Schweine gehalten.

Die größten Schweinebestände finden sich in China, USA, Brasilien, Spanien und Deutschland.

Die Schweinezucht ist in den entwickelten Ländern hoch spezialisiert.

In den entwickelten Ländern dominieren Hybridrassen, die aus wenigen Elternrassen gezüchtet werden, in Entwicklungsländern eher lokale Landrassen.

Außer der genomischen Zuchtwertschätzung und der künstlichen Besamung werden kaum Reproduktionsbiologische Verfahren in großem Stil angewandt.

Die Haltungsformen stehen in den entwickelten Ländern stark in der Kritik.

 

17.6 Wasserbüffel

Wasserbüffel finden sich v.a. in Ost- und Südostasien. Sie werden dort auch noch als Zugtier genutzt.

Ihre Zahl hat in den letzten Jahren zugenommen (200 Mio. Stück insgesamt).

Ihre Milch ist fetter als die der Kuh, ihr Fleisch ist Cholesterin arm.

 

17.7 Ziegen

Ziegen sind weltweit verbreitet, besonders in Asien und Afrika, wo auch das meiste Fleisch konsumiert wird. Es werden insgesamt ca. 1,13 Mrd. Tiere gehalten.

Ziegenmilch spielt auch in Europa eine Rolle v.a. zur Erzeugung von Käse.

Der Fettgehalt der Milch ist mit dem der Kuhmilch vergleichbar.

Ziegenfleisch wird in Europa kaum konsumiert.

Reproduktionsbiologische Verfahren werden kaum angewandt.

 

17.8 Zusammenschau tierische Produktion

Die weltweite Fleischproduktion wird von Hühnern, Schweinen und Rindern dominiert.

Der Tierproduktionssektor ist der am raschesten wachsende landwirtschaftliche Sektor.

Mit steigendem Einkommen steigt der Fleischverbrauch. Den höchsten pro Kopf Verbrauch verzeichnen die USA, Australien, Argentinien und Brasilien, den geringsten Indien, Bangladesch, Sri Lanka und Äthiopien.

Fleisch zeichnet sich durch höhere Produktionskosten und damit höhere Preise aus. In Ländern mit niedrigem Einkommen ist Fleisch Luxus.

Im globalen Mittel stehen rund 43 kg Fleisch pro Kopf und Jahr insgesamt zur Verfügung. Gemessen an den Empfehlungen, ist der Fleischverbrauch in den entwickelten Ländern sehr hoch.

Milch stammt global v.a. von der Kuh und vom Wasserbüffel, vergleichsweise wenig von Ziege und Schaf (im globalen Mittel insgesamt 70 kg Milch pro Kopf und Jahr).

Gering versorgt mit Milch sind Afrika und Südostasien, sehr hoch Europa und Nordamerika.

Eier stammen v.a. vom Huhn, nur in Asien werden auch jene von Enten und Gänsen konsumiert (im globalen Mittel insgesamt 10 kg Eier pro Kopf und Jahr).

 

17.9 Futtermittel

Die Futtermittelproduktion nimmt ungefähr 2,5 Mrd. ha in Anspruch.

Die wichtigsten Futtermittel sind Gras und Blätter, Ernterückstände, Futterpflanzen, Getreide und Ölkuchen.

Die Futtermitteleffizienz nimmt von Rind zu Lamm/Schaf zu Schwein zu Geflügel ab.

Der Flächenbedarf pro Kilogramm Nahrungsmittel ist von Schaf und Rind am größten.

Von den tierischen Lebensmitteln erzielen Eier, Milch und Geflügelfleisch die höchste Protein- und Energieeffizienz.

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Kapitel 18 - Produktionsmethoden

In diesem Kapitel werden verschiedene (alternative) Produktionsmethoden vorgestellt. Bei den meisten steht der Bodenschutz mehr oder weniger im Fokus: Agrarökologie, Agroforstwirtschaft, Carbon farming, Conservation agriculture, Farm to fork, Mischfruchtanbau, Ökologische Landwirtschaft, Permakultur, Regenerative Landwirtschaft, Terra preta. Das Klima im Mittelpunkt hat die Climate-smart agriculture. Ein  sehr umfassendes Konzept stellt die „Nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft“ dar. Technisch aufwändig sind die Präzisionslandwirtschaft und die Vertikale Landwirtschaft. 

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Kapitel 19 - Fischproduktion

2018 dienten 156 Mio. t der globalen Fischproduktion der menschlichen Ernährung.

Der Fischkonsum betrug im globalen Mittel 20,5 kg pro Person und Jahr.

Die größten Mengen an Meeresfischen wurden von China, Peru, Indonesien, Russland und den USA gefangen.

Mengenmäßig dominierten bei den marinen Fangfischen Peruanische Sardelle, Seelachs, Bonito, Atlantischer Hering, Blauer Wittling und Sardinen.

In Aquakultur werden v.a. marine Weichtiere, Lachse und Aale gehalten bzw. von den Süßwasserfischen Karpfenarten und Tilapia etc.

Bestimmte Teile der Meere gelten als überfischt: Mittelmeer, Schwarzes Meer, Südost Pazifik, Südwest Atlantik.

Bedroht werden die Bestände durch illegalen Fischfang und nicht genutzten Beifang.

Mit Aquakultur werden bald die gleichen Mengen erzeugt wie durch Fischfang.

Fische aus Aquakultur verwerten Futter besser als Landtiere.

Fisch liefert hochwertiges, leicht verdauliches Protein und damit 17 % des tierischen und 7 % des gesamten Proteins für die menschliche Ernährung.

Fettfische weisen einen höheren Gehalt an Omega 3 Fettsäuren und Vitamin D auf.

Die Aquakultur wird in Zukunft stärker wachsen als der Fischfang. Dem entsprechend wird der Fischkonsum in allen Weltregionen wachsen, außer wegen des Bevölkerungswachstums in Afrika.

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Kapitel 20 - Zusammenfassende Darstellung der globalen Nahrungsmittelproduktion und -versorgung

Die geschätzte Nahrungsmittelmenge, die der Menschheit zur Verfügung steht, beträgt theoretisch 5,26 Mrd. t, was fast 1,88 kg/Person und Tag, 2 960 kcal/Tag und 104 g Protein/Tag und Person entspräche.

Damit würde im Mittel derzeit eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln zur Verfügung stehen.

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Kapitel 21 - Nahrungsmittelverluste und –verschwendung

Diese setzen sich aus Ernte- und Nachernteverlusten, Prozessverlusten, Verlusten beim Groß- und Einzelhandel und Verlusten beim Endverbraucher zusammen.

Neuere Schätzungen gehen davon aus, dass 2,5 Mrd. t Lebensmittel pro Jahr auf der ganzen Welt nicht gegessen werden. Das wären nahezu 40 % aller erzeugten Nahrungsmittel.

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Kapitel 22 - Alternative Nahrungsmittel

Ein Großteil der Algen geht in die Kosmetik-, Lebensmittel- und chemische Industrie, nur ein kleiner Teil wird direkt verzehrt.

Biofortifizierung bezeichnet die Anreicherung von Pflanzen mit Vitaminen und Mikronährstoffen durch Züchtung.

In Vitro-Fleisch ist die Herstellung von fleischähnlichen Produkten aus Muskelzellen in einem Bioreaktor.

Desgleichen bestehen Bestrebungen Eier und Milch künstlich herzustellen.

Insekten sind zwar in vielen Ländern Afrikas und Asiens gängige Nahrungsmittel, nicht jedoch in westlichen Ländern.

Orphan crops sind vernachlässigte Pflanzenarten, die den Speiseplan v.a. bei unausgewogenen Diäten bereichern könnten.

Pflanzliche Fleischalternativen in Form von Tofu oder Seitan sind seit längerem bekannt, neuerdings werden verstärkt Produkte aus anderen Zutaten in verarbeiteter Form angeboten.

Quallen finden sich in der ostasiatischen Küche, in westlichen Ländern besteht eine Ekelschranke.

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Kapitel 23 - Ernährungsempfehlungen

Mehr als 100 Länder haben nationale Ernährungsleitlinien herausgegeben.

Darüber hinaus haben FAO, WHO und die EAT-Lancet Kommission ihrerseits globale Empfehlungen ausgearbeitet.

Den Empfehlungen gemeinsam ist der verstärkte Konsum von Obst und Gemüse, möglichst nur Vollkorngetreide, verstärkt Hülsenfrüchte und Nüsse.

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Kapitel 24 - Schlussfolgerungen

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