Begriff | Erklärung |
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α-Helix (alpha-Helix), engl. α (alpha) helix Quelle: Purves Biologie |
Typ einer Sekundärstruktur eines Proteins; eine rechtsdrehende Spirale |
α-stat-Regulation |
Theorie, wonach Tiere in ihren Körperflüssigkeiten den Dissoziationsgrad der anorganischen und organischen Säuren (z. B. unter sich verändernder Temperatur) konstant einregulieren |
Absorption |
Aufnahme von Substanzen in Zellen durch biologische Membranen |
Adaptation |
in der Sinnesphysiologie: Anpassung eines Sinnesorgans/einer Sinneszelle an unterschiedliche Reizintensitäten |
adaptives Immunsystem |
auch: erworbenes Immunsystem; erworbenes Immunsystem der Wirbeltiere, umfasst das zelluläre Immunsystem mit antigenspezifischer Ausprägung der Rezeptormoleküle und das humorale (durch Antikörper) gebildete Immunsystem |
adäquater Reiz |
Reizmodalität, auf die die Sinneszelle am empfindlichsten reagiert |
Adenohypophyse |
Hypophysenvorderlappen |
Adenosintriphosphat ATP |
energiereiches Adeninnucleotid |
Adenylylcyclase |
Effektor eines Prozesses der → Signaltransduktion; Enzym, das den → Second Messenger zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) herstellt |
adulte Stammzelle |
auch im Erwachsenenalter eines Individuums noch unbegrenzt teilungsfähige Zelle |
Aerobiose |
Energiestoffwechsel in Anwesenheit von molekularem Sauerstoff |
afferente Faser |
Nervenfasern, die Signale von der Peripherie (Sinnesorgane) zum Zentralnervensystem transportieren |
Afferenz |
Nervenfasern oder -signale, die von der Peripherie (Sinnesorgane) zum Zentralnervensystem verlaufen |
Affinität |
das Bestreben von Molekülen oder anderen Entitäten, miteinander mehr oder weniger intensive Wechselwirkungen einzugehen |
Agonist |
in der Signaltransduktion: Bindungspartner für ein Rezeptormolekül, dessen Bindung eine Rezeptoraktivierung bewirkt |
Akklimatisierung |
auch: physiologische Anpassung; im Rahmen der genetisch gesetzten Grenzen stattfindende Funktionsanpassungen des Tierkörpers an sich ändernde Umweltbedingungen; im Englischen bezeichnet der Begriff acclimatization eine Anpassungsreaktion eines Tieres in seinem normalen Lebensraum, während der Begriff acclimation eine Anpassungsreaktion an eine vom Experimentator vorgegebene Umweltveränderung beschreibt |
Akkommodation |
Fokussieren des Auges, Anpassung des Auges für das scharfe Sehen bei unterschiedlichen Objektentfernungen |
Aktin |
filamentöses Protein in eukaryotischen Zellen; Bestandteil des → Cytoskeletts |
Aktionspotenzial |
aktiv (unter Energieverbrauch) generierte Spannungsspitzen konstanter Dauer und Amplitude, die der Signalcodierung und -fortleitung in Nervenzellen (i. d. R. → Axone) und Muskelfasern dienen |
aktiver Transport |
Nettotransport durch biologische Membranen, der direkt durch die Hydrolyse von ATP angetrieben wird |
aktives Zentrum |
auch: katalytisches Zentrum; Struktur eines Enzyms, an die das Substrat bindet und zum Produkt umgesetzt wird |
Alkalose |
respiratorisch oder metabolisch bedingter Zustand eines Tieres, der durch einen Anstieg des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten gekennzeichnet ist |
Allocortex |
drei- bis fünfschichtiger Cortex des Telencephalons von Wirbeltieren; → Hippocampus |
Allodynie |
Schmerzempfindung, die durch Reize ausgelöst wird, die normalerweise nicht schmerzhaft sind |
Allometrie |
Beziehung zwischen der Körpergröße von Tieren und anderen Parametern, die oftmals nicht einfach kausal zu begründen ist; die fraktale Geometrie erklärt das Auftreten einer Allometrie mit der Abhängigkeit des Messergebnisses einer Variablen von der Messauflösung, die auch als Skalenabhängigkeit bezeichnet wird |
Allomon |
Botenstoff, der in Luft oder Wasser transportiert wird und Information zwischen Individuen verschiedener biologischer Arten überträgt |
allosterische Hemmung |
Enzyminhibition durch einen Inhibitor, der nicht am aktiven Zentrum des Enzyms bindet |
Alveole |
bläschenartiges Endstück der Lunge, ausgekleidet mit respiratorischem Epithel |
Aminosäure |
organisches Molekül mit einer Amino- und einer Carboxylgruppe |
ammoniotelisches Tier |
ein Tier, dessen Hauptausscheidungsprodukt des Stickstoffstoffwechsels Ammoniak ist |
amöboid bewegliche Zelle |
Einzelzelle innerhalb von mehrzelligen Lebewesen, die sich amöboid (d. h. durch die Interaktion von Aktin und Myosin) in Körperhöhlen oder im Interstitialraum fortbewegen kann |
amphiphil |
Molekül mit einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (hydrophoben) Anteil |
Anabolismus |
aufbauender → Metabolismus, Herstellung körpereigener Moleküle |
anadrome Wanderung |
Wanderung eines Fisches aus dem Meer in ein Süßgewässer zum Zweck der Fortpflanzung |
anaerobe Schwelle |
Gesamtstoffwechselrate eines Tieres, bei der anaerobe Stoffwechselwege neben den aeroben aktiviert werden und Lactat (oder andere Endprodukte des anaeroben Stoffwechsels) in den Körperflüssigkeiten des Tieres auftreten |
Anaerobiose |
Energiestoffwechsel in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff |
Analgesie |
Aufhebung der Schmerzempfindlichkeit |
Anamnier |
Wirbeltier, dessen Embryo sich ohne Amnion entwickelt (Fische, Amphibien) |
Androgen |
ein → Hormon, das unter anderem morphogenetische Wirkungen hat und bei Tieren eine Entwicklung zum männlichen Phänotyp einleitet bzw. diesen Phänotyp im Erwachsenenalter aufrechterhält, zum Beispiel Testosteron |
angeborenes Immunsystem |
auch: innates Immunsystem; eine in Tieren genetisch fixierte Fähigkeit, auf in den Körper eingedrungene Fremdstoffe, -zellen oder -organismen mithilfe von Abwehrmolekülen oder Abwehrzellen zu reagieren |
Anhydrobiose |
vorübergehender (d. h. reversibler) Zustand eines Organismus mit metabolischem Arrest, in dem Phasen von extremer Trockenheit in dehydratisiertem Zustand verbracht werden |
Anion |
Ion mit negativer Ladung; bewegt sich im elektrischen Gleichspannungsfeld zur Anode (positiver Pol) |
Anoxie |
Zustand der Umwelt, während dessen kein molekularer Sauerstoff für dort lebende Tiere verfügbar ist |
Antagonist |
in der → Signaltransduktion: Bindungspartner für ein Rezeptormolekül, dessen Bindung die Bindung eines ↠ Agonisten verhindert |
Antennallobus |
erstes Verarbeitungszentrum für olfaktorische Reize im Insektengehirn, Teil des → Deutocerebrums |
Anticodon |
Basentriplett einer Transfer-RNA (tRNA), mit der sich die tRNA während der Proteinbiosynthese an das komplementäre Codon der mRNA heftet |
Antidiurese |
Zustand eines Tieres unter Volumenmangelbedingungen, in dem entweder gar kein Harn oder ein geringvolumiger Harn mit hoher Konzentration an harnpflichtigen Substanzen gebildet wird |
Antigen |
Molekül (i. d. R. ein Protein), dessen Vorhandensein im Körper eines Wirbeltiers eine Immunantwort auslöst, die zur Produktion von antigenspezifischen → Antikörpern führt |
Antikörper |
auch: Immunglobulin; wasserlösliches Proteinmolekül, das in Wirbeltieren als Reaktion auf das Eindringen von Fremdstoffen, -zellen oder -organismen in den Körper (→ Antigene) von Zellen des adaptiven Immunsystems, den Plasmazellen (Abkömmlinge der B-Lymphocyten, → B-Zellen), gebildet wird |
Apoenzym |
Proteinanteil eines Holoenzyms, das Nichtproteinanteile (z. B. Cofaktor bzw. Coenzym) besitzt |
Apoptose |
programmierter Zelltod |
Appositionsauge |
Typ des → Komplexauges, bei dem die einzelnen → Ommatidien optisch voneinander isoliert sind |
Aquaporin |
wasserdurchlässige Transmembranpore in der biologischen Membran, Wasserkanal |
Arbeit |
Maß für die Menge übertragener Energie; mechanisch: Produkt aus Kraft und Wegstrecke |
Area centralis |
Fovea centralis |
Arrestin |
Familie von Proteinen, die phosphoryliertes Rhodopsin und andere G-Protein-gekoppelte Rezeptoren binden und damit inaktivieren |
Arterie |
Blutgefäß, das Blut vom Herzen weg leitet; die Wand von Arterien besitzt in der Regel vermehrt elastische Elemente (große, herznahe Arterien) und/oder glatte Muskulatur (präkapilläre Arteriolen) |
assoziatives Lernen |
eine Form des Lernens, bei der es zu internen Verknüpfungen (Assoziationen) zwischen Reaktion und Reiz kommt, die vorher nicht bestanden haben (→ klassische Konditionierung, → operante Konditionierung) |
Astigmatismus |
Stabsichtigkeit, Linsenfehler bei dem parallel einfallende Lichtstrahlen abhängig von ihrer Einfallsebene unterschiedlich stark gebrochen werden |
Atemminutenvolumen AMV |
Volumen der Atemluft, das in einer Minute ein- und wieder ausgeatmet wird |
Atemzugvolumen |
Volumen der Atemluft, das während eines Atemzuges ein- bzw. ausgeatmet wird |
Atmung |
1. äußere Atmung: Gaswechselvorgänge an der Körperoberfläche; 2. Zellatmung, innere Atmung: oxidativer Energiestoffwechsel der Zelle |
Atmungskette |
Endstrecke des Energiestoffwechsels in Lebewesen zur Synthese von ATP, Lokalisation in der inneren Mitochondrienmembran |
Atmungsorgan |
für den Gaswechsel mit der Umwelt spezialisierter Anteil der Körperoberfläche eines Tieres, im engeren Sinn spricht man von einem Atmungsorgan erst dann, wenn mindestens 50 % des gesamten Gasaustausches eines Tieres über diese Oberfläche stattfinden |
Atom |
Grundbaustein der Materie, Stoffteilchen eines Elements |
Atrioventrikularknoten |
auch: AV-Knoten; zweites Automatiezentrum des Wirbeltierherzens, in der Herzscheidewand am Übergang vom Atrium zum Ventrikel gelegen |
Autolyse |
intrazelluläre Verdauung von überflüssigem oder fehlerhaftem zelleigenem Material |
Autophagie |
intrazelluläre Verdauung von überflüssigem oder fehlerhaftem zelleigenem Material |
Autotrophie |
Fähigkeit von Lebewesen, energiereiche Moleküle ausschließlich aus anorganischen Stoffen aufzubauen |
Axon |
Nervenzellfortsatz (→ Neurit), über den → Aktionspotenziale zu präsynaptischen Endigungen geleitet werden |
Axonhügel |
Übergangsstelle vom → Soma zum → Axon eines Neurons, Bildungsort von → Aktionspotenzialen |
Azidose |
respiratorisch oder metabolisch bedingter Zustand eines Tieres, der durch einen Abfall des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten gekennzeichnet ist |
Azimut |
ein nach den Himmelsrichtungen orientierter Horizontalwinkel |
α-Defensine Quelle: Janeway Immunologie |
Gruppe von antimikrobiellen Peptiden, die von neutrophilen Zellen und den Paneth-Zellen im Darm produziert werden |
α-Galactoceramid (α-GalCer) Quelle: Janeway Immunologie |
Immungogenes Glykolipid, das ursprünglich aus Meeresschwämmen isoliert wurde, tatsächlich aber von verschiedenen Bakterien produziert wird und als Ligand von CD1 den unveränderlichen iNKT-Zellen präsentiert wird. |
α-Motoneuron Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Neuron, das die extrafusalen Fasern des Skelettmuskels innerviert. |
α:β-Heterodimer Quelle: Janeway Immunologie |
Dimer aus einer α- und einer β-Kette, die Erkennungsdomäne des α:β-T-Zell-Rezeptors |
α:β-T-Zell-Rezeptor Quelle: Janeway Immunologie |
→ T-Zell-Rezeptor |
α4:β1-Integrin (VLA-4, CD49d/CD29) Quelle: Janeway Immunologie |
→ Integrine; Eigenschaften der einzelnen CD-Antigene sind in Anhang II aufgeführt. |
α4:β7-Integrin (LPAM-1) (lamina propria associated molecule 1) Quelle: Janeway Immunologie |
Integrin, das an VCAM-1, MAdCAM-1 und Fibronectin bindet und von diversen Zellen exprimiert wird, beispielsweise von den IEL-Zellen, die in die Lamia propria des Darms einwandern. |
AIRE Quelle: Janeway Immunologie |
Gen für das Autoimmunregulatorprotein, das an der Expression zahlreicher Gene der medullären Epithelzellen beteiligt ist, die dafür zuständig sind, dass T-Zellen während ihrer Entwicklung mit körpereigenen Proteinen aus anderen Geweben in Kontakt kommen und so die Toleranz gegenüber diesen Proteinen erhöhen. Ein AIRE-Defekt führt zur Autoimmunkrankheit APECED. |
antibody dependent cellular cytotoxicity Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
immunglobulin-vermittelte Zytotoxizität |
antigen-presenting cell Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
antigenpräsentierende Zelle der adaptiven Immunabwehr |
A-Horizont Quelle: Purves Biologie |
→ Oberboden |
Aasfresser, engl. scavengers Quelle: Purves Biologie |
auch als Nekrophagen bezeichnet; Tiere, die sich von größeren toten Tieren ernähren, aber normalerweise nicht als Detritivoren eingestuft werden |
Abatacept Quelle: Janeway Immunologie |
Fc-Fusionsprotein, das die extrazelluläre CTLA-4-Domäne enthält und zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis angewendet wird; blockiert die Costimulation von T-Zellen durch die Bindung von B7-Molekülen. |
abaxial Quelle: Boenigk, Biologie |
die der Sprossachse abgewandte Seite von Blättern |
Abdomen Quelle: Boenigk, Biologie |
(1) Hinterleib der Arthropoden, der aus mehreren, vom Vorderkörper in der Regel deutlich abgetrennten Segmenten besteht; (2) Körperbereich der Wirbeltiere, der zwischen Brust und Becken liegt |
Abdomen (lat. für „Bauch“), engl. abdomen Quelle: Purves Biologie |
bei Arthropoden der Hinterleib aus den hinteren Körpersegmenten; bei Säugetieren der auf die Brust folgende Unterleib, der den Darm und die meisten anderen inneren Organe enthält |
Aberration Quelle: Genetik |
(lat. aberratio, Ablenkung, Abirren) Beispiel: Chromosomenaberration, Chromosomenveränderung. |
Aberrationen Quelle: Purves Biologie |
→ genetische Aberrationen |
Abgeleitetes Merkmal, engl. derived trait Quelle: Purves Biologie |
auch als Apomorphie bezeichnet; Merkmal, das sich im Vergleich zum ursprünglichen (ancestralen) Merkmalszustand bei den Vorfahren verändert hat (vgl. → gemeinsames abgeleitetes Merkmal) |
abgeschwächte Krankheitserreger Quelle: Janeway Immunologie |
→ attenuierte Krankheitserreger |
abgestuftes (graduiertes) Membranpotenzial, engl. graded membrane potential Quelle: Purves Biologie |
durch das Öffnen oder Schließen von Ionenkanälen verursachte, geringfügige, lokale Veränderungen des Membranpotenzials |
abhängige Variable |
Im mathematischen Sinn handelt es sich um eine Variable Y, die von einer anderen Variablen X bestimmt wird. Messwerte y sind z. B. von x-Werten abhängig, die beliebig aus dem Bereich zulässiger Werte (Wertebereich) gewählt werden können (> abhängige Variable). Die Abhängigkeit wird mithilfe einer Funktion Y = f(x) beschrieben. |
Abhärtung |
Eine kurzfristige Behandlung oder Akklimatisierung mit einer extremen Temperatur, die nachfolgend einen Einfluss auf die Temperaturtoleranz eines Organismus haben kann. |
Abhärtung, engl. cold-hardening Quelle: Purves Biologie |
ein Prozess, durch den sich Pflanzen an niedrigere Temperaturen akklimatisieren können. Dazu müssen sie über mehrere Tage hinweg immer wieder niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein. |
abiogen Quelle: Boenigk, Biologie |
nicht von Lebewesen gebildete Stoffe |
Abiogenese Quelle: Boenigk, Biologie |
Entstehung von Lebewesen aus anorganischen und organischen Substanzen und nicht durch Reproduktion anderer Lebewesen |
abiotisch (von griech. abios für „ohne Leben“, a- für „nicht“, bios für „Leben“), engl. abiotic Quelle: Purves Biologie |
Eigenschaft von Bestandteilen der Umwelt, die unbelebt sind, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften (Gegensatz zu → biotisch) |
Abiotische Faktoren Quelle: Tutorium Genetik |
Physisch, chemische Umwelteinflüsse, die (im betrachteten Rahmen) nicht direkt auf Lebewesen zurückgehen. Beispielsweise Temperatur, Licht, Druck, Salinität, Feuchtigkeit, Radioaktivität. |
abiotische Faktoren Quelle: Boenigk, Biologie |
chemische und physikalische Faktoren der unbelebten Umwelt |
ableitender Lymphknoten Quelle: Janeway Immunologie |
Lymphknoten stromabwärts eines Infektionsherdes, von dem dem Lymphknoten über das Lymphsystem Antikörper und Mikroorganismen zugeführt werden. Ableitende Lymphknoten vergrößern sich häufig sehr stark während einer Immunantwort und lassen sich dann abtasten. Früher sprach man dabei von "geschwollenen Drüsen". |
aboral Quelle: Boenigk, Biologie |
Bereich des Körpers, der von der Mundöffnung abgewandt ist; Gegenteil von siehe oral |
aboral, engl. aboral Quelle: Purves Biologie |
bezieht sich auf den Bereich des Körpers, der gegenüber dem Mund liegt (Gegensatz zu → oral) |
Abort Quelle: Genetik |
(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch). |
Abort Quelle: Genetik |
(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch). |
Abort, engl. abortion Quelle: Purves Biologie |
Abbruch der Schwangerschaft nach erfolgreicher Einnistung der Eizelle im Uterus; kann absichtlich herbeigeführt werden oder auf natürliche Weise (Spontanabort, Fehlgeburt) erfolgen |
Abschlussgewebe Quelle: Boenigk, Biologie |
Bezeichnung für pflanzliches Gewebe, welches Pflanzen nach außen abgrenzt, wie beispielsweise siehe Epidermis und äußere Rinde |
Abschlussgewebe, engl. dermal tissue Quelle: Purves Biologie |
Sammelbezeichnung für die Gewebe, die eine Pflanze nach außen abgrenzen. Dazu gehören die Epidermis der jungen Pflanze und die äußere Rinde (Periderm, Kork) einer Pflanze mit ausgeprägtem sekundärem Dickenwachstum. (Gegensatz zu → Grundgewebe, → Leitgewebe) |
Abscisinsäure (ABA) Quelle: Boenigk, Biologie |
Phytohormon mit allgemein hemmender Wirkung; hemmt bei den verschiedensten Höheren Pflanzen das Wachstum und die Samenkeimung (siehe Keimung), löst die Samenruhe aus, fördert den Blatt- und Fruchtfall, sorgt für das Schließen von siehe Spaltöffnungen; wird als Reaktion auf verschiedene stresserzeugende Umweltfaktoren (Kälte, Trockenheit, Salzstress) gebildet |
Abscisinsäure (ABA), engl.abscisic acid Quelle: Purves Biologie |
ein Phytohormon mit wachstumshemmender Wirkung; für das Schließen der Spaltöffnungen verantwortlich; ist an der Reaktion der Pflanze auf Salz und Trockenstress beteiligt |
Abscission (von lat. abscissio für „Abtrennung“), engl. abscission Quelle: Purves Biologie |
der Prozess, durch den sich die Laub- und Blütenblätter sowie Früchte von einer Pflanze ablösen |
Absolute Refraktärzeit Quelle: Neurowissenschaften |
Die Zeit, gemessen vom Beginn eines Aktionspotenzials, in der sich kein neues Aktionspotenzial auslösen lässt. |
absolute Temperatur, engl. absolute temperature Quelle: Purves Biologie |
gemessen in Kelvin. Die Kelvin-Skala ist eine Temperaturskala, bei der 0 das Stadium ohne jegliche Molekularbewegung ist; dieser Zustand wird auch als der „absolute Nullpunkt“ bezeichnet (auf der Celsius-Skala entspricht er -273°). |
Absorption (von lat. absorptio für „Aufsaugen“), engl. absorption Quelle: Purves Biologie |
(1) die vollständige Aufnahme von Licht ohne Reflexion oder Transmission; (2) das Aufnehmen von Wasser oder anderen Molekülen |
Absorptionsspektrum Quelle: Boenigk, Biologie |
grafische Darstellung, die die Absorption von Licht einer bestimmten chemischen Verbindung in Abhängigkeit von der Wellenlänge abbildet |
Absorptionsspektrum, engl. absorption spectrum Quelle: Purves Biologie |
grafische Darstellung der Lichtabsorption bei verschiedenen Wellenlängen des Lichts; zeigt für jede Wellenlänge, wie viel Licht absorbiert wurde |
absorptive Heterotrophe, engl. absorptive heterotrophs Quelle: Purves Biologie |
Organismen (in der Regel Pilze), die sich durch absorptive Heterotrophie ernähren; geben zu ihrer Ernährung Verdauungsenzyme nach außen ab, zersetzen damit große Nahrungsmoleküle und nehmen die Zersetzungsprodukte anschließend durch ihre Oberfläche auf |
absorptives Stadium, engl. absorptive state Quelle: Purves Biologie |
das Stadium, in dem sich die Nahrung im Darm befindet und die Nährstoffe absorbiert werden (Gegensatz zu → postabsorptives Stadium) |
Abstammung mit Modifikationen, engl. descent with modification Quelle: Purves Biologie |
Charles Darwins Hypothese, dass alle Arten auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen und im Laufe der Zeit nach und nach auseinander hervorgingen |
Abstammungslinie, engl. lineage Quelle: Purves Biologie |
eine Reihe von Populationen, Arten oder Genen, die im Laufe der Evolution aus einem einzigen gemeinsamen Vorfahren hervorgingen |
Abundanz Quelle: Boenigk, Biologie |
die Anzahl von Individuen einer Art in Bezug auf ihren Lebensraum oder eine definierte Fläche |
Abundanz, engl. abundance Quelle: Purves Biologie |
Anzahl der Individuen einer Art, bezogen auf ihren Lebensraum |
Abwehr (resistance) Quelle: Janeway Immunologie |
Allgemeine Strategie des Immunsystems, die darauf abzielt, die Anzahl der Krankheitserreger zu veringern oder sie ganz zu beseitigen (zum Vergleich: → Vermeidung, → Toleranz). |
Abyssal Quelle: Boenigk, Biologie |
an den Steilabfall anschließende, lichtlose Zone des Tiefseebodens; reicht von etwa 1000–7000 m Tiefe; ohne Pflanzenwachstum, bewohnt von Mikroorganismen, Schwämmen, Hohltieren, Würmern und Krebsen |
Abyssal (von griech. abyssos für „bodenlos“), engl. abyssal Quelle: Purves Biologie |
Zone der Tiefsee, in die kein Licht mehr vordringt |
Abyssopelagial Quelle: Boenigk, Biologie |
Tiefseezone, die das Freiwasser betrifft und von etwa 4000–6000 m Tiefe reicht |
Acanthor Quelle: Boenigk, Biologie |
Larve der Acanthocephala |
Acetyl-CoA Quelle: Boenigk, Biologie |
Acetyl-Coenzym A, aktivierte Essigsäure; durch das hohe Gruppenübertragspotenzial der Thioestergruppe (S–C= O) spielt es eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Stoffwechselreaktionen; reagiert zu Beginn des siehe Citratzyklus mit Oxalacetat zu Citrat |
Acetyl-CoA |
Molekül, das beim zellulären Abbau der Nährstoffe aus diesen gebildet wird. Acetyl-CoA wird im Citronensäurezyklus vollständig oxidiert (abgebaut), wodurch ATP und NADH plus H+ bzw. FADH2 erzeugt werden. NADH plus H+ und FADH2 werden später zur Gewinnung von Energie verwendet, die in Form von ATP gespeichert wird. (Syn.: aktivierte Essigsäure) |
Acetyl-CoA (Acetyl-Coenzym A), engl. acetyl coenzyme A Quelle: Purves Biologie |
Verbindung, die zu Beginn des Citratzyklus mit Oxalacetat zu Citrat reagiert; spielt eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Stoffwechselreaktionen |
Acetylcholin Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Amin, das in vielen Synapsen des peripheren und zentralen Nervensystems und auch am Übergang zwischen Neuron und Muskel als Neurotransmitter dient. |
Acetylcholin (ACh) Quelle: Boenigk, Biologie |
Neurotransmitter, der bei Wirbeltieren an motorischen Endplatten und bei der Erregungsleitung im vegetativen Nervensystem freigesetzt wird; wird vom Enzym Cholinacetyltransferase auf- und von Acetylcholinesterase (ACh-Esterase) abgebaut |
Acetylcholin (ACh), engl. acetylcholine Quelle: Purves Biologie |
Neurotransmitter, der bei Wirbeltieren an motorischen Endplatten und anderen Synapsen als Informationsüberträger fungiert; wird anschließend von dem Enzym Acetylcholinesterase (AChE) abgebaut |
Acetylcholinesterase (AChE), engl. acetylcholinesterase Quelle: Purves Biologie |
acetylcholinspaltendes Enzym |
Acetylierung Quelle: Tutorium Genetik |
Beschreibt das Anhängen einer Acetylgruppe (C[O]CH3), zum Beispiel an ein Protein, wie etwa ein Histon. |
Achselknospe Quelle: Boenigk, Biologie |
in den Blattachseln gebildete Knospe, die die Anlagen zur Bildung eines neuen (Seiten-)Sprosses enthält, treibt i. d. R. bedingt durch die siehe Apikaldominanz nicht aus; s. a. siehe axillär |
Achselknospe, engl. axillary bud Quelle: Purves Biologie |
Seitenknospe für einen Seitenspross; steht in der Achsel, also direkt oberhalb der Ansatzstelle eines Blattes am Spross |
Achtsamkeit Quelle: Sportpsychologie |
Achtsamkeit ist eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit, die absichtsvoll und nicht-wertend ist und sich auf den aktuellen Moment des Erlebens bezieht (Kabat-Zinn 1982). |
Acidosom Quelle: Boenigk, Biologie |
durch eine Membran begrenzte Zellorganelle in eukaryotischen Zellen, deren Inhalt durch einen sauren siehe pH-Wert gekennzeichnet ist |
acoelomater Organisationstyp, engl. acoelomates Quelle: Purves Biologie |
Tierbauplan ohne Leibeshöhle |
ACTH Quelle: Neurowissenschaften |
Siehe adrenocorticotropes Hormon. |
Actin Quelle: Boenigk, Biologie |
als Strukturprotein Bestandteil der siehe Mikrofilamente des Cytoskeletts eukaryotischer Zellen; bildet dünne Filamente durch Polymerisation; eines von zwei kontraktilen Proteinen in Muskeln |
Actin |
Struktur der Muskelfaser. Bei der Muskelkontraktion schieben sich Actin und Myosin übereinander; hierbei ist das Myosin der antreibende Teil. Durch die Formänderung der Myosinköpfe werden die Actinflamente über die Myosinflamente gezogen. Außerdem ist Actin bei allen eukaryotischen Zellen ein Bestandteil des Cytoskeletts und am intrazellulären Transport und an der Zellbewegung beteiligt. |
Actin (von griech. aktis für „Bewegung“), engl. actin Quelle: Purves Biologie |
eines der beiden kontraktilen Proteine in Muskeln; polymerisiert zu dünnen Filamenten; bildet die Mikrofilamente des Cytoskeletts von eukaryotischen Zellen (→ Myosin) |
Actinfilament Quelle: Boenigk, Biologie |
siehe Mikrofilament |
Actinfilamente Quelle: Purves Biologie |
→ Mikrofilamente |
Actinidia chinensis – Kiwi Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Actinidiaceae |
Actinosporen Quelle: Boenigk, Biologie |
spezifisches infektiöses Sporenstadium der Myxozoa, meist radiärsymmetrisch gebaute und mit ankerförmigen Anhängen ausgestattete Sporen |
Adaptation |
Anpassung des Auges an die Lichtverhältnisse. Die Adaptation erfolgt durch eine Veränderung der Regenbogenhaut, ausgelöst durch die in ihr enthaltene Muskulatur. Die Veränderung führt zur Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Pupillenöffnung. Bei starkem Lichteinfall wird die Pupillenöffnung kleiner und bei schwachem Lichteinfall größer. |
Adaptation (Anpassung), engl. adaptation Quelle: Purves Biologie |
(1) in der Evolutionsbiologie eine bestimmte Struktur, ein physiologischer Prozess oder ein Verhalten, das einen Organismus möglichst optimal an seine Umwelt anpasst und ihm damit höhere Überlebens- und Fortpflanzungschancen verleiht; außerdem Bezeichnung für den Entwicklungsprozess, der zur Entstehung oder Fortdauer eines solchen Merkmals führt; (2) in der Sinnesphysiologie der Verlust der Sensitivität einer Rezeptorzelle als Reaktion auf wiederholte Reizung |
Adaptation (Evolution, Ökologie) Quelle: Boenigk, Biologie |
Evolutionsprozess, bei dem sich die genetische Ausstattung von Organismen durch Selektion als Antwort auf herrschende Umweltbedingungen bzw. Bedürfnisse anpasst und die biologische Fitness ihres Trägers erhöht |
Adaptation (Physiologie) Quelle: Boenigk, Biologie |
Verlust der Sensitivität/Erregbarkeit eines Sinnesorgans infolge stetiger Stimulierung, wobei der Zustand des reagierenden Systems nur vorübergehend verändert wird; im evolutionären Kontext als siehe Akklimatisation bezeichnet |
Adapterprotein Quelle: Allgemeine Histologie |
Häufig erfolgt die Bindung zweier Proteine nicht direkt, sondern wird von einem dritten Protein vermittelt, das unabhängige Bindungsstellen für beide Proteine hat und so eine Brücke zwischen diesen Proteinen aufspannt. Solche Brückenproteine nennt man Adaptorproteine. |
adaptive Abwehr Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
erworbene, antigenspezifische Abwehrreaktion |
adaptive Immunabwehr, engl. adaptive defense Quelle: Purves Biologie |
eine der beiden allgemeinen Formen der Abwehr gegen Pathogene und andere fremde Strukturen unter Beteiligung von Antikörpern, weiteren Proteinen und Zellen; erkennt spezifisch Viren, Bakterien und fremde Makromoleküle und sorgt für deren Zerstörung; kommt nur bei Wirbeltieren vor (Gegensatz zu → angeborene Abwehr) |
adaptive Immunität Quelle: Janeway Immunologie |
Immunität gegen eine Infektion, die aufgrund einer adaptiven Immunantwort entsteht. |
adaptive Radiation Quelle: Boenigk, Biologie |
Aufspaltung einer Stammart in neue Arten durch in verschiedene Richtungen divergierende Evolution (von Merkmalen, Eigenschaften, Linien) infolge der Selektion als Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen |
adaptive Radiation, engl. adaptive radiation Quelle: Purves Biologie |
eine Reihe von Evolutionsereignissen, die ausgehend von einer Stammart zu einem ganzen Spektrum verwandter Arten führt, welche jeweils andere spezifische Anpassungen an ihre Lebensräume aufweisen |
Adaptorproteine Quelle: Janeway Immunologie |
Nichtenzymatische Proteine, die zwischen den Faktoren, die an einem Signalweg beteiligt sind, physikalische Verknüpfungen bilden, besonders zwischen einem Rezeptor und anderen Signalproteinen. Sie dienen dazu, die Faktoren eines Signalwegs zu rekrutieren, sodass sie funktionsfähige Proteinkomplexe bilden. |
adaxial Quelle: Boenigk, Biologie |
die der Sprossachse zugewandte Seite von Blättern |
ADCC Quelle: Janeway Immunologie |
→ antikörperabhängige zellvermittelte Cytotoxizität |
Additionsregel, engl. addition rule Quelle: Purves Biologie |
die Wahrscheinlichkeit, dass eines von zwei oder mehr Ereignissen, die sich gegenseitig ausschließen, die Summe ihrer unabhängigen Wahrscheinlichkeiten ist |
additive Farbmischung Quelle: Boenigk, Biologie |
es werden die Wellenlängenbereiche farbiger Lichter kombiniert |
Adenin (A), engl. adenine Quelle: Purves Biologie |
Purinbase, die in Nucleinsäuren, ATP, NAD und anderen Verbindungen vorkommt |
adenoassoziierte Viren, engl. adeno-associated viruses Quelle: Purves Biologie |
kleine, nichtpathogene Viren mit einem Genom aus einzelsträngiger DNA; integrieren sich nicht in die Wirtschromosomen und können für die Gentherapie beim Menschen eingesetzt werden |
Adenohypophyse |
Hypophysenvorderlappen. |
Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen), engl. anterior pituitary gland Quelle: Purves Biologie |
Teil der Hypophyse der Wirbeltiere, der glandotrope Hormone produziert |
Adenosin-Desaminase-Mangel (ADA-Mangel) Quelle: Janeway Immunologie |
Eine erbliche Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Enzym Adenosin-Desaminase nicht produziert wird, sodass es zu einer Akkumulation toxischer Purinnucleoside und -nucleotide kommt, was den Tod der meisten im Thymus heranreifenden Lymphocyten zur Folge hat. Dieser Enzymdefekt ist die Ursache des → schweren kombinierten Immundefekts (SCID). |
Adenosinmonophosphat, zyklisch Quelle: Tutorium Genetik |
cAMP, Adenosin mit einer Phosphatgruppe, wobei das Monophosphat nicht nur über das 3’-C-Atom, sondern auch über das 5’-C-Atom der Ribose gebunden ist. Wirkt oft auch als intrazelluläres oder extrazelluläres Signalmolekül (Chemotaxis). |
Adenosintriphosphat Quelle: Purves Biologie |
→ ATP |
Adenosintriphosphat Quelle: Tutorium Genetik |
ATP, Grundbaustein der RNA und in deoxidierter Form (dATP) auch der DNA. Zur Polymerisation zu RNA- oder DNA-Molekülen werden die beiden äußeren Phosphatreste (Pyrophosphat) abgespalten. Diese stark exotherme Reaktion macht ATP auch zu einem der wichtigsten Energiespeicher von Zellen. |
Adenosintriphosphat (ATP) Quelle: Neurowissenschaften |
Das Molekül, das die Energiewährung der Zelle darstellt. Bei der Hydrolyse von ATP zu Adenosindiphosphat (ADP) wird Energie frei, die die meisten biochemischen Reaktionen des Neurons antreibt. ADP wird in den Mitochondrien wieder zu ATP umgewandelt. |
Adenosintriphosphat (ATP) Quelle: Sport |
Das entscheidende Molekül zur Energiegewinnung. Es besteht aus Adenosin (= Adenin + Ribose) und drei Phosphatbindungen. |
Adenosintriphosphat, ATP Quelle: Boenigk, Biologie |
siehe ATP |
Adenylatcyclase Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Enzym, das die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP) in zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP), einen Second Messenger, katalysiert. |
Adenylatcyclase, engl. adenylate cyclase Quelle: Purves Biologie |
Enzym, das die Bildung von zyklischem AMP (→ cAMP) aus ATP katalysiert |
ADEPT (antibody-directed enzyme/pro-drug therapy) Quelle: Janeway Immunologie |
Behandlungsmethode, bei der ein Antikörper mit einem Enzym gekoppelt ist, das eine nichttoxische Vorstufe eines Wirkstoffs in die cytotoxische Form des Wirkstoffs umwandelt. |
Aderhaut |
Bestandteil des Auges. Die Aderhaut befindet sich zwischen der Lederhaut und der Netzhaut. Sie ist reich an Blutgefäßen und versorgt anliegendes Gewebe. (Syn.: Choroidea) |
ADH |
Hormon, durch dessen Wirkung in der Niere vermehrt Wasser rückresorbiert wird. ADH wird vom Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse) ins Blut abgegeben. (Syn.: antidiuretisches Hormon, Adiuretin, Vasopressin) |
Adhäsine Quelle: Janeway Immunologie |
Proteine auf der Zelloberfläche von Bakterien, die es ihnen ermöglichen, an Wirtszellen zu binden. |
Adhäsine Quelle: Boenigk, Biologie |
(1) eukaryotische Glykoproteine in der Plasmamembran von Zellen, die mit der extrazellulären Matrix oder dem Cytoskelett interagieren und so Zell-Zell-Adhäsion, Zell-Zell-Verbindungen oder Substratadhäsion vermitteln; (2) von Bakterien produzierte Faktoren, die es ihnen ermöglichen, sich an Strukturen des Wirtes zu haften |
Adhäsion Quelle: Boenigk, Biologie |
(1) Haften von Molekülen an festen Grenzflächen, wie die Adhäsion des Wassers an Wänden der kapillaren Gefäße des Xylems durch zwischenmolekulare Wechselwirkungen; (2) Zusammenhalt zwischen Zellen an andere Zellen, Substanzen oder Substrate über siehe Adhäsine |
Adhäsion, engl. adhesion Quelle: Purves Biologie |
Zusammenhalt zwischen verschiedenen Substanzen oder Zellen |
Adipocyten Quelle: Boenigk, Biologie |
Fettzellen; spezialisierte Zellen des Bindegewebes mesenchymatischen Ursprungs, die der Speicherung von Fetten zur rasch mobilisierbaren Energiegewinnung dienen |
Adipogenese Quelle: Nutrigenomik |
Prozess, bei dem fibroblastenähnliche Vorläuferzellen zu Präadipozyten differenzieren, Nährstoffe ansammeln und zu mit Triglyzeriden gefüllten reifen Adipozyten werden. |
Adipokine Quelle: Boenigk, Biologie |
Proteine, die vom Fettgewebe gebildet und freigesetzt werden und als Signalmoleküle wirken |
Adipokine Quelle: Nutrigenomik |
Zytokine, die vom Fettgewebe sezerniert werden. |
Adiponektin Quelle: Nutrigenomik |
Ein im Fettgewebe produziertes Peptidhormon, das an der Regulierung des Glukosespiegels sowie am Fettsäureabbau beteiligt ist. |
Adipositas Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Zustand positiver Energiebilanz, bei dem die Energieaufnahme und die Energiespeicherung den Energieverbrauch übersteigen, was zu einem erhöhten Körperfettanteil führt. Auch als Fettleibigkeit bezeichnet. |
Adipositas Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Übergewicht |
Adipozyten Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Fettzellen |
Adiuretin Quelle: Neurowissenschaften |
Ein kleines Peptidhormon, das von magnozellulären neurosekretorischen Zellen aus dem Hypophysenvorderlappen freigesetzt wird; fördert die Wasserretention und verringert die Harnproduktion in der Niere; auch als antidiuretisches Hormon (ADH) oder Vasopressin bezeichnet. |
Adiuretin Quelle: Purves Biologie |
→ antidiuretisches Hormon |
Adjuvanzien Quelle: Janeway Immunologie |
Substanzen, die im Gemisch mit einem Antigen die Immunantwort gegen dieses Antigen verstärken. |
ADP Quelle: Boenigk, Biologie |
Adenosindiphosphat; entsteht bei der Hydrolyse von siehe ATP |
Adrenalin Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Catecholamin-Neurotransmitter, der aus Noradrenalin synthetisiert wird. |
Adrenalin Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Epinephrin, Suprarenin, Vasotonin; im Nebennierenmark (Nebenniere) gebildetes Hormon, das vor allem in Stresssituationen (Kampf oder Flucht) gebildet wird; wirkt im Nervensystem auch als siehe Neurotransmitter |
Adrenalin, engl. epinephrine Quelle: Purves Biologie |
auch als Epinephrin, Suprarenin, Vasotonin oder Vasokonstriktin bezeichnet; das vom Nebennierenmark produzierte „Kampf-oder-Flucht“-Hormon, das auch als Neurotransmitter fungiert |
adrenerge Rezeptoren, engl. adrenergic receptors Quelle: Purves Biologie |
G-Protein-gekoppelte Rezeptorproteine, die an die Hormone Adrenalin und Noradrenalin binden und in den Zielzellen spezifische Reaktionen auslösen |
Adrenocorticotropes Hormon (ACTH) Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Hormon, das als Reaktion auf Corticoliberin vom Hypophysenvorderlappen abgegeben wird; stimuliert die Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere. |
adrenocorticotropes Hormon (ACTH), engl. adrenocorticotropin Quelle: Purves Biologie |
auch als Adrenocorticotropin oder Corticotropin bezeichnet; vom Hypophysenvorderlappen gebildetes corticotropes Hormon, das die Freisetzung von Cortisol aus der Nebennierenrinde anregt |
Adrenocorticotropin Quelle: Purves Biologie |
→ adrenocorticotropes Hormon |
Adrenocorticotropin-Releasing-Hormon, engl. corticotropin-releasing hormone (CRH) Quelle: Purves Biologie |
vom Hypothalamus gebildetes Peptidhormon, das die Freisetzung des adrenocorticotropen Hormons aus dem Hypophysenvorderlappen reguliert |
adrenogenitales Syndrom (AGS) |
"Es entsteht durch Blockaden in den Syntheseketten von Hormonen der Nebennierenrinde. Die gestörte Regulation der Hormone führt zu einer massiven Vergrößerung der Nebenniere und zu einem massiven Anstau von Ketosteroiden, die in androgenwirksame Steroide umgewandelt werden; diese verursachen bei weiblichen Feten eine Virilisierung der äußeren Genitalien (Vermännlichung) und bei männlichen Nachkommen Frühreife mit einem Wachstumsstillstand vor der Pubertät." |
Adrenorezeptor Quelle: Boenigk, Biologie |
adrenerger Rezeptor; membranständiger Rezeptor für Adrenalin und Noradrenalin |
ADRP (adipose differentiation related protein) Quelle: Janeway Immunologie |
Protein, das in vielen Zellen die Aufrechterhaltung und Speicherung neutraler Lipidtröpfchen bewirkt. |
Adsorptionswasser Quelle: Boenigk, Biologie |
an der Oberfläche von Bodenteilchen gebundenes Wasser, Bestandteil des Haftwassers, Summe des Adhäsionswassers und des Hydratationswassers |
adult Quelle: Boenigk, Biologie |
erwachsen, geschlechtsreif |
Adventivknospen Quelle: Boenigk, Biologie |
nicht an Sprossspitzen oder in Blattachseln, sondern an anderen Stellen der Sprossachse, der Blätter oder der Wurzel entstehende Knospen, die spontan oder nach Verletzung der Pflanze gebildet werden |
Adventivwurzeln (von lat. adventitius für „von außen kommend“), engl. adventitious roots Quelle: Purves Biologie |
sprossbürtige Wurzeln, die im oder über dem Boden entspringen können; typisch für das faserförmige Wurzelsystem der Einkeimblättrigen (→ Monokotylen) |
Aerenchym Quelle: Boenigk, Biologie |
pflanzliches, durch große siehe Interzellularen ausgezeichnetes Parenchymgewebe; wird auch Durchlüftungsgewebe genannt |
Aerenchym, engl. aerenchyma Quelle: Purves Biologie |
pflanzliches Parenchymgewebe mit großen, zusammenhängenden Interzellularräumen |
aerob Quelle: Boenigk, Biologie |
auf Sauerstoff angewiesen (Gegensatz zu siehe anaerob) |
aerob (von griech. aer für „Luft“ und bios für „Leben“), engl. aerobic Quelle: Purves Biologie |
in Gegenwart von molekularem Sauerstoff ablaufend (wie im aeroben Stoffwechsel); sauerstoffbenötigend (Gegensatz zu → anaerob) |
aerobe Atmung Quelle: Boenigk, Biologie |
Typ der Atmung, bei welcher Sauerstoff als terminaler Elektronenakzeptor dient und bei der Wasser entsteht; es wird i. d. R. NADH aus dem Abbau von organischen Substraten (Zucker, Säuren, aromatische Verbindungen u. a.) als Elektronendonor verwendet oder anorganische Substanzen (z. B. Ammonium oder Nitrit, siehe Nitrifikation) werden unter Verbrauch von Sauerstoff zur Energiegewinnung vollständig oxidiert |
Aerotaxis Quelle: Boenigk, Biologie |
Sonderfall der siehe Chemotaxis, bei dem sich die Richtung von frei beweglichen Organismen nach dem Sauerstoffgradienten der Umgebung richtet |
aerotolerante Anaerobier, engl. aerotolerante anaerobes Quelle: Purves Biologie |
Prokaryoten, die zum Überleben keine sauerstoffhaltige Atmosphäre benötigen, aber in Anwesenheit von O2 leben können |
Affektive Aggression Quelle: Neurowissenschaften |
Eine offensive oder defensive Form der Aggression, begleitet von verbalen Äußerungen und einer hohen Aktivität des vegetativen Nervensystems. |
Affektive Störung Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Geisteszustand, der durch Gemütsstörungen charakterisiert ist; auch als Depression bezeichnet. Beispiele sind eine schwere Depression und eine bipolare affektive Störung. |
afferent Quelle: Allgemeine Histologie |
Bei Gefäßen dasjenige, das einem Gewebe oder Gewebeteil Blut zuführt; Gegenteil: efferent |
afferent (von lat. afferre für „zuführen“), engl. afferent Quelle: Purves Biologie |
zuführende Leitungsrichtung, zum Beispiel in einem Neuron, das Impulse zum Zentralnervensystem weiterleitet (afferente Neuronen), oder in einem Blutgefäß, das Blut zu einem Organ transportiert (afferente Arteriolen) (Gegensatz zu → efferent) |
afferent, afferente Neuronen Quelle: Boenigk, Biologie |
Klassifizierung der Leitungsrichtung von Nervenfasern; afferente Nervenfasern (Afferenzen) übertragen von Rezeptoren aufgenommene Informationen zum Zentralnervensystem |
afferente Lymphgefäße Quelle: Janeway Immunologie |
Gefäße des Lymphsystems, die extrazelluläre Flüssigkeit aus den Geweben ableiten und Antigene, Makrophagen und dendritische Zellen aus Infektionsherden zu den Lymphknoten transportieren. |
afferente Lymphgefäße Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
zum Lymphknoten hinführendes Gefäß |
afferentes Neuron |
Teil des peripheren Nervensystems. Afferente Neuronen sind Nervenzellen, die Informationen von einem Sinnesorgan zum Zentralnervensystem leiten. (Syn.: sensibles Neuron, sensorisches Neuron) |
Afferenz Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Axon, das zu einer Struktur hinleitet und diese innerviert. Siehe auch Efferenz. |
Affinität Quelle: Janeway Immunologie |
Die Stärke, mit der ein Molekül an eine einzelne Stelle eines anderen Moleküls bindet, etwa bei der Anlagerung eines monovalenten Fab-Fragments eines Antikörpers an ein monovalentes Antigen (→ Avidität). |
Affinität (affinity) Quelle: Biologie für Einsteiger |
Bestreben von Molekülen, Teilchen oder Zellen, sich aneinanderzulagern oder eine Bindung miteinander einzugehen. |
Affinitätshypothese Quelle: Janeway Immunologie |
Hypothese, die beschreibt, wie die Entscheidung zwischen positiver und negativer Selektion von T-Zellen im Thymus entsprechend der Bindungsstärke zwischen dem T-Zell-Rezeptor und dem Komplex aus körpereigenem Peptid und MHCMolekül erfolgt. Wechselwirkungen mit geringer Affinität verhindern, dass die Zelle ignoriert wird, Wechselwirkungen mit hoher Affinität lösen die Apoptose aus und bewirken eine negative Selektion. |
Affinitätsreifung Quelle: Janeway Immunologie |
Zunahme der Affinität der Antikörper, die im Verlauf einer adaptiven Immunantwort entstehen, für ihr spezifisches Antigen; besonders ausgeprägt bei sekundären und weiteren Immunisierungen. |
AFLP |
Abkürzung von „amplified fragment length polymorphism“. Eine Technik mit deren Hilfe ein genetischer Fingerabdruck eines Individuums erstellt wird (> Multilocus-Fingerprint). Die gesamte genomische DNA wird mit mindestens zwei Restriktionsenzymen in Fragmente von unterschiedlicher Länge geschnitten, die anschließend durch PCR vervielfältigt (amplifiziert) und elektrophoretisch aufgetrennt werden. Das Ergebnis ist ein Leitermuster von vielen Banden, hinter denen sich jeweils verschiedene DNA-Sequenzen mit einer gleichen Anzahl von Basenpaaren verbergen. |
After Quelle: Boenigk, Biologie |
Darmausgang, Anus; Austrittsöffnung des Darmkanals |
After, engl. anus Quelle: Purves Biologie |
Anus, Darmausgang; am hinteren Ende des Darmkanals gelegene Öffnung, durch die Verdauungsreste ausgeschieden werden |
Agammaglobulinämie Quelle: Janeway Immunologie |
Das Fehlen von Antikörpern im Blut → X-gekoppelte Agammaglobulinämie |
Agamospermie Quelle: Boenigk, Biologie |
die Entstehung eines Embryos mittels Samen, ohne dass eine Befruchtung oder ein Kernphasenwechsel stattgefunden haben |
Agarosegel |
Ein Trägermedium, das zur Auftrennung von DNA-Fragmenten und Proteinen dient. Die Grundsubstanz Agarose wird aus dem Meertang Agar agar gewonnen. Das Gemisch mit einer geeigneten wässrigen Pufferlösung wird aufgekocht und danach lässt man es abkühlen (Puffer stabilisiert das Gel, bei eventuellen Zugaben von Säuren oder Basen verändert sich der pH-Wert der Lösung nur gering). Beim Abkühlen vernetzen die Agarosemoleküle und bilden ein Sieb mit unregelmäßigen Netzstrukturen. Auf den festen Agaroseblock werden die Proben aufgetragen und in einem elektrischen Feld getrennt. |
Agglomeration Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
fest anhaftender Zusammenschluss |
Aggregat Quelle: Boenigk, Biologie |
Zusammenlagerung aus gleichartigen oder verschiedenartigen Teilchen; kann durch aktives Zusammenwandern von Einzelzellen oder durch passives Zusammenstoßen und Zusammenkleben beispielsweise von Zellen und Zellklumpen in Suspensionskulturen (Zelladhäsion) erfolgen |
Agnatha Quelle: Janeway Immunologie |
Klasse der Vertebraten, zu der auch die kieferlosen Fische gehören. Diese verfügen über keine adaptive Immunität, die auf einer RAG-vermittelten V(D)J-Rekombination basiert, besitzen aber ein eigenes System der adaptiven Immunität, die auf somatisch zusammengesetzten VLRs beruht. |
Agnosie Quelle: Neurowissenschaften |
Die Unfähigkeit, Objekte zu erkennen, auch wenn einfache sensorische Fähigkeiten scheinbar normal ausgeprägt sind; kann beispielsweise durch Schädigung des ventralen visuellen Pfads verursacht werden. |
Agonist Quelle: Boenigk, Biologie |
Gegensatz zu siehe Antagonist; (1) Chemische Substanz, die an einen spezifischen Rezeptor bindet und eine ähnliche Aktivierung bzw. Signaltransduktion hervorruft; (2) Muskel, der eine Bewegung bewirkt, die der seines Antagonisten entgegengesetzt ist |
Agonist, engl. agonist Quelle: Purves Biologie |
chemische Substanz (z. B. ein Neurotransmitter), die in einer Zelle oder einem Gewebe eine spezifische Reaktion auslöst (Gegensatz zu → Antagonist) |
Agonistenselektion Quelle: Janeway Immunologie |
Vorgang, bei dem T-Zellen im Thymus durch relativ hochaffine Liganden positiv selektiert werden. |
Agoraphobie Quelle: Neurowissenschaften |
Eine psychische Störung, die durch die Angst charakterisiert ist, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten und einer Situation nicht oder nur unter peinlichen Umständen entkommen zu können. |
Agrarbiodiversität Quelle: Welternährung |
Die Agrarbiodiversität ist eine Untergruppe der allgemeinen Biodiversität. Sie umfasst alle Bestandteile der biologischen Vielfalt, die für die Ernährung und Landwirtschaft von Bedeutung sind sowie zur Erhaltung der Schlüsselfunktionen von Agrarökosystemen beitragen. Neben den Nutzpflanzen und -tieren sind es ihre wilden Verwandten und alle Organismen, die ökologische Leistungen für die Landwirtschaft erbringen. |
Agroforstwirtschaft Quelle: Welternährung |
Agroforstwirtschaft ist ein Begriff für Landnutzungssysteme und -technologien, bei denen verholzende Pflanzen – wie Bäume, Sträucher, Palmen oder Bambus – und landwirtschaftliche Nutzpflanzen und/oder Tiere auf demselben Grundstück gemeinsam genutzt werden. |
AID, AID-Mangel Quelle: Janeway Immunologie |
→ aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase |
AIDS Quelle: Janeway Immunologie |
→ erworbenes Immunschwächesyndrom |
Aids, engl. acquired immunodeficiency syndrome Quelle: Purves Biologie |
erworbene Immunschwächekrankheit; Schwächung der Immunfunktion aufgrund des Rückgangs der T-Zellen und Makrophagen im Blut, hervorgerufen durch eine Infektion mit HIV (HI-Virus) |
AIM2 (absent in melanoma 2) Quelle: Janeway Immunologie |
Protein der PYHIN-Unterfamilie der NLRs (NOD-like-Rezeptoren), die eine aminoterminale HIN-Domäne enhalten. AIM2 aktiviert die Caspase 1 als Reaktion auf doppelsträngige Virus-DNA. |
Akklimatisation, engl. acclimatization Quelle: Purves Biologie |
auch als Akklimatisierung bezeichnet; saisonale Anpassung der „Sollwerte“ der physiologischen Funktionen von Tieren (z. B. der Stoffwechselrate) an veränderte Umweltfaktoren; ist in der Regel reversibel |
Akklimatisierung |
Im Grunde stellt jedes Exponieren an eine Umweltbedingung eine Akklimatisierung dar, die eine Bedeutung für spätere Reaktionen auf andere Umweltbedingungen haben kann. Zum Beispiel können Organismen, die einem milden Stress ausgesetzt worden sind, nachfolgend besser gerüstet sein, einen mehr extremen Stress gleicher Art zu tolerieren. Die Behandlung, die zu diesem Phänomen führt, wird Akklimatisierung genannt, und der Ausdruck wird oft in Verbindung mit vorteilhafter Akklimatisierung („beneficial acclimation“) verwendet. |
Akklimatisierung Quelle: Boenigk, Biologie |
kurz- oder langfristige, reversible physiologische Anpassung an veränderte Umweltbedingungen |
Akkommodation Quelle: Neurowissenschaften |
Die Änderung der Brechkraft durch Veränderung der Linsenform im Auge. |
Akkommodation |
Veränderung der Form der Linse im Auge, um ein scharfes Bild von fixierten Objekten auf der Netzhaut zu erzeugen. Diese Formveränderung wird durch Kontraktion oder Entspannung des Ringmuskels hervorgerufen. Kontrahiert sich der Ringmuskel, wird er im Durchmesser kleiner. Der Zug auf die Linsenbänder und dadurch auf die Linse lässt nach. Durch die Eigenelastizität der Linse nimmt diese ihre Kugelform an. Hierdurch verändert sich die Brechkraft und nahe Gegenstände werden scharf auf der Netzhaut abgebildet. Entspannt sich der Ringmuskel, kommt es zum Zug an den Linsenbändern und die Linse flacht sich ab. Nun können ferne Gegenstände scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. |
Akkomodation Quelle: Boenigk, Biologie |
Schärfeeinstellung des Auges auf verschiedene Entfernungen durch dynamische Anpassung der Brechkraft |
Akron Quelle: Genetik |
Vorderende eines Insektenembryos bzw. mehr allgemein im Articulatengrundbauplan. |
Akron Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Prostomium; der vor dem Mund gelegene Körperabschnitt der Gliedertiere (Articulata) |
Akron Quelle: Genetik |
(gr. akros, die Spitze, auch: am Ende befindlich) Vorderende eines Insektenembryos bzw. mehr allgemein im Articulatengrundbauplan. |
Akrosom |
Vesikel (Membranbläschen) des Spermiums. Das Akrosom wird bei Kontakt mit der Eizelle durch Exocytose abgegeben. Im Akrosom befinden sich Enzyme, die die Hülle der Eizelle für das Spermium durchdringbar machen. |
Akrosom (von griech. akros für „oberstes“ und soma für „Körper“), engl. acrosome Quelle: Purves Biologie |
Struktur an der äußersten Spitze eines tierischen Spermiums, die als Erstes mit der Membran der Eizelle fusioniert und in die Eizelle eindringt |
Akrozentrische Chromosomen Quelle: Tutorium Genetik |
Chromosomen, deren Zentromer endständig sitzt. |
Akrozentrisches Chromosom Quelle: Genetik |
(gr. akros, Spitze, auch: am Ende befindlich; gr. kentron, die Mitte) Chromosom, bei dem das Centromer am Ende lokalisiert ist, dadurch ist die Länge der Chromosomenarme sehr unterschiedlich. |
Akrozentrisches Chromosom Quelle: Genetik |
Chromosom, bei dem das Centromer am Ende lokalisiert ist, dadurch ist die Länge der Chromosomenarme sehr unterschiedlich (S. 216). |
akrozentrisches Chromosom |
Ein Chromosom (> G) mit nur einem Arm, an dessen Ende das Zentromer (> G) liegt. Das Zentromer teilt ein submetazentrisches Chromosom in einen kurzen und langen Arm. Liegt das Zentromer mehr oder weniger in der Mitte des Chromosoms, haben wir ein metazentrisches Chromosom. |
Akt Quelle: Janeway Immunologie |
Serin/Threonin-Kinase, die stromabwärts der PI-3-Kinase aktiviert wird und viele weitere Zielmoleküle hat, die mit Überleben und Wachstum der Zellen zusammenhängen, beispielsweise durch die Aktivierung der mTOR-Signalwege. |
Aktin Quelle: Neurowissenschaften |
In allen Zellen ein Protein des Cytoskeletts und das in dünnen Filamenten der Skelettmuskelfasern hauptsächlich vorkommende Protein; verursacht die Muskelkontraktion durch spezifische chemische Wechselwirkungen mit Myosin. |
Aktinostele Quelle: Boenigk, Biologie |
Anordnung von Leitbündeln; das im Zentrum liegende Xylem ist hier im Querschnitt sternförmig und birgt zwischen seinen Strahlen das Phloem |
Aktionspotenzial Quelle: Neurowissenschaften |
Eine kurze Veränderung des Membranpotenzials, verursacht durch das schnelle Öffnen und Schließen von spannungsabhängigen Ionenkanälen; auch bekannt als Spike, Nervenimpuls oder Entladung. Aktionspotenziale breiten sich wie eine Welle entlang eines Axons aus und übertragen auf diese Weise Informationen von einem Ort des Nervensystems zum anderen. |
Aktionspotenzial Quelle: Boenigk, Biologie |
elektrisches Signal in Form einer charakteristischen kurzen Umkehr des siehe Membranpotenzials zur Weiterleitung von Information |
Aktionspotenzial Quelle: Sport |
Beim Aktionspotenzial kommt es an einer Synapse zu einer Änderung des Membran-potenzials, um eine elektrische Erregung weiterzuleiten. |
Aktionspotenzial |
Kurzfristige Veränderung des Membranpotenzials bei Nerven- und Muskelzellen mithilfe von Ionen, die durch spannungsabhängige Kanäle strömen. Ein Aktionspotenzial erfolgt auf einen Reiz hin und dient bei Nervenzellen dem Transport von Informationen und bei Muskelzellen der Stimulation der Kontraktion. |
Aktionspotenzial, engl. action potential Quelle: Purves Biologie |
von Neuronen oder Muskelzellen erzeugtes elektrisches Signal zur Weiterleitung von Informationen durch wellenförmige Depolarisation oder Hyperpolarisation der Plasmamembran |
Aktivator Quelle: Boenigk, Biologie |
Substanz, welche die Transkription eines regulierten Gens verstärkt; z. B. siehe Transkriptionsfaktor |
Aktivator, engl. activator Quelle: Purves Biologie |
ein Transkriptionsfaktor, der bei Bindung an den Promotor eines Gens dessen Transkription stimuliert (Gegensatz zu → Repressor) |
Aktivatorprotein 1 (AP-1) Quelle: Janeway Immunologie |
Transkriptionsfaktor, der als Ergebnis von intrazellulären Signalen, die von Antigenrezeptoren der Lymphocyten ausgehen, gebildet wird. aktive Immunisierung Immunisierung mit Antigenen, um eine adaptive Immunität zu erzeugen. |
aktive Echoortung Quelle: Boenigk, Biologie |
Echos selbst generierter Rufe dienen der Orientierung und der Ortung von Beute; Jagdstrategie der Fledermäuse |
aktive Membran Quelle: Boenigk, Biologie |
Membran eines Neurons, die spannungsgesteuerte Ionenkanäle enthält |
Aktive Zone Quelle: Neurowissenschaften |
Eine Region in der präsynaptischenMembran, in der Neurotransmitter freigesetzt werden. |
aktiver Transport Quelle: Allgemeine Histologie |
Hierbei geht es um den Transport eines Moleküls durch eine biologische Membran. In der Regel gibt es einen in der Membran verankerten Proteinkomplex, der den Transport vermittelt. Erfolgt der Transport mit einem Konzentrationsgradienten, d. h., die Konzentration ist auf der Seite, von der aus der Transport erfolgen soll, höher als auf der Zielseite, ist keine Energie notwendig und man spricht von erleichterter Diffusion. Liegen die Konzentrationsverhältnisse umgekehrt, muss also gegen einen Konzentrationsgradienten transportiert werden, benötigt man dafür Energie in Form von ATP. In diesem Fall spricht man von aktivem Transport. |
aktiver Transport |
Transportvorgang von Molekülen in die Zelle oder aus ihr heraus, bei dem Energie verbraucht wird (Opp.: passiver Transport) |
aktiver Transport, engl. active transport Quelle: Purves Biologie |
energieverbrauchender Transport von Substanzen durch eine biologische Membran entgegen einem Konzentrationsgefälle – also von einem Bereich geringer Konzentration (dieser Substanz) in einen Bereich hoher Konzentration (→ primär aktiver Transport, → sekundär aktiver Transport; Gegensatz zur → erleichterten Diffusion und zum → passiven Transport) |
aktives Zentrum, engl. active site Quelle: Purves Biologie |
Region oder Tasche an der Oberfläche eines Enzyms oder Ribozyms, an die das Substrat bindet und an der die Katalyse stattfindet |
aktivierende Rezeptoren Quelle: Janeway Immunologie |
Rezeptoren auf NK-Zellen, deren Stimulation die Cytotoxizität der Zelle aktiviert (→ inhibitorische Rezeptoren). |
Aktivierung Quelle: Sportpsychologie |
Aktivierung (activation) lässt sich als Folge aufgabenbezogener Aktivität des zentralen Nervensystems verstehen, die infolge von Reizen und Ereignissen eintritt und sich vor allem auf die (efferente) Energetisierung von Effektorganen bezieht. |
Aktivierungsenergie Quelle: Chemie im Biologiestudium |
Die Aktivierungsenergie EA ist der Energiebetrag, der einem Reaktionsgemisch hinzugefügt werden muss, damit die Reaktion erfolgt. Mit der Stoßtheorie erklären wir die Aktivierungsenergie als die mindestens erforderliche Energie, die zu einem erfolgreichen Zusammenstoß zwischen zwei Teilchen führt. Sie wird meist für ein Mol Teilchen angegeben. |
Aktivierungsenergie (Ea), engl. activation energy Quelle: Purves Biologie |
Energiebarriere, die von chemischen Substanzen überwunden werden muss, damit sie miteinander reagieren können |
Aktivierungsenzyme, engl. activation enzymes Quelle: Purves Biologie |
auch Aminoacyl-tRNA-Synthetasen genannt; katalysieren die Bindung von Aminosäuren an die entsprechenden tRNAs |
aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase (AID) Quelle: Janeway Immunologie |
Enzym, das die somatische Hypermutation der variablen Regionen der Immunglobulingene in Gang setzt, indem es die DNA in den V- oder Switch-Regionen der Immunglobuline direkt am Cytosin desaminiert. Bei einem Verlust der AID-Aktivität gehen beide Aktivitäten verloren, sodass sich eine Hyper-IgM-Immunschwäche herausbildet und keine Affinitätsreifung mehr stattfindet. |
aktivierungsinduzierter Zelltod Quelle: Janeway Immunologie |
Der Vorgang, durch den das Absterben von autoreaktiven T-Zellen ausgelöst wird, wenn sie ihre Reifung im Thymus abschließen und in die Peripherie wandern. |
Aktivierungstor, engl. activation gate Quelle: Purves Biologie |
Bereich eines spannungsgesteuerten Natriumionenkanals, der bei einer Depolarisation der Membran dessen Permeabilität für Na+-Ionen erhöht |
Akut-Phase-Protein Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Abwehrproteine der frühen Abwehrphase |
akute Abstoßung Quelle: Janeway Immunologie |
Eintritt der Abstoßung eines Gewebes oder Organs von einem genetisch nicht verwandten Spender innerhalb von 10–13 Tagen nach der Transplantation, wenn keine Behandlung mit Immunsuppressiva erfolgt. |
akute Desensibilisierung Quelle: Janeway Immunologie |
Ein immuntherapeutisches Verfahren, um bei Patienten schnell eine vorläufige Toleranz für einen unbedingt erforderlichen Wirkstoff wie Insulin oder Penicillin zu erreichen, die dagegen allergisch sind; wird auch als schnelle Desensibilisierung bezeichnet. Bei korrekter Anwendung können Symptome einer leichten bis mittleren Anaphylaxie entstehen. |
Akute Entzündung Quelle: Nutrigenomik |
Ein kurzfristiger immunologischer Prozess, der als Reaktion auf eine Gewebsverletzung oder eine Infektion mit Mikroben induziert wird, und normalerweise innerhalb von Minuten oder Stunden auftritt. Er ist gekennzeichnet durch Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und erhöhte Temperatur. |
akute Phase Quelle: Janeway Immunologie |
Bei einer HIV-Infektion kurze Zeit nach der Infektion eines Menschen einsetzendes Stadium, das durch eine grippeähnliche Erkrankung, eine große Anzahl von Viren im Blut und eine Abnahme der zirkulierenden CD4-T-Zellen gekennzeichnet ist (→ Akute-Phase-Reaktion, → Akute-Phase-Proteine). |
Akute-Phase-Proteine Quelle: Janeway Immunologie |
Proteine der angeborenen Immunabwehr, deren Produktion sich bei einer Infektion verstärkt (→ Akute-Phase-Reaktion). Sie zirkulieren im Blut und sind an der frühen Phase der Immunantwort beteiligt. Ein Beispiel ist das → mannosebindende Lektin. |
Akute-Phase-Reaktion (acute phase response) Quelle: Janeway Immunologie |
Veränderungen im Blut in der frühen Phase einer Infektionskrankheit. Dazu gehört die zu einem großen Teil in der Leber stattfindende Produktion von → Akute-Phase-Proteinen. |
Akuter Hunger Quelle: Welternährung |
Schwere Unterernährung über einen abgegrenzten Zeitraum, extremste Form des Hungers, ausgelöst durch Katastrophen. |
akzessorisch, engl. accessory Quelle: Purves Biologie |
zusätzlich, begleitend, unterstützend vorhanden; beispielsweise akzessorische Geschlechtsdrüsen (zusätzlich zu den Keimdrüsen vorhanden), akzessorische Organe von Früchten (bilden Teile der Frucht, ohne sich von Fruchtblättern abzuleiten) |
akzessorische Effektorzellen Quelle: Janeway Immunologie |
Zellen, die bei einer adaptiven Immunantwort helfen, selbst aber keine spezifische Antigenerkennung vermitteln. Beispiele sind Phagocyten, → Mastzellen und → NK-Zellen. |
akzessorische Geschlechtsorgane, engl. accessory sex organs Quelle: Purves Biologie |
anatomische Strukturen, die bei einer inneren Befruchtung die Übertragung der Spermien vom Männchen auf das Weibchen ermöglichen (Gegensatz zu → primäre Geschlechtsorgane) |
akzessorische Pigmente Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Antennenpigmente; lichtabsorbierende Photosynthesepigmente, deren Energie zu Reaktionszentren der Chlorophylle geleitet wird |
akzessorische Pigmente, engl. accessory pigments Quelle: Purves Biologie |
Pigmente, die Licht absorbieren und den Chlorophyllen die Energie für die Photosynthese zuführen; auch Antennenpigmente genannt |
Alarmstoff Quelle: Boenigk, Biologie |
olfaktorisch wirksame siehe Pheromone, die bei Artgenossen Fluchtverhalten (Flucht) oder Angriff auslösen |
Albedo (von lat. albus für „weiß“), engl. albedo effect Quelle: Purves Biologie |
die von der Erdoberfläche reflektierte Sonneneinstrahlung |
Albinismus |
Störung der Synthese von Melanin, die helle Haut-, Haar- und Augenfarbe zur Folge hat. |
Aldehyd Quelle: Boenigk, Biologie |
organische Verbindungen mit Aldehydgruppe (–CHO) als funktioneller Gruppe |
Aldehyde, engl. aldehydes Quelle: Purves Biologie |
organische Verbindungen mit einer Aldehydgruppe (-CHO). Viele Zucker sind Aldehyde. (Gegensatz zu → Ketone) |
Aldosteron |
Hormon, durch dessen Wirkung vermehrt Natrium (Na+) in der Niere rückresorbiert wird. Aldosteron wird in der Nebenniere produziert und dort ins Blut abgegeben. |
Aldosteron, engl. aldosterone Quelle: Purves Biologie |
Steroidhormon, das bei Säugetieren in der Nebennierenrinde gebildet wird; fördert die Ausscheidung von Kaliumionen und Rückresorption von Natriumionen in der Niere |
Alefacept Quelle: Janeway Immunologie |
Rekombinantes CD58-IgG1-Fusionsprotein, das die CD2-Bindung durch CD58 blockiert und bei der Psoriasisbehandlung angewendet wird. |
Alemtuzumab Quelle: Janeway Immunologie |
Antikörper gegen CD52, der für die Depletion von Lymphocyten eingesetzt wird, etwa zur T-Zell-Depletion für eine Knochenmarktransplantation bei chronischer myeloischer Leukämie. |
Aleuronschicht, engl. aleurone layer Quelle: Purves Biologie |
bei manchen Samen vorhandenes Gewebe unterhalb der Samenschale, welches das Endosperm umgibt. Die Schicht sezerniert Verdauungsenzyme, die im Endosperm gespeicherte Makromoleküle aufspalten. |
Algenblüte Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Wasserblüte; zyklische, oft in jahreszeitlicher Abfolge auftretende Massenvermehrung von Algen oder anderen Phytoplanktern; Auslöser sind eine erhöhte Nährstoffzufuhr (z. B. Phosphate) und hohe Lichteinstrahlung, Folge ist häufig eine Eutrophierung; durch die verstärkte Zufuhr von Nährstoffen (z. B. Überdüngung) können Algenblüten künstlich ausgelöst werden |
Algorithmus Quelle: Boenigk, Biologie |
Beschreibung der Berechnung von z. B. siehe Alignments |
Alignment Quelle: Boenigk, Biologie |
bioinformatischer Vergleich zweier oder mehrerer DNA- oder Proteinsequenzen; während beim globalen Alignment alle Positionen der Sequenz (Nucleotidbasen oder Aminosäuren) verglichen werden, werden beim lokalen Alignment lediglich Teilbereiche mit übereinstimmender Sequenz verglichen |
aliphatisch Quelle: Boenigk, Biologie |
azyklische Kohlenwasserstoffe, organische Verbindungen, die nicht aromatisch sind |
alkalisch Quelle: Boenigk, Biologie |
Eigenschaft wässriger Lösungen mit einem pH-Wert größer als 7; Gegensatz zu siehe sauer |
alkalisch (basisch), engl. alkaline Quelle: Purves Biologie |
Eigenschaft von Lösungen, deren pH-Wert höher als 7 ist (entspricht einer Protonenkonzentration niedriger als 10-7-molar) (Gegensatz zu → sauer) |
Alkan Quelle: Boenigk, Biologie |
aliphatische Kohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel CnH2n + 2; enthalten ausschließlich sp3-hybridisierte C-Atome, die bis zur Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit mit Wasserstoff abgesättigt sind |
Alkaptonurie |
Blockierung des Synthesewegs von der aromatischen Aminosäure Phenylalanin zu Tyrosin infolge einer Defizienz des Enzyms Homogentisinsäure-Oxidase. Die überschüssige Homogentisinsäure färbt den Urin blau, sekundäre Metaboliten lagern sich im Knorpel und Bindegewebe ein (Ochronose). |
Alken Quelle: Boenigk, Biologie |
ungesättigte, C= C-Doppelbindungen enthaltende Kohlenwasserstoffe |
Alkohol Quelle: Tutorium Genetik |
Organische Verbindungen, die sich insbesondere durch eine oder mehrere Hydroxygruppen (–OH) auszeichnen. Ein geeignetes Lösungsmittel für polare und unpolare Substanzen und Probleme; hilft bei der Aufreinigung von DNA und beim Putzen von Kühlschränken. |
Alkohol Quelle: Boenigk, Biologie |
chemische Verbindung mit einer (einwertiger Alkohol) oder mehreren (mehrwertiger Alkohol) Hydroxylgruppen (–OH) als funktionelle Gruppe |
Alkohole, engl. alcohol Quelle: Purves Biologie |
chemische Verbindungen mit einer Hydroxylgruppe (-OH). Es gibt einwertige Alkohole mit nur einer Hydroxylgruppe (beispielsweise der Trinkalkohol Ethanol) und mehrwertige Alkohole (beispielsweise → Glycerol). |
alkoholische Gärung Quelle: Boenigk, Biologie |
siehe Gärung |
alkoholische Gärung, engl. alcoholic fermentation Quelle: Purves Biologie |
→ Gärung |
Alkylierung Quelle: Boenigk, Biologie |
Einführung von Alkylgruppen wie Methylgruppe (–CH3), Ethylgruppe (–C2H5) u. a. in organische Verbindungen |
Allantois, engl. allantois Quelle: Purves Biologie |
sackartige, extraembryonale Membran, die stickstoffhaltige Abfallprodukte des Embryos aufnimmt (vgl. → extraembryonale Membranen) |
Allantoismembran, engl. allantoic membrane Quelle: Purves Biologie |
in der Entwicklung von Tieren ein Auswuchs des extraembryonalen Entoderms und des angrenzenden Mesoderms; bildet die Allantois, eine sackförmige Struktur, in der die Stoffwechselendprodukte des Embryos gespeichert werden |
Allee-Effekt, engl. allee effect Quelle: Purves Biologie |
Zunahme der Wachstumrate (r) einer Population mit abnehmender Populationsdichte |
Allel Quelle: Genetik |
Eine bestimmte Ausführung eines Gens (S. 3). |
Allel |
Die DNA-Sequenz eines bestimmten DNA-Abschnitts des Genoms. Dieser Abschnitt kann codierend (Gen) oder auch willkürlich gewählt sein (Locus). Unterscheiden sich die DNA-Abschnitte homologer Chromosomen, dann sprechen wir auch von allelischer Variation. Zum Beispiel gibt es beim Menschen den Genort für die Hauptblutgruppe AB0. Dieser Genort kann entweder die Erbinformation A, B oder 0 tragen und so geben unsere Eltern an uns entweder das Allel A, Allel B oder Allel 0 weiter. |
Allel Quelle: Janeway Immunologie |
Variante eines Gens; viele Gene kommen in der allgemeinen Population in mehreren verschiedenen Formen vor (→ Heterozygotie, → Homozygotie, → Polymorphismus). |
Allel Quelle: Tutorium Genetik |
Mögliche Variante eines Gens. Die mögliche Anzahl an unterschiedlichen Allelen für ein Gen entspricht dem Ploidiegrad des Organismus (diploid: bis zu zwei verschiedene Allele usw.). |
Allel Quelle: Boenigk, Biologie |
Zustandsformen eines Gens, die auf identischen Abschnitten siehe homologer Chromosomen liegen |
Allel Quelle: Genetik |
(gr. allelon, einander, gegenseitig) Eine bestimmte Ausführung eines Gens. |
Allel Quelle: Nutrigenomik |
Erscheinungsform eines Gens. |
Allelausschluss (allelic exclusion) Quelle: Janeway Immunologie |
Bei einem heterozygoten Individuum kann immer nur eines der beiden möglichen Allele für ein bestimmtes Gen exprimiert werden. In der Immunologie bezeichnet man damit die eingeschränkte Expression der einzelnen Ketten der Antigenrezeptorgene. Diese hat beispielsweise zur Folge, dass jeder einzelne Lymphocyt Immunglobuline oder T-Zell-Rezeptoren mit nur einer einzigen Antigenspezifität produzieren kann. |
Allele (von griech. allos für „andere“), engl. allels Quelle: Purves Biologie |
verschiedene Zustandsformen eines Gens an einem bestimmten Genlocus eines Chromosoms |
Allelfixierung Quelle: Boenigk, Biologie |
das Allel eines gegebenen Gens innerhalb einer Population erreicht eine Frequenz von 100 %, es ist das einzige Allel dieses Gens innerhalb der Population und gilt als fixiert |
Allelfrequenz (Genfrequenz), engl. allele frequency Quelle: Purves Biologie |
der relative Anteil eines bestimmten Allels in einer spezifischen Population |
Allelfrequenz, Allelhäufigkeit Quelle: Boenigk, Biologie |
relative Häufigkeit, mit der ein spezifisches Allel in einer Population auftritt |
allelische Variation |
An denselben Genorten/DNA-Abschnitten homologer Chromosomen findet man unterschiedliche genetische Informationen, die ihren Ursprung in Mutationsereignissen haben. |
allelische Vielfalt |
An Genorten/DNA-Abschnitten homologer Chromosomen tragen viele Individuen unterschiedliche elterliche genetische Informationen, die ihren Ursprung in Mutationsereignissen haben. |
Allergen Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Hyperreaktionen des Immunsystems auslösende Substanz |
Allergene Quelle: Janeway Immunologie |
Antigene, die eine allergische Reaktion hervorrufen. |
Allergie Quelle: Janeway Immunologie |
Zustand, in dem eine symptomatische Reaktion auf ein normalerweise harmloses Antigen aus der Umgebung ausgelöst wird. Dabei kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen dem Antigen und Antikörpern oder primär aktivierten T-Zellen, die bei einem früheren Kontakt mit demselben Antigen gebildet wurden (zum Vergleich: → angeborene Allergie). |
allergische Bindehautentzündung (Konjunktivitis) Quelle: Janeway Immunologie |
Allergische Reaktion an der Bindehaut des Auges, die empfindliche Personen bei Kontakt mit durch Luft übertragene Allergene entwickeln; eine Konjunktivitis tritt im Allgemeinen zusammen mit Allergien in der Nase auf, etwa bei einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut oder bei Heuschnupfen. |
allergische Kontaktdermatitis Quelle: Janeway Immunologie |
Eine vor allem von T-Zellen vermittelte immunologische Überempfindlichkeitsreaktion, die mit Hautausschlag an der Kontaktstelle mit dem Allergen einhergeht. Auslöser ist häufig eine chemische Substanz, etwa das Urushiol-Öl aus den Blättern des Kletternden Giftsumachs, das Haptene an normale Körpermoleküle anheftet, die dadurch selbst allergen wirken. |
allergische Reaktion Quelle: Janeway Immunologie |
Eine spezifische Immunantwort auf ein harmloses Umweltantigen oder Allergen aufgrund sensitivierter B- oder T-Zellen; dabei kann eine Reihe von Mechanismen eine Rolle spielen. Meist bindet jedoch ein Allergen an IgE-Antikörper, die an Mastzellen gebunden sind. Dadurch werden von den Zellen Histamin und andere biologisch aktive Molekülen von der Zelle freigesetzt, die die Anzeichen und Symptome von Asthma, Heuschnupfen und anderen verbreiteten allergischen Reaktionen hervorrufen. |
allergische Reaktion, engl. allergic reaction Quelle: Purves Biologie |
Überreaktion des Immunsystems auf geringe Mengen eines Antigens, auf die die meisten anderen Menschen keine Reaktion zeigen; häufig sind IgE-Antikörper beteiligt |
allergische Rhinitis (Heuschnupfen) Quelle: Janeway Immunologie |
Eine allergische Reaktion in der Nasenschleimhaut, die ein Laufen der Nase und Niesen verursacht. |
allergische Sofortreaktion, engl. immediate hypersensitivity Quelle: Purves Biologie |
schnelle, ausgedehnte Überreaktion des Immunsystems gegen ein Allergen, wodurch großeMengen an Histamin ausgeschüttet werden (Gegensatz zu → allergische Spätreaktion) |
allergischer Schock (Anaphylaxie), engl. allergic shock Quelle: Purves Biologie |
durch eine allergische Reaktion hervorgerufener plötzlicher Abfall des Blutdrucks. Dieser entsteht durch eine erhöhte Permeabilität der Blutgefäße und den daraus resultierenden Flüssigkeitsverlust durch die Kapillaren. |
allergisches Asthma Quelle: Janeway Immunologie |
Allergische Reaktion auf ein eingeatmetes Allergen, bei der sich die Bronchien zusammenziehen, in den Atemwegen verstärkt Schleim produziert wird und es zu Atembeschwerden kommt. |
Alles-oder-nichts-Regel Quelle: Boenigk, Biologie |
Phänomen, dass eine Reaktion auf einen Reiz nur dann ausgelöst wird, wenn ein kritischer Schwellenwert überschritten wird |
Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften Quelle: Sportpsychologie |
"Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften sind relativ breite, konsistent in verschiedenen Situationen auftretende und zeitlich stabile Tendenzen zu bestimmten Verhaltensweisen (Roberts 2009; Stemmler et al. 2010)." |
allgemeine Transkriptionsfaktoren, engl. general transcription factors Quelle: Purves Biologie |
Transkriptionsfaktoren von Eukaryoten, die an die Promotoren der meisten proteincodierenden Gene binden und für deren Expression erforderlich sind; im Unterschied zu spezifischen Transkriptionsfaktoren, die ihre regulatorische Wirkung nur an bestimmten Promotoren oder Klassen von Promotoren entfalten |
Allium cepa – Küchenzwiebel Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Amaryllidaceae |
Allo(poly)ploid Quelle: Genetik |
Allo(poly)ploidie, bei der sich Genome verschiedener Pflanzenarten vereinigt haben (S. 405). |
Allo(poly)ploid Quelle: Genetik |
(gr. allos, anders beschaffen, verschieden; gr. polyplous, vielfältig) Allo(poly)ploidie, bei der sich Genome verschiedener Pflanzenarten vereinigt haben. |
Alloantigene Quelle: Janeway Immunologie |
Antigene von einem anderen, genetisch nicht identischen Angehörigen derselben Spezies. |
Alloantikörper Quelle: Janeway Immunologie |
Antikörper, die gegen Antigene von einem anderen Angehörigen derselben Spezies erzeugt werden. |
allochemisch Quelle: Boenigk, Biologie |
Bezeichnung für unterschiedliche, umgelagerte Aggregate in Carbonatsedimenten |
Allogamie Quelle: Boenigk, Biologie |
Fremdbestäubung; der Pollen einer Blüte dient der Bestäubung der Blüte einer anderen Pflanze derselben Art |
Allogen Quelle: Janeway Immunologie |
Zwei Personen oder zwei Mausstämme, die sich in Genen des MHC unterscheiden; der Begriff wird auch für allelische Unterschiede an anderen Loci verwendet (→ syngenes Transplantat, → xenogene Transplantate). |
allogene Transplantatabstoßung Quelle: Janeway Immunologie |
Die immunologisch vermittelte Abstoßung von übertragenen Geweben oder Organen von einem genetisch nicht identischen Spender. Ursache ist vor allem die Erkennung von Nichtselbst-MHC-Molekülen auf dem Transplantat. |
allogenes Transplantat Quelle: Janeway Immunologie |
Gewebe von einem allogenen (genetisch nicht identischen) Spender derselben Spezies; solche Transplantate werden in jedem Fall abgestoßen, sofern der Empfänger nicht immunsupprimiert ist. |
allometrisches Wachstum, engl. allometric growth Quelle: Purves Biologie |
Wachstumsmuster, bei dem manche Teile des Körpers eines Organismus schneller wachsen als andere; führt zu veränderten Körperproportionen während des Wachstums |
Allomone Quelle: Boenigk, Biologie |
Wirkstoffe, die eine Signalwirkung zwischen Individuen verschiedener Arten ausüben, wie beispielsweise bei der pflanzlichen Abwehr von Herbivoren; werden über besondere Duftdrüsen abgeschieden; Gegensatz zu Pheromonen |
allopatrisch Quelle: Boenigk, Biologie |
geografisch getrennte Verbreitung |
allopatrische Speziation (von griech. allos für „andere“ und patria für „Heimat“), engl. allopatric speciation Quelle: Purves Biologie |
auch als geographische Speziation bezeichnet; Form der Artbildung, bei der bei geographischer Trennung - durch Entstehen (oder Überqueren) einer physikalischen Barriere wie einem Fluss – durch reproduktive Isolation aus einer Ursprungsart zwei neue Arten hervorgehen (Gegensatz zu → sympatrische Speziation) |
Alloploidisierung |
Vervielfachter Chromosomensatz eines hybriden Individuums (> Hybrid). Die Autoploidisierung ist die Vervielfachung des Chromosomensatzes eines Individuums einer Art. |
Allopolyploidie, engl. allopolyploidy Quelle: Purves Biologie |
Form der Polyploidie, bei der mehr als zwei Chromosomensätze vorhanden sind, die von mehr als einer Art stammen |
Alloreaktivität Quelle: Janeway Immunologie |
Erkennung von Nichtselbst-MHC-Molekülen durch T-Zellen; die Reaktionen bezeichnet man als Alloreaktionen oder alloreaktive Antworten. |
allorhiz Quelle: Boenigk, Biologie |
Bewurzelungstyp, bei dem die senkrecht in den Boden wachsende Hauptwurzel stärker ausgeprägt ist als die Seitenwurzeln |
Allorrhizie Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Ausbildung einer (stark ausgebildeten) Hauptwurzel und (schwächer ausgebildeter) Nebenwurzeln. > Homorrhizie |
allosterische Regulation Quelle: Boenigk, Biologie |
Regulation von Enzymaktivität duch die Bindung eines nicht mit dem eigentlichen Substrat identischen allosterischen Effektors, der nicht an das aktive Zentrum des Enzyms bindet, sondern an eine andere Stelle – das allosterische Zentrum; die dadurch bedingte Konformationsänderung des Enzyms bewirkt eine Aktivierung oder Inaktivierung des aktiven Zentrums und damit eine Aktivierung bzw. Hemmung des entsprechenden Enzyms |
allosterische Regulation (von griech. allos für „andere“ und stereos für „Struktur“), engl. allosteric regulation Quelle: Purves Biologie |
Regulation der Enzymaktivität durch Bindung eines Effektormoleküls nicht an das aktive Zentrum, sondern an eine andere Stelle – das allosterische Zentrum des Enzyms. Allosterisch reguliert werden neben Enzymen auch einige Transportproteine oder regulatorische Proteine. |
allosterischer Ligand Quelle: Boenigk, Biologie |
siehe Liganden |
Allozym |
Proteine, die von den Allelen eines Enzymlocus codiert werden. Diese Proteine unterscheiden sich in ihrer Struktur, doch haben sie immer noch dieselbe Stoffwechselfunktion. |
Alpha-Amylase |
Enzym des Kohlenhydratstoffwechsels. Die Alpha-Amylase spaltet Stärke in kurzkettige Kohlenhydrate. Sie wird von den Speicheldrüsen und der Bauchspeicheldrüse produziert und abgegeben. |
Alpha-Diversität, engl. alpha diversity Quelle: Purves Biologie |
Artenvielfalt im Maßstab einer lokalen Lebensgemeinschaft (Biozönose) (vgl. → Beta-Diversität, → Gamma-Diversität) |
Alpha-Fehler, engl. alpha error Quelle: Purves Biologie |
auch als falsch positive Entscheidung bezeichnet; Fehler 1. Art bei statistischen Tests, das Verwerfen einer zutreffenden Nullhypothese (Gegensatz zu → Beta-Fehler) |
Alpha-Oxidation Quelle: Nutrigenomik |
Der katabole Prozess, bei dem Fettsäuremoleküle in den Mitochondrien von Eukaryoten abgebaut werden, um Acetyl-CoA und Reduktionsäquivalente zu erzeugen. |
ALPS Quelle: Janeway Immunologie |
→ lymphoproliferatives Autoimmunsyndrom |
alternativ aktivierte Makrophagen Quelle: Janeway Immunologie |
→ M2-Makrophagen |
alternativer Translationsstart Quelle: Allgemeine Histologie |
Eine Messenger-RNA (mRNA) hat im Prinzip drei Abschnitte: die 5’-untranslatierte Region (5’-UTR), den codierenden Bereich und die 3’-UTR. Der codierende Bereich beginnt mit dem Translationsstartpunkt und endet mit einem Stoppcodon. Der Translationsstart ist meist das Startcodon AUG für die Aminosäure Methionin. Wenn die Translation der mRNA in ein Protein nicht an diesem AUG beginnt, sondern an einem AUG innerhalb des codierenden Bereichs, bezeichnet man dieses als alternativen Transkriptionsstartpunkt. Das Ergebnis einer Translation von einem alternativen Startpunkt aus ist eine Isoform des entsprechenden Proteins. |
alternativer Weg der Komplementaktivierung Quelle: Janeway Immunologie |
Dieser Signalweg wird durch die spontane Hydrolyse des C3-Proteins ausgelöst. Unter Mitwirkung von Faktor B und Faktor D bildet sich die spezielle C3-Konvertase C3bBb. |
alternatives Spleißen Quelle: Allgemeine Histologie |
Die direkt bei der Transkription entstehende Prä-mRNA, die aus einander abwechselnden codierenden Abschnitten (Exons) und nichtcodierenden Abschnitten (Introns) besteht, durchläuft mehrere Reifungsschritte. Um von diesem primären Transkript zur fertigen mRNA zu gelangen, müssen die Introns ent- fernt werden. Diesen Vorgang nennt man splicing. Hierbei kann eine primäre RNA Sequenz in unterschiedlicher Weise gespliced werden, d. h., unterschiedliche Exons einer Prä-mRNA werden in verschiedenen Kombinationen miteinander verbunden. Dadurch kann eine Vielzahl von mRNAs entstehen, die jeweils zu einer Isoform des Proteins führen. Diese Herstellung unterschiedlicher mRNAs aus einer Prä-mRNA nennt man alternatives Spleißen. |
alternatives Spleißen, engl. alternative splicing Quelle: Purves Biologie |
Mechanismus zur Erzeugung unterschiedlicher, reifer mRNAs aus ein und demselben Gen; dazu werden während der RNA-Prozessierung unterschiedliche Kombinationen von Exons zusammengespleißt |
Alternativhypothese, engl. alternative hypothesis Quelle: Purves Biologie |
die Hypothese, die im Gegensatz zur Nullhypothese steht; bei statistischen Rückschlüssen; normalerweise die primär interessierende Hypothese |
Alternativkosten Quelle: Purves Biologie |
→ Opportunitätskosten |
Alternativzustände, engl. alternative states Quelle: Purves Biologie |
verschiedene Zusammensetzungen von Biozönosen am gleichen Ort unter ähnlichen Umweltbedingungen |
altersbedingte Maculadegeneration Quelle: Janeway Immunologie |
Eine der Hauptursachen für Blindheit bei älteren Menschen. Einzelnucleotidpolymorphismen (SNPs) in den Genen für Faktor H führen zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko. |
Altersbestimmung, absolute Quelle: Boenigk, Biologie |
erlaubt eine Datierung von Ereignissen an Jahreszahlen, sodass das tatsächliche Alter so genau wie möglich ermittelt wird |
Altersbestimmung, relative Quelle: Boenigk, Biologie |
erlaubt keine exakte Altersbestimmung, sondern Aussagen über die zeitliche Abfolge von Ereignissen |
Alterspolymorphismus Quelle: Boenigk, Biologie |
phänotypische Merkmalsunterschiede innerhalb einer Art, die auf das Alter zurückzuführen sind |
Altersstruktur, engl. age structure Quelle: Purves Biologie |
die Verteilung der Individuen einer Population auf die verschiedenen Altersklassen |
Altruismus |
Selbstlose Aktivitäten eines Individuums zum Nutzen aller Mitglieder einer Gemeinschaft oder Gruppe. Hierbei wird Nutzen mit dem Reproduktionspotenzial der Gemeinschaft gleichgesetzt. |
Altruismus engl. altruism Quelle: Purves Biologie |
ein uneigennütziges Verhalten, das die biologische Fitness des ausführenden Individuums verringert, die anderer Individuen jedoch steigert |
Altruismus/ altruistisch Quelle: Boenigk, Biologie |
uneigennütziges Verhalten eines Individuums zum Wohl anderer Individuen mit Steigerung der biologischen siehe Fitness der Empfänger auf Kosten des Gebers |
Altweltaffen |
Affenarten, die in Afrika und Eurasien beheimatet sind. Sie teilen sich in zwei große Gruppen, die geschwänzten Affen (Meerkatzenverwandte, Cercopithecoidea) und die Menschenartigen (Menschenaffen und Gibbons). Der Mensch gehört zu den Menschenaffen. Die Halbaffen, denen auch die Lemuren von Madagaskar zugeordnet sind, stehen außerhalb der Altweltaffen (Catarrhini, Schmalnasenaffen). |
Alu-Sequenz Quelle: Genetik |
(lat. sequentia, Folge) DNA-Abschnitt von ca. 300 bp, der 300.000- bis 600.000-mal verteilt im Genom von Primaten vorkommt, durch das Restriktionsenzym AluI herausgeschnitten werden kann und keine Protein-codierende Information trägt (SINE). |
Alu-Sequenz Quelle: Genetik |
(lat. sequentia, Folge) DNA-Abschnitt von ca. 300 bp, der 300.000- bis 600.000-mal verteilt im Genom von Primaten vorkommt, durch das Restriktionsenzym AluI herausgeschnitten werden kann und keine Protein-codierende Information trägt (SINE). |
Alum Quelle: Janeway Immunologie |
Anorganische Aluminiumsalze (beispielsweise Aluminiumphosphat und Aluminiumhydroxyd). Sie wirken als Adjuvanzien, wenn sie mit Antigenen vermischt werden, und gehören zu den wenigen Adjuvanzien, die für den Menschen zugelassen sind. |
Alveole Quelle: Allgemeine Histologie |
Der Begriff leitet sich vom lateinischen alveolus ab und bedeutet wört- lich "Mulde". Als Adjektiv (alveolär) wird es zur Beschreibung von kugelförmigen Drüsenendstücken synonym zu dem Begriff acinär verwendet, der sich von dem lateinischen Wort acinus, die "Weinbeere", herleitet. Im Kontext der Lunge ist die Alveole das Lungenbläschen an der Endverzweigung der Bronchiolen, in denen der Gasaustausch stattfindet. |
Alveole |
Kleine dünnwandige Höhle am Ende der Luftwege. Über die Alveolen diffundieren Sauerstoff (O2) ins Blut und Kohlenstoffdioxid (CO2) in den Gasraum der Lunge. Die Gesamtheit der Alveolen vergrößert durch ihre bläschenartige Form die Oberfläche des Lungenepithels. (Syn.: Lungenbläschen) |
Alveolen (von lat. alveus für „Höhle“), engl. alveoli Quelle: Purves Biologie |
kleine, taschenartige Höhlen, insbesondere die Lungenbläschen |
Amakrinzelle Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Neuron in der Netzhaut des Auges, dessen Neuriten lateral in die innere plexiforme Schicht ziehen. |
Amakrinzellen Quelle: Boenigk, Biologie |
Nervenzelltyp in der Netzhaut (siehe Retina) der Wirbeltiere, die kein definiertes Axon besitzen; bilden Kontaktstellen mit den siehe Axonen der Bipolarzellen und mit den siehe Dendriten der Ganglienzellen, Signale können horizontal weitergeleitet werden und eine Modifikation der Signale, die an die Ganglienzellen weitergeleitet werden, ist ebenfalls möglich |
Amboss Quelle: Neurowissenschaften |
Ein kleiner Knochen im Mittelohr, dessen Form an einen Amboss erinnert. |
Amboss Quelle: Boenigk, Biologie |
(Incus) mittleres von drei Gehörknöchelchen der Säugetiere, die die mechanischen Schwingungen des Trommelfells auf das ovale Fenster der Hörschnecke im Innenohr übertragen; vgl. siehe Hammer, siehe Steigbügel |
Amboss |
Bestandteil des Mittelohrs. Der Amboss ist eines der drei Gehörknöchelchen. Die Gehörknöchelchen übersetzen die Schwingungen des Trommelfells in Druckwellen in der Lymphflüssigkeit, die sich in den Gängen der Schnecke befindet. (Syn.: Incus) |
Amboss (Incus), engl. anvil Quelle: Purves Biologie |
mittleres der drei Gehörknöchelchen, das die Bewegungen des Trommelfells auf das ovale Fenster des Innenohrs überträgt (vgl. → Hammer, → Steigbügel) |
Ambulacralfüßchen Quelle: Purves Biologie |
→ Ambulacralsystem |
Ambulacralsystem Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Wassergefäßsystem; flüssigkeitsgefülltes Röhrensystem der Echinodermen (Stachelhäuter), mit muskulösen Ampullen und Füßchen, das über das siehe Axocoel in direkter Verbindung mit dem Meerwasser steht und der Atmung, der Reizaufnahme, dem Gasaustausch, der Nahrungsaufnahme und der hydraulischen Fortbewegung dient |
Ambulacralsystem, engl. water vascular system Quelle: Purves Biologie |
Wassergefäßsystem; in direkter Verbindung mit dem Meerwasser stehendes System aus Kanälen und muskulösen Ampullen und Füßchen, das bei vielen Echinodermen (Stachelhäutern) dem Gasaustausch, der Fortbewegung und der Nahrungsaufnahme dient. Die Bewegungen funktionieren hydraulisch. |
Amensalismus, engl. amensalism Quelle: Purves Biologie |
Wechselbeziehung zwischen zwei Organismen, bei der einer der Beteiligten geschädigt wird, der andere hingegen unbeeinflusst bleibt (Gegensatz zu → Kommensalismus) |
amiktisch Quelle: Boenigk, Biologie |
Bezeichnung für Seen, in denen keine Zirkulation des Wassers stattfindet |
Amine, engl. amines Quelle: Purves Biologie |
organische Derivate des Ammoniaks, bei denen Wasserstoffatome organische Gruppen ersetzt sind |
Aminoacyl-tRNA Quelle: Tutorium Genetik |
Mit ihrer spezifischen Aminosäure beladene Transfer-RNA (tRNA), wobei zwischen dem 3’-Ende und der Aminosäure eine Esterbindung gebildet wird. |
Aminoacyl-tRNA-Synthetasen Quelle: Purves Biologie |
→ Aktivierungsenzyme |
Aminogruppe Quelle: Purves Biologie |
→ Amine |
Aminogruppe Quelle: Boenigk, Biologie |
funktionelle Gruppe (NH2), die charakteristisch für primären Amine ist |
Aminosäure |
"Grundbaustein von Proteinen (Eiweiß). Der genetische Code bestimmt, in welcher Reihenfolge lineare Ketten von Aminosäuren (Polypeptide) gebildet werden. In der belebten Natur finden wir 22 verschiedene Aminosäuren. Die Individuen jeder Art benötigen eine bestimmte Anzahl dieser Bausteine; entweder kann ein Individuum alle notwendigen Aminosäuren selbst erzeugen (Pflanzen), oder einige Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden (Säugetiere; essenzielle Aminosäuren)." |
Aminosäure Quelle: Neurowissenschaften |
Ein chemischer Grundbaustein von Proteinmolekülen, der aus einem zentralen Kohlenstoffatom, einer Aminogruppe, einer Carboxylgruppe und einemvariablen Rest besteht. |
Aminosäure |
Kleinster Baustein, aus denen Proteine zusammengesetzt sind. Es gibt 20 unterschiedliche Aminosäuren, aus denen Proteine aufgebaut sind. |
Aminosäuren Quelle: Tutorium Genetik |
Bestehen aus einem zentralem C-Atom, das mit einer Amino-, einer Carbonsäuregruppe sowie einer individuellen „Rest“-Gruppe verbunden ist, welche die chemischen Eigenschaften der Aminosäure beeinflussen. Grundbausteine für Polypeptide und somit für Proteine. |
Aminosäuren Quelle: Boenigk, Biologie |
organische Verbindungen, mit einer oder mehreren Aminogruppen (NH2), die entsprechend ihrer Position zur Carboxylgruppe (–COOH) als siehe-, siehe-, siehe- usw. -Aminosäuren bezeichnet werden; sie sind die Bausteine der Proteine |
Aminosäuren (amino acids) Quelle: Biologie für Einsteiger |
Stoffklasse, deren Moleküle eine Amino- (–NH2) und eine Carboxylgruppe (–COOH) besitzen, die zusammen mit einem Wasserstoffatom und einer Aminosäure-spezifischen Seitengruppe am gleichen ?-Kohlenstoffatom gebunden sind. |
Aminosäuren, engl. amino acids Quelle: Purves Biologie |
organische Verbindungen, die sowohl NH2- als auch COOH-Gruppen enthalten. Proteine sind Polymere von Aminosäuren. |
Aminosäuren, essenzielle Quelle: Boenigk, Biologie |
proteinogenen Aminosäuren, die für die Funktion eines Organismus erforderlich sind, welche er aber nicht selbst herstellen kann und daher mit der Nahrung aufnehmen muss |
Ammoniak, engl. ammonia Quelle: Purves Biologie |
NH3; das häufigste stickstoffhaltige Ausscheidungsprodukt (vgl. → Harnstoff, → Harnsäure) |
ammoniotelisch (von griech. telos für „Ende“), engl. ammonotelic Quelle: Purves Biologie |
auch als ammonotelisch bezeichnet; Eigenschaft von Organismen, die stickstoffhaltige Verbindungen (in erster Linie Proteine) zu Ammoniak als Stoffwechselendprodukt abbauen (Gegensatz zu → ureotelisch, → uricotelisch) |
Ammonium Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Ammoniumion, Ammoniumkation; NH4+, die protonierte Form des Ammoniaks und damit das eigentliche Substrat der ammoniakumsetzenden Stoffwechselreaktionen |
Ammonshorn (Cornu ammonis) Quelle: Neurowissenschaften |
Eine Schicht von Neuronen im Hippocampus, von der Axone in den Fornix ziehen. |
Amnesie Quelle: Neurowissenschaften |
Ein ausgeprägter Verlust von Gedächtnis oder Lernvermögen. Siehe auch anterograde Amnesie, retrograde Amnesie. |
Amnestische Aphasie Quelle: Neurowissenschaften |
Die Unfähigkeit, Worte zu finden. |
Amnion Quelle: Boenigk, Biologie |
mit Fruchtwasser gefüllte, innerste Embryonalhülle der Amniota (Reptilien, Vögeln und Säugetieren), in der sich der Embryo entwickelt |
Amnion, engl. amnion Quelle: Purves Biologie |
innerste, mit Fruchtwasser gefüllte, extraembryonale Hülle, in der sich bei Sauropsiden (Reptilien und Vögel) und Säugetieren der Embryo entwickelt (vgl. → extraembryonale Membranen) |
amniotisches Ei, engl. amniote egg Quelle: Purves Biologie |
beschaltes Ei, das den Embryo, die ihn umgebenden vier extraembryonalen Membranen und einen Dotter enthält, von dem sich der Embryo ernährt. Diese evolutionäre Anpassung ermöglichte den Reptilien, Vögeln und Säugetieren - Gegensatz zu den meisten Amphibien – die vollständige Entwicklung außerhalb des Wassers und damit die Besiedlung terrestrischer Lebensräume. |
Amniozentese Quelle: Genetik |
Fruchtwasseruntersuchung (S. 599). |
Amniozentese Quelle: Genetik |
(gr. amnion, Opferschale, Gefäß zum Auffangen von Opferblut; gr. kentein, stechen) Fruchtwasseruntersuchung. |
Amöbocyten Quelle: Boenigk, Biologie |
frei bewegliche, der Verdauung und dem Nahrungstransport dienende Zellen insbesondere bei den Schwämmen (Porifera) |
Amorphes Allel Quelle: Genetik |
"Inaktives Allel; Synonym: Null-Allel (S. 617)." |
Amorphes Allel Quelle: Genetik |
(gr. amorphos, missgestaltet, formlos) Inaktives Allel; Synonym: Null-Allel. |
AMPA-Rezeptor Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Subtyp des Glutamatrezeptors; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+ und K+ durchlässig ist. |
Amphidiploid Quelle: Genetik |
Allotetraploide Arthybride mit je einem diploiden Genom jeder Elternart. |
Amphidiploid Quelle: Genetik |
(gr. amphi, auf beiden Seiten; gr. polyplous, vielfältig) Allotetraploide Arthybride mit je einem diploiden Genom jeder Elternart. |
amphipathisch Quelle: Janeway Immunologie |
Bezeichnung für Moleküle, die eine positiv geladene (oder hydrophile) und eine davon getrennte hydrophobe Region enthalten. |
amphipatisch (von griech. amphi für „auf beiden Seiten“ oder „doppel-“ und pathikos für „empfindend“), engl. amphipathic Quelle: Purves Biologie |
Eigenschaft eines Moleküls, das sowohl hydrophobe als auch hydrophile Regionen besitzt |
amphiphil Quelle: Boenigk, Biologie |
amphipathisch; Moleküle, die aus zwei funktionellen Teilen aufgebaut sind und sowohl polare als auch hydrophobe Regionen aufweisen |
Amphiploid Quelle: Genetik |
Allo(poly)ploide Individuen mit einzelnen oder mehreren Chromosomen(bereichen) einer anderen Art. |
Amphiploid Quelle: Genetik |
(gr. amphi, auf beiden Seiten; gr. polyplous, vielfältig) Allo(poly)ploide Individuen mit einzelnen oder mehreren Chromosomen(bereichen) einer anderen Art. |
Ampholyt Quelle: Boenigk, Biologie |
nach der Säure-Base-Definition von Brönsted ein Stoff, der sowohl als Säure als auch als Base, d. h. als Protonendonor wie als Protonenakzeptor, fungieren kann |
Ampholyt, engl. ampholyt Quelle: Purves Biologie |
je nach Milieu sowohl als Säure als auch als Base wirkend |
Amplifikation Quelle: Genetik |
(lat. amplificatio, Vermehrung) Vermehrung bestimmter Gene (intra- oder extrachromosomal) (S. 372). |
Amplifikation Quelle: Boenigk, Biologie |
Vervielfältigung; meist selektive Vermehrung spezifischer DNA-Abschnitte während der Polymerasekettenreaktion |
Amplifikation Quelle: Genetik |
(lat. amplificatio, Vermehrung) Vermehrung bestimmter Gene (intra- oder extrachromosomal). |
Amplifikation, engl. amplification Quelle: Purves Biologie |
Vervielfältigung; meist in Zusammenhang mit DNA-Fragmenten (vgl. → Genamplifikation) |
Amplitude Quelle: Boenigk, Biologie |
maximale Auslenkung einer sich periodisch ändernden Schwingung aus der Ruhelage im Laufe einer Periode |
Amplitude |
Begriff aus der Physik. Eine Amplitude steht für die maximale Auslenkung bei einer periodischen Schwingung, von der Nulllinie aus gemessen. |
Amplitude, engl. amplitude Quelle: Purves Biologie |
die maximale Auslenkung einer Kurve in eine Richtung im Laufe eines regelmäßigen Zyklus |
Amplitudencode Quelle: Boenigk, Biologie |
Information wird als Stärke des Signals übermittelt (z. B. Amplitude eines graduierten elektrischen Signals oder Menge ausgeschütteter Neurotransmitter); Gegensatz: siehe requenzcode |
Ampulle |
Bestandteil des Innenohrs. Eine Ampulle ist der räumlich vergrößerte Teil eines Bogengangs, in dem die Haarsinneszellen mit der Cupula lokalisiert sind. Bei einer Drehbewegung wird die Endolymphe in den Bogengängen durch ihre Trägheit verlagert, was zur Bewegung der Cupula und zur Reizung der Sinneszellen führt. |
Ampulle Quelle: Neurowissenschaften |
Die Ausbuchtung am Ende eines Bogengangs, die die Haarzellen enthält, welche Drehbewegungen übertragen. |
Amygdala Quelle: Neurowissenschaften |
Ein mandelförmiger Kern im anterioren Temporallappen, von dem man annimmt, dass er an der Empfindung von Gefühlen, bestimmten Formen des Lernens und am Gedächtnis beteiligt ist. |
Amygdala (Mandelkern) Quelle: Boenigk, Biologie |
bilateral angelegte Struktur des siehe Temporallappens in der Großhirnrinde von Wirbeltieren, die Teil des siehe limbischen Systems ist, welches eine wichtige Rolle für emotionales Verhalten spielt |
Amygdala, engl. amygdala Quelle: Purves Biologie |
Mandelkern; Bestandteil des limbischen Systems, eines Gehirnteils, der an der Entstehung von Angst und an der Erinnerung an beängstigende Erlebnisse beteiligt ist |
Amylase Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
stärke- und glykogenspaltende Gykosidase |
Amylase, engl. amylase Quelle: Purves Biologie |
Verdauungsenzym, das die Hydrolyse von Stärke meist in Maltose oder Glucose katalysiert |
Amylasen Quelle: Boenigk, Biologie |
Verdauungsenzyme, die in der Regel 1,4-glykosidische Bindungen von siehe Oligosacchariden und siehe Polysacchariden hydrolytisch spalten |
Amyloplast Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
"stärkespeichernder Leukoplast; auch Bezeichnung für Chloroplast, der die photosynthetisch gebildete Stärke akkumuliert. > Proplastid, > Chloroplast" |
Amyloplasten Quelle: Boenigk, Biologie |
spezialisierte farblose, zu den Leukoplasten gehörige siehe Plastiden; dienen der Erzeugung und Speicherung von Stärke |
Anabaena sp. Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Cyanobakterien |
anabol Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
aufbauender Stoffwechsel |
anabol Quelle: Boenigk, Biologie |
körperaufbauende Stoffwechselvorgänge betreffend |
Anabolismus Quelle: Neurowissenschaften |
Die Biosynthese von organischen Molekülen aus Vorstufen; auch als anaboler Stoffwechsel bezeichnet. Siehe auch Katabolismus. |
Anabolismus Quelle: Boenigk, Biologie |
Gesamtheit der aufbauenden Stoffwechselreaktionen, die unter Zufuhr von Energie ablaufen; Gegenteil zu siehe Katabolismus |
Anabolismus Quelle: Nutrigenomik |
Der metabolische Aufbauprozess, bei dem über eine Reihe von Stoffwechselwegen unter Verwendung von Energie größere Moleküle aus kleineren Einheiten aufgebaut werden. |
Anabolismus Quelle: Endlich Biochemie verstehen |
Die Gesamtheit der Substanz-aufbauenden, der biosynthetischen Reaktionen. Meistens sind damit reduktive Biosynthesen gemeint, bei denen der Körper ATP und NADPH einsetzt. |
Anabolismus (von griech. ana für „aufwärts“ und ballein für „werfen“), engl. anabolism Quelle: Purves Biologie |
aufbauender Teil des Zellstoffwechsels, in dem aus einfacheren Vorstufen komplexe Moleküle gebildet werden; erfordert die Zufuhr von Energie, die in Form der gebildeten chemischen Bindungen gespeichert wird (Gegensatz zu → Katabolismus) |
anaerob Quelle: Boenigk, Biologie |
unter Abwesenheit von molekularem Luftsauerstoff ablaufend; Gegensatz zu siehe aerob |
anaerob (von griech. an für „nicht“, aer für „Luft“ und bios für „Leben“), engl. anaerobic Quelle: Purves Biologie |
unter Ausschluss von molekularem Sauerstoff (O2) ablaufend (Gegensatz zu → aerob) |
anaerobe Atmung Quelle: Boenigk, Biologie |
Form der Atmung, bei welcher kein Sauerstoff sondern andere Verbindungen als terminale Elektronenakzeptoren (z. B. Nitrat, Sulfat oder Kohlendioxid) genutzt werden; als Elektronendonor dient entweder NADH oder Ferredoxin, die aus der Oxidation von organischen oder anorganischen Verbindungen gewonnen werden |
anaerobe Atmung, engl. anaerobic respiration Quelle: Purves Biologie |
ein Stoffwechselweg, durch den Glucose in Abwesenheit von Sauerstoff abgebaut wird |
Anagenese (Artwandel) Quelle: Boenigk, Biologie |
auch als phyletische Evolution bezeichnet; Veränderungen einer Art bzw. Transformation von Merkmalen und die Entstehung von evolutionären Neuheiten im Verlauf aufeinanderfolgender Generationen, ohne dass es dadurch zu Artaufspaltungsereignissen kommen muss |
Anagenese (Artwandel), engl. anagenesis Quelle: Purves Biologie |
auch als phyletische Evolution bezeichnet; evolutionäre Veränderung in einer einzelnen Abstammungslinie über einen langen Zeitraum |
Anakinra Quelle: Janeway Immunologie |
Rekombinanter Antagonist für den IL-1-Rezeptor (IL-1RA), der bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis dazu dient, die Aktivierung des IL-1-Rezeptors zu blockieren. |
Analgesie Quelle: Neurowissenschaften |
Das Fehlen von normalem Schmerzempfinden. |
Analkanal Quelle: Boenigk, Biologie |
letzter Abschnitt des Magen-Darm-Traktes, endet im After (Anus) |
analog Quelle: Boenigk, Biologie |
gleichartiger Aufbau von Strukturen wie Organen oder Extremitäten, der nicht auf verwandtschaftliche Beziehungen zurückzuführen ist, sondern unabhängig voneinander durch z. B. gleiche Anforderungen des Lebensraums oder der Funktion entstanden ist |
analoge Merkmale (von griech. analogia für „Übereinstimmung“), engl. analogous traits Quelle: Purves Biologie |
bezieht sich in der Biologie auf ähnliche Strukturen, die bei zwei oder mehr Organismengruppen vorkommen, aber getrennt und unabhängig voneinander entstanden sind. Ein Beispiel hierfür sind die Flügel von Fledermäusen und Vögeln, die sich unabhängig voneinander bei Vorfahren ohne Flügel entwickelten. |
Analogie |
Eigenschaften mit vergleichbarer biologischer Rolle/Funktion, die nicht ursprungsgleich sind. Entstehung aufgrund von konvergenter Evolution. Anpassungsähnlichkeiten, z. B. Stromlinienform bei Pinguinen, Walen und „Fischen“. |
Analogie Quelle: Tutorium Genetik |
Ähnlichkeit von Organen, Genen oder anderen Strukturen bei verschieden nicht miteinander verwandten Organismen. |
Analogie Quelle: Boenigk, Biologie |
beschreibt ähnliche Strukturen bei verschiedenen Organismengruppen, die unabhängig voneinander durch z. B. gleiche Anforderungen des Lebensraums oder der Funktion entstanden ist; Analogien sind Anpassungsähnlichkeiten, die auf weitgehend gleichartiger Selektionswirkung (siehe Selektion) beruhen; Beispiele sind die Flügel von Vögeln und Fledermäusen oder die Grabbeine von Maulwurfsgrille (Insekt) und Maulwürfen (Säugetier) |
anamere Entwicklung Quelle: Boenigk, Biologie |
Entwicklung, bei der die Anzahl an Segmenten einer Larve beim Durchlaufen mehrerer Larvalstadien und mit jeder Häutung zunimmt; vgl. siehe Epimerie, bei der die vollständige Ausbildung breits im Ei stattfindet |
Anämie Quelle: Genetik |
Blutarmut (S. 485). |
Anämie Quelle: Genetik |
(gr. hemos, Blut; gr. an-, ohne, d. h. Verneinung) Blutarmut. |
anamorph Quelle: Boenigk, Biologie |
Stadium der Pilze, welches asexuelle Sporen bildet |
Anaphase Quelle: Genetik |
Bestimmtes Stadium während der Zellteilung (Mitose und Meiose) (S. 234, 237). |
Anaphase Quelle: Boenigk, Biologie |
auf die siehe Metaphase folgender Abschnitt der Mitose und der Meiose, der der gleichmäßigen Verteilung der Schwesterchromosomen oder siehe homologen Chromosomen auf die Tochterzellen dient |
Anaphase Quelle: Genetik |
(gr. ana, nach; gr. phasis, Anzeige) Bestimmtes Stadium während der Zellteilung (Mitose und Meiose). |
Anaphase (von griech. ana für „hinauf“), engl. anaphase Quelle: Purves Biologie |
Stadium der Zellteilung, in dem die erste Auftrennung der Schwesterchromatiden (oder in der ersten meiotischen Teilung der gepaarten homologen Chromosomen) stattfindet |
anaphylaktischer Schock Quelle: Janeway Immunologie |
→ Anaphylaxie |
Anaphylatoxin Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
C3a, C4a, C5a des Komplementsystems vermitteln anaphylaxie-artige Schockreaktionen |
Anaphylatoxine Quelle: Janeway Immunologie |
Die proinflammatorischen Fragmente der Komplementproteine C5a und C3a, die während der Komplementaktivierung abgespalten werden. Sie werden von spezifischen Rezeptoren erkannt, führen zur Flüssigkeitsansammlung und locken Entzündungszellen zu den Stellen, an denen sie freigesetzt werden. |
Anaphylaxie Quelle: Janeway Immunologie |
Schnell einsetzende und systemische allergische Reaktion auf ein Antigen, etwa wenn das Gift aus einem Insektenstich direkt in den Blutkreislauf gelangt, oder aufgrund bestimmter Nahrungsmittel wie Erdnüsse. Die gravierenden systemischen Reaktionen können durch einen Kreislaufzusammenbruch oder durch Ersticken aufgrund eines Anschwellens der Luftröhre tödlich enden. Ursache sind häufig Antigene, die an IgE-Moleküle binden, die wiederum an Fcε-Rezeptoren auf Mastzellen gebunden sind. So kommt es zur systemischen Freisetzung von inflammatorischen Mediatoren. |
Anaphylaxie Quelle: Purves Biologie |
→ allergischer Schock |
Anaphylaxie Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
mehrere Organsysteme betreffende akut-allergische Reaktion |
Anastomose Quelle: Allgemeine Histologie |
Der Begriff wird hauptsächlich für eine Querverbindung zwischen Gefäßen verwendet, durch die ein Gefäßnetzwerk entsteht. Er bezeichnet aber auch Querverbindungen anderer filamentöser Strukturen wie z. B. Hyphen von Pilzen. |
Anastomosen Quelle: Boenigk, Biologie |
natürliche Querverbindungen zwischen z. B. Adern, Lamellen, Nerven, Hyphen; Beispiel ist die Verbindung bzw. Verschmelzung zweier Hyphen der gleichen Pilzart |
Anatomie Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Organisation und Struktur eines Lebewesens |
anaxonal Quelle: Boenigk, Biologie |
Bezeichnung für eine Nervenzelle ohne siehe Axon |
Androeceum Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Gesamtheit der männlichen Blütenteile (= Stamina, Staubblätter). > Gynoeceum, > Stamen, > Staubblatt |
Androgen |
Männliches Geschlechtshormon. Es gibt viele Androgene, eines ist Testosteron. Androgene steuern die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane. Sie werden auch im weiblichen Körper gebildet und sind die Vorläufer der weiblichen Geschlechtshormone. |
Androgene Quelle: Neurowissenschaften |
Männliche steroidale Geschlechtshormone, von denen das wichtigste Testosteron ist. |
Androgene Quelle: Boenigk, Biologie |
die zu den siehe Steroiden gehörigen männlichen Geschlechtshormone |
Androgene, engl. androgens Quelle: Purves Biologie |
sämtliche männlichen Steroidhormone (Geschlechtshormone) (das bekannteste davon ist Testosteron) |
Androgynon Quelle: Genetik |
Embryonen, die aus zwei väterlichen Pronuklei entstehen. |
Androgynon Quelle: Genetik |
(gr. andros, Mann; gr. gyne, Frau) Embryonen, die aus zwei väterlichen Pronuklei entstehen. |
Anemophilie Quelle: Boenigk, Biologie |
Bestäubung einer Blüte durch Wind |
Anergie Quelle: Janeway Immunologie |
Zustand fehlender Reaktivität auf Antigene. Man bezeichnet Personen als anergisch, wenn sie bei Kontakt mit entsprechenden Antigenen keine → Hypersensitivitätsreaktion vom verzögerten Typ ausbilden. T- und B-Zellen sind anergisch, wenn sie auch bei optimaler Stimulation nicht auf ihr spezifisches Antigen reagieren. |
Anergie Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
aktive Inaktivierung von Effektorzellen |
Aneuploidie Quelle: Genetik |
Die von der normalen Ploidie abweichende chromosomale Konstitution, bei der eines oder mehrere Chromosomen in Überoder Unterzahl auftreten (S. 403). |
Aneuploidie Quelle: Tutorium Genetik |
Abnormale Anzahl einzelner oder mehrerer Chromosomen in einer Zelle oder einem Organismus. Beinhaltet beispielsweise Monosomien und Trisomien und zählt insgesamt zu den Genommutationen. |
Aneuploidie Quelle: Genetik |
(gr. an-, ohne, d. h. Verneinung; gr. polyplous, vielfältig) Die von der normalen Ploidie abweichende chromosomale Konstitution, bei der eines oder mehrere Chromosomen in Über- oder Unterzahl auftreten. |
Aneuploidie, engl. aneuploidy Quelle: Purves Biologie |
Mutation, bei der ein einzelnes Chromosom, mehrere Chromosomen oder Teile von Chromosomen fehlen oder zusätzlich vorhanden sind |
Angeborene Abwehrreaktion Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
antigenunspezifische Abwehrreaktionen |
angeborene Erkennungsrezeptoren Quelle: Janeway Immunologie |
Allgemeine Bezeichnung für eine große Gruppe von Proteinen, die viele verschiedene inflammatorische Induktoren erkennen und in der Keimbahn codiert werden. Sie benötigen keine Genumlagerung in den somatischen Zellen, um exprimiert zu werden. |
angeborene Immunabwehr, engl. innate immune defense Quelle: Purves Biologie |
eine von zwei möglichen Formen der Abwehr von Pathogenen bei Tieren; ist bei den meisten Tieren vorhanden und richtet sich nicht gegen ganz bestimmte Angreifer, allerdings gegen bestimmte Angreifergruppen. Der alternative Ausdruck „unspezifische Immunabwehr“ ist also nicht ganz korrekt. (Gegensatz zu → adaptive Immunabwehr) |
angeborene Immunität Quelle: Janeway Immunologie |
Die verschiedenen angeborenen Abwehrmechanismen, mit denen ein Krankheitserreger zuerst konfrontiert ist, bevor die adaptive Immunität aktiviert wird. Dazu gehören die anatomischen Barrieren, antimikrobielle Peptide, das Komplementsystem sowie Makrophagen und neutrophile Zellen, die unspezifische Pathogenerkennungsrezeptoren tragen. Die angeborene Immunität ist in allen Individuen und zu jeder Zeit gegeben, sie nimmt selbst bei wiederholtem Kontakt mit dem Erreger nicht zu und unterscheidet zwischen Gruppen von verwandten Krankheitserregern, reagiert aber nicht auf einen bestimmten Krankheitserreger (→ adaptive Immunität). |
angeborene lymphatische Zellen Quelle: Janeway Immunologie |
→ ILCs |
angeregter Zustand, engl. excited state Quelle: Purves Biologie |
Zustandsformeines Atoms oder Moleküls, das nach Aufnahme von Energie mehr Energie besitzt als im Grundzustand |
Angina pectoris Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
anfallsartiger Schmerz mit Brust- und Herzenge |
Angiospermen, engl. angiosperms Quelle: Purves Biologie |
die Bedecktsamer oder Blütenpflanzen; eine der beiden Hauptgruppen rezenter Samenpflanzen (vgl. → Gymnospermen) |
Angiospermenblüte Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Samenanlagen von außen nicht frei zugängig, da im Fruchtblatt (Karpell) eingeschlossen. > Karpell |
Angiotensin, engl. angiotensin Quelle: Purves Biologie |
ein Peptidhormon, das ein Zusammenziehen der Blutgefäße bewirkt und dadurch zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt; erhält außerdem durch Verengung der efferenten Gefäße die glomeruläre Filtration aufrecht, erzeugt ein Durstgefühl und stimuliert die Freisetzung von Aldosteron |
Angriff auf Membranen Quelle: Janeway Immunologie |
Effektorsignalweg des Komplementsystems, der auf der Bildung des membranangreifenden Komplexes (MAC) beruht. |
Angst Quelle: Sportpsychologie |
Angst ist ein vorübergehender Zustand, der meist als unangenehm empfunden wird und durch Veränderungen auf physiologischer, Erlebens- und Verhaltensebene charakterisiert ist. Er entsteht aus einer unbestimmten Ausgangslage und der unsicheren Erwartung über den Fortgang einer Situation heraus und steht damit zeitlich vor einem Ereignis. |
Angst (bzw. Zustandsangst) Quelle: Sport |
Momentaner psychischer Zustand, der durch Bedrohungs- und Spannungszustände gekennzeichnet ist, mit einer körperlichen Aktivierung einhergeht und in Situationen auftritt, die als bedrohlich eingeschätzt werden. |
Angstbewältigung Quelle: Sportpsychologie |
Unter Angstbewältigung wird hier die präventive und eher langfristig angelegte Vorbereitung auf eine Situation verstanden, während Angstregulation auf die unmittelbare Veränderung des Angsterlebens in einer konkreten Situation ausgerichtet ist. |
Angststörung Quelle: Neurowissenschaften |
Eine aus einer ganzen Reihe von psychischen Störungen, die durch irrationale oder unangemessene Angst charakterisiert ist; dazu gehören Panikstörung, Agoraphobie und obsessiv kompulsives Syndrom (OCD). |
Anhydrid-Bindung Quelle: Endlich Biochemie verstehen |
Manche Säuren sind Oxo-Säuren – sie enthalten mindestens ein Sauerstoff-Atom. Wenn man zwei solche Moleküle zur Reaktion zwingt – nein, sie tun das meist nicht freiwillig – dann verbinden sie sich unter Wasserabspaltung. Es entstehen zwei Säure-Reste, die über eine Sauerstoff-Brücke miteinander verbunden sind. |
animale Hemisphäre Quelle: Purves Biologie |
→ animaler Pol |
animaler Pol, engl. animal pole Quelle: Purves Biologie |
der dotterarme, metabolisch aktive Bereich mancher tierischer Eizellen, Zygoten und Embryos; enthält am wenigsten Dotter; definiert die animale Hemisphäre des Keims (Gegensatz zu → vegetativer Pol) |
Anion Quelle: Boenigk, Biologie |
negativ geladenes Ion; Gegensatz zu siehe Kation |
Anion |
Elektrisch negativ geladenes Ion (Atom oder Molekül). (Opp.: Kation) |
Anion Quelle: Neurowissenschaften |
Ein negativ geladenes Ion. Siehe auch Kation. |
Anion (von griech. anion für „nach oben gehend“), engl. anion Quelle: Purves Biologie |
ein negativ geladenes Ion (Gegensatz zu → Kation) |
Anisogamie Quelle: Boenigk, Biologie |
sexuelle Fortpflanzung, bei der sich die gegengeschlechtlichen siehe Gameten in ihrer Größe voneinander unterscheiden; der größere, unbeweglichere Gamet wird dabei als weiblich definiert; Gegensatz zu siehe Isogamie |
Anisogamie (von griech. aniso für „ungleich“ und gamos für „Hochzeit“), engl. anisogamy Quelle: Purves Biologie |
das Vorkommen zweier morphologisch unterschiedlicher weiblicher und männlicher Gameten (Gegensatz zur → Isogamie) |
anisotrop Quelle: Allgemeine Histologie |
Der Begriff stammt aus der Physik und bezeichnet dort Kristalle, die eine Doppelbrechung aufweisen, d. h. in denen Licht, das sich nicht entlang der Kristall- achse ausbreitet, in zwei Lichtstrahlen aufgespalten wird. Doppelbrechende Strukturen können im Polarisationsmikroskop sichtbar gemacht werden. Einige Strukturen in biologischen Objekten, z. B. die A-Banden (A für anisotrop) der quer gestreiften Muskulatur, zeigen ebenfalls diese Eigenschaft, nämlich eine sogenannte Formdoppelbrechung, im Gegensatz zu den I-Banden (I für isotrop). |
Anlageplan, engl. fate map Quelle: Purves Biologie |
Festlegung, welche adulten (erwachsenen) Strukturen sich von welchen Teilen des Embryos herleiten |
Annealing, engl. annealing Quelle: Purves Biologie |
zufälliges Zusammenlagern von DNA-Fragmenten an ihren kohäsiven Enden überWasserstoffbrücken; geschieht beim Absenken der Temperatur |
Annotation (von lat. annotare für „anmerken“), engl. annotation Quelle: Purves Biologie |
Verfahren der funktionellen Genomik, zu einer bekannten Gensequenz das Proteinprodukt und dessen Funktion zu bestimmen |
Annuelle (annuelle Pflanzen), engl. annuals (annual plants) Quelle: Purves Biologie |
einjährige Pflanzen, deren Entwicklungszyklus innerhalb einer Wachstumsperiode vollendet ist (Gegensatz zu → bienne Pflanzen, → perennierende Pflanzen) |
Annulus (Manschette) Quelle: Boenigk, Biologie |
ringförmiges Gebilde in der Anatomie und Morphologie: (1) bei Pilzen die Reste der Hülle (Velum) als ringförmiger Hautlappen am Stiel von Fruchtkörpern (Agaricales); (2) bei Laubmoosen (Bryopsida) die zwischen Kapsel und Deckel liegende kranzförmige Zone; (3) bei Farnen (Pteridopsida) die ringförmige Zellreihe an der äußeren Wand des siehe Sporangiums |
Anode |
Ein elektrisches Feld oder eine Spannungsquelle besitzt eine positiv geladene Seite (Anode) und eine negativ geladene Seite (Kathode). Zur Anode werden negativ geladene Teilchen (Anionen) hingezogen, während Kationen zur Kathode wandern. In der Genetik/Biochemie nutzt man diese Eigenschaft zur elektrophoretischen Auftrennung von Proteinen, DNA- und RNA-Molekülen. |
Anorexia nervosa Quelle: Neurowissenschaften |
Eine psychische Störung, die durch Fixierung auf das Essen, eine starke Angst vor Gewichtszunahme und die freiwillige Beibehaltung eines Körpergewichts unter dem Normalgewicht charakterisiert ist. |
Anorexie Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Zustand der Appetitlosigkeit, bei dem der Energieverbrauch die Energieaufnahme übersteigt. Mit Magersucht als krankhafter Sonderform. |
Anorexie Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Appetitlosigkeit |
Anorexigenes Peptid Quelle: Neurowissenschaften |
Ein neuroaktives Peptid, das wirkt, indem es die Nahrungsaufnahme inhibiert; Beispiele sind Cholecystokinin (CCK), α-Melanocyten-stimulierendes Hormon (αMSH) und das Kokain- und Amphetamin-regulierte Transkriptpeptid (CART). |
anorganische Dünger, engl. inorganic fertilizer Quelle: Purves Biologie |
chemische Substanzen oder Substanzkombinationen, die bei einem Mangel an bestimmten Pflanzennährelementen auf den Boden oder in einer Pflanzenkultur ausgebracht werden; enthalten häufig die Makronährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium (N-P-K) |
Anpassung Quelle: Purves Biologie |
→ Adaptation |
Anpassung, xeromorph Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Anpassung an einen trockenen Standort durch Ausbildung spezieller morphologischer Strukturen (z. B. Bildung einer Hypodermis als zusätzlicher Verdunstungsschutz). > Nadelblatt |
Anschlussmotiv Quelle: Sportpsychologie |
Beim Anschlussmotiv handelt es sich um das Bedürfnis, positive soziale Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, zu erhalten oder wiederherzustellen. |
Antagonist, antagonistisch Quelle: Boenigk, Biologie |
Gegensatz zu siehe Agonist, agonistisch; (1) chemische Verbindung, die eine andere Substanz in ihrer Wirkung hemmt oder einen Rezeptor blockiert, ohne ihn zu aktivieren; (2) Muskel, der eine Bewegung bewirkt, die der seines Agonisten entgegengesetzt ist |
Antagonist, engl. antagonist Quelle: Purves Biologie |
eine biochemische Verbindung (z. B. ein Arzneimittel), die verhindert, dass eine andere Substanz ihre normale Wirkung entfalten kann (Gegensatz zu → Agonist) |
Antagonistischer Muskel Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Muskel, der am selben Gelenk einem anderen Muskel entgegenwirkt. |
Antennapedia-Komplex Quelle: Boenigk, Biologie |
ein sehr großer und komplex organisierter DNA-Abschnitt, der die spezifischen Merkmale der einzelnen Segmente in der vorderen Körperhälfte der Taufliege Drosophila melanogaster steuert; Homöobox-Gen mit hoher Homologie zu Arthropoden- und Vertebraten-Entwicklungsgenen: siehe Hox-Gen-Familie. |
Antennendrüse, engl. antennal gland Quelle: Purves Biologie |
Exkretionsorgan von Crustaceen (Krebstieren) |
Antennenkomplexe (Lichtsammelkomplexe) Quelle: Boenigk, Biologie |
Ansammlung von Photosyntesepigmenten, die Lichtenergie absorbieren und diese an das Reaktionszentrum weiterleiten |
Antennenkomplexe (Lichtsammelkomplexe), engl. light harvesting complexes Quelle: Purves Biologie |
Gruppe verschiedener, photosynthetisch aktiver Moleküle, die in Kooperation Lichtenergie absorbieren und diese an ein Reaktionszentrum abgeben |
Antennenpigmente Quelle: Boenigk, Biologie |
Photosynthesepigmente, die Lichtenergie absorbieren und dem Chlorophyll des Reaktionszentrums zuführen |
anterior Quelle: Boenigk, Biologie |
Lagebezeichnung für den vorne oder kopfseitig gelegenen Teil bei bilateralsymmetrischen Tieren |
Anterior Quelle: Genetik |
(lat. anterior, vordere, frühere) Vorderende des Organismus. |
Anterior Quelle: Genetik |
(lat. anterior, vordere, frühere) Vorderende des Organismus. |
Anterior Quelle: Neurowissenschaften |
Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Nase gelegen oder rostral. |
anterior, engl. anterior Quelle: Purves Biologie |
Lagebezeichnung; bezogen auf die Körperachse vorne oder kopfseitig gelegen (Gegensatz zu → posterior) |
Anterior-Posterior-Achse (AP-Achse) Quelle: Boenigk, Biologie |
Körperachse; vom Kopf zum Schwanzende verlaufende Körperachse; Gegensatz zu dorsoventrale Achse |
Anteriorer cingulärer Cortex Quelle: Neurowissenschaften |
Bereich der Großhirnrinde direkt vor und über dem vorderen Abschnitt des Corpus callosum. Wurde mit der Pathophysiologie von affektiven Störungen in Zusammenhang gebracht. |
anterograd Quelle: Allgemeine Histologie |
in Fluss-, Ausbreitungs- oder Bewegungsrichtung; Gegenteil: retrograd |
Anterograde Amnesie Quelle: Neurowissenschaften |
Die Unfähigkeit, neue Informationen in das Gedächtnis aufzunehmen. |
Anterograder Transport Quelle: Neurowissenschaften |
Axoplasmatischer Transport aus dem Soma eines Neurons zur Axonterminale. |
anterograder Transport Quelle: Boenigk, Biologie |
stromabwärts, vom Zellkörper in Richtung Synapse verlaufender Transport; Gegenteil zu siehe retrograder Transport |
Anthere Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Staubbeutel. > Stamen |
Anthere (von griech. antheros für „blühend“), engl. anther Quelle: Purves Biologie |
Staubbeutel; der pollentragende Teil eines Staubblatts in einer Blüte |
Antheridium Quelle: Boenigk, Biologie |
meist kugel- bis keulenförmiges, vielzelliges (oder einzelliges aber vielkerniges) männliches Geschlechtsorgan (siehe Gametangium) bei Moosen (Bryophyta), Farnen (Pteridophyta), Ascomycota und Oophyta/Oomycota, das die Keimzellen bzw. Spermazellen produziert |
Antheridium (Plural: Antheridien; von griech. Antheros für „blühend“), engl. antheridium Quelle: Purves Biologie |
vielzelliges männliches Geschlechtsorgan (Gametangium) bei (Chitin)Pilzen, gefäßlosen Pflanzen, Farnen und (stark reduziert) auch bei Samenpflanzen; produziert die Spermazellen (bei Pflanzen Archegonium; bei Pilzen Ascogon) |
Anthropoiden |
Menschenaffen (> Altweltaffen). |
Anthropologie Quelle: Sport |
Wissenschaft und Lehre vom Menschen. Es handelt sich um eine Querschnittswissenschaft, zusammengesetzt aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachgebieten und Perspektiven auf den Menschen. |
Anti-Lymphocyten-Globulin Quelle: Janeway Immunologie |
Antiserum gegen T-Zellen des Menschen, das in einer anderen Spezies erzeugt wurde. Es dient dazu, nach einer Transplantation vorübergehend die Immunantwort zu unterdrücken. |
Antibiotika Quelle: Tutorium Genetik |
Diese Stoffklasse schließt alle Moleküle ein, die das Wachstum von Bakterien, aber auch anderer Mikroorganismen inhibieren können. |
Antibiotika Quelle: Boenigk, Biologie |
von Bakterien und Pilzen produzierte Stoffwechselprodukte, die der Abwehr von konkurrierenden Mikroorganismen dienen, da sie in geringer Konzentration deren Wachstum hemmen oder diese abtöten; es gibt auch synthetische Antibiotika |
Antibiotika, engl. antibiotics Quelle: Purves Biologie |
Abwehrmoleküle, die von Mikroorganismen wie bestimmten Bakterien oder einzelligen Pilzen produziert werden, um konkurrierende Mikroorganismen zu zerstören; werden in der Medizin gegen bakterielle Infektionen verwendet |
Anticodon Quelle: Tutorium Genetik |
Für das Ablesen und damit Decodieren eines Codons einer mRNA verfügen tRNAs über Anticodons, die diese (teilweise) homolog binden können. |
Anticodon Quelle: Boenigk, Biologie |
aus drei Nucleotiden bestehendes Basentriplett der tRNA, welches durch komplementäre Basenpaarung mit dem siehe Codon der mRNA wechselwirkt |
Anticodon, engl. anticodon Quelle: Purves Biologie |
die drei Nucleotide in der tRNA, die durch Basenpaarung an ein komplementäres Triplett (ein Codon) der mRNA binden |
Antidepressivum Quelle: Neurowissenschaften |
EinWirkstoff,mit dem die Symptome einer Depression behandelt werden, indem im Gehirn die Konzentration von monoaminen Neurotransmittern erhöht wird; Beispiele sind Trizyklika, Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer und SSRIs. |
antidiuretisches Hormon |
ADH. |
Antidiuretisches Hormon (ADH) Quelle: Neurowissenschaften |
Siehe Adiuretin. |
antidiuretisches Hormon (ADH) Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Adiuretin, Vasopressin; im siehe Hypothalamus gebildetes und von der siehe Hypophyse sezerniertes Peptidhormon, das die aktive Wasserresorption in der Niere erhöht, was zu einer Harnkonzentrierung führt |
antidiuretisches Hormon (ADH), engl. antidiuretic hormone Quelle: Purves Biologie |
auch als Adiuretin oder Vasopressin bezeichnet; ein Hormon, das in der Niere von Säugetieren die Wasserrückresorption steuert; wird von den Neuronen des Hypothalamus produziert und von Nervenendigungen im Hypophysenhinterlappen sezerniert |
Antigen Quelle: Genetik |
(gr. anti, gegen; gr. genesis, Entstehung) Immunogener Bereich eines Moleküls, der durch Antikörper erkannt wird bzw. deren Produktion stimuliert; Immunglobulin (Abschn. 9.4). |
Antigen |
Stoff (körperfremder), an den Antikörper und Rezeptoren von Lymphocyten binden. Antigene sind Teilstrukturen von Viren, Bakterien oder anderen Pathogenen. Umgangssprachlich werden Viren, Bakterien und andere Pathogene oft als Antigene bezeichnet. |
Antigen Quelle: Genetik |
"Immunogener Bereich eines Moleküls, der durch Antikörper erkannt wird bzw. deren Produktion stimuliert; Immunglobulin (7 Abschn. 9.4)." |
Antigen |
Zellstruktur, die das Abwehrsystems eines Körpers erkennt. Das Immunsystem hat bereits oder entwickelt Moleküle (Antikörper), die die körperfremden Zellstrukturen angreifen. |
Antigen Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
eine immunglobulin-assoziierte Immunantwort auslösende Substanz |
Antigen, engl. antigen Quelle: Purves Biologie |
jegliche Substanz, die bei Wirbeltieren die Produktion von Antikörpern auslöst oder die im Körper vorhandenen Antikörper aktiviert |
Antigen-Antikörper-Reaktion |
Ein Teilgebiet der Immunologie, das sich mit Antigen-Antikörper-Reaktionen des Bluts beschäftigt. |
Antigen-Antikörper-Reaktion Quelle: Boenigk, Biologie |
Bindung von spezifischen Antikörpern an individuelle Antigene zur Bildung eines Antigen-Antikörper-Komplexes |
Antigen:Antikörper-Komplexe Quelle: Janeway Immunologie |
Gruppen von nichtkovalent miteinander verbundenen Antigen- und Antikörpermolekülen. Ihre Größe reicht von kleinen, löslichen bis zu großen, unlöslichen Komplexen. Man bezeichnet sie auch als → Immunkomplexe. |
Antigenbindungsstelle (antigen binding site, antibody combining site) Quelle: Janeway Immunologie |
Die Stelle am vorderen Ende der beiden Arme eines Antikörpers, die mit dem Antigen in physikalischen Kontakt tritt und dieses nichtkovalent bindet. Die Antigenspezifität der Bindungsstellen wird durch ihre Form und die dort befindlichen Aminosäuren bestimmt. |
Antigendeterminante Quelle: Janeway Immunologie |
Der Bereich eines Antigenmoleküls, an den die Antigenbindungsstelle eines bestimmten Antikörpers oder Antigenrezeptors bindet. Man nennt diesen Bereich auch → Epitop. |
Antigendeterminante, engl. antigenic determinant Quelle: Purves Biologie |
→ Epitop |
Antigendrift Quelle: Janeway Immunologie |
Der Vorgang, durch den sich das Influenzavirus von Jahr zu Jahr immer etwas verändert. Dabei führen Punktmutationen in den Genen des Virus zu geringen Strukturveränderungen der viralen Oberflächenantigene. |
Antigene Quelle: Janeway Immunologie |
Alle Moleküle, die spezifisch an einen Antikörper binden oder Peptidfragmente hervorbringen können, die an einen T-Zell-Rezeptor binden. |
Antigene Quelle: Boenigk, Biologie |
Moleküle, die im Körper eine Antikörperproduktion hervorrufen |
Antigenerbsünde (original antigenic sin) Quelle: Janeway Immunologie |
Die Tendenz des Menschen, Antikörper nur gegen diejenigen Epitope eines Virus herzustellen, die der erste Stamm dieses Virus, mit dem der Mensch in Kontakt getreten ist, mit den nachfolgenden verwandten Stämmen gemeinsam hat, selbst wenn diese auch andere hoch immunogene Epitope tragen. |
Antigenfragment |
Bestandteil des Antigens, das von Makrophagen oder B-Lymphocyten den T-Lymphocten präsentiert wird. Die T-Lymphocyten werden aktiviert, wenn sie zum Antigenfragment passen. Aktivierte T-Lymphocyten führen bei Kontakt mit einem präsentierten Antigenfragment eine Reaktion aus. |
Antigenpräsentation (antigen presentation) Quelle: Janeway Immunologie |
Das Vorzeigen von Antigenen in Form von Peptidfragmenten, die an MHC-Moleküle auf der Zelloberfläche gebunden sind. T-Zellen erkennen Antigene in dieser Form. |
Antigenpräsentation, engl. antigen presentation Quelle: Purves Biologie |
ein Prozess bei der Immunität von Zellen. Dabei nimmt eine Zelle ein Antigen auf, verdaut es und präsentiert anschließend Fragmente dieses Antigens an der Zellaußenseite, gebunden an Proteine der Plasmamembran. |
antigenpräsentierende Zellen Quelle: Janeway Immunologie |
Hoch spezialisierte Zellen, die Proteinantigene zerlegen können und die Peptidfragmente gemeinsam mit anderen costimulierend wirkenden Proteinen, die für die Aktivierung von naiven T-Zellen notwendig sind, auf ihrer Oberfläche darbieten. Die wichtigsten Zellen, die den naiven T-Zellen Antigene präsentieren, sind → dendritische Zellen, → Makrophagen und → B-Zellen. |
Antigenprozessierung (antigen processing) Quelle: Janeway Immunologie |
Das intrazelluläre Zerlegen von Fremdproteinen zu Peptiden, die an MHC-Moleküle binden und von diesen präsentiert werden können. Alle Proteinantigene müssen zu Peptiden zerlegt werden, bevor sie den T-Zellen von MHC-Molekülen präsentiert werden können. |
Antigenrezeptor Quelle: Janeway Immunologie |
Rezeptor auf der Oberfläche von Lymphocyten, durch den diese ein Antigen erkennen können. Jeder Lymphocyt trägt Rezeptoren einer einzigen Antigenspezifität. |
Antigenshift Quelle: Janeway Immunologie |
Eine grundlegende Veränderung der Oberflächenantigene durch Reorganisation des segmentierten Genoms mit dem Genom eines anderen Influenzavirus, häufig von einem Tier. |
Antigenvariabilität Quelle: Janeway Immunologie |
Veränderung der Oberflächenantigene bei einigen Krankheitserregern (etwa den afrikanischen Trypanosomen) von einer Generation zur nächsten, sodass es ihnen gelingt, der adaptiven Immunreaktion zu entgehen. |
Antike DNA, alte DNA, ancient DNA Quelle: Endlich Biochemie verstehen |
DNA ist sehr stabil. Darum kann man mit mäßigem Aufwand DNA aus fast jedem alten Zeug isolieren und sequenzieren. Was alt genau bedeutet, ist dabei wohl Ansichtssache. Das kann DNA aus im 20. Jahrhundert Verstorbenen sein oder auch Erbmaterial von einer längst ausgestorbenen Art vor 500.000 Jahren. Ganz sicher nicht kann es 65 Mio. Jahre alte Dinosaurier-DNA sein. So stabil ist DNA dann doch nicht. |
antiklin Quelle: Boenigk, Biologie |
Lagebezeichnung für die Zellteilungsebene, wenn diese senkrecht zur Oberfläche des betreffenden Gewebes oder Organs liegt; Gegensatz zu siehe periklin |
Antikörper Quelle: Allgemeine Histologie |
Antikörper erkennen in der Regel Moleküle oder Teile von Molekülen, die in der gleichen Form nicht im eigenen Organismus vorkommen. Autoantikörper durchbrechen diese Regel und erkennen körpereigene Strukturen. |
Antikörper Quelle: Genetik |
(gr. anti, gegen) Protein (Immunglobulin), das als Antwort auf ein Antigen gebildet wird und dieses spezifisch bindet (Abschn. 9.4). |
Antikörper Quelle: Endlich Biochemie verstehen |
Antikörper sind ein wichtiger Teil unserer Immunabwehr. Es gibt verschiedene Klassen davon. Ihre Struktur erinnert entfernt an ein Ypsilon. Antikörper sind hoch variabel an ihrer Bindestelle; darum gibt es wohl für jedes beliebiges Motiv einen passenden Antikörper. Meistens bestehen sie aus zwei leichten und zwei schweren Proteinen, hier auch Ketten genannt. Große Ausnahme sind die Antikörper von Kamelen – die bestehen nur aus den schweren Ketten. Der Vorläufer von s. Aptameren. |
Antikörper |
Y-förmige Proteinstruktur, die spezifisch mit genau einem Antigen reagiert – es kommt zur Antigen-Antikörper-Reaktion. Bei der Antigen-Antikörper-Reaktion verbinden sich die Antikörper mit den passenden Antigenen. Hierdurch werden die Antigene in ihrer Bewegungsmöglichkeit beeinträchtigt (Bildung eines Immunkomplexes). Der Antigen-Antikörper-Komplex (Immunkomplex) wird durch andere Komponenten des Immunsystems eliminiert. Antikörper werden von Plasmazellen produziert. (Syn.: Immunglobulin) |
Antikörper Quelle: Genetik |
Protein (Immunglobulin), das als Antwort auf ein Antigen gebildet wird und dieses spezifisch bindet (7 Abschn. 9.4). |
Antikörper |
Zellstruktur, die das Abwehrsystems eines Körpers erkennt. Das Immunsystem hat bereits oder entwickelt Moleküle (Antikörper), die die körperfremden Zellstrukturen angreifen. |
Antikörper Quelle: Janeway Immunologie |
Ein Protein, das spezifisch an eine bestimmte Substanz binden kann, das heißt an sein → Antigen. Aufgrund seiner einzigartigen Struktur kann jedes Antikörpermolekül das entsprechende Antigen spezifisch binden. Alle Antikörper haben jedoch dieselbe Gesamtstruktur und man fasst sie unter der Bezeichnung Immunglobuline (Ig) zusammen. Antikörper werden als Reaktion auf eine Infektion oder Immunisierung von differenzierten B-Zellen (Plasmazellen) erzeugt. Sie binden und neutralisieren Krankheitserreger oder bereiten sie für die Aufnahme und Zerstörung durch Phagocyten vor. |
Antikörper Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Immunglobulin |
Antikörper (antibody) Quelle: Biologie für Einsteiger |
Von B-Zellen synthetisiertes Protein mit spezifischen Bindestellen für Epitope genannte Abschnitte von Antigenen. |
Antikörper (Immunoglobine) Quelle: Boenigk, Biologie |
von bestimmten Immunzellen gebildete Proteine, die spezifisch an siehe Antigene binden und eine Immunreaktion einleiten |
Antikörper, engl. antibody Quelle: Purves Biologie |
vom Immunsystem in nahezu unendlicher Variabilität produzierte Proteine (Immunglobuline). Diese binden spezifisch an eine körperfremde Substanz im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten und leiten die Immunreaktion ein. |
antikörperabhängige zellvermittelte Cytotoxizität (ADCC) (antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity) Quelle: Janeway Immunologie |
Abtöten von Zellen mit Antikörpern auf ihrer Oberfläche durch Zellen mit Rezeptoren, die die konstante Region der gebundenen Antikörper erkennen. Die ADCC wird meist von NK-Zellen vermittelt, die den Fc-Rezeptor FcγRIII oder CD16 auf ihrer Oberfläche tragen. |
Antikörperrepertoire (Immunglobulinrepertoire) Quelle: Janeway Immunologie |
Die gesamte Vielfalt der Antikörper, die ein Individuum bilden kann. |
antimikrobielle Enzyme Quelle: Janeway Immunologie |
Enzyme, die durch ihre Aktivität Mikroorganismen abtöten. Ein Beispiel ist Lysozym, das die Zellwände von Bakterien abbaut. |
antimikrobielle Peptide, antimikrobielle Proteine Quelle: Janeway Immunologie |
Amphipathische Peptide oder Proteine, die von Epithelzellen und Phagocyten produziert werden und unspezifsch eine Reihe verschiedener Mikroorganismen abtöten, vor allem durch Aufbrechen der Zellembranen. Antimikrobielle Peptide beim Menschen sind die Defensine, Cathelicidine, Histatine und RegIIIγ. |
Antioxidans Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Schutzsubstanz gegen chemische Radikale |
Antioxidantien Quelle: Boenigk, Biologie |
Bezeichnung für sehr verschiedenartige chemische Verbindungen, die Oxidationsprozesse unterdrücken und als Radikalfänger (Radikale) wirken, wie beispielsweise Polyphenole, Vitamin E und Ascorbinsäure |
antiparallel Quelle: Boenigk, Biologie |
gegenläufig orientiert |
antiparallel, engl. antiparallel Quelle: Purves Biologie |
bezieht sich auf eine molekulare Orientierung, bei der Moleküle oder Teile von Molekülen eine entgegengesetzte Richtung aufweisen |
Antipoden, engl. antipodal cells Quelle: Purves Biologie |
drei oder mehr Zellen an einem Ende des Megagametophyten der Samenanlage von Angiospermen; dienen vor allem der Ernährung des Embryosacks und gehen letztendlich zugrunde |
Antiporter Quelle: Boenigk, Biologie |
Membrantransportprotein, das den gegenseitigen Austausch von mindestens zwei Molekülen oder Ionen vermittelt; Gegensatz zu siehe Symporter, siehe Uniporter |
Antiporter, engl. antiporter Quelle: Purves Biologie |
Membrantransportprotein, das eine bestimmte Substanz in die eine Richtung und eine andere Substanz in die andere Richtung transportiert (Gegensatz zu → Symporter, → Uniporter) |
Antisense-RNA Quelle: Genetik |
"Transkript, das zur codierenden mRNA komplementär ist und unter Verwendung des Nicht-Matrizenstrangs (Gegenstrang) eines Gens synthetisiert wird; wichtige Regulatoren der Genexpression (7 Abschn. 8.2 und 7 Abschn. 8.3.2)." |
Antisense-RNA Quelle: Boenigk, Biologie |
einzelsträngiges RNA-Molekül, dessen Sequenz komplementär zur Sequenz einer bestimmten proteincodierenden mRNA ist und die Translation des zugehörigen Gens hemmen kann |
Antisense-RNA Quelle: Genetik |
(gr. anti, gegen; engl. sense, Sinn) Transkript, das zur codierenden mRNA komplementär ist und unter Verwendung des Nicht-Matrizenstrangs (Gegenstrang) eines Gens synthetisiert wird; wichtige Regulatoren der Genexpression (Abschn. 8.2, Abschn. 8.3.2). |
Antisense-RNA, engl. antisense RNA Quelle: Purves Biologie |
einzelsträngige RNA, die komplementär zu einer funktionstüchtigen mRNA oder Teilen davon ist. Beide bilden zusammen ein doppelsträngiges RNA-Hybrid, das die Translation hemmt. |
Antiserum Quelle: Janeway Immunologie |
Flüssige Fraktion von geronnenem Blut eines Lebewesens, das mit einem bestimmten Antigen immunisiert wurde. Es enthält verschiedene Antikörper gegen dieses Antigen, die alle eine ganz spezifische Struktur besitzen, unterschiedliche Epitope auf dem Antigen erkennen und mit jeweils verschiedenen anderen Antigenen kreuzreagieren. Aufgrund dieser Heterogenität ist jedes Antiserum einzigartig. |
Antivenine Quelle: Janeway Immunologie |
Antikörper, die gegen das Gift einer Schlange oder eines anderen Lebewesens erzeugt wurden. Man verwendet es für die Sofortbehandlung bei einem Biss, um das Gift zu neutralisieren. |
Antizipation |
In der medizinischen Genetik wird dieser Begriff mit phänotypischen Eigenschaften verknüpft, die von Generation zu Generation auffälliger werden. Die erbliche Erkrankung Chorea-Huntington ist das klassische Beispiel. |
Antizipation Quelle: Sportpsychologie |
Antizipation befähigt Sportlerinnen und Sportler, Ereignisse vorherzusehen, bevor sie tatsächlich stattfinden. Sie basiert auf Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozessen und dient der eigenen Handlungsentscheidung. |
Antizipation Quelle: Sport |
Die gedankliche Vorwegnahme eines (Bewegungs-)Ereignisses mit dem Ziel, die eigene motorische Handlung adäquat daran ausrichten zu können. |
Antwort auf Akkumulation ungefalteter Proteine (unfolded protein response, UPR) Quelle: Nutrigenomik |
Eine zelluläre Stressantwort des ER. |
Anxiolytikum Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Wirkstoff, der Angstgefühle verringert; Beispiele sind Benzodiazepine und SSRIs. |
Aorta |
Blutgefäß (arteriell). Das Blut aus der linken Herzkammer fließt in die Aorta, aus der alle Arterien des Körperkreislaufs abgehen. |
Aorta (von griech. aorte für „Schlagader“), engl. aorta Quelle: Purves Biologie |
wichtigstes vom Herzen wegführendes, arterielles Gefäß, das die meisten Gefäße des Körperkreislaufs versorgt |
Aorta-Gonaden-Mesonephros (AGM) Quelle: Janeway Immunologie |
Region in einem Embryo, in der während der Entwicklung hämatopoetische Zellen erzeugt werden. |
Aortenbogen |
Teil der Aorta, der am Herzen entspringt und eine annähernd halbkreisförmige Biegung hat. |
Aortenklappe, engl. aortic valve Quelle: Purves Biologie |
zwischen dem linken Ventrikel des Säugerherzens und der Aorta gelegene Taschenklappe; verhindert während der Erschlaffungsphase den Rückfluss des Blutes in den Ventrikel |
AP-1 Quelle: Janeway Immunologie |
Heterodimerer Transkriptionsfaktor, der aufgrund intrazellulärer Signale der Antigenrezeptoren von Lymphocyten und der TLRs von Zellen der angeborenen Immunität produziert wird. AP-1 enthält meistens eine Untereinheit aus der Fos-Familie und eine Untereinheit aus der Jun-Familie. Er aktiviert vor allem die Expression von Genen für Cytokine und Chemokine. |
APAR-Rezeptoren (agnathan paired receptors resembling Ag receptors) Quelle: Janeway Immunologie |
Multigenfamilie, deren Vertreter bei den Myxiniformes (Schleimaalen) und Neunaugen vorkommen. Diese Rezeptoren enthalten Immunglobulindomänen und sind möglicherweise Vorfahren der Antigenrezeptoren der Säuger. |
Apatococcus lobatus Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Ulvophyceae, Chlorophyta |
APECED-Syndrom Quelle: Janeway Immunologie |
→ Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie-Syndrom |
Apex, engl. apex Quelle: Purves Biologie |
Spitze oder höchster Punkt einer Struktur, zum Beispiel der Apex eines wachsenden Sprosses (Sprossapex) oder einer Wurzel (Wurzelapex) |
Apfelfrucht Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Sammelbalgfrucht. > Frucht, > Fruchttyp |
Aphasie Quelle: Neurowissenschaften |
Ein teilweiser oder vollständiger Sprachverlust als Folge eines Gehirnschadens. Siehe auch Broca-Aphasie, Leitungsaphasie, Wernicke-Aphasie. |
Aphasie, engl. aphasia Quelle: Purves Biologie |
eine Sprachstörung, bei der die Verwendung und das Verständnis von Wörtern stark beeinträchtigt sind |
apikal Quelle: Boenigk, Biologie |
an der Spitze gelegen (lat.: apex = Spitze) |
apikal, engl. apical Quelle: Purves Biologie |
Lagebezeichnung; den höchsten Punkt einer Struktur bildend, zum Beispiel der Apex eines wachsenden Sprosses |
Apikaldominanz Quelle: Boenigk, Biologie |
Unterdrückung des Austreibens von Achselknospen durch Bevorzugung des Wachstums der endständigen Knospe (Apikalknospe) |
Apikaldominanz, engl. apical dominance Quelle: Purves Biologie |
die endständige Knospe von Pflanzen; unterdrückt das Wachstum von Achselknospen |
Apikalknospe, engl. apical bud Quelle: Purves Biologie |
Knospe an der Spitze jeder Sprossachse und jedes Zweiges, welche die Zellen für das Höhen- und Dickenwachstum und für die Entwicklung dieses Sprosses bildet |
Apikalmeristem Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Spitzenmeristem von Sprossachse und Wurzel. > Meristem |
Apikalmeristem (Scheitelmeristem) Quelle: Boenigk, Biologie |
teilungsfähige (meristematische) Zellen an der Spitze jeder Sprossachse und Wurzel, die für primäres Wachstum verantwortlich sind |
Apikalmeristem, engl. apical meristem Quelle: Purves Biologie |
Scheitelmeristem; das Meristem an der Spitze eines Sprosses oder einer Wurzel; verantwortlich für das Längenwachstum der Pflanze |
APLs (veränderte Peptidliganden) (altered peptide ligands) Quelle: Janeway Immunologie |
Peptide, bei denen an Kontaktstellen für T-Zell-Rezeptoren Aminosäuresubstitutionen stattgefunden haben, welche die Bindung an den Rezeptor beeinflussen. |
APOBEC1 (apoplipoprotein B mRNA editing catalytic polypeptide 1) Quelle: Janeway Immunologie |
Ein Enzym für das RNA-Editing, das bei bestimmten mRNAs Cytosin zu Uracil desaminiert, beispielsweise für Apolipoprotein B. APOBEC1 ist verwandt mit dem Enzym AID, das bei der somatischen Hypermutation beteiligt ist. |
apokrin Quelle: Boenigk, Biologie |
Sektretionsform, bei der die Zelle ihr Sekret in Vesikeln durch Abschnürung des apikalen Teils des Zeilleibs absondert |
Apomixis (von griech. apo für „weg von“ und mixis für „Mischung“), engl. apomixis Quelle: Purves Biologie |
ungeschlechtliche Produktion von Samen |
Apomixis, apomiktisch Quelle: Boenigk, Biologie |
Fortpflanzung über ungeschlechtliche Samenbildung (siehe Agamospermie), wie auch über vegetative Vermehrung (Apogamie sowie siehe Parthenogenese) |
Apomorphie Quelle: Boenigk, Biologie |
ein abgeleitetes Merkmal, evolutionäre Neuheit; Merkmal, das bei den (unmittelbaren) Vorfahren noch nicht vorhanden war |
Apomorphie, engl. apomorphy Quelle: Purves Biologie |
abgeleitetes Merkmal, das man bei Mitgliedern einer bestimmten Abstammungslinie findet, das aber bei den Vorfahren noch nicht vorhanden war. Falls es bei sämtlichen Mitgliedern vorhanden ist, spricht man von → Synapomorphie. (Gegensatz zu → Plesiomorphie) |
Apoplast Quelle: Boenigk, Biologie |
Gesamtheit des freien Diffusionsraum bestehend aus Zellwänden und extrazellulären Räumen; Gegensatz zu siehe Symplast |
Apoplast, engl. apoplast Quelle: Purves Biologie |
das kontinuierliche Netzwerk von Zellwänden und extrazellulären Räumen, durch das Material frei diffundieren kann, ohne eine Membran überwinden zu müssen (Gegensatz zu → Symplast) |
apoplastischer Wassertransport Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Transport des Bodenwassers durch Diffusion in der Zellwand von den Wurzelhaaren zur Endodermis. > symplastischer Wassertransport, > Wurzel |
Apoptose Quelle: Genetik |
Genetisch programmierter Zelltod. |
Apoptose Quelle: Janeway Immunologie |
Eine bestimmte Form des Zelltods, der im Immunsystem häufig vorkommt.Dabei aktiviert die Zelle ein internes Zerstörungsprogramm. Charakteristisch sind der Abbau der Kern-DNA, die Degeneration und Kondensation des Zellkerns sowie die schnelle Phagocytose der Zellreste. Bei proliferierenden Lymphocyten kommt es während ihrer Entwicklung und bei der Immunantwort zu hohen Apoptoseraten. |
Apoptose Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
kontrolliertes Absterben von Zellen, zum Beispiel bei der Bildung von Leitungsbahnen aus Tracheen und Tracheiden |
Apoptose Quelle: Neurowissenschaften |
Der Mechanismus eines geordnet ablaufenden, genetisch programmierten Zelltods. |
Apoptose Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
programmierter Zelltod |
Apoptose Quelle: Allgemeine Histologie |
von griech. apopíptein, abfallen; genetisches Programm, das durch intra- oder extrazelluläre Signale aufgerufen werden kann und zum Absterben der Zelle führt, ohne dass eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt wird. Dieser Prozess wird auch als programmierter Zelltod bezeichnet. |
Apoptose Quelle: Boenigk, Biologie |
durch Caspasen vermittelter programmierter Zelltod bei Metazoen; kontrolliertes Absterben von Zellen durch strengstens geregelte genetische Vorgänge |
Apoptose Quelle: Genetik |
(gr. apo, herab; gr. ptosis, Fall) Genetisch programmierter Zelltod. |
Apoptose, engl. apoptosis Quelle: Purves Biologie |
Serie genetisch programmierter Ereignisse, die zum programmierten Zelltod führen |
Apoptosom Quelle: Janeway Immunologie |
Großer Proteinkomplex aus mehreren Untereinheiten, der sich während der Apoptose bildet, sobald Cytochrom c aus den Mitochondrien freigesetzt wird und an Apaf-1 bindet. Ein Heptamer aus Cytochrom-c/Apaf-1-Heterodimeren bildet eine radförmige Struktur, an welche die Procaspase 9 (eine Initiatorcaspase der Caspasekaskade) bindet und aktiviert wird. |
Aposematismus, engl. aposematism Quelle: Purves Biologie |
Warnfärbung; leuchtende Farben oder auffallende Muster bei giftigen oder mimetischen Beutetierarten, das als Warnung für Prädatoren dient |
Apothecium Quelle: Boenigk, Biologie |
offener, becher- bis schüsselförmiger Fruchtkörper (Ascoma) der Schlauchpilze (Ascomycota) |
Appendix vermiformis Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
blinddarm-assoziierter Wurmfortsatz |
Appressorium Quelle: Boenigk, Biologie |
Bezeichnung für Pilz- und Pflanzenteile, die sich dicht an Objekte anlegen: (1) Die Haftorgane parasitischer und symbiontischer Pilze zur Penetration pflanzlicher Oberflächen; (2) sprossbürtige Haftorgane bei Kletterpflanzen |
APRIL Quelle: Janeway Immunologie |
Ein mit BAFF verwandtes Cytokin der TNF-Familie, das an die Rezeptoren TACI und BCMA auf B-Zellen bindet und deren Überleben und Differenzierung reguliert. |
Aptamer Quelle: Tutorium Genetik |
Region innerhalb eines Riboswitches, in der ein Ligand bindet, der wiederum eine Konformationsänderung der 5’-UTR einer mRNA bewirkt. Dadurch kann die Transkription oder Translation reguliert werden. |
Aptamer Quelle: Endlich Biochemie verstehen |
Ein recht neues Wort, das einen Binder an ein bestimmtes Zielmolekül meint. Ein Aptamer kann aus einem beliebigen Biopolymer bestehen, meist ist dies aber RNA, seltener DNA, manchmal auch ein Peptid. Apta kommt vom lateinischen Wort aptus für passen; wohl am ehesten ist dieser Wortstamm uns aus dem Wort Adapter vertraut. Die Silbe -mer am Ende kennen wir ja schon; wieder also ein Teil oder ein Anteil (s. Polymer). |
apurinische/apyrimidinische Endonuclease 1 (APE1) Quelle: Janeway Immunologie |
Endonuclease für die DNA-Reparatur, die beim Klassenwechsel eine Rolle spielt. |
Aquaporine Quelle: Boenigk, Biologie |
porenbildende Transmembranproteine prokaryotischer und eukaryotischer Zellen, die dem spezifischen Transport von Wassermolekülen entlang des osmotischen Gradienten über Plasmamembranen dienen |
Aquaporine, engl. aquaporins Quelle: Purves Biologie |
Wasserkanäle für den schnellen passiven Durchtritt vonWasser durch eine Plasmamembran bei der Osmose in pflanzlichen und tierischen Zellen |
aquatisch Quelle: Boenigk, Biologie |
im Wasser lebend |
aquatisch (von lat. aqua für „Wasser“), engl. aquatic Quelle: Purves Biologie |
im Wasser lebend |
Arachnoidea Quelle: Neurowissenschaften |
Die mittlere von drei Hirnhäuten, den drei Membranen, die das zentrale Nervensystem umgeben. |
Arbeit Quelle: Chemie im Biologiestudium |
Arbeit ist das gerichtete Bewegen eines Körpers entgegen einer auf ihn wirkenden Kraft. |
Arbeitsform Quelle: Tutorium Genetik |
Zustand, in dem eukaryotische Chromosomen während der Interphase dekondensiert vorliegen. |
Arbeitsgedächtnis Quelle: Neurowissenschaften |
Die vorübergehende Speicherung von Informationen, die in ihrer Kapazität begrenzt ist und bei der ständige Wiederholung notwendig ist. |
Arbeitsgedächtnis Quelle: Sportpsychologie |
Mit Arbeitsgedächtnis wird ein Speichersystem von begrenzter Kapazität bezeichnet, das auf Inhalte aus dem Langzeitgedächtnis zurückgreift und damit die kurzzeitige Bereitstellung von Informationen für die Bearbeitung komplexer Aufgaben ermöglicht. |
Arbeitsgedächtnis, engl. immediate memory Quelle: Purves Biologie |
auch als unmittelbares Gedächtnis bezeichnet; Form des Gedächtnisses für gegenwärtig stattfindende Vorgänge; es ist fast fotografisch, hält aber nur für Sekunden an (vgl. → Langzeitgedächtnis, → Kurzzeitgedächtnis) |
arbuskuläre Mykorrhiza (AM) Quelle: Boenigk, Biologie |
veraltet auch vesikulär-arbuskuläre Mykorrhiza (VAM); als siehe Symbiose bezeichnete Assoziation zwischen den Wurzeln von Pflanzen und Pilzen mit der Ausbildung von bäumchenförmig verzweigte siehe Hyphen (Arbuskeln), die dem Nährstoffaustausch zwischen Pilzhyphen und Wurzelzellen dienen; eine Form der siehe Endomykorrhiza |
Archaea Quelle: Tutorium Genetik |
Bildet neben Bacteria und Eukarya die dritte große Domäne des Lebens. Angehörige dieser Gruppe, die Archaeen, sind einzellig, prokaryotisch und führen oft eine extremophile Lebensweise. |
Archaellum Quelle: Boenigk, Biologie |
Flagellum (Geißel) der Archaeen, rotationsfähiger, der Fortbewegung dienender Zellfortsatz bei Archaeen, unterscheidet sich strukturell vom Flagellum der Bakterien |
Archegonium Quelle: Boenigk, Biologie |
meist flaschenförmiges, vielzelliges weibliches Geschlechtsorgan (Gametangium) bei Moosen (Bryophyta) und Farnen (Pteridophyta), das die Eizellen produziert; Gegensatz zu siehe Antheridium |
Archegonium (von griech. arche für „anfangs“ und gone für „Fortpflanzung“), engl. archegonium Quelle: Purves Biologie |
vielzelliges weibliches Geschlechtsorgan (→ Gametangium) bei gefäßlosen Landpflanzen, Farnen und (stark reduziert) auch bei Samenpflanzen; produziert die Eizellen (Gegensatz zu → Antheridium) |
Archenteron Quelle: Purves Biologie |
→ Urdarm |
Areal 17 Quelle: Neurowissenschaften |
Primäre Sehrinde. |
Areal IT Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Gebiet des Neocortex an der inferioren Oberfläche des Temporallappens, das Teil des ventralen visuellen Verarbeitungsstroms ist; enthält Neuronen, die auf komplexe Objekte wie Gesichter reagieren und scheint am visuellen Gedächtnis beteiligt zu sein. |
Areal LIP Quelle: Neurowissenschaften |
Siehe lateral-intraparietaler Cortex. |
Areal MT Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Gebiet des Neocortex an der Verbindung von Parietal- und Temporallappen, das von der primären Sehrinde versorgt wird und vermutlich auf die Verarbeitung von Objektbewegungen spezialisiert ist; auch als V5 bezeichnet. |
Areal V4 Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Gebiet des Neocortex anterior zur primären Sehrinde, das im ventralen visuellen Verarbeitungsstrom liegt und vermutlich für die Wahrnehmung von Formen und Farben von Bedeutung ist. |
Argonauten Quelle: Boenigk, Biologie |
zentrale Komponente der RNA-Interferenz und des siehe RISC. Ihre Aufgabe ist die Bindung von siehe siRNA- oder siehe miRNA-Duplexen und die Selektion eines Stranges |
Argonauten-Proteine Quelle: Tutorium Genetik |
Zentrale Proteine im RNAi-Signalweg. Durch die Bindung von doppelsträngigen kleinen RNAs können Argonauten-Proteine zu einer Ziel-mRNA geleitet werden, deren Expression sie auf verschiedene Weise regulieren. |
arid Quelle: Boenigk, Biologie |
trocken, Gebiete in denen die potenzielle Verdunstung den jährlichen Niederschlag übertrifft |
Armpalisadenzelle Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Zellen im Mesophyll der Nadelblätter, die in das Zellinnere vorspringende Zellwandverdickungen aufweisen. > Palisadenparenchym |
Aromat Quelle: Endlich Biochemie verstehen |
Aromaten sind eine Gruppe von organischen Verbindungen, die einen Ring aus Kohlenstoff-Atomen tragen und nur Doppelbindungen enthalten. Dann wird es divers. Der etwas kantige Ring kann fünf oder sechs Ecken haben und auch gerne mal Sauerstoff- und bzw. oder Stickstoff-Atome enthalten. Aromaten wurden nach dem aromatischen Geruch der ersten entdeckten Vertreter benannt. Wohl eher eine Fehlbenennung – manche Isoprenoide und Reaktionsprodukte von Zuckern mit Aminosäuren duften viel leckerer. |
Arrhenotokie Quelle: Boenigk, Biologie |
Form der Jungfernzeugung (siehe Parthenogenese), bei der aus den sich prthenogenetisch entwickelnden Eiern männliche Nachkommen hervorgehen |
Art Quelle: Purves Biologie |
→ Spezies |
Art |
Eine biologische Art umfasst Gruppen sich miteinander kreuzender, natürlicher Populationen, die hinsichtlich ihrer Fortpflanzung von anderen solchen Gruppen getrennt sind. Eine biologische Art zeigt übereinstimmende Merkmale in Morphologie, Verhalten und Ökologie. |
Art Quelle: Boenigk, Biologie |
Spezies; Grundeinheit des taxonomischen Systems |
Art (species) Quelle: Biologie für Einsteiger |
Gruppe von Populationen, deren Individuen sich unter natürlichen Bedingungen miteinander kreuzen und fortpflanzungsfähige Nachkommen hervorbringen können. |
Artbegriffe, engl. species concepts Quelle: Purves Biologie |
die verschiedenen Möglichkeiten, wie Biologen Arten zu kategorisieren versuchen |
Artbildung Quelle: Purves Biologie |
→ Speziation |
Artbildung (Speziation) Quelle: Boenigk, Biologie |
Entstehung neuer Arten |
Artemis Quelle: Janeway Immunologie |
Endonuclease, die bei den Umlagerungen von Genen mitwirkt, aus denen funktionelle Gene für Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren hervorgehen. |
Arten-Areal-Beziehung, engl. species-area relationship Quelle: Purves Biologie |
der Zusammenhang zwischen der Größe eines Gebiets und der Zahl der dort lebenden Arten |
Artenvielfalt Quelle: Boenigk, Biologie |
Maß, das sowohl die Anzahl verschiedener Arten in einem bestimmten Lebensraum als auch ihre relative Häufigkeit im Vergleich zu anderen Arten erfasst |
Artenvielfalt, engl. species diversity Quelle: Purves Biologie |
ein Maß, das sowohl die Anzahl der Arten (den Artenreichtum) einer Biozönose als auch ihre relative Abundanz (Häufigkeit) im Vergleich zu den anderen Arten (die → Äquität oder Evenness) umfasst |
Artenzusammensetzung, engl. species composition Quelle: Purves Biologie |
die verschiedenen Arten, die gemeinsam eine Biozönose bilden |
Arterie |
Blutgefäß (arteriell). Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg in den Körper. Arterien haben eine elastische Gefäßwand, sodass durch Ausdehnen und Zusammenziehen des Gefäßes Pulswellen entstehen können. |
Arterien Quelle: Boenigk, Biologie |
Blutgefäße, die Blut vom Herzen in den Körper transportieren; Gegensatz zu Venen |
Arterien, engl. arteries Quelle: Purves Biologie |
muskulöse Blutgefäße, die Blut vom Herzen weg in andere Organe transportieren (Gegensatz zu → Venen) |
Arteriole |
Blutgefäß (arteriell). Die Arteriolen folgen auf die Arterien. Sie sind im Durchmesser kleiner. Nach den Arteriolen fließt das Blut in die Kapillaren. |
Arteriolen, engl. arterioles Quelle: Purves Biologie |
aus einer Arterie entspringende, kleine Blutgefäße, die das Kapillarnetz speisen |
Arteriosklerose Quelle: Nutrigenomik |
(auch Atherosklerose genannt), eine Krankheit, bei der sich das Innere einer Arterie durch Bildung von Plaques verengt. Je nachdem, welche Arterien betroffen sind, kann es zu einer koronaren Herzkrankheit (Herzinfarkt), einem Schlaganfall, einer peripheren Arterienerkrankung oder Nierenproblemen kommen. |
Arteriosklerose (von griech. arteria für „Arterie“ und skleros für „hart“), engl. atherosclerosis Quelle: Purves Biologie |
auch als Atherosklerose bezeichnet; krankhafte Veränderung der Arterienwände mit charakteristischen fett- und cholesterolreichen Ablagerungen in den Gefäßwänden. Wenn diese Ablagerungen von Fibroblasten infiltriert werden und sich darin Calcium ablagert, entwickelt sich eine Arteriosklerose, eine Verhärtung der Arterien. |
Artgenossen, engl. conspecifics Quelle: Purves Biologie |
Individuen der gleichen Art |
Arthus-Reaktion Quelle: Janeway Immunologie |
Lokale Hautreaktion, die bei sensibilisierten Personen auftritt, die IgG-Antikörper gegen ein bestimmtes Antigen gebildet haben, wenn man ihnen das Antigen in die Haut injiziert. Immunkomplexe des Antigens mit IgG-Antikörpern in den Extrazellularräumen der Haut aktivieren das Komplementsystem und Phagocyten, die dann eine Entzündungsrektion auslösen. |
Artwandel Quelle: Purves Biologie |
→ Anagenese |
Arylkohlenwasserstoffrezeptor (AhR) Quelle: Janeway Immunologie |
Ein elementarer Transkriptionsfaktor mit Helix-Schleife-Helix-Struktur, der von verschiedenen aromatischen Liganden aktiviert wird, etwa durch das bekannte Dioxin. Er ist bei der normalen Funktion von verschiedenen Arten von Immunzellen aktiv, etwa in ILC- und IEL-Zellen. |
ASC (PYCARD) Quelle: Janeway Immunologie |
Adaptorprotein, das die Domänen Pyrin und CARD enthält und im Inflammasom die Aktivierung der Caspase 1 unterstützt. |
Ascogon (syn. Ascogonium) Quelle: Boenigk, Biologie |
weibliches Geschlechtsorgan (Gametangium) der Schlauchpilze (Ascomycota) |
Ascogon, engl. female gametangium Quelle: Purves Biologie |
weibliches Gametangium bei den Ascomycota (Schlauchpilzen) (vgl. → Antheridium) |
Ascoma (syn. Ascocarp; pl. Ascomata) Quelle: Boenigk, Biologie |
Fruchtkörper der Schlauchpilze (Ascomycota) |
Ascontyp Quelle: Boenigk, Biologie |
die einfachste der drei Organisationsformen der Schwämme; besteht aus einem Schlauch oder einem verzweigten Schlauchsystem, dessen gesamte Innenauskleidung lediglich von Kragengeißelzellen (siehe Choanocyten) gebildet wird; vgl: siehe Sycontyp, siehe Leucontyp |
Ascosporen Quelle: Boenigk, Biologie |
im siehe Ascus durch sexuelle Vermehrung gebildete Sporen der Schlauchpilze (Ascomycota); vgl. siehe Basidiosporen |
Ascosporen, engl. ascospores Quelle: Purves Biologie |
die haploiden Sporen in den geschlechtlichen Reproduktionsorganen (Asci, Singular: Ascus) von Ascomycota (Schlauchpilzen) |
Ascus Quelle: Genetik |
(lat. ascus, Schlauch) Mutterzelle von Pilzen, enthält Ascosporen (S. 493). |
Ascus Quelle: Genetik |
(lat. ascus, Schlauch) Mutterzelle von Pilzen, enthält Ascosporen. |
Ascus (Pl. Asci) Quelle: Boenigk, Biologie |
Fortpflanzungsorgan der Schlauchpilze; meist keulenförmiges siehe Sporangium, in dem durch Meiose Ascosporen gebildet werden |
Ascus (Plural: Asci; von griech. askos für „Schlauch“), engl. ascus Quelle: Purves Biologie |
das keulenförmige Sporangium bei Ascomycota (Schlauchpilzen), in dem durch Meiose Sporen (Ascosporen) gebildet werden |
asexuelle Fortpflanzung Quelle: Boenigk, Biologie |
ungeschlechtliche oder vegetative Fortpflanzung ohne Verschmelzung von siehe Gameten; Nachkommen sind sowohl untereinander als auch mit ihrem Elternorganismus genetisch identisch |
asexuelle Fortpflanzung, engl. asexual reproduction Quelle: Purves Biologie |
ungeschlechtliche (oder vegetative) Fortpflanzung; Form der Fortpflanzung, an der nur ein Elternteil beteiligt ist; hierbei kommt es nicht zur Verschmelzung von Gameten. Die entstehenden Nachkommen sind untereinander und mit dem Elternorganismus genetisch identisch. (Gegensatz zu → sexuelle Fortpflanzung) |
Asexuelle Reproduktion |
"Geschlechtslose Vermehrung eines Organismus; einige Eukaryoten können sich (>) mitotisch (ohne Ausbildung von Gameten: Eizellen, Spermien bzw. Pollen) vermehren (Agametogenese). Bakterien vermehren sich ebenfalls asexuell. Asexuell reproduzierende Individuen geben ihre genetische Information – bis auf Mutationen – identisch an ihre Nachkommenschaft weiter." |
Assemblierung Quelle: Boenigk, Biologie |
Zusammensetzen einzelner Sequenzen aus der Sequenzierung zu einer langen Sequenz im Computer |
Assimilation Quelle: Boenigk, Biologie |
Aufnahme und siehe anabol ablaufende Überführung körperfremder Stoffe in eigene Biomasse |
Assimilationseffizienz Quelle: Boenigk, Biologie |
Quotient aus der im Verdauungstrakt über den Blutkreislauf aufgenommenen (assimilierten) und durch die Nahrung zugeführten Energie |
Assimilationseffizienz, engl. assimilation efficiency Quelle: Purves Biologie |
das Verhältnis von aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf aufgenommener (assimilierter) Energie zur über die Nahrung dem Körper zugeführter Energie |
Assimilationsparenchym (Chlorenchym) Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Assimilationsgewebe; zum Grundgewebe gehörendes Gewebe, dessen Hauptfunktion die Photosynthese ist |
Assortative Paarung Quelle: Genetik |
Nicht zufällige Paarung zwischen Männchen und Weibchen einer Spezies. Positive assortative Paarung bei Bevorzugung eines ähnlichen Partners, negative assortative Paarung bei Bevorzugung eines unähnlichen Partners. |
Assortative Paarung Quelle: Genetik |
Nicht zufällige Paarung zwischen Männchen und Weibchen einer Spezies. Positive assortative Paarung bei Bevorzugung eines ähnlichen Partners, negative assortative Paarung bei Bevorzugung eines unähnlichen Partners. |
assortative Paarung, engl. assortative pairing Quelle: Purves Biologie |
Fortpflanzungssystem, bei dem der Paarungspartner anhand bestimmter phänotypischer Merkmale oder Merkmalsgruppen ausgewählt wird; besondere Form der nicht zufälligen Paarung |
Assoziation |
Ein möglicher enger Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen, der statistisch belegt werden kann, aber eines experimentellen Beweises bedarf. |
Assoziationen Quelle: Sportpsychologie |
Als Assoziation wird die elementare Verbindung zwischen zwei Ereignissen bezeichnet, die auf den Gesetzen der Kontiguität, der Ähnlichkeit und des Kontrastes beruht. |
Assoziationscortex, engl. association cortex Quelle: Purves Biologie |
jener Teil der Großhirnrinde vonWirbeltieren, der an der Informationsverarbeitung auf höherer Ebene beteiligt ist; so benannt, weil er Informationen von verschiedenen Sinnesmodalitäten und aus der Erinnerung koordiniert oder assoziiert |
Assoziatives Lernen Quelle: Neurowissenschaften |
Das Erlernen von Verbindungen zwischen Ereignissen; man unterscheidet zwei Formen: die klassische und die operante Konditionierung. |
Assoziatives Lernen Quelle: Sportpsychologie |
„Beim assoziativem Lernen stellt man Zusammenhänge zwischen Ereignissen her“ (Bear et al. 2007, S. 868). Zum assoziativem Lernen gehören unter anderem das klassische Konditionieren, das operante Konditionieren und das motorische Imitationslernen. |
assoziatives Lernen Quelle: Boenigk, Biologie |
Lernprozess, bei dem zwei nicht miteinander in Beziehung stehende Ereignisse miteinander verknüpft werden; Ereignisse können zwei Reize (siehe klassische Konditionierung) oder eine Reaktion und ihre Folgen (siehe operante Konditionierung) darstellen |
assoziatives Lernen, engl. associative learning Quelle: Purves Biologie |
Form des Lernens, bei dem zwei nicht miteinander in Beziehung stehende Reize zur gleichen Reaktion verknüpft werden |
Aster Quelle: Genetik |
Sternförmige Struktur um das Chromosom, aus der die Spindelstruktur während Mitose und Meiose gebildet wird (S. 234). |
Aster Quelle: Genetik |
(gr. aster, Stern) Sternförmige Struktur um das Chromosom, aus der die Spindelstruktur während Mitose und Meiose gebildet wird. |
Asthenosphäre (von griech. asthenos für „schwach“), engl. asthenosphere Quelle: Purves Biologie |
die viskose, verformbare Schicht des Erdmantels, auf der die festen Platten der Lithosphäre liegen |
Asthma Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
chronische nicht mikrobielle Entzündung der Lunge |
Astrocyt Quelle: Neurowissenschaften |
Eine Gliazelle im Gehirn, die Neuronen stützt und die chemische und ionische Zusammensetzung der Umgebung kontrolliert. |
Astrocyt (von griech. astron für „Stern“), engl. astrocyte Quelle: Purves Biologie |
Typ von Gliazellen, der die kleinsten, durchlässigsten Blutgefäße im Gehirn umgibt und so zur Blut-Hirn-Schranke beiträgt |
Astrocyten Quelle: Boenigk, Biologie |
Typ von siehe Gliazellen im zentralen Nervensystem der Wirbeltiere, die Neuronen als Nähr- und Stützzellen umgeben; Teil der siehe Blut-Hirn-Schranke |
asymmetrischer Kohlenstoff, engl. asymmetric carbon Quelle: Purves Biologie |
Kohlenstoffatom, das mit vier verschiedenen Atomen oder Atomgruppen verbunden ist; Voraussetzung für → optische Isomere |
asymptomatische Phase Quelle: Janeway Immunologie |
Phase der HIV-Infektion, bei der die Infektion teilweise unter Kontrolle gehalten wird und keine Symptome auftreten. Sie kann viele Jahre andauern. |
Aszites Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle |
Ataktostele Quelle: Boenigk, Biologie |
Form der Anordnung der geschlossen kollateralen siehe Leitbündel bei Einkeimblättrigen Pflanzen; die Leitbündel sind ungleichmäßig über den Sprossquerschnitt verteilt |
Ataxia teleangiectatica (AT) Quelle: Janeway Immunologie |
Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch taumelnde Bewegungen und fehlerhafte Blutgefäße und häufig mit einer Immunschwäche einhergeht. Ursache ist ein Defekt im ATM-Protein, das bei der DNA-Reparatur mitwirkt, die auch bei der V(D)J-Rekombination und beim Klassenwechsel eine Rolle spielt. |
Ataxie Quelle: Neurowissenschaften |
Anormale, nichtkoordinierte Bewegungen, häufig in Verbindung mit einer Dysfunktion des Kleinhirns. |
Atemgase, engl. respiratory gases Quelle: Purves Biologie |
Sauerstoff (O2) und Kohlenstoffdioxid (CO2); Gase, die ein Organismus zwischen seiner Körperflüssigkeit und dem umgebenden Medium (Wasser oder Luft) austauschen muss |
Atemzugvolumen (Tidalvolumen, TV), engl. tidal volume Quelle: Purves Biologie |
Luftmenge, die in Ruhe pro Atemzug ausgetauscht wird (Gegensatz zu → exspiratorisches Reservevolumen, → inspiratorisches Reservevolumen, → Vitalkapazität) |
Atherosklerose Quelle: Purves Biologie |
→ Arteriosklerose |
Atherosklerose Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
krankhafte Einlagerung von Fetten in die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße |
Athletik Quelle: Sport |
Neben s. Gymnastik Bezeichnung für die Übungen und Wettkämpfe (Agone) von Athleten in der griechischen Antike. In der Gegenwart wird der Begriff ebenfalls für Leistungssportlerinnen und -sportler verwendet. Als Schwer- und Leichtathletik wird er als Bezeichnung einer Sportart bzw. von Sportartengruppen verwendet |
Atmosphäre Quelle: Boenigk, Biologie |
gasförmige Lufthülle oberhalb der Erdoberfläche mit den Hauptbestandteilen Stickstoff, Sauerstoff und Argon |
Atmosphäre, engl. atmosphere Quelle: Purves Biologie |
die dünne Gasschicht, welche die Erde umgibt; besteht aus Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Kohlenstoffdioxid sowie Spuren von Wasserstoff, Helium, Ozon und vielen anderen Gasen, sowie Wasserdampf |
Atmung (Respiration), engl. respiration Quelle: Purves Biologie |
(1) äußere Atmung (Gasaustausch); die Aufnahme von O2 und Abgabe von CO2; (2)→ Zellatmung |
Atmungskette Quelle: Boenigk, Biologie |
aus zahlreichen Einzelschritten aufgebaute Kette chemischer siehe Redoxreaktionen und abschließender Schritt der Zellatmung, bei dem Elektronen von siehe NADH oder FADH2 mittels verschiedener Elektronencarrier auf molekularen Sauerstoff oder anorganische Elektronenakzeptoren (z. B. Nitratatmung, Sulfatatmung) übertragen werden und ein entstehender elektrochemischer Protonengradient der Synthese von siehe ATP dient |
Atmungskette |
Abschließender Schritt der inneren Atmung (Zellatmung). Die Atmungskette befndet sich in den Mitochondrien. Bei den Reaktionen werden Elektronen und Wasserstoffionen von NADH plus H+ und FADH2 auf Sauerstoff (O) übertragen. Hierbei entsteht Energie, die zur Bildung von ATP eingesetzt wird. |
Atmungskette, engl. respiratory chain Quelle: Purves Biologie |
abschließende Reaktionen bei der Zellatmung, bei denen Elektronen von NAD+ oder FAD über verschiedene Elektronencarrier auf molekularen Sauerstoff übertragen werden und gleichzeitig ATP produziert wird |
Atmungskettenphosphorylierung Quelle: Boenigk, Biologie |
auch oxidative Phosphorylierung, die an die Reaktionen der siehe Atmungskette gekoppelte Phosphorylierung von ADP (Adenosin-5´-diphosphat) zu ATP (Adenosintriphosphat) |
Atmungsorgane Quelle: Boenigk, Biologie |
mehr oder weniger spezialisierte Körperpartien wasser- und landbewohnender Tiere, die dem Transport von Sauerstoff (O2) an eine respiratorische Oberfläche und der Abgabe des im Zellstoffwechsel gebildeten Kohlenstoffdioxids (CO2) an das umgebende Medium dienen |
Atom (von griech. atomos für „unsichtbar“), engl. atom Quelle: Purves Biologie |
kleinste Einheit eines chemischen Elements; enthält einen Kern und ein oder mehrere Elektronen |
Atomgewicht, engl. atomic weight Quelle: Purves Biologie |
Maß für die durch die Schwerkraft der Erde ausgeübte Anziehungskraft auf die Atommasse, dimensionslos |
Atommasse, engl. atomic mass Quelle: Purves Biologie |
die durchschnittliche Massenzahl einer repräsentativen Probe von Atomen eines Elements mit den gesamten natürlich vorkommenden Isotopenanteilen. Die Atommasse wird in Dalton ausgedrückt; entspricht auf der Erde vom Zahlenwert her dem Atomgewicht |
Atomorbital Quelle: Chemie im Biologiestudium |
Ein Atomorbital ist ein räumlicher Bereich in der Atomhülle, in dem sich ein Elektron eines bestimmten Quantenzustands mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit befindet. Die Form eines Atomorbitals ergibt sich aus der Wellenfunktion, die den Zustand eines Elektrons mathematisch genau beschreibt. |
Atomradien Quelle: Chemie im Biologiestudium |
Der Kovalenzradius eines Elements entspricht der Hälfte des Abstandes zwischen den Atomkernen in einer homoatomaren, kovalenten Bindung. Der Van-der-Waals-Radius eines Elements ist der Abstand zwischen Atomkern und der Elektronenwolke eines anderen Atoms in direktem Kontakt ohne Überlappung der Elektronenwolken. Der Ionenradius eines Ions ist abhängig von der konkreten Verbindung, also der Gitterstruktur bzw. Elementarzelle. Anionen sind i.d.R. größer als die ungeladenen Atome desselben Elements. Kationen sind i.d.R. kleiner als die ungeladenen Atome desselben Elements. |
Atonie Quelle: Neurowissenschaften |
Das Fehlen von Muskelspannung. |
Atopie Quelle: Janeway Immunologie |
Genetisch bedingte verstärkte Neigung, eine gegen harmlose Substanzen gerichtete → Hypersensitivitätsreaktion vom Soforttyp auszubilden, die von IgE-Antikörper vermittelt wird. |
Atopie Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
genetische determinierte Allergieneigung |
atopischer Marsch (atopic march) Quelle: Janeway Immunologie |
Klinischer Befund, dass Kinder mit atopischem Ekzem später eine allergische Rhinitis und/oder Asthma entwickeln. |
ATP Quelle: Neurowissenschaften |
Siehe Adenosintriphosphat. |
ATP Quelle: Tutorium Genetik |
Adenosintriphosphat. |
ATP |
Adenosintriphosphat. Molekül, das zur Speicherung von Energie (chemische Energie, Bindungsenergie) verwendet wird. Wird ATP zu ADP und Pi gespalten, wird die Energie wieder frei und kann von den Zellen für energieverbrauchende Vorgänge und Reaktionen verwendet werden. |
ATP (Adenosintriphosphat) Quelle: Boenigk, Biologie |
energiespeichernde Verbindung aus Adenin, Ribose und drei linear, kovalent aneinandergereihten Phosphaten; findet auch als siehe Neurotransmitter Verwendung |
ATP (Adenosintriphosphat), engl. adenosine triphosphate Quelle: Purves Biologie |
energiespeichernde Verbindung, bestehend aus Adenin, Ribose und drei Phosphatgruppen. Bei der Bildung aus ADP wird nützliche Energie gespeichert, die beim Abbau zu ADP oder AMP wieder frei wird. Mit dieser Energie werden endergonische Prozesse angetrieben. |
ATP-Bindungskassette (ABC) Quelle: Janeway Immunologie |
Große Proteinfamilie, deren Vertreter eine bestimmte Domäne für die Bindung von Nucleotiden enthalten. Dazu gehören viele Transportproteine wie TAP1 und TAP2, aber auch verschiedene NOD-Proteine. |
ATP-Synthase Quelle: Boenigk, Biologie |
Transmembranprotein, das – durch einen Protonengradienten angetrieben – der ATP-Synthese dient |
ATP-Synthase, engl. ATP synthase Quelle: Purves Biologie |
integrales Membranprotein, das den Transport von Protonen mit der Bildung von ATP koppelt |
ATPase Quelle: Boenigk, Biologie |
Enzym, das ATP hydrolytisch zu ADP und Phosphat spalten kann, um die daraus gewonnene Energie für andere Reaktionen zu nutzen; z. B. siehe Motorproteine, Na-K-Pumpe |
atriales natriuretisches Peptid (ANP), engl. atrial natriuretic peptide Quelle: Purves Biologie |
von den Muskelzellen des Herzvorhofs (Atrium) aufgrund von Dehnungsreizen ausgeschüttetes Hormon, das die Rückresorption von Natrium in der Niere hemmt und dadurch auch das Blutvolumen verringert |
Atrioventrikularklappen, engl. atrioventricular valves Quelle: Purves Biologie |
die Segelklappen zwischen Atrium und Ventrikel des Säugerherzens |
Atrioventrikularknoten, engl. atrioventricular node Quelle: Purves Biologie |
abgewandelter Knoten des Herzmuskels, der als sekundärer Impulsgeber für die Aktionspotenziale zur Kontraktion der Ventrikel dient Atrium (von lat. atrium für „Vorhof“), atrium innen gelegene Kammer; (1) im Herz von Wirbeltieren die dünnwandigen venösen Vorhofkammern, die den Ventrikeln vorgelagert sind; (2) Mittelohr- oder Paukenhöhle |
Atrium (Hohlraum) Quelle: Boenigk, Biologie |
(1) Vorkammer des Herzens; (2) in der Zoologie und Anatomie Begriff für die Eingangs- oder Ausgangskammern verschiedenster gegliederter Hohlorgane |
atrophisch Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
krankhaft reduziertes Gewebe |
Attached-X-Chromosom Quelle: Genetik |
(engl. attach, anhängen, anheften) Zwei im Centromer fusionierte X-Chromosomen (Chromosom). |
Attached-X-Chromosom Quelle: Genetik |
(engl. attach, anhängen, anheften) Zwei im Centromer fusionierte X-Chromosomen (Chromosom). |
Attention Window Quelle: Sportpsychologie |
Attention Window bezeichnet den räumlichen Bereich des visuellen Sichtfeldes, in dem mehrere periphere Reize gleichzeitig bewusst wahrgenommen werden können (Methoden: Attention Window Task). |
Attenuation Quelle: Genetik |
(lat. attenuare, schwächen, vermindern) Genregulationsmechanismus (S. 66). |
Attenuation Quelle: Janeway Immunologie |
Methode, um Krankheitserreger des Menschen oder von Tieren durch Wachstum in Kultur so zu verändern, dass sie sich im Körper vermehren und eine Immunantwort auslösen können, ohne eine schwere Erkrankung hervorzurufen. |
Attenuation Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
regulative Verzögerung von Abläufen |
Attenuation Quelle: Genetik |
(lat. attenuare, schwächen, vermindern) Genregulationsmechanismus. |
Attenuationsreflex Quelle: Neurowissenschaften |
Die Kontraktion von Muskeln im Mittelohr, die zu einer Reduktion der Empfindlichkeit des Gehörs führt. |
atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom Quelle: Janeway Immunologie |
Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch eine Schädigung der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen wie auch eine Nierenentzündung. Ursache ist eine unkontrollierte Komplementaktivierung bei Personen mit einem erblichen Mangel an komplementregulatorischen Proteinen. |
auditorischer Cortex Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Hörcortex; Bereich der Großhirnrinde (Cortex), der für die Verarbeitung von akustischen Reizen wie Tonlage und Lautstärke verantwortlich ist |
auditorisches System, engl. auditory system Quelle: Purves Biologie |
das Gehörsystem, auch Hörbahn; sensorisches System, bei dem Mechanorezeptoren Druckwellen in Rezeptorpotenziale umwandeln. Hierzu gehören Strukturen, die Schallwellen erfassen, diese zu einem sensorischen Organ weiterleiten und ihre Wirkung auf die Mechanorezeptoren verstärken. |
Auffälligkeitsgen |
Ein Gen, das zur Ausprägung eines phänotypischen Merkmals führt, das vom Normalzustand des Phänotyps abweicht. Ein Suszeptibilitäts-Gen (Anfälligkeits-Gen) ist eine auffällige Variante eines Gens, dessen Funktion zu einer Erbkrankheit führt oder eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit zur Folge hat. |
Aufgaben Quelle: Sport |
Bilden die kleinste methodische Maßnahme im Unterricht oder Training. Sie dienen sowohl der organisatorischen Durchführung von Lern- und Übungsprozessen als auch der Förderung spezifischer Kompetenzen. |
Auflösung Quelle: Purves Biologie |
→ optische Auflösung |
Aufmerksamkeit Quelle: Neurowissenschaften |
Der Zustand, in dem die Konzentration selektiv auf einen sensorischen Reiz gelenkt wird. |
Aufmerksamkeit Quelle: Sportpsychologie |
Aufmerksamkeit bezieht sich auf die Zuwendung von Verarbeitungsressourcen zu bestimmten Orten, Objekten oder Zeitpunkten, die mit einer Verstärkung der Wahrnehmung dieser Orte, Objekte oder Zeitpunkte einhergeht. |
Aufmerksamkeit Quelle: Sport |
Durch das Ausblenden/Abschwächen einiger (interner/externer) Stimuli werden verhaltensrelevante Stimuli verstärkt wahrgenommen. Dies ermöglicht die Fokussierung auf einen Sachverhalt. Siehe auch Konzentration. |
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) Quelle: Neurowissenschaften |
Durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnete Verhaltensstörung. |
Aufmerksamkeitsorientierung Quelle: Sportpsychologie |
Die Aufmerksamkeitsorientierung lenkt die Aufmerksamkeit auf einen verhaltensrelevanten Stimulus. Hierzu zählen unter anderem Blickbewegungen. |
aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS) Quelle: Boenigk, Biologie |
Neuronengeflecht in der Formatio reticularis mit zum siehe Cortex aufsteigenden und absteigenden Verbindungen, dessen Erregung eine allgemeine Aktivierung des Thalamus, Cortex, Bewegungsapparats und des siehe autonomen Nervensystems bewirken |
aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS), engl. reticular-acitvating system Quelle: Purves Biologie |
zentraler Bereich im Stammhirn von Wirbeltieren; besteht unter anderem aus komplexen Faserbündeln, die Nervensignale zwischen dem Vorderhirn und dem Rückenmark übertragen. Teilweise verdichten sich die seitlichen Fasern zu Kernen, die bei der Regulation der Eingeweidefunktionen und bei Aktivitätsmustern, beispielsweise dem Erwachen aus dem Schlaf, eine Rolle spielen. |
Aufstrich Quelle: Neurowissenschaften |
Der erste Teil eines Aktionspotenzials, gekennzeichnet durch eine schnelle Depolarisation der Membran. |
Auftriebszone, engl. upwelling zone Quelle: Purves Biologie |
Zone in den Meeren, in der durch ablandige Winde in Kombination mit der Coriolis-Kraft warmes Oberflächenwasser von der Küste weg getrieben wird, wodurch kaltes, nährstoffreiches Wasser aus tieferen Bereichen an die Oberfläche aufsteigen kann |
Augenbraue |
Streifenförmig angelegter Haarbereich über dem Auge, der verhindern soll, dass Schweiß von der Stirn ins Auge fließt. |
Augendominanzsäule Quelle: Neurowissenschaften |
Eine Region der primären Sehrinde, die Information vorwiegend von einem Auge erhält. |
Augendominanzverschiebung Quelle: Neurowissenschaften |
Eine Veränderung der Verschaltungen in der Sehrinde, die mehr Neuronen auf den Input eines Auges reagieren lässt. |
Augenlid |
Hautfalte, die das Auge verschließen kann. Es gibt das Ober- und das Unterlid. Das Augenlid schützt das Auge und hält die Hornhaut durch Verteilung von Tränenflüssigkeit feucht. |
Ausbeutungskonkurrenz, engl. exploitation competition Quelle: Purves Biologie |
Form der interspezifischen Konkurrenz, bei der beide Arten die gemeinsam genutzten, beschränkten Ressourcen mengenmäßig verringern (Gegensatz zu → Interferenzkonkurrenz) |
Außengruppe |
Stellt alle rezenten und fossil erhaltenen Organismen dar, die nicht Mitglied der betrachteten Innengruppe sind. Referenzgruppe. |
Außengruppe, engl. outgroup Quelle: Purves Biologie |
in einer phylogenetischen Untersuchung eine Gruppe von Organismen, die als Referenz zum Vergleich mit der Gruppe von vorrangigem Interesse dient und idealerweise deren Schwestergruppe darstellt (man spricht auch von einem Außengruppenvergleich) (Gegensatz zu → Innengruppe) |
Außenohr Quelle: Neurowissenschaften |
Die Ohrmuschel mit dem Gehörgang. |
Außenohr |
Bereich des Ohres, der von der Gehörmuschel bis zum Trommelfell reicht. |
Außensegment Quelle: Neurowissenschaften |
Lichtempfindlicher Abschnitt der Photorezeptoren der Retina. |
Außenskelett Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Exoskelett; Sammelbezeichnung für äußere formgebende Stützstrukturen, die den Körper umgeben; Gegensatz zu siehe Endoskelett |
Ausgangsgestein, engl. parent rock Quelle: Purves Biologie |
auch als Muttergestein oder C-Horizont bezeichnet; der aus Gestein bestehende Bodenhorizont, durch dessen Zerfall der Boden entsteht |
Ausgleichsgerade |
Gerade, die einen linearen Zusammenhang zwischen unabhängigen und abhängigen Werten (> G) einer Untersuchung beschreibt und dabei die Abweichung der Geraden von den Beobachtungswerten minimiert. |
Ausläufer (Stolonen) Quelle: Boenigk, Biologie |
horizontal wachsende Seitensprosse mit verlängerten siehe Internodien, die an ihren Knoten sprossbürtige Wurzeln bilden |
Ausläufer (Stolonen), engl. stolons Quelle: Purves Biologie |
horizontal wachsende Sprosse, die in bestimmten Abständen Wurzeln ausbilden |
Auslaugen, engl. leaching Quelle: Purves Biologie |
der Prozess, durch den Mineralstoffe in oberen Bodenhorizonten in Wasser gelöst werden und als Ionen in tiefere Horizonte sickern, wo sie für Pflanzenwurzeln nicht mehr erreichbar sind |
Auslöser, engl. releaser Quelle: Purves Biologie |
spezielle Form von Schlüsselreiz; ein Sinnesreiz, der ein festgelegtes Verhaltensmuster auslöst, das zur Verständigung zwischen Artgenossen dient |
Ausreißer |
Ein Messwert, der weit außerhalb des erwarteten Wertebereichs liegt. Die Festlegung von „weit außerhalb“ ist willkürlich, wird aber oftmals anhand der Relation der Messwertgrößen zum Quantilabstand Q75 ? Q25 gemacht. |
Auszehrung (Wasting) Quelle: Welternährung |
zu geringes Gewicht für die jeweilige Größe, hervorgerufen durch einen schwerwiegenden Prozess, der zu einem substantiellen Gewichtsverlust führte und normalerweise mit akutem Nahrungsmangel und/oder Krankheit verbunden ist. Gemessen durch einen Vergleich mit dem Gewicht für die jeweilige Größe von einem gut ernährten und gesunden Kind aus einer Referenzpopulation. |
Autapomorphie |
In der Ahnenlinie entstandenes abgeleitetes Merkmal, welches ein Monophylum begründet. Evolutive Neuheit, z. B. Exoskelett bei Arthropoden. |
Autapomorphie Quelle: Boenigk, Biologie |
abgeleitetes Merkmal (Apomorphie), das nur innerhalb einer bestimmten Gruppe erworben wurde |
Autoallopolyploidie Quelle: Genetik |
"Polyploidie verschiedener Genome in Arthybriden, vereinigt die Merkmale normaler Polyplodie und von Alloploidie (allopolyploid; polyploid)." |
Autoallopolyploidie Quelle: Genetik |
Polyploidie verschiedener Genome in Arthybriden, vereinigt die Merkmale normaler Polyplodie und von Alloploidie (allopolyploid; polyploid). |
Autoantigene Quelle: Janeway Immunologie |
Potenzielle Antigene auf Geweben eines Individuums, gegen die sich normalerweise keine Immunreaktioin richtet, außer in Fällen einer Autoimmunität. |
Autoantikörper Quelle: Janeway Immunologie |
Antikörper, die körpereigene Antigene erkennen (→ Autoantigene). |
Autogamie Quelle: Genetik |
Selbstbefruchtung, die zur Homozygotie führt (homozygot). |
Autogamie Quelle: Boenigk, Biologie |
(1) Botanik: Bestäubung einer Blüte durch ihre eigenen Pollen (Selbstbefruchtung); Gegensatz zu siehe Allogamie (Fremdbestäubung); (2) Zoologie: Verschmelzung von Gameten, die vom selben Individuum stammen |
Autogamie Quelle: Genetik |
(gr. autos, hier: selbst; gr. gametes, der Gatte) Selbstbefruchtung, die zur Homozygotie führt (homozygot). |
autogene, autologe Transplantation Quelle: Janeway Immunologie |
Übertragung von Gewebe zwischen verschiedenen Körperbereichen eines Individuums (→ allogene Transplantation). |
Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie-Syndrom (APECED-Syndrom) (autoimmune polyendocrinopathy-candidiasis-ectodermal dystrophy) Quelle: Janeway Immunologie |
Syndrom, bei dem die Toleranz gegenüber Autoantigenen verlorengeht, da die negative Selektion im Thymus fehlt. Zurückzuführen ist es auf Defekte im AIRE-Gen, das ein regulatorisches Protein für die Transkription codiert. Durch das Protein ist in den Zellen des Thymusepithels die Expression vieler Autoantigene möglich. Die Krankheit bezeichnet man auch als polyglanduläres Autoimmunsyndrom Typ 1 (APS-1). |
autoimmune hämolytische Anämie Quelle: Janeway Immunologie |
Krankhafter Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) aufgrund von Autoantikörpern, die an Antigene auf der Oberfläche der Erythrocyten binden und diese so für die Zerstörung markieren. |
autoimmune thrombocytopenische Purpura Quelle: Janeway Immunologie |
Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die Blutplättchen eines Patienten entstehen. Die Bindung dieser Antikörper führt dazu, dass die Blutplättchen von Zellen mit Fc- und Komplementrezeptoren aufgenommen werden. So nimmt die Anzahl der Blutplättchen ab und es kommt zu Blutungen (Purpura). |
Autoimmunerkrankungen Quelle: Janeway Immunologie |
Krankheiten, die von einer Immunreaktion gegen körpereigene Antigene hervorgerufen werden. |
Autoimmunhepatitis Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
autoimmune Leberentzündung |
Autoimmunität Quelle: Janeway Immunologie |
Adaptive Immunität, die für körpereigene Antigene spezifisch ist. |
Autoimmunität Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe |
Autoimmunität, engl. autoimmunity Quelle: Purves Biologie |
die Immunreaktion eines Organismus auf körpereigene Moleküle oder Zellen |
Autoimmunkrankheit, engl. autoimmunity desease Quelle: Purves Biologie |
Störung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Antigene angreift |
Autoimmunthyreoiditis Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
autoimmune Schilddrüsenentzündung |
autoinflammatorische Erkrankung Quelle: Janeway Immunologie |
Krankheit, die gekennzeichnet ist durch eine nichtregulierte Entzündung ohne Infektion; es gibt eine Reihe verschiedener Ursachen, beispielsweise vererbbare genetische Defekte. |
Autokatalyse (von griech. autos für „selbst“ und kata für „abbauen“), engl. autocatalysis Quelle: Purves Biologie |
positiver Rückkopplungsprozess, bei dem ein aktiviertes Enzym andere bislang inaktive Moleküle des gleichen Enzyms aktiviert |
Autokatalytisch Quelle: Genetik |
Art der Wirkung von Regulationsprozessen, z. B. beim Spleißen (S. 71). |
Autokatalytisch Quelle: Genetik |
(gr. autos, hier: selbst; gr. katalysis, Auflösung, Vernichtung) Art der Wirkung von Regulationsprozessen, z. B. beim Spleißen. |
autokrin Quelle: Janeway Immunologie |
Bezeichnung für ein Cytokin oder ein anderes biologisch aktives Molekül, das auf die Zelle wirkt, die es hervorbringt. |
Autokrin Quelle: Lebensmittel-Immunologie |
Signalstoff wirkt auf die sezernierende Zelle |
autokrin, engl. autocrine Quelle: Purves Biologie |
Sekretionsmechanismus, bei dem das sezernierte Hormon direkt auf die Zelle einwirkt, die es sezerniert hat (vgl. → endokrin, → parakrin) |
Automixis, automiktisch Quelle: Boenigk, Biologie |
Selbstbefruchtung; Verschmelzung von siehe Gameten desselben zwittrigen Individuums |
Autonom replizierende Sequenzen Quelle: Genetik |
"Replikationsstartpunkte (~ 100 bp), die zunächst in Hefen gefunden wurden (S. 190), aber auch in Zellorganellen vorkommen (Replikation; Abkürzung: ARS)." |
Autonom replizierende Sequenzen Quelle: Genetik |
(gr. autos, hier: selbst; gr. nomos, Gesetz) Replikationsstartpunkte ( ca. 100 bp), die zunächst in Hefen gefunden wurden, aber auch in Zellorganellen vorkommen (Replikation; Abkürzung: ARS). |
Autonome Ganglien Quelle: Neurowissenschaften |
Periphere Ganglien im sympathischen und parasympathischen Teil des vegetativen Nervensystems. |
autonome Spezifizierung, engl. autonomous specification Quelle: Purves Biologie |
Festlegung des Zellschicksals durch Informationen von Molekülen, die ursprünglich aus der Eizelle stammen |
autonomes Nervensystem Quelle: Boenigk, Biologie |
auch vegetatives Nervensystem; Teil des Nervensystems, das für die Aufrechterhaltung grundlegender Lebensfunktionen zuständig ist und dessen Regulation der willkürlichen Kontrolle weitgehend entzogen ist |
autonomes Nervensystem |
vegetatives Nervensystem. |
autonomes Nervensystem (ANS), engl. autonomic nervous system Quelle: Purves Biologie |
auch als vegetatives Nervensystem (VNS) bezeichnet; der Anteil des peripheren Nervensystems, der unwillkürliche Körperfunktionen reguliert, zum Beispiel die Darmtätigkeit und die Funktion der Drüsen |
Autophagie Quelle: Janeway Immunologie |
Abbau der zelleigenen Organellen und Proteine in den Lysosomen. Möglicherweise ist dies ein Mechanismus, durch den cytosolische Proteine für die Präsentation auf MHC-Klasse-II-Molekülen prozessiert werden. |
Autophagie Quelle: Boenigk, Biologie |
programmierter Abbau von nicht benötigten Zellbestandteilen durch spezielle siehe Lysosomen |
Autophagie Quelle: Nutrigenomik |
Ein natürlicher, regulierter Mechanismus der Zelle, der unnötige oder dysfunktionale Komponenten entfernt. |
Autophagie, engl. autophagy Quelle: Purves Biologie |
auch als Autophagocytose bezeichnet; der programmierte Abbau der Bestandteile einer Zelle |
Autophagosom Quelle: Janeway Immunologie |
Struktur, die von einer Doppelmembran umgeben ist, bei einer Makroautophagie den Inhalt des Cytoplasmas aufnimmt und dann mit den Lysosomen fusioniert. |
Autopolyploidie, engl. autopolyploidy Quelle: Purves Biologie |
das Vorhandensein von mehr als zwei kompletten Chromosomensätzen, die aber alle von der gleichen Art stammen |
Autoradiografie Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Verfahren, mit dem sich radioaktiv strahlende Bereiche in Gewebeschnitten sichtbar machen lassen. |
Autoregulation Quelle: Genetik |
Selbstregulation (S. 183). |
Autoregulation Quelle: Genetik |
(gr. autos, hier: selbst) Selbstregulation. |
autoregulatorische Mechanismen, engl. autoregulatory mechanisms Quelle: Purves Biologie |
die lokale Steuerung des Blutstroms durch das Kapillarbett mittels Verengung oder Erweiterung der ankommenden Arteriolen als Reaktion auf die lokale Konzentration von Metaboliten im Blutkreislauf von Säugetieren |
Autorezeptor Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Rezeptor in der Membran einer präsynaptischen Axonterminale, der empfindlich für die von diesem Ende freigesetzten Neurotransmitter ist. |
Autosom Quelle: Genetik |
Alle Chromosomen, ausgenommen die Geschlechtschromosomen (Heterosomen). |
Autosom |
Chromosom (> G) des Kerngenoms von Eukaryoten, das nicht primär an der Ausbildung des Geschlechts mitwirkt. Doch können Autosomen durchaus Gene tragen, die für geschlechtsspezifische Funktionen codieren. |
Autosom Quelle: Genetik |
(gr. autos, hier: selbst, eigen; gr. soma, Körper) Alle Chromosomen, ausgenommen die Geschlechtschromosomen (Heterosomen). |
autosomaler Erbgang |
Vererbung von Genen, die auf Autosomen (keine Geschlechtschromosomen) lokalisiert sind. |
autosomaler Erbgang Quelle: Boenigk, Biologie |
Vererbung von Genen, die auf den siehe Autosomen lokalisiert sind |
Autosomen Quelle: Tutorium Genetik |
Gesamtheit aller Chromosomen eines Chromosomensatzes, außer den Geschlechtschromosomen (Gonosomen). Der Mensch besitzt 44 Autosomen, also 22 Autosomenpaare. Erbgänge, bei denen Merkmale auf Autosomen im Fokus sind, werden auch als autosomale Erbgänge bezeichnet. |
Autosomen Quelle: Boenigk, Biologie |
alle Chromosomen, die nicht zu den Gonosomen (siehe Geschlechtschromosomen) zählen |
Autosomen, engl. autosomes Quelle: Purves Biologie |
bei Eukaryoten alle Chromosomen mit Ausnahme der Geschlechtschromosomen |
Autotomie Quelle: Boenigk, Biologie |
die Fähigkeit einiger Tiere, bei Verletzung oder Gefahr Körperteile abzuwerfen und im Anschluss wieder zu regenerieren |
autotroph Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
Aufbau körpereigener Substanz aus anorganischen Vorstufen. > heterotroph |
Autotroph |
Ernährungsweise, Energie wird aus anorganischen Stoffen gewonnen, z. B. CO2. |
Autotrophe (von griech. autos für „selbst“ und trophe für „Nahrung“), engl. autotrophs Quelle: Purves Biologie |
Organismen, die ausschließlich von anorganischem Material und Wasser leben; gewinnen Energie aus dem Sonnenlicht (Photoautotrophe) oder durch Oxidation anorganischer Stoffe (Chemolithotrophe) (Gegensatz zu → Heterotrophe) |
Autotrophie Quelle: Boenigk, Biologie |
Fähigkeit von Organismen, ausschließlich von anorganischem Material zu leben; Energiegewinn kann siehe photoautotroph aus Sonnenlicht oder siehe chemoautotroph aus der Oxidation anorganischen Substraten erfolgen; Gegensatz zu siehe Heterotrophie |
Autozygot Quelle: Genetik |
Homozygot aufgrund der Abstammung. |
Autozygot Quelle: Genetik |
(gr. autos, hier: selbst; gr. zygotos, wohlbespannt) Homozygot aufgrund der Abstammung. |
Autozygotie |
Homozygoter Zustand eines Locus, dessen Allele Kopien desselben Allels eines Vorfahren sind. |
Auxine Quelle: Boenigk, Biologie |
Gruppe von natürlichen (Phytohormone) und synthetischen (Herbizide) Verbindungen, die unterschiedlichste Prozesse des Pflanzenwachstums regulieren |
Auxine (von griech. auxein für „wachsen“), engl. auxin Quelle: Purves Biologie |
Klasse von Phytohormonen; pflanzliche Substanzen (die häufigste ist die Indol-3-essigsäure), die Einfluss auf das Wachstum und verschiedene Entwicklungsaspekte haben |
Auxotroph Quelle: Genetik |
Bestimmte Wachstumseigenschaft z. B. von Bakterien, die bestimmte Stoffe im Wachstumsmedium benötigen (S. 113). |
Auxotroph Quelle: Genetik |
(lat. auxilium, Hilfe; gr. trophein, nähren) Bestimmte Wachstumseigenschaft z. B. von Bakterien, die bestimmte Stoffe im Wachstumsmedium benötigen. |
auxotroph (von griech. auxein für „wachsen“ und trophe für „Nahrung“), engl. auxotroph Quelle: Purves Biologie |
mutante Formen eines Organismus, die im Gegensatz zu ihrem Wildtyp ein oder mehrere zusätzliche Nährstoffe benötigen (Gegensatz zu → prototroph) |
AV-Knoten |
Teil des Reizleitungssystems des Herzens. Der AV-Knoten liegt zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern. Er nimmt den Impuls, der ausgehend vom Sinusknoten über die Vorhofmuskulatur verläuft, auf und leitet ihn zum His-Bündel. (Syn.: Atrioventrikularknoten) |
Avidität Quelle: Janeway Immunologie |
Gesamtbindungsstärke zwischen zwei Molekülen oder Zellen, die mehrere Bindungen miteinander eingehen können. Im Gegensatz dazu gibt die → Affinität nur die Stärke einer einzelnen Bindung zwischen einem Molekül und seinem Liganden an. |
Avirulenzgene, engl. avirulence (Avr-)genes Quelle: Purves Biologie |
Gene von Krankheitserregern, die bei Pflanzen eine Abwehr auslösen können (vgl. → Gen-für-Gen-Konzept) |
Avogadro-Zahl, engl. Avogadro’s number Quelle: Purves Biologie |
die Zahl der Atome oder Moleküle in einem Mol (gemessen in Gramm) einer Substanz; beträgt 6,022x10^23 |
axial Quelle: Boenigk, Biologie |
Lagebezeichnung; längs der Achse, in der Achsenrichtung gelegen |
Axialer Muskel Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Muskel, der Bewegungen des Rumpfes ermöglicht. |
axillär Quelle: Boenigk, Biologie |
Lagebezeichnung; in der (Blatt-)Achsel stehend |
Axocoel Quelle: Boenigk, Biologie |
auch Procoel, Protocoel; vorderer von drei Abschnitten der Leibeshöhle (Coelom) der Stachelhäuter |
Axon Quelle: Neurowissenschaften |
Ein Neurit, der auf die Leitung von Nervenimpulsen spezialisiert ist. |
Axon Quelle: Boenigk, Biologie |
Fortsatz (Neurit) von Nervenzellen, der elektrische Impulse in Form von siehe Aktionspotenzialen vom Zellkörper (Soma) weg leitet |
Axon (von griech. axon für „Achse“), engl. axon Quelle: Purves Biologie |
auch als Neurit bezeichnet; der Fortsatz (bzw. die Verzweigung) eines Neurons, der die Aktionspotenziale vom Zellkörper (Soma) weg leitet (vgl. → Dendrit) |
Axonendigungen (Kollaterale), engl. axon terminals Quelle: Purves Biologie |
die Endabschnitte eines Axons, welche die Aktionspotenziale an eine andere Zelle weiterleiten; können Synapsen bilden und Neurotransmitter freisetzen |
Axonhügel Quelle: Neurowissenschaften |
Eine Schwellung des Axons im Übergangsbereich zum Soma. |
Axonhügel Quelle: Boenigk, Biologie |
Ursprungsstelle des Axons an der Nervenzelle; Nach Summation von ankommenden Potenzialen führt eine Überschreitung des Schwellenwertes am Axonhügel zur Auslösung eines siehe Aktionspotenzials |
Axonhügel, engl. axon hillock Quelle: Purves Biologie |
Verbindung zwischen einem Axon und dem Soma von Nervenzellen. Hier entstehen die Aktionspotenziale. |
Axonkollaterale Quelle: Neurowissenschaften |
Seitenast eines Axons. |
Axonterminale Quelle: Neurowissenschaften |
Der Endbereich eines Axons und gewöhnlich der Ort des synaptischen Kontakts mit einer anderen Zelle; auch als Synapsenendknöpfchen oder präsynaptische Terminale bezeichnet. |
Axoplasmatischer Transport Quelle: Neurowissenschaften |
Der Transport von Substanzen entlang eines Axons. |
Azathioprin Quelle: Janeway Immunologie |
Wirksamer cytotoxischer Wirkstoff, der erst in vivo in seine aktive Form umgewandelt wird. Er zerstört sich schnell teilende Zellen wie Lymphocyten. Er wird bei Autoimmunerkrankungen und Transplantationen zur Immunsuppression angewendet. |
Azentrische Chromosomen Quelle: Tutorium Genetik |
Chromosomenfragmente, die aufgrund von Mutationen (Deletionen oder Rekombinationsereignissen) keine funktionellen Zentromere besitzen. Gehen in der Regel während der nächsten Zellteilung verloren. |
Azentrisches Chromosom Quelle: Genetik |
Chromosom (oder Chromosomenfragment) ohne Centromer |
Azentrisches Chromosom Quelle: Genetik |
Chromosom (oder Chromosomenfragment) ohne Centromer. |
abgeschlossenes System |
Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System ohne Stoff- und Energiewechsel mit der Umgebung |
A1 Quelle: Neurowissenschaften |
Siehe primäre Hörrinde. |
Aberration Quelle: Genetik |
(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch). Beispiel: Chromosomenaberration (S. 404), Chromosomenveränderung. |
Abseits Quelle: Sportpsychologie |
Ein Spieler oder eine Spielerin befindet sich in einer Abseitsstellung, - wenn er oder sie der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Abwehrspieler oder die vorletzte Abwehrspielerin. Ein Spieler oder eine Spielerin befindet sich nicht in einer Abseitsstellung - in seiner bzw. ihrer eigenen Spielfeldhälfte oder - auf gleicher Höhe mit dem vorletzten Abwehrspieler bzw. der vorletzten Abwehrspielerin oder - auf gleicher Höhe mit den beiden letzten Abwehrspielern bzw. Abwehrspielerinnen. |
Achäne Quelle: Pflanzenanatomischer Grundkurs |
"Nussfucht, bei der Samenschale (Testa) und Fruchtwand (Perikarp) miteinander verwachsen sind; typische Fruchtform der Asteraceae (unterständiger Fruchtknoten). > Frucht, > Fruchttyp, > Karyopse" |