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Begriff Erklärung

α-Helix (alpha-Helix), engl. α (alpha) helix

Typ einer Sekundärstruktur eines Proteins; eine rechtsdrehende Spirale

α-stat-Regulation

Theorie, wonach Tiere in ihren Körperflüssigkeiten den Dissoziationsgrad der anorganischen und organischen Säuren (z. B. unter sich verändernder Temperatur) konstant einregulieren

Absorption

Aufnahme von Substanzen in Zellen durch biologische Membranen

Adaptation

in der Sinnesphysiologie: Anpassung eines Sinnesorgans/einer Sinneszelle an unterschiedliche Reizintensitäten

adaptives Immunsystem

auch: erworbenes Immunsystem; erworbenes Immunsystem der Wirbeltiere, umfasst das zelluläre Immunsystem mit antigenspezifischer Ausprägung der Rezeptormoleküle und das humorale (durch Antikörper) gebildete Immunsystem

adäquater Reiz

Reizmodalität, auf die die Sinneszelle am empfindlichsten reagiert

Adenohypophyse

Hypophysenvorderlappen

Adenosintriphosphat ATP

energiereiches Adeninnucleotid

Adenylylcyclase

Effektor eines Prozesses der → Signaltransduktion; Enzym, das den → Second Messenger zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) herstellt

adulte Stammzelle

auch im Erwachsenenalter eines Individuums noch unbegrenzt teilungsfähige Zelle

Aerobiose

Energiestoffwechsel in Anwesenheit von molekularem Sauerstoff

afferente Faser

Nervenfasern, die Signale von der Peripherie (Sinnesorgane) zum Zentralnervensystem transportieren

Afferenz

Nervenfasern oder -signale, die von der Peripherie (Sinnesorgane) zum Zentralnervensystem verlaufen

Affinität

das Bestreben von Molekülen oder anderen Entitäten, miteinander mehr oder weniger intensive Wechselwirkungen einzugehen

Agonist

in der Signaltransduktion: Bindungspartner für ein Rezeptormolekül, dessen Bindung eine Rezeptoraktivierung bewirkt

Akklimatisierung

auch: physiologische Anpassung; im Rahmen der genetisch gesetzten Grenzen stattfindende Funktionsanpassungen des Tierkörpers an sich ändernde Umweltbedingungen; im Englischen bezeichnet der Begriff acclimatization eine Anpassungsreaktion eines Tieres in seinem normalen Lebensraum, während der Begriff acclimation eine Anpassungsreaktion an eine vom Experimentator vorgegebene Umweltveränderung beschreibt

Akkommodation

Fokussieren des Auges, Anpassung des Auges für das scharfe Sehen bei unterschiedlichen Objektentfernungen

Aktin

filamentöses Protein in eukaryotischen Zellen; Bestandteil des → Cytoskeletts

Aktionspotenzial

aktiv (unter Energieverbrauch) generierte Spannungsspitzen konstanter Dauer und Amplitude, die der Signalcodierung und -fortleitung in Nervenzellen (i. d. R. → Axone) und Muskelfasern dienen

aktiver Transport

Nettotransport durch biologische Membranen, der direkt durch die Hydrolyse von ATP angetrieben wird

aktives Zentrum

auch: katalytisches Zentrum; Struktur eines Enzyms, an die das Substrat bindet und zum Produkt umgesetzt wird

Alkalose

respiratorisch oder metabolisch bedingter Zustand eines Tieres, der durch einen Anstieg des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten gekennzeichnet ist

Allocortex

drei- bis fünfschichtiger Cortex des Telencephalons von Wirbeltieren; → Hippocampus

Allodynie

Schmerzempfindung, die durch Reize ausgelöst wird, die normalerweise nicht schmerzhaft sind

Allometrie

Beziehung zwischen der Körpergröße von Tieren und anderen Parametern, die oftmals nicht einfach kausal zu begründen ist; die fraktale Geometrie erklärt das Auftreten einer Allometrie mit der Abhängigkeit des Messergebnisses einer Variablen von der Messauflösung, die auch als Skalenabhängigkeit bezeichnet wird

Allomon

Botenstoff, der in Luft oder Wasser transportiert wird und Information zwischen Individuen verschiedener biologischer Arten überträgt

allosterische Hemmung

Enzyminhibition durch einen Inhibitor, der nicht am aktiven Zentrum des Enzyms bindet

Alveole

bläschenartiges Endstück der Lunge, ausgekleidet mit respiratorischem Epithel

Aminosäure

organisches Molekül mit einer Amino- und einer Carboxylgruppe

ammoniotelisches Tier

ein Tier, dessen Hauptausscheidungsprodukt des Stickstoffstoffwechsels Ammoniak ist

amöboid bewegliche Zelle

Einzelzelle innerhalb von mehrzelligen Lebewesen, die sich amöboid (d. h. durch die Interaktion von Aktin und Myosin) in Körperhöhlen oder im Interstitialraum fortbewegen kann

amphiphil

Molekül mit einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (hydrophoben) Anteil

Anabolismus

aufbauender → Metabolismus, Herstellung körpereigener Moleküle

anadrome Wanderung

Wanderung eines Fisches aus dem Meer in ein Süßgewässer zum Zweck der Fortpflanzung

anaerobe Schwelle

Gesamtstoffwechselrate eines Tieres, bei der anaerobe Stoffwechselwege neben den aeroben aktiviert werden und Lactat (oder andere Endprodukte des anaeroben Stoffwechsels) in den Körperflüssigkeiten des Tieres auftreten

Anaerobiose

Energiestoffwechsel in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff

Analgesie

Aufhebung der Schmerzempfindlichkeit

Anamnier

Wirbeltier, dessen Embryo sich ohne Amnion entwickelt (Fische, Amphibien)

Androgen

ein → Hormon, das unter anderem morphogenetische Wirkungen hat und bei Tieren eine Entwicklung zum männlichen Phänotyp einleitet bzw. diesen Phänotyp im Erwachsenenalter aufrechterhält, zum Beispiel Testosteron

angeborenes Immunsystem

auch: innates Immunsystem; eine in Tieren genetisch fixierte Fähigkeit, auf in den Körper eingedrungene Fremdstoffe, -zellen oder -organismen mithilfe von Abwehrmolekülen oder Abwehrzellen zu reagieren

Anhydrobiose

vorübergehender (d. h. reversibler) Zustand eines Organismus mit metabolischem Arrest, in dem Phasen von extremer Trockenheit in dehydratisiertem Zustand verbracht werden

Anion

Ion mit negativer Ladung; bewegt sich im elektrischen Gleichspannungsfeld zur Anode (positiver Pol)

Anoxie

Zustand der Umwelt, während dessen kein molekularer Sauerstoff für dort lebende Tiere verfügbar ist

Antagonist

in der → Signaltransduktion: Bindungspartner für ein Rezeptormolekül, dessen Bindung die Bindung eines ↠ Agonisten verhindert

Antennallobus

erstes Verarbeitungszentrum für olfaktorische Reize im Insektengehirn, Teil des → Deutocerebrums

Anticodon

Basentriplett einer Transfer-RNA (tRNA), mit der sich die tRNA während der Proteinbiosynthese an das komplementäre Codon der mRNA heftet

Antidiurese

Zustand eines Tieres unter Volumenmangelbedingungen, in dem entweder gar kein Harn oder ein geringvolumiger Harn mit hoher Konzentration an harnpflichtigen Substanzen gebildet wird

Antigen

Molekül (i. d. R. ein Protein), dessen Vorhandensein im Körper eines Wirbeltiers eine Immunantwort auslöst, die zur Produktion von antigenspezifischen → Antikörpern führt

Antikörper

auch: Immunglobulin; wasserlösliches Proteinmolekül, das in Wirbeltieren als Reaktion auf das Eindringen von Fremdstoffen, -zellen oder -organismen in den Körper (→ Antigene) von Zellen des adaptiven Immunsystems, den Plasmazellen (Abkömmlinge der B-Lymphocyten, → B-Zellen), gebildet wird

Apoenzym

Proteinanteil eines Holoenzyms, das Nichtproteinanteile (z. B. Cofaktor bzw. Coenzym) besitzt

Apoptose

programmierter Zelltod

Appositionsauge

Typ des → Komplexauges, bei dem die einzelnen → Ommatidien optisch voneinander isoliert sind

Aquaporin

wasserdurchlässige Transmembranpore in der biologischen Membran, Wasserkanal

Arbeit

Maß für die Menge übertragener Energie; mechanisch: Produkt aus Kraft und Wegstrecke

Area centralis

Fovea centralis

Arrestin

Familie von Proteinen, die phosphoryliertes Rhodopsin und andere G-Protein-gekoppelte Rezeptoren binden und damit inaktivieren

Arterie

Blutgefäß, das Blut vom Herzen weg leitet; die Wand von Arterien besitzt in der Regel vermehrt elastische Elemente (große, herznahe Arterien) und/oder glatte Muskulatur (präkapilläre Arteriolen)

assoziatives Lernen

eine Form des Lernens, bei der es zu internen Verknüpfungen (Assoziationen) zwischen Reaktion und Reiz kommt, die vorher nicht bestanden haben (→ klassische Konditionierung, → operante Konditionierung)

Astigmatismus

Stabsichtigkeit, Linsenfehler bei dem parallel einfallende Lichtstrahlen abhängig von ihrer Einfallsebene unterschiedlich stark gebrochen werden

Atemminutenvolumen AMV

Volumen der Atemluft, das in einer Minute ein- und wieder ausgeatmet wird

Atemzugvolumen

Volumen der Atemluft, das während eines Atemzuges ein- bzw. ausgeatmet wird

Atmung

1. äußere Atmung: Gaswechselvorgänge an der Körperoberfläche; 2. Zellatmung, innere Atmung: oxidativer Energiestoffwechsel der Zelle

Atmungskette

Endstrecke des Energiestoffwechsels in Lebewesen zur Synthese von ATP, Lokalisation in der inneren Mitochondrienmembran

Atmungsorgan

für den Gaswechsel mit der Umwelt spezialisierter Anteil der Körperoberfläche eines Tieres, im engeren Sinn spricht man von einem Atmungsorgan erst dann, wenn mindestens 50 % des gesamten Gasaustausches eines Tieres über diese Oberfläche stattfinden

Atom

Grundbaustein der Materie, Stoffteilchen eines Elements

Atrioventrikularknoten

auch: AV-Knoten; zweites Automatiezentrum des Wirbeltierherzens, in der Herzscheidewand am Übergang vom Atrium zum Ventrikel gelegen

Autolyse

intrazelluläre Verdauung von überflüssigem oder fehlerhaftem zelleigenem Material

Autophagie

intrazelluläre Verdauung von überflüssigem oder fehlerhaftem zelleigenem Material

Autotrophie

Fähigkeit von Lebewesen, energiereiche Moleküle ausschließlich aus anorganischen Stoffen aufzubauen

Axon

Nervenzellfortsatz (→ Neurit), über den → Aktionspotenziale zu präsynaptischen Endigungen geleitet werden

Axonhügel

Übergangsstelle vom → Soma zum → Axon eines Neurons, Bildungsort von → Aktionspotenzialen

Azidose

respiratorisch oder metabolisch bedingter Zustand eines Tieres, der durch einen Abfall des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten gekennzeichnet ist

Azimut

ein nach den Himmelsrichtungen orientierter Horizontalwinkel

α-Defensine

Gruppe von antimikrobiellen Peptiden, die von neutrophilen Zellen und den Paneth-Zellen im Darm produziert werden

α-Galactoceramid (α-GalCer)

Immungogenes Glykolipid, das ursprünglich aus Meeresschwämmen isoliert wurde, tatsächlich aber von verschiedenen Bakterien produziert wird und als Ligand von CD1 den unveränderlichen iNKT-Zellen präsentiert wird.

α-Motoneuron

Ein Neuron, das die extrafusalen Fasern des Skelettmuskels innerviert.

α:β-Heterodimer

Dimer aus einer α- und einer β-Kette, die Erkennungsdomäne des α:β-T-Zell-Rezeptors

α:β-T-Zell-Rezeptor

→ T-Zell-Rezeptor

α4:β1-Integrin (VLA-4, CD49d/CD29)

→ Integrine; Eigenschaften der einzelnen CD-Antigene sind in Anhang II aufgeführt.

α4:β7-Integrin (LPAM-1) (lamina propria associated molecule 1)

Integrin, das an VCAM-1, MAdCAM-1 und Fibronectin bindet und von diversen Zellen exprimiert wird, beispielsweise von den IEL-Zellen, die in die Lamia propria des Darms einwandern.

AIRE

Gen für das Autoimmunregulatorprotein, das an der Expression zahlreicher Gene der medullären Epithelzellen beteiligt ist, die dafür zuständig sind, dass T-Zellen während ihrer Entwicklung mit körpereigenen Proteinen aus anderen Geweben in Kontakt kommen und so die Toleranz gegenüber diesen Proteinen erhöhen. Ein AIRE-Defekt führt zur Autoimmunkrankheit APECED.

antibody dependent cellular cytotoxicity

immunglobulin-vermittelte Zytotoxizität

antigen-presenting cell

antigenpräsentierende Zelle der adaptiven Immunabwehr

A-Horizont

→ Oberboden

Aasfresser, engl. scavengers

auch als Nekrophagen bezeichnet; Tiere, die sich von größeren toten Tieren ernähren, aber normalerweise nicht als Detritivoren eingestuft werden

Abatacept

Fc-Fusionsprotein, das die extrazelluläre CTLA-4-Domäne enthält und zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis angewendet wird; blockiert die Costimulation von T-Zellen durch die Bindung von B7-Molekülen.

abaxial

die der Sprossachse abgewandte Seite von Blättern

Abdomen

(1) Hinterleib der Arthropoden, der aus mehreren, vom Vorderkörper in der Regel deutlich abgetrennten Segmenten besteht; (2) Körperbereich der Wirbeltiere, der zwischen Brust und Becken liegt

Abdomen (lat. für „Bauch“), engl. abdomen

bei Arthropoden der Hinterleib aus den hinteren Körpersegmenten; bei Säugetieren der auf die Brust folgende Unterleib, der den Darm und die meisten anderen inneren Organe enthält

Aberration

Quelle: Genetik

(lat. aberratio, Ablenkung, Abirren) Beispiel: Chromosomenaberration, Chromosomenveränderung.

Aberrationen

→ genetische Aberrationen

Abgeleitetes Merkmal, engl. derived trait

auch als Apomorphie bezeichnet; Merkmal, das sich im Vergleich zum ursprünglichen (ancestralen) Merkmalszustand bei den Vorfahren verändert hat (vgl. → gemeinsames abgeleitetes Merkmal)

abgeschwächte Krankheitserreger

→ attenuierte Krankheitserreger

abgestuftes (graduiertes) Membranpotenzial, engl. graded membrane potential

durch das Öffnen oder Schließen von Ionenkanälen verursachte, geringfügige, lokale Veränderungen des Membranpotenzials

abhängige Variable

Im mathematischen Sinn handelt es sich um eine Variable Y, die von einer anderen Variablen X bestimmt wird. Messwerte y sind z. B. von x-Werten abhängig, die beliebig aus dem Bereich zulässiger Werte (Wertebereich) gewählt werden können (> abhängige Variable). Die Abhängigkeit wird mithilfe einer Funktion Y = f(x) beschrieben.

Abhärtung

Eine kurzfristige Behandlung oder Akklimatisierung mit einer extremen Temperatur, die nachfolgend einen Einfluss auf die Temperaturtoleranz eines Organismus haben kann.

Abhärtung, engl. cold-hardening

ein Prozess, durch den sich Pflanzen an niedrigere Temperaturen akklimatisieren können. Dazu müssen sie über mehrere Tage hinweg immer wieder niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein.

abiogen

nicht von Lebewesen gebildete Stoffe

Abiogenese

Entstehung von Lebewesen aus anorganischen und organischen Substanzen und nicht durch Reproduktion anderer Lebewesen

abiotisch (von griech. abios für „ohne Leben“, a- für „nicht“, bios für „Leben“), engl. abiotic

Eigenschaft von Bestandteilen der Umwelt, die unbelebt sind, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften (Gegensatz zu → biotisch)

Abiotische Faktoren

Physisch, chemische Umwelteinflüsse, die (im betrachteten Rahmen) nicht direkt auf Lebewesen zurückgehen. Beispielsweise Temperatur, Licht, Druck, Salinität, Feuchtigkeit, Radioaktivität.

abiotische Faktoren

chemische und physikalische Faktoren der unbelebten Umwelt

ableitender Lymphknoten

Lymphknoten stromabwärts eines Infektionsherdes, von dem dem Lymphknoten über das Lymphsystem Antikörper und Mikroorganismen zugeführt werden. Ableitende Lymphknoten vergrößern sich häufig sehr stark während einer Immunantwort und lassen sich dann abtasten. Früher sprach man dabei von "geschwollenen Drüsen".

aboral

Bereich des Körpers, der von der Mundöffnung abgewandt ist; Gegenteil von siehe oral

aboral, engl. aboral

bezieht sich auf den Bereich des Körpers, der gegenüber dem Mund liegt (Gegensatz zu → oral)

Abort

Quelle: Genetik

(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch).

Abort

Quelle: Genetik

(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch).

Abort, engl. abortion

Abbruch der Schwangerschaft nach erfolgreicher Einnistung der Eizelle im Uterus; kann absichtlich herbeigeführt werden oder auf natürliche Weise (Spontanabort, Fehlgeburt) erfolgen

Abschlussgewebe

Bezeichnung für pflanzliches Gewebe, welches Pflanzen nach außen abgrenzt, wie beispielsweise siehe Epidermis und äußere Rinde

Abschlussgewebe, engl. dermal tissue

Sammelbezeichnung für die Gewebe, die eine Pflanze nach außen abgrenzen. Dazu gehören die Epidermis der jungen Pflanze und die äußere Rinde (Periderm, Kork) einer Pflanze mit ausgeprägtem sekundärem Dickenwachstum. (Gegensatz zu → Grundgewebe, → Leitgewebe)

Abscisinsäure (ABA)

Phytohormon mit allgemein hemmender Wirkung; hemmt bei den verschiedensten Höheren Pflanzen das Wachstum und die Samenkeimung (siehe Keimung), löst die Samenruhe aus, fördert den Blatt- und Fruchtfall, sorgt für das Schließen von siehe Spaltöffnungen; wird als Reaktion auf verschiedene stresserzeugende Umweltfaktoren (Kälte, Trockenheit, Salzstress) gebildet

Abscisinsäure (ABA), engl.abscisic acid

ein Phytohormon mit wachstumshemmender Wirkung; für das Schließen der Spaltöffnungen verantwortlich; ist an der Reaktion der Pflanze auf Salz und Trockenstress beteiligt

Abscission (von lat. abscissio für „Abtrennung“), engl. abscission

der Prozess, durch den sich die Laub- und Blütenblätter sowie Früchte von einer Pflanze ablösen

Absolute Refraktärzeit

Die Zeit, gemessen vom Beginn eines Aktionspotenzials, in der sich kein neues Aktionspotenzial auslösen lässt.

absolute Temperatur, engl. absolute temperature

gemessen in Kelvin. Die Kelvin-Skala ist eine Temperaturskala, bei der 0 das Stadium ohne jegliche Molekularbewegung ist; dieser Zustand wird auch als der „absolute Nullpunkt“ bezeichnet (auf der Celsius-Skala entspricht er -273°).

Absorption (von lat. absorptio für „Aufsaugen“), engl. absorption

(1) die vollständige Aufnahme von Licht ohne Reflexion oder Transmission; (2) das Aufnehmen von Wasser oder anderen Molekülen

Absorptionsspektrum

grafische Darstellung, die die Absorption von Licht einer bestimmten chemischen Verbindung in Abhängigkeit von der Wellenlänge abbildet

Absorptionsspektrum, engl. absorption spectrum

grafische Darstellung der Lichtabsorption bei verschiedenen Wellenlängen des Lichts; zeigt für jede Wellenlänge, wie viel Licht absorbiert wurde

absorptive Heterotrophe, engl. absorptive heterotrophs

Organismen (in der Regel Pilze), die sich durch absorptive Heterotrophie ernähren; geben zu ihrer Ernährung Verdauungsenzyme nach außen ab, zersetzen damit große Nahrungsmoleküle und nehmen die Zersetzungsprodukte anschließend durch ihre Oberfläche auf

absorptives Stadium, engl. absorptive state

das Stadium, in dem sich die Nahrung im Darm befindet und die Nährstoffe absorbiert werden (Gegensatz zu → postabsorptives Stadium)

Abstammung mit Modifikationen, engl. descent with modification

Charles Darwins Hypothese, dass alle Arten auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen und im Laufe der Zeit nach und nach auseinander hervorgingen

Abstammungslinie, engl. lineage

eine Reihe von Populationen, Arten oder Genen, die im Laufe der Evolution aus einem einzigen gemeinsamen Vorfahren hervorgingen

Abundanz

die Anzahl von Individuen einer Art in Bezug auf ihren Lebensraum oder eine definierte Fläche

Abundanz, engl. abundance

Anzahl der Individuen einer Art, bezogen auf ihren Lebensraum

Abwehr (resistance)

Allgemeine Strategie des Immunsystems, die darauf abzielt, die Anzahl der Krankheitserreger zu veringern oder sie ganz zu beseitigen (zum Vergleich: → Vermeidung, → Toleranz).

Abyssal

an den Steilabfall anschließende, lichtlose Zone des Tiefseebodens; reicht von etwa 1000–7000 m Tiefe; ohne Pflanzenwachstum, bewohnt von Mikroorganismen, Schwämmen, Hohltieren, Würmern und Krebsen

Abyssal (von griech. abyssos für „bodenlos“), engl. abyssal

Zone der Tiefsee, in die kein Licht mehr vordringt

Abyssopelagial

Tiefseezone, die das Freiwasser betrifft und von etwa 4000–6000 m Tiefe reicht

Acanthor

Larve der Acanthocephala

Acetyl-CoA

Acetyl-Coenzym A, aktivierte Essigsäure; durch das hohe Gruppenübertragspotenzial der Thioestergruppe (S–C= O) spielt es eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Stoffwechselreaktionen; reagiert zu Beginn des siehe Citratzyklus mit Oxalacetat zu Citrat

Acetyl-CoA

Molekül, das beim zellulären Abbau der Nährstoffe aus diesen gebildet wird. Acetyl-CoA wird im Citronensäurezyklus vollständig oxidiert (abgebaut), wodurch ATP und NADH plus H+ bzw. FADH2 erzeugt werden. NADH plus H+ und FADH2 werden später zur Gewinnung von Energie verwendet, die in Form von ATP gespeichert wird. (Syn.: aktivierte Essigsäure)

Acetyl-CoA (Acetyl-Coenzym A), engl. acetyl coenzyme A

Verbindung, die zu Beginn des Citratzyklus mit Oxalacetat zu Citrat reagiert; spielt eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Stoffwechselreaktionen

Acetylcholin

Ein Amin, das in vielen Synapsen des peripheren und zentralen Nervensystems und auch am Übergang zwischen Neuron und Muskel als Neurotransmitter dient.

Acetylcholin (ACh)

Neurotransmitter, der bei Wirbeltieren an motorischen Endplatten und bei der Erregungsleitung im vegetativen Nervensystem freigesetzt wird; wird vom Enzym Cholinacetyltransferase auf- und von Acetylcholinesterase (ACh-Esterase) abgebaut

Acetylcholin (ACh), engl. acetylcholine

Neurotransmitter, der bei Wirbeltieren an motorischen Endplatten und anderen Synapsen als Informationsüberträger fungiert; wird anschließend von dem Enzym Acetylcholinesterase (AChE) abgebaut

Acetylcholinesterase (AChE), engl. acetylcholinesterase

acetylcholinspaltendes Enzym

Acetylierung

Beschreibt das Anhängen einer Acetylgruppe (C[O]CH3), zum Beispiel an ein Protein, wie etwa ein Histon.

Achselknospe

in den Blattachseln gebildete Knospe, die die Anlagen zur Bildung eines neuen (Seiten-)Sprosses enthält, treibt i. d. R. bedingt durch die siehe Apikaldominanz nicht aus; s. a. siehe axillär

Achselknospe, engl. axillary bud

Seitenknospe für einen Seitenspross; steht in der Achsel, also direkt oberhalb der Ansatzstelle eines Blattes am Spross

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit, die absichtsvoll und nicht-wertend ist und sich auf den aktuellen Moment des Erlebens bezieht (Kabat-Zinn 1982).

Acidosom

durch eine Membran begrenzte Zellorganelle in eukaryotischen Zellen, deren Inhalt durch einen sauren siehe pH-Wert gekennzeichnet ist

acoelomater Organisationstyp, engl. acoelomates

Tierbauplan ohne Leibeshöhle

ACTH

Siehe adrenocorticotropes Hormon.

Actin

als Strukturprotein Bestandteil der siehe Mikrofilamente des Cytoskeletts eukaryotischer Zellen; bildet dünne Filamente durch Polymerisation; eines von zwei kontraktilen Proteinen in Muskeln

Actin

Struktur der Muskelfaser. Bei der Muskelkontraktion schieben sich Actin und Myosin übereinander; hierbei ist das Myosin der antreibende Teil. Durch die Formänderung der Myosinköpfe werden die Actinflamente über die Myosinflamente gezogen. Außerdem ist Actin bei allen eukaryotischen Zellen ein Bestandteil des Cytoskeletts und am intrazellulären Transport und an der Zellbewegung beteiligt.

Actin (von griech. aktis für „Bewegung“), engl. actin

eines der beiden kontraktilen Proteine in Muskeln; polymerisiert zu dünnen Filamenten; bildet die Mikrofilamente des Cytoskeletts von eukaryotischen Zellen (→ Myosin)

Actinfilament

siehe Mikrofilament

Actinfilamente

→ Mikrofilamente

Actinidia chinensis – Kiwi

Actinidiaceae

Actinosporen

spezifisches infektiöses Sporenstadium der Myxozoa, meist radiärsymmetrisch gebaute und mit ankerförmigen Anhängen ausgestattete Sporen

Adaptation

Anpassung des Auges an die Lichtverhältnisse. Die Adaptation erfolgt durch eine Veränderung der Regenbogenhaut, ausgelöst durch die in ihr enthaltene Muskulatur. Die Veränderung führt zur Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Pupillenöffnung. Bei starkem Lichteinfall wird die Pupillenöffnung kleiner und bei schwachem Lichteinfall größer.

Adaptation (Anpassung), engl. adaptation

(1) in der Evolutionsbiologie eine bestimmte Struktur, ein physiologischer Prozess oder ein Verhalten, das einen Organismus möglichst optimal an seine Umwelt anpasst und ihm damit höhere Überlebens- und Fortpflanzungschancen verleiht; außerdem Bezeichnung für den Entwicklungsprozess, der zur Entstehung oder Fortdauer eines solchen Merkmals führt; (2) in der Sinnesphysiologie der Verlust der Sensitivität einer Rezeptorzelle als Reaktion auf wiederholte Reizung

Adaptation (Evolution, Ökologie)

Evolutionsprozess, bei dem sich die genetische Ausstattung von Organismen durch Selektion als Antwort auf herrschende Umweltbedingungen bzw. Bedürfnisse anpasst und die biologische Fitness ihres Trägers erhöht

Adaptation (Physiologie)

Verlust der Sensitivität/Erregbarkeit eines Sinnesorgans infolge stetiger Stimulierung, wobei der Zustand des reagierenden Systems nur vorübergehend verändert wird; im evolutionären Kontext als siehe Akklimatisation bezeichnet

Adapterprotein

Häufig erfolgt die Bindung zweier Proteine nicht direkt, sondern wird von einem dritten Protein vermittelt, das unabhängige Bindungsstellen für beide Proteine hat und so eine Brücke zwischen diesen Proteinen aufspannt. Solche Brückenproteine nennt man Adaptorproteine.

adaptive Abwehr

erworbene, antigenspezifische Abwehrreaktion

adaptive Immunabwehr, engl. adaptive defense

eine der beiden allgemeinen Formen der Abwehr gegen Pathogene und andere fremde Strukturen unter Beteiligung von Antikörpern, weiteren Proteinen und Zellen; erkennt spezifisch Viren, Bakterien und fremde Makromoleküle und sorgt für deren Zerstörung; kommt nur bei Wirbeltieren vor (Gegensatz zu → angeborene Abwehr)

adaptive Immunität

Immunität gegen eine Infektion, die aufgrund einer adaptiven Immunantwort entsteht.

adaptive Radiation

Aufspaltung einer Stammart in neue Arten durch in verschiedene Richtungen divergierende Evolution (von Merkmalen, Eigenschaften, Linien) infolge der Selektion als Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen

adaptive Radiation, engl. adaptive radiation

eine Reihe von Evolutionsereignissen, die ausgehend von einer Stammart zu einem ganzen Spektrum verwandter Arten führt, welche jeweils andere spezifische Anpassungen an ihre Lebensräume aufweisen

Adaptorproteine

Nichtenzymatische Proteine, die zwischen den Faktoren, die an einem Signalweg beteiligt sind, physikalische Verknüpfungen bilden, besonders zwischen einem Rezeptor und anderen Signalproteinen. Sie dienen dazu, die Faktoren eines Signalwegs zu rekrutieren, sodass sie funktionsfähige Proteinkomplexe bilden.

adaxial

die der Sprossachse zugewandte Seite von Blättern

ADCC

→ antikörperabhängige zellvermittelte Cytotoxizität

Additionsregel, engl. addition rule

die Wahrscheinlichkeit, dass eines von zwei oder mehr Ereignissen, die sich gegenseitig ausschließen, die Summe ihrer unabhängigen Wahrscheinlichkeiten ist

additive Farbmischung

es werden die Wellenlängenbereiche farbiger Lichter kombiniert

Adenin (A), engl. adenine

Purinbase, die in Nucleinsäuren, ATP, NAD und anderen Verbindungen vorkommt

adenoassoziierte Viren, engl. adeno-associated viruses

kleine, nichtpathogene Viren mit einem Genom aus einzelsträngiger DNA; integrieren sich nicht in die Wirtschromosomen und können für die Gentherapie beim Menschen eingesetzt werden

Adenohypophyse

Hypophysenvorderlappen.

Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen), engl. anterior pituitary gland

Teil der Hypophyse der Wirbeltiere, der glandotrope Hormone produziert

Adenosin-Desaminase-Mangel (ADA-Mangel)

Eine erbliche Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Enzym Adenosin-Desaminase nicht produziert wird, sodass es zu einer Akkumulation toxischer Purinnucleoside und -nucleotide kommt, was den Tod der meisten im Thymus heranreifenden Lymphocyten zur Folge hat. Dieser Enzymdefekt ist die Ursache des → schweren kombinierten Immundefekts (SCID).

Adenosinmonophosphat, zyklisch

cAMP, Adenosin mit einer Phosphatgruppe, wobei das Monophosphat nicht nur über das 3’-C-Atom, sondern auch über das 5’-C-Atom der Ribose gebunden ist. Wirkt oft auch als intrazelluläres oder extrazelluläres Signalmolekül (Chemotaxis).

Adenosintriphosphat

→ ATP

Adenosintriphosphat

ATP, Grundbaustein der RNA und in deoxidierter Form (dATP) auch der DNA. Zur Polymerisation zu RNA- oder DNA-Molekülen werden die beiden äußeren Phosphatreste (Pyrophosphat) abgespalten. Diese stark exotherme Reaktion macht ATP auch zu einem der wichtigsten Energiespeicher von Zellen.

Adenosintriphosphat (ATP)

Das Molekül, das die Energiewährung der Zelle darstellt. Bei der Hydrolyse von ATP zu Adenosindiphosphat (ADP) wird Energie frei, die die meisten biochemischen Reaktionen des Neurons antreibt. ADP wird in den Mitochondrien wieder zu ATP umgewandelt.

Adenosintriphosphat (ATP)

Quelle: Sport

Das entscheidende Molekül zur Energiegewinnung. Es besteht aus Adenosin (= Adenin + Ribose) und drei Phosphatbindungen.

Adenosintriphosphat, ATP

siehe ATP

Adenylatcyclase

Ein Enzym, das die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP) in zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP), einen Second Messenger, katalysiert.

Adenylatcyclase, engl. adenylate cyclase

Enzym, das die Bildung von zyklischem AMP (→ cAMP) aus ATP katalysiert

ADEPT (antibody-directed enzyme/pro-drug therapy)

Behandlungsmethode, bei der ein Antikörper mit einem Enzym gekoppelt ist, das eine nichttoxische Vorstufe eines Wirkstoffs in die cytotoxische Form des Wirkstoffs umwandelt.

Aderhaut

Bestandteil des Auges. Die Aderhaut befindet sich zwischen der Lederhaut und der Netzhaut. Sie ist reich an Blutgefäßen und versorgt anliegendes Gewebe. (Syn.: Choroidea)

ADH

Hormon, durch dessen Wirkung in der Niere vermehrt Wasser rückresorbiert wird. ADH wird vom Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse) ins Blut abgegeben. (Syn.: antidiuretisches Hormon, Adiuretin, Vasopressin)

Adhäsine

Proteine auf der Zelloberfläche von Bakterien, die es ihnen ermöglichen, an Wirtszellen zu binden.

Adhäsine

(1) eukaryotische Glykoproteine in der Plasmamembran von Zellen, die mit der extrazellulären Matrix oder dem Cytoskelett interagieren und so Zell-Zell-Adhäsion, Zell-Zell-Verbindungen oder Substratadhäsion vermitteln; (2) von Bakterien produzierte Faktoren, die es ihnen ermöglichen, sich an Strukturen des Wirtes zu haften

Adhäsion

(1) Haften von Molekülen an festen Grenzflächen, wie die Adhäsion des Wassers an Wänden der kapillaren Gefäße des Xylems durch zwischenmolekulare Wechselwirkungen; (2) Zusammenhalt zwischen Zellen an andere Zellen, Substanzen oder Substrate über siehe Adhäsine

Adhäsion, engl. adhesion

Zusammenhalt zwischen verschiedenen Substanzen oder Zellen

Adipocyten

Fettzellen; spezialisierte Zellen des Bindegewebes mesenchymatischen Ursprungs, die der Speicherung von Fetten zur rasch mobilisierbaren Energiegewinnung dienen

Adipogenese

Quelle: Nutrigenomik

Prozess, bei dem fibroblastenähnliche Vorläuferzellen zu Präadipozyten differenzieren, Nährstoffe ansammeln und zu mit Triglyzeriden gefüllten reifen Adipozyten werden.

Adipokine

Proteine, die vom Fettgewebe gebildet und freigesetzt werden und als Signalmoleküle wirken

Adipokine

Quelle: Nutrigenomik

Zytokine, die vom Fettgewebe sezerniert werden.

Adiponektin

Quelle: Nutrigenomik

Ein im Fettgewebe produziertes Peptidhormon, das an der Regulierung des Glukosespiegels sowie am Fettsäureabbau beteiligt ist.

Adipositas

Ein Zustand positiver Energiebilanz, bei dem die Energieaufnahme und die Energiespeicherung den Energieverbrauch übersteigen, was zu einem erhöhten Körperfettanteil führt. Auch als Fettleibigkeit bezeichnet.

Adipositas

Übergewicht

Adipozyten

Fettzellen

Adiuretin

Ein kleines Peptidhormon, das von magnozellulären neurosekretorischen Zellen aus dem Hypophysenvorderlappen freigesetzt wird; fördert die Wasserretention und verringert die Harnproduktion in der Niere; auch als antidiuretisches Hormon (ADH) oder Vasopressin bezeichnet.

Adiuretin

→ antidiuretisches Hormon

Adjuvanzien

Substanzen, die im Gemisch mit einem Antigen die Immunantwort gegen dieses Antigen verstärken.

ADP

Adenosindiphosphat; entsteht bei der Hydrolyse von siehe ATP

Adrenalin

Ein Catecholamin-Neurotransmitter, der aus Noradrenalin synthetisiert wird.

Adrenalin

auch Epinephrin, Suprarenin, Vasotonin; im Nebennierenmark (Nebenniere) gebildetes Hormon, das vor allem in Stresssituationen (Kampf oder Flucht) gebildet wird; wirkt im Nervensystem auch als siehe Neurotransmitter

Adrenalin, engl. epinephrine

auch als Epinephrin, Suprarenin, Vasotonin oder Vasokonstriktin bezeichnet; das vom Nebennierenmark produzierte „Kampf-oder-Flucht“-Hormon, das auch als Neurotransmitter fungiert

adrenerge Rezeptoren, engl. adrenergic receptors

G-Protein-gekoppelte Rezeptorproteine, die an die Hormone Adrenalin und Noradrenalin binden und in den Zielzellen spezifische Reaktionen auslösen

Adrenocorticotropes Hormon (ACTH)

Ein Hormon, das als Reaktion auf Corticoliberin vom Hypophysenvorderlappen abgegeben wird; stimuliert die Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere.

adrenocorticotropes Hormon (ACTH), engl. adrenocorticotropin

auch als Adrenocorticotropin oder Corticotropin bezeichnet; vom Hypophysenvorderlappen gebildetes corticotropes Hormon, das die Freisetzung von Cortisol aus der Nebennierenrinde anregt

Adrenocorticotropin

→ adrenocorticotropes Hormon

Adrenocorticotropin-Releasing-Hormon, engl. corticotropin-releasing hormone (CRH)

vom Hypothalamus gebildetes Peptidhormon, das die Freisetzung des adrenocorticotropen Hormons aus dem Hypophysenvorderlappen reguliert

adrenogenitales Syndrom (AGS)

"Es entsteht durch Blockaden in den Syntheseketten von Hormonen der Nebennierenrinde. Die gestörte Regulation der Hormone führt zu einer massiven Vergrößerung der Nebenniere und zu einem massiven Anstau von Ketosteroiden, die in androgenwirksame Steroide umgewandelt werden; diese verursachen bei weiblichen Feten eine Virilisierung der äußeren Genitalien (Vermännlichung) und bei männlichen Nachkommen Frühreife mit einem Wachstumsstillstand vor der Pubertät."

Adrenorezeptor

adrenerger Rezeptor; membranständiger Rezeptor für Adrenalin und Noradrenalin

ADRP (adipose differentiation related protein)

Protein, das in vielen Zellen die Aufrechterhaltung und Speicherung neutraler Lipidtröpfchen bewirkt.

Adsorptionswasser

an der Oberfläche von Bodenteilchen gebundenes Wasser, Bestandteil des Haftwassers, Summe des Adhäsionswassers und des Hydratationswassers

adult

erwachsen, geschlechtsreif

Adventivknospen

nicht an Sprossspitzen oder in Blattachseln, sondern an anderen Stellen der Sprossachse, der Blätter oder der Wurzel entstehende Knospen, die spontan oder nach Verletzung der Pflanze gebildet werden

Adventivwurzeln (von lat. adventitius für „von außen kommend“), engl. adventitious roots

sprossbürtige Wurzeln, die im oder über dem Boden entspringen können; typisch für das faserförmige Wurzelsystem der Einkeimblättrigen (→ Monokotylen)

Aerenchym

pflanzliches, durch große siehe Interzellularen ausgezeichnetes Parenchymgewebe; wird auch Durchlüftungsgewebe genannt

Aerenchym, engl. aerenchyma

pflanzliches Parenchymgewebe mit großen, zusammenhängenden Interzellularräumen

aerob

auf Sauerstoff angewiesen (Gegensatz zu siehe anaerob)

aerob (von griech. aer für „Luft“ und bios für „Leben“), engl. aerobic

in Gegenwart von molekularem Sauerstoff ablaufend (wie im aeroben Stoffwechsel); sauerstoffbenötigend (Gegensatz zu → anaerob)

aerobe Atmung

Typ der Atmung, bei welcher Sauerstoff als terminaler Elektronenakzeptor dient und bei der Wasser entsteht; es wird i. d. R. NADH aus dem Abbau von organischen Substraten (Zucker, Säuren, aromatische Verbindungen u. a.) als Elektronendonor verwendet oder anorganische Substanzen (z. B. Ammonium oder Nitrit, siehe Nitrifikation) werden unter Verbrauch von Sauerstoff zur Energiegewinnung vollständig oxidiert

Aerotaxis

Sonderfall der siehe Chemotaxis, bei dem sich die Richtung von frei beweglichen Organismen nach dem Sauerstoffgradienten der Umgebung richtet

aerotolerante Anaerobier, engl. aerotolerante anaerobes

Prokaryoten, die zum Überleben keine sauerstoffhaltige Atmosphäre benötigen, aber in Anwesenheit von O2 leben können

Affektive Aggression

Eine offensive oder defensive Form der Aggression, begleitet von verbalen Äußerungen und einer hohen Aktivität des vegetativen Nervensystems.

Affektive Störung

Ein Geisteszustand, der durch Gemütsstörungen charakterisiert ist; auch als Depression bezeichnet. Beispiele sind eine schwere Depression und eine bipolare affektive Störung.

afferent

Bei Gefäßen dasjenige, das einem Gewebe oder Gewebeteil Blut zuführt; Gegenteil: efferent

afferent (von lat. afferre für „zuführen“), engl. afferent

zuführende Leitungsrichtung, zum Beispiel in einem Neuron, das Impulse zum Zentralnervensystem weiterleitet (afferente Neuronen), oder in einem Blutgefäß, das Blut zu einem Organ transportiert (afferente Arteriolen) (Gegensatz zu → efferent)

afferent, afferente Neuronen

Klassifizierung der Leitungsrichtung von Nervenfasern; afferente Nervenfasern (Afferenzen) übertragen von Rezeptoren aufgenommene Informationen zum Zentralnervensystem

afferente Lymphgefäße

Gefäße des Lymphsystems, die extrazelluläre Flüssigkeit aus den Geweben ableiten und Antigene, Makrophagen und dendritische Zellen aus Infektionsherden zu den Lymphknoten transportieren.

afferente Lymphgefäße

zum Lymphknoten hinführendes Gefäß

afferentes Neuron

Teil des peripheren Nervensystems. Afferente Neuronen sind Nervenzellen, die Informationen von einem Sinnesorgan zum Zentralnervensystem leiten. (Syn.: sensibles Neuron, sensorisches Neuron)

Afferenz

Ein Axon, das zu einer Struktur hinleitet und diese innerviert. Siehe auch Efferenz.

Affinität

Die Stärke, mit der ein Molekül an eine einzelne Stelle eines anderen Moleküls bindet, etwa bei der Anlagerung eines monovalenten Fab-Fragments eines Antikörpers an ein monovalentes Antigen (→ Avidität).

Affinität (affinity)

Bestreben von Molekülen, Teilchen oder Zellen, sich aneinanderzulagern oder eine Bindung miteinander einzugehen.

Affinitätshypothese

Hypothese, die beschreibt, wie die Entscheidung zwischen positiver und negativer Selektion von T-Zellen im Thymus entsprechend der Bindungsstärke zwischen dem T-Zell-Rezeptor und dem Komplex aus körpereigenem Peptid und MHCMolekül erfolgt. Wechselwirkungen mit geringer Affinität verhindern, dass die Zelle ignoriert wird, Wechselwirkungen mit hoher Affinität lösen die Apoptose aus und bewirken eine negative Selektion.

Affinitätsreifung

Zunahme der Affinität der Antikörper, die im Verlauf einer adaptiven Immunantwort entstehen, für ihr spezifisches Antigen; besonders ausgeprägt bei sekundären und weiteren Immunisierungen.

AFLP

Abkürzung von „amplified fragment length polymorphism“. Eine Technik mit deren Hilfe ein genetischer Fingerabdruck eines Individuums erstellt wird (> Multilocus-Fingerprint). Die gesamte genomische DNA wird mit mindestens zwei Restriktionsenzymen in Fragmente von unterschiedlicher Länge geschnitten, die anschließend durch PCR vervielfältigt (amplifiziert) und elektrophoretisch aufgetrennt werden. Das Ergebnis ist ein Leitermuster von vielen Banden, hinter denen sich jeweils verschiedene DNA-Sequenzen mit einer gleichen Anzahl von Basenpaaren verbergen.

After

Darmausgang, Anus; Austrittsöffnung des Darmkanals

After, engl. anus

Anus, Darmausgang; am hinteren Ende des Darmkanals gelegene Öffnung, durch die Verdauungsreste ausgeschieden werden

Agammaglobulinämie

Das Fehlen von Antikörpern im Blut → X-gekoppelte Agammaglobulinämie

Agamospermie

die Entstehung eines Embryos mittels Samen, ohne dass eine Befruchtung oder ein Kernphasenwechsel stattgefunden haben

Agarosegel

Ein Trägermedium, das zur Auftrennung von DNA-Fragmenten und Proteinen dient. Die Grundsubstanz Agarose wird aus dem Meertang Agar agar gewonnen. Das Gemisch mit einer geeigneten wässrigen Pufferlösung wird aufgekocht und danach lässt man es abkühlen (Puffer stabilisiert das Gel, bei eventuellen Zugaben von Säuren oder Basen verändert sich der pH-Wert der Lösung nur gering). Beim Abkühlen vernetzen die Agarosemoleküle und bilden ein Sieb mit unregelmäßigen Netzstrukturen. Auf den festen Agaroseblock werden die Proben aufgetragen und in einem elektrischen Feld getrennt.

Agglomeration

fest anhaftender Zusammenschluss

Aggregat

Zusammenlagerung aus gleichartigen oder verschiedenartigen Teilchen; kann durch aktives Zusammenwandern von Einzelzellen oder durch passives Zusammenstoßen und Zusammenkleben beispielsweise von Zellen und Zellklumpen in Suspensionskulturen (Zelladhäsion) erfolgen

Agnatha

Klasse der Vertebraten, zu der auch die kieferlosen Fische gehören. Diese verfügen über keine adaptive Immunität, die auf einer RAG-vermittelten V(D)J-Rekombination basiert, besitzen aber ein eigenes System der adaptiven Immunität, die auf somatisch zusammengesetzten VLRs beruht.

Agnosie

Die Unfähigkeit, Objekte zu erkennen, auch wenn einfache sensorische Fähigkeiten scheinbar normal ausgeprägt sind; kann beispielsweise durch Schädigung des ventralen visuellen Pfads verursacht werden.

Agonist

Gegensatz zu siehe Antagonist; (1) Chemische Substanz, die an einen spezifischen Rezeptor bindet und eine ähnliche Aktivierung bzw. Signaltransduktion hervorruft; (2) Muskel, der eine Bewegung bewirkt, die der seines Antagonisten entgegengesetzt ist

Agonist, engl. agonist

chemische Substanz (z. B. ein Neurotransmitter), die in einer Zelle oder einem Gewebe eine spezifische Reaktion auslöst (Gegensatz zu → Antagonist)

Agonistenselektion

Vorgang, bei dem T-Zellen im Thymus durch relativ hochaffine Liganden positiv selektiert werden.

Agoraphobie

Eine psychische Störung, die durch die Angst charakterisiert ist, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten und einer Situation nicht oder nur unter peinlichen Umständen entkommen zu können.

Agrarbiodiversität

Die Agrarbiodiversität ist eine Untergruppe der allgemeinen Biodiversität. Sie umfasst alle Bestandteile der biologischen Vielfalt, die für die Ernährung und Landwirtschaft von Bedeutung sind sowie zur Erhaltung der Schlüsselfunktionen von Agrarökosystemen beitragen. Neben den Nutzpflanzen und -tieren sind es ihre wilden Verwandten und alle Organismen, die ökologische Leistungen für die Landwirtschaft erbringen.

Agroforstwirtschaft

Agroforstwirtschaft ist ein Begriff für Landnutzungssysteme und -technologien, bei denen verholzende Pflanzen – wie Bäume, Sträucher, Palmen oder Bambus – und landwirtschaftliche Nutzpflanzen und/oder Tiere auf demselben Grundstück gemeinsam genutzt werden.

AID, AID-Mangel

→ aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase

AIDS

→ erworbenes Immunschwächesyndrom

Aids, engl. acquired immunodeficiency syndrome

erworbene Immunschwächekrankheit; Schwächung der Immunfunktion aufgrund des Rückgangs der T-Zellen und Makrophagen im Blut, hervorgerufen durch eine Infektion mit HIV (HI-Virus)

AIM2 (absent in melanoma 2)

Protein der PYHIN-Unterfamilie der NLRs (NOD-like-Rezeptoren), die eine aminoterminale HIN-Domäne enhalten. AIM2 aktiviert die Caspase 1 als Reaktion auf doppelsträngige Virus-DNA.

Akklimatisation, engl. acclimatization

auch als Akklimatisierung bezeichnet; saisonale Anpassung der „Sollwerte“ der physiologischen Funktionen von Tieren (z. B. der Stoffwechselrate) an veränderte Umweltfaktoren; ist in der Regel reversibel

Akklimatisierung

Im Grunde stellt jedes Exponieren an eine Umweltbedingung eine Akklimatisierung dar, die eine Bedeutung für spätere Reaktionen auf andere Umweltbedingungen haben kann. Zum Beispiel können Organismen, die einem milden Stress ausgesetzt worden sind, nachfolgend besser gerüstet sein, einen mehr extremen Stress gleicher Art zu tolerieren. Die Behandlung, die zu diesem Phänomen führt, wird Akklimatisierung genannt, und der Ausdruck wird oft in Verbindung mit vorteilhafter Akklimatisierung („beneficial acclimation“) verwendet.

Akklimatisierung

kurz- oder langfristige, reversible physiologische Anpassung an veränderte Umweltbedingungen

Akkommodation

Die Änderung der Brechkraft durch Veränderung der Linsenform im Auge.

Akkommodation

Veränderung der Form der Linse im Auge, um ein scharfes Bild von fixierten Objekten auf der Netzhaut zu erzeugen. Diese Formveränderung wird durch Kontraktion oder Entspannung des Ringmuskels hervorgerufen. Kontrahiert sich der Ringmuskel, wird er im Durchmesser kleiner. Der Zug auf die Linsenbänder und dadurch auf die Linse lässt nach. Durch die Eigenelastizität der Linse nimmt diese ihre Kugelform an. Hierdurch verändert sich die Brechkraft und nahe Gegenstände werden scharf auf der Netzhaut abgebildet. Entspannt sich der Ringmuskel, kommt es zum Zug an den Linsenbändern und die Linse flacht sich ab. Nun können ferne Gegenstände scharf auf der Netzhaut abgebildet werden.

Akkomodation

Schärfeeinstellung des Auges auf verschiedene Entfernungen durch dynamische Anpassung der Brechkraft

Akron

Quelle: Genetik

Vorderende eines Insektenembryos bzw. mehr allgemein im Articulatengrundbauplan.

Akron

auch Prostomium; der vor dem Mund gelegene Körperabschnitt der Gliedertiere (Articulata)

Akron

Quelle: Genetik

(gr. akros, die Spitze, auch: am Ende befindlich) Vorderende eines Insektenembryos bzw. mehr allgemein im Articulatengrundbauplan.

Akrosom

Vesikel (Membranbläschen) des Spermiums. Das Akrosom wird bei Kontakt mit der Eizelle durch Exocytose abgegeben. Im Akrosom befinden sich Enzyme, die die Hülle der Eizelle für das Spermium durchdringbar machen.

Akrosom (von griech. akros für „oberstes“ und soma für „Körper“), engl. acrosome

Struktur an der äußersten Spitze eines tierischen Spermiums, die als Erstes mit der Membran der Eizelle fusioniert und in die Eizelle eindringt

Akrozentrische Chromosomen

Chromosomen, deren Zentromer endständig sitzt.

Akrozentrisches Chromosom

Quelle: Genetik

(gr. akros, Spitze, auch: am Ende befindlich; gr. kentron, die Mitte) Chromosom, bei dem das Centromer am Ende lokalisiert ist, dadurch ist die Länge der Chromosomenarme sehr unterschiedlich.

Akrozentrisches Chromosom

Quelle: Genetik

Chromosom, bei dem das Centromer am Ende lokalisiert ist, dadurch ist die Länge der Chromosomenarme sehr unterschiedlich (S. 216).

akrozentrisches Chromosom

Ein Chromosom (> G) mit nur einem Arm, an dessen Ende das Zentromer (> G) liegt. Das Zentromer teilt ein submetazentrisches Chromosom in einen kurzen und langen Arm. Liegt das Zentromer mehr oder weniger in der Mitte des Chromosoms, haben wir ein metazentrisches Chromosom.

Akt

Serin/Threonin-Kinase, die stromabwärts der PI-3-Kinase aktiviert wird und viele weitere Zielmoleküle hat, die mit Überleben und Wachstum der Zellen zusammenhängen, beispielsweise durch die Aktivierung der mTOR-Signalwege.

Aktin

In allen Zellen ein Protein des Cytoskeletts und das in dünnen Filamenten der Skelettmuskelfasern hauptsächlich vorkommende Protein; verursacht die Muskelkontraktion durch spezifische chemische Wechselwirkungen mit Myosin.

Aktinostele

Anordnung von Leitbündeln; das im Zentrum liegende Xylem ist hier im Querschnitt sternförmig und birgt zwischen seinen Strahlen das Phloem

Aktionspotenzial

Eine kurze Veränderung des Membranpotenzials, verursacht durch das schnelle Öffnen und Schließen von spannungsabhängigen Ionenkanälen; auch bekannt als Spike, Nervenimpuls oder Entladung. Aktionspotenziale breiten sich wie eine Welle entlang eines Axons aus und übertragen auf diese Weise Informationen von einem Ort des Nervensystems zum anderen.

Aktionspotenzial

elektrisches Signal in Form einer charakteristischen kurzen Umkehr des siehe Membranpotenzials zur Weiterleitung von Information

Aktionspotenzial

Quelle: Sport

Beim Aktionspotenzial kommt es an einer Synapse zu einer Änderung des Membran-potenzials, um eine elektrische Erregung weiterzuleiten.

Aktionspotenzial

Kurzfristige Veränderung des Membranpotenzials bei Nerven- und Muskelzellen mithilfe von Ionen, die durch spannungsabhängige Kanäle strömen. Ein Aktionspotenzial erfolgt auf einen Reiz hin und dient bei Nervenzellen dem Transport von Informationen und bei Muskelzellen der Stimulation der Kontraktion.

Aktionspotenzial, engl. action potential

von Neuronen oder Muskelzellen erzeugtes elektrisches Signal zur Weiterleitung von Informationen durch wellenförmige Depolarisation oder Hyperpolarisation der Plasmamembran

Aktivator

Substanz, welche die Transkription eines regulierten Gens verstärkt; z. B. siehe Transkriptionsfaktor

Aktivator, engl. activator

ein Transkriptionsfaktor, der bei Bindung an den Promotor eines Gens dessen Transkription stimuliert (Gegensatz zu → Repressor)

Aktivatorprotein 1 (AP-1)

Transkriptionsfaktor, der als Ergebnis von intrazellulären Signalen, die von Antigenrezeptoren der Lymphocyten ausgehen, gebildet wird. aktive Immunisierung Immunisierung mit Antigenen, um eine adaptive Immunität zu erzeugen.

aktive Echoortung

Echos selbst generierter Rufe dienen der Orientierung und der Ortung von Beute; Jagdstrategie der Fledermäuse

aktive Membran

Membran eines Neurons, die spannungsgesteuerte Ionenkanäle enthält

Aktive Zone

Eine Region in der präsynaptischenMembran, in der Neurotransmitter freigesetzt werden.

aktiver Transport

Hierbei geht es um den Transport eines Moleküls durch eine biologische Membran. In der Regel gibt es einen in der Membran verankerten Proteinkomplex, der den Transport vermittelt. Erfolgt der Transport mit einem Konzentrationsgradienten, d. h., die Konzentration ist auf der Seite, von der aus der Transport erfolgen soll, höher als auf der Zielseite, ist keine Energie notwendig und man spricht von erleichterter Diffusion. Liegen die Konzentrationsverhältnisse umgekehrt, muss also gegen einen Konzentrationsgradienten transportiert werden, benötigt man dafür Energie in Form von ATP. In diesem Fall spricht man von aktivem Transport.

aktiver Transport

Transportvorgang von Molekülen in die Zelle oder aus ihr heraus, bei dem Energie verbraucht wird (Opp.: passiver Transport)

aktiver Transport, engl. active transport

energieverbrauchender Transport von Substanzen durch eine biologische Membran entgegen einem Konzentrationsgefälle – also von einem Bereich geringer Konzentration (dieser Substanz) in einen Bereich hoher Konzentration (→ primär aktiver Transport, → sekundär aktiver Transport; Gegensatz zur → erleichterten Diffusion und zum → passiven Transport)

aktives Zentrum, engl. active site

Region oder Tasche an der Oberfläche eines Enzyms oder Ribozyms, an die das Substrat bindet und an der die Katalyse stattfindet

aktivierende Rezeptoren

Rezeptoren auf NK-Zellen, deren Stimulation die Cytotoxizität der Zelle aktiviert (→ inhibitorische Rezeptoren).

Aktivierung

Aktivierung (activation) lässt sich als Folge aufgabenbezogener Aktivität des zentralen Nervensystems verstehen, die infolge von Reizen und Ereignissen eintritt und sich vor allem auf die (efferente) Energetisierung von Effektorganen bezieht.

Aktivierungsenergie

Die Aktivierungsenergie EA ist der Energiebetrag, der einem Reaktionsgemisch hinzugefügt werden muss, damit die Reaktion erfolgt. Mit der Stoßtheorie erklären wir die Aktivierungsenergie als die mindestens erforderliche Energie, die zu einem erfolgreichen Zusammenstoß zwischen zwei Teilchen führt. Sie wird meist für ein Mol Teilchen angegeben.

Aktivierungsenergie (Ea), engl. activation energy

Energiebarriere, die von chemischen Substanzen überwunden werden muss, damit sie miteinander reagieren können

Aktivierungsenzyme, engl. activation enzymes

auch Aminoacyl-tRNA-Synthetasen genannt; katalysieren die Bindung von Aminosäuren an die entsprechenden tRNAs

aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase (AID)

Enzym, das die somatische Hypermutation der variablen Regionen der Immunglobulingene in Gang setzt, indem es die DNA in den V- oder Switch-Regionen der Immunglobuline direkt am Cytosin desaminiert. Bei einem Verlust der AID-Aktivität gehen beide Aktivitäten verloren, sodass sich eine Hyper-IgM-Immunschwäche herausbildet und keine Affinitätsreifung mehr stattfindet.

aktivierungsinduzierter Zelltod

Der Vorgang, durch den das Absterben von autoreaktiven T-Zellen ausgelöst wird, wenn sie ihre Reifung im Thymus abschließen und in die Peripherie wandern.

Aktivierungstor, engl. activation gate

Bereich eines spannungsgesteuerten Natriumionenkanals, der bei einer Depolarisation der Membran dessen Permeabilität für Na+-Ionen erhöht

Akut-Phase-Protein

Abwehrproteine der frühen Abwehrphase

akute Abstoßung

Eintritt der Abstoßung eines Gewebes oder Organs von einem genetisch nicht verwandten Spender innerhalb von 10–13 Tagen nach der Transplantation, wenn keine Behandlung mit Immunsuppressiva erfolgt.

akute Desensibilisierung

Ein immuntherapeutisches Verfahren, um bei Patienten schnell eine vorläufige Toleranz für einen unbedingt erforderlichen Wirkstoff wie Insulin oder Penicillin zu erreichen, die dagegen allergisch sind; wird auch als schnelle Desensibilisierung bezeichnet. Bei korrekter Anwendung können Symptome einer leichten bis mittleren Anaphylaxie entstehen.

Akute Entzündung

Quelle: Nutrigenomik

Ein kurzfristiger immunologischer Prozess, der als Reaktion auf eine Gewebsverletzung oder eine Infektion mit Mikroben induziert wird, und normalerweise innerhalb von Minuten oder Stunden auftritt. Er ist gekennzeichnet durch Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und erhöhte Temperatur.

akute Phase

Bei einer HIV-Infektion kurze Zeit nach der Infektion eines Menschen einsetzendes Stadium, das durch eine grippeähnliche Erkrankung, eine große Anzahl von Viren im Blut und eine Abnahme der zirkulierenden CD4-T-Zellen gekennzeichnet ist (→ Akute-Phase-Reaktion, → Akute-Phase-Proteine).

Akute-Phase-Proteine

Proteine der angeborenen Immunabwehr, deren Produktion sich bei einer Infektion verstärkt (→ Akute-Phase-Reaktion). Sie zirkulieren im Blut und sind an der frühen Phase der Immunantwort beteiligt. Ein Beispiel ist das → mannosebindende Lektin.

Akute-Phase-Reaktion (acute phase response)

Veränderungen im Blut in der frühen Phase einer Infektionskrankheit. Dazu gehört die zu einem großen Teil in der Leber stattfindende Produktion von → Akute-Phase-Proteinen.

Akuter Hunger

Schwere Unterernährung über einen abgegrenzten Zeitraum, extremste Form des Hungers, ausgelöst durch Katastrophen.

akzessorisch, engl. accessory

zusätzlich, begleitend, unterstützend vorhanden; beispielsweise akzessorische Geschlechtsdrüsen (zusätzlich zu den Keimdrüsen vorhanden), akzessorische Organe von Früchten (bilden Teile der Frucht, ohne sich von Fruchtblättern abzuleiten)

akzessorische Effektorzellen

Zellen, die bei einer adaptiven Immunantwort helfen, selbst aber keine spezifische Antigenerkennung vermitteln. Beispiele sind Phagocyten, → Mastzellen und → NK-Zellen.

akzessorische Geschlechtsorgane, engl. accessory sex organs

anatomische Strukturen, die bei einer inneren Befruchtung die Übertragung der Spermien vom Männchen auf das Weibchen ermöglichen (Gegensatz zu → primäre Geschlechtsorgane)

akzessorische Pigmente

auch Antennenpigmente; lichtabsorbierende Photosynthesepigmente, deren Energie zu Reaktionszentren der Chlorophylle geleitet wird

akzessorische Pigmente, engl. accessory pigments

Pigmente, die Licht absorbieren und den Chlorophyllen die Energie für die Photosynthese zuführen; auch Antennenpigmente genannt

Alarmstoff

olfaktorisch wirksame siehe Pheromone, die bei Artgenossen Fluchtverhalten (Flucht) oder Angriff auslösen

Albedo (von lat. albus für „weiß“), engl. albedo effect

die von der Erdoberfläche reflektierte Sonneneinstrahlung

Albinismus

Störung der Synthese von Melanin, die helle Haut-, Haar- und Augenfarbe zur Folge hat.

Aldehyd

organische Verbindungen mit Aldehydgruppe (–CHO) als funktioneller Gruppe

Aldehyde, engl. aldehydes

organische Verbindungen mit einer Aldehydgruppe (-CHO). Viele Zucker sind Aldehyde. (Gegensatz zu → Ketone)

Aldosteron

Hormon, durch dessen Wirkung vermehrt Natrium (Na+) in der Niere rückresorbiert wird. Aldosteron wird in der Nebenniere produziert und dort ins Blut abgegeben.

Aldosteron, engl. aldosterone

Steroidhormon, das bei Säugetieren in der Nebennierenrinde gebildet wird; fördert die Ausscheidung von Kaliumionen und Rückresorption von Natriumionen in der Niere

Alefacept

Rekombinantes CD58-IgG1-Fusionsprotein, das die CD2-Bindung durch CD58 blockiert und bei der Psoriasisbehandlung angewendet wird.

Alemtuzumab

Antikörper gegen CD52, der für die Depletion von Lymphocyten eingesetzt wird, etwa zur T-Zell-Depletion für eine Knochenmarktransplantation bei chronischer myeloischer Leukämie.

Aleuronschicht, engl. aleurone layer

bei manchen Samen vorhandenes Gewebe unterhalb der Samenschale, welches das Endosperm umgibt. Die Schicht sezerniert Verdauungsenzyme, die im Endosperm gespeicherte Makromoleküle aufspalten.

Algenblüte

auch Wasserblüte; zyklische, oft in jahreszeitlicher Abfolge auftretende Massenvermehrung von Algen oder anderen Phytoplanktern; Auslöser sind eine erhöhte Nährstoffzufuhr (z. B. Phosphate) und hohe Lichteinstrahlung, Folge ist häufig eine Eutrophierung; durch die verstärkte Zufuhr von Nährstoffen (z. B. Überdüngung) können Algenblüten künstlich ausgelöst werden

Algorithmus

Beschreibung der Berechnung von z. B. siehe Alignments

Alignment

bioinformatischer Vergleich zweier oder mehrerer DNA- oder Proteinsequenzen; während beim globalen Alignment alle Positionen der Sequenz (Nucleotidbasen oder Aminosäuren) verglichen werden, werden beim lokalen Alignment lediglich Teilbereiche mit übereinstimmender Sequenz verglichen

aliphatisch

azyklische Kohlenwasserstoffe, organische Verbindungen, die nicht aromatisch sind

alkalisch

Eigenschaft wässriger Lösungen mit einem pH-Wert größer als 7; Gegensatz zu siehe sauer

alkalisch (basisch), engl. alkaline

Eigenschaft von Lösungen, deren pH-Wert höher als 7 ist (entspricht einer Protonenkonzentration niedriger als 10-7-molar) (Gegensatz zu → sauer)

Alkan

aliphatische Kohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel CnH2n + 2; enthalten ausschließlich sp3-hybridisierte C-Atome, die bis zur Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit mit Wasserstoff abgesättigt sind

Alkaptonurie

Blockierung des Synthesewegs von der aromatischen Aminosäure Phenylalanin zu Tyrosin infolge einer Defizienz des Enzyms Homogentisinsäure-Oxidase. Die überschüssige Homogentisinsäure färbt den Urin blau, sekundäre Metaboliten lagern sich im Knorpel und Bindegewebe ein (Ochronose).

Alken

ungesättigte, C= C-Doppelbindungen enthaltende Kohlenwasserstoffe

Alkohol

Organische Verbindungen, die sich insbesondere durch eine oder mehrere Hydroxygruppen (–OH) auszeichnen. Ein geeignetes Lösungsmittel für polare und unpolare Substanzen und Probleme; hilft bei der Aufreinigung von DNA und beim Putzen von Kühlschränken.

Alkohol

chemische Verbindung mit einer (einwertiger Alkohol) oder mehreren (mehrwertiger Alkohol) Hydroxylgruppen (–OH) als funktionelle Gruppe

Alkohole, engl. alcohol

chemische Verbindungen mit einer Hydroxylgruppe (-OH). Es gibt einwertige Alkohole mit nur einer Hydroxylgruppe (beispielsweise der Trinkalkohol Ethanol) und mehrwertige Alkohole (beispielsweise → Glycerol).

alkoholische Gärung

siehe Gärung

alkoholische Gärung, engl. alcoholic fermentation

→ Gärung

Alkylierung

Einführung von Alkylgruppen wie Methylgruppe (–CH3), Ethylgruppe (–C2H5) u. a. in organische Verbindungen

Allantois, engl. allantois

sackartige, extraembryonale Membran, die stickstoffhaltige Abfallprodukte des Embryos aufnimmt (vgl. → extraembryonale Membranen)

Allantoismembran, engl. allantoic membrane

in der Entwicklung von Tieren ein Auswuchs des extraembryonalen Entoderms und des angrenzenden Mesoderms; bildet die Allantois, eine sackförmige Struktur, in der die Stoffwechselendprodukte des Embryos gespeichert werden

Allee-Effekt, engl. allee effect

Zunahme der Wachstumrate (r) einer Population mit abnehmender Populationsdichte

Allel

Quelle: Genetik

Eine bestimmte Ausführung eines Gens (S. 3).

Allel

Die DNA-Sequenz eines bestimmten DNA-Abschnitts des Genoms. Dieser Abschnitt kann codierend (Gen) oder auch willkürlich gewählt sein (Locus). Unterscheiden sich die DNA-Abschnitte homologer Chromosomen, dann sprechen wir auch von allelischer Variation. Zum Beispiel gibt es beim Menschen den Genort für die Hauptblutgruppe AB0. Dieser Genort kann entweder die Erbinformation A, B oder 0 tragen und so geben unsere Eltern an uns entweder das Allel A, Allel B oder Allel 0 weiter.

Allel

Variante eines Gens; viele Gene kommen in der allgemeinen Population in mehreren verschiedenen Formen vor (→ Heterozygotie, → Homozygotie, → Polymorphismus).

Allel

Mögliche Variante eines Gens. Die mögliche Anzahl an unterschiedlichen Allelen für ein Gen entspricht dem Ploidiegrad des Organismus (diploid: bis zu zwei verschiedene Allele usw.).

Allel

Zustandsformen eines Gens, die auf identischen Abschnitten siehe homologer Chromosomen liegen

Allel

Quelle: Genetik

(gr. allelon, einander, gegenseitig) Eine bestimmte Ausführung eines Gens.

Allel

Quelle: Nutrigenomik

Erscheinungsform eines Gens.

Allelausschluss (allelic exclusion)

Bei einem heterozygoten Individuum kann immer nur eines der beiden möglichen Allele für ein bestimmtes Gen exprimiert werden. In der Immunologie bezeichnet man damit die eingeschränkte Expression der einzelnen Ketten der Antigenrezeptorgene. Diese hat beispielsweise zur Folge, dass jeder einzelne Lymphocyt Immunglobuline oder T-Zell-Rezeptoren mit nur einer einzigen Antigenspezifität produzieren kann.

Allele (von griech. allos für „andere“), engl. allels

verschiedene Zustandsformen eines Gens an einem bestimmten Genlocus eines Chromosoms

Allelfixierung

das Allel eines gegebenen Gens innerhalb einer Population erreicht eine Frequenz von 100 %, es ist das einzige Allel dieses Gens innerhalb der Population und gilt als fixiert

Allelfrequenz (Genfrequenz), engl. allele frequency

der relative Anteil eines bestimmten Allels in einer spezifischen Population

Allelfrequenz, Allelhäufigkeit

relative Häufigkeit, mit der ein spezifisches Allel in einer Population auftritt

allelische Variation

An denselben Genorten/DNA-Abschnitten homologer Chromosomen findet man unterschiedliche genetische Informationen, die ihren Ursprung in Mutationsereignissen haben.

allelische Vielfalt

An Genorten/DNA-Abschnitten homologer Chromosomen tragen viele Individuen unterschiedliche elterliche genetische Informationen, die ihren Ursprung in Mutationsereignissen haben.

Allergen

Hyperreaktionen des Immunsystems auslösende Substanz

Allergene

Antigene, die eine allergische Reaktion hervorrufen.

Allergie

Zustand, in dem eine symptomatische Reaktion auf ein normalerweise harmloses Antigen aus der Umgebung ausgelöst wird. Dabei kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen dem Antigen und Antikörpern oder primär aktivierten T-Zellen, die bei einem früheren Kontakt mit demselben Antigen gebildet wurden (zum Vergleich: → angeborene Allergie).

allergische Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Allergische Reaktion an der Bindehaut des Auges, die empfindliche Personen bei Kontakt mit durch Luft übertragene Allergene entwickeln; eine Konjunktivitis tritt im Allgemeinen zusammen mit Allergien in der Nase auf, etwa bei einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut oder bei Heuschnupfen.

allergische Kontaktdermatitis

Eine vor allem von T-Zellen vermittelte immunologische Überempfindlichkeitsreaktion, die mit Hautausschlag an der Kontaktstelle mit dem Allergen einhergeht. Auslöser ist häufig eine chemische Substanz, etwa das Urushiol-Öl aus den Blättern des Kletternden Giftsumachs, das Haptene an normale Körpermoleküle anheftet, die dadurch selbst allergen wirken.

allergische Reaktion

Eine spezifische Immunantwort auf ein harmloses Umweltantigen oder Allergen aufgrund sensitivierter B- oder T-Zellen; dabei kann eine Reihe von Mechanismen eine Rolle spielen. Meist bindet jedoch ein Allergen an IgE-Antikörper, die an Mastzellen gebunden sind. Dadurch werden von den Zellen Histamin und andere biologisch aktive Molekülen von der Zelle freigesetzt, die die Anzeichen und Symptome von Asthma, Heuschnupfen und anderen verbreiteten allergischen Reaktionen hervorrufen.

allergische Reaktion, engl. allergic reaction

Überreaktion des Immunsystems auf geringe Mengen eines Antigens, auf die die meisten anderen Menschen keine Reaktion zeigen; häufig sind IgE-Antikörper beteiligt

allergische Rhinitis (Heuschnupfen)

Eine allergische Reaktion in der Nasenschleimhaut, die ein Laufen der Nase und Niesen verursacht.

allergische Sofortreaktion, engl. immediate hypersensitivity

schnelle, ausgedehnte Überreaktion des Immunsystems gegen ein Allergen, wodurch großeMengen an Histamin ausgeschüttet werden (Gegensatz zu → allergische Spätreaktion)

allergischer Schock (Anaphylaxie), engl. allergic shock

durch eine allergische Reaktion hervorgerufener plötzlicher Abfall des Blutdrucks. Dieser entsteht durch eine erhöhte Permeabilität der Blutgefäße und den daraus resultierenden Flüssigkeitsverlust durch die Kapillaren.

allergisches Asthma

Allergische Reaktion auf ein eingeatmetes Allergen, bei der sich die Bronchien zusammenziehen, in den Atemwegen verstärkt Schleim produziert wird und es zu Atembeschwerden kommt.

Alles-oder-nichts-Regel

Phänomen, dass eine Reaktion auf einen Reiz nur dann ausgelöst wird, wenn ein kritischer Schwellenwert überschritten wird

Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften

"Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften sind relativ breite, konsistent in verschiedenen Situationen auftretende und zeitlich stabile Tendenzen zu bestimmten Verhaltensweisen (Roberts 2009; Stemmler et al. 2010)."

allgemeine Transkriptionsfaktoren, engl. general transcription factors

Transkriptionsfaktoren von Eukaryoten, die an die Promotoren der meisten proteincodierenden Gene binden und für deren Expression erforderlich sind; im Unterschied zu spezifischen Transkriptionsfaktoren, die ihre regulatorische Wirkung nur an bestimmten Promotoren oder Klassen von Promotoren entfalten

Allium cepa – Küchenzwiebel

Amaryllidaceae

Allo(poly)ploid

Quelle: Genetik

Allo(poly)ploidie, bei der sich Genome verschiedener Pflanzenarten vereinigt haben (S. 405).

Allo(poly)ploid

Quelle: Genetik

(gr. allos, anders beschaffen, verschieden; gr. polyplous, vielfältig) Allo(poly)ploidie, bei der sich Genome verschiedener Pflanzenarten vereinigt haben.

Alloantigene

Antigene von einem anderen, genetisch nicht identischen Angehörigen derselben Spezies.

Alloantikörper

Antikörper, die gegen Antigene von einem anderen Angehörigen derselben Spezies erzeugt werden.

allochemisch

Bezeichnung für unterschiedliche, umgelagerte Aggregate in Carbonatsedimenten

Allogamie

Fremdbestäubung; der Pollen einer Blüte dient der Bestäubung der Blüte einer anderen Pflanze derselben Art

Allogen

Zwei Personen oder zwei Mausstämme, die sich in Genen des MHC unterscheiden; der Begriff wird auch für allelische Unterschiede an anderen Loci verwendet (→ syngenes Transplantat, → xenogene Transplantate).

allogene Transplantatabstoßung

Die immunologisch vermittelte Abstoßung von übertragenen Geweben oder Organen von einem genetisch nicht identischen Spender. Ursache ist vor allem die Erkennung von Nichtselbst-MHC-Molekülen auf dem Transplantat.

allogenes Transplantat

Gewebe von einem allogenen (genetisch nicht identischen) Spender derselben Spezies; solche Transplantate werden in jedem Fall abgestoßen, sofern der Empfänger nicht immunsupprimiert ist.

allometrisches Wachstum, engl. allometric growth

Wachstumsmuster, bei dem manche Teile des Körpers eines Organismus schneller wachsen als andere; führt zu veränderten Körperproportionen während des Wachstums

Allomone

Wirkstoffe, die eine Signalwirkung zwischen Individuen verschiedener Arten ausüben, wie beispielsweise bei der pflanzlichen Abwehr von Herbivoren; werden über besondere Duftdrüsen abgeschieden; Gegensatz zu Pheromonen

allopatrisch

geografisch getrennte Verbreitung

allopatrische Speziation (von griech. allos für „andere“ und patria für „Heimat“), engl. allopatric speciation

auch als geographische Speziation bezeichnet; Form der Artbildung, bei der bei geographischer Trennung - durch Entstehen (oder Überqueren) einer physikalischen Barriere wie einem Fluss – durch reproduktive Isolation aus einer Ursprungsart zwei neue Arten hervorgehen (Gegensatz zu → sympatrische Speziation)

Alloploidisierung

Vervielfachter Chromosomensatz eines hybriden Individuums (> Hybrid). Die Autoploidisierung ist die Vervielfachung des Chromosomensatzes eines Individuums einer Art.

Allopolyploidie, engl. allopolyploidy

Form der Polyploidie, bei der mehr als zwei Chromosomensätze vorhanden sind, die von mehr als einer Art stammen

Alloreaktivität

Erkennung von Nichtselbst-MHC-Molekülen durch T-Zellen; die Reaktionen bezeichnet man als Alloreaktionen oder alloreaktive Antworten.

allorhiz

Bewurzelungstyp, bei dem die senkrecht in den Boden wachsende Hauptwurzel stärker ausgeprägt ist als die Seitenwurzeln

Allorrhizie

Ausbildung einer (stark ausgebildeten) Hauptwurzel und (schwächer ausgebildeter) Nebenwurzeln. > Homorrhizie

allosterische Regulation

Regulation von Enzymaktivität duch die Bindung eines nicht mit dem eigentlichen Substrat identischen allosterischen Effektors, der nicht an das aktive Zentrum des Enzyms bindet, sondern an eine andere Stelle – das allosterische Zentrum; die dadurch bedingte Konformationsänderung des Enzyms bewirkt eine Aktivierung oder Inaktivierung des aktiven Zentrums und damit eine Aktivierung bzw. Hemmung des entsprechenden Enzyms

allosterische Regulation (von griech. allos für „andere“ und stereos für „Struktur“), engl. allosteric regulation

Regulation der Enzymaktivität durch Bindung eines Effektormoleküls nicht an das aktive Zentrum, sondern an eine andere Stelle – das allosterische Zentrum des Enzyms. Allosterisch reguliert werden neben Enzymen auch einige Transportproteine oder regulatorische Proteine.

allosterischer Ligand

siehe Liganden

Allozym

Proteine, die von den Allelen eines Enzymlocus codiert werden. Diese Proteine unterscheiden sich in ihrer Struktur, doch haben sie immer noch dieselbe Stoffwechselfunktion.

Alpha-Amylase

Enzym des Kohlenhydratstoffwechsels. Die Alpha-Amylase spaltet Stärke in kurzkettige Kohlenhydrate. Sie wird von den Speicheldrüsen und der Bauchspeicheldrüse produziert und abgegeben.

Alpha-Diversität, engl. alpha diversity

Artenvielfalt im Maßstab einer lokalen Lebensgemeinschaft (Biozönose) (vgl. → Beta-Diversität, → Gamma-Diversität)

Alpha-Fehler, engl. alpha error

auch als falsch positive Entscheidung bezeichnet; Fehler 1. Art bei statistischen Tests, das Verwerfen einer zutreffenden Nullhypothese (Gegensatz zu → Beta-Fehler)

Alpha-Oxidation

Quelle: Nutrigenomik

Der katabole Prozess, bei dem Fettsäuremoleküle in den Mitochondrien von Eukaryoten abgebaut werden, um Acetyl-CoA und Reduktionsäquivalente zu erzeugen.

ALPS

→ lymphoproliferatives Autoimmunsyndrom

alternativ aktivierte Makrophagen

→ M2-Makrophagen

alternativer Translationsstart

Eine Messenger-RNA (mRNA) hat im Prinzip drei Abschnitte: die 5’-untranslatierte Region (5’-UTR), den codierenden Bereich und die 3’-UTR. Der codierende Bereich beginnt mit dem Translationsstartpunkt und endet mit einem Stoppcodon. Der Translationsstart ist meist das Startcodon AUG für die Aminosäure Methionin. Wenn die Translation der mRNA in ein Protein nicht an diesem AUG beginnt, sondern an einem AUG innerhalb des codierenden Bereichs, bezeichnet man dieses als alternativen Transkriptionsstartpunkt. Das Ergebnis einer Translation von einem alternativen Startpunkt aus ist eine Isoform des entsprechenden Proteins.

alternativer Weg der Komplementaktivierung

Dieser Signalweg wird durch die spontane Hydrolyse des C3-Proteins ausgelöst. Unter Mitwirkung von Faktor B und Faktor D bildet sich die spezielle C3-Konvertase C3bBb.

alternatives Spleißen

Die direkt bei der Transkription entstehende Prä-mRNA, die aus einander abwechselnden codierenden Abschnitten (Exons) und nichtcodierenden Abschnitten (Introns) besteht, durchläuft mehrere Reifungsschritte. Um von diesem primären Transkript zur fertigen mRNA zu gelangen, müssen die Introns ent- fernt werden. Diesen Vorgang nennt man splicing. Hierbei kann eine primäre RNA Sequenz in unterschiedlicher Weise gespliced werden, d. h., unterschiedliche Exons einer Prä-mRNA werden in verschiedenen Kombinationen miteinander verbunden. Dadurch kann eine Vielzahl von mRNAs entstehen, die jeweils zu einer Isoform des Proteins führen. Diese Herstellung unterschiedlicher mRNAs aus einer Prä-mRNA nennt man alternatives Spleißen.

alternatives Spleißen, engl. alternative splicing

Mechanismus zur Erzeugung unterschiedlicher, reifer mRNAs aus ein und demselben Gen; dazu werden während der RNA-Prozessierung unterschiedliche Kombinationen von Exons zusammengespleißt

Alternativhypothese, engl. alternative hypothesis

die Hypothese, die im Gegensatz zur Nullhypothese steht; bei statistischen Rückschlüssen; normalerweise die primär interessierende Hypothese

Alternativkosten

→ Opportunitätskosten

Alternativzustände, engl. alternative states

verschiedene Zusammensetzungen von Biozönosen am gleichen Ort unter ähnlichen Umweltbedingungen

altersbedingte Maculadegeneration

Eine der Hauptursachen für Blindheit bei älteren Menschen. Einzelnucleotidpolymorphismen (SNPs) in den Genen für Faktor H führen zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko.

Altersbestimmung, absolute

erlaubt eine Datierung von Ereignissen an Jahreszahlen, sodass das tatsächliche Alter so genau wie möglich ermittelt wird

Altersbestimmung, relative

erlaubt keine exakte Altersbestimmung, sondern Aussagen über die zeitliche Abfolge von Ereignissen

Alterspolymorphismus

phänotypische Merkmalsunterschiede innerhalb einer Art, die auf das Alter zurückzuführen sind

Altersstruktur, engl. age structure

die Verteilung der Individuen einer Population auf die verschiedenen Altersklassen

Altruismus

Selbstlose Aktivitäten eines Individuums zum Nutzen aller Mitglieder einer Gemeinschaft oder Gruppe. Hierbei wird Nutzen mit dem Reproduktionspotenzial der Gemeinschaft gleichgesetzt.

Altruismus engl. altruism

ein uneigennütziges Verhalten, das die biologische Fitness des ausführenden Individuums verringert, die anderer Individuen jedoch steigert

Altruismus/ altruistisch

uneigennütziges Verhalten eines Individuums zum Wohl anderer Individuen mit Steigerung der biologischen siehe Fitness der Empfänger auf Kosten des Gebers

Altweltaffen

Affenarten, die in Afrika und Eurasien beheimatet sind. Sie teilen sich in zwei große Gruppen, die geschwänzten Affen (Meerkatzenverwandte, Cercopithecoidea) und die Menschenartigen (Menschenaffen und Gibbons). Der Mensch gehört zu den Menschenaffen. Die Halbaffen, denen auch die Lemuren von Madagaskar zugeordnet sind, stehen außerhalb der Altweltaffen (Catarrhini, Schmalnasenaffen).

Alu-Sequenz

Quelle: Genetik

(lat. sequentia, Folge) DNA-Abschnitt von ca. 300 bp, der 300.000- bis 600.000-mal verteilt im Genom von Primaten vorkommt, durch das Restriktionsenzym AluI herausgeschnitten werden kann und keine Protein-codierende Information trägt (SINE).

Alu-Sequenz

Quelle: Genetik

(lat. sequentia, Folge) DNA-Abschnitt von ca. 300 bp, der 300.000- bis 600.000-mal verteilt im Genom von Primaten vorkommt, durch das Restriktionsenzym AluI herausgeschnitten werden kann und keine Protein-codierende Information trägt (SINE).

Alum

Anorganische Aluminiumsalze (beispielsweise Aluminiumphosphat und Aluminiumhydroxyd). Sie wirken als Adjuvanzien, wenn sie mit Antigenen vermischt werden, und gehören zu den wenigen Adjuvanzien, die für den Menschen zugelassen sind.

Alveole

Der Begriff leitet sich vom lateinischen alveolus ab und bedeutet wört- lich "Mulde". Als Adjektiv (alveolär) wird es zur Beschreibung von kugelförmigen Drüsenendstücken synonym zu dem Begriff acinär verwendet, der sich von dem lateinischen Wort acinus, die "Weinbeere", herleitet. Im Kontext der Lunge ist die Alveole das Lungenbläschen an der Endverzweigung der Bronchiolen, in denen der Gasaustausch stattfindet.

Alveole

Kleine dünnwandige Höhle am Ende der Luftwege. Über die Alveolen diffundieren Sauerstoff (O2) ins Blut und Kohlenstoffdioxid (CO2) in den Gasraum der Lunge. Die Gesamtheit der Alveolen vergrößert durch ihre bläschenartige Form die Oberfläche des Lungenepithels. (Syn.: Lungenbläschen)

Alveolen (von lat. alveus für „Höhle“), engl. alveoli

kleine, taschenartige Höhlen, insbesondere die Lungenbläschen

Amakrinzelle

Ein Neuron in der Netzhaut des Auges, dessen Neuriten lateral in die innere plexiforme Schicht ziehen.

Amakrinzellen

Nervenzelltyp in der Netzhaut (siehe Retina) der Wirbeltiere, die kein definiertes Axon besitzen; bilden Kontaktstellen mit den siehe Axonen der Bipolarzellen und mit den siehe Dendriten der Ganglienzellen, Signale können horizontal weitergeleitet werden und eine Modifikation der Signale, die an die Ganglienzellen weitergeleitet werden, ist ebenfalls möglich

Amboss

Ein kleiner Knochen im Mittelohr, dessen Form an einen Amboss erinnert.

Amboss

(Incus) mittleres von drei Gehörknöchelchen der Säugetiere, die die mechanischen Schwingungen des Trommelfells auf das ovale Fenster der Hörschnecke im Innenohr übertragen; vgl. siehe Hammer, siehe Steigbügel

Amboss

Bestandteil des Mittelohrs. Der Amboss ist eines der drei Gehörknöchelchen. Die Gehörknöchelchen übersetzen die Schwingungen des Trommelfells in Druckwellen in der Lymphflüssigkeit, die sich in den Gängen der Schnecke befindet. (Syn.: Incus)

Amboss (Incus), engl. anvil

mittleres der drei Gehörknöchelchen, das die Bewegungen des Trommelfells auf das ovale Fenster des Innenohrs überträgt (vgl. → Hammer, → Steigbügel)

Ambulacralfüßchen

→ Ambulacralsystem

Ambulacralsystem

auch Wassergefäßsystem; flüssigkeitsgefülltes Röhrensystem der Echinodermen (Stachelhäuter), mit muskulösen Ampullen und Füßchen, das über das siehe Axocoel in direkter Verbindung mit dem Meerwasser steht und der Atmung, der Reizaufnahme, dem Gasaustausch, der Nahrungsaufnahme und der hydraulischen Fortbewegung dient

Ambulacralsystem, engl. water vascular system

Wassergefäßsystem; in direkter Verbindung mit dem Meerwasser stehendes System aus Kanälen und muskulösen Ampullen und Füßchen, das bei vielen Echinodermen (Stachelhäutern) dem Gasaustausch, der Fortbewegung und der Nahrungsaufnahme dient. Die Bewegungen funktionieren hydraulisch.

Amensalismus, engl. amensalism

Wechselbeziehung zwischen zwei Organismen, bei der einer der Beteiligten geschädigt wird, der andere hingegen unbeeinflusst bleibt (Gegensatz zu → Kommensalismus)

amiktisch

Bezeichnung für Seen, in denen keine Zirkulation des Wassers stattfindet

Amine, engl. amines

organische Derivate des Ammoniaks, bei denen Wasserstoffatome organische Gruppen ersetzt sind

Aminoacyl-tRNA

Mit ihrer spezifischen Aminosäure beladene Transfer-RNA (tRNA), wobei zwischen dem 3’-Ende und der Aminosäure eine Esterbindung gebildet wird.

Aminoacyl-tRNA-Synthetasen

→ Aktivierungsenzyme

Aminogruppe

→ Amine

Aminogruppe

funktionelle Gruppe (NH2), die charakteristisch für primären Amine ist

Aminosäure

"Grundbaustein von Proteinen (Eiweiß). Der genetische Code bestimmt, in welcher Reihenfolge lineare Ketten von Aminosäuren (Polypeptide) gebildet werden. In der belebten Natur finden wir 22 verschiedene Aminosäuren. Die Individuen jeder Art benötigen eine bestimmte Anzahl dieser Bausteine; entweder kann ein Individuum alle notwendigen Aminosäuren selbst erzeugen (Pflanzen), oder einige Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden (Säugetiere; essenzielle Aminosäuren)."

Aminosäure

Ein chemischer Grundbaustein von Proteinmolekülen, der aus einem zentralen Kohlenstoffatom, einer Aminogruppe, einer Carboxylgruppe und einemvariablen Rest besteht.

Aminosäure

Kleinster Baustein, aus denen Proteine zusammengesetzt sind. Es gibt 20 unterschiedliche Aminosäuren, aus denen Proteine aufgebaut sind.

Aminosäuren

Bestehen aus einem zentralem C-Atom, das mit einer Amino-, einer Carbonsäuregruppe sowie einer individuellen „Rest“-Gruppe verbunden ist, welche die chemischen Eigenschaften der Aminosäure beeinflussen. Grundbausteine für Polypeptide und somit für Proteine.

Aminosäuren

organische Verbindungen, mit einer oder mehreren Aminogruppen (NH2), die entsprechend ihrer Position zur Carboxylgruppe (–COOH) als siehe-, siehe-, siehe- usw. -Aminosäuren bezeichnet werden; sie sind die Bausteine der Proteine

Aminosäuren (amino acids)

Stoffklasse, deren Moleküle eine Amino- (–NH2) und eine Carboxylgruppe (–COOH) besitzen, die zusammen mit einem Wasserstoffatom und einer Aminosäure-spezifischen Seitengruppe am gleichen ?-Kohlenstoffatom gebunden sind.

Aminosäuren, engl. amino acids

organische Verbindungen, die sowohl NH2- als auch COOH-Gruppen enthalten. Proteine sind Polymere von Aminosäuren.

Aminosäuren, essenzielle

proteinogenen Aminosäuren, die für die Funktion eines Organismus erforderlich sind, welche er aber nicht selbst herstellen kann und daher mit der Nahrung aufnehmen muss

Ammoniak, engl. ammonia

NH3; das häufigste stickstoffhaltige Ausscheidungsprodukt (vgl. → Harnstoff, → Harnsäure)

ammoniotelisch (von griech. telos für „Ende“), engl. ammonotelic

auch als ammonotelisch bezeichnet; Eigenschaft von Organismen, die stickstoffhaltige Verbindungen (in erster Linie Proteine) zu Ammoniak als Stoffwechselendprodukt abbauen (Gegensatz zu → ureotelisch, → uricotelisch)

Ammonium

auch Ammoniumion, Ammoniumkation; NH4+, die protonierte Form des Ammoniaks und damit das eigentliche Substrat der ammoniakumsetzenden Stoffwechselreaktionen

Ammonshorn (Cornu ammonis)

Eine Schicht von Neuronen im Hippocampus, von der Axone in den Fornix ziehen.

Amnesie

Ein ausgeprägter Verlust von Gedächtnis oder Lernvermögen. Siehe auch anterograde Amnesie, retrograde Amnesie.

Amnestische Aphasie

Die Unfähigkeit, Worte zu finden.

Amnion

mit Fruchtwasser gefüllte, innerste Embryonalhülle der Amniota (Reptilien, Vögeln und Säugetieren), in der sich der Embryo entwickelt

Amnion, engl. amnion

innerste, mit Fruchtwasser gefüllte, extraembryonale Hülle, in der sich bei Sauropsiden (Reptilien und Vögel) und Säugetieren der Embryo entwickelt (vgl. → extraembryonale Membranen)

amniotisches Ei, engl. amniote egg

beschaltes Ei, das den Embryo, die ihn umgebenden vier extraembryonalen Membranen und einen Dotter enthält, von dem sich der Embryo ernährt. Diese evolutionäre Anpassung ermöglichte den Reptilien, Vögeln und Säugetieren - Gegensatz zu den meisten Amphibien – die vollständige Entwicklung außerhalb des Wassers und damit die Besiedlung terrestrischer Lebensräume.

Amniozentese

Quelle: Genetik

Fruchtwasseruntersuchung (S. 599).

Amniozentese

Quelle: Genetik

(gr. amnion, Opferschale, Gefäß zum Auffangen von Opferblut; gr. kentein, stechen) Fruchtwasseruntersuchung.

Amöbocyten

frei bewegliche, der Verdauung und dem Nahrungstransport dienende Zellen insbesondere bei den Schwämmen (Porifera)

Amorphes Allel

Quelle: Genetik

"Inaktives Allel; Synonym: Null-Allel (S. 617)."

Amorphes Allel

Quelle: Genetik

(gr. amorphos, missgestaltet, formlos) Inaktives Allel; Synonym: Null-Allel.

AMPA-Rezeptor

Ein Subtyp des Glutamatrezeptors; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+ und K+ durchlässig ist.

Amphidiploid

Quelle: Genetik

Allotetraploide Arthybride mit je einem diploiden Genom jeder Elternart.

Amphidiploid

Quelle: Genetik

(gr. amphi, auf beiden Seiten; gr. polyplous, vielfältig) Allotetraploide Arthybride mit je einem diploiden Genom jeder Elternart.

amphipathisch

Bezeichnung für Moleküle, die eine positiv geladene (oder hydrophile) und eine davon getrennte hydrophobe Region enthalten.

amphipatisch (von griech. amphi für „auf beiden Seiten“ oder „doppel-“ und pathikos für „empfindend“), engl. amphipathic

Eigenschaft eines Moleküls, das sowohl hydrophobe als auch hydrophile Regionen besitzt

amphiphil

amphipathisch; Moleküle, die aus zwei funktionellen Teilen aufgebaut sind und sowohl polare als auch hydrophobe Regionen aufweisen

Amphiploid

Quelle: Genetik

Allo(poly)ploide Individuen mit einzelnen oder mehreren Chromosomen(bereichen) einer anderen Art.

Amphiploid

Quelle: Genetik

(gr. amphi, auf beiden Seiten; gr. polyplous, vielfältig) Allo(poly)ploide Individuen mit einzelnen oder mehreren Chromosomen(bereichen) einer anderen Art.

Ampholyt

nach der Säure-Base-Definition von Brönsted ein Stoff, der sowohl als Säure als auch als Base, d. h. als Protonendonor wie als Protonenakzeptor, fungieren kann

Ampholyt, engl. ampholyt

je nach Milieu sowohl als Säure als auch als Base wirkend

Amplifikation

Quelle: Genetik

(lat. amplificatio, Vermehrung) Vermehrung bestimmter Gene (intra- oder extrachromosomal) (S. 372).

Amplifikation

Vervielfältigung; meist selektive Vermehrung spezifischer DNA-Abschnitte während der Polymerasekettenreaktion

Amplifikation

Quelle: Genetik

(lat. amplificatio, Vermehrung) Vermehrung bestimmter Gene (intra- oder extrachromosomal).

Amplifikation, engl. amplification

Vervielfältigung; meist in Zusammenhang mit DNA-Fragmenten (vgl. → Genamplifikation)

Amplitude

maximale Auslenkung einer sich periodisch ändernden Schwingung aus der Ruhelage im Laufe einer Periode

Amplitude

Begriff aus der Physik. Eine Amplitude steht für die maximale Auslenkung bei einer periodischen Schwingung, von der Nulllinie aus gemessen.

Amplitude, engl. amplitude

die maximale Auslenkung einer Kurve in eine Richtung im Laufe eines regelmäßigen Zyklus

Amplitudencode

Information wird als Stärke des Signals übermittelt (z. B. Amplitude eines graduierten elektrischen Signals oder Menge ausgeschütteter Neurotransmitter); Gegensatz: siehe requenzcode

Ampulle

Bestandteil des Innenohrs. Eine Ampulle ist der räumlich vergrößerte Teil eines Bogengangs, in dem die Haarsinneszellen mit der Cupula lokalisiert sind. Bei einer Drehbewegung wird die Endolymphe in den Bogengängen durch ihre Trägheit verlagert, was zur Bewegung der Cupula und zur Reizung der Sinneszellen führt.

Ampulle

Die Ausbuchtung am Ende eines Bogengangs, die die Haarzellen enthält, welche Drehbewegungen übertragen.

Amygdala

Ein mandelförmiger Kern im anterioren Temporallappen, von dem man annimmt, dass er an der Empfindung von Gefühlen, bestimmten Formen des Lernens und am Gedächtnis beteiligt ist.

Amygdala (Mandelkern)

bilateral angelegte Struktur des siehe Temporallappens in der Großhirnrinde von Wirbeltieren, die Teil des siehe limbischen Systems ist, welches eine wichtige Rolle für emotionales Verhalten spielt

Amygdala, engl. amygdala

Mandelkern; Bestandteil des limbischen Systems, eines Gehirnteils, der an der Entstehung von Angst und an der Erinnerung an beängstigende Erlebnisse beteiligt ist

Amylase

stärke- und glykogenspaltende Gykosidase

Amylase, engl. amylase

Verdauungsenzym, das die Hydrolyse von Stärke meist in Maltose oder Glucose katalysiert

Amylasen

Verdauungsenzyme, die in der Regel 1,4-glykosidische Bindungen von siehe Oligosacchariden und siehe Polysacchariden hydrolytisch spalten

Amyloplast

"stärkespeichernder Leukoplast; auch Bezeichnung für Chloroplast, der die photosynthetisch gebildete Stärke akkumuliert. > Proplastid, > Chloroplast"

Amyloplasten

spezialisierte farblose, zu den Leukoplasten gehörige siehe Plastiden; dienen der Erzeugung und Speicherung von Stärke

Anabaena sp.

Cyanobakterien

anabol

aufbauender Stoffwechsel

anabol

körperaufbauende Stoffwechselvorgänge betreffend

Anabolismus

Die Biosynthese von organischen Molekülen aus Vorstufen; auch als anaboler Stoffwechsel bezeichnet. Siehe auch Katabolismus.

Anabolismus

Gesamtheit der aufbauenden Stoffwechselreaktionen, die unter Zufuhr von Energie ablaufen; Gegenteil zu siehe Katabolismus

Anabolismus

Quelle: Nutrigenomik

Der metabolische Aufbauprozess, bei dem über eine Reihe von Stoffwechselwegen unter Verwendung von Energie größere Moleküle aus kleineren Einheiten aufgebaut werden.

Anabolismus

Die Gesamtheit der Substanz-aufbauenden, der biosynthetischen Reaktionen. Meistens sind damit reduktive Biosynthesen gemeint, bei denen der Körper ATP und NADPH einsetzt.

Anabolismus (von griech. ana für „aufwärts“ und ballein für „werfen“), engl. anabolism

aufbauender Teil des Zellstoffwechsels, in dem aus einfacheren Vorstufen komplexe Moleküle gebildet werden; erfordert die Zufuhr von Energie, die in Form der gebildeten chemischen Bindungen gespeichert wird (Gegensatz zu → Katabolismus)

anaerob

unter Abwesenheit von molekularem Luftsauerstoff ablaufend; Gegensatz zu siehe aerob

anaerob (von griech. an für „nicht“, aer für „Luft“ und bios für „Leben“), engl. anaerobic

unter Ausschluss von molekularem Sauerstoff (O2) ablaufend (Gegensatz zu → aerob)

anaerobe Atmung

Form der Atmung, bei welcher kein Sauerstoff sondern andere Verbindungen als terminale Elektronenakzeptoren (z. B. Nitrat, Sulfat oder Kohlendioxid) genutzt werden; als Elektronendonor dient entweder NADH oder Ferredoxin, die aus der Oxidation von organischen oder anorganischen Verbindungen gewonnen werden

anaerobe Atmung, engl. anaerobic respiration

ein Stoffwechselweg, durch den Glucose in Abwesenheit von Sauerstoff abgebaut wird

Anagenese (Artwandel)

auch als phyletische Evolution bezeichnet; Veränderungen einer Art bzw. Transformation von Merkmalen und die Entstehung von evolutionären Neuheiten im Verlauf aufeinanderfolgender Generationen, ohne dass es dadurch zu Artaufspaltungsereignissen kommen muss

Anagenese (Artwandel), engl. anagenesis

auch als phyletische Evolution bezeichnet; evolutionäre Veränderung in einer einzelnen Abstammungslinie über einen langen Zeitraum

Anakinra

Rekombinanter Antagonist für den IL-1-Rezeptor (IL-1RA), der bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis dazu dient, die Aktivierung des IL-1-Rezeptors zu blockieren.

Analgesie

Das Fehlen von normalem Schmerzempfinden.

Analkanal

letzter Abschnitt des Magen-Darm-Traktes, endet im After (Anus)

analog

gleichartiger Aufbau von Strukturen wie Organen oder Extremitäten, der nicht auf verwandtschaftliche Beziehungen zurückzuführen ist, sondern unabhängig voneinander durch z. B. gleiche Anforderungen des Lebensraums oder der Funktion entstanden ist

analoge Merkmale (von griech. analogia für „Übereinstimmung“), engl. analogous traits

bezieht sich in der Biologie auf ähnliche Strukturen, die bei zwei oder mehr Organismengruppen vorkommen, aber getrennt und unabhängig voneinander entstanden sind. Ein Beispiel hierfür sind die Flügel von Fledermäusen und Vögeln, die sich unabhängig voneinander bei Vorfahren ohne Flügel entwickelten.

Analogie

Eigenschaften mit vergleichbarer biologischer Rolle/Funktion, die nicht ursprungsgleich sind. Entstehung aufgrund von konvergenter Evolution. Anpassungsähnlichkeiten, z. B. Stromlinienform bei Pinguinen, Walen und „Fischen“.

Analogie

Ähnlichkeit von Organen, Genen oder anderen Strukturen bei verschieden nicht miteinander verwandten Organismen.

Analogie

beschreibt ähnliche Strukturen bei verschiedenen Organismengruppen, die unabhängig voneinander durch z. B. gleiche Anforderungen des Lebensraums oder der Funktion entstanden ist; Analogien sind Anpassungsähnlichkeiten, die auf weitgehend gleichartiger Selektionswirkung (siehe Selektion) beruhen; Beispiele sind die Flügel von Vögeln und Fledermäusen oder die Grabbeine von Maulwurfsgrille (Insekt) und Maulwürfen (Säugetier)

anamere Entwicklung

Entwicklung, bei der die Anzahl an Segmenten einer Larve beim Durchlaufen mehrerer Larvalstadien und mit jeder Häutung zunimmt; vgl. siehe Epimerie, bei der die vollständige Ausbildung breits im Ei stattfindet

Anämie

Quelle: Genetik

Blutarmut (S. 485).

Anämie

Quelle: Genetik

(gr. hemos, Blut; gr. an-, ohne, d. h. Verneinung) Blutarmut.

anamorph

Stadium der Pilze, welches asexuelle Sporen bildet

Anaphase

Quelle: Genetik

Bestimmtes Stadium während der Zellteilung (Mitose und Meiose) (S. 234, 237).

Anaphase

auf die siehe Metaphase folgender Abschnitt der Mitose und der Meiose, der der gleichmäßigen Verteilung der Schwesterchromosomen oder siehe homologen Chromosomen auf die Tochterzellen dient

Anaphase

Quelle: Genetik

(gr. ana, nach; gr. phasis, Anzeige) Bestimmtes Stadium während der Zellteilung (Mitose und Meiose).

Anaphase (von griech. ana für „hinauf“), engl. anaphase

Stadium der Zellteilung, in dem die erste Auftrennung der Schwesterchromatiden (oder in der ersten meiotischen Teilung der gepaarten homologen Chromosomen) stattfindet

anaphylaktischer Schock

→ Anaphylaxie

Anaphylatoxin

C3a, C4a, C5a des Komplementsystems vermitteln anaphylaxie-artige Schockreaktionen

Anaphylatoxine

Die proinflammatorischen Fragmente der Komplementproteine C5a und C3a, die während der Komplementaktivierung abgespalten werden. Sie werden von spezifischen Rezeptoren erkannt, führen zur Flüssigkeitsansammlung und locken Entzündungszellen zu den Stellen, an denen sie freigesetzt werden.

Anaphylaxie

Schnell einsetzende und systemische allergische Reaktion auf ein Antigen, etwa wenn das Gift aus einem Insektenstich direkt in den Blutkreislauf gelangt, oder aufgrund bestimmter Nahrungsmittel wie Erdnüsse. Die gravierenden systemischen Reaktionen können durch einen Kreislaufzusammenbruch oder durch Ersticken aufgrund eines Anschwellens der Luftröhre tödlich enden. Ursache sind häufig Antigene, die an IgE-Moleküle binden, die wiederum an Fcε-Rezeptoren auf Mastzellen gebunden sind. So kommt es zur systemischen Freisetzung von inflammatorischen Mediatoren.

Anaphylaxie

→ allergischer Schock

Anaphylaxie

mehrere Organsysteme betreffende akut-allergische Reaktion

Anastomose

Der Begriff wird hauptsächlich für eine Querverbindung zwischen Gefäßen verwendet, durch die ein Gefäßnetzwerk entsteht. Er bezeichnet aber auch Querverbindungen anderer filamentöser Strukturen wie z. B. Hyphen von Pilzen.

Anastomosen

natürliche Querverbindungen zwischen z. B. Adern, Lamellen, Nerven, Hyphen; Beispiel ist die Verbindung bzw. Verschmelzung zweier Hyphen der gleichen Pilzart

Anatomie

Organisation und Struktur eines Lebewesens

anaxonal

Bezeichnung für eine Nervenzelle ohne siehe Axon

Androeceum

Gesamtheit der männlichen Blütenteile (= Stamina, Staubblätter). > Gynoeceum, > Stamen, > Staubblatt

Androgen

Männliches Geschlechtshormon. Es gibt viele Androgene, eines ist Testosteron. Androgene steuern die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane. Sie werden auch im weiblichen Körper gebildet und sind die Vorläufer der weiblichen Geschlechtshormone.

Androgene

Männliche steroidale Geschlechtshormone, von denen das wichtigste Testosteron ist.

Androgene

die zu den siehe Steroiden gehörigen männlichen Geschlechtshormone

Androgene, engl. androgens

sämtliche männlichen Steroidhormone (Geschlechtshormone) (das bekannteste davon ist Testosteron)

Androgynon

Quelle: Genetik

Embryonen, die aus zwei väterlichen Pronuklei entstehen.

Androgynon

Quelle: Genetik

(gr. andros, Mann; gr. gyne, Frau) Embryonen, die aus zwei väterlichen Pronuklei entstehen.

Anemophilie

Bestäubung einer Blüte durch Wind

Anergie

Zustand fehlender Reaktivität auf Antigene. Man bezeichnet Personen als anergisch, wenn sie bei Kontakt mit entsprechenden Antigenen keine → Hypersensitivitätsreaktion vom verzögerten Typ ausbilden. T- und B-Zellen sind anergisch, wenn sie auch bei optimaler Stimulation nicht auf ihr spezifisches Antigen reagieren.

Anergie

aktive Inaktivierung von Effektorzellen

Aneuploidie

Quelle: Genetik

Die von der normalen Ploidie abweichende chromosomale Konstitution, bei der eines oder mehrere Chromosomen in Überoder Unterzahl auftreten (S. 403).

Aneuploidie

Abnormale Anzahl einzelner oder mehrerer Chromosomen in einer Zelle oder einem Organismus. Beinhaltet beispielsweise Monosomien und Trisomien und zählt insgesamt zu den Genommutationen.

Aneuploidie

Quelle: Genetik

(gr. an-, ohne, d. h. Verneinung; gr. polyplous, vielfältig) Die von der normalen Ploidie abweichende chromosomale Konstitution, bei der eines oder mehrere Chromosomen in Über- oder Unterzahl auftreten.

Aneuploidie, engl. aneuploidy

Mutation, bei der ein einzelnes Chromosom, mehrere Chromosomen oder Teile von Chromosomen fehlen oder zusätzlich vorhanden sind

Angeborene Abwehrreaktion

antigenunspezifische Abwehrreaktionen

angeborene Erkennungsrezeptoren

Allgemeine Bezeichnung für eine große Gruppe von Proteinen, die viele verschiedene inflammatorische Induktoren erkennen und in der Keimbahn codiert werden. Sie benötigen keine Genumlagerung in den somatischen Zellen, um exprimiert zu werden.

angeborene Immunabwehr, engl. innate immune defense

eine von zwei möglichen Formen der Abwehr von Pathogenen bei Tieren; ist bei den meisten Tieren vorhanden und richtet sich nicht gegen ganz bestimmte Angreifer, allerdings gegen bestimmte Angreifergruppen. Der alternative Ausdruck „unspezifische Immunabwehr“ ist also nicht ganz korrekt. (Gegensatz zu → adaptive Immunabwehr)

angeborene Immunität

Die verschiedenen angeborenen Abwehrmechanismen, mit denen ein Krankheitserreger zuerst konfrontiert ist, bevor die adaptive Immunität aktiviert wird. Dazu gehören die anatomischen Barrieren, antimikrobielle Peptide, das Komplementsystem sowie Makrophagen und neutrophile Zellen, die unspezifische Pathogenerkennungsrezeptoren tragen. Die angeborene Immunität ist in allen Individuen und zu jeder Zeit gegeben, sie nimmt selbst bei wiederholtem Kontakt mit dem Erreger nicht zu und unterscheidet zwischen Gruppen von verwandten Krankheitserregern, reagiert aber nicht auf einen bestimmten Krankheitserreger (→ adaptive Immunität).

angeborene lymphatische Zellen

→ ILCs

angeregter Zustand, engl. excited state

Zustandsformeines Atoms oder Moleküls, das nach Aufnahme von Energie mehr Energie besitzt als im Grundzustand

Angina pectoris

anfallsartiger Schmerz mit Brust- und Herzenge

Angiospermen, engl. angiosperms

die Bedecktsamer oder Blütenpflanzen; eine der beiden Hauptgruppen rezenter Samenpflanzen (vgl. → Gymnospermen)

Angiospermenblüte

Samenanlagen von außen nicht frei zugängig, da im Fruchtblatt (Karpell) eingeschlossen. > Karpell

Angiotensin, engl. angiotensin

ein Peptidhormon, das ein Zusammenziehen der Blutgefäße bewirkt und dadurch zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt; erhält außerdem durch Verengung der efferenten Gefäße die glomeruläre Filtration aufrecht, erzeugt ein Durstgefühl und stimuliert die Freisetzung von Aldosteron

Angriff auf Membranen

Effektorsignalweg des Komplementsystems, der auf der Bildung des membranangreifenden Komplexes (MAC) beruht.

Angst

Angst ist ein vorübergehender Zustand, der meist als unangenehm empfunden wird und durch Veränderungen auf physiologischer, Erlebens- und Verhaltensebene charakterisiert ist. Er entsteht aus einer unbestimmten Ausgangslage und der unsicheren Erwartung über den Fortgang einer Situation heraus und steht damit zeitlich vor einem Ereignis.

Angst (bzw. Zustandsangst)

Quelle: Sport

Momentaner psychischer Zustand, der durch Bedrohungs- und Spannungszustände gekennzeichnet ist, mit einer körperlichen Aktivierung einhergeht und in Situationen auftritt, die als bedrohlich eingeschätzt werden.

Angstbewältigung

Unter Angstbewältigung wird hier die präventive und eher langfristig angelegte Vorbereitung auf eine Situation verstanden, während Angstregulation auf die unmittelbare Veränderung des Angsterlebens in einer konkreten Situation ausgerichtet ist.

Angststörung

Eine aus einer ganzen Reihe von psychischen Störungen, die durch irrationale oder unangemessene Angst charakterisiert ist; dazu gehören Panikstörung, Agoraphobie und obsessiv kompulsives Syndrom (OCD).

Anhydrid-Bindung

Manche Säuren sind Oxo-Säuren – sie enthalten mindes­tens ein Sauerstoff-Atom. Wenn man zwei solche Moleküle zur Reaktion zwingt – nein, sie tun das meist nicht freiwillig – dann verbinden sie sich unter Wasserabspaltung. Es entstehen zwei Säure-Reste, die über eine Sauerstoff-­Brücke miteinander verbunden sind.

animale Hemisphäre

→ animaler Pol

animaler Pol, engl. animal pole

der dotterarme, metabolisch aktive Bereich mancher tierischer Eizellen, Zygoten und Embryos; enthält am wenigsten Dotter; definiert die animale Hemisphäre des Keims (Gegensatz zu → vegetativer Pol)

Anion

negativ geladenes Ion; Gegensatz zu siehe Kation

Anion

Elektrisch negativ geladenes Ion (Atom oder Molekül). (Opp.: Kation)

Anion

Ein negativ geladenes Ion. Siehe auch Kation.

Anion (von griech. anion für „nach oben gehend“), engl. anion

ein negativ geladenes Ion (Gegensatz zu → Kation)

Anisogamie

sexuelle Fortpflanzung, bei der sich die gegengeschlechtlichen siehe Gameten in ihrer Größe voneinander unterscheiden; der größere, unbeweglichere Gamet wird dabei als weiblich definiert; Gegensatz zu siehe Isogamie

Anisogamie (von griech. aniso für „ungleich“ und gamos für „Hochzeit“), engl. anisogamy

das Vorkommen zweier morphologisch unterschiedlicher weiblicher und männlicher Gameten (Gegensatz zur → Isogamie)

anisotrop

Der Begriff stammt aus der Physik und bezeichnet dort Kristalle, die eine Doppelbrechung aufweisen, d. h. in denen Licht, das sich nicht entlang der Kristall- achse ausbreitet, in zwei Lichtstrahlen aufgespalten wird. Doppelbrechende Strukturen können im Polarisationsmikroskop sichtbar gemacht werden. Einige Strukturen in biologischen Objekten, z. B. die A-Banden (A für anisotrop) der quer gestreiften Muskulatur, zeigen ebenfalls diese Eigenschaft, nämlich eine sogenannte Formdoppelbrechung, im Gegensatz zu den I-Banden (I für isotrop).

Anlageplan, engl. fate map

Festlegung, welche adulten (erwachsenen) Strukturen sich von welchen Teilen des Embryos herleiten

Annealing, engl. annealing

zufälliges Zusammenlagern von DNA-Fragmenten an ihren kohäsiven Enden überWasserstoffbrücken; geschieht beim Absenken der Temperatur

Annotation (von lat. annotare für „anmerken“), engl. annotation

Verfahren der funktionellen Genomik, zu einer bekannten Gensequenz das Proteinprodukt und dessen Funktion zu bestimmen

Annuelle (annuelle Pflanzen), engl. annuals (annual plants)

einjährige Pflanzen, deren Entwicklungszyklus innerhalb einer Wachstumsperiode vollendet ist (Gegensatz zu → bienne Pflanzen, → perennierende Pflanzen)

Annulus (Manschette)

ringförmiges Gebilde in der Anatomie und Morphologie: (1) bei Pilzen die Reste der Hülle (Velum) als ringförmiger Hautlappen am Stiel von Fruchtkörpern (Agaricales); (2) bei Laubmoosen (Bryopsida) die zwischen Kapsel und Deckel liegende kranzförmige Zone; (3) bei Farnen (Pteridopsida) die ringförmige Zellreihe an der äußeren Wand des siehe Sporangiums

Anode

Ein elektrisches Feld oder eine Spannungsquelle besitzt eine positiv geladene Seite (Anode) und eine negativ geladene Seite (Kathode). Zur Anode werden negativ geladene Teilchen (Anionen) hingezogen, während Kationen zur Kathode wandern. In der Genetik/Biochemie nutzt man diese Eigenschaft zur elektrophoretischen Auftrennung von Proteinen, DNA- und RNA-Molekülen.

Anorexia nervosa

Eine psychische Störung, die durch Fixierung auf das Essen, eine starke Angst vor Gewichtszunahme und die freiwillige Beibehaltung eines Körpergewichts unter dem Normalgewicht charakterisiert ist.

Anorexie

Ein Zustand der Appetitlosigkeit, bei dem der Energieverbrauch die Energieaufnahme übersteigt. Mit Magersucht als krankhafter Sonderform.

Anorexie

Appetitlosigkeit

Anorexigenes Peptid

Ein neuroaktives Peptid, das wirkt, indem es die Nahrungsaufnahme inhibiert; Beispiele sind Cholecystokinin (CCK), α-Melanocyten-stimulierendes Hormon (αMSH) und das Kokain- und Amphetamin-regulierte Transkriptpeptid (CART).

anorganische Dünger, engl. inorganic fertilizer

chemische Substanzen oder Substanzkombinationen, die bei einem Mangel an bestimmten Pflanzennährelementen auf den Boden oder in einer Pflanzenkultur ausgebracht werden; enthalten häufig die Makronährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium (N-P-K)

Anpassung

→ Adaptation

Anpassung, xeromorph

Anpassung an einen trockenen Standort durch Ausbildung spezieller morphologischer Strukturen (z. B. Bildung einer Hypodermis als zusätzlicher Verdunstungsschutz). > Nadelblatt

Anschlussmotiv

Beim Anschlussmotiv handelt es sich um das Bedürfnis, positive soziale Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, zu erhalten oder wiederherzustellen.

Antagonist, antagonistisch

Gegensatz zu siehe Agonist, agonistisch; (1) chemische Verbindung, die eine andere Substanz in ihrer Wirkung hemmt oder einen Rezeptor blockiert, ohne ihn zu aktivieren; (2) Muskel, der eine Bewegung bewirkt, die der seines Agonisten entgegengesetzt ist

Antagonist, engl. antagonist

eine biochemische Verbindung (z. B. ein Arzneimittel), die verhindert, dass eine andere Substanz ihre normale Wirkung entfalten kann (Gegensatz zu → Agonist)

Antagonistischer Muskel

Ein Muskel, der am selben Gelenk einem anderen Muskel entgegenwirkt.

Antennapedia-Komplex

ein sehr großer und komplex organisierter DNA-Abschnitt, der die spezifischen Merkmale der einzelnen Segmente in der vorderen Körperhälfte der Taufliege Drosophila melanogaster steuert; Homöobox-Gen mit hoher Homologie zu Arthropoden- und Vertebraten-Entwicklungsgenen: siehe Hox-Gen-Familie.

Antennendrüse, engl. antennal gland

Exkretionsorgan von Crustaceen (Krebstieren)

Antennenkomplexe (Lichtsammelkomplexe)

Ansammlung von Photosyntesepigmenten, die Lichtenergie absorbieren und diese an das Reaktionszentrum weiterleiten

Antennenkomplexe (Lichtsammelkomplexe), engl. light harvesting complexes

Gruppe verschiedener, photosynthetisch aktiver Moleküle, die in Kooperation Lichtenergie absorbieren und diese an ein Reaktionszentrum abgeben

Antennenpigmente

Photosynthesepigmente, die Lichtenergie absorbieren und dem Chlorophyll des Reaktionszentrums zuführen

anterior

Lagebezeichnung für den vorne oder kopfseitig gelegenen Teil bei bilateralsymmetrischen Tieren

Anterior

Quelle: Genetik

(lat. anterior, vordere, frühere) Vorderende des Organismus.

Anterior

Quelle: Genetik

(lat. anterior, vordere, frühere) Vorderende des Organismus.

Anterior

Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Nase gelegen oder rostral.

anterior, engl. anterior

Lagebezeichnung; bezogen auf die Körperachse vorne oder kopfseitig gelegen (Gegensatz zu → posterior)

Anterior-Posterior-Achse (AP-Achse)

Körperachse; vom Kopf zum Schwanzende verlaufende Körperachse; Gegensatz zu dorsoventrale Achse

Anteriorer cingulärer Cortex

Bereich der Großhirnrinde direkt vor und über dem vorderen Abschnitt des Corpus callosum. Wurde mit der Pathophysiologie von affektiven Störungen in Zusammenhang gebracht.

anterograd

in Fluss-, Ausbreitungs- oder Bewegungsrichtung; Gegenteil: retrograd

Anterograde Amnesie

Die Unfähigkeit, neue Informationen in das Gedächtnis aufzunehmen.

Anterograder Transport

Axoplasmatischer Transport aus dem Soma eines Neurons zur Axonterminale.

anterograder Transport

stromabwärts, vom Zellkörper in Richtung Synapse verlaufender Transport; Gegenteil zu siehe retrograder Transport

Anthere

Staubbeutel. > Stamen

Anthere (von griech. antheros für „blühend“), engl. anther

Staubbeutel; der pollentragende Teil eines Staubblatts in einer Blüte

Antheridium

meist kugel- bis keulenförmiges, vielzelliges (oder einzelliges aber vielkerniges) männliches Geschlechtsorgan (siehe Gametangium) bei Moosen (Bryophyta), Farnen (Pteridophyta), Ascomycota und Oophyta/Oomycota, das die Keimzellen bzw. Spermazellen produziert

Antheridium (Plural: Antheridien; von griech. Antheros für „blühend“), engl. antheridium

vielzelliges männliches Geschlechtsorgan (Gametangium) bei (Chitin)Pilzen, gefäßlosen Pflanzen, Farnen und (stark reduziert) auch bei Samenpflanzen; produziert die Spermazellen (bei Pflanzen Archegonium; bei Pilzen Ascogon)

Anthropoiden

Menschenaffen (> Altweltaffen).

Anthropologie

Quelle: Sport

Wissenschaft und Lehre vom Menschen. Es handelt sich um eine Querschnittswissenschaft, zusammengesetzt aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachgebieten und Perspektiven auf den Menschen.

Anti-Lymphocyten-Globulin

Antiserum gegen T-Zellen des Menschen, das in einer anderen Spezies erzeugt wurde. Es dient dazu, nach einer Transplantation vorübergehend die Immunantwort zu unterdrücken.

Antibiotika

Diese Stoffklasse schließt alle Moleküle ein, die das Wachstum von Bakterien, aber auch anderer Mikroorganismen inhibieren können.

Antibiotika

von Bakterien und Pilzen produzierte Stoffwechselprodukte, die der Abwehr von konkurrierenden Mikroorganismen dienen, da sie in geringer Konzentration deren Wachstum hemmen oder diese abtöten; es gibt auch synthetische Antibiotika

Antibiotika, engl. antibiotics

Abwehrmoleküle, die von Mikroorganismen wie bestimmten Bakterien oder einzelligen Pilzen produziert werden, um konkurrierende Mikroorganismen zu zerstören; werden in der Medizin gegen bakterielle Infektionen verwendet

Anticodon

Für das Ablesen und damit Decodieren eines Codons einer mRNA verfügen tRNAs über Anticodons, die diese (teilweise) homolog binden können.

Anticodon

aus drei Nucleotiden bestehendes Basentriplett der tRNA, welches durch komplementäre Basenpaarung mit dem siehe Codon der mRNA wechselwirkt

Anticodon, engl. anticodon

die drei Nucleotide in der tRNA, die durch Basenpaarung an ein komplementäres Triplett (ein Codon) der mRNA binden

Antidepressivum

EinWirkstoff,mit dem die Symptome einer Depression behandelt werden, indem im Gehirn die Konzentration von monoaminen Neurotransmittern erhöht wird; Beispiele sind Trizyklika, Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer und SSRIs.

antidiuretisches Hormon

ADH.

Antidiuretisches Hormon (ADH)

Siehe Adiuretin.

antidiuretisches Hormon (ADH)

auch Adiuretin, Vasopressin; im siehe Hypothalamus gebildetes und von der siehe Hypophyse sezerniertes Peptidhormon, das die aktive Wasserresorption in der Niere erhöht, was zu einer Harnkonzentrierung führt

antidiuretisches Hormon (ADH), engl. antidiuretic hormone

auch als Adiuretin oder Vasopressin bezeichnet; ein Hormon, das in der Niere von Säugetieren die Wasserrückresorption steuert; wird von den Neuronen des Hypothalamus produziert und von Nervenendigungen im Hypophysenhinterlappen sezerniert

Antigen

Quelle: Genetik

(gr. anti, gegen; gr. genesis, Entstehung) Immunogener Bereich eines Moleküls, der durch Antikörper erkannt wird bzw. deren Produktion stimuliert; Immunglobulin (Abschn. 9.4).

Antigen

Stoff (körperfremder), an den Antikörper und Rezeptoren von Lymphocyten binden. Antigene sind Teilstrukturen von Viren, Bakterien oder anderen Pathogenen. Umgangssprachlich werden Viren, Bakterien und andere Pathogene oft als Antigene bezeichnet.

Antigen

Quelle: Genetik

"Immunogener Bereich eines Moleküls, der durch Antikörper erkannt wird bzw. deren Produktion stimuliert; Immunglobulin (7 Abschn. 9.4)."

Antigen

Zellstruktur, die das Abwehrsystems eines Körpers erkennt. Das Immunsystem hat bereits oder entwickelt Moleküle (Antikörper), die die körperfremden Zellstrukturen angreifen.

Antigen

eine immunglobulin-assoziierte Immunantwort auslösende Substanz

Antigen, engl. antigen

jegliche Substanz, die bei Wirbeltieren die Produktion von Antikörpern auslöst oder die im Körper vorhandenen Antikörper aktiviert

Antigen-Antikörper-Reaktion

Ein Teilgebiet der Immunologie, das sich mit Antigen-Antikörper-Reaktionen des Bluts beschäftigt.

Antigen-Antikörper-Reaktion

Bindung von spezifischen Antikörpern an individuelle Antigene zur Bildung eines Antigen-Antikörper-Komplexes

Antigen:Antikörper-Komplexe

Gruppen von nichtkovalent miteinander verbundenen Antigen- und Antikörpermolekülen. Ihre Größe reicht von kleinen, löslichen bis zu großen, unlöslichen Komplexen. Man bezeichnet sie auch als → Immunkomplexe.

Antigenbindungsstelle (antigen binding site, antibody combining site)

Die Stelle am vorderen Ende der beiden Arme eines Antikörpers, die mit dem Antigen in physikalischen Kontakt tritt und dieses nichtkovalent bindet. Die Antigenspezifität der Bindungsstellen wird durch ihre Form und die dort befindlichen Aminosäuren bestimmt.

Antigendeterminante

Der Bereich eines Antigenmoleküls, an den die Antigenbindungsstelle eines bestimmten Antikörpers oder Antigenrezeptors bindet. Man nennt diesen Bereich auch → Epitop.

Antigendeterminante, engl. antigenic determinant

→ Epitop

Antigendrift

Der Vorgang, durch den sich das Influenzavirus von Jahr zu Jahr immer etwas verändert. Dabei führen Punktmutationen in den Genen des Virus zu geringen Strukturveränderungen der viralen Oberflächenantigene.

Antigene

Alle Moleküle, die spezifisch an einen Antikörper binden oder Peptidfragmente hervorbringen können, die an einen T-Zell-Rezeptor binden.

Antigene

Moleküle, die im Körper eine Antikörperproduktion hervorrufen

Antigenerbsünde (original antigenic sin)

Die Tendenz des Menschen, Antikörper nur gegen diejenigen Epitope eines Virus herzustellen, die der erste Stamm dieses Virus, mit dem der Mensch in Kontakt getreten ist, mit den nachfolgenden verwandten Stämmen gemeinsam hat, selbst wenn diese auch andere hoch immunogene Epitope tragen.

Antigenfragment

Bestandteil des Antigens, das von Makrophagen oder B-Lymphocyten den T-Lymphocten präsentiert wird. Die T-Lymphocyten werden aktiviert, wenn sie zum Antigenfragment passen. Aktivierte T-Lymphocyten führen bei Kontakt mit einem präsentierten Antigenfragment eine Reaktion aus.

Antigenpräsentation (antigen presentation)

Das Vorzeigen von Antigenen in Form von Peptidfragmenten, die an MHC-Moleküle auf der Zelloberfläche gebunden sind. T-Zellen erkennen Antigene in dieser Form.

Antigenpräsentation, engl. antigen presentation

ein Prozess bei der Immunität von Zellen. Dabei nimmt eine Zelle ein Antigen auf, verdaut es und präsentiert anschließend Fragmente dieses Antigens an der Zellaußenseite, gebunden an Proteine der Plasmamembran.

antigenpräsentierende Zellen

Hoch spezialisierte Zellen, die Proteinantigene zerlegen können und die Peptidfragmente gemeinsam mit anderen costimulierend wirkenden Proteinen, die für die Aktivierung von naiven T-Zellen notwendig sind, auf ihrer Oberfläche darbieten. Die wichtigsten Zellen, die den naiven T-Zellen Antigene präsentieren, sind → dendritische Zellen, → Makrophagen und → B-Zellen.

Antigenprozessierung (antigen processing)

Das intrazelluläre Zerlegen von Fremdproteinen zu Peptiden, die an MHC-Moleküle binden und von diesen präsentiert werden können. Alle Proteinantigene müssen zu Peptiden zerlegt werden, bevor sie den T-Zellen von MHC-Molekülen präsentiert werden können.

Antigenrezeptor

Rezeptor auf der Oberfläche von Lymphocyten, durch den diese ein Antigen erkennen können. Jeder Lymphocyt trägt Rezeptoren einer einzigen Antigenspezifität.

Antigenshift

Eine grundlegende Veränderung der Oberflächenantigene durch Reorganisation des segmentierten Genoms mit dem Genom eines anderen Influenzavirus, häufig von einem Tier.

Antigenvariabilität

Veränderung der Oberflächenantigene bei einigen Krankheitserregern (etwa den afrikanischen Trypanosomen) von einer Generation zur nächsten, sodass es ihnen gelingt, der adaptiven Immunreaktion zu entgehen.

Antike DNA, alte DNA, ancient DNA

DNA ist sehr stabil. Darum kann man mit mäßigem Aufwand DNA aus fast jedem alten Zeug isolieren und sequenzieren. Was alt genau bedeutet, ist dabei wohl Ansichtssache. Das kann DNA aus im 20. Jahrhundert Verstorbenen sein oder auch Erbmaterial von einer längst aus­gestorbenen Art vor 500.000 Jahren. Ganz sicher nicht kann es 65 Mio. Jahre alte Dinosaurier-­DNA sein. So stabil ist DNA dann doch nicht.

antiklin

Lagebezeichnung für die Zellteilungsebene, wenn diese senkrecht zur Oberfläche des betreffenden Gewebes oder Organs liegt; Gegensatz zu siehe periklin

Antikörper

Antikörper erkennen in der Regel Moleküle oder Teile von Molekülen, die in der gleichen Form nicht im eigenen Organismus vorkommen. Autoantikörper durchbrechen diese Regel und erkennen körpereigene Strukturen.

Antikörper

Quelle: Genetik

(gr. anti, gegen) Protein (Immunglobulin), das als Antwort auf ein Antigen gebildet wird und dieses spezifisch bindet (Abschn. 9.4).

Antikörper

Antikörper sind ein wichtiger Teil unserer Immunabwehr. Es gibt verschiedene Klassen davon. Ihre Struktur erinnert entfernt an ein Ypsilon. Anti­körper sind hoch variabel an ihrer Bindestelle; darum gibt es wohl für jedes be­liebiges Motiv einen passenden Antikörper. Meistens bestehen sie aus zwei leichten und zwei schweren Proteinen, hier auch Ketten genannt. Große Ausnahme sind die Antikörper von Kamelen – die bestehen nur aus den schweren Ketten. Der ­Vorläufer von s. Aptameren.

Antikörper

Y-förmige Proteinstruktur, die spezifisch mit genau einem Antigen reagiert – es kommt zur Antigen-Antikörper-Reaktion. Bei der Antigen-Antikörper-Reaktion verbinden sich die Antikörper mit den passenden Antigenen. Hierdurch werden die Antigene in ihrer Bewegungsmöglichkeit beeinträchtigt (Bildung eines Immunkomplexes). Der Antigen-Antikörper-Komplex (Immunkomplex) wird durch andere Komponenten des Immunsystems eliminiert. Antikörper werden von Plasmazellen produziert. (Syn.: Immunglobulin)

Antikörper

Quelle: Genetik

Protein (Immunglobulin), das als Antwort auf ein Antigen gebildet wird und dieses spezifisch bindet (7 Abschn. 9.4).

Antikörper

Zellstruktur, die das Abwehrsystems eines Körpers erkennt. Das Immunsystem hat bereits oder entwickelt Moleküle (Antikörper), die die körperfremden Zellstrukturen angreifen.

Antikörper

Ein Protein, das spezifisch an eine bestimmte Substanz binden kann, das heißt an sein → Antigen. Aufgrund seiner einzigartigen Struktur kann jedes Antikörpermolekül das entsprechende Antigen spezifisch binden. Alle Antikörper haben jedoch dieselbe Gesamtstruktur und man fasst sie unter der Bezeichnung Immunglobuline (Ig) zusammen. Antikörper werden als Reaktion auf eine Infektion oder Immunisierung von differenzierten B-Zellen (Plasmazellen) erzeugt. Sie binden und neutralisieren Krankheitserreger oder bereiten sie für die Aufnahme und Zerstörung durch Phagocyten vor.

Antikörper

Immunglobulin

Antikörper (antibody)

Von B-Zellen synthetisiertes Protein mit spezifischen Bindestellen für Epitope genannte Abschnitte von Antigenen.

Antikörper (Immunoglobine)

von bestimmten Immunzellen gebildete Proteine, die spezifisch an siehe Antigene binden und eine Immunreaktion einleiten

Antikörper, engl. antibody

vom Immunsystem in nahezu unendlicher Variabilität produzierte Proteine (Immunglobuline). Diese binden spezifisch an eine körperfremde Substanz im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten und leiten die Immunreaktion ein.

antikörperabhängige zellvermittelte Cytotoxizität (ADCC) (antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity)

Abtöten von Zellen mit Antikörpern auf ihrer Oberfläche durch Zellen mit Rezeptoren, die die konstante Region der gebundenen Antikörper erkennen. Die ADCC wird meist von NK-Zellen vermittelt, die den Fc-Rezeptor FcγRIII oder CD16 auf ihrer Oberfläche tragen.

Antikörperrepertoire (Immunglobulinrepertoire)

Die gesamte Vielfalt der Antikörper, die ein Individuum bilden kann.

antimikrobielle Enzyme

Enzyme, die durch ihre Aktivität Mikroorganismen abtöten. Ein Beispiel ist Lysozym, das die Zellwände von Bakterien abbaut.

antimikrobielle Peptide, antimikrobielle Proteine

Amphipathische Peptide oder Proteine, die von Epithelzellen und Phagocyten produziert werden und unspezifsch eine Reihe verschiedener Mikroorganismen abtöten, vor allem durch Aufbrechen der Zellembranen. Antimikrobielle Peptide beim Menschen sind die Defensine, Cathelicidine, Histatine und RegIIIγ.

Antioxidans

Schutzsubstanz gegen chemische Radikale

Antioxidantien

Bezeichnung für sehr verschiedenartige chemische Verbindungen, die Oxidationsprozesse unterdrücken und als Radikalfänger (Radikale) wirken, wie beispielsweise Polyphenole, Vitamin E und Ascorbinsäure

antiparallel

gegenläufig orientiert

antiparallel, engl. antiparallel

bezieht sich auf eine molekulare Orientierung, bei der Moleküle oder Teile von Molekülen eine entgegengesetzte Richtung aufweisen

Antipoden, engl. antipodal cells

drei oder mehr Zellen an einem Ende des Megagametophyten der Samenanlage von Angiospermen; dienen vor allem der Ernährung des Embryosacks und gehen letztendlich zugrunde

Antiporter

Membrantransportprotein, das den gegenseitigen Austausch von mindestens zwei Molekülen oder Ionen vermittelt; Gegensatz zu siehe Symporter, siehe Uniporter

Antiporter, engl. antiporter

Membrantransportprotein, das eine bestimmte Substanz in die eine Richtung und eine andere Substanz in die andere Richtung transportiert (Gegensatz zu → Symporter, → Uniporter)

Antisense-RNA

Quelle: Genetik

"Transkript, das zur codierenden mRNA komplementär ist und unter Verwendung des Nicht-Matrizenstrangs (Gegenstrang) eines Gens synthetisiert wird; wichtige Regulatoren der Genexpression (7 Abschn. 8.2 und 7 Abschn. 8.3.2)."

Antisense-RNA

einzelsträngiges RNA-Molekül, dessen Sequenz komplementär zur Sequenz einer bestimmten proteincodierenden mRNA ist und die Translation des zugehörigen Gens hemmen kann

Antisense-RNA

Quelle: Genetik

(gr. anti, gegen; engl. sense, Sinn) Transkript, das zur codierenden mRNA komplementär ist und unter Verwendung des Nicht-Matrizenstrangs (Gegenstrang) eines Gens synthetisiert wird; wichtige Regulatoren der Genexpression (Abschn. 8.2, Abschn. 8.3.2).

Antisense-RNA, engl. antisense RNA

einzelsträngige RNA, die komplementär zu einer funktionstüchtigen mRNA oder Teilen davon ist. Beide bilden zusammen ein doppelsträngiges RNA-Hybrid, das die Translation hemmt.

Antiserum

Flüssige Fraktion von geronnenem Blut eines Lebewesens, das mit einem bestimmten Antigen immunisiert wurde. Es enthält verschiedene Antikörper gegen dieses Antigen, die alle eine ganz spezifische Struktur besitzen, unterschiedliche Epitope auf dem Antigen erkennen und mit jeweils verschiedenen anderen Antigenen kreuzreagieren. Aufgrund dieser Heterogenität ist jedes Antiserum einzigartig.

Antivenine

Antikörper, die gegen das Gift einer Schlange oder eines anderen Lebewesens erzeugt wurden. Man verwendet es für die Sofortbehandlung bei einem Biss, um das Gift zu neutralisieren.

Antizipation

In der medizinischen Genetik wird dieser Begriff mit phänotypischen Eigenschaften verknüpft, die von Generation zu Generation auffälliger werden. Die erbliche Erkrankung Chorea-Huntington ist das klassische Beispiel.

Antizipation

Antizipation befähigt Sportlerinnen und Sportler, Ereignisse vorherzusehen, bevor sie tatsächlich stattfinden. Sie basiert auf Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozessen und dient der eigenen Handlungsentscheidung.

Antizipation

Quelle: Sport

Die gedankliche Vorwegnahme eines (Bewegungs-)Ereignisses mit dem Ziel, die eigene motorische Handlung adäquat daran ausrichten zu können.

Antwort auf Akkumulation ungefalteter Proteine (unfolded protein response, UPR)

Quelle: Nutrigenomik

Eine zelluläre Stressantwort des ER.

Anxiolytikum

Ein Wirkstoff, der Angstgefühle verringert; Beispiele sind Benzodiazepine und SSRIs.

Aorta

Blutgefäß (arteriell). Das Blut aus der linken Herzkammer fließt in die Aorta, aus der alle Arterien des Körperkreislaufs abgehen.

Aorta (von griech. aorte für „Schlagader“), engl. aorta

wichtigstes vom Herzen wegführendes, arterielles Gefäß, das die meisten Gefäße des Körperkreislaufs versorgt

Aorta-Gonaden-Mesonephros (AGM)

Region in einem Embryo, in der während der Entwicklung hämatopoetische Zellen erzeugt werden.

Aortenbogen

Teil der Aorta, der am Herzen entspringt und eine annähernd halbkreisförmige Biegung hat.

Aortenklappe, engl. aortic valve

zwischen dem linken Ventrikel des Säugerherzens und der Aorta gelegene Taschenklappe; verhindert während der Erschlaffungsphase den Rückfluss des Blutes in den Ventrikel

AP-1

Heterodimerer Transkriptionsfaktor, der aufgrund intrazellulärer Signale der Antigenrezeptoren von Lymphocyten und der TLRs von Zellen der angeborenen Immunität produziert wird. AP-1 enthält meistens eine Untereinheit aus der Fos-Familie und eine Untereinheit aus der Jun-Familie. Er aktiviert vor allem die Expression von Genen für Cytokine und Chemokine.

APAR-Rezeptoren (agnathan paired receptors resembling Ag receptors)

Multigenfamilie, deren Vertreter bei den Myxiniformes (Schleimaalen) und Neunaugen vorkommen. Diese Rezeptoren enthalten Immunglobulindomänen und sind möglicherweise Vorfahren der Antigenrezeptoren der Säuger.

Apatococcus lobatus

Ulvophyceae, Chlorophyta

APECED-Syndrom

→ Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie-Syndrom

Apex, engl. apex

Spitze oder höchster Punkt einer Struktur, zum Beispiel der Apex eines wachsenden Sprosses (Sprossapex) oder einer Wurzel (Wurzelapex)

Apfelfrucht

Sammelbalgfrucht. > Frucht, > Fruchttyp

Aphasie

Ein teilweiser oder vollständiger Sprachverlust als Folge eines Gehirnschadens. Siehe auch Broca-Aphasie, Leitungsaphasie, Wernicke-Aphasie.

Aphasie, engl. aphasia

eine Sprachstörung, bei der die Verwendung und das Verständnis von Wörtern stark beeinträchtigt sind

apikal

an der Spitze gelegen (lat.: apex = Spitze)

apikal, engl. apical

Lagebezeichnung; den höchsten Punkt einer Struktur bildend, zum Beispiel der Apex eines wachsenden Sprosses

Apikaldominanz

Unterdrückung des Austreibens von Achselknospen durch Bevorzugung des Wachstums der endständigen Knospe (Apikalknospe)

Apikaldominanz, engl. apical dominance

die endständige Knospe von Pflanzen; unterdrückt das Wachstum von Achselknospen

Apikalknospe, engl. apical bud

Knospe an der Spitze jeder Sprossachse und jedes Zweiges, welche die Zellen für das Höhen- und Dickenwachstum und für die Entwicklung dieses Sprosses bildet

Apikalmeristem

Spitzenmeristem von Sprossachse und Wurzel. > Meristem

Apikalmeristem (Scheitelmeristem)

teilungsfähige (meristematische) Zellen an der Spitze jeder Sprossachse und Wurzel, die für primäres Wachstum verantwortlich sind

Apikalmeristem, engl. apical meristem

Scheitelmeristem; das Meristem an der Spitze eines Sprosses oder einer Wurzel; verantwortlich für das Längenwachstum der Pflanze

APLs (veränderte Peptidliganden) (altered peptide ligands)

Peptide, bei denen an Kontaktstellen für T-Zell-Rezeptoren Aminosäuresubstitutionen stattgefunden haben, welche die Bindung an den Rezeptor beeinflussen.

APOBEC1 (apoplipoprotein B mRNA editing catalytic polypeptide 1)

Ein Enzym für das RNA-Editing, das bei bestimmten mRNAs Cytosin zu Uracil desaminiert, beispielsweise für Apolipoprotein B. APOBEC1 ist verwandt mit dem Enzym AID, das bei der somatischen Hypermutation beteiligt ist.

apokrin

Sektretionsform, bei der die Zelle ihr Sekret in Vesikeln durch Abschnürung des apikalen Teils des Zeilleibs absondert

Apomixis (von griech. apo für „weg von“ und mixis für „Mischung“), engl. apomixis

ungeschlechtliche Produktion von Samen

Apomixis, apomiktisch

Fortpflanzung über ungeschlechtliche Samenbildung (siehe Agamospermie), wie auch über vegetative Vermehrung (Apogamie sowie siehe Parthenogenese)

Apomorphie

ein abgeleitetes Merkmal, evolutionäre Neuheit; Merkmal, das bei den (unmittelbaren) Vorfahren noch nicht vorhanden war

Apomorphie, engl. apomorphy

abgeleitetes Merkmal, das man bei Mitgliedern einer bestimmten Abstammungslinie findet, das aber bei den Vorfahren noch nicht vorhanden war. Falls es bei sämtlichen Mitgliedern vorhanden ist, spricht man von → Synapomorphie. (Gegensatz zu → Plesiomorphie)

Apoplast

Gesamtheit des freien Diffusionsraum bestehend aus Zellwänden und extrazellulären Räumen; Gegensatz zu siehe Symplast

Apoplast, engl. apoplast

das kontinuierliche Netzwerk von Zellwänden und extrazellulären Räumen, durch das Material frei diffundieren kann, ohne eine Membran überwinden zu müssen (Gegensatz zu → Symplast)

apoplastischer Wassertransport

Transport des Bodenwassers durch Diffusion in der Zellwand von den Wurzelhaaren zur Endodermis. > symplastischer Wassertransport, > Wurzel

Apoptose

Quelle: Genetik

Genetisch programmierter Zelltod.

Apoptose

Eine bestimmte Form des Zelltods, der im Immunsystem häufig vorkommt.Dabei aktiviert die Zelle ein internes Zerstörungsprogramm. Charakteristisch sind der Abbau der Kern-DNA, die Degeneration und Kondensation des Zellkerns sowie die schnelle Phagocytose der Zellreste. Bei proliferierenden Lymphocyten kommt es während ihrer Entwicklung und bei der Immunantwort zu hohen Apoptoseraten.

Apoptose

kontrolliertes Absterben von Zellen, zum Beispiel bei der Bildung von Leitungsbahnen aus Tracheen und Tracheiden

Apoptose

Der Mechanismus eines geordnet ablaufenden, genetisch programmierten Zelltods.

Apoptose

programmierter Zelltod

Apoptose

von griech. apopíptein, abfallen; genetisches Programm, das durch intra- oder extrazelluläre Signale aufgerufen werden kann und zum Absterben der Zelle führt, ohne dass eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt wird. Dieser Prozess wird auch als programmierter Zelltod bezeichnet.

Apoptose

durch Caspasen vermittelter programmierter Zelltod bei Metazoen; kontrolliertes Absterben von Zellen durch strengstens geregelte genetische Vorgänge

Apoptose

Quelle: Genetik

(gr. apo, herab; gr. ptosis, Fall) Genetisch programmierter Zelltod.

Apoptose, engl. apoptosis

Serie genetisch programmierter Ereignisse, die zum programmierten Zelltod führen

Apoptosom

Großer Proteinkomplex aus mehreren Untereinheiten, der sich während der Apoptose bildet, sobald Cytochrom c aus den Mitochondrien freigesetzt wird und an Apaf-1 bindet. Ein Heptamer aus Cytochrom-c/Apaf-1-Heterodimeren bildet eine radförmige Struktur, an welche die Procaspase 9 (eine Initiatorcaspase der Caspasekaskade) bindet und aktiviert wird.

Aposematismus, engl. aposematism

Warnfärbung; leuchtende Farben oder auffallende Muster bei giftigen oder mimetischen Beutetierarten, das als Warnung für Prädatoren dient

Apothecium

offener, becher- bis schüsselförmiger Fruchtkörper (Ascoma) der Schlauchpilze (Ascomycota)

Appendix vermiformis

blinddarm-assoziierter Wurmfortsatz

Appressorium

Bezeichnung für Pilz- und Pflanzenteile, die sich dicht an Objekte anlegen: (1) Die Haftorgane parasitischer und symbiontischer Pilze zur Penetration pflanzlicher Oberflächen; (2) sprossbürtige Haftorgane bei Kletterpflanzen

APRIL

Ein mit BAFF verwandtes Cytokin der TNF-Familie, das an die Rezeptoren TACI und BCMA auf B-Zellen bindet und deren Überleben und Differenzierung reguliert.

Aptamer

Region innerhalb eines Riboswitches, in der ein Ligand bindet, der wiederum eine Konformationsänderung der 5’-UTR einer mRNA bewirkt. Dadurch kann die Transkription oder Translation reguliert werden.

Aptamer

Ein recht neues Wort, das einen Binder an ein bestimmtes Zielmolekül meint. Ein Aptamer kann aus einem beliebigen Biopolymer bestehen, meist ist dies aber RNA, seltener DNA, manchmal auch ein Peptid. Apta kommt vom lateini­schen Wort aptus für passen; wohl am ehesten ist dieser Wortstamm uns aus dem Wort Adapter vertraut. Die Silbe -mer am Ende kennen wir ja schon; wieder also ein Teil oder ein Anteil (s. Polymer).

apurinische/apyrimidinische Endonuclease 1 (APE1)

Endonuclease für die DNA-Reparatur, die beim Klassenwechsel eine Rolle spielt.

Aquaporine

porenbildende Transmembranproteine prokaryotischer und eukaryotischer Zellen, die dem spezifischen Transport von Wassermolekülen entlang des osmotischen Gradienten über Plasmamembranen dienen

Aquaporine, engl. aquaporins

Wasserkanäle für den schnellen passiven Durchtritt vonWasser durch eine Plasmamembran bei der Osmose in pflanzlichen und tierischen Zellen

aquatisch

im Wasser lebend

aquatisch (von lat. aqua für „Wasser“), engl. aquatic

im Wasser lebend

Arachnoidea

Die mittlere von drei Hirnhäuten, den drei Membranen, die das zentrale Nervensystem umgeben.

Arbeit

Arbeit ist das gerichtete Bewegen eines Körpers entgegen einer auf ihn wirkenden Kraft.

Arbeitsform

Zustand, in dem eukaryotische Chromosomen während der Interphase dekondensiert vorliegen.

Arbeitsgedächtnis

Die vorübergehende Speicherung von Informationen, die in ihrer Kapazität begrenzt ist und bei der ständige Wiederholung notwendig ist.

Arbeitsgedächtnis

Mit Arbeitsgedächtnis wird ein Speichersystem von begrenzter Kapazität bezeichnet, das auf Inhalte aus dem Langzeitgedächtnis zurückgreift und damit die kurzzeitige Bereitstellung von Informationen für die Bearbeitung komplexer Aufgaben ermöglicht.

Arbeitsgedächtnis, engl. immediate memory

auch als unmittelbares Gedächtnis bezeichnet; Form des Gedächtnisses für gegenwärtig stattfindende Vorgänge; es ist fast fotografisch, hält aber nur für Sekunden an (vgl. → Langzeitgedächtnis, → Kurzzeitgedächtnis)

arbuskuläre Mykorrhiza (AM)

veraltet auch vesikulär-arbuskuläre Mykorrhiza (VAM); als siehe Symbiose bezeichnete Assoziation zwischen den Wurzeln von Pflanzen und Pilzen mit der Ausbildung von bäumchenförmig verzweigte siehe Hyphen (Arbuskeln), die dem Nährstoffaustausch zwischen Pilzhyphen und Wurzelzellen dienen; eine Form der siehe Endomykorrhiza

Archaea

Bildet neben Bacteria und Eukarya die dritte große Domäne des Lebens. Angehörige dieser Gruppe, die Archaeen, sind einzellig, prokaryotisch und führen oft eine extremophile Lebensweise.

Archaellum

Flagellum (Geißel) der Archaeen, rotationsfähiger, der Fortbewegung dienender Zellfortsatz bei Archaeen, unterscheidet sich strukturell vom Flagellum der Bakterien

Archegonium

meist flaschenförmiges, vielzelliges weibliches Geschlechtsorgan (Gametangium) bei Moosen (Bryophyta) und Farnen (Pteridophyta), das die Eizellen produziert; Gegensatz zu siehe Antheridium

Archegonium (von griech. arche für „anfangs“ und gone für „Fortpflanzung“), engl. archegonium

vielzelliges weibliches Geschlechtsorgan (→ Gametangium) bei gefäßlosen Landpflanzen, Farnen und (stark reduziert) auch bei Samenpflanzen; produziert die Eizellen (Gegensatz zu → Antheridium)

Archenteron

→ Urdarm

Areal 17

Primäre Sehrinde.

Areal IT

Ein Gebiet des Neocortex an der inferioren Oberfläche des Temporallappens, das Teil des ventralen visuellen Verarbeitungsstroms ist; enthält Neuronen, die auf komplexe Objekte wie Gesichter reagieren und scheint am visuellen Gedächtnis beteiligt zu sein.

Areal LIP

Siehe lateral-intraparietaler Cortex.

Areal MT

Ein Gebiet des Neocortex an der Verbindung von Parietal- und Temporallappen, das von der primären Sehrinde versorgt wird und vermutlich auf die Verarbeitung von Objektbewegungen spezialisiert ist; auch als V5 bezeichnet.

Areal V4

Ein Gebiet des Neocortex anterior zur primären Sehrinde, das im ventralen visuellen Verarbeitungsstrom liegt und vermutlich für die Wahrnehmung von Formen und Farben von Bedeutung ist.

Argonauten

zentrale Komponente der RNA-Interferenz und des siehe RISC. Ihre Aufgabe ist die Bindung von siehe siRNA- oder siehe miRNA-Duplexen und die Selektion eines Stranges

Argonauten-Proteine

Zentrale Proteine im RNAi-Signalweg. Durch die Bindung von doppelsträngigen kleinen RNAs können Argonauten-Proteine zu einer Ziel-mRNA geleitet werden, deren Expression sie auf verschiedene Weise regulieren.

arid

trocken, Gebiete in denen die potenzielle Verdunstung den jährlichen Niederschlag übertrifft

Armpalisadenzelle

Zellen im Mesophyll der Nadelblätter, die in das Zellinnere vorspringende Zellwandverdickungen aufweisen. > Palisadenparenchym

Aromat

Aromaten sind eine Gruppe von organischen Verbindungen, die einen Ring aus Kohlenstoff-Atomen tragen und nur Doppelbindungen enthalten. Dann wird es divers. Der etwas kantige Ring kann fünf oder sechs Ecken haben und auch gerne mal Sauerstoff- und bzw. oder Stickstoff-Atome enthalten. Aromaten wurden nach dem aromatischen Geruch der ersten entdeckten Vertreter benannt. Wohl eher eine Fehlbenennung – manche Isoprenoide und Reaktionsprodukte von ­Zuckern mit Aminosäuren duften viel leckerer.

Arrhenotokie

Form der Jungfernzeugung (siehe Parthenogenese), bei der aus den sich prthenogenetisch entwickelnden Eiern männliche Nachkommen hervorgehen

Art

→ Spezies

Art

Eine biologische Art umfasst Gruppen sich miteinander kreuzender, natürlicher Populationen, die hinsichtlich ihrer Fortpflanzung von anderen solchen Gruppen getrennt sind. Eine biologische Art zeigt übereinstimmende Merkmale in Morphologie, Verhalten und Ökologie.

Art

Spezies; Grundeinheit des taxonomischen Systems

Art (species)

Gruppe von Populationen, deren Individuen sich unter natürlichen Bedingungen miteinander kreuzen und fortpflanzungsfähige Nachkommen hervorbringen können.

Artbegriffe, engl. species concepts

die verschiedenen Möglichkeiten, wie Biologen Arten zu kategorisieren versuchen

Artbildung

→ Speziation

Artbildung (Speziation)

Entstehung neuer Arten

Artemis

Endonuclease, die bei den Umlagerungen von Genen mitwirkt, aus denen funktionelle Gene für Immunglobuline und T-Zell-Rezeptoren hervorgehen.

Arten-Areal-Beziehung, engl. species-area relationship

der Zusammenhang zwischen der Größe eines Gebiets und der Zahl der dort lebenden Arten

Artenvielfalt

Maß, das sowohl die Anzahl verschiedener Arten in einem bestimmten Lebensraum als auch ihre relative Häufigkeit im Vergleich zu anderen Arten erfasst

Artenvielfalt, engl. species diversity

ein Maß, das sowohl die Anzahl der Arten (den Artenreichtum) einer Biozönose als auch ihre relative Abundanz (Häufigkeit) im Vergleich zu den anderen Arten (die → Äquität oder Evenness) umfasst

Artenzusammensetzung, engl. species composition

die verschiedenen Arten, die gemeinsam eine Biozönose bilden

Arterie

Blutgefäß (arteriell). Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg in den Körper. Arterien haben eine elastische Gefäßwand, sodass durch Ausdehnen und Zusammenziehen des Gefäßes Pulswellen entstehen können.

Arterien

Blutgefäße, die Blut vom Herzen in den Körper transportieren; Gegensatz zu Venen

Arterien, engl. arteries

muskulöse Blutgefäße, die Blut vom Herzen weg in andere Organe transportieren (Gegensatz zu → Venen)

Arteriole

Blutgefäß (arteriell). Die Arteriolen folgen auf die Arterien. Sie sind im Durchmesser kleiner. Nach den Arteriolen fließt das Blut in die Kapillaren.

Arteriolen, engl. arterioles

aus einer Arterie entspringende, kleine Blutgefäße, die das Kapillarnetz speisen

Arteriosklerose

Quelle: Nutrigenomik

(auch Atherosklerose genannt), eine Krankheit, bei der sich das Innere einer Arterie durch Bildung von Plaques verengt. Je nachdem, welche Arterien betroffen sind, kann es zu einer koronaren Herzkrankheit (Herzinfarkt), einem Schlaganfall, einer peripheren Arterienerkrankung oder Nierenproblemen kommen.

Arteriosklerose (von griech. arteria für „Arterie“ und skleros für „hart“), engl. atherosclerosis

auch als Atherosklerose bezeichnet; krankhafte Veränderung der Arterienwände mit charakteristischen fett- und cholesterolreichen Ablagerungen in den Gefäßwänden. Wenn diese Ablagerungen von Fibroblasten infiltriert werden und sich darin Calcium ablagert, entwickelt sich eine Arteriosklerose, eine Verhärtung der Arterien.

Artgenossen, engl. conspecifics

Individuen der gleichen Art

Arthus-Reaktion

Lokale Hautreaktion, die bei sensibilisierten Personen auftritt, die IgG-Antikörper gegen ein bestimmtes Antigen gebildet haben, wenn man ihnen das Antigen in die Haut injiziert. Immunkomplexe des Antigens mit IgG-Antikörpern in den Extrazellularräumen der Haut aktivieren das Komplementsystem und Phagocyten, die dann eine Entzündungsrektion auslösen.

Artwandel

→ Anagenese

Arylkohlenwasserstoffrezeptor (AhR)

Ein elementarer Transkriptionsfaktor mit Helix-Schleife-Helix-Struktur, der von verschiedenen aromatischen Liganden aktiviert wird, etwa durch das bekannte Dioxin. Er ist bei der normalen Funktion von verschiedenen Arten von Immunzellen aktiv, etwa in ILC- und IEL-Zellen.

ASC (PYCARD)

Adaptorprotein, das die Domänen Pyrin und CARD enthält und im Inflammasom die Aktivierung der Caspase 1 unterstützt.

Ascogon (syn. Ascogonium)

weibliches Geschlechtsorgan (Gametangium) der Schlauchpilze (Ascomycota)

Ascogon, engl. female gametangium

weibliches Gametangium bei den Ascomycota (Schlauchpilzen) (vgl. → Antheridium)

Ascoma (syn. Ascocarp; pl. Ascomata)

Fruchtkörper der Schlauchpilze (Ascomycota)

Ascontyp

die einfachste der drei Organisationsformen der Schwämme; besteht aus einem Schlauch oder einem verzweigten Schlauchsystem, dessen gesamte Innenauskleidung lediglich von Kragengeißelzellen (siehe Choanocyten) gebildet wird; vgl: siehe Sycontyp, siehe Leucontyp

Ascosporen

im siehe Ascus durch sexuelle Vermehrung gebildete Sporen der Schlauchpilze (Ascomycota); vgl. siehe Basidiosporen

Ascosporen, engl. ascospores

die haploiden Sporen in den geschlechtlichen Reproduktionsorganen (Asci, Singular: Ascus) von Ascomycota (Schlauchpilzen)

Ascus

Quelle: Genetik

(lat. ascus, Schlauch) Mutterzelle von Pilzen, enthält Ascosporen (S. 493).

Ascus

Quelle: Genetik

(lat. ascus, Schlauch) Mutterzelle von Pilzen, enthält Ascosporen.

Ascus (Pl. Asci)

Fortpflanzungsorgan der Schlauchpilze; meist keulenförmiges siehe Sporangium, in dem durch Meiose Ascosporen gebildet werden

Ascus (Plural: Asci; von griech. askos für „Schlauch“), engl. ascus

das keulenförmige Sporangium bei Ascomycota (Schlauchpilzen), in dem durch Meiose Sporen (Ascosporen) gebildet werden

asexuelle Fortpflanzung

ungeschlechtliche oder vegetative Fortpflanzung ohne Verschmelzung von siehe Gameten; Nachkommen sind sowohl untereinander als auch mit ihrem Elternorganismus genetisch identisch

asexuelle Fortpflanzung, engl. asexual reproduction

ungeschlechtliche (oder vegetative) Fortpflanzung; Form der Fortpflanzung, an der nur ein Elternteil beteiligt ist; hierbei kommt es nicht zur Verschmelzung von Gameten. Die entstehenden Nachkommen sind untereinander und mit dem Elternorganismus genetisch identisch. (Gegensatz zu → sexuelle Fortpflanzung)

Asexuelle Reproduktion

"Geschlechtslose Vermehrung eines Organismus; einige Eukaryoten können sich (>) mitotisch (ohne Ausbildung von Gameten: Eizellen, Spermien bzw. Pollen) vermehren (Agametogenese). Bakterien vermehren sich ebenfalls asexuell. Asexuell reproduzierende Individuen geben ihre genetische Information – bis auf Mutationen – identisch an ihre Nachkommenschaft weiter."

Assemblierung

Zusammensetzen einzelner Sequenzen aus der Sequenzierung zu einer langen Sequenz im Computer

Assimilation

Aufnahme und siehe anabol ablaufende Überführung körperfremder Stoffe in eigene Biomasse

Assimilationseffizienz

Quotient aus der im Verdauungstrakt über den Blutkreislauf aufgenommenen (assimilierten) und durch die Nahrung zugeführten Energie

Assimilationseffizienz, engl. assimilation efficiency

das Verhältnis von aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf aufgenommener (assimilierter) Energie zur über die Nahrung dem Körper zugeführter Energie

Assimilationsparenchym (Chlorenchym)

auch Assimilationsgewebe; zum Grundgewebe gehörendes Gewebe, dessen Hauptfunktion die Photosynthese ist

Assortative Paarung

Quelle: Genetik

Nicht zufällige Paarung zwischen Männchen und Weibchen einer Spezies. Positive assortative Paarung bei Bevorzugung eines ähnlichen Partners, negative assortative Paarung bei Bevorzugung eines unähnlichen Partners.

Assortative Paarung

Quelle: Genetik

Nicht zufällige Paarung zwischen Männchen und Weibchen einer Spezies. Positive assortative Paarung bei Bevorzugung eines ähnlichen Partners, negative assortative Paarung bei Bevorzugung eines unähnlichen Partners.

assortative Paarung, engl. assortative pairing

Fortpflanzungssystem, bei dem der Paarungspartner anhand bestimmter phänotypischer Merkmale oder Merkmalsgruppen ausgewählt wird; besondere Form der nicht zufälligen Paarung

Assoziation

Ein möglicher enger Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen, der statistisch belegt werden kann, aber eines experimentellen Beweises bedarf.

Assoziationen

Als Assoziation wird die elementare Verbindung zwischen zwei Ereignissen bezeichnet, die auf den Gesetzen der Kontiguität, der Ähnlichkeit und des Kontrastes beruht.

Assoziationscortex, engl. association cortex

jener Teil der Großhirnrinde vonWirbeltieren, der an der Informationsverarbeitung auf höherer Ebene beteiligt ist; so benannt, weil er Informationen von verschiedenen Sinnesmodalitäten und aus der Erinnerung koordiniert oder assoziiert

Assoziatives Lernen

Das Erlernen von Verbindungen zwischen Ereignissen; man unterscheidet zwei Formen: die klassische und die operante Konditionierung.

Assoziatives Lernen

„Beim assoziativem Lernen stellt man Zusammenhänge zwischen Ereignissen her“ (Bear et al. 2007, S. 868). Zum assoziativem Lernen gehören unter anderem das klassische Konditionieren, das operante Konditionieren und das motorische Imitationslernen.

assoziatives Lernen

Lernprozess, bei dem zwei nicht miteinander in Beziehung stehende Ereignisse miteinander verknüpft werden; Ereignisse können zwei Reize (siehe klassische Konditionierung) oder eine Reaktion und ihre Folgen (siehe operante Konditionierung) darstellen

assoziatives Lernen, engl. associative learning

Form des Lernens, bei dem zwei nicht miteinander in Beziehung stehende Reize zur gleichen Reaktion verknüpft werden

Aster

Quelle: Genetik

Sternförmige Struktur um das Chromosom, aus der die Spindelstruktur während Mitose und Meiose gebildet wird (S. 234).

Aster

Quelle: Genetik

(gr. aster, Stern) Sternförmige Struktur um das Chromosom, aus der die Spindelstruktur während Mitose und Meiose gebildet wird.

Asthenosphäre (von griech. asthenos für „schwach“), engl. asthenosphere

die viskose, verformbare Schicht des Erdmantels, auf der die festen Platten der Lithosphäre liegen

Asthma

chronische nicht mikrobielle Entzündung der Lunge

Astrocyt

Eine Gliazelle im Gehirn, die Neuronen stützt und die chemische und ionische Zusammensetzung der Umgebung kontrolliert.

Astrocyt (von griech. astron für „Stern“), engl. astrocyte

Typ von Gliazellen, der die kleinsten, durchlässigsten Blutgefäße im Gehirn umgibt und so zur Blut-Hirn-Schranke beiträgt

Astrocyten

Typ von siehe Gliazellen im zentralen Nervensystem der Wirbeltiere, die Neuronen als Nähr- und Stützzellen umgeben; Teil der siehe Blut-Hirn-Schranke

asymmetrischer Kohlenstoff, engl. asymmetric carbon

Kohlenstoffatom, das mit vier verschiedenen Atomen oder Atomgruppen verbunden ist; Voraussetzung für → optische Isomere

asymptomatische Phase

Phase der HIV-Infektion, bei der die Infektion teilweise unter Kontrolle gehalten wird und keine Symptome auftreten. Sie kann viele Jahre andauern.

Aszites

Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle

Ataktostele

Form der Anordnung der geschlossen kollateralen siehe Leitbündel bei Einkeimblättrigen Pflanzen; die Leitbündel sind ungleichmäßig über den Sprossquerschnitt verteilt

Ataxia teleangiectatica (AT)

Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch taumelnde Bewegungen und fehlerhafte Blutgefäße und häufig mit einer Immunschwäche einhergeht. Ursache ist ein Defekt im ATM-Protein, das bei der DNA-Reparatur mitwirkt, die auch bei der V(D)J-Rekombination und beim Klassenwechsel eine Rolle spielt.

Ataxie

Anormale, nichtkoordinierte Bewegungen, häufig in Verbindung mit einer Dysfunktion des Kleinhirns.

Atemgase, engl. respiratory gases

Sauerstoff (O2) und Kohlenstoffdioxid (CO2); Gase, die ein Organismus zwischen seiner Körperflüssigkeit und dem umgebenden Medium (Wasser oder Luft) austauschen muss

Atemzugvolumen (Tidalvolumen, TV), engl. tidal volume

Luftmenge, die in Ruhe pro Atemzug ausgetauscht wird (Gegensatz zu → exspiratorisches Reservevolumen, → inspiratorisches Reservevolumen, → Vitalkapazität)

Atherosklerose

→ Arteriosklerose

Atherosklerose

krankhafte Einlagerung von Fetten in die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße

Athletik

Quelle: Sport

Neben s. Gymnastik Bezeichnung für die Übungen und Wettkämpfe (Agone) von Athleten in der griechischen Antike. In der Gegenwart wird der Begriff ebenfalls für Leistungssportlerinnen und -sportler verwendet. Als Schwer- und Leichtathletik wird er als Bezeichnung einer Sportart bzw. von Sportartengruppen verwendet

Atmosphäre

gasförmige Lufthülle oberhalb der Erdoberfläche mit den Hauptbestandteilen Stickstoff, Sauerstoff und Argon

Atmosphäre, engl. atmosphere

die dünne Gasschicht, welche die Erde umgibt; besteht aus Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Kohlenstoffdioxid sowie Spuren von Wasserstoff, Helium, Ozon und vielen anderen Gasen, sowie Wasserdampf

Atmung (Respiration), engl. respiration

(1) äußere Atmung (Gasaustausch); die Aufnahme von O2 und Abgabe von CO2; (2)→ Zellatmung

Atmungskette

aus zahlreichen Einzelschritten aufgebaute Kette chemischer siehe Redoxreaktionen und abschließender Schritt der Zellatmung, bei dem Elektronen von siehe NADH oder FADH2 mittels verschiedener Elektronencarrier auf molekularen Sauerstoff oder anorganische Elektronenakzeptoren (z. B. Nitratatmung, Sulfatatmung) übertragen werden und ein entstehender elektrochemischer Protonengradient der Synthese von siehe ATP dient

Atmungskette

Abschließender Schritt der inneren Atmung (Zellatmung). Die Atmungskette befndet sich in den Mitochondrien. Bei den Reaktionen werden Elektronen und Wasserstoffionen von NADH plus H+ und FADH2 auf Sauerstoff (O) übertragen. Hierbei entsteht Energie, die zur Bildung von ATP eingesetzt wird.

Atmungskette, engl. respiratory chain

abschließende Reaktionen bei der Zellatmung, bei denen Elektronen von NAD+ oder FAD über verschiedene Elektronencarrier auf molekularen Sauerstoff übertragen werden und gleichzeitig ATP produziert wird

Atmungskettenphosphorylierung

auch oxidative Phosphorylierung,  die an die Reaktionen der siehe Atmungskette gekoppelte Phosphorylierung von ADP (Adenosin-5´-diphosphat) zu ATP (Adenosintriphosphat)

Atmungsorgane

mehr oder weniger spezialisierte Körperpartien wasser- und landbewohnender Tiere, die dem Transport von Sauerstoff (O2) an eine respiratorische Oberfläche und der Abgabe des im Zellstoffwechsel gebildeten Kohlenstoffdioxids (CO2) an das umgebende Medium dienen

Atom (von griech. atomos für „unsichtbar“), engl. atom

kleinste Einheit eines chemischen Elements; enthält einen Kern und ein oder mehrere Elektronen

Atomgewicht, engl. atomic weight

Maß für die durch die Schwerkraft der Erde ausgeübte Anziehungskraft auf die Atommasse, dimensionslos

Atommasse, engl. atomic mass

die durchschnittliche Massenzahl einer repräsentativen Probe von Atomen eines Elements mit den gesamten natürlich vorkommenden Isotopenanteilen. Die Atommasse wird in Dalton ausgedrückt; entspricht auf der Erde vom Zahlenwert her dem Atomgewicht

Atomorbital

Ein Atomorbital ist ein räumlicher Bereich in der Atomhülle, in dem sich ein Elektron eines bestimmten Quantenzustands mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit befindet. Die Form eines Atomorbitals ergibt sich aus der Wellenfunktion, die den Zustand eines Elektrons mathematisch genau beschreibt.

Atomradien

Der Kovalenzradius eines Elements entspricht der Hälfte des Abstandes zwischen den Atomkernen in einer homoatomaren, kovalenten Bindung. Der Van-der-Waals-Radius eines Elements ist der Abstand zwischen Atomkern und der Elektronenwolke eines anderen Atoms in direktem Kontakt ohne Überlappung der Elektronenwolken. Der Ionenradius eines Ions ist abhängig von der konkreten Verbindung, also der Gitterstruktur bzw. Elementarzelle. Anionen sind i.d.R. größer als die ungeladenen Atome desselben Elements. Kationen sind i.d.R. kleiner als die ungeladenen Atome desselben Elements.

Atonie

Das Fehlen von Muskelspannung.

Atopie

Genetisch bedingte verstärkte Neigung, eine gegen harmlose Substanzen gerichtete → Hypersensitivitätsreaktion vom Soforttyp auszubilden, die von IgE-Antikörper vermittelt wird.

Atopie

genetische determinierte Allergieneigung

atopischer Marsch (atopic march)

Klinischer Befund, dass Kinder mit atopischem Ekzem später eine allergische Rhinitis und/oder Asthma entwickeln.

ATP

Siehe Adenosintriphosphat.

ATP

Adenosintriphosphat.

ATP

Adenosintriphosphat. Molekül, das zur Speicherung von Energie (chemische Energie, Bindungsenergie) verwendet wird. Wird ATP zu ADP und Pi gespalten, wird die Energie wieder frei und kann von den Zellen für energieverbrauchende Vorgänge und Reaktionen verwendet werden.

ATP (Adenosintriphosphat)

energiespeichernde Verbindung aus Adenin, Ribose und drei linear, kovalent aneinandergereihten Phosphaten; findet auch als siehe Neurotransmitter Verwendung

ATP (Adenosintriphosphat), engl. adenosine triphosphate

energiespeichernde Verbindung, bestehend aus Adenin, Ribose und drei Phosphatgruppen. Bei der Bildung aus ADP wird nützliche Energie gespeichert, die beim Abbau zu ADP oder AMP wieder frei wird. Mit dieser Energie werden endergonische Prozesse angetrieben.

ATP-Bindungskassette (ABC)

Große Proteinfamilie, deren Vertreter eine bestimmte Domäne für die Bindung von Nucleotiden enthalten. Dazu gehören viele Transportproteine wie TAP1 und TAP2, aber auch verschiedene NOD-Proteine.

ATP-Synthase

Transmembranprotein, das – durch einen Protonengradienten angetrieben – der ATP-Synthese dient

ATP-Synthase, engl. ATP synthase

integrales Membranprotein, das den Transport von Protonen mit der Bildung von ATP koppelt

ATPase

Enzym, das ATP hydrolytisch zu ADP und Phosphat spalten kann, um die daraus gewonnene Energie für andere Reaktionen zu nutzen; z. B. siehe Motorproteine, Na-K-Pumpe

atriales natriuretisches Peptid (ANP), engl. atrial natriuretic peptide

von den Muskelzellen des Herzvorhofs (Atrium) aufgrund von Dehnungsreizen ausgeschüttetes Hormon, das die Rückresorption von Natrium in der Niere hemmt und dadurch auch das Blutvolumen verringert

Atrioventrikularklappen, engl. atrioventricular valves

die Segelklappen zwischen Atrium und Ventrikel des Säugerherzens

Atrioventrikularknoten, engl. atrioventricular node

abgewandelter Knoten des Herzmuskels, der als sekundärer Impulsgeber für die Aktionspotenziale zur Kontraktion der Ventrikel dient Atrium (von lat. atrium für „Vorhof“), atrium innen gelegene Kammer; (1) im Herz von Wirbeltieren die dünnwandigen venösen Vorhofkammern, die den Ventrikeln vorgelagert sind; (2) Mittelohr- oder Paukenhöhle

Atrium (Hohlraum)

(1) Vorkammer des Herzens; (2) in der Zoologie und Anatomie Begriff für die Eingangs- oder Ausgangskammern verschiedenster gegliederter Hohlorgane

atrophisch

krankhaft reduziertes Gewebe

Attached-X-Chromosom

Quelle: Genetik

(engl. attach, anhängen, anheften) Zwei im Centromer fusionierte X-Chromosomen (Chromosom).

Attached-X-Chromosom

Quelle: Genetik

(engl. attach, anhängen, anheften) Zwei im Centromer fusionierte X-Chromosomen (Chromosom).

Attention Window

Attention Window bezeichnet den räumlichen Bereich des visuellen Sichtfeldes, in dem mehrere periphere Reize gleichzeitig bewusst wahrgenommen werden können (Methoden: Attention Window Task).

Attenuation

Quelle: Genetik

(lat. attenuare, schwächen, vermindern) Genregulationsmechanismus (S. 66).

Attenuation

Methode, um Krankheitserreger des Menschen oder von Tieren durch Wachstum in Kultur so zu verändern, dass sie sich im Körper vermehren und eine Immunantwort auslösen können, ohne eine schwere Erkrankung hervorzurufen.

Attenuation

regulative Verzögerung von Abläufen

Attenuation

Quelle: Genetik

(lat. attenuare, schwächen, vermindern) Genregulationsmechanismus.

Attenuationsreflex

Die Kontraktion von Muskeln im Mittelohr, die zu einer Reduktion der Empfindlichkeit des Gehörs führt.

atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom

Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch eine Schädigung der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen wie auch eine Nierenentzündung. Ursache ist eine unkontrollierte Komplementaktivierung bei Personen mit einem erblichen Mangel an komplementregulatorischen Proteinen.

auditorischer Cortex

auch Hörcortex; Bereich der Großhirnrinde (Cortex), der für die Verarbeitung von akustischen Reizen wie Tonlage und Lautstärke verantwortlich ist

auditorisches System, engl. auditory system

das Gehörsystem, auch Hörbahn; sensorisches System, bei dem Mechanorezeptoren Druckwellen in Rezeptorpotenziale umwandeln. Hierzu gehören Strukturen, die Schallwellen erfassen, diese zu einem sensorischen Organ weiterleiten und ihre Wirkung auf die Mechanorezeptoren verstärken.

Auffälligkeitsgen

Ein Gen, das zur Ausprägung eines phänotypischen Merkmals führt, das vom Normalzustand des Phänotyps abweicht. Ein Suszeptibilitäts-Gen (Anfälligkeits-Gen) ist eine auffällige Variante eines Gens, dessen Funktion zu einer Erbkrankheit führt oder eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit zur Folge hat.

Aufgaben

Quelle: Sport

Bilden die kleinste methodische Maßnahme im Unterricht oder Training. Sie dienen sowohl der organisatorischen Durchführung von Lern- und Übungsprozessen als auch der Förderung spezifischer Kompetenzen.

Auflösung

→ optische Auflösung

Aufmerksamkeit

Der Zustand, in dem die Konzentration selektiv auf einen sensorischen Reiz gelenkt wird.

Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit bezieht sich auf die Zuwendung von Verarbeitungsressourcen zu bestimmten Orten, Objekten oder Zeitpunkten, die mit einer Verstärkung der Wahrnehmung dieser Orte, Objekte oder Zeitpunkte einhergeht.

Aufmerksamkeit

Quelle: Sport

Durch das Ausblenden/Abschwächen einiger (interner/externer) Stimuli werden verhaltensrelevante Stimuli verstärkt wahrgenommen. Dies ermöglicht die Fokussierung auf einen Sachverhalt. Siehe auch Konzentration.

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)

Durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnete Verhaltensstörung.

Aufmerksamkeitsorientierung

Die Aufmerksamkeitsorientierung lenkt die Aufmerksamkeit auf einen verhaltensrelevanten Stimulus. Hierzu zählen unter anderem Blickbewegungen.

aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS)

Neuronengeflecht in der Formatio reticularis mit zum siehe Cortex aufsteigenden und absteigenden Verbindungen, dessen Erregung eine allgemeine Aktivierung des Thalamus, Cortex, Bewegungsapparats und des siehe autonomen Nervensystems bewirken

aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS), engl. reticular-acitvating system

zentraler Bereich im Stammhirn von Wirbeltieren; besteht unter anderem aus komplexen Faserbündeln, die Nervensignale zwischen dem Vorderhirn und dem Rückenmark übertragen. Teilweise verdichten sich die seitlichen Fasern zu Kernen, die bei der Regulation der Eingeweidefunktionen und bei Aktivitätsmustern, beispielsweise dem Erwachen aus dem Schlaf, eine Rolle spielen.

Aufstrich

Der erste Teil eines Aktionspotenzials, gekennzeichnet durch eine schnelle Depolarisation der Membran.

Auftriebszone, engl. upwelling zone

Zone in den Meeren, in der durch ablandige Winde in Kombination mit der Coriolis-Kraft warmes Oberflächenwasser von der Küste weg getrieben wird, wodurch kaltes, nährstoffreiches Wasser aus tieferen Bereichen an die Oberfläche aufsteigen kann

Augenbraue

Streifenförmig angelegter Haarbereich über dem Auge, der verhindern soll, dass Schweiß von der Stirn ins Auge fließt.

Augendominanzsäule

Eine Region der primären Sehrinde, die Information vorwiegend von einem Auge erhält.

Augendominanzverschiebung

Eine Veränderung der Verschaltungen in der Sehrinde, die mehr Neuronen auf den Input eines Auges reagieren lässt.

Augenlid

Hautfalte, die das Auge verschließen kann. Es gibt das Ober- und das Unterlid. Das Augenlid schützt das Auge und hält die Hornhaut durch Verteilung von Tränenflüssigkeit feucht.

Ausbeutungskonkurrenz, engl. exploitation competition

Form der interspezifischen Konkurrenz, bei der beide Arten die gemeinsam genutzten, beschränkten Ressourcen mengenmäßig verringern (Gegensatz zu → Interferenzkonkurrenz)

Außengruppe

Stellt alle rezenten und fossil erhaltenen Organismen dar, die nicht Mitglied der betrachteten Innengruppe sind. Referenzgruppe.

Außengruppe, engl. outgroup

in einer phylogenetischen Untersuchung eine Gruppe von Organismen, die als Referenz zum Vergleich mit der Gruppe von vorrangigem Interesse dient und idealerweise deren Schwestergruppe darstellt (man spricht auch von einem Außengruppenvergleich) (Gegensatz zu → Innengruppe)

Außenohr

Die Ohrmuschel mit dem Gehörgang.

Außenohr

Bereich des Ohres, der von der Gehörmuschel bis zum Trommelfell reicht.

Außensegment

Lichtempfindlicher Abschnitt der Photorezeptoren der Retina.

Außenskelett

auch Exoskelett; Sammelbezeichnung für äußere formgebende Stützstrukturen, die den Körper umgeben; Gegensatz zu siehe Endoskelett

Ausgangsgestein, engl. parent rock

auch als Muttergestein oder C-Horizont bezeichnet; der aus Gestein bestehende Bodenhorizont, durch dessen Zerfall der Boden entsteht

Ausgleichsgerade

Gerade, die einen linearen Zusammenhang zwischen unabhängigen und abhängigen Werten (> G) einer Untersuchung beschreibt und dabei die Abweichung der Geraden von den Beobachtungswerten minimiert.

Ausläufer (Stolonen)

horizontal wachsende Seitensprosse mit verlängerten siehe Internodien, die an ihren Knoten sprossbürtige Wurzeln bilden

Ausläufer (Stolonen), engl. stolons

horizontal wachsende Sprosse, die in bestimmten Abständen Wurzeln ausbilden

Auslaugen, engl. leaching

der Prozess, durch den Mineralstoffe in oberen Bodenhorizonten in Wasser gelöst werden und als Ionen in tiefere Horizonte sickern, wo sie für Pflanzenwurzeln nicht mehr erreichbar sind

Auslöser, engl. releaser

spezielle Form von Schlüsselreiz; ein Sinnesreiz, der ein festgelegtes Verhaltensmuster auslöst, das zur Verständigung zwischen Artgenossen dient

Ausreißer

Ein Messwert, der weit außerhalb des erwarteten Wertebereichs liegt. Die Festlegung von „weit außerhalb“ ist willkürlich, wird aber oftmals anhand der Relation der Messwertgrößen zum Quantilabstand Q75 ? Q25 gemacht.

Auszehrung (Wasting)

zu geringes Gewicht für die jeweilige Größe, hervorgerufen durch einen schwerwiegenden Prozess, der zu einem substantiellen Gewichtsverlust führte und normalerweise mit akutem Nahrungsmangel und/oder Krankheit verbunden ist. Gemessen durch einen Vergleich mit dem Gewicht für die jeweilige Größe von einem gut ernährten und gesunden Kind aus einer Referenzpopulation.

Autapomorphie

In der Ahnenlinie entstandenes abgeleitetes Merkmal, welches ein Monophylum begründet. Evolutive Neuheit, z. B. Exoskelett bei Arthropoden.

Autapomorphie

abgeleitetes Merkmal (Apomorphie), das nur innerhalb einer bestimmten Gruppe erworben wurde

Autoallopolyploidie

Quelle: Genetik

"Polyploidie verschiedener Genome in Arthybriden, vereinigt die Merkmale normaler Polyplodie und von Alloploidie (allopolyploid; polyploid)."

Autoallopolyploidie

Quelle: Genetik

Polyploidie verschiedener Genome in Arthybriden, vereinigt die Merkmale normaler Polyplodie und von Alloploidie (allopolyploid; polyploid).

Autoantigene

Potenzielle Antigene auf Geweben eines Individuums, gegen die sich normalerweise keine Immunreaktioin richtet, außer in Fällen einer Autoimmunität.

Autoantikörper

Antikörper, die körpereigene Antigene erkennen (→ Autoantigene).

Autogamie

Quelle: Genetik

Selbstbefruchtung, die zur Homozygotie führt (homozygot).

Autogamie

(1) Botanik: Bestäubung einer Blüte durch ihre eigenen Pollen (Selbstbefruchtung); Gegensatz zu siehe Allogamie (Fremdbestäubung); (2) Zoologie: Verschmelzung von Gameten, die vom selben Individuum stammen

Autogamie

Quelle: Genetik

(gr. autos, hier: selbst; gr. gametes, der Gatte) Selbstbefruchtung, die zur Homozygotie führt (homozygot).

autogene, autologe Transplantation

Übertragung von Gewebe zwischen verschiedenen Körperbereichen eines Individuums (→ allogene Transplantation).

Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie-Syndrom (APECED-Syndrom) (autoimmune polyendocrinopathy-candidiasis-ectodermal dystrophy)

Syndrom, bei dem die Toleranz gegenüber Autoantigenen verlorengeht, da die negative Selektion im Thymus fehlt. Zurückzuführen ist es auf Defekte im AIRE-Gen, das ein regulatorisches Protein für die Transkription codiert. Durch das Protein ist in den Zellen des Thymusepithels die Expression vieler Autoantigene möglich. Die Krankheit bezeichnet man auch als polyglanduläres Autoimmunsyndrom Typ 1 (APS-1).

autoimmune hämolytische Anämie

Krankhafter Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) aufgrund von Autoantikörpern, die an Antigene auf der Oberfläche der Erythrocyten binden und diese so für die Zerstörung markieren.

autoimmune thrombocytopenische Purpura

Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die Blutplättchen eines Patienten entstehen. Die Bindung dieser Antikörper führt dazu, dass die Blutplättchen von Zellen mit Fc- und Komplementrezeptoren aufgenommen werden. So nimmt die Anzahl der Blutplättchen ab und es kommt zu Blutungen (Purpura).

Autoimmunerkrankungen

Krankheiten, die von einer Immunreaktion gegen körpereigene Antigene hervorgerufen werden.

Autoimmunhepatitis

autoimmune Leberentzündung

Autoimmunität

Adaptive Immunität, die für körpereigene Antigene spezifisch ist.

Autoimmunität

Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe

Autoimmunität, engl. autoimmunity

die Immunreaktion eines Organismus auf körpereigene Moleküle oder Zellen

Autoimmunkrankheit, engl. autoimmunity desease

Störung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Antigene angreift

Autoimmunthyreoiditis

autoimmune Schilddrüsenentzündung

autoinflammatorische Erkrankung

Krankheit, die gekennzeichnet ist durch eine nichtregulierte Entzündung ohne Infektion; es gibt eine Reihe verschiedener Ursachen, beispielsweise vererbbare genetische Defekte.

Autokatalyse (von griech. autos für „selbst“ und kata für „abbauen“), engl. autocatalysis

positiver Rückkopplungsprozess, bei dem ein aktiviertes Enzym andere bislang inaktive Moleküle des gleichen Enzyms aktiviert

Autokatalytisch

Quelle: Genetik

Art der Wirkung von Regulationsprozessen, z. B. beim Spleißen (S. 71).

Autokatalytisch

Quelle: Genetik

(gr. autos, hier: selbst; gr. katalysis, Auflösung, Vernichtung) Art der Wirkung von Regulationsprozessen, z. B. beim Spleißen.

autokrin

Bezeichnung für ein Cytokin oder ein anderes biologisch aktives Molekül, das auf die Zelle wirkt, die es hervorbringt.

Autokrin

Signalstoff wirkt auf die sezernierende Zelle

autokrin, engl. autocrine

Sekretionsmechanismus, bei dem das sezernierte Hormon direkt auf die Zelle einwirkt, die es sezerniert hat (vgl. → endokrin, → parakrin)

Automixis, automiktisch

Selbstbefruchtung; Verschmelzung von siehe Gameten desselben zwittrigen Individuums

Autonom replizierende Sequenzen

Quelle: Genetik

"Replikationsstartpunkte (~ 100 bp), die zunächst in Hefen gefunden wurden (S. 190), aber auch in Zellorganellen vorkommen (Replikation; Abkürzung: ARS)."

Autonom replizierende Sequenzen

Quelle: Genetik

(gr. autos, hier: selbst; gr. nomos, Gesetz) Replikationsstartpunkte ( ca. 100 bp), die zunächst in Hefen gefunden wurden, aber auch in Zellorganellen vorkommen (Replikation; Abkürzung: ARS).

Autonome Ganglien

Periphere Ganglien im sympathischen und parasympathischen Teil des vegetativen Nervensystems.

autonome Spezifizierung, engl. autonomous specification

Festlegung des Zellschicksals durch Informationen von Molekülen, die ursprünglich aus der Eizelle stammen

autonomes Nervensystem

auch vegetatives Nervensystem; Teil des Nervensystems, das für die Aufrechterhaltung grundlegender Lebensfunktionen zuständig ist und dessen Regulation der willkürlichen Kontrolle weitgehend entzogen ist

autonomes Nervensystem

vegetatives Nervensystem.

autonomes Nervensystem (ANS), engl. autonomic nervous system

auch als vegetatives Nervensystem (VNS) bezeichnet; der Anteil des peripheren Nervensystems, der unwillkürliche Körperfunktionen reguliert, zum Beispiel die Darmtätigkeit und die Funktion der Drüsen

Autophagie

Abbau der zelleigenen Organellen und Proteine in den Lysosomen. Möglicherweise ist dies ein Mechanismus, durch den cytosolische Proteine für die Präsentation auf MHC-Klasse-II-Molekülen prozessiert werden.

Autophagie

programmierter Abbau von nicht benötigten Zellbestandteilen durch spezielle siehe Lysosomen

Autophagie

Quelle: Nutrigenomik

Ein natürlicher, regulierter Mechanismus der Zelle, der unnötige oder dysfunktionale Komponenten entfernt.

Autophagie, engl. autophagy

auch als Autophagocytose bezeichnet; der programmierte Abbau der Bestandteile einer Zelle

Autophagosom

Struktur, die von einer Doppelmembran umgeben ist, bei einer Makroautophagie den Inhalt des Cytoplasmas aufnimmt und dann mit den Lysosomen fusioniert.

Autopolyploidie, engl. autopolyploidy

das Vorhandensein von mehr als zwei kompletten Chromosomensätzen, die aber alle von der gleichen Art stammen

Autoradiografie

Ein Verfahren, mit dem sich radioaktiv strahlende Bereiche in Gewebeschnitten sichtbar machen lassen.

Autoregulation

Quelle: Genetik

Selbstregulation (S. 183).

Autoregulation

Quelle: Genetik

(gr. autos, hier: selbst) Selbstregulation.

autoregulatorische Mechanismen, engl. autoregulatory mechanisms

die lokale Steuerung des Blutstroms durch das Kapillarbett mittels Verengung oder Erweiterung der ankommenden Arteriolen als Reaktion auf die lokale Konzentration von Metaboliten im Blutkreislauf von Säugetieren

Autorezeptor

Ein Rezeptor in der Membran einer präsynaptischen Axonterminale, der empfindlich für die von diesem Ende freigesetzten Neurotransmitter ist.

Autosom

Quelle: Genetik

Alle Chromosomen, ausgenommen die Geschlechtschromosomen (Heterosomen).

Autosom

Chromosom (> G) des Kerngenoms von Eukaryoten, das nicht primär an der Ausbildung des Geschlechts mitwirkt. Doch können Autosomen durchaus Gene tragen, die für geschlechtsspezifische Funktionen codieren.

Autosom

Quelle: Genetik

(gr. autos, hier: selbst, eigen; gr. soma, Körper) Alle Chromosomen, ausgenommen die Geschlechtschromosomen (Heterosomen).

autosomaler Erbgang

Vererbung von Genen, die auf Autosomen (keine Geschlechtschromosomen) lokalisiert sind.

autosomaler Erbgang

Vererbung von Genen, die auf den siehe Autosomen lokalisiert sind

Autosomen

Gesamtheit aller Chromosomen eines Chromosomensatzes, außer den Geschlechtschromosomen (Gonosomen). Der Mensch besitzt 44 Autosomen, also 22 Autosomenpaare. Erbgänge, bei denen Merkmale auf Autosomen im Fokus sind, werden auch als autosomale Erbgänge bezeichnet.

Autosomen

alle Chromosomen, die nicht zu den Gonosomen (siehe Geschlechtschromosomen) zählen

Autosomen, engl. autosomes

bei Eukaryoten alle Chromosomen mit Ausnahme der Geschlechtschromosomen

Autotomie

die Fähigkeit einiger Tiere, bei Verletzung oder Gefahr Körperteile abzuwerfen und im Anschluss wieder zu regenerieren

autotroph

Aufbau körpereigener Substanz aus anorganischen Vorstufen. > heterotroph

Autotroph

Ernährungsweise, Energie wird aus anorganischen Stoffen gewonnen, z. B. CO2.

Autotrophe (von griech. autos für „selbst“ und trophe für „Nahrung“), engl. autotrophs

Organismen, die ausschließlich von anorganischem Material und Wasser leben; gewinnen Energie aus dem Sonnenlicht (Photoautotrophe) oder durch Oxidation anorganischer Stoffe (Chemolithotrophe) (Gegensatz zu → Heterotrophe)

Autotrophie

Fähigkeit von Organismen, ausschließlich von anorganischem Material zu leben; Energiegewinn kann siehe photoautotroph aus Sonnenlicht oder siehe chemoautotroph aus der Oxidation anorganischen Substraten erfolgen; Gegensatz zu siehe Heterotrophie

Autozygot

Quelle: Genetik

Homozygot aufgrund der Abstammung.

Autozygot

Quelle: Genetik

(gr. autos, hier: selbst; gr. zygotos, wohlbespannt) Homozygot aufgrund der Abstammung.

Autozygotie

Homozygoter Zustand eines Locus, dessen Allele Kopien desselben Allels eines Vorfahren sind.

Auxine

Gruppe von natürlichen (Phytohormone) und synthetischen (Herbizide) Verbindungen, die unterschiedlichste Prozesse des Pflanzenwachstums regulieren

Auxine (von griech. auxein für „wachsen“), engl. auxin

Klasse von Phytohormonen; pflanzliche Substanzen (die häufigste ist die Indol-3-essigsäure), die Einfluss auf das Wachstum und verschiedene Entwicklungsaspekte haben

Auxotroph

Quelle: Genetik

Bestimmte Wachstumseigenschaft z. B. von Bakterien, die bestimmte Stoffe im Wachstumsmedium benötigen (S. 113).

Auxotroph

Quelle: Genetik

(lat. auxilium, Hilfe; gr. trophein, nähren) Bestimmte Wachstumseigenschaft z. B. von Bakterien, die bestimmte Stoffe im Wachstumsmedium benötigen.

auxotroph (von griech. auxein für „wachsen“ und trophe für „Nahrung“), engl. auxotroph

mutante Formen eines Organismus, die im Gegensatz zu ihrem Wildtyp ein oder mehrere zusätzliche Nährstoffe benötigen (Gegensatz zu → prototroph)

AV-Knoten

Teil des Reizleitungssystems des Herzens. Der AV-Knoten liegt zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern. Er nimmt den Impuls, der ausgehend vom Sinusknoten über die Vorhofmuskulatur verläuft, auf und leitet ihn zum His-Bündel. (Syn.: Atrioventrikularknoten)

Avidität

Gesamtbindungsstärke zwischen zwei Molekülen oder Zellen, die mehrere Bindungen miteinander eingehen können. Im Gegensatz dazu gibt die → Affinität nur die Stärke einer einzelnen Bindung zwischen einem Molekül und seinem Liganden an.

Avirulenzgene, engl. avirulence (Avr-)genes

Gene von Krankheitserregern, die bei Pflanzen eine Abwehr auslösen können (vgl. → Gen-für-Gen-Konzept)

Avogadro-Zahl, engl. Avogadro’s number

die Zahl der Atome oder Moleküle in einem Mol (gemessen in Gramm) einer Substanz; beträgt 6,022x10^23

axial

Lagebezeichnung; längs der Achse, in der Achsenrichtung gelegen

Axialer Muskel

Ein Muskel, der Bewegungen des Rumpfes ermöglicht.

axillär

Lagebezeichnung; in der (Blatt-)Achsel stehend

Axocoel

auch Procoel, Protocoel; vorderer von drei Abschnitten der Leibeshöhle (Coelom) der Stachelhäuter

Axon

Ein Neurit, der auf die Leitung von Nervenimpulsen spezialisiert ist.

Axon

Fortsatz (Neurit) von Nervenzellen, der elektrische Impulse in Form von siehe Aktionspotenzialen vom Zellkörper (Soma) weg leitet

Axon (von griech. axon für „Achse“), engl. axon

auch als Neurit bezeichnet; der Fortsatz (bzw. die Verzweigung) eines Neurons, der die Aktionspotenziale vom Zellkörper (Soma) weg leitet (vgl. → Dendrit)

Axonendigungen (Kollaterale), engl. axon terminals

die Endabschnitte eines Axons, welche die Aktionspotenziale an eine andere Zelle weiterleiten; können Synapsen bilden und Neurotransmitter freisetzen

Axonhügel

Eine Schwellung des Axons im Übergangsbereich zum Soma.

Axonhügel

Ursprungsstelle des Axons an der Nervenzelle; Nach Summation von ankommenden Potenzialen führt eine Überschreitung des Schwellenwertes am Axonhügel zur Auslösung eines siehe Aktionspotenzials

Axonhügel, engl. axon hillock

Verbindung zwischen einem Axon und dem Soma von Nervenzellen. Hier entstehen die Aktionspotenziale.

Axonkollaterale

Seitenast eines Axons.

Axonterminale

Der Endbereich eines Axons und gewöhnlich der Ort des synaptischen Kontakts mit einer anderen Zelle; auch als Synapsenendknöpfchen oder präsynaptische Terminale bezeichnet.

Axoplasmatischer Transport

Der Transport von Substanzen entlang eines Axons.

Azathioprin

Wirksamer cytotoxischer Wirkstoff, der erst in vivo in seine aktive Form umgewandelt wird. Er zerstört sich schnell teilende Zellen wie Lymphocyten. Er wird bei Autoimmunerkrankungen und Transplantationen zur Immunsuppression angewendet.

Azentrische Chromosomen

Chromosomenfragmente, die aufgrund von Mutationen (Deletionen oder Rekombinationsereignissen) keine funktionellen Zentromere besitzen. Gehen in der Regel während der nächsten Zellteilung verloren.

Azentrisches Chromosom

Quelle: Genetik

Chromosom (oder Chromosomenfragment) ohne Centromer

Azentrisches Chromosom

Quelle: Genetik

Chromosom (oder Chromosomenfragment) ohne Centromer.

abgeschlossenes System

Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System ohne Stoff- und Energiewechsel mit der Umgebung

A1

Siehe primäre Hörrinde.

Aberration

Quelle: Genetik

(lat. abortus, Fehlgeburt, auch Schwangerschaftsabbruch). Beispiel: Chromosomenaberration (S. 404), Chromosomenveränderung.

Abseits

Ein Spieler oder eine Spielerin befindet sich in einer Abseitsstellung, - wenn er oder sie der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Abwehrspieler oder die vorletzte Abwehrspielerin. Ein Spieler oder eine Spielerin befindet sich nicht in einer Abseitsstellung - in seiner bzw. ihrer eigenen Spielfeldhälfte oder - auf gleicher Höhe mit dem vorletzten Abwehrspieler bzw. der vorletzten Abwehrspielerin oder - auf gleicher Höhe mit den beiden letzten Abwehrspielern bzw. Abwehrspielerinnen.

Achäne

"Nussfucht, bei der Samenschale (Testa) und Fruchtwand (Perikarp) miteinander verwachsen sind; typische Fruchtform der Asteraceae (unterständiger Fruchtknoten). > Frucht, > Fruchttyp, > Karyopse"